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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine flüssige
Zusammensetzung, die bei der Herstellung von Verbundmaterialien
auf kaltem Wege verwendbar ist, durch die Verbundmaterialien ohne
vorheriges Schleifen oder Schmirgeln einen Oberflächenzustand
erhalten, der günstig
für ein
Verkleben mit Klebern vom Polyurethantyp ist.
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Verbundmaterialien umfassen vor allem
zwei Bestandteile, ein Harz vom Typ der ungesättigten Polyester und mindestens
einen verstärkenden
Füllstoff,
der aus Glasfasern besteht.
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Diese Verbundmaterialien liegen meistens
in Form von Masseverbundmatertalien oder in Form von Verbundmaterialien
mit Schichtaufbau vor.
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Die Masseverbundmaterialien enthalten
in erster Linie drei Bestandteile: einen ungesättigten Polyesterharz UP, der
etwa 30 Gew.-% ausmacht, und zwei Typen von Füllstoffen (etwa 70%), von denen
der eine ein verstärkender
Füllstoff
ist, der aus Fasern, im allgemeinen Glasfasern, besteht (etwa 20%),
und der andere ein inerter, als Füllmaterial dienender Füllstoff
ist (etwa 50%), der dafür
vorgesehen ist, die Gestehungskosten des Materials zu senken, der
häufig
aus Calciumcarbonat besteht. Selbstverständlich können weitere Zusatzstoffe zugegeben
werden, wie z. B. thermoplastische Zusatzstoffe, wie Polyvinylacetat
(PVAc), zum einen, um das Schwinden des Harzes bei der Polymerisation
zu begrenzen, und zum anderen, um glatte Oberflächen zu erhalten; außerdem können innere
Entformungsmittel zugegeben werden; beispielsweise wird/werden Zinkstearat
und/oder Calciumstearat zusätzlich
zugegeben, um das Entformen der Teile zu erleichtern.
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Diese Verbundmaterialien sind Produkte,
die entweder auf kaltem Wege und/oder unter Vakuum geformt werden,
man spricht dann von einem Kontakt-Polyester, oder die warm abbindend
geformt werden, die dann mit einer Reihe von Abkürzungen amerikanischer Herkunft
bezeichnet werden, wie SMC (Sheet Molding Compound), BMC (Bulk Molding
Compound), RTM (Resin Transfert Molding), AMC (Adapted Molding Compound),
RIM (Resin Injection Molding), etc....
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Die Automobilindustrie ist repräsentativ
für Anwender
dieses Typs von Verbundmaterialien. So werden diese Materialien
in diesem Industriezweig immer häufiger
als Ersatz für
Karosseriebleche verwendet, um das Gewicht zu verringern, Korrosionsprobleme
zu lösen,
aber auch um eine größere Freiheit
bei der Entwicklung neuer Formen zu erhalten. Die Verbindung durch
Kleben stellt dann die einzige Möglichkeit
dar, die für
den Zusammenbau zur Verfügung
steht, während
die herkömmlichen
Techniken, wie Falzen, Bördeln,
Schrauben, nicht mehr geeignet sind. Im übrigen muß die Oberflächennachbehandlung
nach der Lackierung zu einem glatten Aussehen führen, das mit dem Aussehen
des Blechs identisch sein muß,
wenn beide Materialien auf dem Fahrzeug vorhanden sind.
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Unter Verbundmaterialien mit Schichtaufbau
vom PRV-Typ (glasfaserverstärkte
Kunststoffe) oder FRP-Typ (Fiber Reinforced Polymers) werden alle
Verbundmaterialien oder Verbundteile verstanden, die eine Matrix
aus einem Harz vom Typ der ungesättigten
Polyester und eine Faserverstärkung,
insbesondere aus Glasfasern, aufweisen. Bei der Herstellung des
Teils aus PRV beginnt die Herstellung des Schichtstoffs im Anschluß an das
Verlegen und während
der Phase der Härtung
der Beschichtung, die als Gel-coat-Schicht bezeichnet wird. Der
Verfahrensschritt besteht darin, auf dem Gel-coat eine Reihe von
aufeinanderfolgenden Schichten aus Harzen und Verstärkung aufzubringen,
um nach dem "Entgasen" eine kompakte und
gehärtete Konstruktion
zu erhalten, die dem Teil seine Struktureigenschaften gibt.
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Die Verstärkung kann in Form einer Glasmatte,
von geschnittenen Glasfasern oder Glasgeweben, vorliegen, wobei
die geeignete Wahl der Verstärkung
es ermöglicht,
dem geformten Gegenstand die optimalen Struktureigenschaften zu
geben. Fasern auf der Basis synthetischer Polymere (in Form von
Rovings, Matten oder Faservliesen), anorganische Materialien oder
Verbindungen, wie Bor, aus Kohlenstoff (Graphit) oder aus Kieselsäure (in
Form von Rovings oder Matten) werden ebenfalls verwendet. Unter
den Glasfaserverstärkungen,
die am häufigsten
verwendet werden und dem Fachmann bekannt sind, werden unterschieden:
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- – Glasmatten
oder Glasvliese,
- – Matten
aus geschnittenen Fasern/Drähten,
- – Rovings
oder Stratifils,
- – Roving-Gewebe,
- – Glasgewebe,
- – Sandwich-Materialien.
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Für
ein Harz, das für
die Schichtbildung verwendet wird, erfolgt die Wahl des Verstärkungsmittels
in Abhängigkeit
von den gewünschten
mechanischen Eigenschaften, die insbesondere von der Zahl der Schichten,
der Dicke des Schichtstoffs und seinem Glasgehalt abhängen.
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Das Harz kann von Hand, mit einer
Bürste,
durch Spritzen oder Injizieren aufgetragen werden, wobei die Wahl
der Technik in Abhängigkeit
von der Form, der Größe und der
Zahl der herzustellenden Teile variiert.
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Polyesterharze werden in großem Umfang
verwendet und geben hervorragende Ergebnisse beim Kontaktpressen.
Bei bestimmten Anwendungen, bei denen spezielle mechanische Eigenschaften
erforderlich sind, werden außerdem
Vinylesterharze, Epoxidharze verwendet. Unabhängig vom verwendeten Harztyp
stellt diese Umwandlung auf kaltem Wege für das gegossene Harz einen
irreversiblen Übergang
vom flüssigen
Zustand in den festen Zustand dar, bei dem das Material durch eine
chemische Reaktion seine endgültigen
Eigenschaften erhält.
Diese Umwandlung stellt demnach einen wichtigen Schritt dar, der
selbstverständlich
das Verhalten und die Eigenschaften des Formteils, aber auch seines
Oberflächenzustands
bestimmt.
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Der industrielle Jachtbau ist repräsentativ
für diese
als Kontaktpressen oder "contact
molding" bezeichnete
Technik. Dieses Verfahren zur Herstellung von Schichtstoffen in
einer offenen Form, das von Hand oder unter gleichzeitigem Aufspritzen
von Glas und Harz durchgeführt
wird, wird auch als Herstellung von Schichtstoffen bei niedrigem
Druck bezeichnet. Auf diesem industriellen Gebiet werden häufig Schichtstoffe auf
der Basis von Harzen aus ungesättigten
Polyestern verwendet, um den Schiffsrumpf herzustellen, der anschließend vor
der Montage der Brücke
eine bestimmte Zahl von Trennwänden
aufnehmen muß,
die je nach dem gewünschten
Modell unterschiedlich positioniert werden können. Der Zusammenbau durch
Verkleben stellt dann die einzige verfügbare Möglichkeit für den Zusammenbau der Teile
dar, weil herkömmliche
Techniken, wie Falzen und Schrauben, ungeeignet sind.
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Man verwendet im allgemeinen einen
Polyurethankleber, der ein Kleber vom Typ der Einkomponentenkleber
(PU1K oder HMPUR) oder vom Typ der Zweikomponentenkleber (PU2K)
ist.
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Die Aufgabe, die sich im Zusammenhang
mit der Qualität
der klebenden Verbindung zwischen zwei Teilen stellt, von denen
mindestens ein Teil aus einem Verbundmaterial besteht, ist daher
von wesentlicher Bedeu tung, wobei man sich gleichzeitig darum bemühen muß, die Kosten
für die
Vorbereitung der zu verklebenden Oberflächen zu senken.
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Die Qualität der klebenden Verbindung
wird durch Versuche ermittelt, in denen die Beständigkeit gegenüber einem
Bruch unter Zug-Scherbeanspruchung unter Anwendung einer Methode
untersucht wird, die als Keilmethode bezeichnet wird, bei der die
ausgebildeten Bruchflächen
bewertet werden. Man unterscheidet zwischen adhäsivem Bruch (Abk. RA, von "rupture adhesive", der als schlecht
eingestuft wird, bei dem sich der Kleber vom Träger löst, kohäsivem Bruch (Abk. RC, von "rupture cohésive"), der als gut eingestuft
wird, bei dem der Bruch innerhalb der Kleberschicht erfolgt, und
den Bruch des Trägers
(Abk. RS, von "rupture
du support"), der
unabhängig
vom Kleber stattfindet, bei dem es eine Variante gibt, die als Aufblättern des
Trägers bezeichnet
wird (Abk. DEL, von "delamination", der/die als hervorragend
eingestuft wird. Bei den letzten beiden Bruchtypen kann man von
Brüchen
vom "strukturellen
oder halb-strukturellen" Typ
sprechen. Es gibt eine ganze Reihe von Übergangstypen zwischen diesen
Grundtypen verschiedener Brüche,
die unter Angabe des prozentualen Anteils der davon betroffenen
Oberflächen
eingestuft werden.
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Im Fall von Verbundmaterialien mit
Schichtaufbau stellt der Schichtstoff den größten Teil jedes Teils aus PRV
dar, und es ist daher der Schichtstoff, der dem Formteil die mechanische
Festigkeit verleiht. Dies erfordert die Vermeidung von Bereichen,
die geringe oder große
Harzmengen enthalten, durch eine homogene Verteilung des Harzes
und des Verstärkungsmaterials
und eine strenge Kontrolle des Harz/Glas-Verhältnisses. Schließlich wird
die Zahl der Luftblasen und/oder kleinen Krater in der Oberfläche durch
eine sorgfältige "Entgasung" gesenkt, wodurch
das Formteil sein glasartiges Aussehen erhält. Die sehr geschlossene Poly esterstruktur
beeinflußt
die Eigenschaften der Oberfläche
des Verbundmaterials und demzufolge auch deren Klebeverhalten.
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Für
die Behandlung der Oberflächen
der zu verklebenden Teile wird im allgemeinen ein Lösemittel
verwendet, insbesondere Methylethylketon, Dichlormethan, Aceton,
das als Entfettungsmittel, für
die teilweise Solubilisierung und/oder Grobentfernung der inneren
Entformungsmittel und der thermoplastischen Phase, die auf der Oberfläche vorhanden
sind, sorgt. Diese Behandlung ist jedoch nicht so wirkungsvoll,
als daß auf
ein vorheriges Schleifen oder Schmirgeln der zu verklebenden Teile
vor der "Entfettung" verzichtet werden
könnte, wobei
das Schleifen oder Schmirgeln zur Bildung von Staub führt. Das
Schleifen oder Schmirgeln ist im übrigen um so schwieriger durchzuführen, je
komplizierter die Form der zu verklebenden Teile ist.
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Es wurden außerdem chemische Behandlungen
des Trägers,
die an die verwendeten Kleber angepaßt sind, vorgeschlagen.
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In dem Patent
US 5792203 wird die Verwendung von
Zusammensetzungen auf der Basis von Aminen in einem nicht-flüchtigen
fluiden Lösemittel
beschrieben, die das Verkleben von Kunststoffen mit Kleberzusammensetzungen
auf der Basis von Cyanoacrylaten fördern sollen.
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In dem Patent
US 4397707 wird ein Verfahren zum
Verkleben von Materialien auf der Basis von Polyestern mit Hilfe
einer reaktiven Isocyanat/-Aminoharz-Schicht
(Harnstoff-Formaldehyd- oder Melamin-Formaldehyd-Harz) beschrieben.
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Die Anmelderin hat die überraschende
Feststellung gemacht, daß es
bei Verwendung einer flüssigen Zusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung auf kaltem Wege möglich
ist, auf das Schleifen bzw. Schmir geln und das Trocknen vor dem
Auftragen des Klebers vom Polyurethantyp zu verzichten.
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Gegenstand der Erfindung ist eine
Zusammensetzung für
die Vorbereitung auf kaltem Wege von Verbundmaterialien auf der
Basis von Polyesterharzen, durch die der Oberflächenzustand dieser Verbundmaterialien
für ein
Verkleben mit Klebern vom Polyurethantyp verbessert wird, die enthält:
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- (a) mindestens ein aprotisches polares Lösemittel
(TPA)
- (b) mindestens einen Ether (TE), der aus der Familie der Ether,
der Etherester, der Etherketone ausgewählt ist,
- – die
ein Molvolumen unter 200 und vorzugsweise unter 160 aufweisen,
- – deren
Molekül
keine Hydroxygruppe enthält,
und
- (c) mindestens einen Aktivator (TA), der mindestens eine reaktive
stickstoffhaltige Gruppe vom Typ -NH2 und/oder
-NH- enthält,
mit einem Molvolumen unter 100.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung enthält ein polares
aprotisches Lösemittel
(TPA) oder ein Gemisch dieser Lösemittel,
die unter Dimethylsulfoxid (DMSO), Dimethylformamid (DMF), 1-Methyl-2-pyrrolidinon
(NMP), N-Methylmorpholin (NMm), γ-Butyrolacton
(BLo) Acetonitril (AcN), Ethylencarbonat und Propylencarbonat ausgewählt werden.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung enthält einen
Ether oder ein Gemisch von Ethern (TE), deren Molvolumen kleiner
als 200 und vorzugsweise kleiner als 160 ist. Unter Molvolumen wird
in der vorliegenden Anmeldung das Verhältnis Molmasse/Dichte verstanden.
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Als TE werden nicht einschränkend die
folgenden Ether angegeben: 1,4-Dioxan
(Dx), Methyl-tert.-butylether (MTBE), Diethylether, tert.-Amyl methylether
(TAME), 2-Methoxy-1,3-dioxolan, 1,3,5-Trioxan, Methylmethoxyacetat,
Methyl-3-methoxypropionat (MMP), Dipropylenglykoldimethylether (DPGDME),
Propylenglykolmethyletheracetat (PGMA), Tetrahydrofuran (THF), Benzyloxid
(OB), Dibenzylether (DBE), 1,3-Dimethoxybenzol, 1,4-Dimethoxybenzol,
1,2,3-Trimethoxybenzol, 2-Methoxy-l,3-dioxolan, 1,3-Dioxolan, Anisol, 1,2-Dimethoxybenzol,
2-Methoxy-3,4-dihydropyran,
2,5-Dimethoxytetrahydrofuran, Ethylenglykoldimethylether, 1-tert.-Butoxy-2-methoxyethan,
1,4-Dioxan, 1,3-Dioxan und die Gemische dieser Ether.
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Nach einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
werden die Ether mit einem Flammpunkt oberhalb von 0°C bevorzugt.
Der hohe Flammpunkt von Benzyloxid (OB) oder Dibenzylether (oberhalb von
100°C) ermöglicht insbesondere
das Arbeiten bei Temperaturen von mehr als 40°C.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung enthält einen
Aktivator (TA) oder ein Gemisch von Aktivatoren, die eine oder mehrere
reaktive stickstoffhaltige Gruppe vom Typ -NH2 und/oder
-NH- enthalten, die aus der Familie der primären und/oder sekundären Amine
mit einem Molvolumen unter 100 ausgewählt werden. Als Beispiele für TA-Verbindungen
werden insbesondere angegeben: Pyrrol, Imidazol, Pyrazol, 3-Pyrrolin
und die Gemische dieser Verbindungen angegeben.
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Zu der ternären Zusammensetzung gehören die
Zusammensetzungen mit einem Gesamtgehalt an aprotischem polarem
Lösemitteln
(TPA), einem Gesamtgehalt an Ethern (TE) und einem Gesamtgehalt
an Aktivatoren (TA), die im ternären
Diagramm durch die folgenden Koordinaten
TPA* = [TPA/(TPA +
TE + TA)]·102
TE* = [TE /(TPA + TE + TA) ]·102
TA* = [TA/(TPA + TE + TA) ]·102 wiedergegeben werden, für die die auf 100% der Zusammensetzung
bezogene Abstimmungsgleichung TPA* + TE* + TA* = 100 erfüllt ist,
wobei es sich bei den Mengenangaben TPA, TE, TA um Volumina und
bei den Mengenangaben um Volumenprozent handelt.
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Erfindungsgemäße Zusammensetzungen sind die
Zusammensetzungen, die die folgenden Beziehungen erfüllen:
10% ≤ TPA* ≤ 40%
55% ≤ TE* ≤ 85%
1% ≤ TA* ≤ 25%.
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Nach einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
sind das aprotische polare Lösemittel (TPA)
oder das Gemisch dieser Lösemittel,
der Ether (TE) oder das Gemisch von Ethern und der Aktivator (TA) oder
das Gemisch von Aktivatoren in der Zusammensetzung in einer Menge
von 20 bis 30 Vol.-%, 65 bis 75 Vol.-% bzw. 2 bis 10 Vol.-% enthalten.
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Nach einer besonders bevorzugten
erfindungsgemäßen Variante
ist die aprotische polare Fraktion (TPA) ein Gemisch aus Dimethylsulfoxid
(DMSO) und Dimethylformamid (DMF). Nach dieser Variante liegt das Volumenverhältnis dieses
Gemischs vorteilhaft im Bereich von 40/60 bis 60/40 und beträgt vorzugsweise 50/50.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist weiterhin ein Verfahren zur Vorbereitung der Oberfläche von
Trägern
aus Verbundmaterialien mit Schichtaufbau auf kaltem Wege für ihr Verkleben,
das darin besteht, die Oberfläche
dieser Träger
vor dem Auftragen eines Klebers vom Polyurethantyp mit einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
zu behandeln.
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Die Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
kann durch einfaches Vermischen der verschiedenen Bestandteile mit
Hilfe eines Rührers
oder jedes sonstigen geeigneten Geräts erfolgen.
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Das Verfahren zur Vorbereitung der
Oberfläche
wird durch Aufbrtigen der erfindungsgemäßen Zusammensetzung auf den
Teil der Oberfläche
des Gegenstands, der mit dem Kleber bestrichen werden soll, durchgeführt. Das
Aufbringen der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
kann auf jede beliebige Weise erfolgen. Hiervon können das
Eintauchen, Bespritzen, Besprühen,
Bestreichen mit Hilfe eines Pinsels, eines Lappens oder eines Schwamms
etc. angegeben werden. Die Zusammensetzung wird bei einer Temperatur
von 5 bis 50°C
und vorteilhaft bei Umgebungstemperatur, die im allgemeinen bei
15 bis 30°C
liegt, aufgebracht. Die Kontaktzeit vor dem Auftragen des Klebstoffs
liegt im Bereich von 1 bis 60 min.
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Die vorliegende Erfindung wird im
folgenden detaillierter durch die Beispiele beschrieben, die die
Erfindung veranschaulichen, jedoch keinesfalls als einschränkend für die vorliegende
Erfindung zu verstehen sind, von der dem Fachmann zahlreiche Abwandlungen
ohne weiteres zugänglich
sind.
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BEISPIELE
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In den Beispielen wird das Bruchmuster
des Trägers
nach Zugbeanspruchung/Reißen
eines Verbunds aus zwei Probekörpern,
und zwar eines Probekörpers
aus einem Polyester, der Glasfasern als Füllstoff enthält (SMC),
und eines Probekörpers
aus PRV auf der Basis eines ungesättigten Polyesterharzes, charakterisiert. Das
Verfahren besteht darin, in der Kälte (23°C) einen Streifen (10 cm × 0,8 cm;
Dicke: 1 mm) eines Klebers vom Typ der Polyurethan-Zweikomponentenkleber
auf einen der beiden Probekörper
aufzutragen, bevor der zweite Probekörper mit dem ersten verbunden
wird, wobei beide Probekörper
zuvor über
einen Zeitraum von mindestens einer Minute bei Umgebungstemperatur
(23°C) mit
einer er findungsgemäßen Zusammensetzung in
Kontakt gebracht wurden. Der Verbund der beiden Probekörper wird
dann über
einen Zeitraum von 2 min 30 bei 150°C in einem Behälter gehalten.
Nach Absinken der Temperatur auf Umgebungstemperatur (23°C) wird der
Verbund einer Zug/Reiß-Beanspruchung
unterzogen, bis sich die beiden Probekörper voneinander lösen.
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Die Qualität der Verbindung zwischen dem
Kleber und dem Träger
wird anschließend
anhand des Bruchtyps bewertet: adhäsiver Bruch (RA), kohäsiver Bruch
(Abk. RC), oberflächlicher
kohäsiver
Bruch (RCS) und Aufblättern
des Trägers
(DEL). Es kann beobachtet werden, daß die verschiedenen Bruchtypen
bei einem einzigen Zug/ Bruch-Versuch gleichzeitig vorkommen. Die
Brüche,
bei denen es zu einem Aufblättern
des Trägers
kommt (DEL oder DEL/RC), stellen die erwünschten Bruchtypen dar.
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Der für die Veranschaulichung der
Erfindung verwendete Polyurethan-Zweikomponentenkleber
ist ein Kleber mit halbweicher Konsistenz, dessen Komponenten in
einem Verhältnis
von 100 Volumenteilen Harz (Gemisch von Polyolen) auf 100 Teile
Härter
(Gemisch von Isocyanaten) verwendet werden. Die innige Vermischung
der beiden Komponenten wird mit Hilfe eines statischen Mischers
erzielt, der mit einer zwei Kartuschen umfassenden Auftragspistole
verbunden wurde, wobei es sich hierbei um eine für die Anwendung dieser Kleber übliche Anordnung
handelt.
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Es wurden verschiedenen Formulierungen
getestet, die es ermöglichten,
synergistische Effekte, die zwischen den verschiedenen Bestandteilen
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
vorhanden sind, nachzuweisen.
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Im folgenden werden die Ergebnisse
angegeben, die bei Verwendung einer Auswahl bevorzugter Bestandteile,
die einzeln oder in Form von er- findungsgemäßen Zusammensetzungen
verwendet wurden, sowie bei Einwirkung einer Methylethylketon-Lösung (MEK)
des Stands der Technik erhalten wurden.
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Die entsprechenden Effekte, die für SMC-Probekörper und
PRV-Probekörper,
die nicht geschliffen (oder nicht geschmirgelt) wurden, in Abhängigkeit
von der getesteten Zusammensetzungen beobachtet wurden, werden in
der folgenden Tabelle angegeben:
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- – wenn
nur ein aprotisches polares Lösemittel
oder ein Gemisch aprotischer polarer Lösemittel verwendet wird, wird
keine Verbesserung gegenüber
Vergleich 1 und Vergleich 2 festgestellt;
- – wenn
nur ein Ether oder ein Gemisch von Ethern verwendet wird, wird keine
Verbesserung gegenüber
Vergleich 1 und Vergleich 2 festgestellt;
- – wenn
ein polares aprotisches Lösemittel
oder ein Gemisch polarer aprotischer Lösemittel in Kombination mit einem
Ether oder einem Gemisch von Ethern verwendet wird, wird keine Verbesserung
gegenüber
Vergleich 1 und Vergleich 2 festgestellt;
- – wenn
ein polares Lösemittel
oder ein Gemisch polarer Lösemittel
in Kombination mit einem Aktivator oder einem Gemisch von Aktivatoren
verwendet wird, wird keine Verbesserung gegenüber Vergleich 1 und Vergleich
2 festgestellt;
- – wenn
ein Ether oder ein Gemisch von Ethern in Kombination mit einem Aktivator
oder einem Gemisch von Aktivatoren verwendet wird, wird keine Verbesserung
gegenüber
Vergleich 1 und Vergleich 2 festgestellt;
- – wenn
ein aprotisches polares Lösemittel
oder ein Gemisch aprotischer polarer Lösemittel, ein Ether oder ein Gemisch
von Ethern und einen Aktivator oder ein Gemisch von Aktivatoren
in den erfindungsgemäßen Volumenanteilen
kombiniert werden, wird eine deutliche Verbesserung gegenüber Vergleich
1 und Vergleich 2 festgestellt;
- – wenn
der aprotische polare Anteil einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung aus einem
50/50-Gemisch aus Dimethylsulfoxid (DMSO) und Dimethylformamid (DMF)
besteht, wird eine leichte Verbesserung gegenüber den entsprechenden Zusammensetzungen,
die nur DMSO oder DMF enthalten, festgestellt.
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Mit den vorliegenden Zusammensetzungen
können
höhere
Leistungsfähigkeiten
(Wirksamkeit – Entzündbarkeit)
erzielt werden. Von diesen Zusammensetzungen werden insbesondere
die Zusammensetzungen auf Benrylether- oder Benzyloxidbasis (OB)
angegeben, deren Flammpunkt oberhalb von 100 °C liegt.