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FACHGEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft die Bereiche transgener Pflanzen und Molekularbiologie.
Genauer gesagt sind DNA-Konstrukte und Verfahren zur Verwendung
davon bereitgestellt, welche die Exzision von Target-DNA-Sequenzen
aus transplastomischen Pflanzen erleichtern.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Es
wird in dieser Anmeldung durch Autorennamen und Publikationsjahr
in Klammern auf mehrere Publikationen verwiesen, um den Wissensstand
des Fachgebiets, dem diese Erfindung angehört, vollständig zu beschreiben. Vollständige Zitate
für diese
Verweise sind am Ende der Beschreibung zu finden.
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Das
genetische Plastidensystem höherer
Pflanzen ist höchst
polyploid. Zum Beispiel gibt es in einem Tabakblatt 100 Chloroplasten,
wobei jedes ~100 identische Genomkopien trägt, eine Gesamtzahl von 100.000 Kopien
in einer Blattzelle. Protein-Expression
in hohem Ausmaß,
fehlende Pollentransmission und die Durchführbarkeit, polycistronische
Expressionseinheiten zu gentechnisch erzeugen, machen das Plastidengenom zu
einer attraktiven Alternative zur gentechnischen Veränderung
des Kerns. Plastidentransformationsvektoren enthalten oft einen
selektiven Marker, am häufigsten
ein Spectinomycin-Resistenz-(aadA-)Gen, flankiert durch die Plastiden-DNA-Sequenzen,
welche auf die Insertion eines Markergens durch homologe Rekombination
in das Plastidengenom abzielen. Gene von kommerziellem Wert, denen
jedoch ein selektierbarer Phänotyp
fehlt, sind physikalisch mit dem selektiven Marker verbunden, und
die zwei Gene sind zusammen als Block von heterologen Sequenzen
integriert. Plastidentransformation wird durch biolistische DNA-Lieferung
oder Polyethylenglykol-induzierte Aufnahme der transformierenden
DNA, gefolgt von Selektion des Antibiotikaresistenzmarkers erreicht,
um bevorzugte Fortpflanzung von Plastiden mit transformierten Genkopien
zu sichern. Als Ergebnis werden alle 10.000 Wildtyp-Plastidengenomkopien
in einer Zelle durch transgene Kopien während eines allmählichen
Verfahrens ersetzt [Maliga (1993)].
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Einführung eines
selektierbaren Markergens ist wesentlich, um bevorzugte Aufrechterhaltung
der transformierten Plastidengenomkopien zu sichern. Jedoch ist,
sobald die Transformation erreicht wird, die Aufrechterhaltung des
Markergens nicht wünschenswert.
Ein Problem kann die Belastung des Stoffwechsels sein, die durch
die Expression des selektierbaren Markers auferlegt wird. Zum Beispiel
akkumuliert FLARE-S, das Produkt des Markergens mit guten Aussichten,
Getreidechloroplasten zu transformieren, bis zu 18% des gesamten
löslichen
Zeltproteins [Khan und Maliga (1999)]. Das zweite Problem ist das
relativ hohe Potenzial für horizontalen
Transfer von Plastidenmarkergenen auf Mikroben [Tepfer (1989), Dröge et al.
(1998), Sylvanen (1999)], da häufig
verwendete Plastidenmarkergenkonstrukte wirkungsvoll in E. coli
exprimiert werden [Carrer et al. (1993), Svab und Maliga (1993)].
Deshalb sind Plastidenmarkergene in kommerziellen Produkten nicht wünschenswert.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung sind Verfahren und Systeme bereitgestellt, welche die
Manipulation der Plastidengenome höherer Pflanzen erleichtern.
Die Verfahren und Systeme der Erfindung können verwendet werden, um heterologe
Sequenzen aus dem Plastidengenom zu entfernen, wie z. B. selektierbares Markergen
nach erfolgreicher Isolation von transformierten Nachkommen. Alternativ
dazu können
sie entworfen werden, um endogene Gene zu entfernen, die in Pflanzenzellmetabolismus,
Wachstum, Entwicklung und Fertilität involviert sind.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist ein ortsspezifisches Rekombinationsverfahren zur
Entfernung von vorgegebenen Nucleinsäuresequenzen vom Plastidengenom
bereitgestellt. Das Verfahren umfasst die Bereitstellung eines ersten
Nucleinsäurekonstrukts,
wobei das Konstrukt einen Promotor umfasst, der operabel an eine Nucleinsäure gebunden
ist, die für
eine Plastiden-Targeting-Transitsequenz kodiert, die operabel an
eine Nucleinsäure
gebunden ist, die für
ein Protein kodiert, das Exzisionsaktivität zeigt, wobei das Konstrukt weiters
eine für
einen ersten selektierbaren Marker kodierende Nucleinsäure umfasst,
die pflanzenspezifische 5'-
und 3'-Regulations-Nucleinsäuresequenzen
aufweist. Das Verfahren umfasst auch die Verwendung eines zweiten
DNA-Konstrukts, wobei das zweite Konstrukt eine für einen
zweiten selektierbaren Marker kodierende Nucleinsäure und
Exzisionsstellen umfasst. Das zweite Konstrukt enthält gegebenenfalls
ein Gen von Interesse und umfasst weiters flankierende Plastiden-Targeting-Nucleinsäuresequenzen,
welche eine homologe Rekombination in das Plastidengenom vereinfachen.
Das zweite DNA-Konstrukt
wird in die Pflanzenzelle eingeführt,
und die Zellen werden in Gegenwart eines Selektionsmittels kultiviert,
wodurch Pflanzenzellen ausgewählt
werden, welche die Proteine exprimieren, für welche das zweite DNA-Konstrukt
kodiert. Das erste DNA-Konstrukt wird dann in Zellen, die über das
zweite Konstrukt verfügen,
in Gegenwart eines Selektionsmittels eingeführt, und diese Pflanzenzellen,
die Proteine exprimieren, für
welche das erste Konstrukt kodiert, werden ausgewählt. Wenn
vorhanden wirkt die Exzisionsaktivität auf die Exzisionsstellen,
wodurch die vorgegebene Targetsequenz herausgeschnitten wird. Pflanzen
können
dann aus Pflanzenzellen regeneriert werden, die durch das vorangegangene
Verfahren erhalten werden.
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Proteine,
die über
Exzisionsaktivität
verfügen,
die für
die Durchführung
der Erfindung geeignet ist, umfassen unter anderem CRE, Flippase,
Resolvase, FLP, SSV1-kodierte Integrase und Transposase. Sequenzen,
die Exzisionsstellen entsprechen, die für die Ausführung der Erfindung geeignet
sind, umfassen unter anderem LOX-Sequenzen und frt-Sequenzen.
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Eine
Vielzahl der Selektion von Mitteln kann ausgewählt werden. Diese umfassen
unter anderem Kanamycin, Gentamycin, Spectinomycin, Streptomycin
und Hygromycin, Phosphinotricin, Basta, Glyphosat und Bromoxynil.
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In
einer alternativen Ausführungsform
ist ein ortsspezifisches Rekombinationsverfahren zur Entfernung
von vorgegebenen Nucleinsäuresequenzen
aus dem Plastiden genom bereitgestellt. Das Verfahren umfasst die
Bereitstellung eines ersten Nucleinsäurekonstrukts, wobei das Konstrukt
einen regulierten Promotor umfasst, der operabel an eine Nucleinsäure gebunden
ist, die für
eine optionale Plastiden-Targeting-Transitsequenz kodiert, die operabel
an eine Nucleinsäure
gebunden ist, die für
ein Protein kodiert, das über
Exzisionsaktivität
verfügt,
wobei das Konstrukt gegebenenfalls weiters eine für einen
ersten selektierbaren Marker kodierende Nucleinsäure umfasst, die pflanzenspezifische
5'- und 3'-Regulations-Nucleinsäuresequenzen
aufweist. Ein zweites DNA-Konstrukt wird ebenfalls bereitgestellt,
wobei das zweite Konstrukt eine für einen zweiten selektierbaren
Marker kodierende Nucleinsäure
und Exzisionsstellen umfasst, wobei das zweite Konstrukt weiters
flankierende Plastiden-Targeting-Nucleinsäuresequenzen
umfasst, welche eine homologe Rekombination in das Plastidengenom
an der vorgegebenen Targetsequenz erleichtern, sodass Exzisionsstellen
nach homologer Rekombination und Einführung des zweiten DNA-Konstrukts in eine
Pflanzenzelle die vorgegebene Targetsequenz flankieren. Die so erzeugte
Pflanzenzelle wird dann in Gegenwart eines Selektionsmittels kultiviert,
wodurch jene Pflanzenzellen ausgewählt werden, welche die Proteine
exprimieren, für
welche das zweite DNA-Konstrukt kodiert. Eine Pflanze wird dann
aus Zellen regeneriert, die das zweite Konstrukt enthalten, und
das erste DNA-Konstrukt wird in diese Zellen in Gegenwart eines
Selektionsmittels eingeführt,
und jene Pflanzenzellen, die Proteine exprimieren, für welche
das erste Konstrukt kodiert, werden ausgewählt. Die Exzisionsaktivität wirkt
dann auf die Exzisionsstellen, wodurch die vorgegebene Targetsequenz
herausgeschnitten wird.
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Regulierbare
Promotoren, die für
diese Ausführungsform
der Erfindung geeignet sind, umfassen unter anderem induzierbare
Promotoren, gewebsspezifische Promotoren, entwicklungsregulierte
Promotoren und chemisch induzierbare Promotoren.
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Kandidaten
für vorgegebene
Targetsequenzen können
z. B. Gene umfassen, die mit männlicher
Sterilität,
clpP, Ribosomenproteinen, Ribosomenoperonsequenzen assoziiert sind.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Darstellung von CRE-vermittelter Exzision und
Integration von DNA-Segmenten.
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2 ist
eine Karte von Plastidentransformationsvektor pSAC48, wobei codA
von direkten loxP-Stellen umklammert ist. Positionen der Plastidengene
rrn16, trnV, rps12/7 [Shinozaki et al. (1986)], der aadA- und codA-Transgene
und relativen Restriktionsstellen sind markiert.
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3 ist
eine Karte eines binären
Agrobacterium-Vektors pPZP212 mit einem auf Plastide abgezielten Ssu-tp-cre-Gen.
Markiert sind: Fragmente des linken und rechten Rands von Agrobacterium,
das Kanamycin-Resistenz(neo-)Gen, der P2'-Promotor, das SSU-Transitpeptid (ssu-tp),
cre-kodierende Region, Erkennungssequenzen für Restriktionsenzyme BamHI,
EcoRI, HindIII, NcoI, NheI und XbaI.
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4 zeigt
Karten der Plastidengenom-<codA>-Deletionsderivate.
Es sind die Plastidentargetingregion von Vektor pSAC48, die Karte
derselben Region des Wildtypplastidengenoms (Nt-wt), die Karte des
Plastidengenoms mit CRE-vermittelter Deletion von codA über die
lox-Stellen und die Karte des Plastidengenoms mit Deletion über Prrn-Sequenzen,
denen trnV, aadA und codA fehlt, dargestellt. Positionen von Plastidengenen
rrn16, trnV und rps12/7 [Shinozaki et al. (1986)], aadA- und codA-Transgenen, Primern
(01–04)
und relevanten Restriktionsstellen (Al, ApaI, EV, EcoRV) sind markiert.
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5 ist
ein Gel, das PCR-Amplifikation zeigt, die CRE-vermittelte Deletion
von codA aus dem Plastidengenom bestätigt. Primer 01 und 02 (3)
amplifizierten das 0,7-kb-Fragment
der deletierten Region. Dieselben Primer amplifizieren das 2,0-kb-aadA-codA-Fragment
in Testerlinien Nt-pSAC48-21A und Nt-pSAC-16C (kein transgenes Cre-Gen).
Es wurde kein spezifisches Fragment in Wildtyp-DNA-Probe und in Cre1-10-Linie
erhalten. Die so erhaltenen Linien sind in Tabelle 1 angeführt.
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6 zeigt
die Ergebnisse der DNA-Gel-Blot-Analyse, worin Plastidengenomstruktur
in den angegebenen Pflanzenproben bestimmt wurde. Die gesamte zelluläre DNA wurde
aus den Blättern
der Pflanzen isoliert, die in Tabelle 1 angeführt sind, und mit den Apal-
und EcoRV-Restriktionsendonucleasen verdaut. Die Sonden waren die
Wildtyp-Apal-EcoRV-Plastiden-Targetingregion und die aadA-(NcoI-XbaI-Fragment)
und codA-(NcoI-XbaI-Fragment) kodierenden Regionen. Die hybridisierenden
Fragmente sind in 3 markiert.
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7 sind
Gele, die Einheitlichkeit der Plastidengenompopulationen in den
Ssu-tp-cre-transformierten
Pflanzen zeigen. Die gesamte Zell-DNA, die aus mehreren Blättern extrahiert
wurde, wurde mit der Apal-EcoRV-Targetingregionsonde sondiert. Die
Zahlen identifizieren Blätter,
aus welchen DNA extrahiert wurde. Zum Beispiel wurden soeben verschiedene
Blätter
aus der Cre1-3-Pflanzen sondiert. Für Details siehe Kurzbeschreibung
von 6.
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8A und 8B sind
Gele von PCR-Analyse, die CRE-vermittelte Deletion von codA in Keimlingen nachweisen,
die durch Bestäubung
mit Ssu-top-cre-Aktivatorlinien erhalten werden. 5 Tage alte Keimlinge
wurden aus der Kreuzung von Nt-pSAC48-21A als Mutterelternteil und
Cre2-200- und Cre2-300-Aktivatorlinien als Polleneltern getestet.
Amplifikationsprodukte sind auch für Kontrollen geselbstete Nt-pSAC48-21A-Keimlinge (48 selbst),
Wildtyp (wt), die Elternpflanze (48P) und die Cre1-3-Pflanze dargestellt. 8A: Die codA-Region wurde mit den 01/02-Primern
amplifiziert; die Größe des aadA-codA-Fragments
ist 2,0 kb; das codA-Deletionsfragment ist 0,7 kb (4). 8B: Testen der cre-Sequenzen durch PCR-Amplifikation
mit den Cre1/Cre3-Oligonucleotiden.
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9 ist
ein Diagramm der Plastiden-Transformation von pSAC38 mit dem >neo<, eingeklammert von invertierten lox-Stellen.
Positionen der Plastidengene rrn16, trnV und rps12/7 [Shinozaki
et al. (1986)], aadA- und codA-Transgene und relevanten Restriktionsstellen
sind markiert.
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10 zeigt
eine Karte des Plastidengenoms, welches das >neo<-Inversionskonstrukt
enthält.
Es sind die Plastidentargetingregion des Vektors pSAC38, die Karte
derselben Region des Wildtypplastidengenoms (Nt-wt), die Karte des
Plastidengenoms mit CRE-vermittelter Inversion von neo über die
lox-Stellen dargestellt. Positionen der Plastidengene rrn16, trnV
und rps12/7 [Shinozaki et al. (1986)], aadA und neo-Transgene, Primer
(01–04)
und relevanten Restriktionsstellen (BamHI) sind markiert.
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11 zeigt
die Ergebnisse von DNA-Gel-Blotanalyse für die Bestimmung von Plastidengenomstruktur
von CRE-aktivierten >neo<-Pflanzen durch
DNA-Gel-Blotanalyse. Gesamtzell-DNA wurde mit der BamHI-Restriktionsendonuclease
verdaut. Die Sonden waren die Wildtyp-ApaI-EcoRV-Plastiden-Targeting-Region.
Die hybridisierenden Fragmente sind in 10 markiert.
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12 zeigt
einen beispielhaften monocistronischen Inversionsvektor. Die für das Gen
von Interesse (goi) kodierende Region wird durch invertierte lox-Stellen
(Dreiecke) flankiert. CRE aktiviert goi-Expression durch Inversion,
sodass der kodierende Strang transkribiert wird. rrn16, trnV und
rps12/7 sind Plastidengene [Shinozaki et al. (1986)].
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13 zeigt
einen alternativen dicistronischen lox-Inversionsvektor. Es ist
anzumerken, dass die invertierten lox-Stellen den selektiven Marker
(aadA) und goi flankieren und nur ein Gen exprimiert wird. rrn16, trnV
und rps12/7 sind Plastidengene [Shinozaki et al. (1986)].
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14 zeigt
einen grundlegenden Tabakplastiden-lox-Deletionsvektor. Der bereitgestellte
Vektor ist ein geeignetes Gerüst
für Vektorherstellung
und richtet Insertionen in die trnV-rps12/7-Intergenregion.
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15 zeigt
einen Tabak-Plastiden-lox->aadA>-Deletionsvektor. rrn16,
trnV und rps12/7 sind Plastidengene [Shinozaki et al. (1986)].
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16 zeigt
einen konstitutiven dicistronischen Tabak->aadA>-goi-Deletionsvektor.
rrn16, trnV und rps12/7 sind Plastidengene und in [Shinozaki et
al. (1986)] beschrieben.
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17 zeigt
einen konstitutiven dicistronischen Tabak-goi->aadA>-Deletionsvektor.
Es ist anzumerken, dass Vektoren in 16 und 17 sich
in der relativen Reihenfolge des Markergens und des Gens von Interesse
unterscheiden. rrn16, trnV und rps12/7 sind Plastidengene [Shinozaki
et al. (1986)].
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18 zeigt
einen konstitutiven dicistronischen Tabak-goi->aadA>-Deletionsvektor,
in welchem Expression von aadA von der Translationskopplung abhängt. Es
ist anzumerken, dass in diesem Konstrukt nur eine Leader-Sequenz
verwendet wird. rrn16, trnV und rps12/7 sind Plastidengene [Shinozaki
et al. (1986)].
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19
zeigt einen induzierbaren Tabak-lox-Deletionsvektor. Expression
von goi hängt
von der aadA-Exzision ab. rrn16, trnV und rps12/7 sind Plastidengene
[Shinozaki et al. (1986)]. Abkürzungen:
P, Promotor; T, 3'-nichttranslatierte
Region; L1 ist die 5'-Leadersequenz.
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20 zeigt
einen Vektor, der für
Cre-vermittelte Deletion von clpP-Gen aus dem Plastidengenom geeignet
ist. Die Region des gentechnisch veränderten Plastidengenoms, das
dargestellt ist, ist die Sequenz, die in dem Plastidentransformationsvektor
enthalten ist. Die clpP-Exons sind dunkle Kästchen, die Introns sind offene
Kästchen.
Kartenposition von Plastidengenen psbB, rps12-Exon-I und rp120 sind
ebenfalls dargestellt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
folgenden Definitionen sind bereitgestellt, um zum Verständnis des
Gegenstands beizutragen, der als die Erfindung erachtet wird.
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Heteroplastomisch
beschreibt die Gegenwart einer Mischpopulation von verschiedenen
Plastidengenomen innerhalb einer einzelnen Plastide oder in einer
Population von Plastiden, die in Pflanzenzellen oder -geweben enthalten
sind.
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Homoplastomisch
bezeichnet eine reine Population von Plastidengenomen, entweder
innerhalb einer Plastide oder innerhalb einer Population, die in
Pflanzenzellen und -geweben enthalten ist. Homoplastomische Plastiden,
Zellen oder Gewebe sind genetisch stabil, weil sie nur eine Form
von Plastidengenom enthalten. Daher bleiben sie sogar nachdem der
Selektionsdruck entfernt worden ist homoplastomisch, und geselbstete Nachkommen
sind ebenfalls homoplastomisch. Für Zwecke der vorliegenden Erfindung
können
heteroplastomische Populationen von Genomen, die funktional homoplastomisch
sind (d. h. nur geringere Populationen von Wildtyp-DNA oder transformierte
Genome mit Sequenzvariationen enthalten), hierin als „funktional
homoplastomisch" oder „im Wesentlichen
homoplastomisch" bezeichnet
werden. Diese Formen von Zellen oder Geweben können einfach durch kontinuierliche
Selektion auf einen homoplastomischen Zustand gereinigt werden.
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Plastom
bezeichnet das Genom einer Plastide.
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Transplastom
bezeichnet ein transformiertes Plastidengenom.
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Transformation
von Plastiden bezeichnet die stabile Integration von transformierender
DNA in das Plastidengenom, das auf die Samennachkommen von Pflanzen übertragen
wird, welche die transformierten Plastiden enthalten.
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Selektierbares
Markergen bezeichnet ein Gen, das nach Expression einen Phänotyp verleiht,
durch welchen erfolgreich transformierte Plastiden oder Zellen oder
Gewebe, die die transformierte Plastide tragen, identifiziert werden
können.
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Transformierende
DNA bezeichnet homologe DNA oder heterologe DNA, flankiert durch
homologe DNA, die, wenn sie in Plastiden eingeführt wird, durch homologe Rekombination
Teil des Plastidengenoms wird.
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Operabel
gebunden bezieht sich auf zwei verschiedene Regionen oder zwei separate
Gene, die in einem Konstrukt aneinander gespleißt sind, sodass beide Regionen
wirken, um Genexpression und/oder Proteintranslation zu fördern.
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„Nucleinsäure" oder ein „Nucleinsäuremolekül" bezeichnet wie hierin
verwendet ein beliebiges DNA- oder RNA-Molekül, entweder einzelsträngig oder
doppelsträngig
und, wenn einzelsträngig,
das Molekül
seiner komplementären
Sequenz in entweder linearer oder zirkulärer Form. In der Diskussion
von Nucleinsäuremolekülen kann
eine Sequenz oder Struktur eines bestimmten Nucleinsäuremoleküls hierin
gemäß der normalen Konvention
der Bereitstellung der Sequenz in der 5'-zu-3'-Richtung beschrieben werden. Unter
Verweis auf Nucleinsäuren
der Erfindung wird manchmal der Begriff „isolierte Nucleinsäure" verwendet. Dieser
Begriff, wenn er auf DNA angewendet wird, bezeichnet ein DNA-Molekül, das von
Sequenzen getrennt ist, mit welchen es unmittelbar zusammenhängend im
natürlich
auftretendem Genom des Organismus verbunden ist, in welchem es seinen
Ursprung hat. Zum Beispiel kann eine „isolierte Nucleinsäure" ein DNA-Molekül umfassen,
das in einen Vektor insertiert ist, wie z. B. ein Plasmid oder einen
Virusvektor, oder in die genomische DNA einer prokaryotischen oder
eukaryotischen Zelle oder Wirtsorganismus integriert ist.
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Wenn
auf RNA angewendet, bezeichnet der Begriff „isolierte Nucleinsäure" primär ein RNA-Molekül, das von
einem isolierten DNA-Molekül
kodiert wird, wie oben definiert. Alternativ dazu kann der Begriff
ein RNA-Molekül
betreffen, das ausreichend von anderen Nucleinsäuren getrennt worden ist, mit
welchen es in seinem natürlichen
Zustand assoziiert sein würde
(d. h. in Zellen oder Geweben). Eine isolierte Nucleinsäure (entweder
DNA oder RNA) kann weiters ein Molekül repräsentieren, das direkt durch
biologische oder synthetische Mittel produziert wird und von anderen
Komponenten getrennt ist, die bei ihrer Produktion vorhanden waren.
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Die
Begriffe „prozentuelle Ähnlichkeit", „prozentuelle
Identität" und „prozentuelle
Homologe", wenn
auf eine besondere Sequenz Bezug genommen wird, werden verwendet,
wie im University of Wisconsin GCG Software Programm dargelegt.
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Der
Begriff „funktional" wie hierin verwendet
impliziert, dass die Nucleinsäure-
oder Aminosäuresequenz
für den
erwähnten
Test oder Zweck funktional ist.
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Die
Phrase „im
Wesentlichen bestehend aus" steht,
wenn sie zur Bezugnahme auf ein(e) besondere(s) Nucleotid oder Aminosäure verwendet
wird, für
eine Sequenz mit Eigenschaften einer bestimmten Seq.-ID Nr. Zum
Beispiel umfasst die Phrase, wenn sie als Verweis auf eine Aminosäuresequenz
verwendet wird, die Sequenz per se und Molekülmodifikationen, welche die
grundlegenden und neuen Eigenschaften der Sequenzen nicht beeinflussen.
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Ein „Replikon" ist ein genetisches
Element, z. B. ein Plasmid, Cosmid, Bacmid, Phage oder Virus, das großteils unter
seiner eigenen Kontrolle zur Replikation in der Lage ist. Ein Replikon
kann entweder RNA oder DNA sein und kann einzel- oder doppelsträngig sein.
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Ein „Vektor" ist ein Replikon,
wie z. B. ein Plasmid, Cosmid, Bacmid, Phage oder Virus, an welches ein(e)
andere(s) genetische(s) Sequenz oder Element (entweder DNA oder
RNA) angeheftet werden kann, um die Replikation der/des angehefteten
Sequenz oder Element zu verursachen.
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Ein „Expressionsoperon" bezeichnet ein Nucleinsäuresegment,
das Transkriptions- und Translationskontrollsequenzen besitzen kann,
wie z. B. Promotoren, Enhancer, Translationsstartsignale (z. B.
ATG- oder AUG-Codons), Polyadenylierungssignale, Terminatoren und
dergleichen, und welches die Expression einer polypeptidkodierenden
Sequenz in einer Wirtszelle oder einem Organismus erleichtert.
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Der
Begriff „Oligonucleotid" bezeichnet wie hierin
verwendet Primer und Sonden der vorliegenden Erfindung und wird
als Nucleinsäuremolekül definiert,
das aus zwei oder mehr Ribo- oder Desoxyribonucleotiden besteht,
vorzugsweise mehr als drei. Die exakte Größe des Oligonucleotids hängt von
verschiedenen Faktoren und von der besonderen Anwendung und Verwendung
des Oligonucleotids ab.
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Der
Begriff „Sonde" bezeichnet wie hierin
verwendet ein Oligonucleotid, Polynucleotid oder eine Nucleinsäure, entweder
RNA oder DNA, ob natürlich
wie in einem gereinigten Restriktionsenzymverdau vorkommend oder
synthetisch produziert, das in der Lage ist, mit einer Nucleinsäure mit
Sequenzen, die zur Sonde komplementär sind, zu anellieren oder
spezifisch an eine solche zu hybridisieren. Eine Sonde kann entweder einzelsträngig oder
doppelsträngig
sein. Die exakte Länge
der Sonde hängt
von vielen Faktoren ab, einschließlich Temperatur, Quelle der
Sonde und Verwendung des Verfahrens. Zum Beispiel enthält die Oligonucleotidsonde
für diagnostische
Anwendungen abhängig
von der Komplexität
der Targetsequenz die Oligonucleotidsonde typischerweise 15–25 oder
mehr Nucleotide, obwohl sie weniger Nucleotide enthalten kann. Die hierin
angeführten
Sonden sind ausgewählt,
um zu verschiedenen Strängen
einer besonderen Targetnucleinsäuresequenz
im Wesentlichen komplementär
zu sein. Dies bedeutet, dass die Sonden ausreichend komplementär sein müssen, um
in der Lage zu sein, sich an ihre jeweiligen Targetsträngen unter
einer Reihe von vorgegebenen Bedingungen „spezifisch zu hybridisieren" oder mit ihnen zu
anellieren. Deshalb muss die Sondensequenz nicht die exakt komplementäre Sequenz
des Targets reflektieren. Zum Beispiel kann ein nicht-komplementäres Nucleotidfragment
an das 5'- oder
3'-Ende der Sonde
angeheftet werden, wobei der Rest der Sondensequenz zum Targetstrang
komplementär
ist. Alternativ dazu können
die nicht-komplementären
Basen oder längeren
Sequenzen in die Sonde eingefügt
werden, vorausgesetzt, dass die Sondensequenz ausreichend Komplementarität mit der
Sequenz der Target-Nucleinsäure
aufweist, um spezifisch damit zu anellieren.
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Der
Begriff „Primer" bezeichnet wie hierin
verwendet ein Oligonucleotid, entweder RNA oder DNA, entweder einzelsträngig oder
doppelsträngig,
entweder von einem biologischen System stammend, durch Restriktionsenzymverdau
erzeugt oder synthetisch produziert, das, wenn es in die geeignete
Umgebung platziert wird, in der Lage ist, funktional als Initiator
von matrizenabhängiger
Nucleinsäuresynthese
zu wirken. Wenn er mit einer geeigneten Nucleinsäurematrize, geeigneten Nucleosidtriphosphatvorläufern von
Nucleinsäuren,
einem Polymerase-Enzym, geeigneten Cofaktoren und Bedingungen, wie
z. B. einer/einem geeigneten Temperatur und pH, präsentiert
wird, kann der Primer an seinem 3'-Terminus durch die Hinzufügung von
Nucleotiden durch die Wirkung einer Polymerase oder ähnlicher
Aktivität
verlängert
werden, um ein Primer-Extensionsprodukt zu ergeben. Der Primer kann
in der Länge
abhängig
von besonderen Bedingungen und erforderlicher Anwendung variieren.
Zum Beispiel ist der Oligonucleotidprimer in diagnostischen Anwendungen
typischerweise 15–25
oder mehr Nucleotide lang. Der Primer muss ausreichend komplementär zur gewünschten
Matrize sein, um die Synthese des gewünschten Extensionsprodukts
zu Primen, d. h. in der Lage sein, sich mit dem gewünschten
Matrizenstrang auf eine Art und Weise zu anellieren, die ausreichend
ist, um die 3'-Hydroxylgruppierung
des Primers in geeigneter Nebeneinanderstellung zur Verwendung im
Beginn von Synthese durch eine Polymerase oder ein ähnliches
Enzym bereitzustellen. Es ist nicht erforderlich, dass die Primersequenz
ein exaktes Komplement der gewünschten
Matrize repräsentiert.
Zum Beispiel kann eine nicht-komplementäre Nucleinsäuresequenz
an das 5'-Ende eines
andernfalls komplementären
Primers angeheftet werden. Alternativ dazu können nicht-komplementäre Basen
innerhalb der Oligonucleotid-Primersequenz eingefügt werden,
vorausgesetzt, die Primersequenz ist ausreichend komplementär zur Sequenz
des gewünschten
Matrizenstrangs, um funktional einen Matrizen-Primer-Komplex für die Synthese
des Extensionsprodukts bereitzustellen. Hierin beschriebene Aminosäurereste
liegen vorzugsweise in der isomeren „L"-Form vor. Jedoch können Reste in der isomeren „D"-Form für einen
beliebigen L-Aminosäurerest
substituiert werden, vorausgesetzt, die gewünschten Eigenschaften des Polypeptids
werden beibehalten.
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Alle
Aminosäurerestsequenzen,
die hierin repräsentiert
sind, entsprechen der herkömmlichen Links-nach-Rechts-Aminoterminus-Carboxyterminus-Ausrichtung.
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Die
Begriffe „Markierung", „Markierungssequenz" oder „Proteinmarkierung" bezeichnen eine
chemische Gruppierung, entweder ein Nucleotid, Oligonucleotid, Polynucleotid
oder eine Aminosäure,
ein Peptid oder Protein oder eine andere Chemikalie, die, wenn sie
zu einer anderen Sequenz hinzugegeben wird, dieser Sequenz zusätzlichen
Nutzen bereitstellt oder nützliche
Eigenschaften verleiht, insbesondere in der Detektion oder Isolation.
Daher kann eine homopolymere Nucleinsäuresequenz oder eine Nucleinsäuresequenz,
die zu einem Fang-Oligonucleotid komplementär ist, zu einem Primer oder
einer Sondensequenz hinzugefügt
werden, um die nachfolgende Isolierung eines Extensionsprodukts
oder hybridisierten Produkts zu erleichtern. Im Fall von Proteinmarkierungen
können
Hystidinreste (z. B. 4 bis 8 aufeinander folgende Histidinreste)
entweder zum Amino- oder Carboxyterminus eines Proteins hinzugefügt werden,
um Proteinisolation durch Chelatmetallchromatographie zu erleichtern.
Alternativ dazu können
Aminosäuresequenzen,
Peptide, Proteine oder Fusionspartner, die Epitope oder Bindungsdeterminanten
repräsentieren,
die mit spezifischen Antikörpermolekülen oder
anderen Molekülen
reagieren (z. B. Flag-Epitop, c-myc-Epitop,
Transmembranepitop des Influenza-A-Virus-Hämagglutinin-Proteins, Protein
A, Cellulose-Bindungsdomäne,
Calmodulin-Bindungsprotein, Maltose-Bindungsprotein, Chitinbindungsdomäne, Glutathion-S-Transferase
und dergleichen), zu Proteinen hinzugefügt werden, um Proteinisolierung
durch Verfahren wie Affinitäts-
oder Immunaffinitätschromatographie
zu erleichtern. Chemische Markierungsgruppierungen umfassen solche
Moleküle
wie Biotin, das entweder zu Nucleinsäuren oder Proteinen hinzugefügt werden
kann und Isolation oder Detektion durch Wechselwirkung mit Avidinreagenzien
erleichtern, und dergleichen. Zahlreiche andere Markierungsgruppierungen
sind bekannt und können
vom ausgebildeten Fachmann berücksichtigt
werden und sollen im Schutzumfang der Erfindung liegen.
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Wie
hierin verwendet stehen die Begriffe „Reporter", „Reportersystem", „Reportergen" oder „Reportergenprodukt" für ein operatives
genetisches System, in welchem eine Nucleinsäure ein Gen umfasst, das für ein Produkt
kodiert, dass, wenn es exprimiert wird, ein Reportersignal produziert,
das einfach messbar ist, z. B. durch biologischen Test, Immuntest,
Radioimmuntest oder durch kolorimetrische, fluorogene, Chemilumineszenz-
oder andere Verfahren. Die Nucleinsäure kann entweder RNA oder
DNA, linear oder zirkulär,
einzel- oder doppelsträngig
sein, Anti-Sense- oder Sense-Polarität aufweisen und ist operabel
an die notwendigen Kontrollelemente zur Expression des Reportergenprodukts
gebunden. Die erforderlichen Kontrollelemente variieren in Abhängigkeit
von dem Wesen des Reportersystems und ob das Reportergen in Form
von DNA oder RNA vorliegt, können
aber unter anderem solche Elemente wie Promotoren, Enhancer, Translationskontrollsequenzen,
Poly-A-Additionssignale,
Transkriptionsterminationssignale und dergleichen umfassen.
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Die
Begriffe „transformieren", „transfizieren", „transduzieren" sollen ein beliebiges
Verfahren oder Mittel umfassen, durch welches eine Nucleinsäure in eine
Zelle oder einen Wirtsorganismus eingeführt wird, und können austauschbar
verwendet werden, um dieselbe Bedeutung zu vermitteln. Solche Verfahren
umfassen unter anderem Transfektion, Elektroporation, Mikroinjektion,
PEG-Fusion, biolistische Bombardierung und dergleichen.
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Ein „Klon" oder eine „Klonzellpopulation" ist eine Population
von Zellen, die von einer einzelnen Zelle oder einem gemeinsamen
Vorgänger
durch Mitose abstammen.
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Eine „Zelllinie" ist ein Klon einer
primären
Zelle oder Zeltpopulation, die zu stabilem In-vitro-Wachstum für viele
Generationen in der Lage ist.
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CRE-VERMITTELTE ORTSSPEZIFISCHE
REKOMBINATION
-
Das
Plastidengenom höherer
Pflanzen ist in 100–10.000
Kopien pro Zelle vorhanden. Einführung
eines selektierbaren Markergens ist wesentlich, um bevorzugte Aufrechterhaltung
der transformierten Plastidengenomkopien zu sichern, die nützliche
Gene mit keinen selektierbarem Phänotyp tragen. Jedoch ist die
Aufrechterhaltung des Markergens nicht wünschenswert, sobald Transformation
erreicht ist. Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein ortsspezifisches Bakteriophagen-P1CRE-loxP-Rekombinationssystem
bereitgestellt, das zur wirkungsvollen Eliminierung von Markergenen
aus dem Plastidengenom geeignet ist. Das hierin veranschaulichte
System hat zwei Komponenten: einen Plastidentesterstamm, der ein
Cytosindeaminase-(codA-)Transgen, flankiert von lox-Stellen, trägt, die
Empfindlichkeit gegenüber
5-Fluorcytosin verleiht, und eine Kern-CRE-Linie, die ein nuklearkodiertes,
auf Plastiden abzielendes CRE trägt.
Sowohl der Plastidentester (keine CRE-Aktivität) als auch die nukleare CRE-Linie
(keine lox-Sequenz) waren genetisch stabil. Jedoch wurde codA in
einer sehr großen
Geschwindigkeit eliminiert, als das auf Plastiden abzielende CRE in
den Plastidentesterstamm durch Transformation oder Kreuzung eingeführt wurde.
Das Gen für
das nuklearkodierte CRE wurde in der Folge von transformierten Plastiden
durch Segregation in den Samennachkommen getrennt. Exzision von
codA durch CRE war oft von Deletion eines Plastidengenomsegments
begleitet, flankiert von kurzen direkt wiederholten Sequenzen. Entfernung
von Antibiotikaresistenzmarkern von transplastomischen Pflanzen
eliminiert die Stoffwechselbelastung, die von der Expression des
selektierbaren Markergens auferlegt wird, und sollte auch die öffentliche
Akzeptanz der transgenen Feldfrüchte
verbessern. Zusätzliche
Anwendungen des ortsspezifischen CRE-lox-Rekombinationssystems sind
Aktivierung von Plastidengenexpression durch Deletion oder Inversion
von Plastidengenomsequenzen und Induktion von kontrolliertem Zelltod
durch Deletieren von wesentlichen Genen im männlichen Fortpflanzungsgewebe.
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Obwohl
die Verwendung von CRE-Rekombinase hierin veranschaulicht ist, sind
andere prokaryotische und eukaryotische ortsspezifische Rekombinasen
gleichermaßen
geeignet für
die Eliminierung der Markergene.
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Kürzlich haben
sich mehrere prokaryotische und niedere eukaryotische ortsspezifische
Rekombinationssysteme bei höheren
Eukaryoten als erfolgreich erwiesen. In Pflanzen- und Tierzellen
funktionale ortsspezifische Rekombinationssysteme aus Bakteriophagen-P1
(Cre-lox) Mu (Gin-gix) und aus Inversionsplasmiden von Saccharomyces
cerevisiae (FLP-frt) [Morris et al. (1991), O'Gorman et al. (1991), Lichtenstein und
Barrens (1993), Lyznik et al. (1993), Lyznik et al. (1995), Lyznik
et al. (1996)] und Zygosaccharomyces rouxii (R-RS). In jedem dieser
Systeme ist kein zusätzlicher
Faktor neben den Rekombinase- und Targetsequenzen für Rekombination
erforderlich. Bericht siehe van Haaren und Ow (1993). Das ortsspezifische
CRE-loxP-Rekombinationssystem
von Bakteriophagen-P1 ist umfassend in vitro und in E. coli studiert
worden [Craig (1988), Adams et al. (1992)]. Expression von CRE-Protein
(38,5 kDa) ist ausreichend, um Rekombination zwischen 34 bp großen loxP-Stellen
zu bewirken, die aus 13 bp großen
invertierten Wiederholungen bestehen, die durch 8 bp große asymmetrische
Spacer-Sequenz getrennt sind. Wenn es zwei loxP-Stellen innerhalb eines DNA-Segments
gibt, hängt
das Ergebnis der Rekombinati onsreaktion von der relativen Position
der Rekombinationsstellen ab. Wenn die Rekombinationsstellen eine
direkte Wiederholung bilden, d. h. wenn sie in derselben Ausrichtung
vorliegen, führt
Rekombination zur Deletion der dazwischen liegenden DNA. Wenn die
Rekombinationsstellen in einer invertierten Ausrichtung vorliegen,
führt CRE-vermittelte
Rekombination zu einer Inversion der dazwischen liegenden DNA. Die
Produkte dieser Reaktionen sind in 1 dargestellt.
Das ortsspezifische CRE-Rekombinationssystem ist für die Eliminierung
von Nukleargenen in einer Reihe von eukaryotischen Systemen verwendet
worden, einschließlich
höherer
Pflanzen [Dale und Ow (1991), Russell et al. (1992), Srivastava
et al. (1999)].
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Vor
der vorliegenden Erfindung war die Wirksamkeit von CRE-vermittelter
Eliminierung von Plastidengenen, auf die abgezielt wird, unbekannt.
Um dieses System für
diesen Zweck zu untersuchen, wurde CRE-vermittelte Eliminierung
des codA-Gens, das für
Cytosindeaminase (CD, EC 3.5.4.1) kodiert, beurteilt. Cytosindeaminase
konvertiert 5-Fluorcytosin (5FC) in 5-Fluoruracil (5FU), den Vorläufer von
5-Fluor-dUMP. 5FC ist für
CD-exprimierende Zellen aufgrund von irreversibler Inhibition von
Thymidilatsynthase durch 5-Fluor-dUMP letal [Beck et al. (1972)].
Cytosindeaminase fehlt in Pflanzen. Expression des bakteriellen
codA in Plastiden macht Zellen auf 5FC empfindlich, während Zellen,
denen Transgenexpression fehlt, resistent sind [Serino und Maliga
(1997)]. Daher konnte 5FC-Resistenz für positive Identifikation von
Zellen mit CRE-induzierter codA-Deletion verwendet werden, sogar
wenn solche Deletionsereignisse relativ selten waren. Das Testsystem
der vorliegenden Erfindung inkorporiert ein codA-Gen in das Tabakplastidengenom
zwischen zwei direkt ausgerichteten lox-Stellen (>codA>). Das Transplastom
war in Abwesenheit von CRE-Aktivität stabil. Jedoch wurde höchst effiziente
Eliminierung von >codA> durch Einführung eines
nuklearkodierten, auf Plastiden abzielenden CRE ausgelöst.
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BEISPIEL 1
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CRE-VERMITTELTE DELETION DES SELEKTIERBAREN
PLASTIDENMARKERS
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Cre-vermittelte
Deletion des selektiven Plastidenmarkers in den Plastiden von somatischer
Tabakzelle ist in Beispiel 1 beschrieben. Der selektierbare Marker,
der von den lox-Stellen flankiert ist, ist hierin durch codA veranschaulicht.
Jedoch kann es jedes beliebige andere selektierbare und nicht-selektierbare
Markergen sein oder eine beliebige DNA-Sequenz, unabhängig vom
Informationsgehalt, flankiert durch lox-Stellen im Plastidengenom. Komponenten
des Testsystems sind Tabakpflanzen, die eine codA-kodierende Region
tragen, flankiert durch lox-Stellen (>codA>).
Eine zweite Komponente des Testsystems ist ein nukleares Gen, das
für eine auf
Plastiden abzielende Cre-Stellen-spezifische Rekombinase kodiert.
Deletion eines >codA>, für welches eine Plastide kodiert,
wird durch Einführung
von nuklearem Cre in den Nukleus von somatischen (Blatt-)Tabakzellen
durch Agrobacterium-vermittelte Transformation erreicht. Alternativ
dazu kann das nuklear kodierte Cre-Gen durch Fertilisation mit Pollen
eines geeigneten Aktivator-der-Deletion-Stamms eingeführt werden. Das
nukleare Cre-Gen wird in der Folge durch Segregation in den Samen-Nachkommen entfernt.
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MATERIALIEN UND VERFAHREN ZUR DURCHFÜHRUNG VON
BEISPIEL 1
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Die
folgenden Materialien und Verfahren sind bereitgestellt, um die
Umsetzung von Beispiel 1 zu erleichtern.
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Plastiden-CodA mit direkten lox-Stellen.
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Das
codA-Gen ist in einem SacI-HindIII-Fragment enthalten. Die Genkarte
ist in 2 dargestellt. PrrnloxD (Seq.-ID Nr. 4) ist ein
Plastiden-rRNA-Operon-(rrn16-)Promotorderivat. Es ist in einem SacI-EcoRI-Fragment
enthalten, das durch PCR unter Verwendung von Oligonucleotiden 5'-GGGGAGCTCGCTCCCCCGCCGTCGTTCAATG-3' und 5'-GGGAATTCATAACTTCGTATAGCATACATTATACGAAGTTAT
GCTCCCAGAAATATAGCCA-3' als
Primer und Plasmid pZS176 [Vorläufer
von Plasmid pZS197, Svab und Maliga (1993)] als Matrize erhalten
wird. Das Promotorfragment PrrnloxD enthält eine lox-Stelle am 3'-Ende angrenzend
an die EcoRI-Stelle.
Das EcoRI-NcoI-Fragment enthält
die Ribosomenbindungsstelle aus Plasmid pZS176. Das Fragment wurde
durch Anellierung der komplementären
Oligonucleotide 5'-AATTCGAAGCGCTTGGATACAGTTGTAGGGAGGGATC-3' und 5'-CATGGATCCCTCCCTACAACTGTATCCAAGCGCTTCG-3' erhalten. Die codA-kodierende Region
ist in einem NcoI-XbaI-Fragment enthalten [Serino und Maliga (1997)].
Das TrbcLloxD (Seq.-ID Nr. 5) ist die 3'-untranslatierte rbcL-Region, die in
einem XbaI-HindIII-Fragment enthalten ist, die durch PCR unter Verwendung
von Oligonucleotiden 5'-GGTCTAGATAACTTCGTATAATGTATGCTATA
CGAAGTTATAGACATTAGCAGATAAATT-3' und
5'-GGGGGTACCAAGCTTGCTAGATTTTGTATTTCAAATCTTG-3' und Plasmid pMSK48
als Matrize erhalten wurden [Khan und Maliga (1999)]. TrbcLloxD
enthält
eine lox-Stelle angrenzend an die XbaI-Stelle in direkter Orientierung
relativ zur lox-Stelle
in der codA-5'-UTR.
Das chimäre
PrrnloxD:codA:TrbcLloxD-Gen wurde in den Tabak-Plastidentransformationsvektor
pRV111B [Zoubenko et al. (1994)] als SacI-HindIII-Fragment eingeführt, um
Plasmid pSAC48 zu erhalten.
-
Auf Plastiden abzielendes nukleares cre
gebunden an nukleares Kanamycin-Resistenzgen.
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Zwei
auf Plastiden abzielende nukleare cre-Gene wurden getestet. Das
cre-Gen in binärem
Agrobacterium-Vektor pK027 und pK028 kodiert für die CRE-Rekombinase, an dem
N-Terminus translational fusioniert mit dem kleinen Erbsen-Rubisco-Untereinheit-(SSU-)Chloroplasten-Transitpeptid
[Timko et al. (1985)] und zweiundzwanzig bzw. fünf Aminosäuren der reifen kleinen Rubisco-Untereinheit.
Beide cre-Gene sind in einem EcoRI-HindIII-Fragment enthalten. Die
schematische Karte der Gene ist in 3 dargestellt.
Der P2'-Agrobacterium-Promotor
[Velten et al. (1984)] (Sequenz-ID Nr. 9) ist in einem EcoRI-NcoI-Fragment
enthalten. Das P2'-Promotorfragment
wurde durch PCR unter Verwendung von Oligonucleotiden 5'-ccgaattcCATTTTCACGTGTGGAAGATATG-3' und 5'-ccccatggtaggatcctatCGATTTGGTGTATCGAGATTGG-3' als Primer und Plasmid
pHC1 [Carrer et al. (1990)] als Matrize erhalten. PCR-Amplifikation
führte
eine EcoRI-Stelle am 5'-Ende
und ClaI-, BamHI- und eine NcoI-Stelle am 3'-Ende ein. Ein T, das zwischen den ClaI-
und den BamHI-Stellen eingeführt
wurde, eliminierte ein ATG und führt
ein In-frame-Stopcodon ein [Sriraman (2000)]. Die Rubisco-SSU-Transitpeptide
sind in BamHI-NcoI-Fragmenten enthalten. Das pKO27-Fragment (Erbsen-SSU-TP22, Sequenz-ID
Nr. 7) wurde durch Verwendung von Oligonucleotiden 5'-CCGGATCCAATTCAACCACAAGAACTAAC-3' und 5'-GGGGCTAGCCATGGCAGGCCACACCTGCATGCAC-3' als Primer und Plasmid
pSSUpGEM4 als Matrize eingeführt
[Timko et al. (1985)]. Das pKO28-Fragment [Erbsen-SSU-TP5, Sequenz-ID
Nr. 6] wurde durch Verwendung von Oligonucleotiden 5'-CCGGATCCAATTCAACCACAAGAACTAAC-3' und 5'-GGGGCTAGCCATGGTCAATGGGTTCAAATAGG-3' als Primer und Plasmid pSSUpGEM4
als Matrize eingeführt
[Timko et al. (1985)]. Ein Erbsen-SSU-TP mit 23 Aminosäuren des
reifen Polypeptids ist in Sequenz-ID Nr. 8 dargestellt. Die crekodierende
Region, die in einem NcoI-Xbal-Fragment enthalten ist (Sequenz-ID
Nr. 3), wurde durch PCR-Amplifikation unter Verwendung von Cre1-5'-GGGGAGCTCCATGGCTAGCTCCAATTTACTGACCGTACAC-3' und Cre2-5'-GGGTCTAGACTAATCGCCATCCTCGAGCAGGCGCACCATTGC-3' Oligonucleotiden
als Primer und DNA, isoliert aus Escherichia-coli-Stamm BNN132 (ATCC-Nummer
47059), als Matrize erhalten. Die Gegenwart des cre-Gens in Pflanzen-Kern-DNA
wurde durch PCR-Amplifikation mit den Cre1- und Cre3-Oligonucleotiden
nachgewiesen. Die Sequenz von Cre3-Oligonucleotid ist 5'-TCAATCGATGAGTTGCTTC-3'. Der Agrobacterium-nos-Terminator
(Tnos) ist in einem XbaI-HindIII-Fragment enthalten [Svab et al.
(1990)]. Die auf Plastiden abzielenden nuklearen cre-Gene wurden
als EcoRI-HindIII-Fragmente in die binären pPZP212-Agrobacterium-Vektoren
eingeführt
[Hajdukiewicz et al. (1994)], um Plasmide pKO27 und pKO28 mit zweiundzwanzig
und fünf
Aminosäuren
von reifem Rubisco-SSU zu erhalten. Eine schematische Karte von
Agrobacterium-Vektoren ist in 3 dargestellt.
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Transgene Pflanzen.
-
Plastidentransformation
unter Verwendung des biolistischen Protokolls, Selektion von transplastomischen
Tabakklonen (RMOP-Medium, 500 mg/l Spectinomycindihydrochlorid)
und Charakterisierung der transplastomischen Klone durch DNA-Gel-Blot-Analyse
wurde beschrieben [Svab und Maliga (1993)]. Es ist ebenfalls von
Transformation mit Agrobacterium-Vektoren pKO28 oder pKO27 und Regeneration
von transformierten Tabakpflanzen berichtet worden [Hajdukiewicz
et al. (1994)]. Kurz gesagt wurden nukleare Gentransformanten durch
Kanamycinresistenz auf RMOP-Sproß-Regenerationsmedium ausgewählt, das
100 mg/l Kanamycin und 500 mg/l Carbenicillin enthielt. Kanamycinresistenz
der Sprossen wurde durch Durchwurzelung auf Pflanzenaufrechterhaltungs-(RM-)Medium
nachgewiesen, das 100 mg/l Kanamycin enthielt. Testen von 5FC-Zytotoxizität wurde
auf RMPO-Medium nach veröffentlichten
Verfahren durchgeführt
[Serino und Maliga (1997)].
-
Transplastomische Tabakpflanzen mit einem
CodA-Gen, flankiert durch direkte lox-Stellen.
-
Plastidentransformationsvektor
pSAC48 trägt
ein codA-Gen, in welchem zwei lox-Stellen die kodierende Region in einer
direkten Ausrichtung flankieren. Wenn die codA-kodierende Region über die
lox-Stellen deletiert wird, wird eine lox-Stelle, flankiert vom
Promotor (Prrn) und Terminator (TrbcL), zurückgelassen. Der selektive Marker
in pSAC48, ein pRV111B-Vektor-Derivat, ist ein Spectinomycin-Resistenz-(aadA-)Gen
(2). Transformation mit Plasmid pSCAC48 ergab eine
Reihe von unabhängig
transformierten transplastomischen Linien, wovon vier zum homoplastomischen
Zustand gereinigt wurden: Nt-pSAC48-21A, Nt-pSAC48-16C, Nt-pSAC48-16CS
und Nt-PSAC48-9A. Diese Linien werden als identisch erachtet, mit
der Ausnahme, dass sie unabhängig
erzeugt wurden. Eine einheitliche Population von transformierten
Plastidengenomen in den transplastomischen Pflanzen wurde durch
DNA-Gel-Blot-Analyse
(siehe unten) verifiziert.
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Nuklearkodierte, auf Plastiden abzielende
Cre-Gene.
-
Zur
Aktivierung der Deletion von Plastiden->codA>-Gen
führten
die Erfinder ein gentechnisch hergestelltes cre-Gen in den Nukleus
der transplastomischen Linien ein, das für ein auf Plastiden abzielendes
CRE kodiert. Das Abzielen auf nuklearkodierte Plastidenproteine
erfolgt durch ein N-terminales Transitpeptid (TP), das während des
Imports aus dem Cytoplasma in die Plastiden abgespalten wurde [Soll
und Tien (1998)]. Zur Sicherstellung des Plastiden-Targetings der
CRE-Rekombinase wurde sie translational mit dem kleinen Rubisco-Untereinheit-(SSU-)Transitpeptid
fusioniert [Timko et al. (1985)]. Deshalb ist das Produkt der Proteinfusion SSU-TP-CRE.
Wirksamkeit des Imports von chimären
Proteinen hängt
von der Größe des reifen
Protein-N-Terminus ab, der in das Konstrukt inkorporiert ist [Wasmann
et al. (1986); Lubben et al. (1989)]. Zwei chimäre cre-Gene (Ssu-tp-cre) wurden
hergestellt, eines mit 5 (Vektor pKO28) und eines mit 22 (Plasmid
pKO27) Aminosäuren
des reifen SSU-N-Terminus, die für
SSU-TP5-CRE bzw. SSU-TP22-CRE kodieren. Diese Gene werden auch als
Cre1 bzw. Cre2 bezeichnet (Tabelle 1). Die cre-Gene wurden im P2'-Promotor und Tnos-Terminatorkassetten
im binären
Agrobacterium-pPZP212-Vektor
exprimiert, der Kanamycinresistenz (neo) als selektierbaren Marker
trägt (3).
-
Tabakpflanzen,
die mit Ssu-tp5-cre (pKO37) und Ssu-tp22-cre (pKO36) transformiert
wurden, wurden ebenfalls erhalten. In diesen Pflanzen wird das nukleare
cre aus dem Blumenkohlmosaikvirus-35S-Promotor exprimiert (Seq.-ID
Nr. 10, Timermans et al. (1990)].
Linie | Plastiden-Genotypa | Nuklearer
Marker | |
Wildtyp | trnV+
aadA– codA– | | |
Nt-pSAC48-21A
Nt-pSAC48-16C | trnV+
aadA+ codA+ | | |
Cre1-1 | trnV+
aadA+ codA– trnV– aadA– codA– | neo | |
Cre1-2 | trnV+
aadA+ codA– trnV– aadA– codA– | neo | |
Cre1-3 | trnV+
aadA– codA– | neo | |
Cre1-4 | trnV– aadA– codA– | neo | |
Cre1-10 | trnV– aadA– codA– | neo | |
| | | |
Cre2-1 | trnV+
aadA+ codA– | neo | |
Cre2-2 | trnV+
aadA+ codA–
trnV+
aadA*+ codA–
trnV– aadA– codA– | neo | |
Cre2-3 | trnV+
aadA+ codA+
trnV+ aadA+ codA–
trnV+ aadA*+ codA–
trnV– aadA– codA– | neo | |
Cre2-4 | trnV+
aadA+ codA– | neo | |
Cre2-5 | trnV+
aadA+ codA– | neo | |
Cre2-10 | trnV+
aadA+ codA–
trnV– aadA– codA– | neo | |
| | | |
Cre1-100 | trnV+
aadA– codA– | neo | |
Cre2-100 | trnV+
aadA– codA– | neo | |
Cre2-200 | trnV+
aadA– codA– | neo | |
Cre2-300 | trnV+
aadA– codA– | neo | |
- * Gegenwart oder Abwesenheit von Piastidengen
ist durch + oder – angezeigt.
Da das Plastiden-trnV-Gen in einigen der Linien deletiert ist, ist
der Wildtyp-Plastiden-Genotyp
trnV+ aadA– codA–.
-
Deletion von codA aus dem Plastidengenom
in somatischen Zellen.
-
Zum
Testen der Wirksamkeit der CRE-vermittelten Deletion in somatischen
Zellen wurden die Ssu-tp-cre-Gene in den Nukleus der transplastomischen >codA>-Linien durch Co-Kultivierung
von Agrobacterium und Tabakblattscheiben eingeführt. Pflanzen, die 11 individuelle
Ssu-tp-cre-Insertionsereignisse repräsentieren, sind charakterisiert
worden. Fünf
Linien (Cre1-Derivate) wurden durch Transformation mit Ssu-Tp5-cre-Gen (Vektor
pKO28) und sechs Linien (Cre2-Derivat) durch Transformation mit
dem Ssu-tp22-cre (Vektor pKO27) erhalten (Tabelle 1). Deletion von
codA wurde zuerst in einer DNA-Probe getestet, die aus einem Blatt
von elf kanamycinresistenten Sprossen entnommen wurde, die ein individuelles
Integrationsereignis des nuklearen Cre-Gens repräsentieren. In der Folge wurden
4 bis 7 weitere Blätter
aus sechs Sprossen entnommen, um nachzuweisen, dass das Ergebnis
der Analyse für
die Pflanze typisch ist. Die anfänglichen DNA-Proben
wurden zuerst auf den Verlust von >codA> durch PCR unter Verwendung
von O1/O2-Primerpaar gescreent, das komplementär zu Sequenzen im N-Terminus
in der aadA-kodierenden Region war, und dem codA-Promotor (4A). Amplifikation mit diesen Primern
ergibt ein ~0,7-kb-Fragment,
wenn >codA> deletiert ist, und
ein ~2,0-kb-Fragment, wenn das >codA>-Gen immer noch vorhanden ist. Ethidiumbromidgefärbte Gele
von PCR-Produkten in
-
5 zeigen
vollständigen
Verlust von >codA> in jeder der Proben.
Eine perfekt rekonstituierte lox-Stelle zwischen Prrn und TrbcL
wurde in acht Klonen durch PCR-Amplifikation
der Region mit Primern O1/O4 aus denselben DNA-Proben und direkte
Sequenzierung des Amplifikationsprodukts mit Primer O2 nachgewiesen
(nicht dargestellt). In zwei Klonen (Cre1-4, Cre1-10) fehlt ein
Fragment aufgrund der Deletion von aadA gemeinsam mit codA (siehe
unten). Plastidengenomstruktur in der anfänglichen DNA-Probe wurde durch
Gel-Blot-Analyse von ApaI-EcoRV-verdauter Gesamt-Zell-DNA bestimmt.
Die Sonden waren die Plastiden-Targeting-Region und die aadA- und
codA-kodierenden Regionen. Die DNA-Gel-Blots sind in 6 dargestellt.
Die Karten der Elterngenome und Deletionsderivate, die zur Interpretation
dieser Genome beitragen, sind in 4 dargestellt.
In Plastidentesterstämmen,
die kein CRE exprimieren (Nt-pSAC48-21A, Nt-pSAC48-16C), hybridisierten
alle drei Sonden an dasselbe 4,9-kb-DNA-Fragment, übereinstimmend
mit codA und aadA, die in allen Plastidengenomkopien gegenwärtig sind.
In den SSU-TP-CRE-exprimierenden Pflanzen war kein 4,9-kb-Fragment
detektierbar, was die dramatische Geschwindigkeit anzeigt, mit welcher das >codA>-Gen aus dem Plastidengenom
deletiert wurde. CRE-vermittelte Deletion von >codA> über die lox-Stellen
erbrachte das 3,6-kb-Fragment,
das in neun der elf Klone detektiert wurde. Das 3,6-kb-Fragment war
das einzige Produkt, das in vier Klonen detektiert wurde, und war
in einer heteroplastomischen Population in fünf Klonen gegenwärtig. Unerwartet
war die Bildung eines 1,4-kb-ApaI-EcoRV-Fragments in fünf Klonen. DNA-Gel-Blot-Analyse
bestätigte,
dass diesem Fragment sowohl codA als auch aadA fehlen und es kleiner
als das Wildtyp-ApaI-EcoRV-Fragment ist (1,9 kb). Direkte Sequenzierung
von PCR-Produkten in dieser Region bestätigte die Deletion von codA,
aadA und trnV durch homologe Rekombination über die duplizierten Prrn-Promotorregionen.
Einer der Prrn-Promotoren
steuert codA, der andere befindet sich stromauf des rRNA-Operons
an seiner nativen Stelle. Deletion von trnV ist der Grund, warum
das ApaI-EcoRV-Fragment,
das aus dieser Region stammte (1,4 kB), kleiner ist als das Wildtypfragment
(1,9 kb).
-
Die
anfänglichen
DNA-Proben wurden aus einem Blatt einer Pflanze entnommen, das durch
Verwurzelung des Sprosses erhalten wurde, der nach Transformation
mit den Ssu-tp-cre-Genen erhalten wurde. Zum Nachweisen, dass die
DNA-Proben, die aus dem Blatt extrahiert wurden, für die Pflanze
typisch waren, haben die Erfinder mehrere verschiedene Blätter aus
denselben Pflanzen entnommen (7). In vier
Klonen wurde codA durch CRE über
die lox-Stellen exzidiert, und die Sprossen waren für das deletierte
Genom homoplastomisch. Zwei davon, Cre1-3 und Cre2-4, wurden durch
Testen von sieben bzw. vier weiteren Blättern derselben Pflanzen weiter
charakterisiert. DNA-Gel-Blot-Analyse dieser Proben bestätigte eine
einheitliche Deletion von >codA> aus allen Genomkopien.
Diese Pflanzen sind die gewünschten
Endprodukte, welche die gewünschten
Plastidentransgene tragen und denen dieser unerwünschte selektive Marker fehlt.
Diese Pflanzen und deren Nachkommen können direkt über die
Produktion von rekombinanten Promotoren verwendet werden, da sie
frei vom selektierbaren Markergen sind. Weiters sind diese Pflanzen
eine Quelle der gentechnisch erzeugten Chloroplasten zur Einführung in
die Zuchtlinien durch sexuelle Kreuzung. Die Samennachkommenschaft
der Pflanzen segregiert das Ssu-tp-cre-Aktivatorgen.
Pflanzen mit den gewünschten
Chloroplasten, denen das Aktivatorgen fehlt, können durch PCR-Tests auf cre-Sequenzen
identifiziert werden. Alternativ dazu können Individuen, denen cre
fehlt, in der Samennachkommenschaft durch Empfindlichkeit gegen
Kanamycin identifiziert werden, da die Ssu-tp-cre-Gene in den pKO27-
und pKO28-Agrobacteriumvektoren physikalisch mit Kanamycin-Resistenz verbunden
sind (neo-Gen, 3). In zwei Klonen, Cre1-4 und
Cre1-10, trat Deletion von trnV (für tRNA-ValG AC kodierend), aadA und codA durch homologe
Rekombination über
die duplizierte Prrn-Promotorregion auf. Die Cre1-10-Pflanze ist
homoplastomisch für
die Deletion basierend auf der Enthahme sieben weiterer Blätter (7).
Offensichtlich ist das eine verbleibende trnV-Gen, das für tRNA-ValUAC kodiert, für die Translation aller Valincodons
ausreichend, oder es gibt Import von tRNA-ValG AC aus dem Cytoplasma. Im Cre1-4-Klon enthielten
einige der Blätter
(zwei von vier) Restgenomkopien mit trnV und aadA.
-
In
fünf Klonen
enthielten die anfänglichen
DNA-Proben mehr als eine Form von Plastidengenomkopien. Mischpopulationen
von Plastidengenompopulationen wurden in allen Teilen der Pflanzen
durch Testen von weiteren Blätter
nachgewiesen (7). Genetisch stabile codA-Deletionslinien
können
aus diesen heteroplastomischen Pflanzen durch Testen von Pflanzen
erhalten werden, die aus einzelnen somatischen Zellen oder individuellen
Keimlingen in einer segregierenden Samennachkommenschaft regeneriert
wurden.
-
Deletion von codA aus dem Plastidengenom
in der Samennachkommenschaft.
-
CRE-vermittelte
Deletion des negativen Plastidenmarkers codA in somatischen Zellen
wurde im vorherigen Abschnitt beschrieben. Deletion von Plastidenmarkergen
in den somatischen Zellen der transplastomischen Pflanzen, ohne
einen sexuellen Zyklus zu durchlaufen, ist höchst wünschenswert, um die Produktion von
markerfreien transplastomischen Pflanzen zu beschleunigen. Jedoch
ist dieser Ansatz nur durchsetzbar, wenn es ein System für Gewebskultur
und Pflanzenregeneration aus somatischen Zellen gibt. Ein solches
System ist nicht für
die wirtschaftlich wichtigen Getreidepflanzen Reis und Mais verfügbar. Als
Alternative zur Transformation von somatischen Zellen entwickelten
die Erfinder CRE-Aktivatorlinien, die ein nuklearkodiertes, auf
Plastiden abzielendes Cre tragen, um als Quelle von Cre-Gen verwendet
zu werden, wenn es als Pollenelternteil verwendet wird. Die Tabak-CRE-Aktivatorlinien
wurden durch Transformation des Nukleus der Wildtyppflanzen mit
SSU-TP-CRE-Konstrukten
erhalten. Linien, in welchen das Cre an ein nukleares Kanamycinresistenzgen
in einem Wildtypcytoplasma gebunden ist, sind Cre1-100, Cre2-100,
Cre2-200 und Cre2-300 (Tabelle 1).
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Zur
Aktivierung der Deletion von >codA> in der Samennachkommenschaft
wurden Testerpflanzen Nt-pSAC48-21A und Nt-pSAC48-16C kastriert,
um Selbstbefruchtung zu vermeiden, und mit Pollen aus den Cre2-200-
und Cre2-300-Aktivatorlinien befruchtet. Die Aktivatorlinien sind
primäre
transgene Pflanzen (T0), die für das Ssu-tp-cre-Gen segregieren.
Deshalb verfügt
ein Teil der Samennachkommenschaft, die von der Kreuzung abstammt, über die
Aktivatorgene, während
andere dies nicht tun. Wenn das codA-Gen gegenwärtig ist, amplifiziert das
O1/O2-Primerpaar, das in 4 markiert ist, ein 2,0-kb-Fragment.
Wenn das codA-Gen abwesend ist, amplifizieren dieselben Primer ein
0,7-kb-Fragment. PCR-Analyse, die in 8 dargestellt
ist, bestätigte
die CRE-vermittelte Deletion von >codA> in Keimlingen. Die
Cre1-100-, Cre2-100-
und Cre2-300-Aktivator-Linien exprimieren CRE offensichtlich wirkungsvoll,
was durch die Gegenwart von nur dem 0,7-kb-Fragment in Keimlingen
angezeigt ist, die das nukleare cre-Gen tragen. In Keimlingen mit
keiner cre-Sequenz amplifizierten dieselben Primer das codA-enthaltende
2,0-kb-Fragment. Interessanterweise enthielten cre+-Keimlinge aus
der Kreuzung mit Cre2-200 eine Mischpopulation von codA-enthaltenden (2,0
kb) und codA-deletierten (0,7 kb) Fragmenten, was weniger wirkungsvolle
CRE-induzierte Deletion von >codA> anzeigt. Daher sind
Expressionsausmaß und
Gewebsspezifität
der zwei nuklearen Ssu-Tp22-cre-Gene für die individuellen Transformationsereignisse
charakteristisch. CRE-Aktivität
von Cre1-100-, Cre2-100- und Cre2-300-Aktivatorlinien ist für rasche
Elimination von >codA> in einer Kreuzung
geeigneter als die Cre2-200-Linie. Es ist nicht wünschenswert,
die Ssu-tp-cre-Aktivatorgene in den Produktionslinien beizubehalten.
Jedoch sind diese im Nukleus kodiert und können aus den transgenen Chloroplasten
in der nächsten
Samennachkommenschaft getrennt werden. Bindung von Ssu-tp-cre an
das nukleare Kanamycin-Resistenzgen erleichtert die Identifikation
von Keimlingen, denen cre in einer segregierenden Samenpopulation
fehlt.
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Ortsspezifische CRE-Rekombination zur
Deletion von Plastiden-DNA-Sequenzen.
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Biolistische
Transformation von Tabakblättern
erbringt immer Sprossen, die eine Mischpopulation von Plastidengenomkopien
enthalten. Eine Mischpopulation von Plastidengenomkopien wird durch DNA-Gel-Blot-Analyse
bestimmt [Carrer et al. (1993), Svab und Maliga (1993), Carrer und
Maliga (1995)] und kann in UV-Licht sichtbar gemacht werden, wenn
das grünfluoreszierende
Protein in Plastiden exprimiert wird [Khan und Maliga (1999)]. Homoplastomische,
genetisch stabile Pflanzen werden im zweiten Zyklus der Pflanzenregeneration
aus den Blättern
der regenerierten Pflanzen oder in der Samennachkommenschaft erhalten. Die
Zellen der >codA>-Testerstämme tragen eine einheitliche
Population von Plastidengenomkopien. Daher wird das Ssu-tp-cre in
das nukleare Genom einer Zelle eingeführt, die für >codA> homoplastomisch
ist. Es wurde erwartet, dass die regenerierten Sprossen eine Mischpopulation
von Plastidengenomkopien enthalten. Stattdessen fehlt allen Plastidengenomkopien >codA>, ein Beweis für den enormen
Selektionsdruck durch CRE-Aktivität gegen
Plastidengenomkopien, die zwei lox-Stellen tragen. Es ist wichtig,
dass Deletion von >codA> in Abwesenheit von
Selektion gegen >codA> durch Expo sition gegenüber 5-Fluorcytosin
auftritt. Praktisch komplette Elmination von >codA> kann
auch erhalten werden, wenn CRE-Aktivität durch Kreuzung eingeführt wird,
unter Verwendung von Pollen eines geeigneten Deletionsaktivatorstamms.
Deletion des selektierbaren Markers in somatischen Zellen ist die
bevorzugte Wahl gegenüber
Elimination des Markers in der Samennachkommenschaft. Der wichtigste
Vorteil ist Zeitersparnis. Einführung
von Ssu-tp-cre in den Nukleus von somatischen Zeilen erfordert nur
drei bis sechs Wochen, Ssu-tp-cre segregiert auch in den ersten
Samennachkommen. Hingegen benötigt
die Einführung
und Elimination von Ssu-tp-cre einen zusätzlichen Samennachkommen, etwa
drei Monate lang.
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Interessanterweise
sind Genomkopien mit einer lox-Stelle oder keiner lox-Stelle (Wildtyp)
in CRE-exprimierenden Zellen stabil. Instabilität von Genomen mit zwei lox-Stellen kann auf
die Bildung von linearen Enden während
Exzisionsverfahren zurückzuführen sein.
Die linearen Enden können
dann durch homologe Rekombination über die Prrn-Promotor-Sequenzen
rezirkulieren, was die trnV-aadA-codA-Deletionsderivate erbringt.
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CRE-Herstellung.
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Obwohl
CRE ein prokaryotisches Protein ist, trägt es natürlich ein nukleares Lokalisierungssignal (NLS),
das auf ein CRE-GFP-Fusionsprotein auf den Nukleus in Säugetierzellen
abzielte. Die NLS-Sequenzen überlappen
die DNA-Bindungsregionen,
und die Integrität
dieser Region ist für
die DNA-Rekombinase-Aktivität wichtig
[Le et al. (1999)]. Die Erfinder zielten das neu synthetisierte
TP-CRE-Protein auf
Plastiden ab, unter Verwendung eines auf Plastiden abzielenden Transitpeptids
(TP). Das TP befindet sich am N-Terminus von Plastidenproteinen
und wird während
des Imports aus dem Cytoplasma in Plastiden abgespalten [Soll und
Tien (1998)]. Deshalb fusionierten die Erfinder ein Plastidentransitpeptid
translational mit CRE, um einen Import aus dem Cytoplasma in Plastiden
zu steuern. Translationale Fusion erbrachte ein Protein mit einem
N-terminalen Plastidentargetingsignal und einem internen nuklearen
Lokalisierungssignal. Wirkungsvolle CRE-vermittelte Deletion von
plastidenkodierten codA-Genen zeigt das Targeting von SSU-TP-CRE
auf Plastiden. Wenn zwei potenzielle Targetingsequenzen gegenwärtig sind,
verdrängt
im Allgemeinen eine davon die andere [Small et al. (1998)]. N-terminale
Organellen- Targeting-Sequenzen
dominieren normalerweise das zweite interne Lokalisierungssignal.
Zum Beispiel ist das 70-kDa-Hitzeschockprotein von Wassermelonen-Cotyledonen,
die N-terminale Plastiden- und interne glyoxysomale Targetingsequenzen
tragen, ausschließlich
auf Plastiden ausgerichtet. Proteine befinden sich auf Glyoxysomen
nur in Abwesenheit der Plastiden-Präsequenz [Wimmer et al. (1997)].
Die tRNA-Modifikationsenzyme enthalten Informationen sowohl für Mitochondrien-(N-terminale Extension)
als auch Kern-Targeting. Das Enzym mit der N-terminalen Extension
ist auf Mitochondrien ausgerichtet, und nur die kurze Form, der
die N-terminale
Extension fehlt, ist auf den Nukleus ausgerichtet [Small et al. (1998)].
Es war ein Glücksfall,
dass das N-terminale Rubisco-SSU-Transpeptid die nuklearen CRE-Lokalisierungssignale
dominierte und das TP-CRE-Fusionsprotein auf Plastiden (Chloroplasten)
ausgerichtet war. Eine zweite Eigenschaft, die für die vorliegende Erfindung
wichtig ist, ist die Aufrechterhaltung von Rekombinaseaktivität, wenn
CRE mit Proteinen oder Peptiden an seinen N- und C-Termini fusioniert
ist. N-terminale Fusion von CRE mit dem E.-coli-Maltose-Bindungsprotein
beeinflusste die Rekombinasefunktion nicht [Kolb und Sidell (1996)].
Es zeigte sich auch, dass CRE eine C-terminale Fusion mit GFP [Le et al.
(1999)] sowie einem 11-Aminosäuren-Epitop
an das Herpes-simplex-Virus(HSV-)Glykoprotein-D-Hüllprotein
annimmt. Die Epitopmarkierung erleichtert Detektion von CRE-Expression
in vitro und in vivo unter Verwendung von Immunfluoreszenzmarkierung
mit einem kommerziell verfügbaren
Antikörper
[Stricklett et al. (1998)]. Offensichtlich beeinflussten die fünf und 22
Aminosäuren,
die nach Verarbeitung der SSU-TP5-CRE- und SU-TP22-CRE-Proteine
zurückgelassen
wurden, nicht die CRE-Funktion.
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Dominant negative Selektionsmarker für positive
Identifikation von Deletionsderivaten.
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Eine
praktische Anwendung der vorliegenden Erfindung ist die Entfernung
von selektierbaren Markergenen aus dem transformierten Plastidengenom.
Bei Tabak ist das Exzisionsverfahren, das durch CRE-Konstrukte vermittelt
wird, die hierin beschrieben sind, so wirkungsvoll, dass die >codA>-Deletionsderivate
in Abwesenheit von 5FC-Selektion identifiziert werden können. Jedoch
kann CRE-vermittelte Exzision von Markergenen in anderen Pflanzen
weniger wirkungsvoll sein. In diesen Spezies kann der positive selektive
Marker (aadA) unter Verwendung von Linkerpep tiden wie in der Literatur
beschrieben mit einem dominant negativen selektiven Marker fusioniert
werden [Khan und Maliga (1999)], oder die positiven und negativen
Markergene können
in einem dicistronischen Operon kombiniert werden [Staub und Maliga
(1995)]. Dominant negative Selektionsmarker ermöglichen normalerweise, dass
nicht-toxische Verbindungen als toxische Mittel verwendet werden,
sodass Zellen, die diese Marker exprimieren, in Gegenwart der Verbindung
nicht lebensfähig
sind, während
Zellen, die diese nicht tragen, unbeeinflusst bleiben. Zum Beispiel
fehlt Cytosindeaminase in Pflanzen. Expression von codA, das für Cytosindeaminase
(CD, EC 3.5.4.1) kodiert, in Plastiden macht Gewebskulturzellen
und Keimlinge für
5FC empfindlich, was direkte Identifikation von Klonen erleichtert,
denen dieser negative selektive Marker fehlt [Serino und Maliga
(1997)]. Cytosin-Deaminase überführt 5-Fluorcytosin
(5FC) in 5-Fluoruracil (5FU), den Vorläufer von 5-Fluor-dUMP. 5FC
ist für
CD-exprimierende Zellen aufgrund von irreversibler Hemmung von Thymidylat-Synthase
durch 5-Fluor-dUMP letal [Beck et al. (1972)]. Die Erfinder haben
festgestellt, dass Keimlinge und Pflanzengewebe, die >codA> exprimieren, für 5FC empfindlich
waren. Keimlinge, denen codA fehlte, konnten einfach durch 5FC-Resistenz identifiziert
werden. Daher sind die hierin beschriebenen Konstrukte geeignet,
um Cytosindeaminase in ausreichend hohen Spiegeln zu exprimieren,
um nützlich
zu sein, um ein negatives Selektionsschema zu implementieren.
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Alternative
negative selektive Marker können
durch Anpassung von substratabhängigen
negativen Selektionsschemen, die für nukleare Gene beschrieben
sind, erhalten werden. Solche negativen Selektionsschemen basieren
auf der Resistenz gegenüber
Indol, Naphthyl oder Naphthalinacetamid [Depicker et al. (1988),
Karlin-Neumamn et
al. (1991), Sundaresan et al. (1995)], Chlorat [Nussaume et al.
(1991)], Kanamycin [Xiang und Guerra (1993)] und 5-Fluorcytosin
(5FC) [Perera et al. (1992), Stougaard (1993)].
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BEISPIEL 2
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CRE-VERMITTELTE INVERSION VON PLASTIDEN-DNA-SEQUENZEN
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Wenn
die lox-Stellen in Bakterien in einer invertierten Ausrichtung vorliegen,
führt CRE-vermittelte
Rekombination zu einer Inversion der dazwischen liegenden DNA. Die
Erfinder haben getestet, ob die CRE-vermittelte Inversionsreaktion
auch in Plastiden höherer
Pflanzen auftritt, die DNA-Sequenzen enthalten, die von invertierten
lox-Stellen flankiert sind. Dies wurde unter Verwendung einer Kanamycin-Resistenz(>neo<-) kodierenden Region in einer invertierten
Ausrichtung in Bezug auf den Promotor beurteilt (9).
In diesem Konstrukt wird der nicht-kodierende Strang von neo transkribiert,
und die Pflanzen sind kanamycin-empfindlich. Die für >neo< kodierende Region wird von invertierten
lox-Stellen flankiert. CRE-vermittelte Inversion der Sequenzen kehrt
neo-Ausrichtung um, was zur Transkription des Sense-Strangs und
Expression von Kanamycin-Resistenz führt. Inversion der Plastiden-kodierten >neo<- kodierenden Region kann durch mehrere
Ansätze
erreicht werden. Ein Ansatz ist es, ein nukleares Cre in den Nukleus
von somatischen Tabakzellen, z. B. Blatt, durch Agrobacterium-vermittelte
Transformation einzuführen.
Ein zweiter Ansatz ist die Einführung
des nuklearkodierten Cre-Gens durch Fertilisation mit Pollen eines
geeigneten Aktivator-der-Inversion-Stamms. Weitere Ansätze dienen
zur Bereitstellung von CRE-Aktivität über die Einführung von
chemisch induzierbarem Promotor in das Konstrukt oder zur vorübergehenden
Expression von CRE aus einem nuklearen Chloroplast-Konstrukt.
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MATERIALIEN UND VERFAHREN ZUR UMSETZUNG
VON BEISPIEL 2
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Plastiden-neo-Gen mit invertierten lox-Stellen.
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Das
neo-Gen ist in einem SacI-HindIII-Fragment
enthalten. Die Genkarte ist in
8 dargestellt.
PrrnloxI (Seq.-ID Nr. 1) ist ein Plastiden-rRNA-Operon-(rrn16-)Promotorderivat.
Es ist in einem SacI-XbaI-Fragment
enthalten, das durch PCR unter Verwendung der Oligonucleotide 5'-ggg
gagctcGCTCCCCCGCCGTCGTTCAATG-3' und 5'-gg
tctagataacttcgtatagcatacattatacgaagttatGCTCCCAGAAATATAGCCA-3' als Primer und Plasmid
pZS176 [Vorläufer
von Plasmid pZS197; Svab und Maliga (1993)] (1993)] als Matrize
erhalten wird. Das Promotorfragment PrrnloxI enthält eine
lox-Stelle am 3'-Ende, angrenzend
an die XbaI-Stelle. Die neo-kodierende Region ist in einem NcoI-XbaI-Fragment
enthalten, das von Plasmid pHC62 abstammt. Die neo-Sequenz in Plasmid
pHC62 ist mit der neo-Sequenz identisch, die in
28B,
US-Patent 5.877.402 , dargestellt
ist. Das EcoRI-NcoI-Fragment enthält die Ribosomenbindungsstelle
aus Plasmid pZS176. Das Fragment wurde durch Anellierung der komplementären Oligonucleotide
5'-AATTCGAAGCGCTTGGATACAGTTGTAGGGAGGGATC-3' und 5'-CATGGATCCCTCCCTACAACTGTATCCAAGCGCTTCG-3' erhalten. Das TrbcLloxI
(Seq.-ID Nr. 2) ist die 3'-untranslatierte
rbcL-Region, die in einem EcoRI-HindIII-Fragment
enthalten ist, die durch PCR unter Verwendung von Oligonucleotiden
5'-gg
gaattcataacttcgtatagcatacattatacgaagttatAGACATTAGCAGATAAATT-3' und 5'-ggg
ggtaccaagcttgCTAGATTTTGTATTTCAAATCTTG-3' Plasmid pMSK48 [Khan
und Maliga (1999)] als Matrize erhalten wird. TrbcLloxI enthält eine
lox-Stelle angrenzend an die EcoRI-Stelle in einer invertierten
Ausrichtung in Bezug auf die lox-Stelle in PrrnloxI. Das chimäre PrrnloxI:neo:TrbcLloxI-Gen
wurde in den Tabakplastidentransformationsvektor pPRV111B [Zoubenko
et al. (1994)] als SacI-HindIII-Fragment
eingeführt,
um Plasmid pSAC38 zu erhalten.
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Auf Plastiden abzielendes nukleares cre,
gebunden an nukleares Gentamycin-Resistenzgen
(aacC1).
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Die
auf Plastiden abzielenden nuklearen cre-Gene wurden als EcoRI-HindIII-Fragmente
in die binären pPZP222-Agrobacteriumvektoren
eingeführt,
die ein pflanzenselektierbares Gentamycin-Resistenzgen tragen [Hajdukiewicz
et al. (1994)], um Plasmide pKO30 und pKO31 mit zweiundzwanzig und
fünf Aminosäuren der reifen
Rubisco-SSU zu erhalten. Die Karte der Agrobacterium-Vektoren ist
mit der in 3 dargestellten identisch, mit
der Ausnahme, dass sie ein Gentamycin-Resistenzgen tragen.
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Transplastomische Tabakpflanzen mit einem
neo-Gen, flankiert durch invertierte lox-Stellen.
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Plastidentransformationsvektor
pSAC38 mit dem invertierten >neo<-Gen ist in 9 dargestellt.
Das invertierte >neo<-Gen wird durch
Selektion von Spectinomycin- Resistenz
(aadA), für
welche im Vektor kodiert wird, in Plastiden eingeführt. Zwei
unabhängig
transformierte Linien wurden auf den homoplastomischen Zustand gereinigt:
Nt-pSAC38-9A und Nt-pSAC38-10C. Der homoplastomische Zustand wurde
durch DNA-Gel-Blot-Analyse bestätigt.
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Nuklearkodierte, auf Plastiden abzielende
Cre-Gene.
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Pflanzen-Aktivatorlinien,
in welchen Ssu-tp-cre an ein nukleares Kanamycinresistenzgen gebunden ist,
sind in Beispiel 1 beschrieben worden. Der Plastidenmarker zum Testen
von CRE-aktivierter Inversion, der in Beispiel 2 beschrieben ist,
verwendet ein Kanamycin-Resistenzgen. Kanamycin-Resistenz, die durch
das Plastidengen aufgrund von CRE-vermittelter Inversion verliehen
wurde, konnte nicht von Kanamycinresistenz unterschieden werden,
die vom Markergen des binären
Agrobacterium-Vektors verliehen wird, der verwendet wurde, um das
nukleare cre einzuführen.
Deshalb haben die Erfinder Aktivatorstämme geschaffen, in welchen Ssu-tp-cre an Gentamycin-Resistenz
gebunden ist. Das Ssu-tp22-cre-Gen, gebunden an die nukleare Gentamycin-Resistenz,
ist der Cre3-Stramm, und das Ssu-tp5-cre-Gen gebunden an Gentamycin-Resistenz,
ist der Cre4-Stamm.
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Inversion von >neo< im
Plastidengenom von somatischen Zellen.
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Die
nuklearen cre-Gene wurden in die Chloropasten->neo<-Teststämme durch
Co-Kultivierung
von Tabakblättern
mit den Agrobacteriumstämmen
und Selektion auf Gentamycinresistenz (100 mg/l) eingeführt. Verdau
von Gesamt-Zell-DNA mit BamHI und Sondierung mit der Plastiden-Targeting-Region (ApaI-EcoRV-Fragment, 4)
hybridisiert an 1,8-kb- und 3,8-kb-Fragmente in den Eltern-Nt-pSAC38-10C-Linien
(10). Aktivierung durch CRE in Linie Cre3-3 und
Cre4-5 schuf eine Mischpopulation von >neo<-Genen,
welche die ursprünglichen
und invertierten Ausrichtungen repräsentierten, die als hybridisierende
ursprüngliche
3,8-kb- und 1,8-kb- und neu geschaffene 4,6-kb- und 0,9-kb-Fragmente
detektiert wurden. Linien, die cre und ein Fragment in etwa in Wildtypgröße tragen,
sind aadA-neo-Deletionsderivate, ähnlich jenen, die in 4 dargestellt
sind. Daher erscheint es, dass CRE-vermittelte Inversion über lox-Stellen
erhöhte
lokale Rekombinationshäufigkeiten
schuf, was zur De letion der Transgene über die kurzen direkten Wiederholungen von
Prrn-Promotoren führt.
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Kontrolle der Inversion über lox-Stellen
durch CRE-Aktivität.
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Hierin
beschreiben die Erfinder Konstrukte für CRE-vermittelte Inversion
von Plastidengenomsegmenten, die durch invertierte lox-Stellen flankiert
sind. Inversion der Sequenzen ist unabhängig von der kodierten genetischen
Information und basiert nur auf CRE-Aktivität. CRE-Aktivität kann vorübergehend
bereitgestellt werden, durch Expression in Plastiden aus Plastidensignalen,
beschrieben in
US-Patent Nr.
5.877.402 , oder aus nuklearen Genen, die für ein auf
Plastide abzielendes CRE kodieren. Solche auf Plastiden abzielende CRE-Konstrukte
sind in Beispiel 1 beschrieben, zum Beispiel die Ssu-tp5-cre- oder
Sssu-tp22-cre-Gene. Alternative Ansätze zur Bereitstellung von
CRE-Aktivität
sind stabile Inkorporation eines auf Plastiden abzielenden nuklearen
Cre in den Nukleus von somatischen (Blatt-)Zellen durch agrobacteriumvermittelte,
PEG-induzierte oder biolistische Transformation oder durch Fertilisation
mit Pollen aus einer transformierten Pflanze. Der Agrobacterium-P2-Promotor
und der Blumenkohlmosaikvirus-35S-Promotor, die hierin veranschaulicht sind,
sind konstitutive Promotoren. Regulierte Expression von CRE kann
für verschiedene
Anwendungen wichtig sein. Entwicklungsgesteuerte Expression kann
aus Promotoren mit gewebsspezifischer Aktivität erhalten werden. Regulierte
Expression von CRE kann aus chemisch induzierten nuklearen Genpromotoren
erhalten werden, die auf Elicitoren, Steroide, Kupfer oder Tetracyclin
reagieren [siehe Überblick
in Gatz et al. (1992), Mett et al. (1993), Aoyama und Chau (1997),
Gatz (1997) Martinez et al. (1999), Love et al. (2000) und in
US-Patent 5.614.395 beschrieben].
-
Kontrollierte Expression von schädlichen
Genprodukten
-
Es
gibt eine Vielzahl an wertvollen heterologen Proteinen, die den
Plastidenstoffwechsel beeinflussen. Zum Beispiel können verschiedene
Proteine in photosynthetische Membranen insertiert werden und Photosynthese
beeinflussen. Dieses Problem kann umgangen werden, indem die Pflanzen
zuerst bis zur Reife gezüchtet
werden, dann die Produktion des schädlichen Proteins durch chemische
Induktion von CRE- Expression
aktiviert wird. CRE wiederum macht das Gen durch lox-vermittelte
Inversion der kodierenden Region exprimierbar.
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Die
molekularen Instrumente, die für
die Herstellung solcher Plastidengene notwendig sind, sind in der vorliegenden
Anmeldung beschrieben. Im Fall des monocistronischen Inversionsvektors
wird das Gen von Interesse (goi) von invertierten lox-Stellen flankiert
und wird durch Bindung mit aadA eingeführt (12). Die
für den
selektierbaren Marker (aadA) kodierende Region ist das erste Leseraster
und wird vom Promotor exprimiert. Das goi-Leseraster ist die zweite
kodierende Region und wird nicht exprimiert, da es in einer invertierten Ausrichtung
in Bezug auf den Promotor vorliegt. Expression von goi wird durch
CRE-vermittelte Inversion der goi-kodierenden Region wie für >neo< in Beispiel 2 beschrieben und in 12 dargestellt
induziert.
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Der
dicistronische lox-Inversionsvektor ist in 13 dargestellt.
In diesem Fall flankieren die invertierten lox-Stellen sowohl aadA
als auch goi. Die für
den selektierbaren Marker (aadA) kodierende Region wird aus dem
Promotor exprimiert. Der goi-Leseraster
wird nicht exprimiert, da er in einer invertierten Ausrichtung zum
Promotor vorliegt. Expression von goi wird durch CRE-vermittelte
Inversion der aadA-goi-enthaltenden Region
induziert, die zur simultanen Expression von goi und Inaktivierung
von aadA führt.
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Die
Gegenwart von zwei lox-Stellen kann das Plastidengenom destabilisieren,
das zur CRE-unabhängigen
Deletion von Plastidengenomsequenzen führt. Es scheint jedoch, dass
CRE-Aktivität
selbst nicht mutagen ist, und die Plastidengenome sind stabil, wenn
nur eine lox-Stelle gegenwärtig
ist. Mutante lox-Stellen, die wirkungsvoll exzidiert sind, aber
sich in exzisionsresistenten Stellen rekombinieren, sind beschrieben
worden (Hoess et al. (1982), Albert et al. (1995)]. Solche lox-Stellen
würden
wirkungsvolle Inversion vermitteln, aber die neuen lox-Stellen sind
gegen zusätzliche
Zyklen von CRE-Aktivierung resistent. Die Bereitstellung von nur einem
kurzen Ausbruch von CRE-Aktivierung, der einen chemisch induzierbaren
Promotor verwendet, könnte das
Expressionssystem weiter verbessern.
-
BEISPIEL 3
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CRE-VERMITTELTE DELETION ZUM GEWINNEN
VON MARKERFREIEN TRANSPLASTOMISCHEN PFLANZEN UND ZUR EXPRESSION
DER REKOMBINANTEN PROTEINE IN HOHEM AUSMASS
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Plastiden-loxP-Vektoren
in diesem Abschnitt sind für
CRE-vermittelte Exzision selektiver Marker in transplastomischen
Pflanzen beschrieben. Da die Exzision von Sequenzen zwischen direkt
ausgerichteten lox-Stellen sehr wirkungsvoll ist, können Varianten
derselben Vektoren für
CRE-aktivierte Expression von rekombinanten Vektoren verwendet werden.
Eine Familie von Plastidenvektoren mit geeignet positionierten lox-Stellen
ist in 14 bis 17 schematisch
dargestellt.
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Die
Karte des grundlegenden Tabakplastiden-lox-Deletionsvektors ist
in
14 dargestellt. Sie enthält (a) zwei direkt ausgerichtete
lox-Stellen, die durch eine einzigartige BglII-Klonierungsstelle
getrennt sind, und (b) eine angrenzende Polyklonierungsstelle. Diese
Sequenzen (Seq-ID Nr. 11) werden in die ScaI-Stelle des Plastidenwiederholungsvektors
pPRV100 insertiert [
US-Patent
Nr. 5.877.402 ; Zoubenko et al. (1994)]. Geeignete Markergene
(aadA, neo oder kan, bar, Glyphosatresistenz, Bromoxynilresistenz)
zur Insertion in die BglII-Stelle sind in
US-Patent 5.877.402 ,
WO 00/07421 und
WO 00/03022 beschrieben worden.
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Die
Karte des Tabakplastiden-lox->aadA>-Deletionsvektors ist
in 15 dargestellt. Er ist der grundlegende lox-Deletionsvektor
mit einem aadA-Gen, das in die BglII-Stellen kloniert ist, die gegen das
rrn-Operon ausgerichtet sind.
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Karten
von konstitutiven dicistronischen lox-Deletionsvektoren sind in 16 bis 18 dargestellt. Dieses
dicistronische Design ermöglicht
simultane Expression sowohl des ersten als auch zweiten offenen
Leserasters. Der selektierbare Marker, der für Exzision entworfen ist, kann
im ersten (16) oder zweiten (17, 18)
offenen Leseraster kodiert sein. Da sich eine minimale 34-bp-lox-Stelle
zwischen den zwei Leserastern befindet, haben sowohl das Markergen
(aadA) als auch das Gen von Interesse ihre eigene Leader-Sequenz,
um Translation zu erleichtern (16,
-
17).
Translationskopplung kann auch durchführbar sein, wenn die lox-Stelle
in den N-Terminus der für
das Markergen kodierenden Region eingeführt werden kann (
18).
DNA-Sequenz von Promotor-lox-Konstrukten, die in
16 dargestellt
ist, ist in Seq.-ID Nr. 1 dargelegt. Promotoren und Promotor-Leader-Kombinationen,
die zur Förderung
von Proteinexpression in Plastiden in hohem Ausmaß geeignet
sind, sind in der europäischen
Patentanmeldung
WO 00/07421 ,
WO 97/06250 und
WO 98/55595 beschrieben.
Sequenzen, die für
direkt ausgerichtete lox-Stellen geeignet sind, sind in Seq.-ID
Nr. 11 angegeben. Translationskopplung zwischen einem Gen von Interesse
und dem Stromab-aadA ist in
18 dargestellt.
Es gibt mehrere Wege, um Translationskopplung zwischen angrenzenden
Genen zu erreichen [Baneyx (1999)]. Ein Ansatz ist die Einführung einer
geeignet beabstandeten Ribosomenbindungsstelle in der Stromauf-Genkodierungsregion [Schoner
et al. (1986), Omer et al. (1995)]. Ein Beispiel für eine geeignete
Sequenz direkt stromauf des Translationsinitiationscodons (ATG)
kann G-GAG-GAA-TAA-CTT-
ATG sein.
Ein spezifisches Beispiel für
die Verwendung der Sequenz ist Translationskopplung zwischen einem
bar (geeignete Quelle, die in der europäischen Patentanmeldung
WO 00/07421 beschrieben
ist) und einem Stromab-aadA ist in Seq.-ID Nr. 12 angegeben. Es
ist anzumerken, dass SalI-Stelle stromab von AUG inkorporiert ist,
um gentechnische Herstellung der BglII-SalI-Region und die direkt
ausgerichteten lox-Stellen in der aadA-kodierenden Region und stromab von aadA
zu erleichtern. Die Sequenz ist für ein BglII-SpeI-Fragment angegeben.
Die BglII-Stelle liegt innerhalb der bar-kodierenden Region; die
SpeI-Stelle befindet sich stromab der zweiten lox-Stelle, wie in
18 markiert.
Wenn eine C-terminale Verlängerung
zur Herstellung einer Ribosomenbindungsstelle inakzeptabel ist,
kann eine geeignete Sequenz durch stumme Mutagenese der kodierenden
Region an der dritten Codonposition erhalten werden. Varianten von
Plastidenribosomenbindungsstellen sind katalogisiert worden [Bonham-Smith
und Bourque (1989)].
-
Ein
induzierbarer Tabak-lox-Deletionsvektor ist in
19 dargestellt.
Das Markergen (aadA) ist im ersten Leseraster, gefolgt von einem
stummen goi, dem das Translationsinitiationscodon (ATG) und der
5'-untranslatierte
Leader fehlt, kodiert. Expression des goi-Rasters wird durch aadA-Exzision
ausgelöst,
die zur Translationsfusion der N-terminalen aadA-Region mit dem
goi führt.
Nach aadA-Exzision wird die goi-mRNA aus den aadA-Translationskontrollsignalen,
der 5'-UTR und AUG
translatiert. DNA-Sequenz
des SacI-NheI-Fragments ist in Seq-ID Nr. 13 angegeben. Die Prrn-Promotor-atpB-Translationskontrollregion
ist in der europäischen
Patentanmeldung
WO 00/07421 beschrieben.
Das aadA-Konstrukt hat zwei direkt ausgerichtete lox-Stellen: eine in
dem N-Terminus der kodierenden Region und eine stromab von aadA,
um CRE-vermittelte Exzision des Markergens zu erleichtern.
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BEISPIEL 4
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DELETION VON WESENTLICHEN PLASTIDENGENEN
ZUR GEWINNUNG VON CYTOPLASMATISCHER MÄNNLICHER STERILITÄT
-
US-Patent Nr. 5.530.191 stellt
ein zytoplasmatisches männliches
Sterilitäts-(CMS-)System
für Pflanzen
bereit, das auf der Modifikation des Plastidengenoms basiert. Das
CMS-System umfasst drei Transgene; ein „männliches Plastidensterilitäts"-Gen, das Plastiden-
und zelluläre
Untauglichkeit eines anderen Gewebes verursacht, und zwei nukleare
Gene, welche die Expression des Plastidengens regulieren. Eine wichtige
Eigenschaft des Systems ist entwicklungsgesteuerter Zelltod basierend
auf der Expression oder dem Fehlen von Expression eines Plastidengens.
Als spezifischer Ansatz zur Induktion von entwicklungsgesteuerter
Ablation eines anderen Gewebes beschreiben die Erfinder CRE-vermittelte
Exzision von essentiellen Plastidengenen über direkt ausgerichtete lox-Stellen.
-
Die
Zahl der Gene, für
welche das Plastidengenom kodiert, ist etwa 120. Einige der Gene
sind nicht-essentiell und können
durch Genunterbrechung, auf die abgezielt wird, ohne große phänotypische
Konsequenz inaktiviert werden. Gute Beispiele sind die Plastiden-ndh-Gene
[Burrows et al. (1998), Shikanai et al. (1998)] oder das trnV-Gen, dessen Deletion
in Beispiel 1 beschrieben worden ist. Exzision dieser Gene verursacht
unwahrscheinlich Zellablation. Die photosynthetischen Gene sind
für das Überleben
unter Feldbedingungen essentiell. Jedoch können pigmentdefiziente, nicht-photosynthetische
Pflanzen aufrechterhalten werden, solange sie auf einem saccharose-enthaltenden
Medium wachsen, oder werden auf photosynthetisch aktive Wildtyp-(grüne)Pflanzen
transplantiert [Kanevski und Maliga (1994)]. Einige der Haushaltsgene,
wie z. B. die Gene, die für
die Plastiden-Multiuntereinheit-RNA-Polymerase kodieren, sind für photosynthetisches
Wachstum essentiell, aber nicht für das Überleben [Allison et al. (1996)].
Daher ist die Deletion dieser Gene nicht geeignet, um Zelltod auszulösen. Nur
eine relativ kleine Zahl an Plastidengenen hat sich als essentiell
für Lebensfähigkeit
erwiesen. Die wesentliche Natur der Gene wurde durch das Fehlen
von homoplastomischen Zellen in Versuchen zur Zellzerstörung erkannt,
die angeben, dass der Verlust dieser Gene zu Zelltod führt. Zelltod aufgrund
des Fehlens von Plastidenfunktion ist verständlich, da Plastiden die Stelle
der Biosynthese von Aminosäuren
sind, mehrere Lipide, und sind für
Nitratassimilation erforderlich. Beispiele für Plastidengene, die für das Zellüberleben
essentiell sind, sind das clpP-Protease-Untereinheitgen [Huang et
al. (1994)], ycf1 und ycf2, die zwei größten plastidenkodierten offenen
Leseraster [Drescher et al. (2000)].
-
Zur
Induktion von Zelltod durch CRE-vermittelte Exzision können direkt
ausgerichtete lox-Stellen in die das Plastidengenom flankierenden
essentiellen Gene eingeführt
werden, wie in
20 für clpP dargestellt ist. Das
clpP-Gen hat zwei große
Introns (807 bp und 637 bp), und die Region kann in geeigneter Weise
als SalI-SphI-Fragment
kloniert werden. Der selektierbare Marker aadA wird in eine KpnI-Restriktionsstelle
insertiert, die durch PCR-Mutagenese stromab von clpP-Exon 3 geschaffen
wird, in Richtung rps12-Exon-I ausgerichtet. Eine der lox-Stellen
wird gleich neben dem aadA-Gen erzeugt, die zweite lox-Stelle wird
in Intron I insertiert. Zelltod wird durch Aktivierung des nuklearen
Cre-Gens wie in
US-Patent Nr.
5.530.191 beschrieben induziert. Es ist notwendig, einen
selektiven Marker zu verwenden, wie z. B. aadA, um die lox-Stellen
in das Plastidengenom einzuführen.
Das aadA-Gen kann in der Folge unter Verwendung einer zweiten unabhängigen ortsspezifischen
Rekombinase wie z. B. FRT über
die frt-Stellen, die im Transformationsvektor gentechnisch hergestellt
werden, der in
20 dargestellt ist, eliminiert
werden.
-
Alternative
Targets für
CRE-vermittelte Deletion in einem CMS-System sind die wesentlichen
Ribosomenproteingene, wie z. B. rpI23, das Ribosomen-RNA-Operon
[für Insertionsstellen
siehe Staub und Maliga (1992), Zoubenko et al. (1994)] und die ycf1-
und ycf2-Gene [Drescher et al. (2000)].
-
Es
wird in der gesamten Beschreibung auf die folgenden Sequenzen Bezug
genommen, und diese erleichtern die Umsetzung der vorliegenden Erfindung. Seq.-ID
Nr. 1: PrrnloxI-Sequenz
Seq.-ID
Nr. 2: TrbcLloxI-Sequenz
Seq.-ID
Nr. 3: Sequenz der cre-kodierenden Region
Seq.-ID
Nr. 4: PrrnloxD-Sequenz
Seq.-ID
Nr. 5: TrbcLloxD-Sequenz
Seq.-ID
Nr. 6: Erbsen-ssuTP5-Sequenz
Seq.-ID
Nr. 7: Erbsen-ssuTP22-Sequenz
Seq.-ID
Nr. 8: Erbsen-ssuTP23-Sequenz
Seq.-ID
Nr. 9: P2-Promotor-Sequenz
Seq.-ID
Nr. 10: 35S-Promotor-Sequenz
Seq.-ID
Nr. 11: KpnI-lox-BglII-lox-HindIII-Fragment
Seq.-ID
Nr. 12: Translationskopplung von bar und aadA nach dem Schema in
Fig 18. BglII-SpeI-Fragment.
Seq.-ID
Nr. 13: CRE-induzierte Expression von rekombinantem Protein nach
dem Design in Fig 19. SacI-NheI-Fragment.
-
VERWEISE
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