DE600338C - Selektivschutzschaltung mit von der Entfernung der Fehlerstelle abhaengigen Ausloesezeiten - Google Patents
Selektivschutzschaltung mit von der Entfernung der Fehlerstelle abhaengigen AusloesezeitenInfo
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Description
Es ist bekannt, bei aufeinanderfolgenden Leitungsstrecken eine selektive Abschaltung
dadurch zu erreichen, daß am Anfang jeder Strecke mehrere Impedanzrelais angeordnet
sind, die auf verschiedene Fehlerentfernungen eingestellt sind und dementsprechend auch
verschiedene Auslösezeiten haben, oder daß man nur ein widerstandsabhängiges Relais
anordnet, dessen Schutzbereich durch ein
to Zeitwerk stufenweise erhöht wird. Die Verwendung von festen Zeitstufen bringt den
Vorteil mit sich, daß die Abschaltzeit verringert wird.
Erfindungsgemäß enthält die Selektivschutzschaltung, die am Anfang jeder Strecke angeordnet ist, verschiedenartige Widerstandswerte der Leitung überwachende Auslöserelais, welche erfindungsgemäß auf verschiedene maximale Fehlerentfernungen so eingestellt sind, daß bei kürzeren Fehlerentfernungen das die eine Widerstandsart (ζ. B. die Impedenz) überwachende Auslöserelais, bei längeren Fehlerentfernungeri das die andere Widerstandsart (z.B. die Reaktanz) überwachende Auslöserelais die Auslösung des Leitungsschalters herbeiführt. Für Fehler in großer Entfernung nämlich empfiehlt es sich, um noch einigermaßen genau die Fehlerentfernung richtig zu erfassen, hochwertigere Relaissysteme, nämlich Reaktanzsysteme, zu verwenden, während bei Fehlern, die in größerer Nähe des Relaisortes entstehen, die Genauigkeit der Impedanzrelais bei weitem ausreicht, wobei aber der Vorteil erzielt wird, daß ein wesentlich billigeres Relais verwendet werden kann. Außerdem ist das Impedanzrelais in seinem Aufbau weniger kompliziert, infolgedessen also sehr robust und widerstandsfähig, und daher auch geeignet, starke Überlastungsstöße ohne weiteres zu ertragen, die gerade bei naheliegendem Kurzschluß zu erwarten sind. Ein weiterer nicht unerheblicher Vorteil, der mit der Erfindung erzielt wird, besteht darin, daß die für die Reaktanzrelais an sich bereits notwendigen Anregerelais, zu welchem Zwecke häufig Impedanzrelais verwendet werden, erspart werden können; denn die Anregung des Reaktanzrelais kann erfindungsgemäß von dem als Schutzrelais für naheliegende Fehler dienenden Impedanzrelais ausgehen. Es empfiehlt sich namentlich in diesem Falle ein Impedanzkipprelais zu verwenden, wobei dann die Anordnung so getroffen werden kann, daß das Kipprelais, sobald ein Fehler innerhalb einer zweckmäßig einstellbaren Entfernung entstanden ist, eine Momentanauslösung des Leitungsschalters bewirkt, während das Relais bei Fehlern in größerer Entfernung, wenn die auf das Impedanzrelais einwirkende kontaktschließende Kraft naturgemäß schwächer ist und auch eine größere, von der Spannung ausgeübte Gegenkraft zu überwinden hat, nicht die volle Ausschlagbewegung ausführt und infolgedessen lediglich Kontakte schließt, die zur Anregung des Reaktanzrelais dienen.
Erfindungsgemäß enthält die Selektivschutzschaltung, die am Anfang jeder Strecke angeordnet ist, verschiedenartige Widerstandswerte der Leitung überwachende Auslöserelais, welche erfindungsgemäß auf verschiedene maximale Fehlerentfernungen so eingestellt sind, daß bei kürzeren Fehlerentfernungen das die eine Widerstandsart (ζ. B. die Impedenz) überwachende Auslöserelais, bei längeren Fehlerentfernungeri das die andere Widerstandsart (z.B. die Reaktanz) überwachende Auslöserelais die Auslösung des Leitungsschalters herbeiführt. Für Fehler in großer Entfernung nämlich empfiehlt es sich, um noch einigermaßen genau die Fehlerentfernung richtig zu erfassen, hochwertigere Relaissysteme, nämlich Reaktanzsysteme, zu verwenden, während bei Fehlern, die in größerer Nähe des Relaisortes entstehen, die Genauigkeit der Impedanzrelais bei weitem ausreicht, wobei aber der Vorteil erzielt wird, daß ein wesentlich billigeres Relais verwendet werden kann. Außerdem ist das Impedanzrelais in seinem Aufbau weniger kompliziert, infolgedessen also sehr robust und widerstandsfähig, und daher auch geeignet, starke Überlastungsstöße ohne weiteres zu ertragen, die gerade bei naheliegendem Kurzschluß zu erwarten sind. Ein weiterer nicht unerheblicher Vorteil, der mit der Erfindung erzielt wird, besteht darin, daß die für die Reaktanzrelais an sich bereits notwendigen Anregerelais, zu welchem Zwecke häufig Impedanzrelais verwendet werden, erspart werden können; denn die Anregung des Reaktanzrelais kann erfindungsgemäß von dem als Schutzrelais für naheliegende Fehler dienenden Impedanzrelais ausgehen. Es empfiehlt sich namentlich in diesem Falle ein Impedanzkipprelais zu verwenden, wobei dann die Anordnung so getroffen werden kann, daß das Kipprelais, sobald ein Fehler innerhalb einer zweckmäßig einstellbaren Entfernung entstanden ist, eine Momentanauslösung des Leitungsschalters bewirkt, während das Relais bei Fehlern in größerer Entfernung, wenn die auf das Impedanzrelais einwirkende kontaktschließende Kraft naturgemäß schwächer ist und auch eine größere, von der Spannung ausgeübte Gegenkraft zu überwinden hat, nicht die volle Ausschlagbewegung ausführt und infolgedessen lediglich Kontakte schließt, die zur Anregung des Reaktanzrelais dienen.
Die Zeiteinstellung des Impedanzrelais und des Reaktanzrelais kann zweckmäßig so
gewählt werden, daß das Impedanzrelais bei allen Fehlern in der zugehörigen Strecke, mit
Ausnahme einer kurzen S icherheits strecke am Ende der Leitung-, unverzögert ausschaltet
und daß das Reaktanzrelais so eingestellt ist, daß es auch auf Fehler in der Nachbarstrecke
anspricht, aber eine Auslöseverzögerung besitzt, die ausreicht, um dem Impedanzkipprelais
der Nachbarstrecke vorher Zeit zum ίο Abschalten des Fehlers zu geben. Das.Reaktanzrelais
kann auch in an sich bekannter Weise nach Ablauf der ersten Zeitstufe derart
umgeschaltet werden, daß sich sein Schutz über einen weiteren Streckenbereich ausdehnt
und daß gleichzeitig die Relaisverzögerungszeit dabei um eine angegebene Zeitstufe vergrößert
wird. Das Reaktanzrelais kann ebenfalls
ein Kipprelais sein. Statt dessen kann man aber auch ein Reaktanzrelais mit mit der Fehlerentfernung stetig wachsender Auslösezeit
verwenden.
Zur Erläuterung der Erfindung ist in der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel dargestellt,
bei dem ein Impedanzkipprelais und ein Reaktanzkipprelais zusammenwirken, wobei das Impedanzrelais zugleich das Anregerelais
für den Reaktanzschutz darstellt.. Der Reaktanzschutz des Ausführungsbeispiels hesitzt
eine feste Zeitverzögerung, und zwar besitzt die dargestellte Anordnung nur eine
Zeitstufe. Wie aber weiter oben bereits gesagt wurde, kann die Anordnung auch so
getroffen werden, daß das Reaktanzrelais nach Ablauf der ersten Zeitstufe, sofern es
dann noch nicht den Leitungsschalter öffnet, eine Umschaltung erfährt, beispielsweise dadurch,
daß zur Stromspule des wattmetrischen Systems des Relais ein Nebenschluß oder
in den Spannungspfad des gleichen Relaissystems ein Serienwiderstand eingeschaltet
wird. Bekanntlich wird dadurch der Schutzbereich des Reaktanzrelais vergrößert, denn
die Kraft des vom Strom allein abhängigen Teiles des Relaissystems kann dann leichter
die Gegenkraft des von der Spannung beeinflußten Teiles des Relaissystems überwinden.
In der Figur ist mit 1 eine zu schützende Starkstromleitung bezeichnet und mit 2 der
Leitungsschalter, der im Fehlerfalle ausgelöst werden soll. Der Strom in der Leitung 1
wird durch einen Stromwandler 3 und die Spannung der Leitung durch einen Spannungswandler
4 für die Schutzeinrichtung übersetzt. Die Anordnung enthält zwei Relaissysteme,
ein Impedanzrelais, bestehend aus einem Spannungssystem 5, einem Stromsystem
6 und einem Waagebalken 7, sowie ein Reaktanzrelais, bestellend aus zwei
Ferrarisscheiben 8 und 9, die miteinander durch eine Welle 10 gekuppelt sind. Auf die
'Ferrarisscheibe 9 wirkt ein Stromtriebkern · 11, und auf die Ferrarissdieibe 8 wirkt ein
wattmetrisches Triebsystem 12, das sowohl vom Strom als auch von der Spannung der
Leitung 1 erregt wird. Die Drehmomente, welche auf die Ferrarisscheiben 8 und 9 ausgeübt
werden, sind normalerweise gegeneinander gerichtet.
Das Impedanzrelais 5, 6, 7 besitzt ein Kontaktglied 13, welchem drei Gegenkontakte 14,
15 und 16 gegenüberstehen. Das Reaktanzsystem
besitzt einen mit der Welle 10 gekuppelten Kontaktarm 17, der in der Ruhelage
ein Kontaktpaar 18 schließt. In der Ruhelage ist nämlich nur das vom Stromtriebsystem 11
hervorgerufene Drehmoment vorhanden, während das Drehmoment des wattmetrischen Systems 12 erst entsteht, wenn, wie weiter
unten beschrieben wird, das Impedanzrelais die Anregung dazu gibt. Außerdem gibt es
noch ein Hilfsrelais 19 und ein Zeitrelais 20.
Zur Erläuterung der Wirksamkeit der Anordnung sei angenommen, daß auf der
Leitung ι ein Fehler entstanden ist, und zwar liegt der Kurzschluß in solcher Nähe der
Station mit dem Schalter 2, daß eine momentane Auslösung durch das Impedanzkipprelais
eintreten soll.
Bei dem Kurzschluß bricht die Spannung, die durch den Spannungswandler 4 über- go
gesetzt wird, nahezu vollkommen zusammen; der Strom, der durch den Stromwandler 3 erfaßt
wird, nimmt einen im Verhältnis der Spannung sehr großen Wert an. Die Folge davon ist, daß die Kraft des Stromsystems 6
sehr groß, die Gegenkraft des Spannungssystems 5 dagegen sehr klein wird. Der große
Kraftüberschuß des Stromsystems 6 bringt den Waagebalken 7 zum Ausschlag, wobei das
Kontaktglied 13 zunächst die Gegenkontakte 14 und 15 erreicht. Die Kontakte 14 und 15
sind aber, wie in der Zeichnung angedeutet ist, federnd gelagert, sie weichen also vor dem
Kontaktglied 13 zurück, bis dieses auf den Gegenkontakt 16 trifft, der beispielsweise fest
angeordnet sein kann. Dadurch wird ein Stromkreis geschlossen, der über den Kontakt
14 und den Kontakt 16 verläuft und diese Auslösespule 21 an die Lokalstromquelle 22
anschließt. Der Stromkreis verläuft vom Pluspol der Ortsbatterie 22 über Kontakt 14,
Kontakt 16, Auslösespule 21 zum Minuspol der Batterie 22. Die Auslösespule erhält also
sofort Strom und öffnet sofort den Leitungsschalter 2.
Durch das Kontaktstück 13 ist zwar auch die leitende Verbindung zwischen den Kontakten
14 und 15 hergestellt worden, so daß das bereits genannte Relais 19 Strom bekommt.
Das Relais 19 steuert zwei Kontakte, einen Ruhekontakt 23 und einen Arbeitskontakt
24. Der Arbeitskontakt 24 schließt den
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Spannungskreis des wattmetrischen Triebsystems 12, d. h. bei der Erregung des Relais
19 wird das Reaktanzsystem angeregt. Der Kontakt 23, der ebenfalls vom Relais 19 gesteuert
wird, liegt in einem Ruhestromkreis, durch welchen das Relais 20 normalerweise dauernd erregt und aufgezogen ist. Der Kontakt
25 des Zeitrelais 20 liegt normalerweise in der gezeichneten Stellung. Wenn, wie angenommen,
der Kurzschluß in solcher Nähe des Relaisortes entstanden ist, daß das Übergewicht
des Stromsystems 6 über die Kraft des Spannungssystems 5 so groß ist, daß durch das Auslöseglied 13 die Kontakte 14
und 16 miteinander verbunden werden, bleibt die Anregung des Reaktanzrelais und die
Unterbrechung des Ruhestrornkreises des Zeitrelais 20 ohne Wirkung, weil im gleichen
Augenblick auch bereits die Auslösespule 21 Strom bekommt.
Liegt der Fehler dagegen in einer Entfernung vom Relaisort, die so groß ist, daß
das Übergewicht des Stromsystems 6 über die Kraft des Spannungssystems 5 nicht ausreicht,
um die federnden Kontakte 14 und 15 herabzudrücken, dann werden nur die beiden
Kontakte 14 und 15 miteinander leitend verbunden. Die Folge davon ist, daß zunächst
das Relais 19 Strom bekommt. Der Stromkreis verläuft vom Pluspol der Batterie 22
über den Kontakt 14 und den Kontakt 15 zur
Relaisspule 19 und von dort zur negativen Polklemme der Batterie 22 zurück. Wie schon
vorhin gesagt wurde, bewirkt Relais 19 durch
seinen Kontakt 24 die Einschaltung der Spannungsspule des wattmetrischen Triebsystems
12, welches zum Reaktanzrelais gehört. Das Reaktanzrelais steht dann unter der Wirkung
des Stromsystems 11 und unter der entgegen-
gerichteten Wirkung des wattmetrischen Relais 12.
Wie in der Zeichnung durch Pfeile angedeutet ist, wirkt das System 11 im Sinne
einer Schließung der Kontakte 18, das wattmetrische System 12 im Sinne einer öffnung
der Kontakte 18. Liegt der Fehler innerhalb der vom Reaktanzrelais zu schützenden Leitungslänge,
dann überwiegt die Kraft des Stromsystems 11, so daß die Kontakte 18 gar
nicht erst geöffnet werden. Ist dagegen der Fehler in größerer Entfernung entstanden,
dann ist die Spannung im Relaisort so hoch, daß die Kraft des wattmetrischen Relais größer
ist als das Stromsystem 11, da infolgedessen die Kontakte 18 geöffnet werden.
Es sei angenommen, daß der Fehler im Schutzbereich des Reaktauzrelais entstanden
ist, daß also die Kontakte 18 geschlossen bleiben. Durch die Erregung des Relais 19 ist
eier Ruhestromkreis für das Zeitrelais 20, der vom Pluspol der Batterie 22 über die Kontakte
18, den Kontakt 25 des Zeitrelais in der Ruhestellung, die Wicklung des Zeitrelais und
den in der Ruhestellung stehenden Kontakt 23 geschlossen war, geöffnet worden. Sofort
nach der Öffnung des Kontaktes 23 setzt sich der Kontakt 25 des Zeitrelais in Bewegung.
Dadurch entsteht zunächst im Zeitrelais selbst eine zweite Unterbrechung des Erregerstromkreises
für das Zeitrelais. Wenn der Kontakt 25 des Zeitrelais seinen zweiten Gegenkontakt
erreicht und, wie angenommen, die Kontakte 18 durch das Reaktanzrelais geschlossen
sind, kommt ein Auslösestromkreis zustande, der vom Pluspol der Ortsbatterie über die
Kontakte 18, den in der Arbeitsstellung stehenden Kontakt 25 des Zeitrelais 20 und
die Auslösespule 21 zum Minuspol der Batterie 22 verläuft. Die Zeit, die der Kontakt
25 braucht, um von der Ruhestellung in die Arbeitsstellung überzugehen, kann im Zeitrelais beliebig eingestellt werden. Sie ist
mindestens so groß, daß, wenn der Fehler in der Nachbarstrecke entstanden ist, das
Impedanzkipprelais am Anfang dieser Strecke mit Sicherheit vorher Zeit zum Auslösen des
dortigen Leitungsschalters hat.
Gleichzeitig mit der Einschaltung des Erregerstromkreises für die Spule 21 wird die
Wiedereinschaltung des Ruhestromkreises des Zeitrelais 20 vorbereitet, und zwar dadurch,
daß der Erregerstromkreis des Zeitrelais 20 auch über den Arbeitskontakt des Zeitrelais
verlaufen kann. Der Stromkreis wird allerdings erst vollendet, wenn infolge Abschaltung
des Leitungsfehlers das Impedanzkipprelais in seine Ruhelage zurückkehrt, wodurch
das Relais 19 stromlos wird, so daß der Kontakt 23 in die Ruhelage zurückfällt.
Die Aberregung des Relais 19 hat gleichzeitig die Vernichtung des Drehmomentes der
Ferrarisscheibe 8 zur Folge, so daß also durch die Rückkehr des Kontaktgliedes des Impedanzkipprelais
auch das Reaktanzrelais auf jeden Fall dahin gebracht wird, daß es seine Ruhelage wieder einnimmt, in welcher die
Kontakte 18 geschlossen sind, was für die Erregung des Zeitrelais 20 notwendig ist. An
den ölschalter 2 kann in bekannter Weise eine Signaleinrichtung 26 angeschlossen werden, no
die am Relaisort oder gegebenenfalls auch über Fernmeldeeinrichtungen an der Überwachungsstelle
anzeigt, daß der Leitungsschalter 2 gefallen ist.
Die gezeichnete Anordnung läßt sich durch unwesentliche Änderungen in eine solche
Schutzeinrichtung umwandeln, bei welcher das Reaktanzrelais nicht eine, sondern mehrere
Zeitstufen besitzt, wobei mit der Einschaltung jeder neuen Zeitstufe gleichzeitig
eine Erweiterung des Schutzbereiches des Relais verbunden ist. Das Zeitrelais 20 kann
600 BBS
beispielsweise, wenn sein Kontakt 25 die Arbeitsstellung erreicht, der Kontakt .18 aber
nicht geschlossen ist, ein weiteres Zeitrelais einschalten. Die Anordnung kann derartig
getroffen werden, daß dem Kontaktglied 17 des Reaktanzrelais noch ein zweites Kontaktpaar
gegenübersteht, welches dann geschlossen wird, wenn die Kraft des wattmetrischen
Systems 12 überwiegt. Das zweite Zeitrelais kann grundsätzlich so beschaffen
sein wie das Zeitrelais 20, d.h.. es besitzt einen Wechselkontakt, der, um von der einen
Kontaktstellung in die zweite überzugehen, eine bestimmte zweckmäßig einstellbare Zeit
braucht. In dem Augenblick, in dem der Wechselkontakt seine Ruhelage verläßt, unterbricht er einen Kurzschluß für einen
mit der Spannungsspule der wattmetrischen Systeme 12 in Reihe liegenden Widerstand.
Nachdem der Laufkontakt des Zeitwerkes seinen Weg zurückgelegt hat, schließt er an
seinem Arbeitskontakt dann zum zweiten Male einen Auslösestromkreis, der über die
Kontakte 18 verläuft, d. h. der parallel zu dem Arbeitskontakt des in der Figur gezeichneten
Zeitrelais liegt. Es ist ohne weiteres noch eine dritte Zeitstufe einzuführen, indem
beispielsweise von dem zweiten Zeitrelais, falls nach Ablauf der zweiten Zeitstufe der
Kontakt 18 noch nicht geschlossen ist, ein zweiter Widerstand in Reihe mit der Spannungsspule
oder parallel zur Stromspule des wattmetrischen Relais 12 eingeschaltet wird
und wobei das dritte Zeitrelais ebenfalls einen zu dem Arbeitskontakt des ersten und
zweiten Zeitrelais parallel liegenden Arbeitskontakt im Stromkreis der Auslösespule 21
besitzt.
Unter Verwendung eines Reaktanzkipprelais, wie es in der Figur beispielsweise gezeichnet
ist, läßt sich auch mit dem Impedanzrelais ein Reaktanzrelais .mit stetig
wachsender Verzögerungszeit verwenden. Es können sämtliche in der Figur dargestellten
Teile benutzt werden, wenn zugleich mit der Anregung des Reaktanzrelais 19 noch ein
Zeitwerk in Gang gesetzt wird, das die Größe des von dem wattmetrischen Relais 12 ausgeübten
Drehmomentes von einem anfänglieh hohen Wert stetig verkleinert oder umgekehrt
die Kraft des Stromsystems 11 stetig vergrößert. Die Vergrößerung oder Verkleinerung
der Kraftwirkungen kann dabei entweder mechanisch durch Änderung eines Hebelarmes, an dem die Kraft angreift, oder
elektrisch durch fortschreitende Änderung der Erregerstromstärke erzielt werden.
Es ist nicht notwendig, daß das Impedanzrelais gleichzeitig zur Anregung des Reaktanzrelais
dient. Es kann unter Umständen auch vorteilhaft sein, das Impedanzkipprelais für Schnellauslösung beizubehalten und das
Reaktanzrelais für Auslösung mit größerer Verzögerungszeit zu verwenden, wobei aber
die Anregung für das Reaktanzrelais von einem besonderen Anregerrelais ausgeht, das
bei kleinerer Stromstärke stromabhängig ist, oberhalb einer gewissen Stromstärke, beispielsweise
oberhalb der Nennstromstärke aber reine Spannungsabhängigkeit besitzt. Ein solches Relais ist beispielsweise wie das
Impedanzkipprelais in der Figur gebaut, jedoch ist zwischen dem Anker der Stromspule
6 und dem doppelarmigen Hebel 7 eine Federkraft eingeschaltet, und die Bewegung
des Ankers der Stromspule 6 und damit zugleich die größte Anspannung der zwischen
diesem Anker und dem doppelarmigen Hebel 7 angeordneten Feder wird durch einen Anschlag
begrenzt. Solange dann das Relais zum Ansprechen kommt, bevor noch der Anker des Stromsystems wieder seinen Anschlag
erreicht, ist das System ein reines Impedanzsystem. Bei größeren Strömen dagegen wird
das System zum reinen Spannungssystem, weil dann die stromunabhängige Zugkraft der
Feder auf der einen Seite mit der Kraft des Spannungssystems auf der anderen Seite verglichen
wird. Man kann auch im Spannungssystem einen den Hub des Ankers des dor- tigen Spannungssystems 5 begrenzenden Anschlag
anordnen, der aber im Gegensatz zur Stromseite nicht die Anzugsbewegung des Ankers an die Spannungsspule 5, sondern im
Gegenteil die Bewegung des Ankers von der Spannungsspule 5 fort begrenzt. Wenn man
dabei auch hier den Anker der Spannungsspule mit dem doppelarmigen Hebel 7 elastisch kuppelt, so wird bei ganz kleinen
Spannungen das System zu einem reinen stromabhängigen System. Die Anregung des Reaktanzrelais würde dann bei Vorsehung
beider Anordnungen bei kleiner Spannung allein in Abhängigkeit von der Stromstärke,
bei großer Stromstärke allein in Abhängigkeit von der Spannung erfolgen. Dies trägt
dem Umstand Rechnung, daß bei kleinen Strömen infolge des großen Lichtbogenwiderstandes
die Impedanz in der Leitung sehr hoch sein kann, während umgekehrt bei starken Strömen der Lichtbogenwiderstand in
seiner Bedeutung zurücktritt, so daß dann im wesentlichen die Überwachung des Spannungsabfalles
allein genügt.
Claims (5)
115 Patentansprüche:
i. Selektivschutzschaltung mit von der Entfernung der Fehlerstelle abhängigen
Auslösezeiten, dadurch gekennzeichnet, daß verschiedenartige Widerstandswerte der Leitung überwachende Auslöserelais
(5> 6, 7 und 8, 9, 10) auf verschiedene
maximale Fehlerentfernungen so eingestellt sind, daß bei kürzeren Fehlerentfernungen
das die eine Widerstandsart (z. B. die Impedanz) überwachende Auslöserelais (5, 6, 7), bei längeren Fehlerentfernungen
das die andere Widerstandsart (z. B. die Reaktanz) überwachende Auslöserelais (8, 9, 10) die Auslösung
des Leitungsschalters herbeiführt.
2. Schutzschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein zur Erfassung
von Fehlern in geringerer Entfernung eingestelltes Impedanzrelais (S, 6, 7) und ein für Fehler, die in größerer
Entfernung entstehen, bestimmtes Reaktanzrelais (8, 9, 10) am gleichen Relaisort
und zum Schutz der gleichen Leitung angeordnet sind.
3. Schutzschaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erfassung von Fehlern in geringerer Entfernung ein Impedanzkipprelais (5, 6, 7) und zur Erfassung von in größerer
Entfernung entstandenen Fehlern ein Reaktanzrelais mit einer oder mehreren
Zeitstufen dient.
4. Schutzschaltung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Impedanzkipprelais* (5, 6, 7) zugleich als Anregerelais für das Reaktanzrelais (8,
9, 10) dient.
5. Schutzschaltung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Impedanzkipprelais anspricht, wenn der Fehler in der zugehörigen Leitungsstrecke
in zweckmäßig einstellbarer Entfernung vom Relaisort entstanden ist, während alle
größerer Entfernung auftretenden
Fehler durch das
schaltet werden.
schaltet werden.
Reaktanzrelais abge-
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES100311D DE600338C (de) | 1931-08-08 | 1931-08-08 | Selektivschutzschaltung mit von der Entfernung der Fehlerstelle abhaengigen Ausloesezeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES100311D DE600338C (de) | 1931-08-08 | 1931-08-08 | Selektivschutzschaltung mit von der Entfernung der Fehlerstelle abhaengigen Ausloesezeiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE600338C true DE600338C (de) | 1934-07-18 |
Family
ID=7522975
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES100311D Expired DE600338C (de) | 1931-08-08 | 1931-08-08 | Selektivschutzschaltung mit von der Entfernung der Fehlerstelle abhaengigen Ausloesezeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE600338C (de) |
-
1931
- 1931-08-08 DE DES100311D patent/DE600338C/de not_active Expired
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