-
Die
vorliegende Erfindung betrifft den neuen EP4-Rezeptorliganden [4-(4,9-Diethoxy-1-oxo-1,3-dihydro-2H-benzo[f]isoindol-2-yl)phenyl]essigsäure.
-
Der
EP4-Rezeptor ist ein 7-Transmembranrezeptor, und sein natürlicher
Ligand ist das Prostaglandin PGE2. PGE2 besitzt ebenfalls Affinität für die anderen
EP-Rezeptoren (Typen EP1, EP2 und EP3).
-
Verbindungen,
die EP4-bindende Aktivität
zeigen, wurden in WO 00/18744, WO 00/03980, WO 00/15608, WO 00/16760,
WO 00/21532, WO 98/55468,
EP
0855389 und
EP 0985663 beschrieben.
GB 2330307 beschreibt die
Verwendung von EP4-Antagonisten in der Behandlung von Zuständen mit
beschleunigter Knochenresorption.
-
Es
wurde jetzt festgestellt, daß EP4-Rezeptorliganden
von Nutzen in der Behandlung von neuropathischem Schmerz, Dickdarmkrebs,
Migräne
und in der Erhöhung
der Latenz von HIV-Infektion sind.
-
Es
wird angenommen, daß selektive
EP4-Rezeptorliganden eine Reihe von Vorteilen gegenüber derzeitigen
nicht-steroidalen entzündungshemmenden
(NSAID) und Cyclooxygenase-2-Inhibitor-(COX-2i)Wirkstoffen aufweisen,
die über
eine Anzahl von Prostaglandin-Stoffwechselwegen wirken. Durch selektive
Bindung an den EP4-Rezeptor werden die vorteilhaften Aktivitäten anderer
Prostaglandin-Stoffwechselwege bewahrt. Die erfindungsgemäße Verwendung
stellt deshalb eine größere Wirksamkeit
und verbesserte gastrointestinale Sicherheit gegenüber NSAIDs
bereit.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt einen neuen EP4-Rezeptorliganden gemäß Anspruch
1 und seine Verwendung in der Herstellung eines Medikaments zur
Verwendung in der Behandlung von neuropathischem Schmerz, Darmkrebs,
Migräne
und zur Erhöhung
der Latenz von HIV-Infektion bereit.
-
Es
versteht sich, daß der
Verweis auf die Behandlung, wie hier verwendet, die Behandlung etablierter Symptome
und die prophylaktische Behandlung einschließt, wenn nichts anderes ausdrücklich angegeben
ist.
-
Der
EP4-Rezeptorligand zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
ist die Verbindung [4-(4,9-Diethoxy-1-oxo-1,3-dihydro-3H-benzo[f]isoindol-2-yl)phenyl]essigsäure der
nachfolgenden Formel (IF):
-
-
Die
Fähigkeit
der Verbindung zur Bindung an EP4-Rezeptoren kann im humanen EP4-Szintillationsproximitätstest gezeigt
werden.
-
Die
Quantifizierung der Radioligandenbindung durch den Szintillationsproximitätstest (SPA)
ist ein lang etabliertes Prinzip. Kurz gesagt wird die Affinität von Verbindungen
für einen
Rezeptor durch die spezifische Konkurrenz zwischen bekannten Mengen
von radiomarkiertem Ligand und Verbindung für den Rezeptor untersucht.
Zunehmende Konzentrationen von Verbindung reduzieren die Menge von
Radiomarkierung, die an den Rezeptor bindet. Dies führt zu einem
abnehmenden Szintillationssignal aus SPA-Perlen, die mit Membranen beschichtet
sind, die den Rezeptor tragen. Das Signal kann mit einem geeigneten
Szintillationszähler detektiert
werden, und die erzeugten Daten können mit einer geeigneten Kurvenanpassungssoftware
analysiert werden.
-
Der
humane EP4-SPA-Test (nachfolgend als "der Test" bezeichnet) verwendet Membranen, die
aus Ovarialzellen des Chinesischen Hamsters (CHO-Zellen) hergestellt werden, die mit
dem Semliki-Forest-Virus (SFV) infiziert sind. Das Virus wird zuvor
mit einem SVF-1-RNA-Konstrukt, das den hEP4-Rezeptor
enthält, transfiziert.
Vom Medium freigewaschene Zellen werden in einem pH-gepufferten
Medium homogenisiert, das Peptidase-Inhibitoren enthält. Ein geeigneter Puffer hat
die folgende Zusammensetzung: 50 mM HEPES, 1 mM EDTA, 25 μg/ml Bacitracin,
100 μM Leupeptin,
1 mM PMSF, 2 μM
Pepstatin A, pH eingestellt auf 7,4 mit KOH. Im Anschluß an die
Entfernung von Zelltrümmern
durch Zentrifugieren mit niedriger Geschwindigkeit wird ein Pellet
der Membranen durch Zentrifugieren des resultierenden Überstands
mit hoher Geschwindigkeit (48000 g) hergestellt. Membransuspensionen,
wie die beschriebenen, können
bis zur Verwendung bei –80°C gelagert
werden.
-
Für den Test
werden Membranen, die humane EP4-Rezeptoren exprimieren, in einem
pH-gepufferten Medium verdünnt
und mit SPA-Perlen vermischt, die mit einer geeigneten Substanz
beschichtet sind, um die Adhäsion
von Membranen an die Perlen zu erleichtern. Die gewählten Konzentrationen
von Membranprotein und SPA-Perlen sollten zu einem SPA-Bindungssignal
von wenigstens 300 korrigierten Impulsen pro Minute ("corrected counts
per minute", CCPM)
führen,
wenn tritiierter Radioligand mit einer Konzentration nahe seinem
Kd-Wert (Affinitätswert) mit der Mischung kombiniert
wird. Nicht-spezifische Bindung (NSB) kann durch Konkurrenz zwischen
dem radiomarkierten Liganden und einer Sättigungskonzentration von unmarkiertem
Ligand bestimmt werden. Zur Quantifizierung der Affinität der EP4-Rezeptorliganden
werden Verbindungen schrittweise über die Vertiefungen einer
Platte mit 96 Vertiefungen verdünnt.
Radioligand, Verbindung und unmarkierter Ligand werden dann zu einer
Platte mit 96 Vertiefungen gegeben, die für die Messung der SPA-Bindungssignale
geeignet ist, vor der Zugabe von Perlen/Membranmischung zum Einleiten
der Bindungsreaktion. Ein Gleichgewicht kann durch Inkubation bei
Raumtemperatur für
120 Minuten vor der Szintillationszählung erreicht werden. Die
so erzeugten Daten können
mittels einer computergestützten
Kurvenanpassungsroutine analysiert werden, um die Konzentration
von Verbindung zu quantifizieren, die 50% der spezifischen Radioligandenbindung
(IC50) verdrängt. Die Affinität (pKi)
der Verbindung kann aus dem IC50-Wert durch
Anwendung der Cheng-Prusoff-Korrektur
berechnet werden. Geeignete Reagenzien und Protokolle sind: Reaktionspuffer, enthaltend
50 mM HEPES, 10 mM MgCl2, pH mit KOH auf
7,4 eingestellt; SPA-Perlen, die mit Weizenkeim-Agglutinin beschichtet
sind; 1,25 nM [3H]-Prostaglandin E2 als Radioligand; 10 μM Prostaglandin E2 als
unmarkierter Ligand; eine dreifache Verdünnungsreihe von Verbindung,
ausgehend von 10 μM
und endend bei 0,3 nM ist angemessen.
-
Bei
Anwendung dieser Technik hatte [4-(4,9-Diethoxy-1-oxo-1,3-dihydro-2H-benzo[f]isoindol-2-yl)phenyl]essigsäure (IF)
einen pKi-Wert von 7,00 ± 0,28
(Median ± Standardabweichung
des Median; n = 87).
-
Die
Verwendung des beanspruchten EP4-Rezeptorliganden in der Behandlung
von neuropathischem Schmerz wurde im folgenden Test gezeigt.
-
Das
Modell der chronischen Einschnürungsverletzung
("chronic constriction
injury", CCI) wurde
zur Induzierung von neuropathischer Hypersensibilität (Bennett & Xie, 1988) in
männlichen
statistisch gehaltenen Ratten verwendet.
-
Unter
Isofluran-Anästhesie
wurde der gemeinsame linke Ischiasnerv auf Höhe des mittleren Oberschenkels
freigelegt und vier lose Ligaturen von Chromic-Darm um ihn geknotet.
Die Wunde wurde dann verschlossen und unter Verwendung nach Nahtklammern
gesichert. Das chirurgische Verfahren war identisch für die zum
Schein operierten Tiere, außer
daß der
Ischiasnerv nicht ligiert wurde. Man ließ die Ratten sich für einen
Zeitraum von 7 Tagen von der Operation erholen, bevor die Verhaltensuntersuchung
begann.
-
[4-(4,9-Diethoxy-1-oxo-1,3-dihydro-2H-benzo[f]isoindol-2-yl)phenyl]-essigsäure (IF)
(10 mg/kg 2-mal täglich
p.o.) wurde chronisch für
14 Tage dosiert (Tage 20–33
nach der Operation). Eine Umkehr der CCI-induzierten Abnahme des
Pfotenrückzugsgrenzwertes
wurde 3 Tage nach der chronischen Dosierung sichtbar, was maximal
nach einer Woche war. Diese Umkehr wurde über den Rest des Dosierungszeitraums
aufrecherhalten. Im Anschluß an
die Beendigung der Wirkstoffbehandlung kehrte der Pfotenrückzugsgrenzwert
auf denjenigen der mit Träger
behandelten CCI-operierten Tiere zurück.
-
Die
Verbindung zur Verwendung in der Erfindung kann oral mit einer Dosis
von 0,1 bis 10 mg/kg Körpergewicht
pro Tag und insbesondere 0,3 bis 3 mg/kg Körpergewicht pro Tag verabreicht
werden, berechnet als freie Base. Der Dosisbereich für erwachsene
Menschen ist allgemein 8 bis 1000 mg/Tag, wie z.B. 35 bis 800 mg/Tag,
bevorzugt 20 bis 200 mg/Tag, berechnet als freie Base.
-
Die
genaue Menge der an einen Wirt verabreichten Verbindung, insbesondere
an einen menschlichen Patienten, wird in der Verantwortung des behandelnden
Arztes liegen. Jedoch wird die eingesetzte Dosis von einer Anzahl
von Faktoren abhängen,
einschließlich
Alter und Geschlecht des Patienten, genauer behandelter Zustand
und seine Schwere und Weg der Verabreichung.
-
Die
Verbindung wird zweckmäßig in Form
pharmazeutischer Zusammensetzungen verabreicht. Solche Zusammensetzungen
können
zweckmäßig zur
Verwendung in herkömmlicher
Weise im Gemisch mit einem oder mehreren physiologisch akzeptablen
Trägern
oder Exzipienten angeboten werden.
-
Obwohl
es möglich
ist, die Verbindung als Rohchemikalie zu verabreichen, ist es bevorzugt,
sie als eine pharmazeutische Formulierung anzubieten. Die Formulierungen
umfassen die Verbindung zusammen mit einem oder mehreren akzeptablen
Trägern
oder Verdünnungsmitteln
dafür und
gegebenenfalls anderen therapeutischen Bestandteilen. Der (die)
Träger
muß (müssen) "akzeptabel" in dem Sinne sein,
daß er
(sie) mit den anderen Bestandteilen der Formulierung kompatibel
und nicht nachteilig für
den Empfänger
ist (sind).
-
Die
Formulierungen schließen
diejenigen ein, die zur oralen, parenteralen (einschließlich subkutanen, z.B.
durch Injektion oder durch Depottablette, intradermalen, intrathekalen,
intramuskulären,
z.B. durch Depot, und intravenösen),
rektalen und topischen (einschließlich dermalen, bukkalen und
sublingualen) Verabreichung geeignet sind, obwohl der am meisten
geeignete Weg z.B. vom Zustand und der Störung des Empfängers abhängen kann.
Die Formulierungen können
zweckmäßig in Einheitsarzneiform
angeboten werden und können
durch jedes auf dem Gebiet der Pharmazie allgemein bekannten Verfahren
hergestellt werden. Alle Verfahren schließen den Schritt des Inverbindungbringens
der Verbindung ("aktiver
Bestandteil") mit
dem Träger
ein, der einen oder mehrere Nebenbestandteile ausmacht. Allgemein
werden die Formulierungen durch gleichförmiges und inniges Inverbindungbringen
des aktiven Bestandteils mit flüssigen
Trägern
oder feinverteilten festen Trägern
oder beiden und, falls erforderlich, anschließendes Formen des Produkts
zur gewünschten
Formulierung hergestellt.
-
Zur
oralen Verabreichung geeignete Formulierungen können als diskrete Einheiten
angeboten werden, wie Kapseln, Kachets oder Tabletten (z.B. kaubare
Tabletten, insbesondere zur pädiatrischen
Verabreichung), die jeweils eine vorher festgelegte Menge des aktiven
Bestandteils enthalten; als Pulver oder Granalien; als Lösung oder
Suspension in einer wäßrigen Flüssigkeit
oder einer nicht-wäßrigen Flüssigkeit;
oder als flüssige Öl-in-Wasser-Emulsion oder
flüssige
Wasser-in-Öl-Emulsion.
Der aktive Bestandteil kann ebenfalls als Bolus, Elektuarium oder
Paste angeboten werden.
-
Eine
Tablette kann durch Verpressen oder Formen hergestellt werden, gegebenenfalls
mit einem oder mehreren Nebenbestandteilen. Verpreßte Tabletten
können
durch Verpressen des aktiven Bestandteils in freifließender Form,
wie z.B. als Pulver oder Granalien, gegebenenfalls vermischt mit
einem Bindemittel, Schmiermittel, inerten Verdünnungsmittel, Gleitmittel,
Tensid oder Dispergiermittel, in einer geeigneten Maschine hergestellt
werden. Geformte Tabletten können
durch Formen einer Mischung der gepulverten Verbindung, angefeuchtet
mit einem inerten flüssigen
Verdünnungsmittel,
in einer geeigneten Maschine hergestellt werden. Die Tabletten können gegebenenfalls überzogen
oder gekerbt werden oder können
so formuliert werden, um eine langsame oder kontrollierte Freisetzung
des aktiven Bestandteils darin bereitzustellen.
-
Formulierungen
zur parenteralen Verabreichung schließen wäßrige und nicht-wäßrige sterile
Injektionslösungen
ein, die Antioxidantien, Puffer, Bakteriostatika und gelöste Stoffe
enthalten können,
die die Formulierung isotonisch zum Blut des beabsichtigten Empfängers machen;
und wäßrige und
nicht-wäßrige sterile Suspensionen,
die Suspendiertmittel und Verdickungsmittel einschließen können. Die
Formulierungen können in
Einheitsdosis- oder
Mehrfachdosisbehältern
angeboten werden, z.B. als versiegelte Ampullen und Fläschchen,
und können
in einem gefriergetrockneten (lyophilisierten) Zustand gelagert
werden, der nur die Zugabe eines sterilen wäßrigen Trägers, z.B. Wasser zur Injektion,
unmittelbar vor der Verwendung erfordert. Unvorbereitete Injektionslösungen und
Suspensionen können
aus sterilen Pulvern, Granalien und Tabletten der zuvor beschriebenen
Art hergestellt werden.
-
Formulierungen
zur rektalen Verabreichung können
als Suppositorium mit den gewöhnlichen
Trägern, wie
z.B. Kakaobutter, Hartfett oder Polyethylenglykol, angeboten werden.
-
Formulierungen
zur topischen Verabreichung in den Mund, z.B. bukkal oder sublingual,
schließen Lutschtabletten
ein, die den aktiven Bestandteil in einer aromatisierten Basis,
wie Saccharose und Gummi arabicum oder Tragacanthharz, umfassen,
und Pastillen, die den aktiven Bestandteil in einer Basis wie Gelatine und
Glycerin oder Saccharose und Gummi arabicum umfassen.
-
Die
Verbindung kann ebenfalls als Depotzubereitungen formuliert werden.
Solche langwirkenden Formulierungen können durch Implantation (z.B.
subkutan oder intramuskulär)
oder durch intramuskuläre
Injektion verabreicht werden. So kann die Verbindung z.B. mit geeigneten
polymeren oder hydrophoben Materialien (z.B. als Emulsion in einem
akzeptablen Öl)
oder Ionenaustauscherharzen oder als schwachlösliche Derivate, z.B. als schwachlösliches
Salz, formuliert werden.
-
Zusätzlich zu
den oben besonders genannten Bestandteilen können die Formulierungen andere
Mittel einschießen,
die auf diesem Gebiet in bezug auf den fraglichen Formulierungstyp
herkömmlich
sind, z.B. können
diejenigen, die zur oralen Verabreichung geeignet sind, Aromatisierungsmittel
einschließen.
-
Der
EP4-Rezeptorligand zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
kann in Kombination mit anderen Therapeutika verwendet werden, ausgewählt aus
COX-2-Inhibitoren, wie Celecoxib, Rofecoxib, Valdecoxib oder Parecoxib;
5-Lipoxygenaseinhibitoren; niedrigdosiertem Aspirin; NSAIDs, wie
Diclofenac, Indomethacin oder Ibuprofen; Leukotrienrezeptorantagonisten;
DMARDs, wie Methotrexat; Adenosin-1-Agonisten; rekombinanten humanen
TNF-Rezeptor-Fusionsproteinen,
wie Etanercept; Natriumkanalantagonisten, wie Lamotrigen; NMDA-Antagonisten,
wie Glycinantagonisten; und 5HT1-Agonisten,
wie Triptane, z.B. Sumatriptan, Naratriptan, Zolmitriptan, Eletriptan,
Frovatriptan, Almotriptan oder Rizatriptan. Wenn die Verbindungen
in Kombination mit anderen Therapeutika verwendet werden, können die
Verbindungen entweder aufeinanderfolgend oder simultan auf jedem
zweckmäßigen Weg
verabreicht werden.
-
Die
Erfindung stellt somit in einem weiteren Aspekt die Verwendung einer
Kombination, die einen EP4-Rezeptorliganden, insbesondere einen
EP4-Rezeptorantagonisten
gemäß Anspruch
1, mit einem weiteren Therapeutikum umfaßt, in der Behandlung von neuropathischem
Schmerz bereit.
-
Die
oben bezeichneten Kombinationen können zweckmäßig zur Verwendung in Form
einer pharmazeutischen Formulierung angeboten werden, und daher
umfassen pharmazeutische Formulierungen, die eine Kombination wie
oben definiert zusammen mit einem pharmazeutisch akzeptablen Träger oder
Exzipienten umfassen, einen weiteren Aspekt der Erfindung. Die individuellen
Komponenten solcher Kombinationen können entweder aufeinanderfolgend
oder simultan in getrennten oder kombinierten pharmazeutischen Formulierungen
verabreicht werden.
-
Wenn
ein EP4-Rezeptorligand, insbesondere ein EP4-Rezeptorantagonist
gemäß Anspruch
1, in Kombination mit einem zweiten Therapeutikum gegen die gleiche
Krankheit verwendet wird, kann sich die Dosis jeder Verbindung von
derjenigen unterscheiden, wenn die Verbindung allein verwendet wird.
-
Entsprechende
Dosen werden für
die Fachleute leicht ersichtlich sein. Bevorzugte Einheitsdosisformulierungen
sind diejenigen, die eine wirksame tägliche Dosis, wie hier oben
aufgeführt,
oder einen entsprechenden Bruchteil davon des aktiven Bestandteils
enthalten. Zweckmäßig kann
dies 5 bis 1000 mg sein, wie z.B. 8 bis 1000 mg, besonders zweckmäßig 35 bis
800 mg und am zweckmäßigsten
20 bis 200 mg, berechnet als freie Base.
-
Die
Verbindung der Formel (IF) kann durch jedes Verfahren hergestellt
werden, das auf dem Gebiet zur Herstellung von Verbindungen analoger
Struktur bekannt ist.
-
Ein
geeignetes Verfahren zur Herstellung von Verbindung (IF) wird nachfolgend
beschrieben und bildet einen weiteren Aspekt der Erfindung.
-
Verbindung
(IF) kann durch Reduzieren der Verbindung:
mit einem geeigneten Reduktionsmittel,
z.B. Zink in Essigsäure
bei erhöhter
Temperatur, gefolgt von Entschützen
(z.B. mit wäßriger Base
bei erhöhter
Temperatur) hergestellt werden.
-
Das
folgende Beispiel wird zur Erläuterung
der Erfindung bereitgestellt:
1H-NMR-Spektren
wurden bei 400 MHz an einem Bruker DPX400-Spektrophotometer erhalten.
J-Werte sind in Hz angegeben. Massenspektren wurden an einem Micromass
Series II MS (Elektrospray, positiv oder negativ) erhalten.
-
Zwischenstufe
1 Ethyl-1,4-dihydroxy-2,3-naphthalindicarboxylat
-
Natrium
(60 g, 2,6 mol) wurde in Ethanol (1,2 l) gelöst, und die Mischung wurde
auf 40°C
abgekühlt. Diethylphthalat
(960 ml, 4,83 mol) wurde hinzugegeben und die Mischung unter Stickstoff
erwärmt,
bis die Temperatur 115°C
erreichte. Diethylsuccinat (211,3 g, 1,21 mol) wurde während 45
min hinzugetropft. Die Reaktion wurde für weitere 45 min auf 115°C erwärmt, auf
Raumtemperatur abgekühlt
und auf Wasser (1,2 l) gegossen. Ethylacetat (1 l) wurde hinzugegeben
und gerührt,
die Schichten wurden getrennt, und die organischen Anteile wurden
mit Natriumhydroxidlösung
(2 N, 1 l) extrahiert. Die vereinigten wäßrigen Anteile wurden auf pH
3 angesäuert
und die Mischung mit Ethylacetat (2 × 1 l) extrahiert. Die vereinigten
organischen Anteile wurden mit einer gesättigten Lösung von Natriumhydrogencarbonat
(2 × 1,5
l) und dann Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (MgSO4), filtriert
und das Lösungsmittel
unter Vakuum verdampft. Der Rückstand
wurde unter Verwendung einer 2,5 kg-Biotage-Säule unter Elution mit 5% Ethylacetat/Hexan
gereinigt, um Ethyl-1,4-dihydroxy-2,3-naphthalindicarboxylat als
weißen
Feststoff zu ergeben (60 g, 16%);
δH CDCl3:
10,44 (2H, s), 8,34 (2H, m), 7,68 (2H, m), 4,37 (4H, q), 1,37 (6H,
t).
-
Zwischenstufe
2 Ethyl-1,4-diethoxy-2,3-naphthalindicarboxylat
-
Ethyl-1,4-dihydroxy-2,3-naphthalindicarboxylat
(30 g, 98,6 mmol) und Kaliumcarbonat (150 g, 1,09 mmol) wurden in
Aceton (600 ml) unter Stickstoff gerührt. Iodethan (150 g, 0,96
mol) wurde hinzugegeben, und die Mischung wurde über Nacht refluxiert. Die Reaktion
wurde abgekühlt,
mit Ethylacetat verdünnt
und filtriert. Das Filtrat wurde eingedampft, wobei ein braunes Öl zurückblieb,
das in Toluol gelöst
und mit Kaliumhydroxidlösung
(5%ig, 150 ml) und Kochsalzlösung
gewaschen wurde. Trocknen über
Magnesiumsulfat und Verdampfen des Lösungsmittels ergab einen gelben
Feststoff. Reinigung unter Verwendung einer 800 g Biotage-Säule ergab
Ethyl-1,4-diethoxy-2,3-naphthalindicarboxylat als weißen Feststoff
(32 g, 90%).
δH
CDCl3: 8,16 (2H, m), 7,60 (2H, m), 4,40
(4H, q), 4,18 (4H, q), 1,50 (6H, t), 1,40 (6H, t).
-
Zwischenstufe
3 1,4-Diethoxy-2,3-naphthalindicarbonsäure
-
Ethyl-1,4-diethoxy-2,3-naphthalindicarboxylat
(32 g, 89 mmol) wurde zu einer Lösung
aus Natriumhydroxid (20 g) in Ethanol (200 ml) und Wasser (40 ml)
gegeben und für
1,5 h bei 60°C
gerührt.
Die Reaktion wurde abgekühlt,
und die dicke weiße
Suspension wurde filtriert. Der Feststoff wurde in einer Mischung
aus Ethylacetat (200 ml) und Wasser (800 ml) gelöst. Die Schichten wurden getrennt,
und die wäßrige Schicht
wurde mit Salzsäure
(2 M, 120 ml) angesäuert.
Die wäßrige Schicht
wurde mit Ethylacetat (2 ×)
extrahiert, und die vereinigten organischen Anteile wurden getrocknet
(MgSO4). Verdampfen des Lösungsmittels
unter Vakuum ergab 1,4-Diethoxy-2,3-naphthalindicarbonsäure als
weißen
Feststoff (25 g, 92%).
δH
[2H6]-DMSO: 13,26
(2H, s), 8,15 (2H, m), 7,72 (2H, m), 4,13 (4H, q), 1,42 (6H, t).
-
Zwischenstufe
4 1,4-Diethoxy-2,3-naphthalindicarbonsäureanhydrid
-
1,4-Diethoxy-2,3-naphthalindicarbonsäure (25
g, 82 mmol) wurde zu einer Lösung
aus Thionylchlorid (23,3 g) in Chloroform (150 ml) gegeben und für 1 h im
Rückfluß gerührt. Die
resultierende Lösung
wurde abgekühlt
und zur Trockene eingedampft. Weiteres Chloroform wurde hinzugegeben
und das Verdampfen wiederholt, um 1,4-Diethoxy-2,3-naphthalindicarbonsäureanhydrid
als gelben Feststoff zu ergeben (23,3 g, 99%).
δH [2H6]-DMSO: 8,42 (2H,
m), 7,93 (2H, m), 4,53 (4H, q), 1,46 (6H, t).
-
Zwischenstufe
5 Ethyl-[4-(4,9-diethoxy-1,3-dioxo-1,3-dihydro-2H-benzo[f]isoindol-2-yl)phenyl]acetat
-
1,4-Diethoxy-2,3-naphthalindicarbonsäureanhydrid
(23,3 g, 81,5 mmol) und Ethyl-(4-aminophenyl)acetat (14,8 g, 82
mmol) wurden unter Stickstoff in Essigsäure (160 ml) über Nacht
refluxiert. Die Mischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und
in Wasser (1 l) gegossen. Der weiße Feststoff wurde filtriert,
mit Wasser gewaschen und in Dichlormethan (800 ml) gelöst. Die
Lösung
wurde mit Wasser und Kochsalzlösung gewaschen
und getrocknet (MgSO4) und das Lösungsmittel
unter Vakuum verdampft, um Ethyl-[4-(4,9-diethoxy-1,3-dioxo-1,3-dihydro-2H-benzo[f]insoindol-2-yl)phenyl]acetat
als cremefarbenen Feststoff zu ergeben (33 g, 96%).
δH [2H6]-DMSO: 8,40 (2H,
m), 7,87 (2H, m), 7,42 (4H, s), 4,47 (4H, q), 4,12 (2H, q), 3,76
(2H, s), 1,45 (6H, t), 1,21 (3H, t).
-
Beispiel
1 – Schritt
1 Ethyl-[4-(4,9-diethoxy-1-oxo-1,3-dihydro-2H-benzo[f]isoindol-2-yl)phenyl]acetat
-
Ethyl-[4-(4,9-diethoxy-1,3-dioxo-1,3-dihydro-2H-benzo[f]isoindol-2-yl)phenyl]acetat
(33 g, 73 mmol) und Zink (90 g, 1,38 mmol) wurden in Essigsäure für 66 h refluxiert.
Eine zusätzliche
Mange Zink (25 g, 0,38 mol) wurde hinzugegeben und der Rückfluß für 18 h fortgesetzt.
Die Mischung wurde heiß filtriert,
und das Filtrat wurde zu einem gelben Feststoff eingedampft. Der
Feststoff wurde durch eine 800 g Biotage-Säule unter Elution mit 20% Ethylacetat/Hexan
gereinigt, um einen weißen
Feststoff zu ergeben, der in Ether verrieben wurde, um einen weißen Feststoff
zu ergeben. Eine weitere Fraktion wurde durch Kristallisation aus
den Ether-Rückständen erhalten.
Insgesamt 10,2 g (32%) Ethyl-[4-(4,9-diethoxy-1-oxo-1,3-dihydro-2H-benzo[f]isoindol-2-yl)phenyl]acetat
wurden erhalten.
δH
CDCl3: 8,42 (1H, d), 8,18 (1H, d), 7,88 (2H, d), 7,63 (2H, m), 7,38
(2H, d), 5,00 (2H, s), 4,51 (2H, q), 4,26 (2H, q), 4,18 (2H, q),
3,65 (2H, s), 1,57 (6H, m), 1,28 (3H, t).
-
Beispiel
1 – Schritt
2 [4-(4,9-Diethoxy-1-oxo-1,3-dihydro-2H-benzo[f]isoindol-2-yl)phenyl]-essigsäure
-
Ethyl-[4-(4,9-diethoxy-1-oxo-1,3-dihydro-2H-benzo[f]isoindol-2-yl)phenyl]acetat
(5,86 g, 13,5 mmol) und Kaliumcarbonat (12 g) wurden zu einer Mischung
aus Ethanol (146 ml) und Wasser (70 ml) gegeben und für 2 h refluxiert.
Die Lösung
wurde auf Raumtemperatur abgekühlt
und das Lösungsmittel
unter Vakuum verdampft, um einen cremefarbenen Feststoff zurückzulassen.
Der Feststoff wurde in Wasser aufgeschlämmt, und das Wasser wurde unter
Vakuum verdampft. Der Rückstand
wurde in Salzsäure
(2 N) für
2 h gerührt,
filtriert und mit Wasser gewaschen. Trocknen des Feststoffs bei
40°C in
einem Vakuumofen ergab [4-(4,9-Diethoxy-1-oxo-1,3-dihydro-2H-benzo[f]isoindol-2-yl)phenyl]essigsäure als
weißen
Feststoff (4,5 g, 82%).
δH
[2H6]-DMSO: 12,27
(1H, b), 8,25 (1H, b), 8,12 (1H, d), 7,86 (2H, d), 7,61 (2H, m),
7,27 (2H, d), 5,10 (2H, s), 4,34 (2H, g), 4,25 (2H, q), 3,54 (2H,
s), 1,41 (3H, t), 1,37 (3H, t).
MS 406 [MH+].