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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft Vorrichtungen, Verfahren und Substanzzusammensetzungen
zum Durchführen
aktiver Multi-Step- und Mehrfach-Sequenzseparierung/-aufspaltung,
Amplifizierung und diagnostischer Analyse von Nukleinsäuren. Im
Allgemeinen betrifft sie Vorrichtungen, Verfahren und Substanzzusammensetzungen
zur Amplifizierung und Analyse von Nukleinsäuresequenzen in einer Probe.
Insbesondere betrifft die Erfindung Verfahren, Vorrichtungen und
Substanzzusammensetzungen zum Amplifizieren und Analysieren von
Nukleinsäuren
unter Verwendung von neuartiger verankerter Strangverdrängungsamplifizierung
in Kombination mit bioelektronischer Mikrochip-Technologie. Die Vorrichtungen und Verfahren
der Erfindung sind für eine
Reihe von Anwendungen nützlich,
einschließlich
z.B. Krankheitsdiagnostik (infektiöse und andere), genetische
Analyse, landwirtschaftliche Anwendungen und Umweltanwendungen,
Drogennachweis, Genom-verändernde
Pharmazeutika und Überwachung
und Analyse von Lebensmitteln und/oder Wasser.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
folgende Beschreibung stellt eine Zusammenfassung von Informationen
bereit, die für
die vorliegende Erfindung relevant sind. Dies bedeutet weder, dass
irgendeine darin gegebene Information dem Stand der Technik der
hiermit beanspruchten Erfindung zuzurechnen ist, noch dass irgendeine
der Veröffentlichungen,
auf die spezifisch oder implizit Bezug genommen wird, dem Stand
der Technik dieser Erfindung zuzurechnen ist.
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Definitionen
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Die
folgenden Beschreibungen der hierin enthaltenen Erfindungen nutzen
eine Vielzahl an technischen Begriffen, die spezifisch für das Gebiet
der Erfindung sind. Im Allgemeinen sind diese Begriffe dem Fachmann
bekannt und werden ferner wie folgt beschrieben:
Wie hierin
verwendet, bezieht sich „Probe" auf eine Substanz,
die auf die Anwesenheit einer interessierenden Nukleinsäure oder
mehrerer interessierender Nukleinsäuren getestet wird. Die interessierende
Nukleinsäure oder
die interessierenden Nukleinsäuren
können
in einer Mischung anderer Nukleinsäuren vorliegen. Eine Probe,
die die interessierenden Nukleinsäuren enthält, kann auf verschiedene Weisen
gewonnen werden. Es ist vorstellbar, dass die folgenden Proben darstellen
können:
Zelllysate, gereinigte genomische DNA, Körperflüssigkeiten von einem Menschen
oder einem Tier, klinische Proben, Lebensmittelproben etc.
Wie
hierin verwendet, werden „Zielnukleinsäure" und „Zielsequenz" austauschbar verwendet.
Beide Begriffe beziehen sich auf eine Nukleinsäuresequenz, deren Anwesenheit
oder Abwesenheit detektiert werden soll. Zielnukleinsäure kann
als Einzelstrang oder als Doppelstrang vorliegen und, wenn sie als
Doppelstrang vorliegt, kann sie vor ihrem Nachweis zur Einzelstrangform
denaturiert werden unter Verwendung von Verfahren, wie sie hierin
beschrieben werden, oder mittels anderer bekannter Verfahren. Zusätzlich kann
die Zielnukleinsäure
als Nukleinsäure
beliebiger Form vorliegen, besonders als DNA oder RNA.
Wie
hierin verwendet, bezieht sich „Amplifizierung" auf die Zunahme
der Anzahl an Kopien einer bestimmten interessierenden Zielnukleinsäure, wobei
genannte Kopien ebenso als „Amplicons" oder „Amplifizierungsprodukte" bezeichnet werden.
Wie
hierin verwendet, bezieht sich „Amplifizierungsbestandteile" auf die Reaktionsmaterialen
wie Enzyme, Puffer und Nukleinsäuren,
die zur Durchführung
einer Amplifizierungsreaktion zum Bilden von Amplicons oder Amplifizierungsprodukten
einer interessierenden Zielnukleinsäure notwendig sind.
Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „Mehrfach-Amplifizierung" auf die Amplifizierung
von mehr als einer interessierenden Nukleinsäure. Zum Beispiel kann er sich
auf die Amplifizierung von multiplen Sequenzen der gleichen Probe
beziehen oder auf die Amplifizierung von einer von mehreren Sequenzen
einer Probe, wie in U.S. Patent Nr. 5,422,252 und U.S. Patent Nr.
5,470,723 beschrieben. Der Begriff bezieht sich ebenfalls auf die
Amplifizierung von einer Sequenz oder mehr Sequenzen in multiplen
Proben, die entweder gleichzeitig oder schrittweise durchgeführt wird.
Wie
hierin verwendet, bezieht sich „Oligonukleotid" auf ein Molekül, das zwei
Desoxyribonukleotide oder zwei Ribonukleotide oder mehr Desoxyribonukleotide
oder mehr Ribonukleotide aufweist, vorzugsweise mehr als drei. Die
Länge eines
Oligonukleotids hängt
davon ab, wie es verwendet werden soll. Das Oligonukleotid kann synthetisch
oder durch Klonen gewonnen werden. Oligonukleotide können ferner
Protein-Nukleinsäuren (PNAs)
umfassen.
Wie hierin verwendet, bezieht sich „Sonde" auf eine bekannte
Sequenz einer Nukleinsäure,
die selektiv an eine Zielnukleinsäure binden kann. Insbesondere
bezieht sich „Sonde" auf ein Oligonukleotid,
das so gestaltet ist, dass es in ausreichendem Maße zu einer
Sequenz eines Stranges einer Nukleinsäure, die nachgewiesen werden
soll, komplementär
ist, so dass die Sonde und der Nukleinsäurestrang unter ausgesuchten
stringenten Bedingungen hybridisieren. Spezifische Typen von Oligonukleotid-Sonden
werden in verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung verwendet. Zum Beispiel beschreibt eine „Ligationssonde" einen Sondentyp,
der so gestaltet ist, dass er sowohl an eine interessierende Zielnukleinsäure als
auch an eine Amplifizierungssonde bindet. Zusätzlich bezieht sich eine „ligierte
Sonde" oder ein „ligiertes
Sondentemplate" auf
das Endprodukt einer Ligationsreaktion zwischen einem Paar an Ligationssonden.
Wie
hierin verwendet, werden die Begriffe „Primermolekül" und „Primer" gleichwertig verwendet.
Ein Primer ist ein Nukleinsäuremolekül mit einem
3'-Ende, das entweder „blockiert" ist und nicht kovalent
an zusätzliche
Nukleinsäuren
gebunden werden kann oder dass nicht blockiert ist und eine chemische
Gruppe an seinem 3'-Ende
besitzt, die Verlängerung
der Nukleinsäurekette
zulässt,
wie sie durch DNA-Polymerase oder Reverse Transkriptase katalysiert
wird.
Wie hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „Amplifizierungsprimer" auf einen Oligonukleotidprimer,
der zur Amplifizierung einer Ziel-Nukleinsäuresequenz verwendet wird.
Der
Begriff „Primerverlängerung", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf die mittels DNA-Polymerase induzierte Verlängerung
einer Nukleinsäurekette,
die von einer freien Drei-Strich-(3'-)Hydroxylgruppe
ausgeht, wobei ein Strang an Nukleinsäure gebildet wird, der komplementär zu einem
gegenüberliegenden
Strang ist.
Wie hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „Amplicon" auf das Produkt
einer Amplifizierungsreaktion. Ein Amplicon kann amplifizierte Nukleinsäuren enthalten,
wenn beide verwendeten Primer an eine Zielsequenz hybridisieren.
Ein Amplicon darf keine amplifizierte(n) Nukleinsäuren enthalten,
wenn einer der verwendeten Primer nicht an eine Zielsequenz hybridisiert.
Folglich wird hierin der Begriff allgemein verwendet und impliziert nicht
das Vorhandensein amplifizierter Nukleinsäuren.
Wie hierin verwendet,
bezieht sich „elektronisch
adressierbar" auf
eine Fähigkeit
eines Mikrochips, Materialien wie Nukleinsäuren und Enzyme und andere Amplifizierungsbestandteile
mittels elektronischen Beeinflussens der Bindungsstellen des Chips
von einer Position zu einer anderen Position auf dem Mikrochip zu
dirigieren. „Elektronisches
Beeinflussen" soll
bedeuten, dass die elektrische Ladung an einer Bindungsstelle oder
einer anderen Position auf dem Mikrochip zwischen einer positiven
Nettoladung und einer negativen Nettoladung verändert werden kann, so dass
geladene Moleküle,
die in Lösung
vorliegen und im Kontakt zu dem Mikrochip stehen, an eine Position
auf dem Mikrochip heran oder von ihr weg dirigiert werden können oder
von einer Position zu einer anderen Position dirigiert werden können.
Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „Bindungsstelle" auf eine spezifische
Position auf einem elektronisch adressierbaren Mikrochip, wobei
elektronisches Beeinflussen initiiert wird und wobei Moleküle wie Nukleinsäuresonden
und Zielmoleküle
mittels solchen Beeinflussens angezogen oder adressiert werden.
Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „verankert" auf das Immobilisieren mittels Bindens
eines Moleküls,
wie einer Primernukleinsäure,
die in einer SDA-Reaktion verwendet wird, oder einer Nukleinsäuresonde, die
zum Binden einer Zielnukleinsäure
verwendet wird, an eine bestimmte Position auf einem Mikrochip.
Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „verzweigtes Primerpaar" auf ein Paar von
Oligonukleotiden, die als Primer in einer Amplifizierungsreaktion
verwendet werden können
und die miteinander durch eine chemische Einheit verbunden sind,
so dass die Oligonukleotide für
Hybridisierung zugänglich
sind und als Amplifizierungsprimer verwendet werden.
Wie hierin
verwendet, bezieht sich der Begriff „Primer-Bindungssonde" auf Oligonukleotide,
die verwendet werden, um an ausgewählte Zielnukleinsäuren zu
hybridisieren, und die als Verankerungsplattform für derartige Nukleinsäuren an
einer Bindungsstelle dienen. Des Weiteren können solche Oligonukleotide
als Amplifizierungsprimer zur Amplifizierung genannter Zielnukleinsäuren dienen.
Wie
hierin verwendet, werden „Hybridisierung" und „Bindung" gleichwertig verwendet
und beziehen sich auf die nicht-kovalente Bindung oder die „Basenpaarung" komplementärer Nukleinsäuresequenzen
aneinander. Ob eine bestimmte Sonde basengepaart mit einer Polynukleotidsequenz
bleibt oder nicht, hängt
von dem Grad der Komplementarität,
der Länge
der Sonde und der Stringenz der Bindungsbedingungen ab. Je höher die Stringenz,
desto höher
muss der Grad der Komplementarität
sein und/oder desto länger
muss die Sonde sein, so dass die Bindung oder die Basenpaarung stabil
bleiben.
Wie hierin verwendet, bezieht sich „Stringenz" auf eine Kombination
von Bedingungen, denen Nukleinsäuren unterworfen
sind, die doppelstrangige Nukleinsäure in ihre Einzelstrang-Komponenten
dissoziieren lassen, wie pH-Extrema, hohe Temperatur und hohe Salzkonzentration.
Der Begriff „starke
Stringenz" bezieht
sich auf Hybridisierungsbedingungen, die ausreichend zwingend oder
restriktiv sind, so dass nur spezifische Basenpaarung auftritt.
Die Spezifität
sollte ausreichen, dass einzigartige Sequenzen unter Verwendung
einer Oligonukleotidsonde oder nahe verwandter Sequenzen unter Standard-Southern-Hybridisierungsprotokollen
(wie in J. Mol. Biol. 98: 503 (1975) beschrieben) nachgewiesen werden
können.
Wie
hierin verwendet, bezieht sich „Endonuklease" auf Enzyme (z.B.
Restriktionsendonukleasen etc.), die DNA an Stellen innerhalb des
DNA-Moleküls
schneiden.
Wie hierin verwendet, bezieht sich eine „Erkennungsstelle
für Restriktionsendonuklease" auf eine spezifische Sequenz
von Nukleotiden in einer doppelstrangigen DNA, die von einer DNA-Restriktionsendonuklease
erkannt wird und an der diese enzymatisch wirkt.
Wie hierin
verwendet, bezieht sich der Begriff „Einschneiden" auf das Schneiden
eines einzelnen Stranges einer doppelstrangigen Nukleinsäure, indem
die Bindung zwischen zwei Nukleotiden aufgebrochen wird, so dass
das 5'-Nukleotid
eine freie 3'-Hydroxylgruppe
aufweist und das 3'-Nukleotid
eine 5'-Phosphatgruppe
aufweist. Es ist bevorzugt, dass das Einschneiden mittels einer
Restriktionsendonuklease vorgenommen wird und dass diese Restriktionsendonuklease
das Einschneiden von doppelstrangiger Nukleinsäure an der richtigen Position
innerhalb der Erkennungsstelle für
Restriktionsendonuklease katalysiert.
Wie hierin verwendet,
bezieht sich der Begriff „modifiziertes
Nukleotid" auf Nukleotide
oder Nukleotid-Triphosphate, die in Zusammensetzung und/oder Struktur
von natürlichem
Nukleotid und natürlichen
Nukleotid-Triphosphaten abweicht. Es ist bevorzugt, dass das hierin
verwendete modifizierte Nukleotid oder die hierin verwendeten modifizierten
Nukleotid-Triphosphate in einer Weise modifiziert sind, dass, wenn
die Modifizierungen auf einem Strang einer doppelstrangigen Nukleinsäure vorhanden
sind, wo eine Erkennungsstelle für
Restriktionsendonuklease ist, das modifizierte Nukleotid oder die
modifizierten Nukleotid-Triphosphate den modifizierten Strang gegen
Spaltung durch Restriktionsenzyme schützen. Folglich bevorzugt das
Vorhandensein von modifizierten Nukleotiden oder modifizierten Nukleotid-Triphosphaten
das Einschneiden gegenüber
der Spaltung der doppelstrangigen Nukleinsäure.
Wie hierin verwendet,
bezieht sich der Begriff „DNA-Polymerase" auf Enzyme, die
fähig sind,
Nukleotide an das 3'-Hydroxylende
einer Nukleinsäure
in einer 5'→3'-Richtung anzuhängen, wobei
eine Nukleinsäuresequenz
synthetisiert wird. Beispiele für
DNA-Polymerasen,
die in Übereinstimmung
mit den hierin beschriebenen Verfahren verwendet werden können, umfassen
E. coli DNA-Polymerase I, das große proteolytische Fragment
von E. coli DNA-Polymerase I, allgemein bekannt als „Klenow"-Polymerase, „Taq"-Polymerase, T7-Polymerase,
Bst-DNA-Polymerase, T4-Polymerase, T5-Polymerase, Reverse Transkriptase,
exo-BCA-Polymerase etc.
Wie hierin verwendet, bezieht sich
der Begriff „verdrängt" auf das Entfernen
eines Moleküls
aus der nächsten Nachbarschaft
eines anderen Moleküls.
In Verbindung mit doppelstrangigen Oligonukleotiden und/oder doppelstrangigen
Nukleinsäuren,
bezieht sich der Begriff auf das Umwandeln des doppelstrangigen
Nukleinsäuremoleküls in Einzelstrang-Moleküle, i.e.
ein Strang wird von dem anderen Strang verdrängt. Verdrängung eines Stranges einer
doppelstrangigen Nukleinsäure
kann auftreten, wenn eine Restriktionsendonuklease die doppelstrangige
Nukleinsäure
einschneidet, wobei eine freie 3'-Hydroxylgruppe entsteht,
die von DNA-Polymerase verwendet wird, um die Synthese eines neuen
Stranges von Nukleinsäure
zu katalysieren. Alternativ dazu kann eine Nukleinsäure von
einer anderen Nukleinsäure
durch die Wirkung von elektronischer Beeinflussung eines elektrisch
adressierbaren Mikrochips verdrängt
werden.
Wie hierin verwendet, bezieht sich „Ligase" auf ein Enzym, das die Fähigkeit
aufweist, die 3'-Hydroxylgruppe eines
Nukleotids an die 5'-Phosphatgruppe
eines zweiten Nukleotids kovalent zu binden. Beispiele für Ligasen umfassen
E. coli DNA-Ligase, T4 DNA-Ligase etc.
Wie hierin verwendet,
bezieht sich „Ligieren" auf das kovalente
Verbinden zweier Nukleinsäuremoleküle, so dass
ein einzelnes Nukleinsäuremolekül gebildet
wird. Dies wird typischerweise mittels Behandlung mit einer Ligase
durchgeführt,
die die Bildung einer Phosphodiesterbindung zwischen dem 5'-Ende einer Sequenz
und dem 3'-Ende
der anderen Sequenz katalysiert. Jedoch soll im Kontext der Erfindung
der Begriff „Ligieren" ebenso andere Verfahren
zur Verbindung solcher Sequenzen, z.B. mit chemischen Mitteln, einschließen.
Der
Begriff „Anheften", wie hierin verwendet,
bezieht sich im Allgemeinen auf das Verbinden einer Einheit mit einer
anderen Einheit. Zum Beispiel können
Oligomere und Primer an der Oberfläche einer Bindungsstelle angeheftet
werden. In Bezug auf Mechanismen zum Anheften umfassen betrachtete
Verfahren solche Mittel zum Anheften wie Ligieren, nicht-kovalente
Bindung, Binden von Biotineinheiten wie biotinylierte Primer, biotinylierte
Amplicons und biotinylierte Sonden an Streptavidin, etc.
Wie
hierin verwendet, wird der Begriff „benachbart" in Bezug auf Nukleinsäuremoleküle verwendet,
die in großer
Nähe zueinander
vorliegen. Der Begriff bezieht sich ebenso auf eine ausreichende
Nähe zweier
Nukleinsäuremoleküle, das
5'-Ende einer Nukleinsäure in direkte
Nachbarschaft des 3'-Endes
einer zweiten Nukleinsäure
zu bringen, so dass beide mittels eines Ligaseenzyms ligiert werden
können.
Der
Begriff „allelspezifisch", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf Nachweis, Amplifizierung oder Oligonukleotid-Hybridisierung
eines Allels eines Gens, ohne substanziellen Nachweis, Amplifizierung
oder Oligonukleotid-Hybridisierung anderer Allele desselben Gens.
Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „Drei-Strich" oder „3'" auf eine spezifische Orientierung bezüglich einer
Nukleinsäure.
Nukleinsäuren
weisen eine bestimmte chemische Orientierung derart auf, dass ihre
zwei Enden als entweder Fünf-Strich
(5') oder als Drei-Strich
(3') unterschieden
werden. Das 3'-Ende
einer Nukleinsäure
weist eine freie Hydroxylgruppe auf, die mit dem 3'-Kohlenstoff des
terminalen Pentosezuckers verbunden ist. Das 5'-Ende einer Nukleinsäure weist eine freie Hydroxylgruppe
oder eine freie Phosphatgruppe auf, die mit dem 5'-Kohlenstoff des
terminalen Pentosezuckers verbunden ist.
Wie hierin verwendet,
bezieht sich der Term „freie
Drei-Strich (3')-Hydroxylgruppe" auf die Anwesenheit
einer Hydroxylgruppe, die am 3'-Ende
eines Strangs aus Nukleinsäure
positioniert ist. Der Term bezieht sich ebenso auf den Fakt, dass
die freie Hydroxylgruppe funktional derart gestaltet ist, dass sie
fähig ist,
Synthese neuer Nukleinsäure
zu unterstützen.
Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Term „Fünf-Strich-Überhang" auf ein doppelstrangiges Nukleinsäuremolekül, das keine
stumpfen Enden aufweist, so dass die Enden der beiden Stränge in ihrer
Länge nicht
gleichmäßig ausgedehnt
sind und so dass das 5'-Ende
des einen Strangs länger
ausgedehnt ist als das 3'-Ende
des gegenüberliegenden
komplementären
Strangs. Es ist möglich,
dass ein lineares Nukleinsäuremolekül keinen 5'-Überhang
aufweist, einen 5'-Überhang
oder zwei 5'-Überhänge. Die
Bedeutung eines 5'-Überhangs ist die, dass er einen
Bereich darstellt, in dem eine 3'-Hydroxylgruppe
auf einem Strang vorhanden ist und in dem eine Sequenz einzelstrangiger
Nukleinsäure
auf dem gegenüberliegenden
Strang vorhanden ist. Eine DNA-Polymerase kann einen Nukleinsäurestrang
synthetisieren, der zu dem einzelstrangigen Bereich der Nukleinsäure komplementär ist, wobei
sie bei der freien 3'-Hydroxylgruppe
des unterbrochenen Strangs beginnt.
Wie hierin verwendet, bezieht
sich der Begriff „Bumper
Primer" auf einen
Primer, der verwendet wird, so dass Produkte der Primerverlängerung
in der SDA-Reaktion verdrängt
werden. Der Bumper-Primer lagert sich an eine Zielsequenz aufwärts des
Amplifikationsprimer an, so dass die Verlängerung des Bumper-Primer den
abwärts
gelegenen Amplifizierungsprimer und sein Verlängerungsprodukt verdrängt.
Wie
hierin verwendet, werden die Begriffe „nachgewiesen" und „Nachweis" austauschbar verwendet
und beziehen sich auf das Erkennen von Anwesenheit oder Abwesenheit
einer Zielnukleinsäure
oder von amplifizierten Nukleinsäureprodukten
davon.
Wie hierin verwendet, bezieht sich „Markierung" auf eine chemische
Einheit, die die Fähigkeit
aufweist, ein Amplifizierungsprodukt nachzuweisen. Zum Beispiel
kann eine Markierung an einer Nukleinsäure ein radioaktives Isotop
wie 32P aufweisen oder ein nicht-radioaktives Molekül wie kovalent
oder nicht-kovalent angeheftete Chromophore/Farbstoff, fluoreszierende
Einheiten, Enzyme, Antigene, Gruppen mit spezifischer Reaktivität, chemilumineszente
Einheiten und elektrochemisch nachweisbare Einheiten.
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Die
oben genannten Definitionen sollten nicht so verstanden werden,
dass sie den Anwendungsbereich der Erfindung begrenzen. Vielmehr
sollten sie verwendet werden, um die Sprache der Beschreibung und, wo
angemessen, die Sprache der Ansprüche zu interpretieren. Diese
Begriffe können
auch im Kontext der Beschreibung der Erfindung vollständiger verstanden
werden. Wenn ein Begriff in der Beschreibung oder den Ansprüchen enthalten
ist, der nicht oben definiert ist, oder der nicht mit Hilfe seines
Kontexts interpretiert werden kann, dann sollte er so ausgelegt
werden, dass er die gleiche Bedeutung hat, wie der Fachmann ihn
versteht.
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Stand der
Technik
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Das
Ermitteln der Nukleinsäuresequenz
von Genen ist in vielen Situationen wichtig. Zum Beispiel werden
viele Krankheiten durch eine Mutation in einer Gensequenz im Vergleich
mit dem normalen Gen hervorgerufen oder davon begeleitet. Derartige
Mutation kann mit der Substitution von nur einer Base durch eine
andere Base, genannt eine „Punktmutation", verbunden sein.
In manchen Fällen
können
Punktmutationen schwerwiegende klinische Krankheitssymptome verursachen,
indem eine Änderung
in der Aminosäuresequenz
des Proteins kodiert wird, für
das das Gen kodiert. Zum Beispiel resultiert Sichelzellanämie aus
einer solchen Punktmutation.
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Andere
Krankheiten sind mit der Zunahme oder der Abnahme der Kopienzahl
von Genen verbunden. Folglich ist nicht nur der Nachweis der Anwesenheit
oder der Abwesenheit von Änderungen
in einer Sequenz wichtig, sondern ebenso kann die Quantität solcher
Sequenzen in einer Probe in der Diagnose einer Krankheit oder in
der Ermittlung des Risikos einer sich entwickelnden Krankheit verwendet
werden. Ferner haben sich Variationen in Gensequenzen von sowohl
prokaryotischen Organismen als auch eukaryotischen Organismen als
von unschätzbarem
Wert zur Identifizierung von Quellen genetischen Materials herausgestellt
(z.B. bei der Unterscheidung eines Menschen von einem anderen oder
der Identifizierung einer DNA-Quelle mittels Restriktionsfragment-Längenpolymorphismus
(RFLP)).
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Bestimmte,
durch Mikroorganismen oder Viren hervorgerufene Infektionen können ebenfalls
mittels des Nachweises von für
den infektiösen
Organismus eigentümlichen
Nukleinsäuresequenzen
diagnostiziert werden. Nachweis von aus Viren, Parasiten und anderen
Mikroorganismen gewonnenen Nukleinsäuresequenzen ist ebenfalls
wichtig, wo die Sicherheit verschiedener Produkte von Bedeutung
ist, z.B. im medizinischen Bereich, in dem Blutspenden, Blutprodukte
und Organe, als auch die Sicherheit von Essens- und Wasserversorgung
wichtig für
die öffentlich
Gesundheit sind.
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Folglich
stellt die Identifizierung spezifischer Nukleinsäuresequenzen mittels der Isolierung
von Nukleinsäuren
aus einer Probe und Nachweis der gesuchten Sequenzen einen Mechanismus
bereit, wodurch man die Anwesenheit einer Krankheit, eines Organismus
oder eines Individuums ermitteln kann. Im Allgemeinen wird ein solcher
Nachweis durch die Verwendung einer synthetisierten Nukleinsäure-„Sonden"-Sequenz, die teilweise
zu der interessierenden Ziel-Nukleinsäuresequenz komplementär ist, durchgeführt.
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Obwohl
es wünschenswert
ist, die Anwesenheit von Nukleinsäuren nachzuweisen, wie oben
beschrieben, ist es oft der Fall, dass die Suche nach Nukleinsäuresequenzen
in Probenquellen durchgeführt
wird, in denen diese in sehr kleiner Zahl vorliegen (z.B. weniger
als 107). Die Bedingung kleiner Zahl an
Zielmolekülen erfordert,
dass Labortechniken durchgeführt
werden, so dass die Zahl an Zielsequenzen amplifiziert wird, so dass
sie nachgewiesen werden können.
Es gibt viele allgemein bekannte Verfahren zur Amplifizierung von Zielsequenzen,
wie die Polymerase-Kettenreaktion (PCR), die Ligase-Kettenreaktion
(LCR), die Strangverdrängungs-Amplifizierung
(SDA) und die Nukleinsäuresequenz-basierende Amplifizierung
(NASBA), um einige zu nennen. Diese Verfahren werden allgemein beschrieben
in den folgenden Quellen: (PCR) U.S. Patent Nr. 4,683,195, Nr. 4,683,202
und Nr. 4,800,159; (LCR) EP Anmeldung Nr. 320,308, veröffentlicht
am 14. Juni 1989; (SDA) U.S. Patent Nr. 5,270,184 und Nr. 5,455,166
und „Empirical
Aspects of Strand Displacement Amplification" von G. T. Walker in PCR Methods and
Applications, 3 (1): 1–6
(1993), Cold Spring Harbor Laboratory Press; und (NASBA) "Nucleic Acid Sequence-Based
Amplification (NASBATM)" von L. Malek et al., Ch. 36 in Methods
in Molecular Biology, Vo. 28: Protocols for Nucleic Acid Analysis
by Nonradioactive Probes, 1994 Ed. P. G. Isaac, Human Press, Inc.,
Totowa, NJ.
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In
Bezug auf das Analysieren und/oder das Identifizieren amplifizierter
Produkte von Zielnukleinsäuren,
i.e. „Amplicons", wurden typischerweise
andere allgemein bekannte Techniken verwendet, einschließlich Größenvergleich,
relative Migrationsanalyse (z.B. Southernblot-Analyse) und Hybridisierungsanalyse.
Größenvergleich
oder relative Migrationsanalyse sind jedoch nicht optimal, weil
sie unerwünscht
langsam und ungenau sind. Zusätzlich
ist Hybridisierungsanalyse, obwohl Hybridisierungsanalyse viele
Vorteile gegenüber diesen
Verfahren aufweist, weder schnell noch empfindlich im Vergleich
zu den Lehren der vorliegenden Erfindung.
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In
Bezug auf PCR-Technologie ist PCR, da thermisches Zyklisieren erforderlich
ist, nicht optimal in der Verwendung in mikroelektronischer Umgebung,
weil die Wärmefluktuationen,
die durch das thermische Zyklisieren hervorgerufen werden, nachteilig
für die
Bindungsstellen sind, die auf der Oberfläche eines Mikrochips angeordnet
sind. Thermisches Zyklisieren ruft ebenfalls andere Schwierigkeiten
hervor, einschließlich
des Erfordernisses komplexer Instrumentalausstattung (z.B. um einheitliches
Heizen zu gewährleisten
etc.) und inakzeptabler Zeitspannen zur Vervollständigung
der Analyse (da jeder Schritt sequentiell erfolgen muss).
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Im
Gegensatz zu PCR ist die SDA-Technik in mikroelektronischer Umgebung
sehr nützlich,
da sie einige der oben beschriebenen unerwünschten Eigenschaften der PCR überwindet,
z.B. ist es ein isothermes Verfahren und der Amplifizierungsvorgang
ist asynchron und deshalb schneller. Obwohl die Verwendung von SDA
Vorteile gegenüber
PCR aufweist, weisen SDA-Schemata, wie sie gegenwärtig praktiziert
werden, typischerweise die Verwendung von auf Lösungen basierenden Amplifizierungsprotokollen
auf (die z.B. in dem oben genannten U.S. Patent Nr. 5,455,166 veröffentlicht
sind). Kürzlich
eingeführte Änderungen
der SDA-Technik haben die Technik dahin vorangebracht, die Zahl
der individuell gestalteten Primer für die Amplifizierung zu minimieren,
wie in U.S. Patent Nr. 5,624,825 beschrieben. Jedoch profitieren
solche Vorteile nicht von Verstärkungen,
wie sie in der vorliegenden Erfindung der elektronisch kontrollierten
Hybridisierung realisiert sind.
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Andere
Amplifizierungsvorgänge
beinhalten die Verwendung von Sonden, die an einen festen Träger gebunden
sind. Solche Prozeduren haben jedoch keinen erkennbaren Vorteil
in den Stand der Technik gebracht im Vergleich zu der „verankerten" SDA, wie sie hierin
vorgestellt wird und die in Verbindung mit einem elektronisch adressierbaren
Mikrochip durchgeführt
wird. Zum Beispiel schließt
U.S. Patent Nr. 5,380,489 ein Verfahren zur Amplifizierung von Nukleinsäuren und
zum Nachweis von Zielnukleinsäuren
ein, wobei ein adhäsives
Element verwendet wird, um Bindungssonden zu befestigen, so dass
Zielmoleküle
leichter gebunden und nachgewiesen werden können. Dieses Verfahren richtet
sich nicht auf das Problem gleichzeitiger Amplifizierung, Bindung
und Nachweis, wie es die vorliegende Erfindung tut. In einem weiteren
Beispiel veröffentlicht U.S.
Patent Nr. 5,474,895 Nachweis von Nukleinsäuren unter Verwendung eines
auf einem Styropor-Träger basierenden
Sandwichtests. Solch ein Verfahren beinhaltet wiederum lediglich
passive Hybridisierung, gefolgt von anschließendem Nachweis, im Anschluss
an eine zweite passive Hybridisierung einer Sonde.
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Mikrochip-Matrizen
wurden ebenfalls in Verbindung mit Nukleinsäureamplifizierung und -nachweis verwendet.
Zum Beispiel wurden miniaturisierte Vorrichtungen erfolgreich für die Expressionsüberwachung entwickelt.
Siehe z.B. M. Schena et al., 270 Science 467–470 (1995), M. Schena et al.,
93 Proc. Natl. Acad. Sci. USA 10614–619 (1996), J. DeRisi et al.,
14 Nat. Genet. 457–60
(1996), R. A. Heller et al., 94 Proc. Natl. Acad. Sci. USA 2150–55 (1997),
und J. DeRisi et al., 278 Science 680–86 (1997). Ebenso wurden miniaturisierte
Vorrichtungen erfolgreich zur Analyse bei Einzelnukleotid-Polymorphismus
(SNP) innerhalb eines Amplicons entwickelt. Siehe z.B. Z. Guo et
al., 15 Nat. Biotechnol. 331–35
(1997) und E. Southern, 12 Trends Genet. 110–15 (1996). Diese Vorrichtungen
bieten die Möglichkeit,
die Spezifität
der Hybridisierung mit der Geschwindigkeit und der Empfindlichkeit
von Mikrochip-Technologie zu verbinden. Jedoch hat keine erfolgreich eine
geeignete miniaturisierte Vorrichtung für die vorliegenden Zwecke bereitgestellt.
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Zum
Beispiel war, obwohl Mikrovorrichtungen zur gleichzeitigen Analyse
multipler Amplicons (i.e. Mehrfach-Analyse) verwendet wurden, derartige
Mehrfach-Analyse nur möglich,
wenn Hybridisierungsbedingungen kompatibel für alle getesteten Amplicons
waren. Dieser Nachteil kann teilweise kompensiert werden durch sorgfältiges Gestalten
der Bindungssonde, durch die Verwendung sehr langer Bindungsstellen
(z.B. cDNA zur Expressionsüberwachung)
(siehe z.B. R. A. Heller et al., (1997) supra, und M. Schena et
al., (1995) supra) oder durch extensive Redundanz und Überlappen
von kürzeren
Bindungs-Oligonukleotidsequenzen. Jedoch
haben diese Erwägungen
zusammengefasst der Verwendung der meisten Mikrochip-Vorrichtungen Grenzen
gesetzt. Ferner führen
hohe Redundanzlevel, wie die bei kurzen Oligonukleotid-Bindungssequenzen verwendeten,
zu der Notwendigkeit großer
Anordnungen und komplexer Informatikprogramme, um die gewonnenen
Daten auszuwerten, und immer noch können sich bestimmte Sequenz-spezifische Bereiche
als schwierig zu analysieren erweisen. Alternativ dazu erlaubt die
Verwendung langer Bindungs-Oligonukleotide die Verwendung von einheitlich
erhöhten
Hybridisierungstemperaturen. Jedoch schließt die Verwendung langer Bindungssonden
und erhöhter
Hybridisierungstemperaturen (z.B. im Bereich von 45 bis 75°C) die Analyse
von Fehlpaarung einzelner Basenpaare hochgradig verwandter Sequenzen
weitestgehend aus.
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Außerdem wurde
ein weiterer Nachteil von konventionellen Mikrochips offensichtlich
(z.B. jene veröffentlicht
in U.S. Patent Nr. 5,202,231 und Nr. 5,545,531, sowie in E. Southern
et al., Genomics 13, 1008–1017 (1992);
M. Schena et al., Science 279, 476–470 (1995); M. Chee et al.,
Science 274, 610–614
(1996); und D. J. Lockhart et al., Nature Biotechnology 14, 1675–1680 (1996)),
darin dass sie von passiver Hybridisierung abhängen und von auf Lösung basierender
Amplifizierung vor der Bindung amplifizierter Produkte auf den Mikrochips.
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Ferner
sind viele dieser Vorrichtungen nicht befähigt, die Amplifizierung von
Zielmolekülen
multipler Proben gleichzeitig zu analysieren und/oder nachzuweisen.
In makroskopischen Vorrichtungen wird dieses letztere Problem üblicherweise
gehandhabt mittels „Dot
Blot" (Punktabdruck)-Formaten,
in denen einzelne Proben bestimmte geometrische Positionen besetzen,
mit minimaler Kontamination zwischen den Proben. Im Gegensatz dazu
erfordert bei den meisten Mikrochips das Problem des Nachweises
und der Analyse für
gewöhnlich
teure und komplexe Abscheidungstechnologie für Nukleinsäuren, ähnlich der makroskopischen
Abscheidung beim Dot Blot, aber in einem mikroskopischen Maßstab.
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In
einer weiteren kürzlich
veröffentlichten
Anmeldung (PCT WO 96/01836) wurden elektronische Mikrochips in Verbindung
mit Nukleinsäure-Amplifizierung
des PCR-Typs verwendet. Jedoch war ein Amplifizierungssystem, das
die gleichzeitige Verwendung von Amplifikationsenzymen und Restriktionsenzymen
zur Steigerung der Zahl an Zielamplicons an einer spezifischen Bindungsstelle
weder bedacht noch möglich
in diesem System. Vielmehr wurde Restriktionsabbau von gebundenen
Nukleinsäurearten
betrachtet in Verbindung mit der Entfernung von doppelstrangigen
Nukleinsäurearten
von Bindungsstellen im Anschluss an Amplifizierungsvorgänge des
PCR-Typs mit Nachweis von Zielarten, die nach enzymatischer Spaltung
auftreten. Ferner stellte dieses System verankerte Amplifikationsprimer
bereit, die komplementär
zu nur einem Strang einer Zielnukleinsäure ist, die in einer PCR-Reaktion
funktionsfähig
waren.
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Wie
andere auf Mikrochip basierende Plattformen für Amplifizierung und Nachweis,
ist die in der PCT WO 96/01836 erläuterte Erfindung substanziell
begrenzt im Vergleich mit der hierin veröffentlichten SDA auf elektronisch
adressierbaren Mikrochips, da die Amplifizierung des PCR-Typs von
Zielarten, die in jener Publikation erläutert ist, wiederholte Unterbrechung
von doppelstrangigen Arten sowie das Funktionieren von in Lösung vorliegenden
Reverse-Primern erfordert. Solch eine Situation führt zu der
Reduzierung von effizienter Amplifizierung aufgrund von Primer-Primer-Wechselwirkungen,
während
die Verwendung von Restriktionsenzymen aufgrund von Fluktuationen/Änderungen
der Bedingungen der Reaktionspuffer gehemmt ist.
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Schließlich waren
andere Aspekte der Amplifizierung und des Nachweises von Nukleinsäuren problematisch
und/oder nicht optimal. Ein solches Problem war der Verlust an Spezifität bei der
Restriktionsendonuklease-Spaltung von Nukleinsäuren mittels Restriktionsenzymen.
Zum Beispiel ist es bekannt, dass manche Restriktionsendonukleasen
mit steigendem osmotischem Druck oder reduzierter Wasseraktivität dis Spezifität für ihre DNA-Erkennungssequenz
verlieren. C. R. Robinson et al., J. Mol. Biol. 234: 302–306 (1993).
Mit reduzierter Wasseraktivität
werden die Restriktionsendonukleasen die DNA an Erkennungssequenzen
spalten, die um ein Basenpaar verschoben sind gegenüber der
normalen Erkennungsstelle. Die Restriktionsstellen, die um ein Basenpaar
verschoben sind, nennt man „Stern"-Stellen und die
Erkennung und Spaltung der Endonukleasen dieser Sternstellen werden „Stern"-Aktivität genannt.
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Robinson
et al. fanden heraus, dass gebundenes Wasser bei der Sequenzspezifität der EcoRI-DNA-Spaltung
beteiligt ist (Biochemistry 33 (13): 3787–3793 (1994)), und fanden ferner
heraus, dass Steigerung des hydrostatischen Drucks mittels Durchführen der
Reaktionen bei von 0 auf 100 atm erhöhtem Druck die durch osmotischen
Druck hervorgerufene Sternaktivität hemmte und endgültig beseitigte,
und zwar bei EcoRI, PvuII und BamHI, aber nicht für EcoRV.
(Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92: 3444–3448 (1995)). Ein wiederkehrendes
Problem mit SDA, die auf Restriktionsendonukleasen beruht, ist die
Häufigkeit,
mit der Nicht-Zielsequenzen auf eine Primer-unabhängige Weise
aufgrund von Sternaktivität
amplifiziert werden. Folglich gib es eine Notwendigkeit, in SDA-Reaktionen
Sternaktivität
zu reduzieren oder zu beseitigen. In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
stellen wir die Eliminierung solcher Sternaktivität in SDA-Reaktionen
bereit, mittels Anwendens eines Hochdruck-SDA-Verfahrens.
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Zusätzlich zur
Verbesserung der SDA-Technologie durch Eliminieren der Sternaktivität stellen
wir ebenso verschiedene andere Verbesserungen bei dem Nachweis von
Nukleinsäuren
bereit, unter Verwendung von SDA in Verbindung mit einem bioelektronischen
Mikrochip. Zum Beispiel können
Amplifizierung und Trennung von Nukleinsäuresequenzen unter Verwendung
von Ligations-abhängiger
SDA durchgeführt
werden. Im Gegensatz zu bekannten Ligations-abhängigen Amplifizierungsprozessen
gemäß dem Stand
der Technik, die erfordern, dass die Amplifizierungsprodukte mittels
eines Bindungsschrittes von dem Startmaterial getrennt werden, oder
die erfordern, dass freie Ligationssonden vor der Ligation von gebundenen
Sonden getrennt werden, beseitigt die vorliegende Erfindung die
Notwendigkeit, getrennte Isolierungsschritte durchzuführen. Ferner
verbessert die vorliegende Erfindung den SDA-Amplifizierungsprozess
mittels Eliminierens der Notwendigkeit von Bumper-Primern, wie sie
gemäß dem Stand
der Technik verwendet wurden. Zum Beispiel weisen typische Ligations-abhängige Amplifizierungsprozesse
Bindungsschritte mittels Markierens eines der während der Amplifizierung verwendeten
Primer auf. Trennung kann vor Ligation auftreten, so dass Template-unabhängige Ligation
der Primer vermieden wird, oder Trennung kann im Anschluss an Ligation
auftreten, so dass Ziel-DNA-Amplicons von nicht-markierter/nicht-amplifizierter
DNA isoliert wird. Ziel-DNA-Amplicons,
die diese Markierung enthalten, werden von der nicht-markierten/nicht-amplifizierten DNA
getrennt. Diese Trennung erfordert einen separaten Schritt im Anschluss
an Amplifizierung. Diese separate Behandlung der Probe erhöht die Komplexität des Verfahrens
und macht es dadurch weniger nützlich
als eine einfache Alternative zu anderen gegenwärtigen DNA-Amplifizierungsverfahren
wie PCR. Diese separate Behandlung einer Probe verhindert ebenso
Automatisierung des Amplifizierungsverfahrens. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Ligations-abhängiges SDA-Verfahren
bereitgestellt, das derartige zusätzliche Schritte beseitigt, wodurch
Automatisierung von Amplifizierung und von Nachweis von Zielnukleinsäuren erleichtert
wird.
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In
anderen Ausführungsformen
haben wir zusätzliche
Verbesserungen in der Technologie zur Amplifizierung und zum Nachweis
von Nukleinsäuren
bereitgestellt unter Verwendung von SDA und elektronisch adressierbaren
Mikrochips, wobei die Verbesserungen allgemein zeigen, dass ein
Bedürfnis
nach Vorrichtungen, Verfahren und Substanzzusammensetzungen für effizientes
und optimales Amplifizieren, Nachweisen und Analysieren von interessierenden
Zielnukleinsäuresequenzen
bestehen bleibt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
-
Diese
Erfindung betrifft insgesamt Vorrichtungen, Verfahren und Substanzzusammensetzungen
für die
Mehrfach-Amplifizierung, den Nachweis und die Analyse von Nukleinsäuresequenzen,
wobei die Amplifizierung, der Nachweis und die Analyse optimal vervollständigt wird
mittels Verwendens von SDA in Kombination mit bioelektronischer
Mikrochip-Technologie. Die Erfindung stellt sowohl verschiedene
effiziente und optimale Verfahren zum Amplifizieren von interessierenden
Zielnukleinsäuren
bereit, als auch Verfahren zum Analysieren von resultierenden Amplicons.
Zusätzlich
ermöglicht
die Erfindung das Amplifizieren und die Analyse (entweder nacheinander
oder gleichzeitig) von multiplen Proben, die Zielnukleinsäuren enthalten,
auf einem einzelnen offenen bioelektronischen Mikrochip.
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In
einem Aspekt dieser Erfindung besteht die Mikrochip-Vorrichtung
aus einer elektronisch kontrollierten Mikroelektrodenanordnung.
Siehe PCT-Anmeldung WO 96/01836. Im Gegensatz zu der passiven Hybridisierungsumgebung
der meisten anderen Mikrochip-Vorrichtungen
bieten die elektronischen Mikrochip-Vorrichtungen (oder aktiven
Mikroarray-Vorrichtungen)
der vorliegenden Erfindung die Möglichkeit,
Nukleinsäuren
zu bestimmten Positionen auf der Oberfläche der Mikroelektrodenanordnung
aktiv hin zu transportieren oder elektronisch zu adressieren und
die adressierten Nukleinsäuren
an diesen Positionen entweder an die Oberfläche des Mikrochips an spezifischen,
als „Bindungsstellen" bezeichneten Positionen
oder an Nukleinsäuren
zu binden, die vorher an diese Stellen gebunden wurden. Siehe R.
Sosnowski et al., 94 Proc. Natl. Acad. Sci. USA 119–123 (1997),
und C. Edman et al., 25 Nucleic Acids Res. 4907–14 (1997). Das Verwenden dieser
aktiven Mikroarrays umgeht viele der Einschränkungen, die bei passiven Mikrovorrichtungen
auftreten.
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Die
aktiven Mikrochiparrays der vorliegenden Erfindung überwinden
die Größenabhängigkeit
von Bindungs-Oligonukleotiden und die Komplexitätsanforderungen von passiven
Mikrovorrichtungen. Außerdem
erlauben die Mikrochiparrays der vorliegenden Erfindung Analysen
multipler unabhängiger
Proben auf der gleichen offenen Oberfläche des Mikroarrays mittels
selektiven und unabhängigen
Adressierens verschiedener Proben, die interessierende Nukleinsäuren enthalten,
an verschiedenen Mikroelektroden-Positionen. In anderen Worten erlauben
sie gleichzeitige multiple Probenbearbeitung auf einem offenen Array.
Wie oben erwähnt, sind
traditionelle Verfahren zum Nukleinsäurenachweis durch die oft langen
Amplifizierungs- und Hybridisierungszeiten eingeschränkt, die
notwendig sind, um auflösbare
Signale zu erhalten. Eine zusätzliche
Einschränkung
solcher Verfahren ist das Unvermögen,
Mehrfach-Hybridisierungsvorgänge
auf ihren analytischen Oberflächen
durchzuführen,
wodurch die erreichbare Information in jedem einzelnen Test eingeschränkt ist. Beide
dieser Einschränkungen
werden in der vorliegenden Erfindung durch die Verwendung aktiver
mikroelektronischer Arrays überwunden,
die befähigt
sind, DNA an spezifische Positionen auf des Arrays selektiv zu adressieren
und an ihnen aufzukonzentrieren. Eine weitere Stärke dieser Vorrichtungen ist
die Fähigkeit,
elektronische Hybridisierung und Denaturierung durchzuführen, so
dass Einzelbasen-Polymorphismus benachteiligt wird. Folglich zeigen
diese aktiven Mikroelektroden-Arrays die Flexibilität, mit einer
großen
Vielfalt an Aufgaben auf einer gemeinsamen Plattform umzugehen,
jenseits derer, die andere Mikrovorrichtungen bieten.
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Die
vorliegende Erfindung verwendet bevorzugt ein Amplifizierungsverfahren,
das sich von traditioneller PCR unterscheidet. Speziell verwendet
die vorliegende Erfindung Strangverdrängungs-Amplifizierung (SDA).
SDA ist ein Amplifizierungsverfahren, das ausreichende Sensitivität und Robustheit
aufweist, so dass schnell (z.B. in etwa 15–45 Minuten) und exponentiell
eine kleine Anzahl an Zielmolekülen über einem
komplexen Hintergrund amplifiziert werden. Siehe z.B. C. Spargo
et al., 10 Molecular and Cellular Probes 247–56 (1996). Im Gegensatz zu
PCR ist SDA eine isotherme Technik, die einfachere Temperaturkontrolle
und damit zusammenhängende
Geräteausstattung
erfordert. SDA ist besser kompatibel mit einem zusammengefassten Amplifizierungs-Hybridisierungs-Nachweissystem (i.e.
ein System, in dem alle Schritte in einem Ort zusammengefasst sind,
z.B. auf einem Mikroarray-Chip) zur schnellen Analyse von Nukleinsäuren. Dies
ist primär auf
die Tatsache zurückzuführen, dass
SDA keine Bedingungen erfordert (z.B. thermisches Zyklisieren),
die nachteilig für
das Mikroarray eines elektronisch adressierbaren Mikrochips sein
könnten.
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Die
Effizienz von Amplifizierungsreaktionen bei passiver Hybridisierung,
bei der Sonden, die so gestaltet sind, dass sie Ziel-Nukleinsäuremoleküle und Amplicon-Nukleinsäuremoleküle binden,
an der Oberfläche des
Mikroarrays verankert sind, ist während der Eingangsphasen der
Amplifizierung aufgrund der niedrigen Frequenz der Hybridisierung
von Ziel-Nukleinsäurearten
an den entsprechenden Primern, die auf der bindenden Oberfläche positioniert
sind, eingeschränkt.
Typischerweise erfordert dieser Vorgang Stunden, selbst bei reduzierten
Lösungsvolumina.
Jedoch ist die Effizienz dieses Vorgangs dramatisch erhöht durch
elektronisches Aufkonzentrieren (i.e. Adressieren) der Nukleinsäuren in
der Nähe
von „verankerten" Primern, wobei die Frequenz
von Begegnungen zwischen den Zielnukleinsäuren in der Lösungsphase
und den verankerten Primern erhöht
wird. Während
frühere
Ansätze
PCR in Verbindung nur einem der zwei für PCR-Amplifizierung notwendigen
Amplifizierungsprimern verwendeten, der an einer spezifischen Stelle
auf dem Mikroarray verankert war, beabsichtigt die vorliegende Erfindung,
dass beide für
SDA notwendigen Amplifizierungsprimer an einer bestimmten Bindungsstelle
auf dem Mikroarray verankert sind. Folglich sind in einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung durch elektronisches Aufkonzentrieren und
Hybridisieren der Zielnukleinsäuren
an der Oberfläche
des Mikrochips (i.e. Bindungsstellen) vor dem Hinzufügen von
Amplifizierungs-Reaktionspuffern,
-Enzymen und -Nukleotiden etc. „verankerte" Amplifizierungsreaktionen
deutlich bevorzugt, so wie „verankerte
SDA", wie unten
beschrieben. Das rasche Aufkonzentrieren und anschließende spezifische
Hybridisieren von Template-Nukleinsäuremolekülen an ihre
komplementären
verankerten Hybridisierungsprimer gestattet es, die Oberfläche des
Arrays zu spülen,
wobei unerwünschte
und möglicherweise
störende
Nicht-Zielnukleinsäuren
aus der Reaktionsumgebung zu entfernen.
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Das
Verwenden von elektronischem Adressieren von Zielnukleinsäuren an
spezifische Positionen auf des Mikroarrays weist mindestens drei
weitere Vorteile auf gegenüber
früheren
passiven Hybridisierungstechnologien. Erstens ist die Gesamtzeit
und Gesamteffizienz des Hybridisierungsvorgangs dramatisch verbessert, da
ein wesentlicher, die Rate begrenzender Schritt (der für das Template
notwendigen Zeit, die verankerten Primer zu finden) aus der Gesamt-Reaktionsrate
entfernt ist. Ebenso bewirkt das Verwenden von elektronischem Adressieren,
dass Zielnukleinsäuren
elektronisch aufkonzentriert werden, so dass Hybridisieren der Zielarten
an die verankerten Amplifizierungssonden die Zahl der Zielmoleküle an den
ausgewählten
Stellen erhöht
im Vergleich zu der Zahl an Zielmolekülen, die an jeder beliebiger
Stelle auf einem nicht-elektronischen, passiven Hybridisierungs-Mikroarray in einem
entsprechenden Zeitraum gefunden würden. Das Ergebnis ist, dass
die absolute Anzahl an Startermolekülen für den Amplifizierungsprozess
dramatisch erhöht
ist, woraus eine Verbesserung in sowohl der Gesamtausbeute an Amplifizierungsprodukten
als auch der Sensitivität
für niedrigere
Zahlen an Starter-Templates resultiert.
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Der
zweite Vorteil ist, dass einzelne Zielnukleinsäuren an spezifischen Positionen
auf der Arrayoberfläche
aufgetragen werden können,
wodurch ermöglicht
wird, multiple, verschiedene Nukleinsäureproben gleichzeitig auf
einer Matrix zu amplifizieren. Alternativ dazu kann eine Nukleinsäureprobe
an mehrere verschiedene Positionen adressiert werden, von denen
jede spezifische Sätze
an Amplifizierungsprimern enthält, so
dass multiple verschiedene Amplifizierungsreaktionen einer einzelnen
Probe gleichzeitig durchgeführt werden
können.
Wie oben erwähnt,
unterstützt
die Möglichkeit,
unnötige
und unhybridisierte DNA aus der Reaktionsmischung zu entfernen,
diesen Prozess signifikant.
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Ein
dritter Vorteil dieses Ansatzes ist, dass im Anschluss an eine Amplifizierungsreaktion
die Amplicons, die an eine spezifische Stelle auf dem Array adressiert
und gebunden wurden, dann auf eine Weise mit Stellenspezifität für nachfolgende
Analyse zur Verfügung
stehen, wie mittels (1) der Zugabe von Fluoreszenz-markierten Nukleotiden
oder (2) der Hybridisierung von Oligonukleotiden am Ende der Reaktion
mittels Denaturierung des amplifizierten Materials, gefolgt von
Hybridisierung mit einem entsprechenden Reporter-Oligonukleotid,
das Spezifität
für das
gebundene Amplicon aufweist.
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Wie
hierin beschrieben, wird die Fähigkeit
des elektronischen Adressierens, das in Verbindung mit der Kombination
eines elektronisch adressierbaren Mikrochips und SDA verwendet wird,
so dass die oben beschriebenen Einschränkungen früherer Verfahren überwunden
werden, in zwei Beispielen von Amplicon-Analyse gezeigt. Als erstes,
wie unten genauer beschrieben, Verwendung eines allgemeinen stark
konservierten Lokus (z.B. 16S rRNA), der bei vielen Bakterienarten
zu finden ist, kann in multiplen vergleichenden Analysen von Einzelproben
eingesetzt werden, so dass verschiedene Bakterientypen identifiziert
werden. Als zweites, ebenfalls unten genauer beschrieben, wird das
elektronische Mikroarray der vorliegenden Erfindung zur gleichzeitigen
Analyse multipler Proben einzelner Patienten verwendet, die auf
Anwesenheit der humanen Faktor V-Leiden (R506Q)-Genmutation getestet wird. Das humane
Faktor V-Leiden (R506Q)-Gen indiziert eine Veranlagung zum Widerstand
gegen aktiviertes Protein C und zur Venenthrombose. Dieses Beispiel
zeigt erfolgreiche gleichzeitige Probenanalyse von multiplen Patienten.
Das in dieser Analyse multipler Patientenproben verwendete Testmaterial
eröffnet
einen anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung, nämlich ein
Allel-spezifisches Amplifizierungsverfahren unter Verwendung von
SDA, das ebenfalls unten genauer beschrieben wird.
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Andere
Aspekte der vorliegenden Erfindung betreffen verschiedene neue Amplifizierungsverfahren. Solche
neuen SDA-Verfahren der vorliegenden Erfindung sind nützlich,
um Amplicons für
verschiedene Analysen bereitzustellen. Zum Beispiel sind manche
der hierin beschriebenen SDA-Verfahren nützlich, um Amplifizierungsbedingungen
zu optimieren, so dass Amplifizierung auf einem elektronisch adressierbaren
Mikrochip-Array
durchgeführt
wird. Andere SDA-Verfahren sind nützlich, um Amplicons bereitzustellen,
die besonders geeignet sind für
die Verwendung auf einem elektronisch adressierbaren Mikrochip-Array.
Wieder andere SDA-Verfahren sind nützlich, um Analysebedingungen
für eine
auf einem elektronisch adressierbaren Mikrochip-Array durchgeführten Analyse
zu optimieren.
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Eine
Ausführungsform
eines SDA-Verfahrens der vorliegenden Erfindung weist insbesondere
ein Allel-spezifisches SDA-Verfahren auf. Das Verfahren amplifiziert
vorzugsweise selektiv nur die Stränge, die ein spezifisches Allel
aufweisen. Das Verfahren nutzt vorzugsweise Amplifizierungsprimer,
die derart gestaltet sind, dass ihr 3'-Ende zu der Nukleotidsequenz des gewünschten
Allels komplementär
ist. Der Primer kann ebenso vorzugsweise eine Biotineinheit an seinem
5'-Ende aufweisen,
so dass ein einfacher Mechanismus bereitgestellt wird zum Binden
des Amplicons und/oder der Zielnukleinsäure an einer Bindungsstelle,
entweder vor der Amplifizierung oder nach der Amplifizierung im
Anschluss an das elektronische Adressieren. Zusätzlich wird, in einer weiteren
Allel-spezifischen
Ausführungsform,
ein Verfahren zum Analysieren hinsichtlich des Vorhandenseins von
Allelen eines gegebenen Gens multipler Proben bereitgestellt, die
Nukleinsäuren
enthalten, welches aufweist: Amplifizieren der Nukleinsäuren in
jeder Probe mittels „Zwei-Strang"-SDA zum Herstellen von
Amplicons, wobei die erste Amplifizierung Primer nutzt, die für ein erstes
Allel spezifisch sind, und die zweite Amplifizierung Primer nutzt,
die für
ein zweites Allel spezifisch sind, elektronisches Adressieren der
Amplicons auf einem Mikroarray, Hybridisieren einer Reportersonde
oder mehrer Reportersonden an die gebundenen Amplicons und Nachweisen
des Vorhandenseins und der Position der Reportersonden auf dem Mikroarray.
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In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine einzigartige Kombination von SDA
und gleichzeitigem Nachweis von Amplifizierungsprodukten auf einem
elektronisch adressierbaren Mikrochip bereitgestellt. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird SDA an der Oberfläche
einer bestimmten Position auf einem elektronischen Mikrochip durchgeführt, wobei
sowohl der Upstream(Aufwärts-)-Primer
als auch der Downstream(Abwärts-)-Primer,
die für
die Amplifizierung notwendig sind, an der gleichen bestimmten Bindungsstelle
auf einem Mikroarray verankert sind. In einer solchen Ausführungsform
liegen die Primer gepaart vor unter Verwendung einer einzigartigen
verzweigten Einheit, die an der Oberfläche des Mikrochips „verankert" ist. Diese Gestaltung
eines verzweigten Primerpaars stellt dicht aneinander angeordnete
Primer bereit, die einen definierten Abstand zueinander und eine
definierte Position zueinander aufweisen. Diese Anordnung stellt
ferner ein Mittel bereit, mittels dessen die Rate der SDA kontrolliert
werden kann. Außerdem
können,
in Kombination mit anderen Elementen der Erfindung, einzelstrangige
Amplifazierungsprodukte, die an der Position des Primerpaars hergestellt werden,
leicht und schnell für
weitere SDA an den gleichen vorgesehenen Bindungsstellen oder benachbarten
vorgesehenen Bindungsstellen adressiert und gebunden werden mittels ungenutzter
verzweigter Primerpaare auf dem elektronische Mikrochip.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist jeder Primer der oben genannten Primerpaare ferner eine Nukleinsäuresequenz
auf, die für
einen Strang einer Endonuklease-Restriktionsstelle
kodiert, die in 5'-Richtung
einer Nukleinsäuresequenz
positioniert ist, deren Nukleinsäuresequenz
komplementär
zu einem Zielmolekül
ist. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegen die Sequenzen
der Restriktionsstellen in den Primern unverändert hinsichtlich dessen vor,
dass das Nukleinsäure-Rückgrat ein
natürliches
Phosphat-Rückgrat
aufweist, das mittels Aktivität
des Restriktionsenzyms spaltbar ist. Zusätzlich können die für SDA nützlichen Restriktionsstellen
irgendeine, typischerweise in SDA-Verfahren verwendete Restriktionsstelle
sein, wie in den hierin aufgenommenen Referenzen veröffentlicht,
wie HincII, HindII, BsoBI, AvaI, Fnu4HI, Tthl11I und NciI. Andere
Endonukleasen können
ebenso in diesem Verfahren verwendet werden, inklusive BstXI, BsmI, BsrI,
BsaI, NlaV, NspI, PflMI, HphI, AlwI, FokI, AccI, TthIIII, MraI,
MwoI, BsrBI, BstNI, BstOI und BsmAI. Zusätzlich muss das Enzym nicht
thermophil sein. Außerdem
ist es eine weitere bevorzugte Ausführungsform, dass das doppelstrangige
SDA-Amplifizierungsprodukt, das während der Primerverlängerung
hergestellt wurde, hemimethyliert oder hemiphosphorothioliert wird
(oder andere, dem Fachmann bekannte hemimodifizierte Form), so dass
das doppelstrangige SDA-Amplifizierungsprodukt richtig an der Primer-Restriktionsstelle
für die normale
SDA-Amplifizierung eingeschnitten werden kann. Zum Beispiel sollte
das substituierte Desoxynukleosidtriphosphat derart modifiziert
sein, dass es die Spaltung in dem Strang hemmt, der die substituierten
Desoxynukleotide enthält,
jedoch nicht die Spaltung des anderen Stranges hemmt. Beispiele
für derartige
substituierte Desoxynukleosidtriphosphate umfassen 2'-Desoxyadenosin 5'-O-(1-Thiotriphosphat),
5-Methyldesoxycytidin
5'-Triphsophat,
2'-Desoxyuridin
5'-Triphsophat und
7-Desaza-2'-Desoxyguanosin 5'-Triphosphat.
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In
einer alternativen bevorzugten Ausführungsform kann eine Restriktionsstelle
in dem SDA-Verfahren verwendet werden, das nicht erfordert, dass
das Nukleinsäurerückgrat der
Restriktionsstelle wie oben beschrieben modifiziert ist. Zum Beispiel
kann BstNBI in Verbindung mit seiner Restriktionsstelle verwendet
werden, um die Nukleinsäure
einzuschneiden, da es nicht eine Modifizierung erfordert, um Einzelstrang-Einschnitte
zu erhalten. Stattdessen führt
BstNBI Einzelstrang-Einschnitte als eine natürliche Aktivität durch.
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Die
zu der Zielsequenz komplementären
Nukleinsäureabschnitte
des Primerpaars können
beliebige geeignete Länge
haben, die Hybridisierung unter Temperatur- und Pufferbedingungen
gestatten, die für
ein richtiges Funktionieren von SDA auf dem Mikrochip geeignet sind.
Typischerweise weisen die Zielsequenzen des Primerpaars eine Sequenz
auf, die zu Bereichen der Zielnukleinsäuren komplementär ist, die
irgendwo zwischen 60 und 120 Basen je nach Fall aufwärts oder
abwärts
voneinander entfernt sind. In allen Fällen ist jeder Primer des Primerpaars
komplementär
zu einem anderen Strang (i.e. dem Plus-Strang oder dem Minus-Strang)
der Zielsequenz. Zusätzlich
kann, wenn das Primerpaar auf einer verzweigten Einheit ist, die
Entfernung zwischen den Primern auf der verzweigten verbindenden
Einheit durch molekulare Abstandhalter-Elemente eingestellt werden,
so dass die Effizienz der SDA-Reaktion optimal verstärkt wird.
Solche Abstandshalter-Elemente können
Polyethylenglykol-Polymere umfassen, Polyaminosäuren oder Nukleinsäuren.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
können
die distanzierten Primer an ihren jeweiligen 5'-Enden an einer verzweigten Molekularstruktur
befestigt sein (z.B. einer „Y"-förmigen Struktur).
Die verzweigte Struktur selbst ist wiederum an bestimmten Bindungskissenstellen
auf dem Mikrochip mittels eines freien Astes des Ys verankert. Chemie
zur Befestigung auf der Mikrochip-Oberfläche kann mittels Streptavidin/Biotin-Kopplung gemäß dem Stand
der Technik durchgeführt
werden. Alternativ dazu kann die Chemie zur Befestigung der vergleichbaren
Chemie enthalten, die in irgendeiner der US Patente Nr. 5,668,258,
Nr. 5,668,257, Nr. 5,677,431, Nr. 5,648,470, Nr. 5,623,055, Nr.
5,594,151 und Nr. 5,594,111 veröffentlicht
wurde. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die verzweigten Moleküle
aus an Aminosäuren
befestigten Nukleinsäuren
gebildet. In einer anderen alternativen Ausführungsform sind die verzweigten
Moleküle
mittels Anlagerung verschiedener Distanzmoleküle, wie Polyethylenglykol-Polymeren,
Polyaminosäuren
oder Nukleinsäuren
zwischen die Nukleinsäure-Primer
und einer bifunktional verzweigten Aminosäure (z.B. Lysin).
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In
wiederum einer anderen Ausführungsform
müssen
die verankerten SDA-Amplifizierungsprimer nicht
verzweigt sein, sondern stattdessen lediglich einzeln an der Bindungsstelle
in dichter Nähe
zueinander verankert sein. Befestigungschemie kann wie oben beschrieben
durchgeführt
werden.
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In
einem weiteren bevorzugten Aspekt der Erfindung wird die Amplifizierung
von Zielnukleinsäuren ausschließlich an
der Stelle eines verankerten Primerpaars durchgeführt, wobei
die Ungenauigkeiten der Amplifizierungsrate vermieden werden, die
gewöhnlich
mit auf Lösung
basierender Amplifizierung verknüpft
sind. Insbesondere ist, im Vergleich zu auf Lösung basierender Amplifizierung,
die Amplifizierung von multiplen Zielen oder die Mehrfach-Amplifizierung
wesentlich verbessert. Es ist wahrscheinlich, dass diese Verbesserung zurückzuführen ist
auf das Vermeiden von Konkurrenz zwischen Primern und/oder Vermeiden
von Primer-Primer-Wechselwirkungen, die das Binden an die Zielstellen
hemmt. Amplifizierung ist auf eine Position konzentriert mittels
des kombinierten Einflusses von elektronischem Adressieren von Zielmolekülen und
SDA-Produkten an SDA-Bindungskissenstellen
und durch die Tatsache, dass die Primer, die Amplifizierung ermöglichen (i.e.
die verzweigten oder unverzweigten Primerpaare) an einer festen
Position verankert sind.
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In
einem weiteren bevorzugten Aspekt der Erfindung ist die Zielnukleinsäure vor
der Amplifizierung elektronisch an die spezifische Stelle auf dem
Mikrochip adressiert. Dieser Aspekt ist der passiven Hybridisierungstechnologie
in mehreren Hinsichten voraus. Erstens weisen die Zielmoleküle einen
bevorzugten Vorteil auf, das Primerpaar zu kontaktieren, das so
gestaltet ist, dass es das Zielmolekül bindet, da Nukleinsäuren in einer
Probenlösung,
die Arten von Zielnukleinsäuren
enthält,
elektronisch an spezifische Stellen auf dem Mikrochip adressiert
sind. Zweitens müssen
während
des Vorganges einzelstrangige Nukleinsäure-Zielmoleküle hergestellt werden, wobei
die Bedingungen in der Probenlösung,
die Bilden von einzelstrangigen Arten gestatten, nur einmal statt
wiederholt vervollständigt
werden müssen,
wie es normalerweise bei PCR und auf Lösung basierender Amplifizierung
der Fall ist. Drittens können
das elektronische Adressieren und das Anlagern der Zielarten an
spezifischen Bindungsstellen auf dem Chip bei niedriger Salzkonzentration
durchgeführt
werden, eine Situation, die wesentlich ist im Vergleich zur klassischen
passiven Hybridisierungstechnologie. Niedrige Salzkonzentrationen
(und elektronisches Adressieren) verstärken die Hybridisierung von
einzelstrangigen Zielarten an Bindungsprimern, da solche Bedingungen
helfen, das erneute Anlagern von Zielnukleinsäure-Strängen an ihre jeweiligen komplementären Stränge zu reduzieren.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
stellen die Verfahren der verankerten SDA der vorliegenden Erfindung
verbesserte Effizienz bereit, da nur ein Ziel-spezifischer „Bumper"-Primer erforderlich
ist, so dass das Zielmolekül
an einer Position auf dem Ziel gebunden ist, die in 5'-Richtung der Ziel-Bindungsposition von
einem verankerten Primer oder von dem anderen verankerten Primer
liegt. Eine andere Ausführungsform kann
zwei Bumper-Primer aufweisen (wie in gewöhnlicher SDA), jedoch ist Einbeziehen
von zwei Primern nicht notwendig. Eher erleichtert die Verwendung
von zwei Bumper-Primern lediglich den Beginn des Primerns aus jedweder
Richtung an jedwedem Paar an Primer- Bindungssonden, in Abhängigkeit
davon, welcher der beiden Stränge
an Zielnukleinsäure
zuerst von dem verzweigten Primerpaar gebunden wird. Einbeziehen
von zwei Bumper-Primern
kann die Rate der Ampliconbildung weiter erhöhen.
-
In
wiederum einem anderen Aspekt dieser Erfindung wird ein Verfahren
zum Amplifizieren einer Ziel-Nukleinsäuresequenz (und ihres komplementären Strangs)
in einer Probe unter Verwendung von SDA unter erhöhtem Druck
bereitgestellt. Durch Erhöhen
des Drucks ist die Effizienz der Amplifizierung erhöht, da die Spezifität der Restriktionsendonuklease
für ihre
Zielsequenz erhöht
ist. Das Verfahren weist die Schritte auf, 1.) Isolieren von Nukleinsäuren, von
denen angenommen wird, dass sie die Zielsequenz einer Probe enthalten, 2.)
Herstellen von einzelstrangigen Fragmenten der Zielsequenzen, 3.)
Zugeben einer Mischung, die (a) eine Nukleinsäure-Polymerase enthält, (b)
Desoxynukleosidtriphosphate, ein phosphorothioliertes dNTP, Endonuklease
und (c) mindestens einen Primer, der (i) zu einem Bereich komplementär ist, der
manchmal an einem Teil oder entlang einem Teil des Ziels nahe dem
3'-Ende eines Zielfragments
ist, und (ii) ferner an seinem 5'-Ende
eine Sequenz aufweist, die eine Erkennungssequenz für eine Restriktionsendonuklease
darstellt, und 4.) der Mischung erlauben, unter erhöhtem Druck
für einen
Zeitraum zu reagieren, der ausreichend lang ist, Amplifizierungsprodukte
herzustellen. Wenn die Ziel-Nukleinsäurefragmente doppelstrangige
Nukleinsäuren
aufweisen, umfasst das Verfahren ferner Denaturieren der Nukleinsäurefragmente,
so dass einzelstrangige Zielsequenzen gebildet werden. Wenn die
Nukleinsäuren
RNA aufweisen, ist es vorzuziehen, erst Reverse Transkriptase zu
verwenden, so dass RNA in DNA umgewandelt wird, obwohl RNA spezifisch
in allen Ausführungsformen
der Erfindung eingeschlossen ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein SDA-Verfahren in Verbindung mit einem elektronischen Mikrochip
bereitgestellt, wobei die SDA-Reaktion auf Ligation basiert. In
dieser Ausführungsform
werden zwei Sätze
an Primern verwendet, wobei ein Satz an Primern so gestaltet ist,
dass die Primer in Nachbarschaft zueinander an einen Strang einer
Zielsequenz binden, während
jeder der Primer des zweiten Satzes so gestaltet sind, dass sie
an einen Bereich eines der Primer des ersten Satzes an Primern binden,
während
der jeweils andere der zweiten Primer komplementär zu einem Bereich des jeweils
anderen des ersten Satzes an Primern ist (i.e. gleich der Zielstrangsequenz).
Wenn diese Ausführungsform
verwendet wird, ist es offensichtlich, dass SDA ohne Beteiligung
von Bumper-Primern durchgeführt
werden kann. In einer bevorzugten Ausführungsform kann einer der zwei
Sätze an
Primern wie hierin beschrieben „verankert" sein.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein auf Ligation basierendes SDA-Verfahren bereitgestellt,
bei dem das Verfahren nicht durch einen elektronischen Mikrochip
unterstützt
wird. In dieser Ausführungsform
ist es unter anderem nicht notwendig, irgendwelche Primer zu „verankern", welches eine Prozedur
ist, die das Separieren von Primersätzen während der Mehrfach-Amplifizierung
unterstützt,
da die Primer universal sind – es gibt
keine Notwendigkeit, Zielsequenzen an die „korrekten" Primer zu adressieren.
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In
einer bestimmten Ausführungsform
des auf Ligation basierenden SDA-Verfahrens muss der Sondensatz,
der so gestaltet ist, dass er sich an eine Zielsequenz anlagert,
so ligiert werden, dass ein „ligiertes Sondentemplate" gebildet wird, wobei
dieses Template fähig
ist, SDA zu unterstützen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform nutzt die auf Ligation
basierende Reaktion ein Paar an Amplifizierungsprimern (i.e. der
oben erwähnte
zweite Satz an Primern), die universell anwendbar auf Amplifizierung
aller Zielmoleküle
in einem Mehrfachtest sind, wobei diese wiederum verminderte Nicht-Ziel-Amplifizierung
sowie aufgrund der Abwesenheit von Bumper-Primern verminderte konkurrierende
Wechselwirkungen bereitstellen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das ligierte Sondentemplate so modifiziert, dass es während anfänglicher
Schritte der SDA-Reaktion nicht von seinem 3'-Ende
aus verlängert
werden kann. Das Modifizieren der relevanten Ligationssonde verhindert
das Bilden einer doppelstrangigen Nukleinsäure, deren 3'-Ende durch Restriktionsendonuklease
gespalten werden kann aufgrund von Bildung einer Stelle, die eine spaltbare
Restriktionsstelle wäre,
wie es unten genauer beschrieben wird. Diese Modifizierung verhindert ebenso
Amplifizierung von ligiertem Sondentemplate, die aus der Zielsequenz-unabhängigen Ligation
der Ligationssonden resultieren kann.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des auf Ligation basierenden SDA-Verfahrens
ist das Paar an Sonden, das genutzt wird, um eine interessierende
Zielnukleinsäure
zu adressieren und ein Sondentemplate für die Ligation herzustellen,
bifunktional darin, dass jede Sonde des Paares eine Zielbindungssequenz
enthält
und eine Bindungssequenz für
den „Amplifizierungsprimer" (i.e. den oben erwähnten zweiten Satz
an Primern). Die für
das Binden des Ziels spezifischen Sequenzen werden so ausgewählt, dass
sie komplementär
zu benachbarten Sequenzen von Ziel-DNA sind. Die Bereiche der Primer
des Sondentemplates für die
Ligation, die in der Amplifizierung verwendete Nukleinsäuresequenz
aufweisen, sind so ausgewählt,
dass ein einzelner Satz an Amplifizierungsprimern für alle interessierenden
Zielarten während
SDA verwendet werden kann.
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In
einer weiteren Ausführungsform
bindet ein erster Amplifizierungsprimer an das ligierte Sondentemplate
an das 3'-Ende des
ligierten Sondentemplates, so dass zwei 5'-Überhänge hergestellt
werden. Siehe 23(a). Doppelstrangige
Nukleinsäuren
mit 5'-Überhängen sind normalerweise fähig, Nukleinsäuresynthese
vom 3'-Ende des
unterbrochenen Strangs mittels einer DNA-Polymerase zu unterstützen. Wie
dem Fachmann bekannt ist, funktioniert DNA-Polymerase, indem die
Länge eines
Strangs einer Nukleinsäure
durch Einfügen
von Basen in den Strang verlängert
wird, die dem gegenüberliegenden
Strang komplementär
sind.
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Jedoch
wird in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform Nukleinsäuresynthese
vom 3'-Ende des ligierten
Sondentemplates verhindert aufgrund dessen, dass das 3'-Ende eine Modifizierung
aufweist, die eine Verlängerung
verhindert. Der Fachmann versteht, dass diese Modifizierung viele
Formen annehmen kann, die einschließen, aber nicht begrenzt sind
auf: Herstellen einer Fehlpaarung der 3'-Basen zwischen der ligierten Sonde
und dem Amplifizierungsprimer; Verwenden eines 3'-Didesoxy-Nukleotids; oder Modifizieren
der chemischen Einheit, die an dem 3'-Kohlenstoff des Pentosezuckers des
Nukleinsäure-Rückgrats vorhanden ist mittels,
z.B., Ersetzen der freien 3'-Hydroxylgruppe
durch eine Phosphatgruppe, eine Biotineinheit oder mittels Hinzufügens anderer
hemmender Gruppen, die dem Fachmann bekannt sind. (Siehe U.S. Patente
Nr. 5,516,663 und Nr. 5,573,907 und Nr. 5,792,607, die verschiedene
Reagenzien diskutieren, die verwendet werden können, um Enden der Ligationssonden
zu modifizieren, um Ziel-unabhängige
Ligation zu verhindern). Diese Modifizierung verhindert das Bilden
einer doppelstrangigen Nukleinsäure,
die bei dem auf Ligation basierenden Amplifizierungsvorgang falsch
durch Endonuklease eingeschnitten werden könnte. Diese Modifizierung verhindert
ebenso Amplifizieren ligierter Sondentemplates, das aus der Zielsequenz-unabhängigen Ligation
der Ligationssonden resultieren kann und verhindert 3'-Verlängerung,
wenn die ligierte Sonde an einen Primer gebunden ist. Diese Modifizierung
erlaubt ebenso, die Ligationsreaktionen und Amplifizierungsreaktionen
ohne einen zusätzlichen
Bindungsschritt durchzuführen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die Ligationssonden so gestaltet, dass sie Sequenzen enthalten,
die für
Restriktionsstellen für
Endonukleasen kodieren, so dass diese Stellen nahe den 5'-Enden und den 3'-Enden der ligierten
Sondentemplates positioniert sind. Die in der Reaktionsmischung
vorhandene Restriktionsendonuklease kann die doppelstrangige Nukleinsäure einschneiden,
so dass SDA durchgeführt
werden kann. Einschneiden der DNA tritt eher auf als Spalten, da
der Strang, der zu dem 5'-Ende
der ligierten Sonde komplementär
ist, während
der SDA synthetisiert wird unter Verwendung von Nukleotiden, die ein
modifiziertes Nukleotid enthalten (z.B. dATPαS oder dCTPαS).
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In
einer weiteren Ausführungsform
können
die Amplicons, die bei der auf Ligation basierenden SDA gebildet
werden, im Anschluss an ihre jeweilige Bildung an Bindungsstellen
adressiert werden (entweder wird ihre Amplifizierung durch SDA in
Lösung
herbeigeführt
oder direkt an den Bindungsstellen mittels Primern, die vor der
Amplifizierung an die Bindungsstellen adressiert werden, wie hierin
beschrieben).
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In
wiederum einer anderen Ausführungsform
der Erfindung sind verschiedene Mittel verfügbar, mittels derer das Vorhandensein
von Zielnukleinsäuren
in einer Probe nachgewiesen werden kann, aufgrund der kombinierten
Anwendung des elektronisch adressierbaren Chips und verankerter
SDA. Zum Beispiel können
in einer bevorzugten Ausführungsform
Amplicons, die an Bindungsstellen adressiert sind, direkt mittels
Fluoreszenz nachgewiesen werden, i.e. ein Fluorofarbstoff kann in
dem Puffer enthalten sein, so dass der Nachweis gleichzeitig mit
der Herstellung der Amplicons erfolgt. Zu Beispielen solcher fluoreszierender
Bestandteile gehören
Bodipy-Derivate, Cy-Derivate, Fluoreszein-Derivate und Rhodamin-Derivate, die
alle dem Fachmann bekannt sind. Alternativ dazu kann der Nachweis
von Nukleinsäuren
an Bindungsstellen direkt durch Verwendung von Chemilumineszenz
oder Elektrochemilumineszenz durchgeführt werden. Chemilumineszenz
weist die Verwendung eines Enzyms auf, das mit einem Reporter-Oligonukleotid
verbunden ist, das, wenn es mit einem geeigneten Substrat aktiviert
wird, ein Lumineszenzsignal abstrahlt. Zu den Beispielen solcher
Enzyme gehören
Meerrettich-Peroxidase und alkalische Phosphatase, die beide dem
Fachmann bekannt sind. Elektrochemilumineszenz (ECL) ist ein hochgradig
empfindlicher Prozess (200 fmol/L) mit einem dynamischen Bereich
von über
sechs Größenordnungen.
In diesem System werden reaktive Arten aus stabilen Vorläufern an der
Oberfläche
einer Elektrode hergestellt. Diese Vorläufer reagieren miteinander,
so dass der angeregte Zustand der an dem DNA-Strang befestigten
Markierung gebildet wird. Der angeregte Zustand fällt zurück auf den
Grundzustand durch einen normalen Fluoreszenzmechanismus, wobei
ein Photon der Wellenlänge
620 nm emittiert wird.
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Die
unter Verwendung der hierin veröffentlichten
Primer hergestellten Amplifizierungsprodukte können ebenso mittels einer charakteristischen
Größe, z.B.
auf mit Ethidiumbromid angefärbten
Polyacrylamid- oder Agarose-Gelen nachgewiesen werden. Alternativ
dazu können
amplifizierte Zielsequenzen mittels einer Testsonde nachgewiesen
werden, die aus einem Oligonukleotid besteht, das mit einer nachweisbaren
Markierung versehen ist. In einer Ausführungsform kann mindestens
eine markierte Testsonde zum Nachweisen amplifizierter Zielsequenzen
verwendet werden mittels Hybridisierung (eine Nachweissonde), mittels
Hybridisierung und Verlängerung,
wie von Walker et al. (in 1992, Nucl. Acids Res. 20: 1691–1696) beschrieben
(ein Nachweisprimer) oder mittels Hybridisierung, Verlängerung
und Umwandlung zur doppelstrangigen Form, wie in
EP 0678582 beschrieben (ein Signalprimer).
Vorzugsweise ist die Testsonde ausgewählt, so dass sie an eine Sequenz
in dem Ziel hybridisiert, die zwischen den Amplifizierungsprimern
liegt, i.e. es sollte eine interne Testsonde sein. Alternativ dazu
kann ein Amplifizierungsprimer oder die Zielbindungssequenz davon
als die Testsonde verwendet werden.
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Die
nachweisbare Markierung der Testsonde ist eine Einheit, die entweder
direkt oder indirekt nachgewiesen werden kann als ein Hinweis auf
das Vorhandensein der Zielnukleinsäure. Für den direkten Nachweis der
Markierung können
die Testsonden mit einem Radioisotop versehen sein und mittels Autoradiographie
nachgewiesen werden oder mit einer fluoreszierenden Einheit versehen
sein und mittels Fluoreszenz nachgewiesen werden, gemäß dem Stand
der Technik. Alternativ dazu können
die Testsonden indirekt nachgewiesen werden mittels Anbringens einer
Markierung, die zusätzliche
Reagenzien erfordert, so dass sie nachweisbar wird. Zu den indirekt
nachweisbaren Markierungen gehören
z.B. chemilumineszente Agenzien, Enzyme, die sichtbare Reaktionsprodukte
herstellen, und Liganden (z.B. Haptene, Antikörper oder Antigene), die mittels
Bindens an markierte spezifische Bindungspartner (z.B. Antikörper oder
Antigene/Haptene) nachgewiesen werden können. Liganden sind ebenso
nützlich
zur Immobilisierung der Liganden-markierten Oligonukleotide (der
Bindungssonde) auf einer festen Unterlage, so dass ihr Nachweis
erleichtert wird. Zu den besonders nützlichen Markierungen gehören Biotin
(nachweisbar mittels Bindens an markiertes Avidin oder Streptavidin)
und Enzyme wie Meerrettich-Peroxidase
oder alkalische Phosphatase (nachweisbar mittels Hinzufügens von
Enzymsubstraten, so dass farbige Reaktionsprodukte hergestellt werden).
Verfahren zum Hinzufügen
solcher Markierungen zu oder zum Einbauen solcher Markierungen in
Oligonukleotide sind gemäß dem Stand
der Technik bekannt und jedes dieser Verfahren ist zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung geeignet.
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Zu
den Beispielen der spezifischen Nachweisverfahren, die verwendet
werden können,
gehört
ein Chemilumineszenz-Verfahren, in dem amplifizierte Produkte unter
Verwendung einer biotinylierten Bindungssonde und einer Enzym-konjugierten
Nachweissonde nachgewiesen werden, wie beschrieben in U.S. Patent Nr.
5,470,723. Nach Hybridisierung dieser zwei Testsonden an verschiedene
Stellen in dem Testbereich der Zielsequenz (zwischen den Bindungsstellen
der beiden Amplifizierungsprimer) wird der Komplex auf einer Streptavidin-beschichteten
Mikrotiter-Platte mittels der Bindungssonde gebunden und das Chemilumineszenzsignal
wird entwickelt und in einem Luminometer gelesen. Als eine andere
Alternative zum Nachweis von Amplifizierungsprodukten kann ein Signalprimer
in die SDA-Reaktion einbezogen werden, wie in
EP 0678582 beschrieben. In dieser
Ausführungsform
werden markierte zweite Amplifizierungsprodukte während der
SDA in einer von Zielamplifizierung abhängigen Weise hergestellt und
können
als ein Indiz für
Zielamplifizierung mittels der angehängten Markierungen nachgewiesen
werden.
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In
einem weiteren alternativen Nachweisverfahren kann ein Ziel-spezifischer
Primer (i.e. ein Zielsignal-Primer, der ein Primer ist, der nicht
ein Bumper-Primer oder ein verankerter Primer ist), der so gestaltet
ist, dass er sich an die Zielsequenz anheftet an einer Position,
die verschieden ist von den Stellen für den verankerten Primer oder
den Bumper-Primer,
in das schrittweise Amplifizierungsverfahren aufgenommen werden. Dieser
Signalprimer kann mit einem Signalmolekül markiert sein, das wiederum
zum Nachweis eines Verlängerungsproduktes
verwendet werden kann, das bei der Verlängerung des Signalprimers während SDA
gebildet wurde. Zum Beispiel kann eine solche Markierung Biotin
aufweisen, das an eine Position auf dem Mikrochip gebunden werden
kann, die Streptavidin enthält,
wobei diese Bindung mittels Vorhandenseins eines Fluorfarbstoffes
nachgewiesen werden kann.
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In
wieder einem anderen Aspekt der Erfindung stellt die Verwendung
eines Verlängerungsprodukts oder
Amplicons des Signalprimers ein Mittel bereit, mittels dessen das
molare Verhältnis
eines Zielamplicon-Strangs zu dem anderen hergestellt werden kann,
so dass einzelstrangige amplifizierte Arten der Zielsequenz für die Bindung
mittels Bindungssonden, die an spezifischen Stellen auf dem Mikrochip
positioniert sind, bewahrt werden können. In anderen Worten ermöglicht der
Signalprimer „asymmetrische
SDA". Außerdem können die
amplifizierten Amplicons der Signalprimer elektronisch an zweite
Bindungsstellen adressiert werden, was die weitere Reduzierung des
Hintergrundsignals zugunsten erhöhten
Nachweises erleichtert.
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Für kommerzielle
Zwecke können
Amplifizierungsprimer für
spezifischen Nachweis und zur Identifizierung von Nukleinsäuren in
Form eines Kits zusammengepackt werden. Typischerweise enthält ein solcher
Kit mindestens ein Paar an Amplifizierungsprimern. Reagenzien zur
Durchführung
einer Nukleinsäure-Amplifizierungsreaktion
können
ebenso mit den Ziel-spezifischen Amplifizierungsprimern enthalten
sein, z.B. Puffer, zusätzliche
Primer, Nukleotid-Triphosphate, Enzyme etc. Die Bestandteile des
Kits werden zusammen in einen gewöhnlichen Behälter gepackt
und enthalten wahlweise Instruktionen zur Durchführung einer spezifischen Ausführungsform
der erfinderischen Verfahren. Andere mögliche Komponenten können ebenso
in dem Kit enthalten sein, z.B. ein Oligonukleotid, das mit einer
Markierung versehen ist, die für
die Verwendung als eine Testsonde geeignet ist, und/oder Reagenzien
oder Mittel zum Nachweis der Markierung.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
Akte dieses Patents enthält
mindestens eine in Farbe ausgeführte
Zeichnung. Kopien dieses Patents mit Farbzeichnung(en) werden durch
das Patent- und Gebrauchsmusteramt auf Nachfrage und Zahlung der
notwendigen Gebühr
bereitgestellt.
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1A zeigt eine Querschnittansicht einer Ausführungsform
des bioelektronischen Chips der vorliegenden Erfindung.
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1B zeigt eine perspektivische Ansicht des bioelektronischen
Chips aus 1A.
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2A zeigt eine schematische Darstellung eines bakteriellen
16S rRNA-Gens, das divergente Bereiche aufweist (die pro Bakterienstamm
unterschiedliche Sequenz aufweisen), die auf beiden Seiten von konservierten
Bereichen (die in jedem Bakterienstamm die gleiche Sequenz aufweisen)
flankiert ist. BBs und Bba repräsentieren
bakterielle Sense- bzw. Antisense-Bumper-Primer. Bas und Baa repräsentieren
bakterielle Sense- bzw. Antisense-Amplifizierungsprimer. Eine Identifizierung
der getesteten Bakterienstämme
erscheint in dem Sequenzverzeichnis.
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2B zeigt das Ergebnis der von 16S rRNA kodierten
SDA-Amplifizierungsprodukten,
die auf einem mit Ethidiumbromid gefärbten 1%igen Agarose-Gel analysiert
wurden, das spezifische Amplifizierung der divergenten Bereiche
jedes Stammes zeigt.
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2C zeigt einen Aspekt eines Sandwich-Testformats,
das zur Hybridisierung von Nukleinsäuren auf Mikromatrizen der
vorliegenden Erfindung verwendet wurde, wobei das Testformat eine
universelle Bindungssonde und einen Sequenz-spezifischen Reporter
nutzt.
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2D zeigt ein Sandwich-Testformat, das zur Hybridisierung
von Nukleinsäuren
auf Mikroarrays der vorliegenden Erfindung verwendet wurde, wobei
das Testformat eine Sequenz-spezifische Bindungssonde und einen
universellen Reporter nutzt.
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3A zeigt Salmonella-spezifische, BTR-markierte
Reporter, die für
passive Hybridisierung von SDA-Amplicons auf einem Mikroarray verwendet
wurden, wobei die Bindungsstellen des Mikroarrays als eine Kontrolle
für nicht-spezifisches
Binden des Reporter-Oligonukleotids an die Bindungssonde oder der
Permeationsschicht selber eine Stelle aufweisen, die Bindungssonden
aufweist, aber kein Ziel (+C/–T)
und eine Stelle, die weder Bindungsstelle noch Ziel aufweist (C–/T–).
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3B zeigt einen Vergleich der relativen Fluoreszenzausbeute
für jedes
Bakterium, nachdem SDA-Amplicons hergestellt wurden und elektronisch
an individuelle Stellen auf einem Mikroarray adressiert wurden unter
Verwendung von universellen Bindungssonden, und nachdem Sequenz-spezifische,
Btr-markierte Reportersonden (die in dem divergenten Bereich des
16S rRNA-Gens gestaltet wurden) passiv hybridisiert wurden, so dass
verschiedene Bakterienstämme
unterschieden wurden.
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3C zeigt einen Vergleich der relativen Fluoreszenzausbeute
für jedes
Bakterium, nachdem SDA-Amplicons hergestellt wurden und elektronisch
an individuelle Stellen auf eines Mikroarrays adressiert wurden
unter Verwendung von Sequenz-spezifischen Bindungssonden, und nachdem
universelle Btr-markierte Reportersonden (die in dem konservierten
Bereich des 16S rRNA-Gens gestaltet wurden) passiv an das gebundene
Material hybridisiert wurden.
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4A zeigt eine Analyse eines Polyacrylamid-Gels
der Allel-spezifschen Reaktionen von fünf Patientenproben, die jeweils
auf die Faktor V-Leiden-Mutation analysiert wurden, wobei jede genomische DNA-Probe
zweifach mit Allel-spezifischer SDA amplifiziert wurde unter Verwendung
von entweder dem normalen Genotyp (Faktor V R506), W oder der Leiden-Mutation
(Faktor V Q506), M.
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4B zeigt ein Histogramm, das die vorhandene Fluoreszenz
an jeder adressierten Stelle auf der Matrix der Allel-spezifischen
Reaktionen von drei der fünf
Patientenproben aus 4A vergleicht.
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5A zeigt ein Diagramm eines ersten Schemas, zu
Nachweiszwecken eine fluoreszierende Art in eine Amplifizierungsreaktion
aufzunehmen.
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5B zeigt ein Diagramm eines zweiten Schemas, zu
Nachweiszwecken eine fluoreszierende Art in eine Amplifizierungsreaktion
aufzunehmen.
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6A zeigt eine Fluoroskop-Analyse eines Mikrochips,
bei dem als Kontrolle das SDA-Template abwesend war.
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6B zeigt eine Fluoroskop-Analyse eines Mikrochips,
bei dem als Kontrolle BsoBI nicht in der Reaktion vorhanden war.
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6C zeigt eine Fluoroskop-Analyse eines Mikrochips,
bei dem das SDA-Template über
Nacht passiv hybridisiert worden war.
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7 zeigt
das Bild der mittleren Fluoreszenz der Fluoroskop-Analyse der 6A–6C.
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8 zeigt
eine Fluoroskop-Analyse eines Mikrochips, bei dem das SDA-Template
elektronisch adressiert wurde.
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9 zeigt
die Titration der Faktor V-PCR in dem SDA-Template aus 8.
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10(a) zeigt das Gelprodukt einer NASBA-Amplifizierung.
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10(b) zeigt die Fluoroskop-Analyse eines
Sandwich-Testergebnisses eines NASBA-Tax-Plasmids nach elektronischem
Adressieren an einem Mikroarray.
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11 zeigt eine Titrationskurve von nicht-spaltbaren
SDA-Primern in verankerter Faktor V-SDA.
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12 zeigt eine schematische Darstellung der verankerten
Primer, wobei Aspekte der Gestaltung der verzweigten Primer dargestellt
sind.
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13 zeigt eine schematische Darstellung, in der
das schrittweise Verfahren der Amplicon-Herstellung aus Ziel-Nukleinsäuresequenzen
an einer Stelle mit verzweigtem Primerpaar dargestellt ist.
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14 zeigt eine schematische Darstellung, die das
Wesen der Verwendung eines Signalprimer darstellt, mit dem asymmetrische
Verteilungen von Nukleinsäure-Ampliconketten derart
hergestellt werden, dass die Amplicons mit Signal zum Signalnachweis
elektronisch an ein Bindungskissen adressiert werden.
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15 zeigt ein schematisches Diagramm, das verankerte,
nicht-verzweigte SDA-Zielprimer
darstellt.
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16 zeigt eine Darstellung des Layouts eines Mikrochip-Kissens
mit den Positionen auf dem Kissen, an die die verschiedenen gestesteten
Zielarten adressiert waren, wie in Beispiel 7 erklärt.
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17 zeigt ein photographisches Bild einer Kontroll-SDA-Reaktion,
wobei keine Ziel-Nukleinsäure vorhanden
war.
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18 zeigt ein photographisches Bild einer spezifischen
Position von mittels SDA amplifiziertem Faktor V-Ziel in der Gegenwart
von multiplen Zielarten, wobei nur SDA-Bindungsprimerpaare verwendet wurden,
die spezifisch für
Faktor V sind, die vorher an lediglich diese vier Bindungsstellen
adressiert worden waren.
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19 zeigt ein photographisches Bild einer spezifischen
Position von mittels SDA amplifiziertem Faktor V- und Chlamydia-Zielen,
die in der Gegenwart von multiplen Zielarten und SDA-Bindungsprimerpaaren,
die spezifisch für
Faktor V und Chlamydia sind, amplifiziert wurden und die vorher
an spezifische Bindungsstellen adressiert worden waren.
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20 zeigt ein photographisches Bild einer spezifischen
Position von mittels SDA amplifiziertem Faktor V-, Chlamydia- und
Hämochromatose-Genzielen,
die in der Gegenwart von multiplen Zielarten und SDA-Bindungsprimerpaaren,
die spezifisch für
Faktor V, Chlamydia und Hämochromatose
sind, amplifiziert wurden und die vorher an spezifische Bindungsstellen
adressiert worden waren.
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21 zeigt ein PAGE-Gel, das Ergebnisse einer auf
Lösung
basierenden Mehrfach-SDA-Reaktion für Faktor
V-, Chlamydia- und Hämochromatose-Genzielen
darstellt. Die Minus-Bahn gibt an, dass keine Template-DNA vorhanden
war, während
die Plus-Bahn das Hinzufügen
von Template-DNA wiedergibt.
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22 zeigt ein Diagramm, in dem eine vorgeschlagene
Reaktionsfolge für
die Synthese eines verzweigten SDA-Primerpaares dargestellt ist.
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23(a–c)
zeigen einen Reaktionsweg für
die Ligations-abhängige
Amplifizierung einer Ziel-Nukleinsäuresequenz.
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23(d) zeigt die Ligationssonden und Amplifizierungsprimer,
die zum Nachweis des Salmonella spaQ-Gens verwendet würden, das
in einer Probe vorhanden ist, unter Verwendung des in 23(a–c)
dargestellten Verfahrens.
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24 zeigt ein Diagramm, in dem die spezifische
Amplifizierung unter Verwendung des Aspektes der Exonuklease-abhängigen SDA
dieser Erfindung dargestellt ist, wie in Beispiel 10 beschrieben,
in Verbindung mit einer Mikroelektroden-Matrix, die Bindungssonden
für fünf bakterielle
Gene aufweist, die vorher an bestimmten Positionen angeordnet wurden.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Vorrichtungen, Verfahren
und Substanzzusammensetzungen zur Amplifizierung von Nukleinsäuresequenzen
in einer Probe und zur Analyse dieser Sequenzen. Die Amplifizierung
und die Analyse werden optimal durchgeführt mittels SDA und bioelektronischer
Mikrochip-Technologie.
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BEISPIEL 1
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung wird eine Mikrochip-Vorrichtung bereitgestellt, die ein
elektronisch kontrolliertes Mikroelektroden-Array zur Analyse von
interessierenden Zielnukleinsäuren aufweist.
Im Gegensatz zu der einheitlichen Umgebung einer Hybridisierungsreaktion
und der in anderen Mikrochip-Vorrichtungen verwendeten passiven
Hybridisierung bieten die auf Mikrochip basierenden elektronischen
Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung die Möglichkeit, Zielnukleinsäuren und/oder Primernukleinsäuren zu
Bindungssonden an bestimmten Positionen auf der Oberfläche der
Mikroelektroden-Matrix aktiv zu transportieren und daran zu hybridisieren.
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Nun
bezugnehmend auf 1A und 1B wird
eine vereinfachte Version des in dieser Erfindung ausgeführten, elektronisch
adressierbaren, auf Mikrochip basierenden Hybridisierungssystems
illustriert. Im Allgemeinen trägt
ein Substrat 10 ein Array von elektronisch adressierbaren
Mikro-Positionen 12, die beliebige geometrische Form wie
quadratisch oder kreisförmig
annehmen können.
Zur Erleichterung der Erklärung
wurden die verschiedenen Mikropositionen in 1A mit 12A, 12B, 12C und 12D bezeichnet.
Eine Permeationsschicht 14 ist über den Elektroden 12 abgeschieden
und kann sich über
die gesamte Vorrichtungsoberfläche ausbreiten.
Die Permeationsschicht 14 erlaubt Transport von relativ
kleinen geladenen Einheiten durch sie, aber begrenzt die Mobilität von großen geladenen
Einheiten wie Nukleinsäuren,
so dass die großen
geladenen Einheiten davon abgehalten werden, leicht direkt die Elektroden 12 zu
kontaktieren, die unter der Permeationsschicht einer Bindungsstelle
positioniert sind. Die durchlässige
Schicht 14 reduziert ebenso den elektrochemischen Abbau,
der bei direktem Kontakt mit den Elektroden 12 auftreten
könnte.
Elektrochemischer Abbau ist manchmal durch sowohl Bildung von reaktiven
radikalen Arten und extremen pH-Werten an der Elektrodenoberfläche während der
elektrolytischen Reaktion induziert. Die Permeationsschicht 14 dient
ferner dazu, die starke, unspezifische Adsorption von Nukleinsäuren an
Elektrodenoberflächen
zu minimieren. Bindungsbereiche oder Bindungsstellen 16 sind
auf der Permeationsschicht 14 angeordnet und stellen spezifische
Bindungsstellen für
Zielmaterialien bereit. Die Bindungsstellen 16 in 1A sind mit 16A, 16B, 16C und 16D bezeichnet,
so dass sie, in dieser Reihenfolge, den Bezeichnungen der Elektroden 12A–12D entsprechen.
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Der
zentrale Bereich des Mikrochips enthält das Reservoir 18,
in das Proben-Nukleinsäuren über dem Bereich
aufgetragen werden, der die Mehrzahl der Bindungsstellen 16 enthält. In einer
bevorzugten Ausführungsform
können
geladene Moleküle 20,
wie geladene Ziel-Nukleinsäuren
oder geladene Sonden-Nukleinsäuren,
die im Reservoir 18 positioniert sind, zu jedweder spezifischen
Mikroposition 12 transportiert werden. Wenn sie aktiviert
ist, generiert eine Mikroposition 12 das freie Feld, in
dem der elektrophoretische Transport jedes geladenen Moleküls 20 (z.B.
Sonde, Zielnukleinsäuren
oder Amplicons) zu der Elektrode 12A hin erfolgt. Als ein
weiteres Beispiel führt
das Adressieren der Elektrode 12A mit einer positiven Vorspannung
und Elektrode 12D mit einer negativen Vorspannung zu elektrophoretischen
Kraftlinien 22, die zwischen Elektrode 12A und
Elektrode 12D verlaufen, und verursacht ferner den Transport
von geladenen Molekülen 20,
die eine negative Nettoladung aufweisen, zu der positiven Elektrode 12A hin.
Geladene Materialien 20, die eine positive Nettoladung
aufweisen, bewegen sich aufgrund der elektrophoretischen Kraft hin
zu der negativ geladenen Elektrode 12D. Wenn die Moleküle mit negativer
Nettoladung 20 die Bindungsstellen 16A oberhalb
der Permeationsschicht als ein Ergebnis ihrer Bewegung aufgrund
der elektrophoretischen Kraft kontaktiert, werden die geladenen
Moleküle 20 an
die Bindungsstellen der Bindungsschicht 16A gebunden. Bindung
kann, wie unten diskutiert, aufgrund vielerlei Verfahren erfolgen,
einschließlich
Bindung mittels Hybridisierung eines geladenen Zielmoleküls 20 an
eine komplementäre
Nukleinsäuren-Sonde,
die an der Bindungsstelle 16 verankert ist.
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Elektronisch
adressierbare Mikrochip-Arrays der vorliegenden Erfindung überwinden
die Größenbegrenzung
von Bindungssonden-Oligonukleotiden und die Komplexitätsanforderungen
von passiven Mikrochip-Vorrichtungen. Der adressierbare Mikrochip
reduziert auch beträchtlich
die Notwendigkeit, zumindest teilweise, von Strangseparierung, aufgrund
der Verwendung einer schwach ionischen Umgebung im aktuellen System,
die die Bildung von doppelstrangiger Nukleinsäure, die vor der Bindung in
Lösung
vorliegt, und Amplifizierung der Nukleinsäure an einer Bindungsstelle
hemmt. Zusätzlich
gestatten die Mikrochip-Arrays der vorliegenden Erfindung multiple
unabhängige
Probenanalyse (i.e. Mehrfach-Probenanalyse) auf der gleichen offenen
Mikroarray-Oberfläche mittels
selektiven und unabhängigen
Adressierens verschiedener Nukleinsäureproben an verschieden Mikroelektroden-Positionen.
In anderen Worten gestatten sie parallele multiple Probenbearbeitung
auf einem offenen Array. Wie unten im Detail beschrieben, wird die
Fähigkeit
des elektronischen Adressierens, die oben beschriebenen Einschränkungen
der Verfahren passiven Hybridisierens zu überwinden, in den folgenden
beiden Beispielen A und B gezeigt.
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Beispiel A – Parallele
Analyse von einzelnen Zielnukleinsäuren in einer Probe
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In
einem ersten Beispiel wurde eine parallele Analyse der Bindung und
des Nachweises einer einzelnen Nukleinsäure in einer Testprobe unter
Verwendung eines gemeinsamen Lokus (16S rRNA), den verschiedene
Bakterienstämme
teilen, durchgeführt.
Multiple vergleichende Analysen von einzelnen Proben wurden zur
Identifizierung verschiedener Bakterientypen durchgeführt.
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Die
Anforderungen der Sekundärstruktur
der ribosomalen 16S-RNA-Untereinheit erfordert hoch konservierte
Nukleinsäuresequenzen
in dem 16S rRNA-Gen. Folglich liegt eine begrenzte Divergenz der
Sequenz in diesem Gen zwischen verschiedenen Bakterienstämmen vor.
Trotz der insgesamt hohen Sequenz-Konservierung gibt es innerhalb
des 16S rRNA-Gens Nester von Mikro-Heterogenitäten, die zur Unterscheidung
zwischen nah verwandten Bakterienstämmen ausgenutzt werden können. Siehe
z.B. C. Woese, 51 Microbiol. Revs. 221–271 (1987).
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Die
Einrahmung dieser Mikro-Heterogenitäten von konservierten Sequenzen
stellt Möglichkeiten
bereit, viele Primer für
Konsensus-Amplifizierung (i.e. einheitliche Amplifizierung unter
Verwendung der gleichen Primer unabhängig von dem Stamm) für fast alle
Bakterienstämme,
die die konservierten Sequenzen enthalten, zu gestalten. Wie in 2A dargestellt, wurden SDA-Primer in den konservierten
Bereichen, die den polymorphen Bereich einrahmen, gestaltet und
in SDA-Reaktionen verwendet. Die resultierenden Amplicons enthielten
die verschiedenen Sequenzen der „Domänen mit Mikro-Heterogenität" des 16S rRNA-Gens.
Diese wurden mittels verschiedener Verfahren analysiert.
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Wie
unten gezeigt, können
Konsensus-SDA-Primer zum Herstellen von Stamm-spezifischen Amplicons verwendet werden,
die wiederum sogleich mittels Hybridisierung auf aktiven mikroelektronischen
Arrays analysiert werden können.
In ähnlichen
Studien wurde berichtet, dass PCR als ein Mittel der Zielamplifizierung verwendet
wurde. Siehe z.B. D. Linton et al., 35 J. Clin. Microbiol. 2568–72 (1997),
M. Hughes et al., 35 J. Clin. Microbiol. 2464–71 (1997). Die vorliegende
Erfindung jedoch verwendet einen Sandwich-Test, in dem eine einzelstrangige
Bindungssonde elektronisch auf dem Array abgeschieden wird, die
zum Binden eines Strangs eines geladenen Moleküls wie einer Zielnukleinsäure oder
ihres Amplicons dient. In einer bevorzugten Ausführungsform können eine
Vielzahl an Molekülen
wie Nukleinsäure-Bindungssonden
elektronisch auf verschiedenen Kissen der Matrix abgeschieden werden.
Im Anschluss an das Binden des geladenen Moleküls an die Bindungsstellen kann
das gebundene Molekül
mittels einer markierten Reportersonde, die an das gebundene Molekül bindet,
nachgewiesen werden.
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Wie
schematisch in 2A dargestellt, weist das 16S
rRNA-Gen nahe seinem 3'-Ende einen Oligonukleotidbereich
auf, der sich über
mehr als zwanzig benachbarte Nukleotide der polymorphen Sequenz 24 erstreckt,
die auf beiden Seiten von konservierten Sequenzen 26 eingerahmt
ist. Die einzigartigen Sequenzen 24 jedes Bakterienstammes,
die hierin in dem Sequenzverzeichnis spezifiziert sind, wurden in
einer SDA-Reaktion in dem elektronisch adressierbaren Mikrochip
genutzt, so dass gezeigt wurde, dass es möglich ist, zwischen verschiedenen
Bakterienstämmen
zu unterscheiden, indem diese polymorphen Sequenzen und ihre jeweiligen
Amplicons an spezifische Bindungsstellen gebunden werden. Genauer
gesagt wurden Primer gestaltet, die Nukleinsäuresequenzen aufweisen, die
zu der hoch konservierten Schleife III-Struktur der kleinen Untereinheit
der bakteriellen ribosomalen RNA 26 komplementär sind.
Eine 3'-Base, die
zu einem Stamm-spezifischen Allel komplementär ist, oder eine Punktmutation
in der Sequenz wurden ebenso gestaltet und hergestellt. Wie in 2A gezeigt, erleichtert diese Primer-Konfiguration
die Gestaltung von sowohl SDA-Amplifizierungs-Primern als auch Bumper-Primern
für jedwede
bestimmte Gruppe von Organismen, die die gleichen konservierten
Nukleinsäuresequenzen
aufweisen. Primer können
auch so hergestellt werden, dass sie „universell" zur Nutzung in SDA
sind, so dass Organismen einer Gruppe nachgewiesen werden.
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In
einem spezifischen Beispiel wurde genomische DNA aus Bakterien (E.
coli O157:H7, Salmonella typhimurium, Shigella dysinteriae und/oder
Campylobacter jejuni) amplifiziert. Der gleiche Satz an 16S rRNA-kodierenden „Konsensus"-Primern (unten genauer
beschrieben) wurde in jeder SDA-Reaktion verwendet. Die Produkte
der SDA-Reaktionen
wurden auf einem 2%igen Agarose-Gel analysiert, so dass die Effizienzen der
Amplifizierung zwischen verschiedenen Bakterienstämmen verglichen
werden können.
Das resultierende Gel ist in 2B dargestellt,
wobei ähnliche
Pegel an Amplifizierungseffizienz jeweils für E. coli O157:H7, Salmonella
typhimurium und Shigella dysinteriae wie auch in anderen Experimenten,
in denen genomische DNA von Campylobacter jejuni (Daten nicht dargestellt)
verwendet wurde, erzielt wurden. Tabelle 1, unten, zeigt die Olignukleotidsequenzen,
die zur Amplifizierung und zur Mikromatrix-Analyse dieser Bakterienstämme verwendet
wurden.
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Zwei
verschiedene Ansätze
wurden zur Analyse der Amplifizierungsprodukte verwendet. Ein erster Analyseansatz
verwendete eine gemeinsame oder universelle Bindungssonde und einen
Sequenz-spezifischen Reporter (i.e. universelle Bindung/spezifischer
Reporter-Verfahren). Ein zweiter Analyseansatz verwendete diskriminierende
Bindungsprimer und einen universellen Reporter (i.e. ein spezifische
Bindung/universeller Reporter-Verfahren). Wie in 2C und 2D dargestellt,
wurden universelle Bindungssonden 28 und universelle Reporter 32 so
gestaltet, dass sie mindestens einen Bereich von einem der konservierten
Bereiche 26 (2A) des Gens überspannt.
Wie ebenfalls in 2C und 2D dargestellt,
wurden Sequenz-spezifische Bindungssonden 35 und Sequenz-spezifische
Reporter 34 so gestaltet, dass sie mindestens einen Bereich
des polymorphen Bereichs 24 überspannen (2A).
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Wenn
die universelle Bindungssonde 28 zum Binden von Nukleinsäuren verwendet
wurde, wurde der Anfangsschritt der Hybridisierung zwischen einer
Zielnukleinsäure
und einer universellen Bindungssonde aus verschiedenen Gründen elektronisch
durchgeführt. Erstens
beschleunigt elektronisches Hybridisieren die Kinetik der Hybridisierung
beträchtlich,
was wichtig ist, wenn mit geringen Konzentrationen an Material,
wie ein stark verdünntes
Ziel oder Amplicon, gearbeitet wird. Zweitens bleiben Ziele und
Amplicons wegen der extrem geringen Ionenstärke des verwendeten Puffersystems
einzelstrangig, wodurch Bindung mittels Sonden erleichtert wird
und viel geringere Konkurrenz von dem komplementären Strang des Ziels oder des
Amplicons und folglich höherer
spezifischer Nettobindung der Nukleinsäure an die Bindungssonde. Demzufolge
gestattet elektronisches Hybridisieren einen viel höheren Pegel
an an den Stellen der Bindungssonde hybridisierenden Nukleinsäuren, woraus
eine höhere
Nachweis- und Unterscheidungsempfindlichkeit resultiert.
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In
jedem Fall dieses Beispiels war die Reporter-Hybridisierung passiv,
i.e. sie wurde bei erhöhten
Salzkonzentrationen und erhöhten
Temperaturen ohne die Unterstützung
von Elektronik durchgeführt,
obwohl Elektronik verwendet werden könnte. In diesem bestimmten
Beispiel war nur ein geringer praktischer kinetischer Vorteil durch
die Verwendung von elektronischen Hybridisierungsbedingungen zu
erzielen, da die Konzentration der einzelstrangigen markierten Oligonukleotide
so hoch war. Jedoch kann unter anderen Bedingungen die Verwendung
von Elektronik während
der Reporter-Hybridisierung von Vorteil sein.
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Wie
in 3A dargestellt, wurden Amplicons an die Bindungsstellen
auf dem Mikrochip adressiert und mittels eines fluoreszierenden
Reportermoleküls
nachgewiesen (wie unten beschrieben). Die relative Fluoreszenz an
den Bindungsstellen, an die die in 2A diskutierten
Amplifizierungsprodukte von bakterieller 16S rRNA hybridisiert waren,
war stark unterschiedlich (i.e. ein Polymorphismus-spezifischer
Salmonella-Reporter, ein Polymorphismus-spezifischer Shigella-Reporter
und ein Polymorphismus-spezifischer Campylobacter-Reporter). In
diesen Experimenten wurden universelle Bindungssonden („S") zuerst an den Mikrochip
adressiert, zusammen mit einer nicht-spezifischen Bindungssonde
(„NS") als Kontrolle.
Amplicons von jeder für
einen (Bakterien-)Stamm spezifischen SDA-Reaktion wurden dann an die jeweilige
entsprechende Reihe adressiert und mit einer spezifischen Reportersonde
passiv hybridisiert. 3A zeigt die Ergebnisse für einen
Salmonella-spezifischen Reporter. Als Kontrolle für nicht-spezifisches
Binden der Reportersonde an die Permeationsschicht wurde auch eine
ohne-Binden/ohne-Ziel-Kontrolle durchgeführt (–C/–T). Wie dargestellt, erbrachte
lediglich die an das Salmonella-Amplicon adressierten Bindungsstellen
ein positives Signal. Wie in 3B dargestellt,
wurden nicht nur hohe Unterscheidungsverhältnisse für Salmonella erzielt, wie in 3A gezeigt, sondern hohe Unterscheidungsverhältnisse
wurden auch zwischen den verschiedenen anderen bakteriellen Zielen
gesehen. (Daten der Fluoreszenzabbildung nicht dargestellt.)
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Wenn
Sequenz-spezifische Bindungssonden 35 zum Binden von Nukleinsäuren verwendet
wurden, wurde der Anfangsschritt der Hybridisierung zwischen Ziel
und Bindungssonde ebenfalls elektronisch durchgeführt. Wie
in dem Beispiel universeller Bindung oben, wurde die Reporter-Sequenz
so gestaltet, dass sie einen konservierten Bereich des 16s rRNA-Amplicons 26 erkannte.
Wie in 3C dargestellt, stellte dieser Ansatz
sogar höhere
Unterscheidungsverhältnisse
zwischen den richtigen Paarungen und den Fehlpaarungen bereit.
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Beispiel B – Gleichzeitige
Analyse multipler Zielnukleinsäuren
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In
einem zweiten Beispiel wurde Mehrfach-Ampliconanalyse auf dem elektronischen
Mikroarray der vorliegenden Erfindung durchgeführt. In diesem Beispiel wurden
Zielnukleinsäuren
aus multiplen Patientenproben nacheinander an die Bindungsstellen
adressiert, um die Anwesenheit des humanen Faktor V-Leiden (R506Q)-Gens
(das eine Veranlagung zum Widerstand gegen aktiviertes Protein C
und zur Venenthrombose anzeigt) nachzuweisen. In diesem Beispiel
wurden Bindungssonden so gestaltet, dass sie spezifisch für Allele des
R506Q-Gens sind, wobei ein Verfahren bereitgestellt wurde, Allel-spezifische
SDA nachzuweisen.
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Wie
hierin erklärt,
können
multiple Proben analysiert werden, da jede Bindungsstelle auf der
offenen Mikromatrix einzeln elektronisch kontrolliert werden kann.
Im Anschluss an die Amplifizierung und das Positions-spezifische
Adressieren der Amplifizierungsreaktion jeder Probe wurde die Matrix
auf eine Weise mit Stellenspezifität auf die Anwesenheit oder
die Abwesenheit von adressierten Amplicons bewertet. Das Testsystem untersuchte
die Anwesenheit oder die Abwesenheit der humanen Faktor V-Leiden-Mutation
in mehreren Blutproben. Sieh X. Liu et al., 4 Mol. Pathol. 191–197 (1995).
Die Leiden-Mutation ist eine einzelne Punktmutation an der Stelle
der Protein C-Spaltung des Faktor V-Gens. Wenn diese Mutation eine
homozygote Anwesenheit in einem Patient aufweist, führt sie
zum Widerstand gegen aktiviertes Protein C und zu einer Veranlagung
für tiefe
Venenthrombose. Siehe z.B. R. Bertina et al., 369 Nature 64–67 (1994).
-
Zur
Unterstützung
der Unterscheidung wurde ein Allel-spezifischer SDA-Test entwickelt.
Die Allel-spezifische SDA wurde so gestaltet, dass sie selektiv
entweder das normale Faktor V-Leiden-Allel oder das Faktor V-Leiden-Allel
der Mutante amplifiziert. Die SDA-Amplifizierungsprimer in der Antisense-Richtung
wurden so gestaltet, dass ihre 3'- Enden komplementär zu entweder
der normalen Nukleotidbase G oder der Nukleotidbase A der Leiden-Punktmutation
ist, die in dem Sense-Strang von Exon 10 vorhanden ist. Tabelle
I, unten, zeigt die für
die Amplifizierung und die Mikromatrix-Analyse des Faktor V-Gens
verwendeten Oligonukleotide. Der entsprechende Sense-Primer war
in allen Reaktionen der gleiche. Jedoch wurde der Sense-Primer mittels
Einbau einer Biotineinheit an seinem 5'-Ende modifiziert, so dass ein einfacher
Mechanismus zum Binden jeglicher Amplicons auf der Matrix im Anschluss
an das elektronische Adressieren bereitgestellt wird. Tabelle
I
- Fußnote
1: Beim Amplifizieren der Primer werden BsoBI-Erkennungsstellen
in Fettdruck dargestellt, genomisch homologe Bereiche sind unterstrichen
und Faktor V-Allel-spezifische
3'-Enden sind in
kursivem Fettdruck dargestellt. Die Bezeichnung „bio" bezeichnet eine Biotin-Verbindung und „btr" bezeichnet eine
fluoreszierende BODIPY-Texas Rot-Verbindung. FVR stellt den Reporter
für Faktor
V dar, FVAs bezeichnet den Sense-Strang für die Amplifizierung, während FVAwt
und FVAm die Amplifizierungsprimer für den Wildtyp bzw. die Mutante
bezeichnet. FVBs und FVBa bezeichnen die Sense-Bumper-Primer und die Antisense-Bumper-Primer
für Faktor
V.
- Fußnote
2: Die bakterielle 16S-Sequenz wurde erhalten von GenBank, die Sequenz
des humanen Faktor V bezieht sich auf die GenBank-Zugriffsnummer
L32764.
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In
dieser Mehrfach-Studie des Faktor V-Gens wurden Kopien von vier
klinischen DNA-Proben analysiert, ohne vorherige Kenntnis des Status
der Faktor V-Leiden-Mutation des Patienten. Zwei Allel-spezifische SDA-Reaktionen
wurden zur Untersuchung des jeweiligen Genotyps des Patienten pro
Probe durchgeführt (die
entweder normale Primer oder Mutanten-Primer enthielt). Die Amplifizierungen
wurden gleichzeitig durchgeführt.
Die Ergebnisse der PAGE von fünf
dieser paarweisen Reaktionen sind in 4A dargestellt,
wobei gezeigt wurde, dass die Allel-spezifischen Amplifizierungsreaktionen
unter diesen Bedingungen hoch spezifisch sind. Das heißt, die
selektive Abwesenheit sichtbarer Mutanten-Amplicons oder Amplicons normalen Typs
weist darauf hin, dass die Amplifizierungsreaktion empfindlich auf
die Anwesenheit oder die Abwesenheit der Faktor V-Leiden-Mutation
dieser Individuen ist.
-
Alle
Amplicon-Reaktionen wurden einheitlich behandelt und nacheinander
an spezifische Positionen auf der Mikromatrix adressiert, ungeachtet
der Anwesenheit oder der Abwesenheit amplifizierten Materials, wie mittels
Gelanalyse ermittelt. Repräsentative
Ergebnisse aus drei DNA-Patientenproben sind in 4B dargestellt. Diese Proben wurden in Kopie adressiert.
Die Anwesenheit oder Abwesenheit eines Fluoreszenzsignals von einem
hybridisierten Reporter-Oligonukleotid, das zu einem konservierten
Bereich auf dem Zielamplicon komplementär ist (i.e. eine „universelle" Reportersonde),
weist auf die Anwesenheit oder die Abwesenheit von Faktor V-Amplicons
hin. Wie erkennbar ist, korreliert das Fluoreszenzsignal gut mit
den Ergebnissen des Gels, die in 4A dargestellt
sind.
-
Wie
in 4A dargestellt, waren positive Signale mehrfach
größer als
Hintergrundsignale. Im Allgemeinen war das echte Mutantensignal
niedriger als das der Wildtyp-Amplicons (wie in 4B dargestellt). Die Stellen wurden einfach bewertet,
indem die Kriterien für
ein positives Signal als mindestens zweifach über der an nicht-adressierten
Bindungsstellen vorhandenen Hintergrundfluoreszenz gesetzt wurden.
Wie unten in Tabelle II gezeigt, lag vollständige Korrelation zwischen
der Anwesenheit von amplifiziertem Material in der Gelanalyse und
der Anwesenheit starker oder mittlerer Fluoreszenzsignale auf dem
Array vor.
-
Die
Stärke
des Fluoreszenzsignals gab annähernd
die sichtbare Menge an amplifiziertem Material wieder. Dies war
besonders auffallend in den Proben mit einer scheinbar weniger effizienten
Amplifizierungsreaktion, wie sie mit der DNA aus Patient 961a in 4A und 4B sichtbar
war. Kurzum, diese Ergebnisse zeigen, dass Analyse multipler Proben
mittels serieller Anwendung von Proben gefolgt von Nachweis mit
einzelnen Reportern unter Verwendung eines mikroelektronischen Arrays
funktioniert und zeigt, dass dieses Verfahren dazu dienen kann,
andere Analyseformen in den gleichen oder ähnlichen Analysen zu ergänzen oder zu
ersetzen, z.B. die Gelelektrophorese.
-
Da
diese Proben ohne Kenntnis ihres Mutationsstatus analysiert wurden,
war es von Interesse herauszufinden, ob die scheinbare Allelspezifität der Amplifizierungsreaktion
tatsächlich
mit dem klinischen Status übereinstimmte.
Wie unten in Tabelle II gezeigt, stimmte die Selektivität der Allel-spezifischen
Amplifizierungsreaktion vollständig
mit dem Status der Faktor V-Leiden-Mutation der jeweiligen Probe überein,
wie mittels PCR und MnII-Restriktionsstellen-Analyse festgestellt
wurde. (R. Press, unveröffentlichte Beobachtungen). Folglich
stellt die Analyse der Bildung von Ampliconprodukten auf einem elektronisch
adressierbaren Array, kombiniert mit Allel-spezifischer SDA ein
nützliches
Verfahren zum Nachweis genetischer Punktmutationen in multiplen
Patientenproben dar. Tabelle
II
- Fußnote 1: „X" bedeutet positiv, „O" bedeutet negativ.
- Fußnote
2: Der Genotyp wurde mittels PCR-RFLP mit Restriktionsenzym Mln-1
mittels dem Fachmann bekannten Verfahren ermittelt.
-
Experimentelles Protokoll,
das für
oben beschriebene Daten verwendet wurde
-
Materialien – Desoxynukleosid
5'-Triphosphate
(sGTP, dATP, TTP) wurden bezogen von Pharmacia, Alameda, California.
2'Desoxycytosin
5'-O-(1-Thiophosphat)
(dCTPαS),
BsoBI-Restriktions-Endonuklease und Bst-Polymerase wurden geliefert
von Becton Dickinson, Sparks, Maryland. Oligonukleotide wurden synthetisiert
von Oligos, Etc., Wilsonville, Oregon.
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SDA-Amplifizierung – In den
Amplifizierungsreaktionen wurde entweder 1 μg genomischer DNA (16S) oder
0,1 μg genomischer
DNA (Faktor V) in einem Volumen von 30 μL verwendet. Amplifizierungsbedingungen und
Konzentrationen wurden angepasst, ausgehend von den vorher veröffentlichten
(siehe C. Spargo et al., 10 Molecular and Cellular Probes 247–256 (1996)),
mit den folgenden Änderungen:
Die an 5'→3'-Exonukleaseaktivität arme Polymerase
Bst ersetzte die exo-BCA-Polymerase, wie veröffentlicht und verwendet in
M. A. Milla et al., Biotechniques v24, p392–396, März 1998, was hierin durch Bezugnahme
aufgenommen ist. Für 16S-Amplifizierung
wurden 25 U/Reaktion (Bst) und 60 U/Reaktion (BsoBI) verwendet.
Die für
die Amplifizierungsreaktion verwendeten Oligonukleotide sind oben
in Tabelle I gezeigt. Die Ansätze
ließ man
für 30
Minuten bei 60°C
reagieren, wurden dann mittels Zugabe von 10 μL einer 100 mM EDTA-Lösung gestoppt
und anschließend
bei –20°C aufbewahrt.
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Gel-Elektrophorese – Die Amplifizierungsreaktionen
wurden unter Verwendung von Standardprotokollen mit entweder 1%igem
Agarose-Gel oder mit 6%igen Polyacrylamid-Minigelen (Novex, San Diego, California)
analysiert, gefolgt von Ethidiumbromid-Färbung. Bilder wurden mit Hilfe
eines AlphaInotech Chemimager (San Leandro, California) gemacht.
-
Elektronische
Mikroarray-Analyse – Die
mikroelektronische Arrayanordnung wurde vorher beschrieben. Siehe
R. Sosnowski et al., 94 J. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 119–123 (1997).
Für das
elektronische Adressieren von Bindungs-Oligonukleotiden (Biotin-GGATGTCAAGACCAGGTAAGGTTCTTC,
Genbank locus 988–1014
bp (SEQ ID Nr. 15) und die Hybridisierung von Amplicons (16S) oder
Reporter-Oligonukleotiden (Faktor V) wurden Bedingungen verwendet,
die anderswo beschrieben sind. Siehe R. Sosnowski, wie oben und
C. Edman et al., 25 J. Nucleic Acids Res. 4907–4914 (1997). Kurz gefasst
wurden die unfertigen Amplifizierungsreaktionen entweder für zwei Minuten
durch G6-Säulen
geschleudert (Biorad, Hercules, California), die mit destilliertem
Wasser vorher äquilibriert
worden waren oder in Multiwell-Platten (Millipore, Bedford, Massachusetts)
für mehr
als oder annähernd
5 Stunden gegen destilliertes Wasser dialysiert wurden. Die vorbereiteten
Proben wurden dann in einem 1:1-Verhältnis mit 100 mM Histidin gemischt
und für
fünf Minuten
auf 95°C
erhitzt, bevor sie elektronisch adressiert wurden. Zur Analyse von
16S-Amplicons wurde
das elektronische Hybridisieren der Amplicons durchgeführt, gefolgt
von Hybridisierung in 6 × SSC
eines Fluoreszenz-markierten Oligonukleotid-Reporters, der zu einer
spezifischen bakteriellen Sequenz komplementär ist. Spezifische Nukleotidsequenzen
sind oben in Tabelle I gezeigt. Passive Hybridisierung ließ man für 30 Minuten
bei Raumtemperatur reagieren. Die Mikrochips wurden 5- bis 8-mal
gewaschen unter Verwendung von 0,1 × STE/1% SDS, gefolgt von 1 × STE. Ähnliche
Bedingungen wurden für
das oben genannte Einzelziel-Experiment verwendet, wobei die für bakterielle
16S-rRna Sequenz-spezifischen Biotin-Bindungsstellen und ein allgemeiner
Btr-markierter Reporter für
den Nachweis verwendet wurden. Zur Analyse der Faktor V-Amplicons wurde
ein Fluoreszenz-markiertes Oligonukleotid (Btr-CTGTATTCCTCGCCTGTC,
SEQ ID Nr. 10) wurde zu 6 × SSC
hinzugegeben und für
30 Minuten bei Raumtemperatur hybridisieren gelassen. Die Matrix
wurde dann in 0,1 × STE/1%
SDS, gefolgt von 1 × STE
gewaschen.
-
BEISPIEL 2
-
Hinsichtlich
des Aspektes der elektronischen Amplifizierung der vorliegenden
Erfindung wird eine Zielnukleinsäure
elektronisch in der Nähe
verankerter Primer aufkonzentriert, die auf einer Bindungsstelle
positioniert sind und in einem SDA-Verfahren oder einem anderen
Amplifizierungsverfahren verwendet werden. Die Zielnukleinsäure kann
elektronisch aufkonzentriert werden und an Bindungsmoleküle (z.B.
Bindungssonden) auf der Oberfläche
der Bindungsstellen des Mikrochips hybridisiert werden, bevor die
Reaktionsbestandteile der SDA (i.e. Enzyme, Nukleotide etc.) hinzugefügt werden,
wobei die Effizienz erhöht
wird und die für
die Hybridisierung der Zielnukleinsäure an die verankerten Bindungsprimer
auf den Bindungsstellen notwendige Zeit verkürzt wird. Hybridisieren der
Zielnukleinsäure
an spezifische Positionen auf dem Mikroarray vor der Zugabe der
SDA-Reaktionsbestandteile
erlaubt auch, die Arrayoberfläche
zu waschen, so dass unerwünschte
und möglicherweise
störende
Nicht-Zielnukleinsäuren
aus der Reaktionsumgebung entfernt werden. Folglich können Amplifizierungsreaktionen,
wie die verankerte SDA, stark von der Verwendung eines elektronisch
adressierbaren Mikromatrix-Systems profitieren.
-
Die
Bestandteile der Amplifizierungsreaktion selber (ohne Template und
Amplifizierungsprimer) werden hinzugefügt und der Amplifizierungsansatz
wird reagieren gelassen. Es gibt mindestens drei Vorteile der Verwendung
des elektronischen Adressierens von Template-Molekülen. Der
erste ist, dass die Gesamtzeit und die Effizienz des Amplifizierungsvorgangs
dramatisch verbessert wird, da ein hauptsächlich Zeit-begrenzender Schritt
(der der für
das Template notwendigen Zeit, die verankerten Primer zu finden)
aus der gesamten Reaktionszeit entfernt wird. Ebenso erhöht die Verwendung
des elektronischen Aufkonzentrierens und der elektronischen Hybridisierung
die Zahl der Zielmoleküle
an der gewählten
Stelle im Vergleich mit nicht-elektronischer, passiver Hybridisierung
für eine äquivalente
Zeitdauer, wobei die absolute Zahl an Starter-Template-Molekülen für die Amplifizierung
erhöht
wird, was in einer Verbesserung sowohl der Gesamtausbeute des Amplifizierungsvorgangs
als auch der Sensitivität
des Systems auf eine kleinere Anzahl von Starter-Templates resultiert.
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Der
zweite Vorteil ist, dass diskrete Proben an Zielnukleinsäuren an
spezifischen Positionen auf der Matrixoberfläche angewendet werden können, wobei
multiple und verschiedene Nukleinsäuren gleichzeitig auf einer
Matrix amplifiziert werden können.
Alternativ dazu kann eine Nukleinsäure an mehrere verschiedene
Positionen adressiert werden, von denen jede spezifische Sätze an Amplifizierungsprimern
enthält,
so dass multiple verschiedene Amplifizierungsreaktionen gleichzeitig
von einer einzelnen Probe durchgeführt werden können. Wie
oben beschrieben, unterstützt
die Möglichkeit,
unnötige
oder unhybridisierte Nukleinsäuren
aus der Reaktionsmischung zu entfernen, wesentlich diesen Vorgang.
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Ein
dritter Vorteil dieses Ansatzes ist, dass im Anschluss an die Amplifizierungsreaktion
die gebundenen Amplicons auf eine Stellen-spezifische Weise für anschließende Analysen
verfügbar
sind, entweder mittels Zugabe von fluoreszierend markierten Nukleotiden
oder mittels Einbau von markierten Oligonukleotiden während des
Verlaufs der Amplifizierungsreaktion oder mittels Hybridisierung
mit einem geeigneten Reporter-Oligonukleotid am Ende der Reaktion
mittels Denaturierung der Amplicons, die an die Bindungsstellen
gebunden sind.
-
In
einem Beispiel dieser das elektronische Adressieren betreffenden
Ausführungsform
wurde ein experimentelles Protokoll gestaltet, die Sensitivität der verankerten
Faktor V-SDA zu verstärken,
indem die elektronische Hybridisierung von Faktor V-kodierenden
Template-Nukleinsäure an verankerte
SDA-Primer (SEQ ID Nr. 20 und Nr. 21) auf einem Mikrochip-Array verwendet wird.
Die SDA-Primer waren an ihren jeweiligen 5'-Enden biotinyliert. Diese Primer enthielten
auch eine Spaltstelle für
BsoBI-Enzym. Die Reaktionsmischung enthielt die Bumper-Primer (SEQ
ID Nr. 22 und Nr. 23) für
SDA. Das Mikrochip-Array wurde vorbereitet, indem die Streptavidin-Agarose-Schicht
von den äußeren Elektroden
des Mikrochips abgekratzt wurde. Die Kanten des Chips wurden mit
Rain-X wasserfest gemacht und die Oberfläche wurde mit einem Applikator
für Baumwolltupfer
sauberpoliert. Die Matrix wurde mit Milli-Q-Wasser für mindestens
30 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert.
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Die
Lösungen
wurden für
das elektronische Adressieren auf dem Mikrochip vorbereitet. SDA-Primer in
1 μM in
50 mM Histidinpuffer, 1 μM
biotinylierte T12-Btr-Oligonukleotid
in 50 mM Histidinpuffer und 50 mM Histidin-Waschpuffer wurde vorbereitet.
Die Mikrochips wurden mit 50 mM Histidinpuffer gewaschen und biotinylierte
T12-Btr-Oligonukleotide
wurden unter Verwendung eines Standard-A/C-Protokolls (800 nA für 25 Sekunden)
zur Kontrolle des Qualität
der Streptavidin-Mikrochips an ausgewählte Bindungsstellen adressiert.
Die SDA-Primer wurden wie dargestellt unter Verwendung des Standard-A/C-Protokolls
an ausgewählte
Bindungsstellen adressiert.
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Für die Experimente
mit elektronischer Hybridisierung (im Gegensatz zur passiven Hybridisierung) wurden
doppelstrangige PCR-Nukleinsäure-Templates
erst bei 95°C
denaturiert und ein gleiches Volumen an 100 mM Histidinpuffer wurde
zu dem Template hinzugefügt.
Die Template-Mischung wurde dann unter Verwendung eines Standard-A/C-Protokolls für Hybridisierung
(1,6 μA,
60 Sekunden) elektronisch an die Bindungs-SDA-Primer hybridisiert.
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Für die Experimente
mit passiver Hybridisierung wurden asymmetrische PCR-Nukleinsäure-Templates erst bei
95°C für 5 Minuten
denaturiert. Die Lösung
wurde dann mit einer 20 × SSC-Vorratslösung (3
M NaCl, 0,3 M Na-Citrat) auf eine 4 × SSC-Konzentration gebracht
und 20 μL
der Mischung wurde auf einen Mikrochip (der vorher mit SDA-Primern
elektronisch adressiert wurde) pipettiert und bei Raumtemperatur über Nacht
inkubiert.
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Nach
der Inkubation wurden die Mikrochip-Matrizen 2× mit Wasser gewaschen und
mit 1 mg/mL BSA für
30 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert, so dass irgendwelche nicht-spezifischen Bindungsstellen
blockiert waren. Die Mikrochips wurden nochmals mit Wasser gewaschen
(2×) und
bei 60°C
für 5 Minuten
vorgewärmt.
Alle SDA-Lösungen
wurden ebenfalls bei 60°C
für 5 Minuten
vorgewärmt.
Nach dem Vorwärmen
wurde das Wasser von den Mikrochips entfernt und mit 10 μL SDA-Reaktionsmischung
(40 mM K2HPO4 pH
7,6, jeweils 1,6 mM dCTPαS,
dTTP, dATP und dGTP, 8,3 mM MgCl2, 1,3 Units
BsoBI und 0,5 Units Bst-Polymerase) für 30 Minuten bei 60°C in einer
Feuchtkammer inkubiert. Die Reaktion wurde gestoppt, indem der Überstand von
der Mikrochip-Oberfläche
entfernt wurde und in ein Eppendorf-Röhrchen, das 2 μL einer 100
mM EDTA-Lösung
enthielt, überführt wurde.
-
Nach
der SDA-Reaktion wurden die Mikrochips 3× mit 0,5 × SSC, pH 7,2 gewaschen. Die
SDA-Produkte wurden dann auf dem Mikrochip in situ denaturiert mittels
Zugabe von 0,5 × SSC,
pH 12,0 für
4 Minuten, wobei der Mikrochip nach jeder Minute mit zusätzlichem
Puffer gewaschen wurde. Die Mikrochips wurden dann mindestens dreimal
mit 0,5 × SSC,
pH 7,2 gewaschen, dann mindestens dreimal mit 4 × SSC, pH 7,2. Die Mikrochips
wurden mit einer 1 μM
Mischung von Btr-markierten Reporter-Oligonukleotiden (wie SEQ ID Nr.
24 oder Nr. 44) in 4 × SSC
für 3 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert, extensiv mit 4 × SSC bei Raumtemperatur gewaschen,
dann abgebildet.
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Für die passive
Hybridisierung des Faktor V-Templates auf Mikrochips, die mit Faktor
V-SDA-Primern an verschiedenen Stellen adressiert sind, wurden die
Mikrochips mit 1 μM
von entweder Faktor V-SDA-Primern oder, als Negativkontrolle für die SDA-Reaktion,
Faktor V-SDA-Primern, denen eine BsoBI-Stelle fehlte, adressiert.
Da der negativen Kontrolle eine BsoBI-Stelle fehlt, kann die Reaktion
lediglich aus einer Primerverlängerung
nach Binden eines Templates bestehen, jedoch nicht aus SDA-Amplifizierung.
Diese Reaktion kontrolliert sowohl die Anwesenheit von nicht-spezifischem
Binden, als auch die Herstellung von nicht-spezifischen Amplifizierungsprodukten,
mit denen die Reporter-Oligonukleotide
reagieren können.
Eine Kontrolle ohne Template war ebenfalls vorhanden. Diese Mikrochips
wurden dann fluoroskopisch auf Faktor V-Amplicons analysiert, die
die fluoroskopisch markierten Btr-Reporter-Oligonukleotide aufweisen.
SDA-Produkte wurden lediglich in dem Mikrochip gesehen, bei dem
das SDA-Template passiv über
Nacht hybridisiert wurde (6C).
Keine Produkte wurden gesehen in dem Kontroll-Mikrochip ohne Template
(6A) oder in dem Mikrochip (6B),
bei dem BsoBI nicht in die Reaktion eingeschlossen war (eine weitere
Negativ-Kontrolle für
die SDA-Reaktion). In dem Mikrochip, der passiv hybridisiert war
(6C), wurden die SDA-Produkte nur in dem Bereich
gesehen, in dem die SDA-Primer adressiert waren, nicht in dem Quadranten
des Arrays, in dem der nicht-spaltbare SDA-Primer verwendet wurde,
was wiederum bestätigt,
dass das nachgewiesene Produkt spezifisch ist und mittels eines
auf SDA basierenden Vorgangs getrieben wird. Der Nachteil dieses
Tests ist, dass die Bilder, die nach der SDA-Reaktion gesehen wurden, sehr schwach
waren, wobei sie MFI-Werte (Mean Fluorescence Image, Mittlere Fluoreszenzausbeute)
von 14 bei einer Integrationszeit von 1 s für unverdünnte Templatepegel aufwiesen
(7).
-
Für die elektronische
Hybridisierung von Faktor V-Template an verankerte SDA-Primer auf einem
Mikrochip wurden die Experimente in einer gleichen Weise durchgeführt wie
für die
passive Hybridisierung, mit der Ausnahme, dass die Hybridisierung
des Templates mittels elektronischen Adressierens erleichtert wurde. Zusätzlich wurde
das Template einer Verdünnungsreihe
unterzogen. Als eine Kontrolle wurde passive Hybridisierung des
Faktor V-Templates durchgeführt
und führte
zu einer sehr schwachen Zunahme (etwa 1 MFI-Einheit) über dem Hintergrundsignal in
der SDA-Reaktion. Wiederum war kein Signal in dem Quadranten des nicht-spaltbaren
Primer zu sehen, was auf die Notwendigkeit von SDA-geführter Amplifizierung
in diesem System hinweist. Im Gegensatz dazu zeigte der Mikrochip,
der elektronisch hybridisiert wurde, ein Signal in dem Quadranten
mit SDA-Primer (8)
und zeigte ein signifikantes Signal in allen getesteten Verdünnungen (9).
Sogar bei einer Verdünnung
von 1:100 der Faktor V-Templates war das Signal immer noch sehr
stark, bei etwa 19,4 MFI/s. Mit der Voraussetzung, dass das MFI-Signal
bei einer Verdünnung
von 1:100 des elektronisch adressierbaren Mikrochips 19,4-mal höher war
als das Signal von einem passiv hybridisierten Chip in diesem Experiment
(und 1,4-mal höher
als in dem Experiment mit passiver Hybridisierung, wie oben, als
das Template nicht verdünnt
war), erhöhte
sich die Effizienz des SDA-Tests um etwa 140 bis 1940 Prozent unter der
Verwendung eines Protokolls mit elektronischer Hybridisierung. Dies
zeigt, dass elektronisches Hybridisieren des Templates an auf dem
Mikrochip verankerte SDA-Primer die Sensitivität des Tests ungefähr 1000-fach erhöht. Zusätzlich wurde
die Zeit, die zur Durchführung
des gesamten SDA-Experiments erforderlich war, um einen gesamten
Arbeitstag gesenkt (im Vergleich zur passiven Hybridisierung, in
der das Template zum Erreichen effizienter Bindungspegel über Nacht
inkubiert werden musste).
-
In
einem weiteren Beispiel zeigen wir, dass elektronisches Adressieren
von Zielmolekülen
an Bindungsstellen die Amplifizierung von DNA- oder RNA-Zielnukleinsäuren unter
Verwendung der als Nukleinsäuresequenz-basierende
Amplifizierung (NASBA) bekannten Technik erleichtert. In diesem
Verfahren werden drei verschiedene enzymatische Aktivitäten auf
koordinierte Weise mit einem isothermen Amplifizierungsverfahren
genutzt. In diesem elektronisch vermittelten Vorgang ist die gleichzeitige
Amplifizierung oder Mehrfach-Amplifizierung verschiedener Sequenzen
möglich,
entweder mittels Stellen-spezifischen Adressierens und Amplifizierung
oder mittels Verwendung von Sätzen
multipler Primer. Ferner kann NASBA, wie es in der Erfindung angewendet
wird, entweder verankerte oder in Lösung vorliegende Primer in
der Amplifizierungsreaktion verwenden. In jedem Falle ist die Reaktion
bei Verwendung elektronischen Adressierens des Ziels an seine jeweiligen
Amplifizierungsprimer verstärkt.
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In
diesem Beispiel wurden Ziel-Nukleinsäuresequenzen erst elektronisch
an verschiedene Positionen auf einem Mikrochip hybridisiert. Unerwünschte oder
nicht-spezifisch
bindende Nukleinsäuren
wurden entweder mittels elektronischen Waschens oder mittels passiven
(nicht-elektronischen) Waschens oder mittels einer Kombination dieser
zwei entfernt. Im Anschluss an den Waschschritt wurde die Hybridisierungslösung durch einen
Puffercocktail ersetzt, der Amplifizierungsprimer, Nukleotide, Magnesiumchlorid
und die für
die Amplifizierung notwendigen Enzyme oder enzymatischen Aktivitäten aufweist.
(Diese enzymatischen Aktivitäten
sind: Reverse Transkriptase-Aktivität, RNase H-Aktivität und RNA-Polymerase-Aktivität. Die Aktivitäten dieser
Enzyme dienen koordiniert dazu, die isolierten Sequenzen auf eine
der NASBA ähnlichen
Weise zu amplifizieren.) Wenn die Amplifizierungszyklen einmal abgeschlossen
waren, wurde das amplifizierte Material elektronisch isoliert oder
gebunden und dann quantifiziert (i.e. nachgewiesen) mittels verschiedener
Verfahren gemäß dem Stand
der Technik. Im Allgemeinen kann ein derartiger Nachweis zum Beispiel
unter Verwendung eines Bindungsoligonukleotids durchgeführt werden,
das spezifisch für
den neu synthetisierten Bereich ist, oder eines Fluoreszenz-markierten Oligonukleotids
in einem „Sandwich-Test".
-
Jede
Phase dieses Vorgangs ist im Vergleich zu bestehender Technologie
erhöht.
Zum Beispiel erlaubt das elektronische Adressieren der Zielsequenz,
gefolgt von ihrer spezifischen Hybridisierung unter Verwendung von
geeigneten Bindungsoligonukleotiden (z.B. den Primern für die Amplifizierung),
die elektronische Entfernung von unerwünschter oder kontaminierender
DNA oder RNA. Das Entfernen unspezifischer Nukleotide, die unspezifisches
Binden und Amplifizieren verursachen kann, gestattet sowohl eine
höhere Komplexität der Amplifizierungsvorgänge, die
gleichzeitig auftreten, als auch spezifischere Amplifizierung. Zusätzlich können, wenn
alle Primer für
die Amplifizierung verankert sind, die verschiedene Zielsequenzen
verwendenden Amplifizierungsvorgänge
gleichzeitig an verschiedenen Positionen auf dem Chip oder der Vorrichtung
auftreten, i.e. Mehrfach-Reaktionen.
Die Enzyme selber können
auch adressiert werden, was eine größere Präzision in der Vermittlung der
Amplifizierungsvorgänge
oder -stadien gestattet. Schließlich
können
die Produkte der Amplifizierungsreaktion ebenso an alternative Stellen
adressiert werden und quantifiziert werden, was es ermöglicht,
den Fortgang der Amplifizierungsreaktion zu verfolgen.
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In
einem repräsentativen,
aber nicht einschränkenden
Experiment wurde die NASBA-Amplifizierung eines
HTLV 1-Plasmids in Lösung
unter Verwendung von drei verschiedenen Konzentrationen des Template-Plasmids
(etwa 1 ng, 1 pg und 1 fg) durchgeführt. Die Reaktion verwendete
ein anfängliches
Schmelzen des DNA-Templates bei 95°C, gefolgt von einem isothermen
Anlagerungsschritt von 15 Minuten bei 50°C. Die Anlagerungsreaktion bestand
aus 8 μL
einer 2,5 × NASBA-Mischung
(100 μL
einer 25 mM NTP-Mischung, Pharmacia Los Nr. 60920250111; 50 μL einer 25
mM dNTP-Mischung, Pharmacia Los Nr. 6092035011; 50 μL 1 M Tris,
pH 8,5; 31,25 μL
2 M KCl; 15 μL
1 M MgCl2; und 253,75 μL
steriles H2O), 1 μL einer 5 μM Konzentration eines Oligonuklotid-Primer
(Nr. 885; 5'-AATTCTAA TACGACTCAC
TATAGGGAGA GGTGATCTGA TGTCTGGAC AGG-3' (SEQ ID Nr. 16); und 1 μL von einer
der drei Verdünnungen
des HTLV 1-Plasmids (oder keines) in vier verschiedenen Röhrchen,
so dass 1 ng, 1 pg, 1 fg oder 0 Endkonzentrationen erreicht werden.
Enzyme, die den Denaturierungsschritt bei 95°C nicht überstehen würden, wurden zu Beginn des
Amplifizierungsschritts zugegeben. Folglich wurden 1 μL von 100
mM DTT (Dithiothreitol) und dann 0,5 μL AMVRT (AMV Reverse Transkriptase
von Boehringer Mannheim (Kat. Nr. 1495 062; Los Nr. 83724624-76)
wurden bei dem 50°C-Schritt zugegeben.
Die Reaktion wurde beendet mittels Aufheizens auf 95°C für 5 Minuten.
Die Röhrchen wurden
auf Eis gelegt.
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Im
Anschluss an die Anlagerungsreaktion wurde eine Amplifizierungsreaktion
angesetzt, ebenso in vier Röhrchen,
bestehend aus 10 μL
2,5 × NASBA-Mischung;
1 μL 250
mM DTT; 0,3 μL
RNase H (Ribonuklease H von Boehringer Mannheim, Kat. Nr. 786 349;
Los Nr. 13656445-05); 2,5 μL
Enzymmischung (20 u T7-Polymerase von Boehringer Mannheim, Los Nr.
83495822-31); 8 u AMVRT; 0,2 u RNase H; und 2,5 μg RNase- und DNase-freies BSA
(Bovines Serum Albumin) von Pharmacia Nr. 6078914011); 6 μL Primermischung
(5 μL 5 μM Primer
Nr. 885; 5 μL
5 μM Primer
Nr. 882: ACTTCCCAGGGTTTGGACAGAGT (SEQ ID Nr. 17); 18,75 μL 100% DMSO;
und 1,25 μL
H2O); und 2 μL der geprimten DNA aus den
vier Röhrchen
der Anlagerungsreaktion, die jeweils in ein separates Röhrchen gefüllt wurde.
Die Reaktion wurde für
60 Minuten bei 40°C
inkubiert, dann auf Eis gestellt. Die Reaktionen (10 μL) wurden
dann auf einem 2%igen Agarose-Gel aufgetrennt und mit Ethidiumbromid
gefärbt.
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Die
höchste
Konzentration an Starter-Templateplasmid liefert die größte Menge
an Produkt, während die
zwei niedrigeren Konzentrationen wenig oder kein Produkt lieferten
(10a). Das Produkt der 1 ng-Reaktion (das helle
Band auf dem Gel) wurde aus dem Gel ausgeschnitten und dann entweder
200-fach, 500-fach oder 1000-fach in 50 mM Histidin verdünnt. Das
Reaktionsprodukt der Reaktion mit 1 pg Template wurde zum Vergleich
ebenfalls 200-fach verdünnt.
Diese Verdünnungen
der Reaktionsprodukte wurden dann elektronisch an Bindungsstellen
auf einer Mikromatrix adressiert, die entweder spezifische (500 μM XL5R.bio, 5'-TTCTTTTCGGATACCCAGTCTACGTGTTTG-3' (SEQ ID Nr. 18))
oder unspezifische (ATA5.bio) vor-adressierte Bindungs-Antikörper enthielten,
unter Verwendung von 500 μA
konstantem Strom für
1 Minute, Wechseln des Puffers und Adressieren der nächsten Bindungsstelle
ohne zu waschen. Nach dem Adressieren der Reaktionsprodukte wurden
die Bindungsstellen 5× mit
Histidin (50 mM) gewaschen und die Fluoreszenzausbeute an jeder
Position bewertet (10b) unter Verwendung eines
Fluoreszenz-markierten Reporter-Oligonukleotids (HTVPXs.313TR; (NH2)-ACTTCCCAGGGTTTGGACAGAGT-3' (SEQ ID Nr. 19)
15 μL),
der passiv für
15 Minuten bei 25°C
hinzugefügt
wurde. Nach 3 Waschungen in 1 mL 0,2 × STE/1% SDS und 5 zusätzlichen
Minuten in STE/SDS wurden die Bindungsstellen gespült und ein
2 Sekunden-Bild
aufgenommen. Danach wurde der Puffer nach Histidin gewechselt und
die Bindungsstellen wurden nach Bahnen getrennt bei 200 μA/Kissen
für 1 Minute,
gewaschen und ein 2-Sekunden-Bild aufgenommen. Die Ergebnisse des
elektronischen Sandwich-Tests der amplifizierten Reaktion glichen
die relative Menge an eingebrachtem amplifiziertem Produkt aus,
wie in 10b dargestellt.
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BEISPIEL 3
-
In
wiederum einem anderen Beispiel wird verankerte SDA ausgeführt, vorzugsweise
unter Verwendung von elektronischem Adressieren der Zielnukleinsäure an die
spezifische Stelle und vorzugsweise aufweisend nicht-spaltbare Oligonukleotide
an spezifischen Stellen auf der Matrix in Kombination mit einem
größeren Verhältnis an
normalen SDA-Primern (i.e. die nicht-spaltbaren Primer enthalten
nicht die erforderliche Stelle für
Restriktionsendonuklease, die für
SDA notwendig ist, aber sie sind in anderen Aspekten identisch zu SDA-Primern).
Verankerte SDA wird dann ausgeführt
unter Verwendung von elektronischem Adressieren der Zielnukleinsäuren an
die spezifische Stelle, gefolgt von Amplifizierung und Reporter-Hybridisierung.
Das optimale Verhältnis
von nicht-spaltbaren Primern zu normalen Primern wird empirisch
bestimmt und basiert auf dem von Reportermarkierungen erhaltenen
Signal. Alternativ dazu können
andere Stellen und/oder Funktionalitäten über diese nicht-amplifizierenden
Primer eingeführt
werden zum Zwecke der nachfolgenden Spaltung und Analyse oder anderen
Manipulationen. Die Hauptkriterien dieser nicht-spaltbaren Primer
ist, dass das 3'-Ende
genügend
Homologenität
zu der Zielnukleinsäure
oder amplifizierten Produkten davon aufweist, so dass er hybridisieren
und als die Basis für
die Primerverlängerung
mittels Polymerase dienen kann.
-
In
einem spezifischen Experiment für
dieses Beispiel wurden verschiedene Anteile von Standard-Primern
für die
Faktor V-Amplifizierung mit Primern gemischt, die keine BsoBI-Stelle
mehr aufwiesen. Diese Mischungen wurden an verschiedene Positionen
auf der Matrix adressiert und verdünnte Faktor V-PCR-Amplicons
wurden an die jeweiligen Positionen adressiert. Die gesamte Matrix
wurde dann gewaschen und eine Mischung, die die Reaktionskomponenten
für die
SDA-Amplifizierung (außer
den Amplifizierungsprimern) enthielten, wurde hinzugefügt. Die
Amplifizierungsreaktion wurde für
30 Minuten bei 60°C
fortschreiten gelassen, dann, im Anschluss an Denaturierung, wurden
mit Bodipy-Texas-Rot markierte Reportersonden hinzugefügt und hybridisiert.
Die an jeder Stelle vorhandene Fluoreszenz wurde dann quantifiziert.
-
Das
experimentelle Protokoll, dem in diesem Experiment gefolgt wurde,
war wie folgt. Erst wurden Mikrochips für das elektronische Adressieren
und Hybridisierung vorbereitet, indem alle Agarose von den äußeren Elektroden
abgekratzt wurde und jede Mikrochip-Oberfläche mit Rain-X behandelt wurde.
Die Chips wurden dreimal mit Wasser gewaschen und in Wasser für mindestens
etwa 30 Minuten stehen gelassen. Dann wurden Faktor V-SDA-Primer
(i.e. SEQ ID Nr. 20 und Nr. 21) und nicht-spaltbare (NC-) Primer
(i.e. SEQ ID Nr. 42 und Nr. 43) auf 2 μM Gesamtkonzentration verdünnt (von
0–100%
nicht-spaltbare
Primer gemischt mit SDA-Primern, siehe unten, Tabelle III) und gleiche
Volumina an 100 mM Histidin wurden hinzugefügt, so dass eine 1 μM Primerlösung in
50 mM Histidinpuffer entstand. Als nächstes wurden 10 nM Btr-T12
und 1 μM ATA-5-Oligonukleotide als
Kontrollen in 50 mM Histidin vorbereitet. Faktor V-Template-DNA
wurde dann auf eine angemessene Konzentration verdünnt und
bei 95,5°C
für etwa
5 Minuten inkubiert. Ein gleiches Volumen von 100 mM Histidin wurde
zugegeben, so dass eine Endkonzentration von 50 mM Histidinpuffer
entstand.
-
-
Die
Mischung aus SDA-/nicht-spaltbaren Primern wurde dann, ebenso wie
die Kontrollen, elektronisch adressiert und ein Ziel wurde an jede
Mikrochip-Matrix hybridisiert. Ein Bild wurde aufgenommen und die
Mikrochips wurden dreimal mit Wasser gewaschen und mit 1 mg/mL BSA
für 30
Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Die Mikrochips wurden dann
zweimal mit Wasser gewaschen und bei 60°C für 5 Minuten in einer Feuchtkammer
(i.e. einer Petrischale mit angefeuchtetem Whatman 3 MM Papier)
vorinkubiert.
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Eine
SDA-Mischung aus 40 mM K2HPO4,
1,6 mM dCTPαS,
1,6 mM dTTP, 1,6 mM dCTP und 1,6 mM dGTP, 8,3 mM MgCl2,
1,3 Einheiten BsoBI-Enzym und 0,5 Einheiten Bst-Polymerase wurde bei 60°C für 5 Minuten
vorinkubiert. Wasser wurde von den Mikrochips entfernt und 10 μL der vorgewärmten SDA-Mischung wurde
zu jedem Mikrochip hinzugefügt,
ohne die Mikrochips abkühlen
zu lassen. Die Mikrochips wurden dann bei 60°C für 30 Minuten inkubiert. Die
SDA-Reaktion wurde dann gestoppt, indem die Lösung von jedem Mikrochip entfernt
wurde und sie in ein Eppendorf-Röhrchen übertragen
wurde, das 2 μL
100 mM EDTA enthielt. Der Überstand
wurde dann auf nicht-denaturierenden Polyacrylamid-Gelen analysiert.
-
Die
Mikrochips wurden mit 0,5 × SSC-Lösung mindestens
dreimal gewaschen, wobei die SSC-Lösung 75 mM NaCl aufweist und
7,5 mM NaCitrat, pH 7,2. Als nächstes
wurden die Mikrochips in 0,5 × SSC-Lösung, pH
12, für
4 Minuten inkubiert, wobei die Lösung
etwa jede Minute auf und ab pipettiert wurde. Jeder Mikrochip wurde
mindestens dreimal mit 0,5 × SSC,
pH 7,2, gewaschen, dann wieder dreimal mit 4 × SSC-Lösung. Dann wurde die passive
Hybridisierung von 1 μM
Reporter-Oligonukleotiden in 4 × SSC
bei Raumtemperatur für
3 Minuten durchgeführt.
Jeder Mikrochip wurde extensiv mit 4 × SSC gewaschen. Wenn nötig, wurde
ein weiterer intensiver Waschgang mit 0,2 × SSC/1% SDS für 5 Minuten
bei Raumtemperatur durchgeführt.
Die Mikrochips wurden dann extensiv mit 0,2 × SSC gewaschen. Schließlich wurden
die Mikrochips mit angemessenen Lasern und Filtern abgebildet und
die an jeder Stelle vorhandene Fluoreszenz wurde quantifiziert.
Die Ergebnisse dieses Experiments sind in 11 dargestellt.
Wie in 11 dargestellt, ergab eine
optimale Konzentration von 10% nicht-spaltbarer SDA-Primer, die
in der Primer-Mischung
für die
verankerte SDA enthalten waren, eine etwa zweifache Zunahme des
spezifischen Signals über
dem Wert ohne nicht-spaltbare Primer (0%). Wie erwartet sinkt die
Effizienz der SDA-Reaktion mit einer Erhöhung des Verhältnisses
von nicht-spaltbaren zu SDA-Primern auf Pegel, bei denen keine nachweisbare
SDA-Amplifizierung zu sehen ist. Dies zeigt, dass die Zugabe von
nicht-spaltbaren Primern zu der SDA-Primer-Mischung, was tatsächlich jegliches
Signal, das vor der Denaturierung des doppelstrangigen Templates
eingeschnitten worden sein könnte,
zurückhält, die
Signalintensität
bei der verankerten SDA verbessert.
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BEISPIEL 4
-
In
einer weiteren Ausführungsform
weist ein Amplifizierungsverfahren der vorliegenden Erfindung ein Allel-spezifisches
Verfahren auf. Das Verfahren amplifiziert vorzugsweise selektiv
lediglich die Stränge,
die ein spezifisches Allel enthalten. Das Verfahren nutzt vorzugsweise
Amplifizierungsprimer, die so gestaltet sind, dass ihre jeweiligen
3'-Enden Nukleotidbasen
enthalten, die zu der Nukleotidsequenz des gewünschten Allels komplementär sind.
Mindestens einer der Primer kann auch vorzugsweise eine Biotineinheit
an seinem 5'-Ende
enthalten, so dass ein einfacher Mechanismus zum Binden von Amplicons
auf der Matrix im Anschluss an das elektronische Adressieren und Amplifizieren
bereitgestellt wird. Im Allgemeinen wird die Spezifität des Vorgangs
dieses Beispiels auf die niedrige Effizienz der Nukleinsäureketten-Verlängerung
zurückgeführt, wenn das
Nukleotid am 3'-Ende
des Primer nicht zu der Zielsequenz komplementär ist.
-
In
einer Abwandlung dieses Beispiels werden individuell amplifizierte
Patienten-Nukleinsäureproben an
bestimmten Positionen auf dem Mikroarray immobilisiert und alle
Proben wurden gleichzeitig mit Gen- oder Allel-spezifischen Reportersonden
untersucht. Individuelle Patientenproben werden immobilisiert, indem
während
der SDA Biotin in die Proben eingebaut wird. Einer der SDA-Primer
wird zugefügt,
der ein 5'-Biotin-Verbindungsstück enthält, das
keine Stelle für
Restriktionsspaltung aufweist und daher nicht spaltbar ist. Die
Proben werden denaturiert und an individuelle Bindungsstellen adressiert.
Ein einzelstrangiges Amplicon von jedem Patienten wird an einer
individuellen Bindungsstelle immobilisiert. Sobald alle Patientenproben
immobilisiert sind, werden sie alle gleichzeitig und parallel untersucht.
Somit wird ein offener Mikrochip zur Analyse multipler Patientenproben
mit minimaler Kreuz-Kontamination verwendet.
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In
diesem Beispiel ist der biotinylierte Primer vorzugsweise entweder
eine nicht-spaltbare
Version des für
die Amplifizierung verwendeten einrahmenden Primer oder eine interne
Sequenz. In jedem Falle bildet er ein Sackgassen-Produkt (i.e. ein
Produkt, das nicht weiter amplifiziert wird). Der Primer ist vorzugsweise
in begrenzten Mengen vorhanden, so dass der gesamte Primer in Produkt
umgesetzt wird. Zum Beispiel beim Screenen nach einer genetischen
Mutation, wie z.B. der Faktor V-Leiden-Mutation, gibt es nur zwei
Allele, nämlich
einen Wildtyp und eine Mutante. Die Amplifizierung wird unter Verwendung
von Primern durchgeführt, die
spezifisch für
den Wildtyp-Lokus sind, jedoch nicht für das Allel (i.e. die Mutante).
Der interne biotinylierte Primer wird in ein Produkt umgewandelt,
das kürzer
ist als das durch Verlängerung
gebildete Amplicon gesamter Länge,
wenn das Allel vorhanden ist. Das Fragment wird dann an ein Kissen
adressiert und anschließend mit
einer Allel-spezifischen Sonde untersucht oder es wird eine Allel-spezifische
biotinylierte interne Sonde verwendet. Die Amplifizierung kann in
Anwesenheit von Fluoreszenz-markierten Nukleotiden stattfinden.
Vorzugsweise wird jede Patientenprobe in zwei verschiedenen Reaktionen
mit Allel-spezifischen Primern (für Wildtyp- und Mutanten-Allele)
amplifiziert, die dann an verschiedene Kissen adressiert werden,
oder die zwei Reaktionen werden gleichzeitig unter Verwendung von
Reportermolekülen
durchgeführt,
die in zwei verschiedenen Farben fluoreszieren, und beide Produkte
werden an die gleiche Bindungsstelle adressiert (in welchem Falle
der Genotyp mittels des Fluoreszenzfarbstoffes analysiert würde, der
an der Stelle dieses Patienten zurückbleibt).
-
(Siehe
Beispiel 1B für
zusätzliche
Ausführungsformen
des Allel-spezifischen Verfahrens und der Allel-spezifischen Technik.)
-
BEISPIEL 5
-
In
einer weitern Ausführungsform
können
SDA-Produkte gleichzeitig hergestellt und spezifisch auf einem Mikrochip
gebunden werden, indem thermophile SDA (tSDA) in einem Fließzellbereich
oberhalb des Mikrochips der vorliegenden Erfindung durchgeführt wird.
(Siehe U.S. Patent Nr. 5,648,211 für eine Diskussion über tSDA
und U.S. Patent Nr. 5,547,861 für
eine Diskussion über
Signalprimer-Verlängerung.)
Mit tSDA ist eine SDA gemeint, in der thermophile Enzyme verwendet
werden, wodurch die Durchführung
bei über
40°C ermöglicht ist,
so dass eine stringente Hybridisierung erleichtert wird. Vor der
Amplifizierung wird eine interne Bindungssequenz, die eine 5'-Biotin-Modifizierung
aufweist, vorzugsweise an einer spezifischen, Streptavidin enthaltenden
Bindungsstellen-Position
immobilisiert wird. Da einzelstrangige Amplicons während des SDA-Vorgangs
frei in Lösung
hergestellt werden, hybridisiert ein Teil der Amplicons spezifisch
an die immobilisierten Bindungs-Oligonukleotide. Der Nachweis des
hybridisierten Stranges wird vorzugsweise mittels eines der im Rahmen
dieser Veröffentlichung
beschriebenen Verfahrens durchgeführt. Diese Ausführungsform
des Verfahrens gestattet die Verwendung von sehr kleinen Probenvolumina
(z.B. in der Größenordnung
von etwa 10 μL)
und gestattet Spezifitätskontrollen
aufgrund der Verwendung von Sequenzen zum Binden, die vorzugsweise
auf unterschiedlichen Bindungsstellen positioniert sind und die
innerhalb der Sequenzen vorliegen, die für die Durchführung von
SDA-Priming verwendet werden. Ferner kann der Nachweis der gebundenen
Sequenzen in „Echtzeit" ablaufen, da sie
während
der SDA-Reaktion hergestellt werden, wobei die gleichzeitige SDA
und das Beobachten der SDA-Reaktion und der hergestellten Amplicons
erleichtert werden.
-
Hinsichtlich
dieses Verfahrens gibt es zwei beispielhafte Schemata, eine fluoreszierende
Art für
den Nachweis einzubauen. In einem ersten Schema, eine fluoreszierende
Art für
den Nachweis einzubauen, wird, wie in 5A dargestellt,
ein zusätzliches
Oligonukleotid 36 in die Amplifizierungsreaktion eingebaut.
Dieses zusätzliche
Oligonukleotid ist Fluoreszenz-markiert und bindet an sein einzelstrangiges
Komplemer, das bei dem Amplifizierungsvorgang hergestellt wird.
Nach dem Binden wird die Polymerisation in einer 5'→3'-Richtung von diesem Primer aus mittels
der in der SDA-Reaktion verwendeten Polymerase 37 initiiert.
Als ein Verlauf des regulären
Amplifizierungsvorgangs bindet ein Oligonukleotid, das als Amplifizierungsprimer
wirkt, 5'-aufwärts an den
gleichen Strang wie die Fluoreszenz-markierte Art. Da die Polymerase-Verlängerung
von diesem Primer ausgeht, wird der Fluoreszenz-markierte Strang
verdrängt
und als eine einzelstrangige Art frei in die Lösung oberhalb der Matrix abgegeben.
Auf dem Array sind vorher adressierte, verankerte, komplementäre Oligonukleotide.
Diese dienen dazu, einen Teil der fluoreszierend markierten Oligonukleotide
zu binden, und ein Fluoreszenzsignal auf dem Array bereitzustellen,
das sowohl Positions-spezifisch (und dadurch Sequenz-spezifisch)
ist als auch im Verlauf der Reaktion zunimmt.
-
In
einem zweiten Schema, eine fluoreszierende Art zum Nachweis einzubauen,
weisen, wie in 5B dargestellt, verankerte
Bindungs-Oligonukleotide 40 entweder eine unveränderte Endonuklease-Restriktionssequenz
auf und sind fähig,
eine SDA-Reaktion zu unterstützen,
oder sie weisen eine veränderte
Sequenz auf, die nicht durch eine Endonuklease 45 erkannt
wird. Diese verankerten Bindungsprimer 40 und 45 werden
zum Binden einzelstrangiger Produkte 42 der Amplifizierungsreaktion
verwendet. Diese Bindungs-Oligonukleotide 40 und 45 dienen
als die Stelle für
Oligonukleotid-Verlängerung
mittels Polymerase-Aktivität.
Nach Beendigung der Amplifizierungsreaktion wird das doppelstrangige
Material geschmolzen, vorzugsweise mittels elektronischer oder chemischer
Verfahren (unter anderem z.B. alkalische Behandlung mit pH 12),
wobei das ursprüngliche
Amplicon 42 und das Verlängerungsprodukt 43 freigesetzt
wird. Die Matrix wird gewaschen und dann wird ein fluoreszierend
markiertes Oligonukleotid 44 zugegeben. Diese Reporter-Oligonukleotide hybridisieren
spezifisch nur an die von der Polymerase verlängerten Bereiche der Bindungs-Oligonukleotide 40 und 45.
In diesem Schema wird bevorzugt, dass das Verhältnis von spaltbaren zu nicht-spaltbaren
Oligonukleotiden etwa 10:1 beträgt.
Es wird angenommen, dass dieses Verhältnis es erlaubt, dass die
Amplifizierungsreaktion optimal abläuft, während eine ausreichende Anzahl
an ungespaltenen Verlängerungsprodukten
bereitgestellt wird, die an den Bindungsstellen zum Nachweis mittels
Reportersonden verbleiben.
-
BEISPIEL 6
-
In
wiederum einem anderen Beispiel der Erfindung wird die SDA vorzugsweise
direkt auf einem elektronisch adressierbaren Mikrochip unter folgenden
Bedingungen durchgeführt.
Die Probe wird anfänglich
vorbereitet und zufällig
geschert zu Größen unter
etwa 5 kB. Die Probe wird dann denaturiert und die Zielnukleinsäure wird
an eine einzelne Bindungsstelle gebunden, die sowohl 5'- als auch 3'-SDA-Primer enthält. „Bumper
Primer", die an
Bereiche unmittelbar aufwärts
der Bindungsprimer hybridisieren, werden in einer relativen Konzentration
von etwa 1/10 der Konzentration der Bindungs-Oligonukleotide zugegeben.
Eine SDA-Mischung (i.e. 3 unmodifizierte dNTPs, 1 Thiol-modifiziertes
NTP, (und, möglicherweise,
ein Fluoreszenz-markiertes NTP), und Enzyme, die vorzugsweise thermophile
Exo-(–)DNA-Polymerase
plus Restriktionsenzym umfassen) werden passiv zugegeben. Der Mikrochip
wird dann aufgeheizt auf etwa 40°C
bis 60°C
und SDA wird fortgesetzt.
-
„Echtzeit"-Nachweis der SDA-Reaktion
und der Produkt-Amplicons ist möglich,
indem NTPs eingebaut werden, die Fluoreszenz-Energieübergang
oder Fluoreszenz-Quenching
gestatten. Zum Beispiel wird ein NTP, das Bodipy-Texas Rot enthält, mit
einem NTP kombiniert, das Cy5 enthält. Einbau von NTP mittels
Polymerase-Verlängerung
kann kontinuierlich mittels Überwachen
des Fluoreszenz-Energieübergangs überwacht werden.
-
In
einer Theorie wird angenommen, dass der bevorzugte minimale geschätzte Abstand
zwischen benachbarten Oligonukleotiden auf einem Kissen etwa 1,25
nm beträgt
(104 ODNs/80 μm2 =
100 × 106/80 × (103)2 nm2 =
1,25 ODN/nm2). Wenn Überbrückung von Oligonukleotiden
zum Starten der SDA notwendig ist, dann wird angenommen, dass die
optimale Länge
eines SDA-Fragments, das optimale Amplifizierung gestattet, empirisch
ermittelt werden kann. Als ein Startpunkt erscheinen 100 bp = 34
nm vernünftig.
-
BEISPIEL 7
-
In
dieser Ausführungsform
wird ein neues Verfahren einer verankerten SDA-Reaktion bereitgestellt, das
die räumliche
Beziehung zwischen Amplifizierungsprimern, Ziel-DNA und Enzymmolekülen bereitstellt.
Da beide Amplifizierungsprimer in enge Nachbarschaft zueinander
gebracht werden, ist die Effizienz der SDA-Reaktion tatsächlich erhöht. Die
Abstandsbeziehung zwischen den Amplifizierungsprimern kann ebenso
anpassbar sein mittels Verändern
von Verbindungselementen zwischen den Primern, wobei eine genaue
Festlegung der Stöchiometrie-Verhältnisse
der Primer, der lokalen Konzentration der Primer, der an Stellen
adressierten Template-Bindung und der räumlichen Beziehungen der Primer
zueinander ermöglicht
wird, so dass der SDA-Mechanismus auf eine gekoppelt-konzertierte
Weise angelegt wird, so dass ihm eine exponentielle Amplifizierung
der Ziel-DNA zugute kommt.
-
Nun
bezugnehmend auf 12 oder 15,
sind die Bindungsprimer für
das SDA-Ziel an
spezifischen Bereichen oder Bindungsstellen 5 auf einem
elektronisch adressierbaren Mikrochip angeheftet. Die Bindungsprimer
sind an derart jede Stelle angeheftet, dass sowohl aufwärts als
auch abwärts
die für
die SDA, die spezifisch für
eine interessierende Zielnukleinsäure ist, notwendigen Primerpaare
zusammen in dichter Nachbarschaft zueinander an der Bindungsstelle
vorhanden sind. Hinsichtlich der 12 ist
die verzweigte Struktur 3 an die Bindungsstelle 5 angeheftet
und an die 5'-Enden
des Plus- und des Minus-Strangs
der SDA-Nukleinsäureprimer.
Für jeden
Primer ist eine unmodifizierte Restriktionsstellen-Sequenz 1 (i.e.
der unmodifizierte Strang einer halb modifizierten Restriktionsstelle)
in 5'-Richtung der
Ziel-spezifischen Bindungssequenz 2 und der Ziel-spezifischen Bindungssequenz 4 positioniert.
Hinsichtlich der 15 sind der lineare Plus- und der lineare
Minus-Strang der Nukleinsäure-SDA-Primer
an Bindungsstellen 5 an ihren jeweiligen 5'-Enden angeheftet.
Wie die verzweigten Primerpaare weisen die linearen SDA-Primer die unmodifizierte
Restriktionsstellen-Sequenz 6 in 5'-Richtung der Ziel-spezifischen Bindungssequenz 7 und
der Ziel-spezifischen Bindungssequenz 8 auf.
-
Der
Mikrochip kann entsprechend dem Stand der Technik vorbereitet werden,
wie in dem in U.S. Patent Nr. 5,605,662 veröffentlichten Verfahren, das
hierin durch Bezug aufgenommen ist. In dem vorliegenden Beispiel
wurde vor der Zugabe der SDA-Primer die Streptavidin-Agarose-Schicht
von den äußeren Elektroden der
Mikrochips weg gekratzt. Die Kanten jedes Mikrochips wurden mit
Rain-X (Unelko Corporation, Scottsdale, Arizona) wasserfest gemacht
und die Oberfläche
des Mikrochips poliert und gereinigt mit einem Applikator für Baumwolltupfer.
Die Mikrochips wurden vor Verwendung mit Milli-Q-Wasser für etwa 30
Minuten bei Raumtemperatur inkubiert.
-
Die
Mikrochips wurden dann mit 50 mM Histidinpuffer gewaschen und biotinylierte
Oligonukleotide (z.B. Oligo-dT12-Btr), die einen Fluorofarbstoff
aufweisen, in 50 mM Histidinpuffer wurden an die Bindungsstellen
unter Verwendung eines Standard-A/C-Protokolls (800 nA für 25 Sekunden) adressiert,
so dass die Qualität
der Streptavidin-Mikrochips
kontrolliert wurde. Der Btr-Fluorofarbstoff wurde unter Verwendung
der für
Btr geeigneten Anregungs- und Emissionsfilter abgebildet. Die SDA-Primer
(SEQ ID Nr. 20 und Nr. 21) wurden unter Verwendung des gleichen
Standard-A/C-Protokolls an ausgewählte Bindungsstellen adressiert.
-
Wie
in 13 dargestellt, wird die SDA an Bindungsstellen
durchgeführt.
Im Anschluss an die Denaturierung der doppelstrangigen Zielarten
werden erst einzelstrangige Zielmoleküle (i.e. ein Plus-Strang 10+ aus 13) an die Bindungsstellen adressiert. Für die elektronische
Hybridisierung der verschiedenen Templates wurde die doppelstrangige
DNA-Zielsequenz
erst bei 95°C
denaturiert und mit einem gleichen Volumen an 100 mM Histidinpuffer
gemischt. Die Template-Mischung wurde dann elektronisch unter Verwendung
eines Standard-A/C-Protokolls für
Hybridisierung (1,6 μA
für 60
Sekunden) an die SDA-Bindungsprimer
hybridisiert. Nach dem Hybridisieren der Template-Mischung wurden
die Mikrochips zweimal mit Wasser gewaschen und mit 1 mg/mL BSA
für 30
Minuten bei Raumtemperatur inkubiert, so dass jegliche nicht-spezifischen
Bindungsstellen blockiert waren. Die Mikrochips wurden wieder zweimal
mit Wasser gewaschen und bei 60°C
für 5 Minuten
vorgewärmt.
Alle SDA-Lösungen
wurden ebenfalls bei 60°C
für 5 Minuten
vorgewärmt.
Nach dem Vorwärmen
wurde das Wasser entfernt und die Mikrochips wurden mit 10 μL SDA-Reaktionsmischung
(40 mM K2HPO4 pH
7,6, jeweils 1,6 mM dCTPαS,
dTTP, dATP und dGTP, 8,3 mM MgCl2, 1,3 Units
BsoBI und 0,5 Units Bst-Polymerase) für 30 Minuten bei 60°C in einer
Feuchtkammer inkubiert. Die Reaktion wurde beendet, indem der Überstand
von der Oberfläche
des Mikrochips in ein Eppendorf-Röhrchen mit 2 μL 100 mM
EDTA überführt wurde.
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Wie
in 13 angegeben, unterlaufen sowohl der Plus-Strang
als auch der Minus-Strang
nach der Strangverlängerung
der Zielnukleinsäure
eine Strangverdrängung,
so dass einzelstrangige Plus- und Minus-Amplicons (z.B. 12– und 13+)
gebildet werden. Das Plus- und
das Minus-Strang-Amplicon können
jeweils elektronisch an benachbarte oder nahebei positionierte,
ungenutzte Sätze
an Primerpaaren hybridisiert werden.
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In
dem vorliegenden Beispiel wurden die Mikrochips im Anschluss an
die SDA-Reaktion
dreimal mit 0,5 × SSC,
pH 7,2 gewaschen. Die SDA-Produkte wurden dann auf dem Mikrochip
in situ mit Zugabe von 0,5 × SSC,
pH 12,0 für
4 Minuten denaturiert, in denen die Mikrochips mit frischem Puffer
jede Minute gewaschen wurden. Die Mikrochips wurden dann mit 0,5 × SSC, pH
7,2 mindestens dreimal, mit 4 × SSC,
pH 7,2 etwa dreimal gewaschen. Die Mikrochips wurden dann mit einer
1 μM Mischung
aus Btr-markierten Reporter-Oligonukleotiden
in 4 × SSC
für 3 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert, gefolgt von extensivem Waschen mit
4 × SSC
bei Raumtemperatur, dann mit dem geeigneten Laser und geeigneten
Anregungs-/Emissionsfiltern abgebildet.
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Obwohl
dieses Beispiel für
die Einfachheit, die Effizienz verankerter SDA zu zeigen, den Nachweis
von SDA-Produkten im Anschluss an die Amplifizierung ausführt, kann
der Nachweis unter Verwendung von markierten, Ziel-spezifischen
Sonden, die an ihren jeweiligen 3'-Enden, wie mittels Einbaus einer 3'-Phosphatgruppe statt
einer 3'-OH-Gruppe
an dem Ende der Sonde, blockiert sind, während der Amplifizierung durchgeführt werden. Solche
markierten Sonden können
ferner einzelstrangige Nukleinsäuren
aufweisen, die elektronisch an die Bindungsstellen adressiert werden
können,
wobei ein gesteigertes Signal nachgewiesen werden kann, da Ziel-
und Ampliconarten an den Bindungskissen-Stellen amplifiziert werden,
ohne dass die Sonde selbst an der SDA-Verlängerung oder dem Amplifizierungsvorgang
teilnimmt.
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Zusätzlich zu
der oben beschriebenen, elektronisch kontrollierten, verankerten
SDA wurden zwei zusätzliche
Protokolle als Kontrolle verwendet, worin Zielnukleinsäuren mittels
passiver Hybridisierung gefolgt von verankerter SDA gebunden wurden,
und worin SDA in Lösung
durchgeführt
wurde. Erstens, in den Experimenten mit passiver Hybridisierung,
wurden doppelstrangige Zielnukleinsäuren erst bei 95°C für 5 Minuten denaturiert.
Die Lösung
wurde dann mit einer 20 × SSC-Vorratslösung (3
M NaCl, 0,3 M NaCitrat) auf eine 4 × SSC-Konzentration gebracht
und 20 μL
der Mischung wurden auf den Mikrochip (der vorher mit SDA-Primern
elektronisch adressiert wurde) pipettiert und bei Raumtemperatur über Nacht
inkubiert. Im Anschluss an die Ziel-Hybridisierung an die Primer
wurden die SDA-Experimente
wie oben beschrieben ausgeführt.
-
Zweitens,
wenn die SDA in Lösung
durchgeführt
wurde, wurden keine Mikrochips verwendet. Der Grund hierfür ist, dass
das Ziel, die auf Lösung
basierende SDA auszuführen,
war, die Kapazität
dazwischen zu vergleichen, Zielarten in einem Mehrfach-Format in
Lösung
zu amplifizieren und auf einem Mikrochip. Die auf Lösung basierenden
SDA-Experimente wurden in Eppendorf-Röhrchen in einer Summe von 50 μL der SDA-Mischung,
wie oben beschrieben, durchgeführt.
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In
einem ersten Verfahren dieses Beispiels wurden drei verschiedene
Nukleinsäure-Zielarten mittels SDA
amplifiziert unter Verwendung von Primerpaaren, die an spezifische
Positionen auf einem elektronisch adressierbaren Mikrochip adressiert
waren. Hochreine humane DNA der Plazenta, genomische Chlamydia-Templates
und Desoxynukleosid-Triphosphate
wurden von Becton Dickenson bezogen. Die Ziel-Templates für die Nukleinsäuren, die
dazu bestimmt waren, das Vorhandensein von mit Hämochromatose- und Faktor V-assoziierter
Gensequenz nachzuweisen, wurden unter Verwendung von SDA-Bumper-Primern (SEQ
ID Nr. 22 und Nr. 23) und humaner plazentaler DNA hergestellt. Die
Bedingungen für
die PCR-Reaktion zum Amplifizieren solcher Templates sind wohl bekannt
für den
Amplifizierungsfachmann. SDA-Bindungs-Primerpaare, Bumper und Signalsonden
für jede
Test-Zielart wurden von Oligos, Etc. (Oregon) synthetisiert und
mit PAGE gereinigt. Die in die Primer-Sequenzen kodierte Restriktionsstelle
war BsoBI.
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Das
Folgende ist eine Liste der verschiedenen SDA-Primer und Signalsonden
für jede
der Zielarten:
SDA-Primer biofacV10sSDA.213, (SEQ ID Nr. 20)
5'-[biot]ACCGCATCGAATGCATGTCCTCGGGTCTCTGGGCTAATAGGA-3'
SDA-Primer
biofacVaSDA.297, (SEQ ID Nr. 21) 5'-[biot]ACGATTCAGCTCCAGACTTCTCGGGTCAGAATTTCTGAAAGG-3'
Bumper-Primer
facV10s.179, (SEQ ID Nr. 22) 5'-ACTACAGTGACGTGGACATC-3'
Bumper-Primer
facV10a.-127 (SEQ ID Nr. 23) 5'-TGTTATCACACTGGTGCTAA-3'
Signalsonde
facV10a.276 (SEQ ID Nr. 24) 5'-[BTR]-CTGTATTCCTCGCCTGTC-3'
SDA-Primer
chlaAL1.4811, (SEQ ID Nr. 25) 5'-[biot]-CACGTAGTCAATGCATGTCCTCGGGTACAACATCAACACCTG-3'
SDA-Primer
chlaAR1.4858, (SEQ ID Nr. 26) 5'-[biot]-ACGATTCAGCTCCAGACTTCTCGGGTGAGACTGTTAAAGATA-3'
Bumper-Primer
chlaBL1, (SEQ ID Nr. 27) 5'-CAGCAAATAATCCTTGG-3'
Bumper-Primer
chlaBR1, (SEQ ID Nr. 28) 5'-CATTGGTTGATGGATTATT-3'
Signalsonde
chlaDIL.4826, (SEQ ID Nr. 29) 5'-[BTR]-GTCGCAGCCAAAATG-3'
Signalsonde
chlaCP2.4841, (SEQ ID Nr. 30) 5'-[BTR]-TTCCATCAGAAGCTGT-3'
SDA-Primer
haemsdas.6679, (SEQ ID Nr. 31) 5'-[biot]-CACGTAGTCAATGCATGTCCTCGGGTATAACCTTGGCTGTAC-3'
SDA-Primer
haemsdaa.6773, (SEQ ID Nr. 32) 5'-[biot]-ACGATTCAGCTCCAGACTTCTCGGGTGCTCTCATCAGTCACA-3'
Bumper-Primer
haempcrs.6596, (SEQ ID Nr. 33) 5'-TGAAGGATAAGCAGCCAAT-3'
Bumper-Primer
haempcra.6773, (SEQ ID Nr. 34) 5'-CTCCTCTCAACCCCCAATA-3'
Signalsonde
haemreps.6712, (SEQ ID Nr. 35) 5'-[BTR]-AGATATACGTGCCAGGTG-3'
Signalsonde
haemreps.6733, (SEQ ID Nr. 36) 5'-[BTR]-CTGATCCAGGCCTGGGTG-3'.
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Wie
in 16 abgebildet, wurden biotinylierte SDA-Primer
für Faktor
V (FAC V), Chlamydia (CHL) und Hämochromatose
(HC) auf Streptavidin enthaltenden Mikrochips verankert und eine
Mischung aus Faktor V-, Chlamydia- und Hämochromatose-Templates wurden
elektronisch an die Primer hybridisiert. Das Kontroll-Template T12
wurde ebenfalls verankert.
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Die
verankerte SDA wurde auf Mikrochips in situ bei 60°C für 30 Minuten
wie vorher beschrieben durchgeführt
und entsprechend verarbeitet. Wie gesehen werden kann, können keine
SDA-Amplicons nachgewiesen werden, wenn das Template nicht an die
SDA-Primer auf dem Mikrochip hybridisiert (17).
Wenn jedoch eine Mischung der Templates an die SDA-Primer hybridisiert
wird, kann gleichzeitige Amplifizierung der drei Amplicon-Systeme
beobachtet werden (18 bis 20).
Dementsprechend zeigt, wenn nur eine Art von Template bei Anwesenheit
aller drei Typen an SDA-Primern hybridisiert wird, nur der Bereich,
in dem der entsprechende SDA-Primer verankert ist, ein Signal, das
anzeigt, dass Amplifizierung stattgefunden hat. Das bestätigt sowohl
die Spezifität
als auch die Flexibilität
des verankerten SDA-Systems, wenn es in situ auf Mikrochips durchgeführt wird.
Interessanterweise wird, wie in 21 dargestellt,
wenn auf Lösung
basierende SDA unter Verwendung der gleichen drei Sätze an SDA-Primern
durchgeführt
wird, die Mehrfach-Amplifizierung
weitgehend beeinträchtigt.
Die auf Lösung
basierende SDA wurde sowohl für
Faktor V, Chlamydia und Hämochromatose
getrennt durchgeführt,
als auch zusammen in einer Reaktion (ALLE), gefolgt von einer Analyse
auf einem 6%igen, nicht-denaturierenden Polyacrylamid-Gel. Wie gesehen
werden kann, amplifizieren alle drei Systeme, wenn sie getrennt
durchgeführt
werden. Jedoch wird, wenn alle drei Sätze an Primern und Templates
in einer Reaktion kombiniert werden, die Amplifizierung von Faktor
V weitgehend unterdrückt.
Zusätzlich
war, wenn die Templates mittels passiver Hybridisierung an die Primer
hybridisiert wurden, die Effizienz der Amplifizierung signifikant
reduziert, möglicherweise
aufgrund von ineffizientem Hybridisieren durch Wiederanlagern der
Templates. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit in
der Technik für
ein System wie das der vorliegenden Erfindung für ein System der Mehrfach-Amplifizierung,
das Mehrfach-Amplifizierung und Nachweis der Zielarten durchführen kann,
ohne Behinderungen, wie sie bei auf Lösung basierenden und/oder passiven
Hybridsierungs-Systemen beobachtet werden kann.
-
In
einer zweiten Ausführungsform
dieses Beispiels kann die Vorbereitung der verzweigten SDA-Ziel-Bindungsprimerpaare
auf vielfältige
Weise synthetisiert werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
kann die verzweigte Einheit wie unten beschrieben hergestellt werden.
Zuerst, wie in 22 dargestellt, ist das Startsubstrat
für die
Synthese der Y-Primer ein mit Biotin konjugiertes Lysin mit einem
Tert-Butyloxycarbonyl-geschützten α-Amino-Ende. Die Tert-Butyloxycarbonyl-Einheit
(TBC-Einheit) an dem α-Amino-Ende
gestattet es, die SDA-Primerarme separat selektiv zu befestigen.
In diesem Fall ist das α-Amino-Ende geschützt, aber
das α-Amino-Ende
kann mit Carboxylsäure
reagieren, wodurch die SDA-Sense-Primer an dem α-Amino-Ende angelagert werden
können.
Dem α-Amino-Ende kann dann der
Schutz mit Tri-Fluoro-Essigsäure/Dichlormethan
(TFA/DCM) wieder genommen werden, was die Tert-Butyloxycarbonyl-Einheit
und die Anlagerung der SDA- Antisense-Primer
mittels des Carboxylsäure-Endes
gestattet. Diese Anlagerungsfolge erlaubt die Bildung eines Y-Primer,
bei dem beide SDA-Primer an die verzweigte Einheit an ihren jeweiligen
5'-Enden adressiert
werden. Das resultierende Y-förmige
Primerpaar kann dann an der Streptavidin-Permeationsschicht auf
dem Mikrochip gebunden werden.
-
Die
Synthese der Y-förmigen
Primerpaare für
die verankerte SDA soll die Gesamteffizienz der SDA-Reaktion zweifach
steigern: 1) indem die SDA-Primer in relativer Nähe zueinander angeordnet sind,
wobei die Wechselwirkungsrate zwischen den verlängerten Amplicons eines Stranges
und dem anschließenden Binden
der gespaltenen Amplicons an den Primer des gegenüberliegenden
Stranges gesteigert wird; und 2) indem die Dichte der Primer in
einem bestimmten Bereich über
die Dichte der konventionellen Oligonukleotid-SDA-Primer gesteigert
wird. In dem oben beschriebenen Syntheseprotokoll ist der Y-Primer
an die Permeationsschicht des Mikrochips mittels einer Streptavidin-Biotin-Bindung
befestigt ist; jedoch können
andere Arten einer Anlagerungschemie mit einer Amid-Bindung verwendet
werden, darunter, aber nicht begrenzt darauf, Prolinx, R-SH oder
jede andere funktionelle Gruppe auf dem Makromolekül. Die verzweigten
Primerpaare können
wie oben beschrieben beim Durchführen
der SDA-Reaktionen verwendet werden.
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BEISPIEL 8
-
In
wiederum einem anderen Beispiel wird ein asymmetrisches Amplifikationsverfahren
hinsichtlich des Problems der Hybridisierung zwischen den während der
SDA hergestellten Sense- und Antisense-Amplicons bereitgestellt.
Wenn SDA verwendet wird, werden im Allgemeinen sowohl Sense- und
Antisense-Stränge
in gleichen Mengen hergestellt. Unter typischen Amplifizierungsbedingungen
hybridisieren die komplementären Stränge miteinander.
Jedoch erfordert die Hybridisierung von Oligonukleotiden an spezifische
Stellen auf einem mikroelektronischen Array (sowohl für die Hybridisierung
der Amplimere an Bindungs-Oligonukleotide als auch für den Nachweis
von hybridisiertem Material mittels Fluoreszenz-markierten Reporter-Oligonukleotiden) die
Herstellung einzelstrangiger Arten von den Amplicons. Folglich müssen die
komplementären
Stränge,
die zusammenhybridisiert sind, vor dem Hybridisieren an Bindungsstellen
auf dem Array und/oder vor dem Nachweis mittels markierter Reporter
voneinander getrennt werden, wenn nicht ein Strang stärker amplifiziert
ist als der andere (i.e. wenn nicht die Amplifizierung asymmetrisch
ist). Dies wird für
gewöhnlich
unter Verwendung von Hitze oder chemischer Denaturierung vor oder
nach dem elektronischen Adressieren gemacht. Eine asymmetrische
Amplifizierung beseitigt die Notwendigkeit eines solchen thermozyklischen
Schritts.
-
Ein
Schlüsselelement
der asymmetrischen Amplifizierung ist die Erzeugung eines Übergewichts
eines Amplicons über
seine komplementäre
Ampliconsequenz. In einer Lösungsumgebung
wird dieses Verfahren typischerweise umgesetzt, indem ein unproportionales
Verhältnis
von amplifizierenden Primern umgesetzt wird. In den Anfangsstadien
des Amplifizierungsvorgangs produziert die effektive Konzentration
der Sense- und der Antisense-Amplifizierungsprimer, die gegenüber dem
Template in großem Überschuss
vorhanden sind, eine Umgebung, die für die exponentielle Amplifizierung
des originalen, doppelstrangigen Template-Materials förderlich
ist. Während
die Reaktion fortschreitet, wird der Amplifizierungsprimer, der
ursprünglich
in geringeren Mengen vorhanden war, effektiv erschöpft, was
durch den im Überschuss
zurückbleibenden
Primer zu Bedingungen der linearen Amplifizierung führt. Der
spezielle Effekt der von der Polymerase vermittelten Verdrängung von
amplifiziertem Material während
der SDA stellt sicher, dass dieses linear amplifizierte Material
frei in Lösung
vorliegt und für
die Hybridisierung verfügbar
ist, ohne die Notwendigkeit, die doppelstrangigen Arten zu denaturieren.
In Bezug auf Gegenstände
dieser Erfindung ist ein alternativer Ansatz, beide Primer in der gleichen
Konzentration in Lösung
zu bringen, jedoch einen Konkurrenten zuzugeben, der die Herstellung
eines Stranges teilweise hemmt oder „vergiftet". Über
die Zeit wird dies ebenso zu einem Übergewicht eines Stranges des
amplifizierten Ziels führen.
-
Wenn
Bindungssonden verankert sind, kann die Bildung von vorherrschend
einem Strang verstärkt werden,
indem verankerte Bindungssonden gestaltet werden, die zu einem Strang
der hergestellten und in die Lösung
freigesetzten Amplicons komplementär sind. In einer bevorzugten
Ausführungsform
sind die Bindungssonden in zwei Punkten von normalen SDA-Primern
verschieden. Erstens besitzen sie vorzugsweise nicht eine funktionsfähige Restriktionsstelle,
wodurch sie die Einschneiden durch Endonuklease/Verlängern durch Polymerase
mit Verdrängung-Schritte
blockieren. Zweitens sind die 3'-Enden
der Bindungssonden vorzugsweise nicht für die Verlängerung mittels Polymerase-Aktivität geeignet.
Während
der SDA werden diese modifizierten Bindungsprimer an Ampliconstränge hybridisieren,
wodurch sie sie effektiv aus dem SDA-Pfad herausziehen, so dass
sie nicht für
weitere Amplifizierung zur Verfügung
stehen. Die Bindung solcher Einzelstränge kann so dirigiert werden,
dass sie an einer Bindungsstelle auftritt, die an einer von der
Stelle, an der die SDA abläuft,
entfernten Position positioniert ist. Folglich wird eine Tendenz
der Strangigkeit der Amplicon-Population hergestellt, die eine effektive
Form der asymmetrischen Amplifizierung darstellt, aufgrund der Mengenbegrenzung
eines Stranges des Amplifizierungsproduktes.
-
In
einem weiteren Beispiel kann asymmetrische Amplifizierung verstärkt werden,
indem in die SDA-Reaktion ein kompetitiver Inhibitor von einem der
Primer aus einem gegebenen Satz an Primern aufgenommen wird. Wie
in dem oben genannten Beispiel ist der kompetitive Primer vorzugsweise
entweder nicht-verlängerbar
oder nicht-spaltbar. Die Aufnahme des kompetitiven Primer gibt der
Reaktion eine Tendenz in Richtung der Bildung von Einzelsträngen durch
einen linearen Reaktionsvorgang.
-
Oligonukleotid-Sequenzen
werden nicht-verlängerbar
gemacht unter Verwendung verschiedener Mittel, darunter Blockieren
des 3'-OH-Endes
und Fehlpaarung des 3'-terminalen Nukleotids
(oder der 3'-terminalen
Nukleotide) hinsichtlich der Template-Sequenz. Oligonukleotid-Sequenzen werden
nicht-spaltbar gemacht, indem das Oligonukleotid-Rückgrat modifiziert
wird durch die Aufnahme modifizierter Bindungen wie Phosphorothioate
oder einfach, indem die Sequenz an der Erkennungsstelle der Restriktionsendonuklease
verändert wird.
Derart modifizierte Sonden bleiben vollständig für die Hybridisierung geeignet.
Die Sequenz des Konkurrenten ist vorzugsweise identisch (oder nahezu
identisch) zu der der Amplifizierungsprimer. Der Konkurrent kann
folglich mit dem Amplifizierungsprimer für die Hybridisierung mit einer
Zielsequenz konkurrieren. Wenn der Konkurrent an die Zielsequenz
gebunden ist, kann er (1) nicht mittels DNA-Polymerase verlängert werden oder
(2) er kann verlängert
werden, so dass eine Kopie der Zielsequenz hergestellt wird. In
dem Fall, dass der Konkurrent verlängert wird, wird der Konkurrent
so modifiziert, dass die resultierenden Kopien der Zielsequenz nicht
mittels eines Restriktionsenzyms gespalten werden können. Verschieden
Typen von Konkurrenten werden abhängig von dem verwendeten Amplifizierungsverfahren
verwendet.
-
In
der PCR wird der Konkurrent derart modifiziert, dass er nicht verlängert werden
kann. Angemessene Modifizierungen sind oben beschrieben. In jedem
Zyklus der Reaktion wird der Konkurrent mit einem der PCR-Primer
um das Hybridisieren an verfügbare
Zielsequenzen konkurrieren. Zum Beispiel werden in einer Reaktion,
bei der der Konkurrent zu 10% der Konzentration des PCR-Primer zugegeben
wurde, etwa 10% der Hybridisierungsereignisse dadurch fruchtlos
sein, dass ein Verlängerungsprodukt
nicht hergestellt werden kann. Der entgegengesetzte PCR-Primer ist
frei, an alle verfügbaren
Zielsequenzen zu hybridisieren und verlängert zu werden. Folglich wird
eine Tendenz von etwa 10% in der relativen Anzahl der beiden Verlängerungsprodukte
in jedem gegebenen Zyklus produziert. Während eine 10%ige Tendenz in
den frühen
Zyklen nicht signifikant sein können,
da die Zielkonzentration niedrig ist, wird eine derartige Tendenz
in späten
Statuszyklen eine hohe Konzentration an einzelstrangigem Material
produzieren (wenn nM-Mengen,
oder größer, der
Verlängerungsprodukte
hergestellt werden).
-
In
der SDA sind mehrere Verfahren vorzuziehen. Verwendung eines nicht-verlängerbaren
Konkurrenten wird eine Tendenz in Richtung der Herstellung von doppelstrangigen
Templates ergeben, was das Einschneiden und die Verlängerungsreaktion
erlauben wird, so dass vorzugsweise eines der einzelstrangigen verdrängten Produkte
hergestellt wird. Verwendung eines verlängerbaren, nicht-spaltbaren
Konkurrenten führt
zu Asymmetrie, indem doppelstrangige Produkte hergestellt werden,
die nicht an der Reaktion Einschneiden/Verdrängen teilnehmen können. Verwendung
von beiden Konkurrenztypen kann optimal sein, da die Verlängerungsprodukte,
die von dem nicht-spaltbaren Primer hergestellt werden, Teil von
doppelstrangigen Molekülen werden,
wenn nur ein Strang eingeschnitten und verdrängt werden kann. (Siehe 14.)
-
BEISPIEL 9
-
In
diesem Beispiel der Erfindung wird SDA in Verbindung mit einem elektronisch
adressierbaren Mikrochip durchgeführt, wobei der atmosphärische Druck
bei der SDA-Reaktion
erhöht
ist.
-
Wenn
genomische Nukleinsäure
verwendet wird, wird es vorgezogen, dass sie in Fragmente zwischen etwa
250–500
bp gespalten wird. Dies kann mittels eines Restriktionsenzyms wie
HhaI, FokI oder DpnI vorgenommen werden. Die Auswahl des Enzyms
und die Länge
der Sequenz sollten so bestimmt werden, dass die gesuchte Zielsequenz
vollständig
innerhalb des hergestellten Fragments enthalten ist, oder dass mindestens ein
ausreichender Teil der Zielsequenz in dem Fragment vorhanden ist,
so dass eine ausreichende Bindung der SDA-Amplifizierungsprimer
vorliegt. Zu anderen Verfahren zur Herstellung von Fragmenten gehören PCR und
Beschallung.
-
Die
in diesem Verfahren verwendeten Primer weisen im Allgemeinen eine
Länge von
25–100
Nukleotiden auf. Primer einer Länge
von etwa 40 Nukleotiden sind bevorzugt. Die Nukleinsäuresequenz
der Primer sollte im Wesentlichen zu der Zielsequenz homolog sein,
so dass unter Bedingungen hoher Stringenz Hybridisierung zwischen
Primer und Template-Nukleinsäure auftritt.
-
Fragmente
der Zielnukleinsäure
werden denaturiert, so dass sie einzelstrangig vorliegen, so dass
das Binden der Primer an die Zielstränge stattfinden kann. Erhöhen der Temperatur
auf etwa 95°C
ist ein bevorzugtes Verfahren zur Denaturierung der Nukleinsäuren. Zu
anderen Verfahren gehört
Erhöhen
des pH-Wertes; jedoch erfordert dies Absenken des pH-Wertes, so
dass es den Primern ermöglicht
wird, an das Ziel zu binden. Im Anschluss an die Bildung einzelstrangiger
Zielmoleküle
wird die SDA, wie in den zahlreichen Beispielen hierin diskutiert,
durchgeführt.
Typischerweise beinhaltet die SDA-Reaktion die Verwendung von mindestens einem
substituierten Nukleotid während
der Primerverlängerung,
so dass das Einschneiden eines Stranges während der Amplifizierung erleichtert
ist. Die Nuklease kann jede Nuklease sein, die typischerweise für SDA nützlich ist,
wie vorher diskutiert.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Verfahrens ist der atmosphärische Druck erhöht, entweder
bevor alle SDA-Reaktionsbestandteile kombiniert werden oder danach.
Der Druck ist erhöht,
so dass die Sternaktivität
reduziert ist, so dass die Spezifität der Restriktionsendonuklease
für ihr
Ziel effektiv erhöht
ist. Die Anwendung erhöhten
Drucks kann auch die Spezifität
der Primerwechselwirkung mit der Template-Nukleinsäure und
die Gesamtrate der Reaktion der verwendeten Enzyme steigern, wobei
die für
die SDA-Reaktion notwendige Zeit reduziert wird, während ihre
Spezifität
erhöht
ist. Mittels der Reduzierung der Sternaktivität ist die Template-unabhängige Amplifizierung
abgesenkt, wobei der kompetitive Verbrauch von Reagenzien durch unspezifische
Amplifizierung reduziert ist.
-
Erhöhter Druck
kann während
der Amplifizierung mittels verschiedener Verfahren erreicht werden. Zum
Beispiel können
die Reaktionen in Hochdruckgefäßen durchgeführt werden.
Die Reaktionen können
auch durchgeführt
werden, indem das Behältnis
in eine Reaktionskammer gestellt wird, die mit einem Hochdruckgerät verbunden
ist oder ein Teil davon ist (High Pressure Equipment Co. Erie, PA).
Es kann vorteilhaft sein, die wässrigen
Reaktionsmedien mit einer unvermischbaren Phase wie Silikonöl (Sigma)
zu überschichten,
wodurch Druck auf die wässrige
Lösung,
die die Zielnukleinsäure,
Nukleosidtriphosphate und Enzyme enthält, ausgeübt werden kann. Vorzugsweise
wird der Druck in dem Bereich von etwa 100 bis etwa 500 Atmosphären erhöht.
-
Zu
den in diesem Verfahren nützlichen
Polymerasen gehören
diejenigen, die die 5'→3'-Polymerisation an
einer Einschnittstelle anfangen. Die Polymerase sollte auch den
polymerisierten Strang abwärts
des Einschnitts verdrängen
und, was wichtig ist, sollte auch keine 5'→3'-Exonukleaseaktivität aufweisen
und hitzestabil sein. Polymerasen wie das große Fragment der DNA-Polymerase
I und das Klenow-Fragment der DNA-Polymerase I, dem die Exonukleaseaktivität fehlt,
und ein ähnliches
Fragment der Bst-Polymerase (New England Biochemicals, Beverly,
Mass.) sind nützlich.
SEQUENASE 1,0 und SEQUENASE 2,0 (U.S. Biochemical), T5-DNA-Polymerase
und Phi29-DNA-Polymerase sind ebenso nützlich. Im Allgemeinen sind
thermophile DNA-Polymerasen bevorzugt. Das thermophile Klenow-Fragment ohne Exonukleaseaktivität der Bst-Polymerase
aus Bacillus stearothermophillus (New England Biochemicals, Beverly,
Mass.) wird am meisten bevorzugt.
-
In
diesem Verfahren kann eine einzelne Reaktionstemperatur verwendet
werden, nachdem die Denaturierung stattgefunden hat, und diese Temperatur
sollte hoch genug sein, einen Pegel an Stringenz einzustellen, der
unspezifisches Binden minimiert, aber niedrig genug, spezifisches
Hybridisieren an den Zielstrang zu ermöglichen. Zusätzlich sollte
die Verwendung einer Temperatur, die vorzugsweise zwischen etwa
45°C und etwa
60°C liegt,
eine effiziente Enzymaktivität
unterstützen.
Denaturieren der Enzyme und der Nukleinsäure muss vermieden werden.
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Während der
SDA-Reaktionszyklen werden theoretisch etwa 20 Wiederholungen oder
Zyklen in einer etwa 106-fachen Amplifizierung
resultieren (i.e. SDA × 220 = 106). Typischerweise
ist in etwa 30 Minuten Amplifizierung eine 108-fache
Amplifizierung oder mehr zu erzielen.
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Hochdruck-SDA
ist für
verschiedene Anwendungen günstig,
darunter die Herstellung einzelstrangiger Nukleinsäuresonden
mit hoher Wiedergabequalität
oder einzelstrangiger Templates zum Sequenzieren. In Richtung dieses
Ziels kann Hochdruck-SDA entweder mit einem einzelnen Primer oder
unter Verwendung von zwei Primern geführt werden, von denen ein Primer
im Überfluss
gegenüber
dem anderen vorliegt. Das Ergebnis ist eine Überflussproduktion eines verdrängten Einzelstranges über den
anderen.
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Das
Vorhandensein des amplifizierten Ziel kann dann mittels beliebiger
Anzahl an Verfahren nachgewiesen werden. Ein Verfahren ist es, Reaktionsprodukte
einer bestimmten Stelle mittels Gelelektrophorese nachzuweisen.
Dieses Verfahren ist besonders nützlich,
wenn die Nukleotide mit einer Radiomarkierung wie 32P
markiert sind. Zu anderen Verfahren gehört Markieren der Nukleotide
mit einer physikalischen Markierung wie Biotin. Biotin-enthaltende Reaktionsprodukte
können
dann mittels an ein Signal-generierendes Enzym, wie der Peroxidase,
gebundenes Avidin identifiziert werden. Ein weiteres Verfahren ist
die Verlängerung
eines fluoreszierend markierten internen Primer.
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Zu
den Nachweissystemen, die in der Praxis dieser Erfindung nützlich sind,
gehören
homogene Systeme, die keine Trennung erfordern, und heterogene Systeme.
In jedem System werden ein nachweisbarer Marker oder mehr nachweisbare
Marker verwendet und die Reaktion oder Emission von dem Nachweissystem wird
beobachtet, vorzugsweise mittels automatisierter Mittel. Beispiele
für homogene
Systeme umfassen Fluoreszenz-Polarisation, mittels Enzymen vermittelte
Immunoassays, Fluoreszenz-Energieübergang, Hybridisierungsschutz
(z.B. Acridiniumleuchten) und geklonte Enzym-Donor-Immunoassays.
Beispiele heterogener Systeme umfassen Enzymmarkierungen (wie Peroxidase,
alkalische Phosphatase und Beta-Galaktosidase), Fluoreszenzmarkierungen
(wie Enzymmarkierungen und direkte Fluoreszenzmarkierungen (z.B.
Fluoreszein und Rhodamin)), Chemilumineszenz und Biolumineszenz.
Liposomen oder andere sackartige Partikel können auch mit Farbstoffen und
anderen nachweisbaren Markern und in solchen Nachweissystemen verwendet
werden. In diesen Systemen können
die nachweisbaren Marker direkt oder indirekt mit einer Bindungseinheit
verbunden sein oder die amplifizierten Produkte können in
der Anwesenheit eines Rezeptors hergestellt werden, der mittels
eines Liganden für
den Rezeptor erkannt werden kann.
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Protokoll für Strangverdrängungs-Amplifizierung
(SDA) unter erhöhtem
Druck
-
Amplifizierungsreaktionen
verbrauchen ungefähr
100 ng genomischer DNA (Faktor V) in einem Gesamtvolumen von 50 μL. Die genomische
DNA (humane plazentale DNA; Becton Dickinson) wird bei 95°C für 5 Minuten
denaturiert, gefolgt von einer Zentrifugation zur Sammlung von Kondensat.
Als nächstes
wird 1 μL der
SDA-Primermischung hinzugefügt
(50 μM pro
Reaktion) und bei 60°C
für 5 Minuten
inkubiert. Die SDA-Mischung (40 mM K2HPO4 pH 7,6, jeweils 1,4 mM dCTPαS, dTTP,
dATP und dGTP, 8,3 mM MgCl2, 40 Units/rxn BsoBI
(New England Biochemicals), 15,6 Units/rxn Bst-Polymerase (New England
Biochemicals) und jeweils 0,05 μM
SDA-Bumper-Primer) wird zugegeben und für 5 Minuten bei 60°C vorgewärmt, gefolgt
von einer Zugabe der Mischung zu SDA-Primern und der Zielprobe.
Siliconöl
wird oben auf die Reaktionsröhrchen
hinzugefügt
und in einer Hochdruckkammer positioniert. Der Druck wird auf zwischen
100 und 500 Atmosphären erhöht und bei
60°C für 30 Minuten
inkubiert. Im Anschluss an den Reaktionszeitraum wird der Druck
auf atmosphärischen
Druck reduziert und die Reaktion mittels Zugabe von 10 μL 100 mM
EDTA beendet. Die SDA-Produkte werden mittels Elektrophorese auf
6%igen, nicht-denaturierenden Polyacrylamid-Gelen aufgetrennt. Die
Gele werden mit Ethidiumbromid angefärbt und unter UV-Fluoreszenz
photographiert.
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Alternativ
dazu ist es möglich,
eine Vorrichtung zu nutzen, in der die Temperatur und/oder der Druck vor
der Zugabe der Polymerase und/oder der Restriktionsendonuklease
erhöht
werden.
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Die
Verwendung erhöhten
Drucks kann auch bei der Durchführung
der verankerten SDA oder jedwedes SDA-Vorgangs genutzt werden, wie
oben beschrieben. Speziell bei Durchführung von verankerter SDA auf
elektronisch adressierbaren Mikrochips sollte erhöhter Druck
Sternaktivität
senken und Effizienz erhöhen, indem
Primer-unabhängige
Amplifizierung reduziert wird.
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BEISPIEL 10
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In
einem weiteren Beispiel kann SDA in Verbindung mit elektronisch
adressierbaren Mikrochips verwendet werden, wobei die SDA-Reaktion „Ligations-abhängig" oder „auf Ligation
basierend" ist.
Dieses Verfahren weist die SDA-Amplifizierung einer ligierten Sonde
unter Verwendung eines Paares von universellen Amplifizierungprimern
auf. Die Amplifizierungsprimer sind in dem Sinne universell, dass
sie so gestaltet sind, dass alle ligierten Sonden in einer Testreaktion
amplifiziert werden, ob die Reaktion eine Mehrfach-Reaktion ist oder
ob sie auf ein einzelnes Ziel gerichtet ist. Die ligierte Sonde
wird mittels Zusammen-Ligierens eines Paares an Ligationssonden
gebildet, das an eine Zielsequenz hybridisiert wurde. Es sind keine
Bumper-Primer notwendig.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein Verfahren der auf Ligation basierenden SDA bereitgestellt, in
dem das Verfahren nicht mittels eines elektronischen Mikrochips
unterstützt
wird. In dieser Ausführungsform ist
es unter anderem nicht notwendig, irgendwelche Primer zu verankern,
was eine Prozedur ist, die das Separieren von Primersätzen während der
Mehrfach-Amplifizierung unterstützt,
da die Primer universell sind – es gibt
keine Notwendigkeit dafür,
Zielsequenzen an spezifische Primer zu dirigieren.
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Die
folgenden funktionalen Beschreibungen der Oligonukleotid-Reagenzien
sind nicht dazu gedacht, ihre aktuelle physikalische Zusammensetzung
zu definieren oder einzuschränken.
Eher zeigt die Beschreibung lediglich, dass jedes Reagens bestimmte
funktionale Eigenschaften offenbart. Folglich sollte vermerkt werden,
dass die funktionellen Bereiche eines gegebenen Oligonukleotid-Reagens überlappen
können
oder tatsächlich
eine gemeinsame Ausdehnung aufweisen können, als ob eine spezifische
Nukleinsäuresequenz fähig ist,
mehr als eine Funktion auszuüben.
Zusätzlich
hängt die
individuelle Basensequenz in einem jeweiligen gegebenen Oligomer
von der interessierenden Zielnukleinsäure ab, von dem für die Verwendung
in der SDA ausgewählten
Restriktionsenzym oder von einer für Bereiche des Amplifizierungsprimer
oder der Ligationssonde ausgewählten
zufälligen Sequenz,
so dass der Grad an Universalität
in das Amplifizierungsprotokoll eingebaut werden kann.
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Bei
der Durchführung
verwendet das auf Ligation basierende SDA-Verfahren, wie in 23(a–c)
dargestellt, ein Paar an Ligationssonden, die sich an benachbarte
Nukleinsäuresequenzen
auf einem Ziel anlagern. Das Paar an Ligationssonden bindet funktionell
derart an eine Ziel-Nukleinsäuresequenz,
dass es zusammen ligiert werden kann, während es sich an das Ziel anlagert,
so dass ein ligiertes Sondentemplate gebildet wird. Ligation findet
nur im Anschluss an die Hybridisierung der beiden Ligationssonden
eines Ligationssonden-Paares an eine Zielsequenz statt.
-
Die
erste Ligationssonde kann in drei funktionelle Bereiche unterteilt
werden: einen 5'-Bereich,
der an die Zielnukleinsäure
hybridisieren kann; einen mittleren Bereich; und einen 3'-Bereich, der eine
Nukleinsäuresequenz
aufweist, die an den ersten Amplifizierungsprimer binden kann. Die
zweite Ligationssonde kann ebenfalls in drei funktionelle Bereiche
unterteilt werden: einen 5'-Bereich,
der eine Nukleinsäuresequenz
aufweist, die mit Nukleinsäuresequenzen
identisch sind, die in dem zweiten Amplifizierungsprimer gefunden
werden und die eine Erkennungsstelle für Restriktionsendonuklease
aufweist; einen mittleren Bereich; und einen 3'-Bereich, der an Zielnukleinsäure hybridisieren
kann.
-
In
Bezug auf die Amplifizierungsprimer kann der erste Amplifizierungsprimer
in zwei funktionelle Bereiche unterteilt werden: einen 5'-Bereich, der eine
Erkennungsstelle für
eine Restriktionsendonuklease aufweist und einen 3'-Bereich, der an
die erste Ligationssonde hybridisieren kann. Der zweite Amplifizierungsprimer
kann ebenfalls in zwei funktionelle Bereiche unterteilt werden:
einen 5'-Bereich,
der eine Erkennungssequenz für
eine DNA-Restriktionsendonuklease
aufweist und einen 3'-Bereich,
der eine Nukleinsäuresequenz aufweist,
die die gleiche Sequenz aufweist wie der 5'-Bereich der zweiten Ligationssonde.
-
Die
auf Ligation basierende SDA-Reaktion weist eine Zahl an Teilschritten
auf. In Schritt 1 lagert sich das Paar an Ligationssonden an benachbarte
Sequenzen von einzelstrangiger Zielnukleinsäure an, so dass die zweite
Ligationssonde an den Zielstrang an einer Position auf dem Ziel
hybridisiert, die in 3'-Richtung
der Hybridisierungsposition der ersten Ligationssonde liegt. In
Schritt 2 katalysiert die DNA-Ligase die Ligation der beiden Ligationssonden,
so dass das ligierte Sonden-Tamplate gebildet wird. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird das 3'-Ende
des ligierten Sonden-Templates modifiziert, so dass eine Primerverlängerung
von diesem Ende verhindert wird. (23(a–c)).
-
In
Schritt 3 bindet der erste Amplifizierungsprimer an das 3'-Ende des ligierten
Sonden-Templates, so dass die Amplifizierungsprimer über das
Ende des Templates hinaus verlängert
werden, wobei sie einen 5'-Überhang
bilden. In einer bevorzugten Ausführungsform katalysiert die
DNA-Polymerase eine neue DNA-Synthese vom 3'-Ende der ersten Amplifizierungsprimer,
wodurch die ligierte Sonde von der Zielnukleinsäure verdrängt wird. Dies resultiert in
der Freisetzung von einzelstrangiger Zielnukleinsäure und
der Bildung von doppelstrangigen DNA-Oligonukleotiden, die einen
5'-Überhang
aufweisen (markiertes Produkt I, 23). Die
Freisetzung von einzelstrangiger Zielnukleinsäure und die Bildung der doppelstrangigen
Oligonukleotide findet ohne die Unterstützung von Bumper-Primern statt. Außerdem wird
der Ziel-Einzelstrang für
weiteres Binden von unligierten ersten Bindungssonden und unligierten
zweiten Bindungssonden verfügbar.
-
Somit
weist Produkt I einen ersten Strang auf, der eine Sequenz von 5' nach 3' aufweist, die dem
ligierten Sondentemplate entspricht, und einen zweiten Strang, der
zu dem ligierten Sondentemplate komplementär ist, mit einer zusätzlichen
Nukleinsäuresequenz
an seinem 5'-Ende,
die dem 5'-Ende
der ersten Amplifizierungsprimer entspricht. Dieses doppelstrangiges
DNA-Molekül
kann einer Folge von SDA-Reaktionen unterworfen werden, die einzelstrangige
DNA-Moleküle
produzieren, die mittels der universellen Amplifizierungsprimer
gebunden und amplifiziert werden können. Die aus diesen Reaktionen
resultierenden doppelstrangigen DNA-Moleküle sind ebenfalls empfindlich
gegenüber
Amplifizierung. Einschneiden mittels einer Restriktionsendonuklease,
gefolgt von Primerverlängerung
und Strangverdrängung
regeneriert im Wesentlichen das doppelstrangige DNA-Startermaterial.
Zusammengenommen amplifizieren diese Ligations-abhängigen SDA-Reaktionen schließlich die
Oligonukleotid-Sequenzen, die der ligierten Sonde entsprechen, wobei
sie den Nachweis der Zielsequenz gestatten. Diese Reaktionen werden
unten im Detail beschrieben.
-
In
Schritt 5 wird Produkt I mittels eines Restriktionsenzyms eingeschnitten,
so dass Produkt II hergestellt wird. In Schritt 6 wird Produkt II
einer Primerverlängerung
und Verdrängung
von der Einschnittstelle unterzogen, woraus Produkt III und Produkt
IV resultieren. Produkt III ist im Wesentlichen das gleiche wie
Produkt 1, mit Ausnahme dessen, dass der erste Strang von Produkt
III (der dem ersten Strang von Produkt I entspricht) an seinem 3'-Ende eine zusätzliche
Sequenz aufweist, die zu dem 5'-Ende
des ersten Amplifizierungsprimer komplementär ist. Produkt IV ist ein einzelstrangiges
Molekül
mit einer Sequenz, die den ersten Strang von Produkt II aufweist,
an einer Position in 3'-Richtung
von der Stelle, an der dieser Strang mittels der Restriktionsendonuklease
eingeschnitten wurde.
-
In
Schritt 7 wird Produkt III mittels einer Restriktionsendonuklease
eingeschnitten, so dass Produkt V gebildet wird. In Schritt 8 durchläuft Produkt
V Primerverlängerung
und Strangverdrängung,
so dass Produkt VI und Produkt VII gebildet werden. Produkt VI ist
im Wesentlichen das gleiche wie Produkt III. Produkt VII ist ein
einzelstrangiges DNA-Molekül,
das den eingeschnittenen Strang von Produkt V aufweist, der in 3'-Richtung zu der
Einschnittsstelle positioniert ist.
-
In
Schritt 9 bindet der zweite Amplifizierungsprimer an Produkt VII.
In Schritt 10 unterläuft
Produkt VII einer Primerverlängerungsreaktion
in beiden Richtungen, so dass Produkt VIII gebildet wird. Produkt
VIII ist ein doppelstrangiges Nukleinsäuremolekül, wobei der erste Strang eine
Sequenz aufweist, die Produkt VII entspricht, plus eine zusätzliche
3'-Sequenz, die
zu dem 5'-Bereich
des zweiten Amplifizierungsprimer komplementär ist, und der zweite Strang
zu dem ersten Strang komplementär
ist. In Schritt 11 wird Produkt VIII mittels einer Restriktionsendonuklease
eingeschnitten, so dass Produkt IX gebildet wird. Produkt IX ist
im Wesentlichen das gleiche wie Produkt VIII, mit Ausnahme dessen,
dass das 5'-Ende
von Produkt IX einen Einschnitt in der Nukleinsäure enthält, der dem 5'-Bereich des zweiten
Amplifizierungsprimer entspricht. In Schritt 12 unterläuft Produkt
IX Primerverlängerung
und Strangverdrängung,
so dass Produkt X und Produkt XI entstehen. Produkt X ist das gleiche
wie Produkt VIII. Produkt XI ist ein einzelstrangiges Nukleinsäuremolekül mit einer Sequenz,
die der Sequenz in 3'-Richtung
des Einschnittes auf dem eingeschnittenen Strang von Produkt IX entspricht.
In Schritt 13 wird Produkt XI mittels des ersten Amplifizierungsprimer
gebunden und in Schritt 14 resultiert Primerverlängerung in beiden Richtungen
in Produkt XII. Produkt XII ist ein doppelstrangiges Nukleinsäuremolekül, das Produkt
II in dem Sinne ähnlich
ist, dass es in den oben beschriebenen Reaktionspfad im Anschluss
an Schritt 6 und vor Schritt 7 eintreten kann. Folglich wird ein
anfängliches
Reaktionsprodukt des Ligations-abhängigen SDA-Pfades schließlich substanziell
regeneriert.
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Wie
vorher beschrieben, kann die SDA-Reaktion unter Verwendung von verankerten
Sonden durchgeführt
werden. In Bezug auf die auf Ligation basierende SDA sind die verankerten
Sonden vorzugsweise entweder einer der Amplifizierungsprimer oder
beide Amplifizierungsprimer oder eine der Ligationssonden oder beide
Ligationssonden.
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Experimentelle Daten für BEISPIEL
10
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Experiment 1
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In
diesem Beispiel wird ein generelles Protokoll für die bevorzugte, auf Ligation
basierende SDA einer Zielnukleinsäure bereitgestellt. Konzentrationen
und Volumina von Reaktionsbestandteilen und Zeit- und Temperaturprofile
können
angepasst werden wie benötigt.
Die Volumenangaben setzen ein Reaktionsvolumen für die Ligation von 25 μL voraus
und ein Endreaktionsvolumen für
die SDA von 50 μL.
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Zu
einem Mikrozentrifugenröhrchen
von 250 μL
wird ein Aliquot von 5 μL
einer wässrigen
Lösung
von Ligationssonden zugegeben, so dass die Endkonzentration jeder
Sonde in einem Reaktionsvolumen für die Ligation von 25 μL 5 nM beträgt. Als
nächstes
werden 10 μL
einer Lösung
von nicht-spezifischer (Carrier) DNA (z.B. Kalbsthymus-DNA) zugegeben,
so dass eine Endkonzentration von 20–100 μL/mL erreicht wird. Als nächstes werden
5 μL der
Probe in einer angemessenen Konzentration zugegeben, die die Template-Nukleinsäure enthält (z.B.
Zelllysat oder gereinigte genomische DNA), und das Röhrchen wird
bei 60°C
für 3 Minuten zum
Temperaturausgleich belassen. Nach dem Ausgleich werden 5 μL einer Lösung zugegeben,
die eine thermostabile DNA-Ligase enthält, zusammen mit einer ausreichenden
Menge einer Mischung an notwendigen Pufferbestandteilen 5-facher
Stärke,
so dass die Funktion der DNA-Ligase gestattet ist und damit die
Sonde hybridisieren kann. (Siehe Tabelle IV.)
-
Die
25 μL an
Ligationsreaktion wird bei 60°C
für 15
Minuten inkubiert und dann werden 20 μL einer SDA-Vorratslösung, die
zusätzliche
Pufferbestandteile, dNTPs und Amplifizierungsprimer enthält, zugegeben, so
dass endgültige
Reaktionskonzentrationen (in 50 μL),
wie in Tabelle V angegeben, erreicht werden. In einer Ausführungsform
wird ein zusätzlicher
Schritt eingefügt,
bei dem die Reaktion auf 95°C
für 3 Minuten
aufgeheizt wird, so dass ligierte Sonden von den Templates denaturiert
werden, und dann wird das Röhrchen
bei 60°C
für 3 Minuten
equilibriert. Zu dieser Reaktionsmischung werden 5 μL einer Flüssigkeit
zugegeben, die die SDA-Enzyme enthält, so dass die folgenden Endkonzentrationen
in einem Endreaktionsvolumen von 50 μL erreicht werden:
BsoBI-Restriktionsenzym:
0,8 Enzymunits/μL
(40 U/rxn)
Bst-DNA-Polymerase: 0,32 Enzymunits/μL (16 U/rxn).
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Die
Reaktionsmischung wird bei 60°C
für 30
Minuten inkubiert, dann wird die Reaktion gestoppt, indem die Reaktionsmischung
auf Eis gestellt wird.
-
-
-
Experiment 2
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In
diesem weiteren Beispiel wird das potentiell in einer Probe vorhandene
Salmonella spaQ-Gen (von dem ein Teil in 23d eingezeichnet
ist und das als SEQ ID Nr. 41 bezeichnet ist) amplifiziert. Dem
Reaktionsprotokoll, das in Experiment 1 beschrieben ist, wird gefolgt
unter der Verwendung den Ligationssonde LP1 (SEQ ID Nr. 37) und
LP2 (SEQ ID Nr. 38) und der Amplifizierungsprimer S1 (SEQ ID Nr.
39) und S2 (SEQ ID Nr. 40), die in 23(d) dargestellt
sind. Das in Experiment 2 beschriebene Beispiel soll allgemeine
Anwendbarkeit aufweisen. Man könnte
verschiedene Ziel-spezifische Ligationssonden herstellen zur Verwendung
mit dem Amplifizierungsprimern S1 und S2, indem die Sequenzen der
Ligationssonden L1 und L2, die komplementär zu dem spaQ-Gen sind, ersetzt
werden durch Sequenzen, die zu irgendeiner anderen interessierenden Zielnukleinsäure komplementär sind.
Außerdem
können
Amplifizierungsprimer S1 und S2, wie die in 23(d) abgebildeten,
in einer Mehrfach-Amplifizierung von mehr als einer Zielnukleinsäure verwendet
werden.
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Experiment 3
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Bei
hohen Konzentrationen an Ligationssonde kann die Ligase die Ligation
der Ligationssonden in einer Ziel-unabhängigen Weise katalysieren.
Die daraus resultierende ligierte Sonde kann SDA unterstützen und so
ein falsch positives Signal bewirken. In diesem weiteren Beispiel
ist ein bevorzugter Aspekt der Ligations-abhängigen SDA beschrieben, bei
der dieses Problem überwunden
ist, indem die Ligationssonden anfangs unfähig gemacht werden, mittels
der Ligase zusammen ligiert zu werden. In dieser Ausführungsform
wird ein Paar an unligierbaren Sonden ligierbar gemacht, so dass
Ziel-spezifische, Ligations-abhängige
SDA ermöglicht
wird.
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Im
Allgemeinen kann die Amplifizierung eines Hintergrund-Moleküls, das
Ziel-unabhängig ist,
verhindert werden, indem die Enden der innerhalb des Ligations-Verbindungspunktes
beteiligten Ligationssonden modifiziert werden. Dies kann auf verschiedene
Weisen stattfinden. Eine solche Modifizierung umfasst die Modifizierung
(darunter Entfernen, Blockade etc.) der 3'-Hydroxylgruppe, die an dem 3'-terminalen Nukleotid
der zweiten Ligationssonde (der Aufwärts-Sonde) vorhanden ist.
-
Eine
weitere solche Modifizierung umfasst die Modifizierung (darunter
Entfernen, Blockade etc.) der 5'-Phosphatgruppe,
die an dem 5'-terminalen
Nukleotid der ersten Ligationssonde (der Abwärts-Sonde) vorhanden ist. Verschiedene
Verfahren wurden empfohlen und können
empfohlen werden, in denen das Entfernen und/oder Veränderung
dieser Modifikationen vorzugsweise in der Gegenwart von Ziel-DNA
stattfindet.
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Speziell
ein Aspekt dieses Beispiels stellt eine Änderung der 3'-Hydroxylgruppe,
die an dem 3'-terminalen
Nukleotid der zweiten Ligationssonde (der Aufwärts-Sonde) vorhanden ist, so
dass eine Ligation der stumpfen Enden zwischen den Ligationssonden
verhindert wird. Die modifizierte, unligierbare Sonde wird unter
Verwendung einer Endonuklease, vorzugsweise Endonuklease IV, für die Ligation
kompetent gemacht. Dieses Reagens kann 3'-terminale Nukleotide aus Oligonukleotiden
herausschneiden und wird somit zum Herausschneiden des 3'-terminalen Nukleotids
der zweiten Ligationssonde genutzt, so dass ein neues 3'-terminales Nukleotid
mit einer 3'-Hydroxylgruppe
enthüllt
ist. Diese Reaktion ist mehr bevorzugt, wenn das Substrat der Ligationssonde
mit Ziel-DNA verknüpft
ist, und weniger bevorzugt, wenn das Substrat der Ligationssonde
nicht mit anderen DNA-Molekülen
verknüpft
ist. Daraus ergibt sich, dass, sobald die Ligationssonden an Ziel-DNA gebunden
sind, die Endonuklease (vorzugsweise Endonuklease IV) das 3'-terminale Nukleotid
der zweiten Ligationssonde herausschneiden kann, so dass ein neues
3'-terminales Nukleotid
mit einer 3'-Hydroxylgruppe enthüllt ist.
Die freie 3'-Hydroxylgruppe
der zweiten Ligationssonde, zusammen mit der freien 5'-Phosphatgruppe der
ersten Ligationssonde, sind nun neue Substrate für die Ligation mittels DNA-Ligase.
-
Da
Endonuklease dazu tendiert, effizienter zu wirken, wenn das Substrat-Oligonukleotid doppelstrangig
ist, wird sie vorzugsweise das 3'-terminale
Nukleotid der zweiten Ligationssonde herauszuschneiden, wenn diese
Sonde an Ziel-DNA gebunden ist, nicht, wenn sie frei in Lösung vorliegt.
Da die Endonuklease vorzugsweise die anfänglich Ligations-inkompetenten
Ligationssonden kompetent für
die Ligation macht, wenn sie in der Gegenwart von Ziel-DNA vorliegen,
ist die Ziel-unabhängige
Amplifizierung von Hintergrund-Molekülen verringert.
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Ein
weiterer Aspekt dieses Beispiels stellt die Modifizierung (darunter
Entfernen, Blockade etc.) der 5'-Phosphatgruppe,
die an dem 5'-terminalen
Nukleotid der ersten Ligationssonde (der Abwärts-Sonde) vorhanden ist, so
dass Ligation stumpfer Enden zwischen den Ligationssonden verhindert
wird. Die modifizierte, unligierbare Sonde wird kompetent gemacht
für die
Ligation unter Verwendung einer DNA-Polymerase mit Exonukleaseaktivität. Dieses
Reagens lässt
DNA-Polymerisation (neue DNA-Synthese) von dem 3'-Ende der Aufwärts-Sonde (der zweiten Ligationssonde)
in das 5'-Ende der
Abwärts-Sonde (der ersten
Ligationssonde) hinein stattfindet. Wenn die Polymerase das 5'-Ende der ersten
Ligationssonde berührt,
wird sie beginnen, Nukleotide vom 5'-Ende her herauszuschneiden. Während sie
Nukleotide aus der ersten Ligationssonde herausschneidet, werden
Nukleotide an dem 3'-Ende
der zweiten Ligationssonde hinzugefügt. In der Quintessenz bewegt
dies die „Lücke" zwischen der ersten
Ligationssonde und der zweiten Ligationssonde, wobei der Verbindungspunkt
mittels Ligase von 5' zu
3' ligiert wird.
Der Grad des Herausschneidens und des Ersetzens kann begrenzt werden,
indem die Menge und/oder der Typ der frei in Lösung vorhandenen Nukleotide
kontrolliert wird. Im Anschluss an die Abspaltung der Polymerase
enthält
der Verbindungspunkt eine freie 3'-Hydroxylgruppe
und eine freie 5'-Phosphatgruppe,
die beide Substrate für
die Ligation mittels DNA-Ligase darstellen. Wie oben angegeben,
wird diese Reaktion mehr bevorzugt, wenn das Substrat der Ligationssonde
mit Ziel-DNA verknüpft
ist und weniger bevorzugt, wenn das Substrat der Ligationssonde
nicht mit anderen DNA-Molekülen
verknüpft
ist. Dies verhält
sich wiederum so, weil die Reaktion, die die Ligationssonden ligierbar
macht, es vorzieht, dass die Ligationssonden verknüpft vorliegen,
so dass dsDNA gebildet wird. Wie es für den Fachmann verständlich ist,
wird solches Verknüpfen
eher für
Ziel-DNA bevorzugt als das Verknüpfen
mit Nicht-Ziel-DNA. Folglich ist die unabhängige Amplifizierung von Hintergrund-Molekülen verringert.
-
Wiederum
ein anderer Aspekt dieses Beispiels stellt Blockieren der Ligation
unter Verwendung von Fehl-Basenpaarung bereit. Hier wird Ligation
zwischen der ersten Ligationssonde und der zweiten Ligationssonde
verhindert, indem das 5'-Ende
der Abwärts-Sonde (der ersten
Sonde) ein Basenpaar mit Fehlpaarung oder mehr Basenpaare mit Fehlpaarung
aufweist. Wenn eine Sonde eine Basen-Fehlpaarung enthalten soll, sollte
dies so verstanden werden, dass die Sonde ein Nukleotid aufweist,
das nicht zu Ziel-DNA-Sequenzen komplementär ist, in einem Bereich der
Sonde, die sonst zu der Ziel-DNA komplementär ist. Fehlgepaarte Basen verhindern
Ligation mittels DNA-Ligase, bis die Basen mit Fehlpaarung herausgeschnitten
sind, wie in dem oben genannte Beispiel mit DNA-Polymerase.
-
Zur
Demonstration des Aspekts der Exonuklease/Ligase-abhängigen SDA
(XL-SDA) dieser Erfindung, wie in diesem weiteren Beispiel beschrieben,
wurden die neun Sätze
an Ligationssonden aus Tabelle VI synthetisiert. Diese Sonden wurden
zum Identifizieren der verschiedenen gezeigten Bakterienstämme gestaltet.
Die Sonden weisen Bereiche auf, die komplementär zu den spezifischen bakteriellen
Genen sind und zu Bereichen für
das Binden der Primer für
die SDA-Amplifizierung.
-
-
-
-
Die
Sonden wurden zu identischen Sätzen
von Ligations-SDA-Reaktionen zugegeben, so dass die Anzahl an Sätzen an
Ligationssonden in den Reaktionen in dieser Reihenfolge zunahm:
1 Satz (spaQ), 5 Sätze (spaQ,
stx1, stX2, sodB,
ipaH), 6 Sätze
(wie 5 + lcrV), 7 Sätze
(as 6 + asd), 8 Sätze
(wie 7 + eaeA), 9 Sätze (wie
8 + gnd), und so dass die Endkonzentration jeder Sonde 5 nM betrug.
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Ein
Vollextrakt von genomischer DNA aus Salmonella enteritidis wurde
als Template so zugegeben, dass die geschätzte Zahl an genomischen Äquivalenten
entweder 105, 104,
103 oder Null als eine Negativkontrolle
war. XL-SDA-Reaktionen wurden wie unten beschrieben durchgeführt und
die Reaktionsprodukte sowohl mittels Acrylamid-Gelelektrophorese
als auch mittels elektronischen Hybridisierens auf einer Mikroelektroden-Matrix
durchgeführt.
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XL-SDA-Reaktionen
wurden wie folgt durchgeführt,
obwohl die Konzentrationen und Volumina der Reaktionsbestandteile
und Zeit-/Temperatur-Profile wie benötigt angepasst werden können. Die
verwendeten Volumina setzen ein Reaktionsvolumen der Ligation von
25 μL voraus
und ein Endreaktionsvolumen für
SDA von 50 μL.
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In
einem Mikrozentrifugenröhrchen
von 250 μL
wurden Lösungen
der folgenden Reagenzien kombiniert, so dass die gegebenen Endkonzentrationen
erreicht wurden: (1) zwei (oder mehr) Ziel-spezifische Ligationssonden
(z.B. Sonde exo-LP1, die eine 5'-Sequenz
aufweist, die im Wesentlichen zu einem Bereich der interessierenden
Zielsequenz komplementär
ist, und eine 3'-Sequenz,
die zu einem universellen Amplifizierungsprimer komplementär ist, und
Sonde exo-LP2, die eine 3'-Sequenz
aufweist, die im Wesentlichen zu einem Bereich der Zielsequenz komplementär ist, die
abwärts
von LP1 positioniert ist, und eine 5'-Sequenz, die mit einem zweiten universellen
Amplifizierungsprimer identisch ist), so dass Sondenkonzentrationen
von 5 nM für
jede Sonde erreicht werden; und (2) eine Lösung, die die interessierende
Ziel-DNA enthält.
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Die
Exonuklease-/Ligationsreaktion wurde mittels Zugabe des Folgenden
gestartet: eine thermostabile DNA-Ligase (wie Taq-DNA-Ligase oder
Pfu-DNA-Ligase); eine thermostabile DNA-Polymerase mit 5'→3'-Exonukleaseaktivität (wie Taq-DNA-Polymerase);
Puffersalze, so dass die unten in Tabelle VII gegebenen Endkonzentrationen
erreicht werden; und dATP zu 2,8 mM in einem Reaktionsvolumen von
25 μL.
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Die
Ligations-/Exonuklease-Reaktion wurde bei 60°C für 15–30 Minuten inkubiert. Dann
wurden 20 μL einer
SDA-Vorratsmischung zugegeben, die zusätzliche Pufferbestandteile
enthält,
eine Mischung von dNTPs, so dass die Endkonzentration alle vier
dNTPs enthält,
und Amplifizierungsprimer, so dass die Endkonzentrationen (in 50 μL) aus Tabelle
VIII erreicht werden.
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Dann
werden 5 μL
einer, die SDA-Enzyme enthaltenden Lösung zugegeben, so dass die
folgenden Endkonzentrationen erreicht werden: BsoBI-Restriktionsenzym
zu 0,8 Enzymunits/μL
(40 U/rxn) und Bst-DNA-Polymerase zu 0,32 Enzymunits/μL (16 U/rxn).
Diese Reaktionsmischung wird dann bei 60°C für 30 Minuten inkubiert, so
dass die SDA-Reaktion
stattfinden kann. Die Reaktion wird gestoppt, indem sie auf Eis gestellt
wird, und die amplifizierten Produkte werden nachgewiesen.
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Die
hergestellten Reaktionsprodukte wurden sowohl mittels einer Polyacrylamid-Gelelektrophorese als
auch mittels elektronischen Hybridisierens auf einer Mikroelektroden-Matrix analysiert.
Eine Analyse von 5 μL
der XL-SDA-Reaktionen mittels Acrylamid-Gelelektrophorese zeigte, dass ein spezifisches
Amplifizierungsprodukt auf eine von der Template-Konzentration abhängigen Weise
in allen Kombinationen von Ligationssonden hergestellt wird. Zur
Demonstration spezifischer Amplifizierung der spaQ-Gensequenz von
Salmonella enteritidis wurden die Reaktionsprodukte der Ligations-SDA
auf einem Mikroelektroden-Array analysiert, auf der spezifische
Bindungssonden für
fünf der
bakteriellen Gene vorher an bestimmten Positionen angeordnet waren. 24 zeigt, dass in allen analysierten Proben die
spaQ-Sequenz nachgewiesen wurde.
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Das
Vorangegangene ist dazu bestimmt, die Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung zu verdeutlichen, und ist nicht dazu bestimmt, die Erfindung
in irgendeiner Weise einzuschränken.
Eine Vielzahl an Variationen und Modifikationen der vorliegenden
Erfindung können
ausgeführt
werden, ohne von dem wahren Geist und der Bandbreite der Erfindung
abzuweichen. Wie für
jeden Fachmann verständlich
ist, kann jede der Ausführungsformen,
wie oben veröffentlicht,
zusammen in beliebiger Kombination verwendet werden. Zum Beispiel
kann SDA in Verbindung mit einem elektronisch adressierbaren Mikrochip
durchgeführt
werden, wobei die für
eine Zielnukleinsäure
spezifischen Amplifizierungsprimer (so wie verzweigte Primerpaare
oder unverzweigte Primerpaare, die zu Ligationssonden komplementäre Sequenz
aufweisen, oder andere interessierende Zielnukleinsäuren) an
einem elektronisch adressierbaren Bindungskissen verankert sind,
die Zielnukleinsäure
elektronisch an solche Bindungskissen adressiert ist und SDA unter
hohem Druck durchgeführt
wird. In einem weiteren Beispiel kann SDA in Verbindung mit einem
elektronisch adressierbaren Mikrochip durchgeführt werden, wobei Allel-spezifische
Amplifizierungsprimer (so wie verzweigte Primerpaare oder unverzweigte Primerpaare)
auf einem elektronisch adressierbaren Bindungskissen verankert sind,
Zielnukleinsäure
an solche Bindungskissen elektronisch adressiert sind und SDA unter
hohem Druck oder alternativ bei atmosphärischem Druck durchgeführt wird.
In wiederum einem anderen Kombinationsbeispiel kann SDA in Verbindung mit
einem elektronisch adressierbaren Mikrochip durchgeführt werden,
wobei die SDA-Reaktion unter Verwendung von nicht-spaltbaren Primern
oder unter asymmetrischen Amplifizierungsbedingungen durchgeführt wird. Zusätzlich können andere
Kombinationen auf Ligation basierende SDA in Verbindung mit dem
elektronisch adressierbaren Mikrochip entweder unter erhöhtem Druck
oder unter normalem atmosphärischem
Druck aufweisen. Wie für
jeden Fachmann verständlich
ist, sind viele andere Kombinationen möglich.
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Obwohl
die Erfindung mit Bezug auf spezifische Änderungen beschrieben wurde,
sollen die Details davon nicht als Einschränkungen aufgefasst werden,
da es offensichtlich ist, dass auf verschiedene Äquivalente, Änderungen
und Modifikationen zurückgegriffen
werden kann, ohne von ihrem Geist und ihrer Bandbreite abgewichen
wird, und es versteht sich, dass solche äquivalenten Ausführungsformen
hierin aufgenommen sein sollen.
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