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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Lycopin in einer
Zusammensetzung, die dazu vorgesehen ist, die Anzeichen der Hautalterung
präventiv
und/oder oder kurativ zu behandeln, oder die Verwendung von Lycopin
für die
Herstellung einer solchen Zusammensetzung. Das Lycopin oder die
Zusammensetzung sind insbesondere dazu vorgesehen, die Zerstörung der
Haut und/oder der Schleimhäute
durch Hemmung von Collagenasen zu inhibieren. Die Erfindung betrifft
ferner ein Verfahren zur kosmetischen Behandlung der Haut und/oder
der Schleimhäute.
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Die
menschliche Haut besteht aus zwei Kompartimenten, nämlich einem
Oberflächenkompartiment, der
Epidermis, und einem tiefer liegenden Kompartiment, der Dermis.
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Die
natürliche
menschliche Epidermis setzt sich hauptsächlich aus drei Arten von Zellen
zusammen, bei denen es sich um Keratinocyten, die überwiegend
vorkommen, Melanocyten und Langerhans-Zellen handelt. Jeder dieser Zelltypen
trägt durch
seine eigenen Funktionen zu der wesentlichen Rolle bei, die die
Haut im Organismus spielt.
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Die
Dermis bildet für
die Epidermis einen festen Träger,
sie ist für
die Epidermis außerdem
der Bestandteil, durch den sie mit Nährstoffen versorgt wird. Die
Dermis besteht hauptsächlich
aus Fibroblasten und einer extrazellulären Matrix, die wiederum im
Wesentlichen aus Collagen, Elastin und einer Substanz, die als Grundsubstanz
bezeichnet wird, besteht, bei denen es sich um Bestandteile handelt,
die von den Fibroblasten synthetisiert werden. Man findet hier auch
Leucocyten, Mastocyten oder auch Gewebsmakrophagen. Außerdem gehen
Blutgefäße und Nervenfasern
durch sie hindurch. In normaler Haut, d. h. nicht pathologischer
Haut und keinem Narbengewebe, liegen die Fibroblasten im Ruhezustand,
d. h. nicht proliferativ, aus Sicht des Stoffwechsels wenig aktiv
und nicht mobil vor.
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Die
Collagenfasern gewährleisten
die Festigkeit der Dermis. Die Collagenfasern bestehen aus Fibrillen,
die miteinander verflochten sind und auf diese Weise mehr als zehn
Arten von unterschiedlichen Strukturen ausbilden. Die Festigkeit
der Dermis beruht zum großen
Teil auf der Verflechtung der Collagenfasern, die in allen Richtungen
gegeneinander gepresst werden. Die Collagenfasern sind an der Elastizität und dem
Tonus der Haut und/oder der Schleimhäute beteiligt.
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Die
Collagenfasern werden beständig
erneuert, diese Erneuerung nimmt jedoch mit dem Alter ab, die Dermis
wird dünner.
Dieses Dünnerwerden
der Dermis hat auch pathologische Ursachen, wie beispielsweise die
Hypersekretion von Corticoiden, einige Erkrankungen oder auch Vitaminmangel
(Vitamin C bei Skorbut). Es wird auch eingeräumt, das extrinsische Faktoren,
wie Strahlung, Tabak oder bestimmte Behandlungen (Glucocorticoide,
Vitamin D und seine Derivate beispielsweise) ebenfalls eine Wirkung
auf die Haut und ihren Collagengehalt haben.
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Verschiedene
Faktoren führen
zur Zerstörung
des Collagens, mit allen Konsequenzen, die man sich für die Struktur
und/oder Festigkeit der Haut und/oder der Schleimhäute vorstellen
kann.
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Obwohl
die Collagenfasern belastbar sind, sind sie empfindlich gegenüber bestimmten
Enzymen, die als Collagenasen bezeichnet werden. Eine Zerstörung der
Collagenfasern führt
dazu, dass die Haut weich und faltig wird. Die Menschen, die eine
glatte und zarte Haut bevorzugen, wollten dieses Phänomen jedoch
schon immer bekämpfen.
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Die
Collagenasen sind Teil einer Enzymgruppe, die als Metalloproteinasen
(MMPs) bezeichnet werden, die selbst Mitglieder einer Gruppe von
proteolytischen Enzymen (Endoproteasen) sind, die ein Zinkatom besitzen,
das in ihrem aktiven Zentrum mit drei Cysteingruppen und einem Methionin
koordiniert ist, und die die makromolekularen Komponenten der extrazellulären Matrix
und der Basalmembran bei neutralem pH-Wert abbauen (Collagen, Elastin,
etc.). Diese Enzyme sind in Lebewesen weit verbreitet und sie liegen
unter normalen physiologischen Bedingungen, wie dem Wachstum der
Organe und der Erneuerung der Gewebe, vor, sie werden jedoch in
geringem Maße
exprimiert.
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Ihre Überexpression
beim Menschen und ihre Aktivierung sind mit zahlreichen Prozessen
verbunden, die gelegentlich pathologisch sind und die die Zerstörung und
den Umbau der Matrix mit sich bringen. Dies führt entweder zu einer unkontrollierten
Resorption der extrazellulären
Matrix oder umgekehrt zu einem Fibrose-Zustand.
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Die
Familie der Metalloproteinasen besteht aus mehreren Gruppen, die
aufgrund ihrer Ähnlichkeit
hinsichtlich der Struktur und Substratspezifität wohl definiert sind (siehe
J. F. Woessner, Faseb Journal, Bd. 5, 1991, 2145). Von diesen Gruppen
können
die Colla genasen angegeben werden, die die fibrillären Collagene abbauen
sollen (MMP-1 oder interstitielle Collagenase, MMP-8 oder neutrophile
Collagenase, MMP-13 oder Collagenase 3), die Gelatinasen, die Collagen
vom Typ IV oder beliebige Arten von denaturiertem Collagen abbauen
(MMP-2 oder Gelatinase A (72 kDa), MMP-9 oder Gelatinase B (92 kDa)),
die Stromelysine (MMP-3), deren großes Aktivitätsspektrum gegen die Proteine
der extrazellulären
Matrix gerichtet ist, wie beispielsweise die Glycoproteine (Fibronectin,
Laminin), Proteoglycane und dergleichen oder auch die Membran-Metall-Proteinasen.
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Eine
ausgedehnte Exposition gegenüber
UV-Strahlung und insbesondere UV-Strahlung vom Typ A und/oder B
hat die Wirkung, dass die Expression von Collagenasen, insbesondere
das MMP-1, stimuliert wird. Dies stellt eine der Komponenten der
lichtinduzierten Hautalterung dar.
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Im Übrigen sind
während
der Menopause die hauptsächlichen
Veränderungen
an der Dermis eine Verminderung des Collagengehalts und der Dicke
der Dermis. Dies führt
dazu, dass bei Frauen in den Wechseljahren die Haut und/oder die
Schleimhaut dünner
werden. Die Frauen verspüren
dann ein Gefühl
von "trockener Haut" oder spannender
Haut und stellen eine Betonung der Falten und Fältchen an der Oberfläche fest. Die
Haut fühlt
sich beim Abtasten rau an. Schließlich ist die Haut weniger
geschmeidig.
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Man
versteht demnach die Bedeutung von Collagen in der Struktur von
Geweben, besonders der Haut und/oder den Schleimhäuten, und
warum es wichtig ist, seine Zerstörung zu bekämpfen, um so die Alterung, die
chronobiologisch oder lichtinduziert sein kann, und ihre Folgen
zu bekämpfen,
das Dünnerwerden
der Dermis und/oder die Zerstörung
von Collagenfasern, die dazu führen,
dass die Haut weich und faltig aussieht.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein neues
Produkt angeben zu können, das
eine inhibierende Wirkung für
Collagenasen aufweist und, wenn möglich, keine merklichen Nebenwirkungen
besitzt.
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Die
Anmelderin hat in überraschender
und unerwarteter Weise festgestellt, dass das Lycopin eine inhibierende
Aktivität
für die
Aktivität
der Collagenasen besitzt.
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Das
Lycopin ist ein natürliches
Pigment, das in reifen Früchten
vorkommt, insbesondere in der Tomate. Es gehört zur Familie der Carotinoide
und seine Struktur ähnelt
der Struktur von β-Carotin.
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Die
Rolle des Lycopin bei der Reifung von Früchten ist aus dem Stand der
Technik bekannt.
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Das
Lycopin wird in Zusammensetzungen mit bräunender Wirkung wegen seiner
Funktion bei der Synthese von Melanin (WO 97/47278) in Zusammensetzungen,
die zur Behandlung der Haare und/oder von Akne vorgesehen sind,
wegen seiner Aktivität
gegenüber
5a-Reduktasen (JP-2940964)
oder auch als Radikalfänger für freie
Radikale (JP-A-8-283136) verwendet.
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Nach
Kenntnis der Anmelderin wurde die inhibierende Aktivität des Lycopins
für die
Aktivität
der Collagenasen noch niemals beschrieben.
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In
der Druckschrift
US 5 925 348 sind
Zusammensetzungen beschrieben worden, die zur Bekämpfung der
Hautalterung vorgesehen sind und in denen der Wirkstoff ein Lotuswurzelextrakt
ist. Dieser wirkt wegen der Gegenwart einer L-Isoaspartylmethyltransferase.
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US 5 895 652 betrifft Nahrungsergänzungsmittel,
die ein gutes Funktionieren des menschlichen Metabolismus gewährleisten;
diese Zusammensetzungen enthalten komplexe Gemische von Vitaminen,
Mineralstoffen, Pflanzenextrakten, Enzymen und pH-Regulatoren.
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US 5 290 605 betrifft ein
Getränk,
das bei Sonnenexposition begleitend zu sich genommen werden soll
und das ein Gemisch von Carotinoiden und Antioxidantien und/oder
Vitaminen enthält.
Diese Zusammensetzung ist insbesondere dazu vorgesehen, die durch
UV-Strahlung gebildeten
freie Radikale zu vermindern.
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EP 659 402 betrifft Formulierungen,
die eine Kombination von lipophilen Antioxidantien und hydrophilen
Antioxidantien enthalten und genauer Kombinationen von Polyolen,
insbesondere Polyolen aus Vitis vinifera, und Carotinoiden und/oder
Procarotinoiden. Diese Zusammensetzungen weisen eine bessere Aktivität gegen
Radikale auf.
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Ein
erster Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Lycopin in
einer Zusammensetzung, wobei das Lycopin dazu vorgesehen ist, präventiv und/oder
kurativ die Anzeichen der chronobiologischen Hautalterung zu bekämpfen.
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Unter
Anzeichen der Hautalterung werden alle Veränderungen des äußeren Aussehens
der Haut verstanden, die mit der Alterung zu sammenhängen, die
chronobiologisch und/oder lichtinduziert sein können, wie beispielsweise Falten
und Fältchen,
schlaffe Haut, weiche Haut, dünner
gewordene Haut, Elastizitätsmangel und/oder
mangelnder Tonus der Haut, jedoch auch alle inneren Veränderungen
der Haut, die nicht systematisch durch ein verändertes äußeres Aussehen zum Ausdruck
kommen, wie beispielsweise alle inneren Zerstörungen der Haut, besonders
des Collagens, die die Folge einer Exposition gegenüber UV-Strahlung
sind.
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Ein
zweiter Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Lycopin
in einer Zusammensetzung, wobei das Lycopin dazu vorgesehen ist,
die Expression von Proteasen der extrazellulären Matrix, insbesondere von
Metalloproteinasen, besonders der Metalloproteinase vom Typ 1, zu
inhibieren.
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Ein
dritter Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Lycopin
in einer Zusammensetzung, wobei das Lycopin dazu vorgesehen ist,
die mit der Menopause zusammenhängenden
Beeinträchtigungen
der Haut zu behandeln.
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Ein
vierter Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Lycopin
in einer Zusammensetzung, wobei das Lycopin dazu vorgesehen ist,
Falten und Fältchen
zu bekämpfen.
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Der
fünfte
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Lycopin in einer
Zusammensetzung, wobei das Lycopin dazu vorgesehen ist, schlaffe
Haut zu bekämpfen.
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Der
sechste Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des Lycopins
in einer Zusammensetzung, wobei das Lycopin dazu vorgesehen ist,
weiche Haut zu bekämpfen.
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Der
siebte Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des Lycopins
in einer Zusammensetzung, wobei das Lycopin dazu vorgesehen ist,
dünner
gewordene Haut zu bekämpfen.
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Der
achte Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des Lycopins in
einer Zusammensetzung, wobei das Lycopin dazu vorgesehen ist, den
Elastizitätsmangel
und/oder mangelnden Tonus der Haut zu bekämpfen.
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Das
erfindungsgemäß verwendete
Lycopin kann natürlicher
oder synthetischer Herkunft sein. Unter einer natürlichen
Herkunft wird das Lycopin in reiner Form oder gelöst in unterschiedlichen
Konzentrationen verstanden, das aus einem natürlichen Element, wie beispielsweise
einem Pflanzenextrakt und besonders aus Tomate, erhalten wird.
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Unter
synthetischer Herkunft wird das Lycopin im reinen Zustand oder gelöst in unterschiedlichen
Konzentrationen verstanden, das durch chemische Synthese hergestellt
wird.
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Wenn
das Lycopin natürlicher
Herkunft ist, kann es aus einem pflanzlichen Material erhalten werden, das
aus einer in vivo kultivierten oder einer in vitro kultivierten
ganzen Pflanze stammt.
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Unter
in vivo kultiviert werden alle Kulturen vom herkömmlichen Typ verstanden, d.
h. im Boden, an freier Luft oder im Glashaus oder auch außerhalb
des Bodens.
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Unter
in vitro Kultur werden alle dem Fachmann bekannten Techniken verstanden,
die es ermöglichen, auf
künstlichem
Weg eine Pflanze oder einen Teil einer Pflanze zu erhalten. Der
beim Wachstum der Pflanzenzellen in vitro durch die physikalisch-chemischen
Bedingungen auferlegte Selektionsdruck ermöglicht es, im Gegensatz zu
in vivo kultivierten Pflanzen, ein standardisiertes und das ganze
Jahr verfügbares
Pflanzenmaterial zu erhalten.
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Erfindungsgemäß wird vorzugsweise
eine Pflanze aus einer in vivo Kultur verwendet. Erfindungsgemäß wird besonders
bevorzugt ein Tomatenextrakt mit einem hohen Lycopingehalt verwendet.
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Es
können
alle Extraktionsverfahren zur Herstellung des erfindungsgemäß verwendeten
Lycopins eingesetzt werden, die dem Fachmann bekannt sind.
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Das
Lycopin kann in wässeriger
Lösung
oder alkoholischer Lösung
und insbesondere ethanolischer Lösung
vorliegen.
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Unter
einer wässerigen
Lösung
wird eine Lösung
verstanden, die ganz oder zum Teil aus Wasser besteht. Es können hier
Wasser selbst, wässerig-alkoholische
Lösungen
in allen Mischungsverhältnissen
oder auch Lösungen
in allen Mischungsverhältnissen
angegeben werden, die aus Wasser und einer Verbindung wie Propylenglykol
bestehen.
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Erfindungsgemäß wird beispielsweise
ein Tomatenextrakt mit einem hohen Gehalt an Lycopin verwendet,
der von der Firma Metaphar hergestellt wird und im Handel unter
der Bezeichnung LycOMato® erhältlich ist, wobei er aus einem
Oleoresin-Extrakt mit 6% reinem Lycopin besteht.
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Der
Extrakt kann selbst den Wirkstoff der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
bilden.
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Der
Mengenanteil des Extrakts, der erfindungsgemäß verwendbar ist, ist natürlich von
der gewünschten
Wirkung abhängig
und kann daher in weiteren Bereichen schwanken.
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Das
Lycopin kann, um eine Größenordnung
anzugeben, im reinen Zustand in einer Menge von 10–12 bis
20% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung und vorzugsweise in einer
Menge von 10–8 bis
10% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung verwendet werden.
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Wenn
der Fachmann das Lycopin in Form einer Lösung, beispielsweise eines
Pflanzenextraktes verwendet, kann der Fachmann natürlich die
Menge der Lösung,
die in der Zusammensetzung verwendet wird, so anpassen, dass der
Mengenanteil des Lycopins in der fertigen Zusammensetzung mit den
oben definierten verwendbaren Mengen übereinstimmt.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann in allen vorstellbaren galenischen Formen vorliegen, die für eine topische
Anwendung auf die Haut und/oder die Schleimhäute und/oder die Haare sowie
eine Verabreichung auf oralem Weg geeignet sind.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
ist vorzugsweise für
eine Verabreichung auf oralem Wege vorgesehen.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
ist eine kosmetische Zusammensetzung, da sie dazu vorgesehen ist,
das allgemeine Aussehen der Haut einer Person, die sie verwendet,
zu verbessern.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
ist besonders bevorzugt eine kosmetische Zusammensetzung, die für eine Verabreichung
auf oralem Wege vorgesehen ist.
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Für eine Verabreichung
auf oralem Wege kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung in allen
geeigneten Formen vorliegen, beispielsweise als Trinklösung, Tablette,
Gelatinekapsel, Kapsel oder auch als Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzungsmittel.
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Die
Zusammensetzung enthält
ferner mindestens einen für
die orale Verabreichung angepassten und geeigneten Exzipientien.
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Für eine Verabreichung
durch topisches Auftragen auf die Haut, die Haare und/oder Schleimhäute enthält die erfindungsgemäße Zusammensetzung
natürlich
einen kosmetisch akzeptablen Träger,
d. h. einen Träger,
der mit der Haut, den Schleimhäuten,
den Nägeln
und den Haaren verträglich
ist, und sie kann in allen galenischen Formen vorliegen, die gewöhnlich für eine topische
Anwendung eingesetzt werden, insbesondere in Form einer wässerigen,
wässerigalkoholischen
oder öligen
Lösung,
als Öl-in-Wasser-Emulsion,
Wasser-in-Öl-Emulsion
oder multiple Emulsion, wässeriges
oder öliges
Gel, flüssiges,
pastöses
oder festes wasserfreies Produkt, Dispersion eines Öls in einer
wässerigen
Phase mit Hilfe von Kügelchen,
wobei die Kügelchen
Polymernanopartikel, wie Nanosphären
und Nanokapseln, oder besser Lipidvesikel vom ionischen und/oder
nicht ionischen Typ sein können.
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Die
Zusammensetzung kann mehr oder weniger flüssig sein und wie eine weiße oder
farbige Creme, eine Pomade, eine Milch, eine Lotion, ein Serum,
eine Paste oder ein Schaum aussehen. Sie kann auf die Haut gegebenenfalls
auch in Form eines Aerosols aufgetragen werden. Sie kann ferner
in fester Form vorliegen, beispielsweise als Stift. Sie kann auch
als Produkt zur Pflege, insbesondere zur Reinigung, als Produkt
zum Schminken oder auch als einfaches desodorierendes Produkt verwendet
werden.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann in bekannter Weise in der Kosmetik und Dermatologie übliche Zusatzstoffe
enthalten, wie hydrophile oder lipophile Gelbildner, hydrophile
oder lipophile Wirkstoffe, Konservierungsmittel, Antioxidantien,
Lösungsmittel,
Parfums, Füllstoffe,
Filter, Pigmente, Chelatbildner, Geruchsabsorber und Farbmittel.
Die Mengenanteile dieser verschiedenen Zusatzstoffe sind so, wie
sie herkömmlich
auf den jeweiligen Gebieten verwendet werden und liegen beispielsweise
im Bereich von 0,01 bis 20% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung.
Diese Zusatzstoffe können
in Abhängigkeit
von ihrer Art in die Fettphase, in die wässerige Phase, in die Lipidvesikel
und/oder in die Nanopartikel gegeben werden.
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Wenn
die erfindungsgemäße Zusammensetzung
eine Emulsion ist, kann der Mengenanteil der Fettphase im Bereich
von 5 bis 80 Gew.-% und vorzugsweise 5 bis 50 Gew.-% des Gesamtgewichts
der Zusammensetzung liegen. Die Öle,
Emulgatoren und Coemulgatoren, die in der als Emulsion vorliegenden
Zusammensetzung verwendet werden, sind unter den herkömmlich auf
dem jeweiligen Gebiet verwendeten Verbindungen ausgewählt. Der
Emulgator und der Coemulgator liegen in der Zusammensetzung in Mengenanteilen von
0,3 bis 30 Gew.-% und vorzugsweise 0,5 bis 20% des Gesamtgewichts
der Zusammensetzung vor.
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Von
den erfindungsgemäß verwendbaren Ölen können die
Mineralöle, Öle pflanzlicher
Herkunft (Aprikosenkernöl,
Sonnenblumenöl), Öle tierischer
Herkunft, synthetische Öle,
Siliconöle
und fluorierte Öle
(Perfluorpolyether) angegeben werden. Von den Fettsubstanzen können auch
Fettalkohole (Cetylalkohol), Fettsäuren und Wachse (Bienenwachs)
verwendet werden.
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Von
den erfindungsgemäß verwendbaren
Emulgatoren und Coemulgatoren können
beispielsweise die Ester von Fettsäuren und Polyethylenglykol,
wie PEG-40-stearat, PEG-100-stearat, die Ester von Fettsäuren und
Polyolen, wie Glycerylstearat und Sorbitantristearat angegeben werden.
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Von
den hydrophilen Gelbildnern kommen insbesondere die Carboxyvinylpolymere
(Carbomer), Acrylcopolymere, wie Copolymere von Acrylaten und Alkylacrylaten,
Polyacrylamide, Polysaccharide, natürliche Gummen und Tone in Betracht;
als lipophile Gelbildner sind etwa modifizierte Tone wie Bentone,
Metallsalze von Fettsäuren,
hydrophobe Kieselsäure
und Polyethylene zu nennen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur kosmetischen
Behandlung der Haut, das dazu vorgesehen ist, die Synthese des Collagens
zu stimulieren und/oder die mit dem Alter und/oder der Menopause
zusammenhängenden
Beeinträchtigungen
der Haut zu bekämpfen
und/oder das Dünnerwerden
der Dermis zu bekämpfen
und/oder das Auftreten von weicher und/oder faltiger Haut zu bekämpfen, wobei
das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, auf die Haut, die Haare
und/oder die Schleimhäute
eine kosmetische Zusammensetzung, die zumindest Lycopin enthält, aufzutragen
oder eine solche Zusammensetzung einzunehmen.
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Das
erfindungsgemäße kosmetische
Behandlungsverfahren kann insbesondere durchgeführt werden, indem kosmetische
Zusammensetzungen, wie die oben angegebenen, gemäß für diese Zusammensetzungen üblichen
Anwendungstechniken aufgetragen werden. Beispielsweise: Auftragen
von Cremes, Gelen, Seren, Lotionen, Milchen, Haarwaschmitteln oder
Zusammensetzungen zum Sonnenschutz auf die Haut oder die Haare oder
Aufbringen von Zahncreme auf das Zahnfleisch und vorzugsweise Verabreichung
einer Trinklösung,
eines Sirups, einer Tablette, einer Gelatinekapsel oder einer Kapsel
oder eines Nahrungsmittels oder Nahrungsergänzungsmittels auf oralem Wege.
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Die
folgenden Beispiele und Zusammensetzungen erläutern die Erfindung, ohne sie
einzuschränken, in
den Zusammensetzungen sind die Mengenanteile in Gewichtsprozent
angegeben.
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Beispiel 1: Bestimmung
der Aktivität
des Lycopins bezüglich
interstitieller Collagenasen
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Die
Aktivität
eines Tomatenextrakts mit hohem Lycopingehalt (LycOMato® von
der Firma Metaphar) wurde an HeLa-Zellen untersucht, die mit einem
Expressionsvektor transfiziert wurden, der für einen Teil des Promotors
der Collagenase codiert, der stromaufwärts des Gens der Chloramphenicol-Acetyltransferase (CAT)
kloniert wurde.
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Durch
die Untersuchung kann die Wirksamkeit eines Produkts für die Inhibierung
der Induktion der Transkription des Collagenasegens durch Phorbol
12 Myristate 13 Acetate (PMA) gezeigt werden.
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Der
Test wird an HeLa-Zellen (ATCC CCL2) durchgeführt, in die der Promotor des
Gens der Collagenase 1 (3,8 kB) eingeführt wurde, der stromaufwärts des
Gens der Chloramphenicolacetyltransferase (CAT) kloniert wurde.
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Die
Zellen werden während
24 Stunden PMA in einer Konzentration von 10 nM ausgesetzt.
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Vor
der Verabreichung des PMA werden die Zellen 2 Stunden mit Lycopin
(LycOMato® von
der Firma Metaphar) in Konzentrationen von 10–7 bis
10–4%
in Kontakt gebracht, was Lycopinkonzentrationen von 6·10–9 bis
6·10–6%
entspricht.
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Die
quantitative CAT-Bestimmung wird mit einem von Boehringer im Handel
erhältlichen
Kit "CAT-Elisa" nach den Anweisungen
des Herstellers durchgeführt.
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In
den Zellen, die weder PMA erhalten haben, noch mit dem zu testenden
Produkt behandelt wurden, wird das "Grundniveau" der CAT-Expression bestimmt.
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Die
in der folgenden Tabelle angegebenen Ergebnisse des Tests sind in
Bezug auf das Grundniveau (100%) als prozentuale Inhibierung der
Expression des CAT-Gens ausgedrückt.
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Die
Ergebnisse zeigen daher die Aktivität des Promotors der Collagenase-1
nach Induktion mit PMA und in Gegenwart oder Abwesenheit des zu
testenden Produkts.
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Die
Ergebnisse zeigen die inhibierende Wirkung von Lycopin auf die Synthese
der Collagenase-1 durch Inhibierung der Aktivität ihres Promotors. Beispiel
2: Formulierungsbeispiele, die die Erfindung erläutern, insbesondere erfindungsgemäße Zusammensetzungen.
Diese Zusammensetzungen werden durch einfaches Mischen der verschiedenen
Komponenten erhalten. Zusammensetzung
1 – Weiche
Kapseln:
Exzipientien: | |
Sojaöl | 40
mg |
Weizenkeimöl | 85
mg |
Sojalecithine | 25
mg |
Vitamine: | |
Natürliche Tocopherole | 3
mg |
Bestandteile: | |
Lycopin
6% | 175
mg |
Zusammensetzung
2: Haarwaschmittel
Lycopin | 10–7% |
Hydroxypropylcellulose
(Klucel H® von
der Firma Hercules) | 1,00% |
Parfum | 0,50% |
Konservierungsmittel | 0,30% |
Wasser | ad
100,00% |
Zusammensetzung
3: Creme zur Pflege des Gesichts (Öl-in-Wasser-Emulsion)
Lycopin | 0,01% |
Glycerylstearat | 2,00% |
Polysorbat
60 (Tween 60® von
der Firma ICI) | 1,00% |
Stearinsäure | 1,40% |
Triethanolamin | 0,70% |
Carbomer | 0,40% |
flüssige Fraktion
von Sheabutter | 12,00% |
Perhydrosqualen | 12,00% |
Antioxidationsmittel | 0,05% |
Parfum | 0,50% |
Konservierungsmittel | 0,30% |
Wasser | ad
100,00% |
Zusammensetzung
4: Gel für
die Haut
Lycopin | 0,01% |
all-trans-Retinsäure | 0,05% |
Hydroxypropylcellulose
(Klucel H® von
der Firma Hercules) | 1,00% |
Antioxidationsmittel | 0,05% |
Isopropanol | 40,00% |
Konservierungsmittel | 0,30% |
Wasser | ad
100,00% |
Zusammensetzung
5: Gel für
die Pflege des Gesichts
Lycopin | 10–5% |
Hydroxypropylcellulose
(Kucel H® von
der Firma Hercules) | 1,00% |
Antioxidationsmittel | 0,05% |
Isopropanol | 40,00% |
Konservierungsmittel | 0,30% |
Wasser | ad
100,00% |
Zusammensetzung
6: Gel
Lycopin | 0,10% |
Hydroxypropylcellulose
(Kucel H® von
der Firma Hercules) | 1,00% |
Antioxidationsmittel | 0,05% |
Lidocain-Hydrochlorid | 2,00% |
Isopropanol | 40,00% |
Konservierungsmittel | 0,30% |
Wasser | ad
100,00% |
Zusammensetzung
7: Pflegende Creme für
Sonnenerytheme (Öl-in-Wasser-Emulsion)
Lycopin | 10–6% |
Glycerylstearat | 2,00% |
Polysorbat
60 (Tween 60® von
der Firma ICI) | 1,00% |
Stearinsäure | 1,40% |
Glycyrrhetinsäure | 2,00% |
Triethanolamin | 0,70% |
Carbomer | 0,40% |
flüssige Fraktion
von Sheabutter | 12,00% |
Sonnenblumenöl | 10,00% |
Antioxidationsmittel | 0,05% |
Parfum | 0,50% |
Konservierungsmittel | 0,30% |
Wasser | ad
100,00% |
Zusammensetzung
8: Pflegende Antifaltencreme für
das Gesicht (Öl-in-Wasser-Emulsion)
Lycopin | 10–7% |
Glycerylstearat | 2,00% |
Polysorbat
60 (Tween 60® von
der Firma ICI) | 1,00% |
Stearinsäure | 1,40% |
5-n-Octanoylsalicylsäure | 0,50% |
Triethanolamin | 0,70% |
Carbomer | 0,40% |
flüssige Fraktion
von Sheabutter | 12,00% |
Perhydrosqualin | 12,00% |
Antioxidationsmittel | 0,05% |
Parfum | 0,50% |
Konservierungsmittel | 0,30% |
Wasser | ad
100,00% |
Zusammensetzung
9: Lotion
Lycopin | 1,00% |
Glykolsäure | 50,00% |
Hydroxypropylcellulose
(Kucel H® von
der Firma Hercules) | 0,05% |
Konservierungsmittel | 0,30% |
NaOH | ad
pH = 2,8 |
Ethanol | ad
100,00% |
Zusammensetzung
10: Abschminklotion für
das Gesicht
Lycopin | 10–4% |
Antioxidationsmittel | 0,05% |
Isopropanol | 40,00% |
Konservierungsmittel | 0,30% |
Wasser | ad
100,00% |