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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Adenin-Nukleotid-Translocase-1 (ANT-1),
einem zentralen Bestandteil der Permeability-Transition-Pore in Mitochondrien, als
ein Arzneimittelziel, insbesondere für die Behandlung von dilatativer
Kardiomyopathie. Weiterhin ist ein Assay für den Nachweis von pharmakologisch
wirksamen Substanzen, welche die ANT-1-Aktivität hemmen, offenbart. Außerdem wird
ANT-1-Expression als diagnostischer Marker für dilatative Kardiomyopathie
beansprucht.
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Apoptose
ist eine Form des Zelltods, die bei der Entwicklung, Gewebehomöostase und
-Erkrankung eine Rolle spielt (White, 1996). Ihre Induktion muss
genau reguliert werden. Andernfalls können schwerwiegende Folgen
auftreten: Eine hyperaktive Apoptoseinduktion könnte zu degenerativen Erkrankungen
wie Alzheimer-Erkrankung führen
(Loo et al., 1993); eine verminderte Aktivität kann zu dem mehrstufigen
Prozess der Tumorgenese beitragen, da Tumorzellen multiplen proapoptotischen
Stimuli ausgesetzt sind (McGill, 1997). Die Induktion der Apoptose wird
in der Zelle daher durch eine genau ausgearbeitete Anordnung von
Kontrollen und Gleichgewichten reguliert. Schließlich wird eine Familie von
Cysteinproteasen, die sog. Caspasen, aktiviert (Salvesen und Dixit,
1997). Diese Enzyme können
spezifische Substrate in der Zelle spalten, was zu dem typischen apoptotischen
Phänotyp
und der Selbstzerstörung der
Zelle führt.
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Der
erste Hinweis darauf, dass Mitochondrien bei der Apoptoseinduktion
eine Rolle spielen, war die Beobachtung, dass bei einem in vitro-System
zur Apoptoseinduktion die Anwesenheit von Mitochondrien erforderlich
war (Newmeyer et al., 1994). Der Permeability-Transition-Pore (PT)-Komplex
(Zoratti und Szabo, 1995), ein Proteinaggregat, welches in Kontaktstellen
der inneren und äußeren mitochondrischen
Membran vorliegt, wurde daraufhin als verantwortlich für die Apoptoseinduktion
identifiziert (Petit et al., 1995; Zamzami et al., 1995b). Es ist
gezeigt worden, dass multiple pharmakologische Stimuli diesen Komplex
auf eine bislang unbekannte Weise aktivieren (Fulda et al., 1998;
Petit et al., 1995; Zamzami et al., 1998). Der aktivierte Komplex
führt zu
dem Zusammenbruch des Potenzials über die innere mitochondrische
Membran (ΔΨm), zum Anschwellen von Mitochondrien und
zur Bildung von Sauerstoffradikalen (Vander Heiden et al., 1997;
Zamzami et al., 1995a). Die anschließende Freisetzung von apoptogenen
Caspasen (Susin et al., 1999a) und einer putativen Oxidoreductase
(Susin et al., 1999b) trägt
zu der Apoptoseinduktion bei.
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Viele
an der Apoptose beteiligten Gene besitzen eine dominante Fähigkeit,
bei Überexpression Zelltod
zu induzieren. Dieses Merkmal ist selbst über Spezien hinweg konserviert
(McCarthy und Dixit, 1998). Die Erklärung dafür könnte in der Tatsache liegen,
dass die überexprimierten
Proteine an Protein-Protein-Kontakten
teilnehmen und dadurch das Signal zur Apoptose erzeugen können (Yang
et al., 1998). Folglich haben wir vor kurzem ein Screening für dominante,
Apoptose-induzierende Gene entwickelt (Grimm und Leder, 1997). Das
Screening beruht auf der iterativen Transfektion kleiner Plasmidvorräte einer
standardisierten cDNA-Bibliothek in Säugerzellen und der morphologischen
Bestimmung der Apoptoseinduktion.
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Hier
beschreiben wir die Isolierung von Adenin-Nukleotid-Translocase-1
(ANT-1), einer zentralen
Komponente der Permeability-Transition-Pore, unter Verwendung eines
solchen Screenings. Es wurde vor kurzem gezeigt, dass ANT-1 für die durch Bax,
einer weiteren Komponente des PT-Komplexes, vermittelte Apoptose
erforderlich ist (Marzo et al., 1998a). Umgekehrt kann ANT-1 Apoptose
in Abhängigkeit
von Bax induzieren. Hierfür
muss ANT-1 durch das chemische Atraktylosid, welches ANT-1 in einer
spezifischen Konformation festhält
und PT-Porenöffnung
verursacht, pharmakologisch aktiviert werden (Marzo et al., 1998a).
In unseren Experimenten mit ANT-1 ist jedoch ein solches sekundäres Signal
für die
Apoptoseinduktion nicht erforderlich. Die Apoptoseaktivität von ANT-1
scheint nicht von ihrer bekannten Funktion für den ADP/ATP-Austausch abhängig zu
sein, da verschiedene Transport-inaktive Mutanten noch immer zu
Zelltod führen
könnten. Überraschenderweise
haben wir herausgefunden, dass ein sehr homologes Protein, der ANT-2-Transporter,
für die
Apoptoseinduktion inaktiv war. Ferner konnte ANT-1 in Hefe keine
Form des Zelltodes auslösen.
Dies steht im Gegensatz zu Bax, welches direkt mit ANT-1 wechselwirkt
und dominant Zelltod in Hefe induzieren kann. Dieses Ergebnis legt
nahe, dass die durch ANT-1 vermittelte Apoptoseinduktion von Protein-Protein-Wechselwirkungen
abhängig
ist, die spezifisch für
Säugerzellen
sind und dass sie unabhängig
von der durch Bax vermittelten Apoptose ist. Da ANT-1 durch Überexpression
zur Apoptoseinduktion aktiviert wird, ist es interessant festzustellen, dass
dieses Gen in Mitochondrien bereits stark exprimiert wird. Dies
legt nahe, dass es in einer normalen Zelle durch andere Proteine
der PT-Pore inaktiv gehalten werden muss, was wichtige stöchiometrische Beziehungen
zwischen den verschiedenen Komponenten dieses Komplexes impliziert.
In Übereinstimmung
damit haben wir herausgefunden, dass Cyclophilin D, eine weitere
Komponente der PT-Pore, die durch ANT-1 induzierte Apoptose unterdrücken kann. Darüber hinaus
helfen unsere Daten dabei, die beobachtete Apoptoseinduktion dilatativer
Kardiomyophathie (DCM), einer degenerativen Erkrankung des Herzmuskels,
die durch eine drastische Steigerung der Expression von ANT-1 und
durch übermäßige Apoptoseinduktion
gekennzeichnet ist, zu erklären.
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Diese
Ergebnisse sind bislang der direkteste genetische Beweis dafür, dass
die PT-Pore Apoptose signalisieren kann und können zur molekularen Aufklärung darüber führen, wie
dieser Komplex für
die Apoptoseinduktion aktiviert werden kann.
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Ein
erster Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung einer
wirksamen Menge einer Substanz, die geeignet ist, um die Aktivität von Adenin-Nukleotid-Translocase-1
(ANT-1) zu hemmen, insbesondere die Apoptose induzierende Aktivität von ANT-1,
für die
Hemmung von Apoptose in einer isolierten Zelle.
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Die
Zelle ist bevorzugt eine Wirbeltierzelle, weiter bevorzugt eine
Säugerzelle
und noch weiter bevorzugt eine menschliche Zelle, z.B. ein menschlicher
Myozyt.
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Die
Hemmung kann einen Apoptose-induzierenden Signalübertragungsweg bewirken, wobei
der Weg durch ANT-1 aktiviert wird. Die Aktivität von ANT-1 kann auf der Nukleinsäureebene
und/oder auf der Proteinebene gehemmt werden. Die Hemmung auf der
Nukleinsäureebene
kann durch Verringerung der ANT-1-Genexpression, z.B. durch Verwendung von
Antisense-Oligonukleotiden,
welche die ANT-1-Gentranskription hemmen können, durch Verwendung von
Ribozymen, die in der Lage sind, ANT-1-Transkripte zu spalten oder
durch Hemmung der Aktivität
des endogenen Promotors, z.B. über ANT-1-spezifische
Transkriptionsfaktoren bewirkt werden. Die Verringerung der ANT-1-Expression kann
auch durch Beeinflussen der Aktivität der Proteine, welche stromaufwärts dieser
Transkriptionsfaktoren wirken, wie beispielsweise Proteinkinasen
und Phosphatasen, erreicht werden. Eine Hemmung auf der Proteinebene
kann durch Anti-ANT-1-Antikörper, durch
ANT-1-regulatorische Proteine, z.B. durch Proteine, welche in Permeability-Transition-Poren
auftreten, wie beispielsweise Cyclophilin D oder durch Substanzen
mit geringem Molekulargewicht, welche in der Lage sind, die apoptotische
oder proapoptotische Aktivität
von ANT-1 zu hemmen, bewirkt werden.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
einer pharmazeutisch wirksamen Menge einer Substanz, die in der
Lage ist, die Aktivität
von Adenin-Nukleotid-Translocase-1 (ANT-1), insbesondere die Apoptose-induzierende Aktivität von ANT-1
zu hemmen, zur Herstellung eines Medikaments für die Behandlung von degenerativen
Erkrankungen, die mit übermäßiger Apoptose im
Zusammenhang stehen. Beispiele von Erkrankungen, welche durch Verabreichung
von ANT-1-Antagonisten behandelt werden können, sind dilatative Kardiomyopathie
und andere humane pathogene Erkrankungen, die mit übermäßiger Apoptose
im Zusammenhang stehen. Weiter bevorzugt ist die Erkrankung dilatative
Kardiomyopathie.
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Der
ANT-1-Antagonist kann als eine pharmazeutische Zusammensetzung,
welche den Wirkstoff ggf. zusammen mit pharmazeutisch annehmbaren Verdünnungsmitteln,
Trägern
oder Hilfsstoffen umfasst, verabreicht werden. Die pharmazeutische
Zusammensetzung kann für
orale, parenterale, z.B. intradermale, intravenöse oder intramuskuläre, rektale, nasale
und topische Anwendungen geeignet sein. Die Zusammensetzung kann
eine Injektionslösung, Salbe,
Creme oder Spray sein. Ferner kann die Zusammensetzung Retardierungseigenschaften
aufweisen, beispielsweise kann sie eine verzögerte Freisetzung des Wirkstoffs
zeigen.
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Die
Dosierung des Wirkstoffs hängt
von der spezifischen Verbindung, die verabreicht wird, der Art und
Schwere der Erkrankung ab. Z.B. ist eine Dosierung des Wirkstoffs
von 0,01 mg bis 100 mg pro Tag und pro kg Körpergewicht geeignet.
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Ein
noch weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein in vitro-Verfahren
zum Identifizieren von Substanzen, die zur Apoptosehemmung geeignet
sind, welches den Schritt der Bestimmung der Fähigkeit einer Testsubstanz,
die Aktivität
von ANT-1, im Besonderen die Apoptose induzierende Aktivität von ANT-1,
zu hemmen, umfasst. Bevorzugt kann die Fähigkeit einer Testsubstanz,
ANT-1 oder eine Domäne
davon zu binden, bestimmt werden. Insbesondere die N-terminate Domäne von ANT-1,
welche die Aminosäuren
1-150, bevorzugt
die Aminosäuren 1–200 umfasst,
ist für
die Bestimmung der Bindung von Testsubstanzen geeignet. Alternativ
kann die Fähigkeit
von Testsubstanzen, die Bindung von ANT-1 an dessen natürliche Bindungspartner
wie beispielsweise Cyclophilin D zu hemmen, bestimmt werden. Somit
wird eine Substanz, welche ANT-1 oder eine Domäne davon bindet oder die Bindung
von ANT-1 an dessen natürliche
Bindungspartner hemmt, als Apoptoseinhibitor identifiziert.
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Die
Identifikation von ANT-1-Antagonisten kann als ein Hochdurchsatz-Assay
durchgeführt
werden, welches bevorzugt eine parallele Bestimmung von mindestens
24 und weiter bevorzugt mindestens 96 Testverbindungen umfasst.
Der Assay kann als ein Assay auf Zellbasis durchgeführt werden,
wobei ein Testsystem, welches ANT-1-haltige Zellfraktionen oder
vollständige
ANT-1-haltige Zellen umfasst, verwendet wird. Alternativ kann der
Assay als ein Assay auf Molekülbasis
durchgeführt
werden, welcher ein im Wesentlichen gereinigtes und isoliertes Protein ausgewählt aus
ANT-1 oder einer Domäne
davon, insbesondere einer N-terminalen Domäne davon umfasst. Das im Wesentlichen
gereinigte ANT-1-Protein kann ein rekombinantes ANT-1-Protein sein,
bei dem es sich um ein lösliches
Protein (durch Deletion von Membranankerdomänen) oder ein Membran-gebundes
Protein handeln kann.
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In
einem Assay auf Zellbasis kann der Bestimmungsschritt die Messung
der Apoptoseinduktion umfassen. Die Apoptoseinduktion kann durch
einen Parameter gemessen werden, der im Zusammenhang mit Apoptose
steht, wie beispielsweise DNA-Fragmentierung, Caspase-Aktivierung
oder charakteristische Veränderungen
der Zellmorphologie oder durch andere qualitative und/oder quantitative
Verfahren zur Apoptosemessung, die im Fachbereich bekannt sind.
In Assaysystemen auf molekularer Basis kann die Bestimmung die Messung
von Protein-Protein-Wechselwirkungen, z.B. die Wechselwirkung von
ANT-1 mit anderen Proteinen oder eine direkte Messung der Wechselwirkung
von Testverbindungen mit ANT-1, umfassen.
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Da
die Erfindung hochreguliertes ANT-1 als Arzneistoffziel in dilatativer
Kardiomyopathie oder anderen degenerativen Erkrankungen beschreibt,
ist ein weiterer Aspekt dieser Erfindung die Untersuchung der ANT-1-Expressionsmengen
bei Patienten als ein diagnostischer Marker. Die ANT-1-Expression kann durch
herkömmliche
Verfahren detektiert und quantifiziert werden, z.B. auf der RNA-Ebene
durch Hybridisierung und/oder Amplifikationsverfahren oder auf der
Proteinebene durch Antikörper
und/oder Aktivitätsassays.
Somit betrifft die Erfindung ein in vitro-Verfahren für die Diagnose
einer degenerativen Erkrankung oder einer Prädisposition dafür, welches die
Bestimmung der ANT-1-Expression in einer Gewebeprobe und/oder Körperflüssigkeiten
eines zu untersuchenden Subjekts umfasst, wobei eine erhöhte ANT-1-Expression
ein Anzeichen für
eine degenerative Erkrankung oder eine Prädisposition dafür ist.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Figuren und Beispiele
weiter veranschaulicht.
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Beschreibung
der Figuren
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1.
Adenin-Nukleotid-Translocase-1 (ANT-1)-Expression führt zu phänotypischer
Apoptoseinduktion. Der leere Vektor oder ein Expressionsplasmid
für ANT-1
wurden transient in 293T-Zellen transfiziert. Nach 16 h wurden Phasenkontrastbilder bei
einer 200-fachen Vergrößerung aufgenommen.
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2.
Wirkung der ANT-1-Expression auf Mitochondrien. (A) Eine ANT-1-Überexpression führt zum
Zusammenbruch des inneren mitochondrischen Membranpotenzials. HeLa-Zellen
wurden mit einem Expressionsvektor für GFP (2 μg) zusammen mit einem Kontrollvektor
("Vektor"; 2 μg) oder einem
Plasmid für
ANT-1 ("ANT-1"; 2 μg) transfiziert.
Nach 16 h wurden die Zellen mit CMXRos behandelt, welches Mitochondrien
mit einem intakten Membranpotenzial anfärbt. Anschließend wurden
Phasenkontrast- und Fluoreszenzmikroskopiebilder für GFP und
CMXRos-Aktivität
aufgenommen. (B) ANT-1 induziert die Freisetzung von Cytochrom c
aus Mitochondrien. 293T-Zellen
wurden mit einem Kontrollvektor oder einem Expressionsvektor für ANT-1 transfiziert. Cytoplasmaextrakte
wurden hergestellt und durch ein Western Blot auf die Anwesenheit
von Cytochrom c untersucht. Molekulargewichtsstandards sind links angegeben.
Gleiche Beladung des Gels ist durch eine obere unspezifische Bande
mit gleicher Intensität
gezeigt.
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3.
Wirkung von ANT-1 auf Protein- und DNA-Degradation. (A) ANT-1 führt zur
Degradation von Poly-ADP-Ribosepolymerase (PARP). 293T-Zellen wurden
mit einem leeren Kontrollvektor, einem Expressionsvektor für das "Todesdomäne"-Protein RIP oder
mit ANT-1 transfiziert. 16 h später
wurden nukleare Extrakte der transfizierten Zellen hergestellt und
in einem Western Blot auf den Status von PARP untersucht. Das erzeugte
PARP-Fragment ist durch einen Pfeil gezeigt. Ein unspezifisches
Signal (o) diente als eine innere Kontrolle für eine gleiche Beladung des
Gels. (B) Hemmung der ANT-1-Apoptose durch
einen spezifischen Inhibitor für
Caspasen. ANT-1 (1 μg)
und ein Kontrollvektor (10 μg)
oder ein Expressionsvektor (10 μg)
für den
Caspaseinhibitor p35 von Baculovirus wurden cotransfiziert und die spezifische
Apoptoseinduktion wurde durch FACS-Analyse bestimmt. Die Mittelwerte
und die Standardabweichungen sind angegeben (n=3) (C) ANT-1 induziert
internukleosomale DNA-Spaltung. 293T-Zellen wurden mit einem leeren
Vektor oder mit einem Expressionskonstrukt für ANT-1 transfiziert. DNA mit
niedrigem Molekulargewicht wurde aus transfizierten Zellen isoliert,
auf einem 2%-igen Agarosegel abgetrennt und mit Ethidiumbromid eingefärbt.
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4.
Mutationsanalyse der Apoptoseaktivität von ANT-1 (A) Induktion von
Zelltod durch Punktmutationen von ANT-1. Wildtyp-ANT-1 (ANT-1 WT) und
sechs Punktmutanten, von denen gezeigt worden ist, dass sie für ADP/ATP-Transport defizient sind,
wurden in 293T-Zellen transfiziert. Die WT-Aminosäure, ihre Position sowie der
mutierte Rest sind für
jedes Mutant-Konstrukt
angegeben. Nach 16 h wurde Apoptoseinduktion durch die verschiedenen Konstrukte
mittels eines ELISA für
internukleosomale DNA-Fragmente
gemessen. Die DNA-Fragmentierung als Prozentsatz der Kontrolle ist
als ein Index für die
Apoptoseinduktion angegeben. Die Mittelwerte und die Standardabweichungen
sind angegeben (n=3). (B) Apoptoseaktivität von ANT-1-Deletionsmutanten. Wildtyp-ANT-1 (1 μg) und 3
Mutanten mit C-terminaler Deletion (1 μg) wurden transient in 293T-Zellen
transfiziert. Der letzte C-terminale
Rest jedes Deletionsmutanten ist angegeben. Nach 16 h wurden die
Konstrukte durch ein spezifisches ELISA auf Apoptoseinduktion getestet
wie in A beschrieben.
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5.
Wirkung von ANT-1 und ANT-2 auf transfizierte Zellen. (A) Vergleich
der Apoptosefähigkeiten
von ANT-1 und ANT-2. Expressionsplasmide für ANT-1 (1 μg)
und ANT-2 (1 μg)
wurden in 293T-Zellen transfiziert. Nach 16 h wurde Apoptoseinduktion
in transfizierten Zellen mittels FACS-Analyse von Sub-G1-positiven Zellen
gemessen. Die spezifische Apoptoseinduktion oberhalb des Hintergrunds
ist als Prozentsatz von apoptotischen Zellen bezogen auf alle transfizierten
Zellen gezeigt. Die Mittelwerte und Standardabweichungen sind angegeben
(n=3). (B) Expression und Lokalisierung von ANT-1 und ANT-2. 293T-Zellen
wurden mit einem Kontrollvektor oder Expressionsvektoren für HA-markierte
ANT-1 und ANT-2 transfiziert. Mitochondrienextrakte von transfizierten
Zellen wurden hergestellt und mit einem Anti-HA-Antikörper in
einem Western Blot auf die Anwesenheit der Proteine untersucht. Gleiche
Beladung des Gels wurde durch zwei unspezifische obere Banden verifiziert.
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6.
Wirkung von Bax- und ANT-1-Expression auf das Wachstum von Hefezellen.
Bax und ANT-1, kloniert in Expressionsvektoren unter der Kontrolle
eines Galactose- und Raffinose-induzierbaren Promotors, und der
leere Kontrollvektor wurden in Hefezellen eingeführt. 4,5 × 104 Hefezellen
von jeweils drei unterschiedlichen Klonen wurden auf Glucose (Glu)-
oder Galactose- und Raffinose (Gal/Raf)-haltiges Agar platziert.
Das Wachstum der Hefezellen wurde 36 h später untersucht.
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7.
Hemmung von ANT-1-induzierter Apoptose. (A) ANT-1-induzierte Apoptose
kann durch Bongkreksäure,
einen spezifischen Inhibitor der PT-Pore, unterdrückt werden.
Ein Expressionvektor für
ANT-1 (1 μg)
wurde in Platten mit 293T-Zellen transfiziert. Eine Gruppe der Platten
wurde unbehandelt belassen, zu der anderen wurden 50 μM Bongkreksäure ("BA") für 16 h nach
der Transfektion zugegeben. Apoptose wurde wie in 5 quantifiziert.
(B) ANT-1-Apoptose
kann durch Cyclophilin D, eine weitere Komponente der Permeability-Transition-Pore, unterdrückt werden.
ANT-1 (1 μg)
und ein Expressionsplasmid (10 μg)
für Cyclophilin
D ("Cyclo D") oder ein Kontrollvektor
(10 μg)
wurden in 293T-Zellen transfiziert und Apoptose wurde wie in 5 beschrieben
bestimmt.
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Beispiele
1. Materialien und Methoden
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1.1 Plasmide
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Die
Punktmutanten von ANT-1 wurden durch rekombinante PCR unter Verwendung
geeigneter Primer konstruiert. Für
die PCR-Reaktion wurde Pwo, eine thermostabile Polymerase mit Korrektur-Funktion
(Roche Diagnostics, Mannheim, Deutschland) eingesetzt. Alle Aminosäureänderungen
wurden durch Sequenzierung verifiziert. Deletionsmutagenese von
ANT-1 wurde mit PCR unter Verwendung desselben Enzyms erzielt. ANT-2
wurde aus einer Mäuseniere-cDNA-Bibliothek
amplifiziert, Cyclophilin D wurde aus einer 293T-Bibliothek amplifiziert, jeweils unter
Verwendung spezifischer Primer. Die korrekte Sequenz wurde durch
Sequenzierung verifiziert. Der eukaryotische Expressionsvektor für Baculovirus
p35 ist beschrieben worden (Clem und Miller, 1994).
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1.2 Immunoblot
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Für die Bestimmung
von Cytochrom c wurden 293T-Zellen mit einem Expressionsvektor für ANT-1
transfiziert. Nach 18 h wurden die Zellen geerntet und Cytoplasma-Extrakte
wurden wie beschrieben isoliert (Ferrari et al., 1998). Proteinproben von
30 μg wurden
auf SDS-Polyacrylamidgele (10%) geladen und anschließend elektrophoretisch
auf PVDF-Membranen (Amersham, Braunschweig, Deutschland) transferiert.
Western Blots wurden vor ECL-basierter
Detektion (Amersham) mit einem monoklonalen Cytochrom c-Antikörper (Pharmingen, San
Diego, CA) und Meerrettichperoxidasegekoppeltem Anti-Maus Antikörper sondiert.
Für den
Poly-ADP-Ribosepolymerase
(PARP)-Western Blot wurden nukleare Fraktionen durch differenzielle
Zentrifugation wie zuvor beschrieben erhalten (Schreiber et al.,
1989). Aliquote von 50 μg
Protein wurden SDS-PAGE (8% Polyacrylamid) unterzogen und auf PVDF-Membranen
geblottet. PARP und Spaltungsprodukte wurden unter Verwendung eines
polyklonalen Serums, welches gegen vollständiges PARP gerichtet ist (Roche
Diagnostics), Meerrettichperoxidasegekoppeltem Anti-Hasen-Antikörper (Amersham, Braunschweig)
und dem ECL-System
detektiert. Für die
Detektion von HA-markierten ANT-Isoformen wurden Mitochondrien durch
differenzielle Zentrifugation isoliert wie zuvor beschrieben (Brustovetsky und
Klingenberg, 1996). 30 μg
Proteinproben wurden auf 10%-igen
Polyacrylamidgels aufgetrennt und auf PVDF-Membranen geblottet.
Die Detektion wurde unter Verwendung eines monoklonalen Maus-Antikörpers, der
gegen das Influenzavirus HA-Peptid gerichtet ist (Roche Diagnostics,
Mannheim, Deutschland) und mit dem ECL-System (Amersham, Braunschweig)
durchgeführt.
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1.3 Hefeverfahren
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Es
wurden Standard-Hefeverfahren angewendet (Ausubel et al., 1991).
Für die
induzierbare Expression von Bax und ANT-1 wurden die cDNAs in pYESTrp2
(Invitrogen), in welchen die B42-Fusionsgruppe entfernt war, subkloniert.
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1.4 Apoptosedetektion
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DNA
mit niedrigem Molekulargewicht aus apoptotischen Zellen wurde wie
beschrieben isoliert und detektiert (Grimm und Leder, 1997). Apoptoseinduktion
wurde durch ein ELISA (Roche Diagnostics) gemessen, welches spezifisch
für nukleosomale DNA-Fragmente
ist, die während
der Apoptose freigesetzt werden. Die Empfehlungen des Herstellers wurden
befolgt. Gleiche Transfektionswirksamkeiten wurden durch Cotransfizieren
eines Expressionsplasmids für
GFP überwacht.
Weitere Apoptosequantifizierungen wurden durch Flusszytometrie (Bitzer
et al., 1999) durchgeführt.
Ein cotransfiziertes GFP-Expressionsplasmid wurde verwendet, um
die Transfektionseffizienz zu bestimmen. Die apoptotische Population
wurde zu dem Prozentsatz von GFP-positiven Zellen in Beziehung gesetzt.
Der apoptotische Hintergrund der Vektorkontrolle wurde abgezogen,
um die spezifische Apoptoseinduktion zu erhalten. Jede Bedingung
wurde in wenigstens drei unabhängigen
Experimenten untersucht.
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1.5 Bestimmung des Mitochondrien-Membrangradienten
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Nach
Transfektion eines Expressionsvektors für ANT-1 zusammen mit einem
Plasmid für
GFP wurden Zellen mit Mitotracker RedCMXRos (Molecular probes, OR,
USA) gemäß der Empfehlungen
des Herstellers beladen. Bilder wurden unter Verwendung eines Zeiss
Axioplan-Fluoreszenzmikroskops (Zeiss Oberkochen, Deutschland) dokumentiert. RedCMXRos-Fluoreszenz
wurde bei 546 nm angeregt und Emission wurde bei > 590 nm abgebildet. GFP-Fluoreszenz wurde
bei 450 bis 490 nm angeregt und Emission wurde bei 515 bis 565 nm überwacht.
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2. Ergebnisse
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2.1 ANT-1 induziert Zelltod
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Bei
Verwendung unseres Screenings auf dominante, Apoptose induzierende
Gene isolierten wir eine cDNA, deren Expression eine besonders schnelle
und starke Apoptoseantwort in Zellen auslöste. Sequenzierung ergab, dass
das Gen für ANT-1,
das ADP/ATP-Translocatorprotein der PT-Pore codiert (Marzo et al.,
1998b). ANT-1 war in einer breiten Vielfalt von Zelltypen aktiv:
Jede bislang getestete Zelllinie durchlief nach der Stimulation
durch ANT-1 Apoptose (nicht gezeigt). 1 zeigt
den Phänotyp
von Kontroll- und ANT-1-transfizierten
HEK 293T-Zellen: Während
die vektortransfizierten Zellen eine normale Morphologie zeigten,
zeigten ANT-1 exprimierende Zellen ein geschrumpftes Zytoplasma und
Blebbing der Plasmamembran.
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Da
ANT-1 eine Komponente der PT-Pore ist, deren Aktivierung zu einer
Dissipation des Protonengradienten ΔΨm über die
innere mitochondrische Membran führt
(Marzo et al., 1998b), untersuchten wir ANT-transfizierte Zellen
auf diesen Membrangradienten. Bislang cotransfizierten wir ANT-1
und einen Expressionsvektor für
das grüne
Fluoreszenzprotein (GFP) in HeLa-Zellen. Der Membrangradient in
transfizierten und daher GFP-positiven Zellen wurde mit CMXRos,
einem Farbstoff, dessen Fluoreszenz von einem intakten Membranpotenzial
abhängt,
untersucht. 2A zeigt, dass ANT-1 exprimierende
Zellen eine verringerte mitochondrische Fluoreszenz mit diesem Farbstoff
zeigten. Diese differenzielle Anfärbung ist ein sehr frühes Merkmal
von ANT-1-vermittelter Apoptoseinduktion, da es in Zellen beobachtet werden
konnte, die noch keinen veränderten
Phänotyp
zeigten.
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Eine
der Konsequenzen von Mitochondrienschädigung ist die Freisetzung
von Cytochrom c aus dem inneren mitochondrischen Membranraum (Kluck et
al., 1997; Yang et al., 1997). Daher untersuchten wir Cytoplasma
von ANT-1-transfizierten
Zellen auf die Anwesenheit von Cytochrom c. Unter Verwendung eines
Western Blots konnten wir dieses Protein in der Cytoplasmafraktion
von ANT-1-transfizierten Zellen nachweisen (2B). Das
freigesetzte Cytochrom c kann Apaf-1, ein Säugerhomolog des C. elegans-Gens
ced-4, welches zur Aggregierung und Aktivierung von stromabwärtigen Caspasen
führt,
binden (Srinivasula et al., 1998). Wir untersuchten daher den Zustand
von Poly-ADP-Ribosepolymerase (PARP),
einem der bekanntesten Caspasesubstrate in ANT-1-transfizierten
Zellen. Ein Western Blot für PARP
(3A) ergab, dass ANT-1-transfizierte Zellen PARP
abbauten und die erwarteten Proteinfragmente erzeugten. Da wir auch
in MCF-7-Zellen Apoptoseinduktion beobachtet haben (Daten nicht
gezeigt), einer Zelllinie, welche Caspase-3 nicht exprimiert (Janicke
et al., 1998), schließen
wir daraus, dass ANT-1-induzierte
Apoptose nicht von diesem bestimmten Isoenzym abhängig ist.
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Es
ist vor kurzem gezeigt worden, dass Bax, ein Mitglied der Bcl-2-Genfamilie,
direkt mit ANT-1 wechselwirkt (Marzo et al., 1998a) und dafür bekannt ist,
Apoptose zu induzieren (Oltvai et al., 1993). Caspaseaktivierung
scheint jedoch kein notwendiges Ereignis für Bax-induzierten Zelltod zu
sein (Xiang et al., 1996). Daher wollten wir wissen, ob Caspaseaktivierung
für ANT-1-Apoptoseinduktion
erforderlich ist. Um dies anzugehen, cotransfizierten wir ANT-1 und
einen Expressionsvektor für
p35, einen Breitband-Caspaseinhibitor aus Baculovirus (Clem und Miller,
1994). Ein quantitativer Apoptoseassay ergab eine sechsfache Verringerung
der Apoptoseinduktion, wenn p35 cotransfiziert wurde (3B).
Ein weiteres Substrat für
Caspase ist ICAD, ein Inhibitor der DNAse CAD (Sakahira et al.,
1998). Sein Abbau führt zu
der Aktivierung von CAD und dem internukleosomalen Abbau der DNA,
einem bekannten biochemischen Anzeichen für Apoptose. Um den Zustand
der DNA zu untersuchen, transfizierten wir 293T-Zellen mit einem
Kontrollvektor oder ANT-1 und isolierten die DNA mit niedrigem Molekulargewicht.
Nur ANT-1-transfizierte
Zellen zeigten die typische DNA-Leiter (3C). Diese
Ergebnisse zeigen, dass ANT-1 zu sämtlichen phänotypischen und biochemischen
Veränderungen
führt,
die mit Apoptose im Zusammenhang stehen.
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2.2 Die N-terminate Hälfte von
ANT-1 ist zur Apoptoseinduktion ausreichend
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ANT-1
wurde ursprünglich
als ein ADP/ATP-Transporter beschrieben (Riccio et al., 1975). Wir
haben daher die Theorie entwickelt, dass überexprimiertes ANT-1 zu einem erhöhten ADP/ATP-Austausch
führt,
welcher zu einem Nettoimport positiver Ladungen über die innere mitochondrische
Membran, dem anschließenden
Zusammenbruch des Membranpotenzials und Apoptoseinduktion führt. Um
zu untersuchen, ob die Transporteraktivität von ANT-1 für dessen
Apoptoseinduktion erforderlich ist, erzeugten wir sechs unterschiedliche Punktmutationen,
von denen jeweils gezeigt wurde, dass sie die Aktivität von ANT-1,
ADP und ATP zu transportieren, behindern (Muller et al., 1996; Muller et
al., 1997). Bei Transfektion in 293T-Zellen haben wir jedoch keinerlei
Unterschied im Vergleich zu dem Wildtyp (WT) in ihrem Potenzial,
Apoptose zu induzieren, beobachtet, wie durch die Freisetzung internukleosomaler
DNA-Fragmente gemessen wurde (4A). ANT-1
ist ein Mitglied der Familie mitochondrischer Träger, welche aus Proteinen mit
drei Wiederholungen von 100 Resten besteht, in welchen abwechselnde
Bereiche von hydrophilen und hydrophoben Resten vorliegen. Als integrale
Membranproteine überspannen
sie die Membran sechsmal, unterbrochen durch kurze amphipatische
Helices, die wahrscheinlich die transportaktive Gruppe bilden (Klingenberg
und Nelson, 1994). Um die für
die Apoptoseinduktion verantwortlichen Domänen zu kartographieren, haben
wir verschiedene Deletionsmutanten von ANT-1 erzeugt: ANT-1Δ 217 fehlt
die letzte Transmembrandomäne
und die letzte amphipatische Helix, ANT-1Δ 142 halbiert das Molekül und umfasst nur
die ersten beiden Transmembrandomänen und die erste amphipatische
Helix. ANT-1Δ 102
enthält nur
die erste membranüberspannende
Domäne. 4B veranschaulicht,
dass ANT-1Δ 217
für die Apoptoseinduktion
ebenso wirksam ist wie WT-ANT-1, während ANT-1Δ 142 eine 50%-ige Verringerung
seines Apoptosepotenzials ergab. Die größte Deletion, ANT-1Δ 102, war
für die
Apoptoseinduktion inaktiv.
-
2.3 ANT-2 ist nicht in
der Lage, Apoptose zu induzieren
-
Man
geht davon aus, dass der PT-Porenkomplex durch die Umwandlung des
spezifischen ADP/ATP-Austauschtransporters in eine unselektive Pore
funktioniert (Zoratti und Szabo, 1995). Da jedoch über die
Hälfte
des ANT-1-Proteins
für die
Apoptoseinduktion entbehrlich ist, wollten wir wissen, ob ANT-1
Apoptose induziert, indem es selbst eine unspezifische Pore bildet.
Wir untersuchten daher die Spezifität der Apoptoseinduktion durch
ANT-1. Bislang haben wird ANT-2 verwendet, ein zu mehr als 90% zu
ANT-1 identisches Gen, welches ebenso allgegenwärtig exprimiert wird (Doerner
et al., 1997). Transfektion von ANT-2 führte nicht zur Apoptoseinduktion,
wie mittels FACS-Analyse
gemessen wurde (5A). Die korrekte mitochondrische
Lokalisierung und wirksame Expression von ANT-2 wurde durch Western
Blot verifiziert (5B).
-
2.4 Wachstum von Hefezellen
wird durch ANT-1 nicht beeinträchtigt
-
Bax,
ein Mitglied der Bcl-2-Genfamilie, kann eine Form des Zelltods durch Überexpression
in Hefezellen induzieren (Greenhalf et al., 1996; Jurgensmeier et
al., 1997; Zha et al., 1996), möglicherweise durch
Aktivierung von ANT-1 und der PT-Pore (Greenhalf et al., 1996; Marzo
et al., 1998a). Wir wollten daher bestimmen, ob ANT-1 dieselbe Fähigkeit besitzt.
Um dies anzugehen, subklonierten wir ANT-1 und Bax in einen Galactose-
und Raffinoseinduzierbaren Hefevektor. Die Induktion dieser Gene
auf geeigneten Agarplatten ergab, dass Bax zu einer Verringerung
des Wachstums dieser Zellen führte,
was Zelltod anzeigt. Im Gegensatz dazu waren ANT-1 exprimierende
Hefezellen völlig
unbeeinflusst und wuchsen ebenso gut wie auf der Kontrollplatte (6).
-
2.5 Cyclophilin D kann
die durch ANT-1 induzierte Apoptose unterdrücken
-
Unsere
Versuche mit ANT-2 und Zelltod in Hefe legten nahe, dass die apoptotische
Aktivität
von ANT-1 eher durch spezifische Protein-Protein-Wechselwirkungen vermittelt wird als
durch Bildung einer eigenen aktiven PT-Pore. Um zu überprüfen, ob ANT-1-Expression dennoch
die endogene PT-Pore aktiviert,
setzten wir Bongkreksäure,
einen spezifischen Inhibitor für
die PT-Pore ein (Klingenberg et al., 1970). 50 μm dieser Verbindung unterdrückte die ANT-1-induzierte
Apoptose in einem quantitativen Apoptoseassay mehr als zweifach
(7A). Wir vermuteten daher, dass ANT-1 einige Komponenten
der endogenen PT-Pore austitrieren könnte und dass eine Ergänzung dieser
Proteine Apoptose unterdrücken
könnte.
Folglich cotransfizierten wir ANT-1 und einen Expressionsvektor
für Cyclophilin
D, eine Komponente der PT-Pore auf der Matrixseite, welche direkt
mit ANT-1 wechselwirkt (Woodfield et al., 1998). Quantifizierung
der Apoptoseinduktion ergab einen mehr als zweifach verringerten
Zelltod durch ANT-1, wenn Cyclophilin D cotransfiziert wurde (7B).
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