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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung optisch
aktiver Cyanhydrine.
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Hintergrund
der Erfindung
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Optisch
aktive Cyanhydrine sind brauchbar als optisch aktive Zwischenprodukte
für die
Herstellung von Insektiziden, wie Pyrethroiden, oder als Zwischenprodukte
für das
Synthetisieren von Arzneimitteln. Verschiedene Verfahren zum Synthetisieren
optisch aktiver Cyanhydrine wurden bereits vorgeschlagen. Diese Verfahren
haben jedoch praktische Probleme, und bis jetzt wurde noch kein
Verfahren für
eine direkte Synthese der optisch aktiven Cyanhydrine für industrielle
Zwecke eingeführt.
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Beispielsweise
ist ein Verfahren zum Synthetisieren optisch aktiver Cyanhydrine
als Zwischenprodukte für
die Herstellung Pyrethroid-Insektiziden bekannt. Nach diesem Verfahren
wird racemischer Cyanhydrinester chemisch als ein Ausgangsmaterial
synthetisiert und asymmetrischer Hydrolyse unter Verwendung eines Enzyms
(JP-A-61-5794, JP-A-62-65688) unterzogen. Dieses Verfahren ist jedoch
mit Problemen, wie Mehrfachproduktionsstufen und der Notwendigkeit
eines Abbaus, einer Racemisierung und einer Rückführung von enantiomerem Ester
verbunden, der nach der asymmetrischen Hydrolysereaktion zurückbleibt.
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Über ein
Enzym wurde jüngst
berichtet, welches optisch aktives Cyanhydrin allein direkt aus
Aldehyd oder Keton und Cyanwasserstoffsäure synthetisiert, und Verfahren
wurden untersucht, die optisch aktive Cyanhydrine unter Verwendung
dieses Enzyms synthetisieren. Beispielsweise stammten Verfahren
zur Synthese von R-Cyanhydrin durch Verwendung von R-Hydroxynitril-Lyase
(EC4.1.2.10) von Mandelbäumen
(Prunus amigdalus) oder R-Hydroxynitril-Lyase, die sich von Flachs
(Linum ujsitatissimum) herleitet, und Verfahren zum Synthetisieren
von S-Cyanhydrinen durch Verwendung von S-Hydroxynitril-Lyase (EC4.1.2.11),
die von Sorghum (Sorghum bicolor) stammt, S-Hydroxynitril-Lyase
(EC4.1.2.37), die vom Cassavastrauch (Manihot exculenta) stammt,
oder S-Hyxdroxynitril-Lyase (EC4.1.2.39), die vom tropischen Gummibaum
(Hevea brasiliensis) stammt, sind bekannt. Alle diese in den obigen
Verfahren verwendeten Enzyme erhält
man durch Extrahieren aus Pflanzengeweben oder durch Immobilisieren
solcher Enzyme, die aus den Pflanzengeweben extrahiert wurden. Enzymextraktion
aus Pflanzengeweben ist jedoch nicht geeignet für industrielle Zwecke, da Extraktion
und Reinigung kompliziert, arbeitsaufwendig und mit einer großen Menge
von Enzymverlust verbunden sind. Außerdem können für das Immobilisieren des extrahierten
Enzyms die Kosten der Träger
für Immobilisierung
nicht vernachlässigt
werden, und so ist ein solches immobilisiertes Enzym auch nicht
geeignet für industrielle
Verwendung, da die Verwendung von teurem Reaktionskatalysator erforderlich
ist.
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Verfahren
zur Synthese optisch aktiver Cyanhydrine durch Verwendung rekombinanter
Zellen, die mit Enzymgenen (nachfolgend oftmals als „rekombinante
Zellen") umgewandelt
wurden, sind auch bekannt. Diese Verfahren verwenden beispielsweise
rekombinante Zellen, die mit S-Hydroxynitril-Lyase (EC4.1.2.39)-Gen aus tropischem
Gummibaum (Hevea brasiliensis) (WO 98/30711) oder rekombinanten
Zellen, die mit S-Hydroxynitril-Lyase (EC4.1.2.34)-Gen vom Cassavastrauch
(Manihot esculenta) (Angrew, Chem. Int. Ed. Engl. 35, 437–439, 1996;
Biotechnol. Bioeng. 53, 332–338,
1997; JP-A-9-227488) umgewandelt wurden. Nach diesen Verfahren müssen die
Enzyme aus den rekombinanten Zellen extrahiert werden, was ebenso
mühsam
wie das oben beschriebene Verfahren zum Extrahieren der Enzyme aus
Pflanzengewebe ist.
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P.
Pöchlauer
beschreibt die Isolierung von S-Hydroxynitril-Lyase aus einer Vielzahl
von rekombinanten Fäulnis-Mikroorganismen,
die mit ihrem codierenden Gen umgewandelt wurden, welches aus dem
Gummibaum (Hevea brasiliensis) erhalten wurde (P. Pöchlauer,
1998, Chimica OGGI, 16:15-19).
Das isolierte rekombinante Enzym wurde dann in einen herkömmlichen
gerührten
Reaktor eingeführt,
der in einer wäßrigen und einer
organischen Umgebung für
optimierte Cyanohidrin-Produktion
arbeiten kann.
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So
ist das Ziel der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur wirksamen
Herstellung optisch aktiver Cyanhydrine bei niedrigen Kosten bereitzustellen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Der
vorliegende Erfinder widmete sich intensiven Studien, um die oben
beschriebenen Probleme zu lösen,
und fand zunächst,
daß eine
rekombinante Zelle, die mit einem Hydroxynitril-Lyasegen transformiert wurde,
selbst in einer ähnlichen
Weise wie das daraus zum Synthetisieren gegebenenfalls aktive Cyanhydrin isolierte
Enzym verwendet werden kann, um optisch aktive Cyanhydrine zu synthetisieren,
und daß die
Verwendung dieser Zelle die Stabilität der enzymatischen Aktivität im Vergleich
mit der Verwendung des daraus isolierten Enzyms verbesserte, und
machte dabei die vorliegende Erfindung.
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So
ist die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von
optisch aktiven Cyanhydrinen, indem man rekombinante Mikroorganismuszellen,
die durch Einführung
eines Hydroxynitril-Lyase-Enzymgens transformiert
wurden, und die eine Aktivität
des Enzyms behalten, zu einem Reaktionssystem zugibt, welches ein
Reaktionslösungsmittel,
das ein oder mehrere Aldehyde oder Ketone und Wasserstoffcyanid
oder eine Substanz, die Cyanidionen in dem Reaktionssystem erzeugen
kann, umfaßt.
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Diese
Beschreibung enthält
alles oder einen Teil des Inhalts, wie er in der Beschreibung der
japanischen Patentanmeldung 11-25640 beschrieben wurde und die ein
Prioritätsdokument
der vorliegenden Anmeldung ist.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung in weiteren Einzelheiten beschrieben.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
Aldehyde oder Ketone als ein reaktives Substrat durch die folgende
Formel (I) wiedergegeben werden.
worin R
1 und
R
2 (i) ein Wasserstoffatom, (ii) eine substituierte
oder unsubstituierte geradkettige oder verzweigtkettige, gesättigte C
1-18-Alkylgruppe oder (iii) eine substituierte
oder unsubstituierte aromatische Gruppe mit 5 bis 22 zyklischen
Gliedern ist, worin R
1 und R
2 nicht
gleichzeitig Wasserstoffatome bedeuten.
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Unter
Bezugnahme auf (II) oben ist der Substituent, wenn R1 und
R2 substituierte Alkylgruppen sind, eine
oder mehrere Aminogruppen, Iminogruppen, Hydroxylgruppen, C1-8-Alkoxygruppen, Halogenatome, Carboxylgruppen,
C3-20-Cycloalkylgruppen oder aromatische
Gruppen mit Kohlenstoffatomzahlen bis zu 22, welche mit einem Heteroatom
N, O oder S substituiert sein können
(wenn hier der Substituent ein zyklischer Substituent ist, kann
der Substituent selbst mit einem oder mehreren Halogenatomen, Hydroxylgruppen,
geradkettigen oder verzweigtkettigen C1-8-Alkylgruppen
oder geradkettigen oder verzweigtkettigen C2-8-Alkenylgruppen substituiert
sein):
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In
Bezug auf das (iii) oben kann die aromatische Gruppe eine heteroaromatische
Gruppe sein, worin bis zu 4 zyklische Glieder mit N, O und/oder
S substituiert sind. Wenn R1 und R2 substituierte aromatische Reste bedeuten,
kann der Substituent ein oder mehrere Aminogruppen, Iminogruppen,
Hydroxylgruppen, C1-8-Alkoxygruppen, Allyloxygruppen,
Halogenatome, Carboxylgruppen, geradkettige oder verzweigtkettige,
gesättigte
oder ungesättigte
C1-22-Alkylgruppen bedeuten (hier kann ein
aromatischer Rest mit wenigstens zwei Substituenten substituiert
sein).
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Um
die oben beschriebenen Aldehyde oder Ketone in optisch aktive Cyanhydrine
umzuwandeln, wird Cyanwasserstoffsäure als das Substrat verwendet.
Die Cyanwasserstoffsäure
kann entweder in der Form einer Flüssigkeit oder eines Gases zugeführt werden.
Eine wäßrige Lösung von
Cyanwasserstoffsäure,
d.h. Hydrocyansäure
(oder Blausäure),
kann auch gleich verwendet werden. Irgendeine Substanz, die Cyanidionen (CN–)
bei Zugabe zu einem Reaktionssystem erzeugen kann, kann verwendet
werden. Beispiele solcher Substanzen sind etwa Salze von Cyanwasserstoffsäure, wie
Natriumcyanid und Kaliumcyanid, oder Cyanhydrinverbindungen, wie
Acetoncyanhydrin.
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Rekombinante
Mikroorganismuszellen, die in geeigneten Medien gezüchtet wurden
und worin Enzymproduktion induziert wurde, werden als der Katalysator
in den Reaktionen verwendet.
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Speziell
enthalten Beispiele von Genen, die für Hydroxynitril-Lyase codieren,
Gene, die für
R-Hydroxynitril-Lyase
codieren, welche von Pflanzen stammt, die zu Rosaceae gehören, wie
Mandelbaum (Prunus amigdalus) (EC4.1.2.10) und Brombeere (Prunus
serotina). Ein für
R-Hydroxynitril-Lyase
codierendes Gen, das sich von Flachs (Linum usitatissimum) herleitet,
gehört
zu Linaceae. Ein für
S-Hydroxynitril-Lyase codierendes Gen (EC4.2.2.11) kommt von Sorghum
(Sorghum bicolor), ein für
S-Hydroxynitril-Lyase codierendes Gen (EC4.1.2.37) stammt von dem
Cassava-Strauch (Manihot escuzlenta). Ein für S-Hydroxynitril-Lyase codierendes
Gen (EC4.1.2.39) wurde aus tropischem Gummibaum (Hevea brasiliensis)
gewonnen, und ein für S-Hydroxynitril-Lyase
codierendes Gen stammte von Ximenia (Ximenia americana).
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Die
Mikroorganismen, die durch Einführung
der oben beschriebenen Enzymgene transfomiert werden können, sind
nicht speziell beschränkt,
solange sie die oben erwähnten
Enzymgene einarbeiten können
und zulassen, um die Enzyme zu exprimieren und zu produzieren. Solche
Mikroorganismen sind beispielsweise Eukaryotes, wie Hefe, und Prokaryotes,
wie E. coli.
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Die
rekombinanten Mikroorganismen können
als ein Katalysator der Reaktion in der Form nasser Zellen direkt
aus dem Medium erhalten werden oder stärker in der Form trockener
Zellen, die vor der Verwendung einer Trocknung oder Entwässerung
unterzogen werden, um die übermäßige Menge
an Feuchtigkeit zu entfernen und so die Dispergierbarkeit in dem
Reaktionssystem zu verbessern.
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Das
Trocknungs- oder Entwässerungsverfahren
der Zellen ist nicht speziell beschränkt, solange die Enzymaktivität der Zellen
erhalten bleibt. Beispiele eines solchen Verfahrens schließen Heißlufttrocknung,
Vakuumtrocknung, Gefriertrocknung, Sprühtrocknung oder Trocknung mit
einem organischen Lösungsmittel,
wie Aceton, ein.
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Die
trockenen Zellen werden pulverisiert oder granuliert, indem man
sie mit einem Bindemittel vermischt. Alternativ können die
trockenen Zellen mit unlöslichen
Trägern
vermischt oder nach bekannter Methode immobilisiert werden.
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Wenn
die Zellen in einem Reaktionslösungsmittel
als eine Suspension verwendet werden, kann die Reaktion durch Verwendung
eines Ansatz- oder Halbansatzsystems durchgeführt werden. Andererseits ist
ein kontinuierliches System von Vorteil, wo die verwendeten Zellen
in einen Füllbehälter eingefüllt werden,
der es zuläßt, eine
Flüssigkeit
hindurchfließen
zu lassen.
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Wenn
eine große
Menge Wasser in dem Reaktionssystem vorhanden ist, werden die optisch
aktiven Cyanhydrine, die aus den Enzymreaktionen stammen, wahrscheinlich
racemisiert, oder die Verwendung von Aldehyden oder Ketonen mit
geringer Löslichkeit
in Wasser, wie das Rohmaterial, wird die Produktionseffizienz vermindern.
Demnach ist es bevorzugt, daß das
Reaktionslösungsmittel
hauptsächlich
aus einem organischen Lösungsmittel
besteht, das Löslichkeit
in reinem Wasser hat oder mit Wasser unmischbar ist. Ein solches
organisches Lösungsmittel
ist nicht speziell beschränkt,
solang es nicht die enzymatische Reaktion zum Synthetisieren optisch
aktiver Cyanhydrine beeinflußt,
und kann zweckmäßig je nach
den physikalischen Eigenschaften der Substrate (d.h. Aldehyde oder
Ketone) ausgewählt
werden, die für
die Synthesereaktion und bezüglich der
physikalischen Eigenschaften des herzustellenden Cyanhydrins verwendet
werden. Speziell schließen Beispiele
für ein
solches organisches Lösungsmittel
lineare oder verzweigte oder zyklische gesättigte oder ungesättigte,
aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstofflösungsmittel ein, die gegebenenfalls
halogeniert sein können,
wie Pentan, Hexan, Toluol, Xylol, Methylenchlorid und dergleichen,
geradkettige oder verzweigtkettige oder zyklische, gesättigte oder
ungesättigte,
aliphatische oder aromatische Alkohollösungsmittel, die gegebenenfalls
halogeniert sein können,
wie Isopropylalkohol, n-Butanol, Isobutanol, Tertiär-Butanol,
Hexanol, Cyclohexanol, n-Amylalkohol und dergleichen, geradkettige
oder verzweigtkettige oder zyklische gesättigte oder ungesättigte aliphatische
oder aromatische Etherlösungsmittel,
die gegebenenfalls halogeniert sein können, wie Diethylether, Dipropylether,
Diisopropylether, Dibutylether, Methyl-t-butylether und dergleichen
sowie geradkettige oder verzweigkettige oder zyklische, gesättigte oder
ungesättigte,
aliphatische oder aromatische Esterlösungsmittel, die gegebenenfalls
halogeniert sein können,
wie Methylformiat, Methylacetat, Ethylacetat, Butylacetal, Methylproprionat
usw. Diese Lösungsmittel
können
alleine verwendet werden oder zwei oder mehr von ihnen können miteinander
vereinigt verwendet werden. Diese organischen Lösungsmittel können mit
einem wäßrigen Puffer
von pH 7 oder weniger, wie einem Citratpuffer, einem Phosphatpuffer
oder einem Acetatpuffer, gesättigt
sein.
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Die
Konzentration des in dem Reaktionslösungsmittel enthaltenen Aldehyds
oder Ketons ist vorzugsweise im Bereich von 0,01 mM bis 5 M. Cyanwasserstoffsäure oder
die Substanz, die Cyanidionen in dem Reaktionssystem bilden kann,
wird für
1 bis 20 Mol je Mol Aldehyd oder Keton verwendet, und die rekombinante Mikroorganismuszelle
wird für
eine Menge verwendet, die eine enzymatische Aktivität von 1
Einheit/mmol bis zu der Aldehyd- oder Ketonkonzentration.
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Die
enzymatische Aktivität
der Zellen kann folgendermaßen
berechnet werden. Die in Wasser oder Puffer zerlegten Zellen werden
dann einer Zentrifugierung unterzogen, um das oben Schwimmende zu
gewinnen. Bei Verwendung des oben Schwimmenden und von DL-Mandelnitril
als ein Substrat wird die Veränderung der
Adsorption bei einer Wellenlänge
von 249,6 nm bei Benzaldehydproduktion bestimmt, indem der Abbau des
Substrats mit dem Enzym gemessen wird.
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Der
pH-Wert des Reaktionslösungsmittels
braucht nicht eingestellt zu werden, wenn das oben beschriebene
organische Lösungsmittel
nicht mit einem wäßrigen Puffer
gesättigt
vorliegt. Wenn das organische Lösungsmittel
mit einem wäßrigen Puffer
gesättigt
ist, wird der pH-Wert des wäßrigen Puffers
in dem Bereich 3 – 7,
vorzugsweise im Bereich 3 – 6
eingestellt.
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Die
Reaktionstemperatur ist so niedrig wie möglich in einem Bereich eingestellt,
der Enzymaktivität
erlaubt, allgemein 0 bis 40°C,
vorzugsweise 0 bis 30°C,
um Nebenproduktion von racemischem Cyanhydrin zu unterdrücken, welche
für die
enzymatische Reaktion irrelevant ist.
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Wenn
die Reaktion vollständig
abgelaufen ist, werden die Reaktionslösung und die Zellen voneinander getrennt,
um eine Lösung
zu erhalten, die das Reaktionsprodukt enthält. Andere Komponenten als
das optisch aktive Cyanhydrin werden aus der Lösung entfernt, so daß man das
interessierende Cyanhydrin in optisch aktiver Form erhält. Das
Produkt wird nach einer Routinemethode, wie Destillation, Säulenchromatographie,
Extraktion oder dergleichen, abgetrennt. Nach dieser Abtrennung
kann ein Entwässerungsmittel
zur Entwässerung,
ein Stabilisator oder dergleichen zugegeben werden.
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Beispiel
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Nachfolgend
ist die vorliegende Erfindung in weiteren Einzelheiten beispielhalber
beschrieben.
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Beispiel 1: Herstellung
von rekombinanten Zellen
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(1) Herstellung von Enzymgen
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Die
Gesamt-mRNA wurde aus einem Cassavabuschblatt extrahiert. Die erhaltene
mRNA wurde als ein Templat für
cDNA-Synthese verwendet, um eine cDNA-Bibliothek von Cassavastrauch
zu konstruieren. Die folgenden PCR-Primer wurden unter Bezugnahme
auf die Sequenz-Information von Cassava-stammendem S-Hydroxynitril-Lyase-Gen
synthetisiert, das aus einer Veröffentlichung
(Arch. Biochem. Biophys. 311, 496–502, 1994) der Öffentlichkeit
zugänglich
ist.
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Unter
Verwendung dieser Primer und der oben erhaltenen cDNA als Template
wurde PCR für
insgesamt 35 Zyklen durchgeführt:
95°C während 0,5
Minuten, 55°C
während
0,5 Minuten, 72°C
während
1 Minute. Ein Gen entsprechend dem Gen, das für S-Hydroxynitril-Lyase erhalten
wurde. Das erhaltene Gen wurde bezüglich seiner Sequenz analysiert,
und man fand, daß diese übereinstimmend
mit der in der Publikation beschrieben Sequenz ist.
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(2) Herstellung von rekombinanter
Zelle mit Enzymgen
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YEp352-GAP-Vektor
wurde durch Einführung
eines GAP-Promotors und eines Terminators in YEp352-Plasmidvektor
erhalten, der ein E. coli/Hefe-Shuttle-Vektor ist und ein Ampicillin-resistentes Gen enthält, das
eine Sequenz von Hefe 2μ-Plasmid
und eine Sequenz von URA3 (eines selektiven Markergens für die rekombinante
Hefe) ist. Die cDNA von S-Hydroxynitril-Lyase,
erhalten in (1) oben, wurde zwischen dem GAP-Promotor und dem Terminator
des YEp352-GAP-Vektors zwischengeschaltet, und dadurch wurde Hefeepisom-Expressions-Vektor
YEp352-GC hergestellt.
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Verwendung
des Expressions-Vektors YEp352GC, der Wirtshefezelle Saccharomyces
cerevisiae Inv-Sc1-Stamm wurde transformiert. Rekombinante Klone
wurden in einem uracilfreien minimum-selektiven Medium mit der folgenden
Zusammensetzung selektiert. Tabelle
1
Hefe-Stickstoffbase
ohne Aminosäuren
(Difco) | 6,7
g/l |
Glucose | 20
g/k |
Adenin | 40
mg/ml |
L-Arginin | 20
mg/ml |
L-Aspariginsäure | 100
mg/ml |
L-Glutaminsäure | 100
mg/ml |
L-Histidin | 20
mg/ml |
L-Isoleucin | 30
mg/ml |
L-Lysin | 30
mg/ml |
L-Methionin | 20
mg/ml |
L-Phenylalanin | 50
mg/ml |
L-Serin | 375
mg/ml |
L-Threonin | 200
mg/ml |
L-Tryptophan | 40
mg/ml |
L-Tyrosin | 30
mg/ml |
L-Valin | 150
mg/ml |
L-Leucin | 60
mg/ml |
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Der
rekombinante Hefestamm (Yep352-GC-X2-Stamm), erhalten wie oben beschrieben,
wurde 24 Stunden in einem flüssigen
Medium YNBDCas mit der folgenden Zusammensetzung gezüchtet. Tabelle
2
Hefe-Stickstoffbase
ohne Aminosäuren
(Difco) | 6,7
g/l |
Glucose | 20
g/l |
Casaminsäure | 20
g/l |
L-Tryptophan | 40
mg/ml |
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Die
Kultur wurde zentrifugiert, um die Zellen zu sammeln. Die erhaltenen
nassen Zellen wurden mit Aceton vermischt, gerührt und abfiltriert, um getrocknete
Zellen in Aceton zu erhalten.
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Die
enzymatischen Aktivitäten
der nassen und trockenen Zellen wurden folgendermaßen bestimmt:
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Die
Zellen wurden mit 0,1 ml Glasperlen (0,5 mm Durchmesser) versetzt
und mit flüssigem
Stickstoff gefroren. Sodann wurden 0,2 ml eines 0,15 M Natriumcitratpuffers
(pH5) zu dem Gemisch zugegeben, und die Zellen wurden durch Rühren zerrissen.
Die Lösung,
welche die zerrissenen Zellen enthielt wurde einem Zentrifugieren
unterzogen, um das oben Schwimmende für die Bestimmung der enzymatischen
Aktivitäten
zu erhalten. Die Aktivitäten
wurden unter Verwendung von DL-Mandelnitril als ein Substrat als
Absorptionsveränderung
bei einer Wellenlänge
von 249,6 nm bei Benzaldehyproduktion, die aus dem Abbau des Substrats
mit dem Enzym resultiert, bestimmt. Die Aktivität einer Verschlechterung von
1 μmol des
Substrats je Minute wurde als eine Einheit angenommen.
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Gemäß der oben
beschriebenen Bestimmung war die enzymatische Aktivität der nassen
Zellen des rekombinanten Stammes (YEp352-GC-S2-Stamm) nach der Erfindung
200 Einheiten/g (Naßgewicht),
wehrend die enzymatische Aktivität
der trockenen Zellen 1000 Einheiten/g war.
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Beispiel 2
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Zu
2,5 ml Diisopropylether wurden 120 mg der mit Aceton getrockneten
Zellen, hergestellt in Beispiel 1, 0,5 mmol Benzaldehyd und 56,6 μl Cyanwasserstoffsäure zugegeben,
um eine Synthesereaktion bei Raumtemperatur (20 – 25°C) unter Rühren zu erlauben. Nach 24 Stunden
wurde die Reaktionslösung
durch Flüssigchromatographie
unter folgenden Bedingungen analysiert:
Säule: | Chiracel-OJ
(Daicel Chemical Industries, Ltd.) |
Säulentemperatur | 25°C |
Eluiermittel: | n-Hexan:Isopropylalkohol
= 80:20 |
Fließgeschwindigkeit: | 0,7
ml/Min. |
Feststellung: | (i)
UV-Detektor, Wellenlänge
254 nm
(ii) Polarimeter |
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Als
Ergebnis wurde S.Mandelnitril mit einer optischen Reinheit von 94,1%ee
mit einer Umwandlungsrate von 89,7% hergestellt.
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Beispiel 3
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Die
trockenen Zellen, die in Beispiel 2 verwendet wurden, wurden von
der Reaktionslösung
getrennt und mit Isopropylether gewaschen. Zu 2,5 ml Diisopropylether
wurden 120 mg der gewaschenen Zellen, 0,5 mmol Benzaldehyd und 56,6 μl Cyanwasserstoffsäure zugegeben,
und das resultierende Gemisch wurde einer Syntheseaktion bei Raumtemperatur
(20 bis 25°C)
unter Rühren
unterzogen. Nach 24 Stunden wurde die Reaktionslösung durch Flüssigchromatographie,
wie oben beschrieben, analysiert. Es wurde gefunden, daß S-Mandelnitril
mit einer optischen Reinheit von 93,6 %ee bei einer Umwandlungsrate
von 71% erzeugt wurde. Die Umsetzung wurde unter den gleichen Bedingungen
durch Rückführung nur
der Zellen wiederholt. Die enzymatische Aktivität der Zellen nahm nach insgesamt
5-fachen Reaktionen nicht ab.
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Vergleichsbeispiel 1
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Zu
2,5 ml Diisopropylether wurden ein immobilisiertes Enzym (hergestellt
durch Vermischen von 75 μl enzymatischer
Lösung
(491,3 Einheiten/ml) von teilgereinigtem Enzym, hergestellt aus
Enzym-gen-rekombinantem
E. coli mit 75 mg Avicel-Cellulose), 0,5 mmol 3-Phenoxybenzaldehyd
und 55,6 mg Cyanwasserstoffsäure
zugegeben, und das Gemisch wurde einer Synthesereaktion bei Raumtemperatur
(20 bis 25°C)
unter Rühren
unterzogen. Nach 24 Stunden wurde die Reaktionslösung durch Flüssigchromatographie,
wie oben beschrieben, analysiert, und es wurde gefunden, daß S-3-Phenoxybenzaldehyd-Cyanhydrin
mit einer optischen Reinheit von 92%ee bei einer Umwandlungsrate
von 62% produziert worden war. Die Reaktion wurde unter den gleichen
Bedingungen durch Rückführung des
immobilisierten Enzyms wiederholt. Als ein Ergebnis nahmen die Umwandlungsrate
und die optische Reinheit auf 24% bzw. 22%ee bei der zweiten Analyse
ab, und nach der dritten Analyse wurde keine enzymatische Aktivität festgestellt.
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Beispiel 4
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Die
nassen Zellen des rekombinanten Hefestammes (YEp352-GC-S2-Stamm),
gesammelt wir in Beispiel 1, wurden einer Gefriertrocknung unterzogen,
um gefriergetrocknete Zellen zu erhalten. Zu 2,5 ml Diisopropylether
wurden 120 mg der gefriergetrockneten Zellen, 0,5 mmol Benzaldehyd
und 56,6 μl
Cyanwasserstoffsäure
zugegeben, und das resultierende Gemisch wurde einer Synthesere aktion
bei Raumtemperatur (20 bis 25°C)
unter Rühren
unterzogen. Nach 45 Stunden wurde die Reaktionslösung durch Flüssigchromatographie,
wie oben beschrieben, analysiert. Als ein Ergebnis wurde gefunden,
daß S-Mandelsäurenitril
mit einer optischen Reinheit von 65,1%ee mit einer Umwandlungsrate
von 65% produziert wurde.
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Beispiel 5
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zu
2,5 ml Diisopropylether, die mit 0,15 M Natriumcitratpuffer (pH
4) gesättigt
waren, wurden 120 mg der mit Aceton getrockneten Zellen, hergestellt
wie in Beispiel 1,1 mmol 3-Phenoxybenzaldehyd und 300 μl Cyanwasserstoffsäure zugegeben,
und das resultierende Gemisch wurde einer Synthesereaktion bei Raumtemperatur
(20 bis 25°C)
unter Rühren
unterzogen. Nach 60 Stunden wurde die Reaktionslösung durch Flüssigchromatographie,
wie oben beschrieben, analysiert. Als ein Ergebnis wurde gefunden,
daß S-3-Phenoloxybenzaldehyd-Cyanhydrin
mit einer optischen Reinheit von 58,6%ee bei einer Umwandlungsrate
von 96,9% produziert wurde.
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Nach
der vorliegenden Erfindung kann optisch aktives Cyanhydrin leicht
und wirksam synthetisiert werden, indem man eine rekombinante Hydroxynitril-Lyase-Genzelle
selbst ohne Notwendigkeit einer Extraktion von Hydroxynitril-Lyase
daraus hat.