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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine flammhemmende, aromatische Polyamidharz-Zusammensetzung
und Formteile.
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Technischer Hintergrund
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Aromatische
Polyamidharze sind bezüglich
der Wärmebeständigkeit,
der mechanischen Eigenschaften, der Formgebungsverarbeitbarkeit,
der chemischen Beständigkeit
usw. ausgezeichnet und werden in weitem Umfang für Automobilteile, elektrische
und elektronische Teile, Maschinenteile usw. verwendet. Wenn aromatische
Polyamidharze in diesen Anwendungen verwendet werden, muss ein Flammverzögerungsmittel
zum aromatischen Polyamidharz zugegeben werden, um dem Harz ein
Flammverzögerungsvermögen zur
Verhinderung der Entzündung
aufgrund von Wärmeentwicklung
zu verleihen. Insbesondere wenn diese Harze für elektrische und elektronische
Teile verwendet werden, ist es erforderlich, dass die Harze ein
Flammverzögerungsvermögen von
so hoch wie V-0 (eine Stufe des Flammverzögerungsvermögens, bei der die Verbrennung nicht
länger
als eine bestimmte Zeit andauert und kein Tropfen von geschmolzenem
Harz entsteht, welches Baumwolle entzündet) nach dem UL-Standard
(Underwriters Laboratories, Inc., Standard for Tests for Flammability
of Plastics Materials) aufweisen.
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Verschiedene
flammhemmende, aromatische Polyamidharz-Zusammensetzungen umfassend
ein aromatisches Polyamidharz und ein Flammverzögerungsmittel sind vorgeschlagen
worden und beinhalten z.B. eine Zusammensetzung umfassend ein aromatisches
Polyamidharz, bromiertes Polystyrol und Antimonoxid (ungeprüfte JP-Patentveröffentlichungen
Nr. 263985/1994 und 263986/1994), eine Zusammensetzung umfassend
ein aromatisches Polyamidharz, bromiertes Polystyrol, Magnesiumhydroxid
usw. (ungeprüfte
JP-Patentveröffentlichung
Nr. 196875/1995), eine Zusammensetzung umfassend ein aromatisches
Polyamidharz und eine mit Halogen substituierte Phosphazen-Verbindung
(ungeprüfte
JP-Patentveröffentlichungen
Nr. 133470/1974 und 132149/1974) usw.
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Die
Halogenverbindung, die als Flammverzögerungsmittel in diesen Zusammensetzungen
enthalten ist, zersetzt sich aber thermisch während der Formgebung von Harzen
und erzeugt Halogenwasserstoff, was unvermeidlich zur Korrosion
von Formwerkzeugen und zum Abbau und zur Verfärbung des Harzes führt. Wenn Harzformteile
durch ein Feuer oder dergleichen verbrannt werden, ergeben Halogenwasserstoff
und dergleichen das weitere Problem, dass Gase und Rauch abgegeben
werden, die für
Organismen schädlich
sind.
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Andererseits
sind flammhemmende, aromatische Polyamidharz-Zusammensetzungen,
die keine Halogenverbindung enthalten, bekannt und beinhalten z.B.
eine Zusammensetzung umfassend ein aromatisches Polyamidharz, einen
anorganischen Füllstoff,
roten Phosphor, Melamincyanurat usw. (ungeprüfte JP-Patentveröffentlichung
Nr. 161848/1980), eine Zusammensetzung umfassend ein aromatisches
Polyamidharz, ein Phenolharz, ein Aldehydharz, roten Phosphor, einen
Füllstoff
usw. (ungeprüfte
JP-Patentveröffentlichungen Nr.
25956/1979 und 80357/1979) usw.
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Diese
Zusammensetzungen bringen aber die Schwierigkeit mit sich, dass
wegen des darin enthaltenen roten Phosphors die aus der Zusammensetzung
hergestellten Formteile unvermeidlich deutlich gefärbt sind
und für
die vorstehend genannten Zwecke schwer einzusetzen sind. Die ungeprüfte JP-Patentveröffentlichung
Nr. 183864/1997 offenbart eine Zusammensetzung umfassend ein aromatisches
Polyamidharz, eine Phosphorylamidverbindung, Cyanursäure und
dergleichen. Die offenbarte Zusammensetzung ergibt, obwohl sie sowohl
frei von einer Halogenverbindung als auch von rotem Phosphor ist,
Formprodukte, die bezüglich des
Flammverzögerungsvermögens und
der mechanischen Eigenschaften nicht zufriedenstellend sind.
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Halogen-freie
Phosphatverbindungen werden in weitem Umfang als Flammverzögerungsmittel
für thermoplastische
Harze verwendet. Verschiedene flammhemmende Harzzusammensetzungen,
die eine derartige Phosphatverbindung enthalten, werden vorgeschlagen.
Bekannt als Halogen-freie Phosphatverbindungen sind z.B. Resorcinbis(diphenylphosphat),
Hydrochinonbis(diphenylphosphat), Bisphenol A-bis(diphenylphosphat),
Bisphenol S-bis(diphenylphosphat), Resorcinbis(dixylylphosphat),
Hydrochinonbis(dixylylphosphat), Bisphenol A-bis(ditolylphosphat),
Bisphenol A-bis(dixylylphosphat), Bisphenol S-bis(dixylylphosphat) usw.
Die Harzzusammensetzungen, die diese Phospatverbindungen enthalten,
können
aber das Tropfen von geschmolzenem Harz nicht in ausreichender Weise
verhindern, wenn Formteile der Zusammensetzung verbrennen. Selbst
wenn diese Phosphatverbindungen in einer Harzzusammensetzung enthalten
sind, ist es folglich unmöglich,
eine flammhemmende Zusammensetzung und Formteile zu erhalten, die
ein Flammverzögerungsvermögen von
so hoch wie V-0 im UL-Standard aufweisen.
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Ferner
ist als Flammverzögerungsmittel
eine vernetzte Phosphazen-Verbindung
bekannt (ungeprüfte JP-Patentveröffentlichung
Nr. 181429/1999), in der mindestens eine Phosphazen-Verbindung ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus einer cyclischen Phenoxyphosphazen-Verbindung,
die dargestellt ist durch die Formel (1)
worin m eine ganze Zahl von
3 bis 25 ist und Ph eine Phenylgruppe ist, und einer linearen Phenoxyphosphazen-Verbindung,
die dargestellt ist durch die Formel (2)
worin X
1 eine
Gruppe -N=P(OPh)
3 oder eine Gruppe -N=P(O)OPh
ist, Y
1 eine Gruppe -P(OPh)
4 oder
eine Gruppe -P(O)(OPh)
2 ist, n eine ganze
Zahl von 3 bis 10.000 ist und Ph wie vorstehend definiert ist, vernetzt
wird/werden mit mindestens einer Vernetzungsgruppe ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus einer o-Phenylengruppe, m-Phenylengruppe,
p-Phenylengruppe und Bisphenylengruppe dargestellt durch die Formel
(3)
worin A -C(CH
3)
2-, -SO
2-, -S- oder
-O- ist und a 0 oder 1 ist, wobei
(i) jede der Vernetzungsgruppen
zwischen den beiden Sauerstoffatomen zwischengeschaltet ist, die
nach der Eliminierung von Phenylgruppen aus der Phosphazen-Verbindung
verbleiben, und
(ii) die Menge der Phenylgruppen in der vernetzten
Verbindung 50 bis 99,9%, bezogen auf die Gesamtmenge der Phenylgruppen
in der Phosphazen-Verbindung,
die durch die Formel (1) dargestellt ist, und/oder der Phosphazen-Verbindung, die durch
die Formel (2) dargestellt ist, ist. Die vorstehende vernetzte Phosphazen-Verbindung
weist eine oder mehrere freie Hydroxylgruppen im Molekül auf. Das
Verfahren zur Herstellung der vernetzten Phosphazen-Verbindung,
die in der Veröffentlichung
Nr. 181429/1999 offenbart ist, ergibt eine vernetzte Phophazen-Verbindung, in der
unvermeidlich eine oder mehrere Hydroxylgruppen verbleiben, wobei
die Hydroxylgruppe(n) von einem Alkalimetallsalz der als Ausgangsmaterial
verwendeten aromatischen Dihydroxyverbindung abgeleitet sind. Der
Grund hierfür
ist folgender:
Nach der Untersuchung der Erfinder ist festgestellt
worden, dass das Alkalimetallsalz der aromatischen Dihydroxyverbindung
eine außerordentlich
geringere Reaktivität
in einer Reaktion mit der Dichlorphosphazen-Verbindung als das Alkalimetallsalz
von Phenol zeigt. Wenn genauer gesagt eine Dichlorphosphazen-Verbindung mit einem
Alkalimetallsalz von Phenol unter Erwärmen gemischt wird, ergibt
sich ein Phenoxyphosphazen, in dem das Chloratom mit einer Phenoxygruppe
substituiert ist. Wenn andererseits eine Dichlorphosphazen-Verbindung
mit einem Alkalimetallsalz von einer aromatischen Dihydroxyverbindung
unter Erwärmen
gemischt wird, ergibt sich im wesentlichen keine Reaktion, in der
das Chloratom mit einer Phenoxygruppe substituiert wird.
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Folglich
ergibt sich nach dem Verfahren, dass in der ungeprüften JP-Patentveröffentlichung
Nr. 181429/1999 offenbart ist (in dem eine Dichlorphosphazen-Verbindung
mit einem Alkalimetallsalz von Phenol und einem Alkalimetallsalz
von einer aromatischen Dihydroxyverbindung umgesetzt wird), eine
große
Schwierigkeit bei der vollständigen
Substitution des Chloratoms in der Dichlorphosphazen-Verbindung
mit zwei OM-Gruppen (M = Alkalimetall) des Alkalimetallsalzes der
aromatischen Dihydroxyverbindung. Dementsprechend werden die OM-Gruppen,
die mit dem Chloratom nicht umgesetzt werden, in OH-Gruppen umgewandelt,
mit dem Ergebnis, dass eine Phenoxyphosphazen-Verbindung mit einer
Hydroxylgruppe gebildet wird.
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Die
in der ungeprüften
JP-Patentveröffentlichung
Nr. 181429/1999 offenbarte vernetzte Phosphazen-Verbindung hat aufgrund
der freien Hydroxylgruppen im Molekül die folgenden Mängel als
Flammverzögerungsmittel.
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Wenn
eine Harzzusammensetzung, die durch Aufnahme der in der ungeprüften JP-Patentveröffentlichung
Nr. 181429/1999 offenbarten vernetzten Phosphazen-Verbindung in
ein Harz hergestellt wird, für
einen längeren
Zeitraum gelagert wird, zeigen die aus der Zusammensetzung geformten
Formteile ein geringes Flammverzögerungsvermögen und
beeinträchtigte
mechanische Eigenschaften.
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Offenbarung der Erfindung
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer flammhemmenden,
aromatischen Polyamidharz-Zusammensetzung, die frei von einer Halogenverbindung
ist, so dass kein Halogenwasserstoff wegen der Wärmezersetzung der Halogenverbindung
erzeugt wird und keine Korrosion von Formwerkzeugen oder ein Abbau
und eine Verfärbung
des Harzes bewirkt werden.
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Ein
anderes Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung einer flammhemmenden,
aromatischen Polyamidharz-Zusammensetzung, deren Formteile keine
Gase und keinen Rauch von für
Organismen schädlichem Halogenwasserstoff
abgeben, wenn sie in einem Feuer oder dergleichen verbrannt werden.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung einer flammhemmenden,
aromatischen Polyamidharz-Zusammensetzung und von Formteilen, die
ein ausgezeichnetes Flammverzögerungsvermögen entsprechend
V-0 im UL-Standard
aufweisen.
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Noch
ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung von flammhemmenden,
aromatischen Polyamidharz-Formteilen, bei denen es kein Tropfen
eines geschmolzenen Harzes gibt oder dieses Tropfen von geschmolzenem
Harz vermieden wird, wenn die flammhemmenden, aromatischen Polyamidharz-Formteile verbrannt
werden.
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Ein
zusätzliches
Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung von flammhemmenden, aromatischen
Polyamidharz-Formteilen, deren inhärenten zweck mäßigen Eigenschaften,
wie die mechanischen Eigenschaften und die Formgebungsverarbeitbarkeit,
die das aromatische Polyamidharz besitzt, nicht beeinträchtigt werden, sondern
wie sie sind beibehalten werden.
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Ein
weiteres zusätzliches
Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung von flammhemmenden, aromatischen
Polyamidharz-Formteilen, die aus einer aromatischen Polyamidharz-Zusammensetzung
geformt werden, die in der Lage ist, den Formteilen ein ausgezeichnetes
Flammverzögerungsvermögen und
ausgezeichnete mechanische Eigenschaften zu verleihen, selbst wenn
die Zusammensetzung über
lange Zeit gelagert wird.
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Der
Erfinder hat umfangreiche Untersuchungen durchgeführt, um
die vorstehenden Ziele zu erreichen, und festgestellt, dass die
gewünschte
flammhemmende, aromatische Polyamidharz-Zusammensetzung hergestellt
werden kann, indem eine spezielle, nachstehend gezeigte Verbindung
in einem vorbestimmten Anteil zu einem aromatischen Polyamidharz
gegeben wird. Die vorliegende Erfindung wurde auf Basis dieses Befunds
vervollständigt.
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Nach
der Erfindung wird eine flammhemmende, aromatische Polyamidharz-Zusammensetzung bereitgestellt,
die umfasst (a) 100 Gew.-Teile eines aromatischen Polyamidharzes,
(b) 0,1 bis 100 Gew.-Teile einer vernetzten Phosphazen-Verbindung, (c) 1
bis 60 Gew.-Teile einer anorganischen, faserartigen Substanz und
1 bis 60 Gew.-Teile Magnesiumhydroxid, wobei die vernetzte Phosphazen-Verbindung (b) mindestens eine
Phosphazen-Verbindung ist, die ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus einer cyclischen Phenoxyphosphazen-Verbindung dargestellt durch
die Formel (1)
worin m eine ganze Zahl von
3 bis 25 ist und Ph eine Phenylgruppe ist, und einer linearen Phenoxyphosphazen-Verbindung
dargestellt durch die Formel (2)
worin X
1 eine
Gruppe -N=P(OPh)
3 oder eine Gruppe -N=P(O)OPh
darstellt,
Y
1 eine Gruppe -P(OPh)
4 oder eine Gruppe -P(O)(OPh)
2 darstellt,
n eine ganze Zahl von 3 bis 10.000 ist und Ph wie vorstehend definiert
ist,
wobei die mindestens eine Phosphazen-Verbindung vernetzt
ist mit mindestens einer Vernetzungsgruppe ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus einer o-Phenylengruppe, m-Phenylengruppe,
p-Phenylengruppe und Bisphenylengruppe dargestellt durch die Formel
(3)
worin A -C(CH
3)
2-, -SO
2-, -S- oder
-O- ist und a 0 oder 1 ist, wobei
(i) jede der Vernetzungsgruppen
zwischen den beiden Sauerstoffatomen zwischengeschaltet ist, die
nach der Eliminierung von Phenylgruppen aus der Phosphazen-Verbindung
verbleiben,
(ii) die Menge der Phenylgruppen in der vernetzten
Verbindung 50 bis 99,9%, bezogen auf die Gesamtmenge aller Phenylgruppen
in der Phenoxyphosphazen-Verbindung, die durch die Formel (1) dargestellt
ist, und/oder der Phenoxyphosphazen-Verbindung, die durch die Formel
(2) dargestellt ist, ist und
(iii) die vernetzte Phosphazen-Verbindung
keine freie Hydroxylgruppe im Molekül aufweist.
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Nach
der Erfindung werden flammhemmende, aromatische Polyamidharz-Formteile bereitgestellt,
die aus der vorstehenden flammhemmenden Polyamidharz-Zusammensetzung geformt
werden können.
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Die
flammhemmende, aromatische Polyamidharz-Zusammensetzung der Erfindung
umfasst als wesentliche Komponenten ein aromatisches Polyamidharz,
eine spezifizierte vernetzte Phophazen-Verbindung, eine anorganische,
faserartige Substanz und Magnesiumhydroxid.
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Aromatisches Polyamidharz
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Aromatische
Polyamidharze, die sich für
die Erfindung eignen, sind nicht beschränkt, sofern sie jene sind,
die in der Hauptkette als Struktureinheiten eine Gruppe enthalten,
die einen zweiwertigen Rest ausgewählt aus zweiwertigen, aromatischen,
cyclischen Resten und zweiwertigen, heterocyclischen Resten, die
am Amidrest (-CONH-) gebunden sind, umfasst. Alle herkömmlichen
können
verwendet werden.
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Beispiele
für zweiwertige,
aromatische Reste sind Phenylen, Alkylenphenylen, Dialkylenphenylen,
Biphenylen, eine Gruppe, die dargestellt ist durch die Formel
worin X eine Alkylengruppe
mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, ein Sauerstoffatom, ein Schwefelatom,
eine Gruppe -CO- oder eine Gruppe -SO
2-,
eine Naphthalingruppe usw. ist. Beispiele für zweiwertige heterocyclische
Reste sind zweiwertige Thiazolreste, zweiwertige Benzoimidazolreste
usw.
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Eine
oder mehrere Gruppen, wie Nitro, Hydroxy, Carboxy und Alkoxy, können als
Substituent am aromatischen Ring oder am heterocyclischen Ring der
zweiwertigen Reste vorliegen. Die Zahl dieser Substituenten ist
nicht beschränkt.
Z.B. können
Phenylengruppen 1 bis 4 Substituenten, Biphenylengruppen 1 bis 8
Substituenten, Naphthalingruppen 1 bis 6 Substituenten, zweiwertige
Thiazolreste einen Substituenten und zweiwertige Benzoimidazolreste
1 bis 4 Substituenten aufweisen.
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Beispiele
für aromatische
Polyamidharze, die in der Hauptkette als Struktureinheiten eine
Gruppe enthalten, die einen zweiwertigen, aromatischen, cyclischen
Rest gebunden an den Amidrest umfasst, sind Polyamid MXD6-Harze,
modifizierte Nylon 6T-Harze, Polyphenylenisophthalamid, Polyphenylenterephthalamid, Polybenzamid,
Polyamidimid, Polyamidester, Polyamidhydrazid, Polysulfonamid, Polyamidimidester
usw.
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Beispiele
für das
aromatische Polyamidharz, das in der Hauptkette als Struktureinheiten
eine Gruppe enthält,
die einen zweiwertigen, heterocyclischen Rest gebunden an den Amidrest
umfasst, sind Polyamidbenzimidazol, Polythiazolamid usw.
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Bei
diesen aromatischen Polyamidharzen ist es bevorzugt, solche zu verwenden,
die in der Hauptkette als Struktureinheiten eine Gruppe enthalten,
die einen zweiwertigen, aromatischen Rest gebunden an den Amidrest
umfasst. Bevorzugte Beispiele beinhalten aromatische Polyamidharze,
die in der Hauptkette als Struktureinheiten eine Gruppe, die durch
Reaktion von Terephthalsäure,
Isophthalsäure
oder einer entsprechenden zweibasischen Säure mit einem Diamin, wie Hexamethylendiamin,
4,4'-Diaminodiphenylmethan, p-Phenylendiamin,
m-Phenylendiamin
oder dergleichen, gebildet ist, oder eine Gruppe, die durch Reaktion
von Adipinsäure,
Sebacinsäure
oder entsprechenden zweibasischen Säuren mit einem Diamin, wie
4,4'-Diaminodiphenylmethan,
p-Phenylendiamin, m-Phenylendiamin oder dergleichen, gebildet ist,
enthalten.
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Bei
den aromatischen Polyamidharzen kann es sich um jene handeln, die
als Bindungseinheit neben -CONH- -CO-, -OCO-, -SO2-,
-NH-CO-CO-NH- und -CH2enthalten. Bevorzugte
aromatische Polyamidharze beinhalten jene, die -CONH- in einer Menge
von 10 Mol-% oder mehr der Gesamtheit dieser Bindungseinheiten beinhaltet.
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Aromatische
Polyamidharze, die in der Erfindung zu verwenden sind, können ohne
weiteres durch Verfahren hergestellt werden, die in zahlreichen
bekannten Veröffentlichungen
offenbart sind, einschließlich z.B. "Takayuki OHTSU, Masaetsu
KINOSHITA, Koubunshi Gosei no Jikkenhou (Methods of Preparing Polymers),
Kagaku-Dojin Publishing Co., Ltd., veröffentlicht am 15. März 1988 ", S. 309 bis 330, "Juushukugou to Juufuka
(Polycondensation and Polyaddition), herausgegeben durch einen Redaktionsausschuß für Polymeruntersuchungen
durch Polymer Society, Kyoritsu Shuppan Co., Ltd., veröffentlicht
am 15. August 1980",
S. 83 bis 103, "4.
Auflage, Jikken Kagaku Kouza (Experimental Chemistry Lecture), Bd.
28, herausgegeben von The Chemical Society of Japan, veröffentlicht
von Maruzen Co., Ltd., am 6. Mai 1992", S. 252 bis 287, geprüfte JP-Patentveröffentlichungen
Nr. 14399/1960, 13247/1960, 10863/1972, 15637/1967 usw.
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In
der Erfindung können
andere Harze mit dem aromatischen Polyamidharz gemischt werden.
Spezielle Beispiele für
derartige Harze sind aliphatische Polyamide, wie Polyamid 6, Polyamid
6,6, Polyamid 6,12, Polyamid 4,6 usw. Polyethylen, Polypropylen,
Polyisopren, Polybutadien und entsprechende Polyolefine, modifiziertes
Polyolefin, Acrylnitril-Butadien-Stryrol-Harze, Acrylnitril-Styrol-Harze,
Styrol-Maleinsäure-Copolymere,
Styrol-Maleinsäure-Acrylnitril-Copolymere,
Polyphenylenether, modifizierter Polyphenylenether, Polyarylat,
Polycarbonat, Flüssigkristallpolymer,
Polytetrafluorethylen usw. Es gibt keine Beschränkung für die Anteile des aromatischen
Polyamidharzes und der anderen Harze. Die Anteile davon können in
geeigneter Weise in Abhängigkeit
von den verschiedenen Bedingungen, wie Kompatibilität von dem
Harz mit den aromatischen Polyamidharzen, dem Zweck der Harzzusammensetzung,
die durch das Mischen der Harze erhalten wird, usw., ausgewählt werden.
Gewöhnlich
wird das andere Harz in einer Menge von 200 Gew.-Teilen oder weniger, bevorzugt
100 Gew.-Teilen oder weniger und bevorzugter 50 Gew.-Teilen oder
weniger pro 100 Gew.-Teilen aromatisches Polyamidharz verwendet.
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Vernetzte
Phosphazen-Verbindung
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Die
vernetzte Phosphazen-Verbindung der Erfindung ist eine Verbindung,
die hergestellt wird durch Vernetzen mindestens einer Art von Phosphazen-Verbindung ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus dem cyclischen Phenoxyphosphazen der Formel
(1) und der linearen Phenoxyphosphazen-Verbindung der Formel (2)
mit mindestens einer Spezies von Vernetzungsgruppen ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus einer o-Phenylengruppe, m-Phenylengruppe,
p-Phenylengruppe und Bisphenylengruppe der Formel (3), wobei
(i)
jede der Vernetzungsgruppen zwischen den beiden Sauerstoffatomen
zwischengestaltet ist, die nach der Eliminierung von Phenylgruppen
aus der Phosphazen-Verbindung verbleiben;
(ii) die Menge der
Phenylgruppen in der vernetzten Verbindung 50 bis 99,9%, bezogen
auf die Gesamtmenge aller Phenylgruppen in der Phosphazen-Verbindung, die durch
die Formel (1) dargestellt ist, und/oder der Phosphazen-Verbindung, die durch
die Formel (2) dargestellt ist, ist und
(iii) die vernetzte
Phenoxyphosphazen-Verbindung keine freie Hydroxylgruppen im Molekül aufweist.
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Die
vernetzte Phenoxyphosphazen-Verbindung ist gekennzeichnet durch
die obigen Merkmale (i) bis (iii), so dass sie dem aromatischen
Polyamidharz ein höheres
Flammverzögerungsvermögen geben
kann als herkömmliche
Phenoxyphosphazen-Verbindungen.
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Unter
den vorstehend genannten vernetzten Phenoxyphosphazen-Verbindungen
ist es bevorzugt, dass cyclische Phenoxyphosphazen der Formel (1),
worin m 3 bis 8 ist, und/oder die lineare Phenoxyphosphazen-Verbindung
der Formel (2), worin n eine ganze Zahl von 1.000 bis 5.000 ist,
die vernetzt ist mit der vorstehenden, durch die Formel (3) dargestellten
Vernetzungsgruppe, worin a 1 ist und A mindestens eine Spezies ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus einer Gruppe -C(CH3)2, einer Gruppe -SO2-
und einer Gruppe -S- ist, zu verwenden.
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Die
vorstehende, vernetzte Phenoxyphosphazen-Verbindung kann z.B. durch
Umsetzen mindestens einer Spezies von Dichlorphosphazen-Verbindung,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus einem durch die Formel (4) dargestellten
cyclischen Dichlorphosphazen
worin m wie vorstehend definiert
ist, und einem durch die Formel (5) dargestellten linearen Dichlorphosphazen
worin X
2 eine
Gruppe -N=PCl
3 oder eine Gruppe -N=P(O)Cl
ist, Y
2 eine Gruppe -PCl
4 oder
eine Gruppe -P(O)Cl
2 ist und n wie vorstehend
definiert ist, mit einer Mischung von einem durch die Formel (6)
dargestellten Alkalimetallphenolat
worin M ein Alkalimetall
ist, und mindestens einem Diphenolat ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus einem durch die Formel (7) dargestellten Alkalimetalldiphenolat,
worin M wie vorstehend definiert
ist, und einem durch die Formel (8) dargestellten Alkalimetalldiphenolat
worin A, a und M wie vorstehend
definiert sind (erster Schritt), und dann Umsetzen der vorstehend
erhaltenen Verbindung mit dem vorstehenden Alkalimetallphenolat
(zweiter Schritt) hergestellt werden.
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Die
Dichlorphosphazen-Verbindungen der Formeln (4) und (5), die als
Ausgangsmaterialien im vorstehenden Herstellungsverfahren zu verwenden
sind, können
nach bekannten Verfahren hergestellt werden, die z.B. in der ungeprüften JP-Patentveröffentlichung
Nr. 87427/1982 und den geprüften
JP-Patentveröffentlichungen
Nr. 19604/1983, 1363/1986 und 20124/1987 usw. offenbart sind. Ein
Beispiel der Verfahren umfasst die Umsetzung von Ammoniumchlorid
und Phosphorpentachlorid (oder Ammoniumchlorid, Phosphortrichlorid
und Chlor) bei einer Temperatur von etwa 120 bis etwa 130°C, um Salzsäure zu entfernen.
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Das
durch die Formel (6) dargestellte Alkalimetallphenolat kann aus
einer breiten Vielfalt von herkömmlichen
Verbindungen ausgewählt
werden und beinhaltet z.B. Natriumphenolat, Kaliumphenolat, Lithiumphenolat
usw. Diese Alkalimetallphenolate können entweder allein oder in
Kombination verwendet werden.
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Bei
dem Alkalimetalldiphenolat der Formel (7) können die beiden OM-Gruppen (M ist wie
vorstehend definiert) positionell in der Beziehung ortho, meta und
para sein. Spezielle Beispiele für
das vorstehende Alkalimetallphenolat sind Alkalimetallsalze von
Resorcin, Hydrochinon oder Brenzcatechin usw. Unter diesen sind Natriumsalze
und Lithiumsalze bevorzugt. Die Alkalimetalldiphenolate können entweder
allein oder in Kombination verwendet werden.
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Beispiele
für die
Alkalimetalldiphenolate der Formel (8) sind Alkalimetallsalze von
4,4'-Isopropylidendiphenol(bisphenol
A), 4,4'-Sulfonyldiphenol(bisphenol
S), 4,4'-Thiodiphenol, 4,4'-Oxydiphenol oder
4,4'-Diphenol usw.
Unter diesen sind die Natriumsalze und Lithiumsalze bevorzugt. Diese
Alkalimetalldiphenolate können
entweder allein oder in Kombination verwendet werden.
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Bei
der Erfindung können
das Alkalimetalldiphenolat der Formel (7) und das Alkalimetalldiphenolat
der Formel (8) entweder allein verwendet werden oder mindestens
zwei von ihnen können
in Mischung verwendet werden.
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Im
ersten Schritt des vorstehenden Verfahrens ist es zweckmäßig, die
Mengen von Alkalimetallphenolat und Alkalimetalldiphenolat einzustellen,
um sicherzustellen, dass das Chloratom in der Dichlorphosphazen-Verbindung
in der Reaktion mit dem Alkalimetallphenolat und dem Alkalimetalldiphenolat
nicht vollständig verbraucht
wird, d.h., das Chloratom in der Dichlorphosphazen-Verbindung bleibt
nach Vervollständigung
der Reaktion mit dem Alkalimetallphenolat und dem Alkalimetalldiphenolat
noch vorhanden. Dadurch sind die beiden OM-Gruppen (M ist wie vorstehend
definiert) des Alkalimetalldiphenolats am Phosphoratom der Dichlorphosphazen-Verbindung
gebunden. Die Mengen des Alkalimetallphenolats und des Alkalimetalldiphenolats, die
im ersten Schritt verwendet werden, sind so, dass die Gesamtmenge
der beiden Verbindungen etwa 0,05 bis etwa 0,9 Äquivalente, bevorzugt etwa
0,1 bis etwa 0,8 Äquivalente,
bezogen auf die Menge an Chloratom der Dichlorphosphazen-Verbindung,
beträgt.
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Im
zweiten Schritt des vorstehenden Verfahrens ist es zweckmäßig, die
Menge des Alkalimetallphenolats einzustellen, um sicherzustellen,
dass das Chloratom in der Verbindung, die in dem ersten Schritt
hergestellt wurde, und die freien Hydroxylgruppen durch die Reaktion
mit dem Alkalimetallphenolat vollständig verbraucht werden. Bei
der vorliegenden Erfindung beträgt
die Menge des zu verwendenden Alkalimetallphenolats etwa 1 bis 1,5 Äquivalente,
bevorzugt etwa 1 bis 1,2 Äquivalente,
bezogen auf die Menge an Chloratom der Dichlorphosphazen-Verbindung.
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In
der Erfindung liegen die Anteile des Alkalimetallphenolats (gemeinsame
Mengen, die im ersten und im zweiten Schritt verwendet werden) und
des Alkali metalldiphenolats (Alkalimetalldiphenolat/Alkalimetallphenolat,
Molverhältnis)
im Bereich von etwa 1/2.000 bis etwa 1/4, bevorzugt etwa 1/20 bis
1/6.
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Die
Reaktionen im ersten und im zweiten Schritt werden bei einer Temperatur
im Bereich von Raumtemperatur bis etwa 150°C, bevorzugt etwa 80 bis etwa
140°C, durchgeführt und
in etwa 1 bis etwa 12 h, bevorzugt etwa 3 bis etwa 7 h vervollständigt. Die
Reaktionen im ersten und im zweiten Schritt werden in einem organischen
Lösungsmittel
durchgeführt,
wie Benzol, Toluol, Xylol oder entsprechenden aromatischen Kohlenwasserstoffen,
Monochlorbenzol, Dichlorbenzol und entsprechenden halogenierten
aromatischen Kohlenwasserstoffen.
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Nach
der Erfindung wird eine Dichlorphosphazen-Verbindung mit einer Mischung
von Alkalimetallphenolat und Alkalimetalldiphenolat (erster Schritt)
umgesetzt und die erhaltene Verbindung wird mit einem Alkalimetallphenolat
umgesetzt (zweiter Schritt). Das vorstehend genannte spezielle Verfahren
ergibt eine vernetzte Phenoxyphosphazen-Verbindung, bei der keine
freien Hydroxylgruppen im Molekül
verbleiben, M aus den beiden OM-Gruppen des Alkalimetalldiphenolats
entfernt ist und die beiden Sauerstoffatome an Phosphoratome in
der Dichlorphosphazen-Verbindung gebunden sind.
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Die
vernetzte Phenoxyphosphazen-Verbindung, die durch die vorstehende
Reaktion hergestellt wird, kann ohne weiteres aus der Reaktionsmischung
durch gewöhnliche
Isolierverfahren, wie Waschen, Filtrieren, Trocknen oder dergleichen,
gewonnen und gereinigt werden.
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Die
vernetzte Phenoxyphosphazen-Verbindung hat eine Zersetzungstemperatur
im Bereich von 250 bis 400°C.
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Die
Menge der Phenylgruppen in der vernetzten Phenoxyphosphazen-Verbindung
beträgt
50 bis 99,9%, bevorzugt 70 bis 90%, bezogen auf die Gesamtmenge
der Phenylgruppen in der durch die Formel (1) dargestellten cyclischen
Phenoxyphosphazen-Verbindung und/oder der durch die Formel (2) dargestellten
kettenartigen Phenoxyphosphazen-Verbindung.
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In
der Formel (2) können
die Endgruppen X1 und Y1 in
Abhängigkeit
von den Reaktionsbedingungen variieren. Wenn die Reaktion unter
herkömmlichen
Bedingungen durchgeführt
wird, z.B. wenn eine milde Reaktion in einem nicht wässrigen
System ausgeführt
wird, besitzt die Verbindung eine Struktur, worin X1 -N=P(OPh)3 ist und Y1 -P(OPh)4 ist. Wenn die Reaktion unter solchen Bedingungen
durchgeführt
wird, dass Feuchtigkeit oder ein Alkalimetallhydroxid im Reaktionssystem
vorhanden sind, oder unter strengen Bedingungen, so dass eine Umlagerungsreaktion
stattfindet, existiert eine Verbindung mit einer Struktur, worin
X1 -N=P(O)OPh ist und Y1 -P(O)(OPh)2 ist, gemischt mit der vorstehenden Verbindung.
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Die
Harzzusammensetzung der Erfindung enthält die Phosphazen Verbindung
in einer Menge von 0,1 bis 100 Gew.-Teilen, bevorzugt 1 bis 40 Gew.-Teilen, pro 100 Gew.-Teilen
des aromatischen Polyamidharzes. Wenn die Menge weniger als 0,1
Gew.-Teile beträgt,
kann die Phosphazen-Verbindung vielleicht nicht das aromatische
Polyamidharz mit einem Flammverzögerungsvermögen ergeben,
das V-0 im UL-Standard entspricht. Wenn andererseits mehr als 100
Gew.-Teile verwendet werden, wird das Flammverzögerungsvermögen nicht verstärkt und
die Formteile können
beeinträchtigte
mechanische Eigenschaften erhalten.
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Anorganische, faserartige
Substanz
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Die
anorganischen, faserartigen Substanzen, die in der Erfindung zu
verwenden sind, sind nicht beschränkt, sofern es sich um anorganische
Materialien in Form von Fasern handelt, und derartige Substanzen beinhalten
eine breite Vielfalt von herkömmlichen
Materialien. Spezielle Beispiele für geeignete anorganische, faserartige
Substanzen sind faserartiges Alkalimetalltitanat, faserartiges Übergangsmetallborat,
faserartiges Erdalkalimetallborat, faserartiges Zinkoxid (geprüfte JP-Patentveröffentlichungen
Nr. 5529/198 und 51657/1991 usw.), faserartiges Titanoxid, faserartiges
Magnesiumoxid (ungeprüfte
JP-Patentveröffentlichungen
Nr. 11223/1985 und 210000/1986 usw.), faserartiger Gips (geprüfte JP-Patentveröffentlichungen
Nr. 12235/1983 und 34410/1983 usw.), faserartiges Aluminiumsilicat
(geprüfte
JP-Patentveröffentlichungen
Nr. 76956/1992 und 96480/1995 usw.), faserartiges Calciumsilicat
(ungeprüfte
JP-Patentveröffentlichungen
Nr. 319199/1996 und 40840/1997 usw.), faserartiges Siliciumcarbid
(ungeprüfte
JP-Patentveröffentlichung
Nr. 109811/1981, geprüfte
JP-Patentveröffentlichung
Nr. 4999/1989 usw.), faserartiges Titancarbid (geprüfte JP-Patentveröffentlichung
Nr. 45638/1984 und ungeprüfte
JP-Patentveröffentlichung
Nr. 250225/1987 usw.), faserartiges Siliciumnitrid (ungeprüfte JP-Patentveröffentlichung
Nr. 17499/1982 und 17500/1982), faserartiges Titannitrid (ungeprüfte JP-Patentveröffentlichungen
Nr. 221198/ 1990 und 173000/1995), Kohlenstofffasern, Aluminiumoxidfasern,
Aluminiumoxid-Siliciumoxid-Fasern,
Zirconiumoxidfasern, Glasfasern, Quarzfasern usw.
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Unter
diesen anorganischen, faserartigen Substanzen ist es zweckmäßig, solche
mit einer anisotropen Gestalt zu verwenden. Beispiele für derartige
anorganische, faserartige Substanzen sind faserartiges Alkalimetalltitanat,
faserartiges Übergangsmetallborat,
faserartiges Erdalkalimetallborat, faserartiges Zinkoxid, faserartiges
Titanoxid, faserartiges Magnesiumoxid, faserartiger Gips, faserartiges
Aluminiumsilicat, faserartiges Calciumsilicat, faserartiges Siliciumcarbid,
faserartiges Titancarbid, faserartiges Siliciumnitrid, faserartiges Titannitrid
und entsprechende anorganische, faserartigen Substanzen mit anisotroper
Gestalt. Von diesen sind besonders bevorzugt faserartiges Alkalimetalltitanat,
faserartiges Übergangsmetallborat,
faserartiges Erdalkalimetallborat, faserartiges Titanoxid, faserartiges
Calciumsilicat und entsprechende anorganische, faserartige Substanzen
mit anisotroper Gestalt. Von diesen anorganischen, faserartigen
Substanzen ist es besonders zweckmäßig, solche mit einem mittleren
Faserdurchmesser von etwa 0,05 bis etwa 2,0 μm, einer mittleren Faserlänge von
etwa 1 bis etwa 500 μm
und einem Aspektverhältnis
(Faserlänge/Faserdurchmesser)
von 5 oder mehr, bevorzugt 10 oder mehr, zu verwenden.
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Von
diesen anorganischen, faserartigen Substanzen ist es bevorzugt,
eine anorganische, faserartige Substanz mit einem pH von 6,0 bis
9,5 zu verwenden. Der pH der anorganischen, faserartigen Substanz,
auf den hier Bezug genommen wird, ist der pN-Wert, der bei 20°C nach Rühren einer
Suspension von 1,0 Gew.-% anorganischer, faserartiger Substanz (in
entionisiertem Wasser) für
10 min bestimmt wird. Wenn der pH deutlich höher als 9,5 ist, kann dies
die Eigenschaften des aromatischen Polyamidharzes beeinträchtigen
und die Beständigkeit
gegenüber
thermischer Verfärbung
verringern. Daher ist dies unzweckmäßig. Andererseits verringert
ein pH weit unter 6,0 nicht nur die Verstärkung der Festigkeit der erhaltenen
Harzzusammensetzung, sondern ist auch für die Korrosion der Verarbeitungsmaschine
und des Formwerkzeugs verantwortlich, die aufgrund der verbleibenden
Säure auftreten
würde.
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Diese
anorganischen, faserartigen Substanzen können entweder allein oder in
Kombination verwendet werden.
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Die
Menge der anorganischen, faserartigen Substanz in der Zusammensetzung
der Erfindung beträgt 1
bis 60 Gew.-Teile, bevorzugt 5 bis 40 Gew.-Teile, pro 100 Gew.-Teilen
des aromatischen Polyamidharzes. Wenn weniger als 1 Gew.-Teil verwendet wird,
ist die Wirkung der Tropfvermeidung von geschmolzenem Harz nicht
zufriedenstellend, während
mehr als 60 Gew.-Teile die relative Konzentration der als Flammverzögerungsmittel
dienenden Phosphazen-Verbindung verringern, was das Flammverzögerungsvermögen der
erhaltenen Harzzusammensetzung senkt.
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Magnesiumhydroxid
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In
der Erfindung verhindert Magnesiumhydroxid das Tropfen von geschmolzenem
Harz aufgrund der synergistischen Wirkung, die durch den gemeinsamen
Einsatz mit der vernetzten Phosphazen-Verbindung und der anorganischen,
faserartigen Substanz erzielt wird, wenn die Harzformteile verbrannt
werden.
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Bei
dem hier zu verwendenden Magnesiumhydroxid kann es sich um irgendein
handelsübliches
Produkt oder um synthetisierte Produkte handeln. Bevorzugtes Magnesiumhydroxid
ist eines, das 0,01 bis 1 Gew.-% flüchtiger Komponenten enthält, wenn
es für
1 h auf 120°C
erwärmt
wird, und eine mittlere Teilchengröße von 0,1 bis 100 μm und eine
spezifische Oberfläche
(BET-Verfahren (Brunauer-Emmett-Teller)) von 0,1 bis 500 m2/g aufweist. Von diesen Magnesiumhydroxid-Verbindungen
sind solche mehr bevorzugt, die 0,05 bis 0,5 Gew.-% der vorstehenden
flüchtigen
Komponenten enthalten und eine mittlere Teilchengröße von 0,5
bis 30 μm
und eine spezifische Oberfläche
von 1 bis 20 m2/g aufweisen. Die mittlere
Teilchengröße wurde
durch CAPA-300 (Horiba/Nature, automatisches Teilchengrößenverteilungs-Meßgerät vom Zentrifugalsedimentationstyp,
Produkt von Horiba Seisakusho Co., Ltd.) gemessen. Wenn der Gehalt
an flüchtigen
Komponenten weniger als 0,01 Gew.-% ist, wird Magnesiumoxid als
Nebenprodukt gebildet, was eine Verringerung des Flammverzögerungsvermögens wahrscheinlich
macht. Wenn andererseits der Gehalt an flüchtigen Komponenten 1 Gew.-%
deutlich überschreitet,
können
die flüchtigen
Komponenten die mechanischen Eigenschaften des Harzes beim Kneten
des Harzes mit Magnesiumhydroxid beeinträchtigen. Wenn die mittlere
Teilchengröße kleiner
als 0,1 μm
ist oder wenn die spezifische Oberfläche kleiner als 0,1 m2/g ist, ist das Magnesiumyhdroxid schwierig
zu handhaben. Wenn die mittlere Teilchengröße größer als 100 μm ist oder
wenn die spezifische Oberfläche
größer als
500 m2/g ist, ist es schwierig, die Komponenten
beim Kneten des Harzes mit Magnesiumhydroxid vollständig zu
dispergieren, was es erschwert, der erhaltenen Zusammensetzung ein
ausreichendes Flammverzögerungsvermögen zu verleihen.
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Die
Magnesiumhydroxid-Teilchen können
mit Fettsäure,
Fettsäuresalz,
einer Siliciumverbindung, einer Epoxyverbindung oder dergleichen
beschichtet sein. Beispiele für
die Fettsäure
sind Laurinsäure,
Myristinsäure,
Palmitinsäure,
Stearinsäure
usw. Beispiele für
das Fettsäuresalz
sind Salze der vorstehend veranschaulichten Fettsäure mit
Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium, Barium oder entsprechenden
Alkalimetallen oder Erdalkalimetallen. Beispiele für die Siliciumverbindung
sind Vinyltris(β-methoxyethoxy)silan,
Vinyltriethoxysilan, Vinyltrimethoxysilan, γ-(Methacryloyloxypropyl)trimethoxysilan, γ-Aminopropyltriethoxysilan,
usw. Beispiele für
die Epoxyverbindung sind β-(3,4-Epoxycyclohexyl)ethyltrimethylsilan, γ-Glycidoxypropyltrimethoxysilan
usw.
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Die
Magnesiumhydroxid-Teilchen können
durch übliche
Verfahren beschichtet werden. Z.B. werden Fettsäure oder dergleichen in einem
organischen Lösungsmittel,
wie Methanol, Isopropylalkohol, Aceton oder dergleichen, gelöst. Dann
wird Magnesiumhydroxid zur Lösung
gegeben und die Mischung wird gerührt, gemischt, filtriert, gewaschen
und in einem Heißlufttrockner
getrocknet. Die Magnesiumhydroxid-Teilchen können entweder teilweise oder
vollständig
beschichtet sein, sind aber bevorzugt vollständig beschichtet.
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Das
Magnesiumhydroxid für
den Einsatz ist im Handel unter den Handelsbezeichnungen "KISUMA 120, 5A, 5B,
5E und 5J" von Kyowa
Kagaku Kogyo Co., Ltd., und unter den Handelsbezeichnungen "Magnesiumhydroxid
1, 2A und 2B" von
Umai Kasei Kogyo Co., Ltd., usw. erhältlich.
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Die
Menge von Magnesiumhydroxid in der Harzzusammensetzung der Erfindung
beträgt
1 bis 60 Gew.-Teile, bevorzugt etwa 5 bis 40 Gew.-Teile, pro 100
Gew.-Teilen des aromatischen Polyamidharzes. Der Einsatz von Magnesiumhydroxid
in einer Menge von weniger als 1 Gew.-Teil ergibt eine unzureichende
Wirkung bezüglich
der Verhinderung des Tropfens von geschmolzenem Harz, wenn das Harzformteil
verbrannt wird. Wenn die Menge mehr als 60 Gew.-Teile beträgt, sind
die mechanischen Eigenschaften der Harzformteile verringert.
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Andere Additive
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Die
flammhemmende, aromatische Polyamidharz-Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung kann anorganische Füllstoffe,
die auf dem Gebiet der flammhemmenden Harze gewöhnlich verwendet werden, in
einer Menge enthalten, die die bevorzugten Eigenschaften nicht beeinträchtigt.
Beispiele für
solche anorganischen Füllstoffe
sind Aluminiumhydroxid, Magnesiumsulfat, Calciumsulfat, Bariumsulfat,
Aluminiumsulfat, Aluminiumammoniumsulfat, Aluminiumkaliumsulfat,
Aluminiumnatriumsulfat, Magnesiumcarbonat, Calciumcarbonat, Aluminiumphosphat,
Ammoniumphosphat usw. Diese anorganischen Füllstoffe können entweder allein oder in
Kombination verwendet werden.
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Überdies
kann die flammhemmende, aromatische Polyamidharz-Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung verschiedene Additive (von anorganischen
Füllstoffen
verschieden), die auf dem Gebiet der flammhemmenden Harze gewöhnlich verwendet
werden, in einer Menge enthalten, die die bevorzugten Eigenschaften
nicht verringert. Beispiele für
derartige Additive sind Flammverzögerungsmittel, die von den
vernetzten Phosphazen-Verbindungen verschieden sind, UV-Absorptionsmittel,
Lichtstabilisatoren, Antioxidationsmittel, Lichtabschirmmittel,
Metalldeaktivatoren, Lichtquencher, Wärmebeständigkeitsstabilisatoren, Schmiermittel, Formtrennmittel,
farbgebende Mittel, Antistatikmittel, Alterungsschutzmittel, Weichmacher,
die Schlagzähigkeit verbessernde
Mittel, andere Füllstoffe,
die von den vorstehenden Füllstoffen
verschieden sind, und Kompatibilisierungsmittel. Diese Additive
können
entweder allein oder in Kombination verwendet werden.
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Herstellung von flammhemmenden,
aromatischen Polyamidharz-Zusammensetzungen
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Die
flammhemmende, aromatische Polyamidharz-Zusammensetzung der Erfindung
kann durch Mischen oder Kneten der vorstehend genannten wesentlichen
Komponenten und gegebenenfalls anderen Additiven nach herkömmlichen
Verfahren hergestellt werden. Ein aromatisches Polyamidharz wird
z.B. mit einem Einschneckenextruder, einem Doppelschneckenextruder
oder entsprechenden Extrudern, einem Banbury-Mischer, einem Druckkneter
oder einem Doppelwalzenkneter oder entsprechenden Knetern geschmolzen und
eine vernetzte Phosphazen-Verbindung, eine anorganische, faserartige
Substanz, Magnesiumhydroxid und gegebenenfalls andere Additive werden
zugegeben und geknetet. Alternativ werden das aromatische Polyamidharz,
eine anorganische, faserartige Substanz, Magnesiumhydroxid und gegebenenfalls
andere Additive trocken vermischt und die erhaltene Mischung wird
mit dem Extruder, dem Kneter oder dergleichen gemischt und geschmolzen
und zu der Mischung wird eine vernetzte Phosphazen-Verbindung zugegeben
und verknetet.
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Herstellung
von flammhemmenden, aromatischen Polyamidharz-Formteilen Die flammhemmende, aromatische
Polyamidharz-Zusammensetzung der Erfindung kann zu flammhemmenden
Harzformteilen geformt werden. Die Harzzusammensetzung kann z.B.
zu Harzplatten, -folien, -dünnfolien,
Produkten mit spezieller Gestalt oder entsprechenden Formteilen
von verschiedener Gestalt z.B. durch Spritzgießen, Strangpressen (einschließlich Folienstrangpressen
und Strangpressen für
besondere Formen), Vakuumformen, Blasformen, Schäumen, Spritzpressformen oder
entsprechende herkömmliche
Formmittel geformt werden und sie kann auch zu Harzplatten mit Zwei-
oder Dreischichtstruktur unter Verwendung eines koextrudierenden
Kneters geformt werden.
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Verwendung der flammhemmenden,
aromatischen Polyamidharz-Zusammensetzung und von Formteilen
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Die
flammhemmende Harzzusammensetzung und die flammhemmenden Harzformteile
der Erfindung, die so erhalten werden, können in verschiedenen Industriebereichen
verwendet werden, wie elektrische, elektronische oder Telekommunikation,
Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischereiwesen, Bergbau, Bau, Nahrungsmittel,
Fasern, Kleidung, medizinische Dienstleistungen, Kohle, Erdöl, Gummi,
Leder, Automobile, Präzisionsinstrumente,
Bauholz, Möbel,
Druck, Musikinstrumente usw.
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Genauer
gesagt können
die flammhemmende Harzzusammensetzung und die flammhemmenden Harzformteile
der Erfindung verwendet werden für
Ausrüstung
für Geschäfts- oder
Büroautomatisierung,
wie Drucker, Personalcomputer, Textverarbeitungsvorrichtungen, Tastaturen,
PDA (Personal Digital Assistant), Telefone, Faxgeräte, Kopiergeräte, elektronische
Ladenkassen (ECR, Electronic Cash Register), elektronische Tischrechner,
elektronische Datenbücher,
elektronische Wörterbücher, Karten,
Halter und Schreibwaren; elektrische Haushaltsgeräte und elektrische
Anlagen, wie Waschmaschinen, Kühlschränke, Reinigungsgeräte, Mikrowellenöfen, Belichtungsanlagen,
Spielgeräte,
Bügeleisen
und Kotatsu (niedriger, umhüllter
Tisch mit einer Wärmequelle
darunter); audiovisuelle Anlagen, wie TV-Geräte, Videorecorder, Videokameras,
Radiokassettenrecorder, Bandrecorder, Minidisk, CD-Spieler, MD-Spieler,
Lautsprecher und Flüssigkristallanzeigen;
und elektrische oder elektronische Teile und Telekommunikationsanlagen,
wie Gerätestecker,
Relais, Kondensatoren, Schalter, Leiterplatten, Spulenkörper, Halbleiterdichtmaterialien,
Elektrodrähte,
Kabel, Transformatoren, Ablenkspulen, Verteilertafeln und Uhren.
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Ferner
können
die flammhemmende Harzzusammensetzung und die flammhemmenden Harzformteile
der Erfindung in weitem Umfang in folgenden Anwendungen verwendet
werden: Materialien für
Automobile, Fahrzeuge, Schiffe, Luftfahrzeuge und Bauwerke, wie
Sitze (z.B. Polsterungen, Außenmaterialien
usw.), Bänder,
Deckenverkleidungen, Klappverdecks, Armstützen, Türverkleidungen, Kofferraumbrücken, Teppiche, Matten,
Sonnenblenden, Radabdeckungen, Matratzenabdeckungen, Airbags, Isoliermaterialien,
Aufhänger, Handschlaufen,
Elektrodraht-Beschichtungsmaterialien, elektrische Isoliermaterialien,
Lacke, Beschichtungsmaterialien, Deckmaterialien, Bodenmaterialien,
Eckböden,
Deckplatten, Verkleidungen, Sperrholz, Schalbretter, Trennplatten,
Seitenwände,
Teppiche, Tapeten, Wandschmuckmaterialien, Außenausstattungsmaterialien, Innenausstattungsmaterialien,
Bedachungsmaterialien, Schalldämmmaterialien,
Wärmeisolierplatten
und Fenstermaterialien; und für
den Lebensbedarf und den Sport, wie Bekleidung, Vorhänge, Betttücher, Furnierholz,
laminierte Faserbretter, Teppiche, Türmatten, Sitze, Eimer, Schläuche, Behälter, Gläser, Beutel,
Gehäuse,
Schutzbrillen, Skier, Schläger,
Zelte und Musikinstrumente.
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Beste
Art zur Ausführung
der Erfindung Die vorliegende Erfindung wird nachstehend ausführlicher
unter Bezugnahme auf Synthesebeispiele, Bezugsbeispiele, Beispiele,
Vergleichsbeispiele und Testbeispiele beschrieben. Die "Teile" und "%", die nachstehend aufgeführt werden, beziehen
sich alle auf das Gewicht. -Ph und -Ph- bedeuten eine Phenylgruppe
bzw. eine Phenylengruppe.
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Synthesebeispiel 1 (Synthese
einer Phenoxyphosphazen-Verbindung mit p-Phenylen-vernetzter Struktur)
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Eine
Mischung von 103,5 g (1,1 mol) Phenol, 44,0 g (1,1 mol) Natriumhydroxid,
50 g Wasser und 500 ml Toluol wurde unter Rückfluß erwärmt und nur Wasser wurde aus
dem System entfernt, was eine Lösung von
Natriumphenolat in Toluol ergab.
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Parallel
zur obigen Reaktion wurden 16,5 g (0,15 mol) Hydrochinon, 94,1 g
(1,0 mol) Phenol, 31,1 g (1,3 mol) Lithiumhydroxid, 52 g Wasser
und 600 ml Toluol in einen 2 l Vierhalskolben gegeben. Die Mischung wurde
unter Rückfluß erwärmt und
nur Wasser wurde aus dem System entfernt, was eine Lösung von
dem Lithiumsalz von Hydrochinon und dem Lithiumsalz von Phenol in
Toluol ergab. 580 g einer 20% Chlorbenzol-Lösung enthaltend 1,0 Moleinheit
(115,9 g) Dichlorphosphazen-Oligomere (eine Mischung von 62% Trimer, 12%
Tetramer, 11 % Pentamer und Hexamer, 3% Heptamer und 12% Octamer
und höheren
Oligomeren) wurden bei 30°C
oder darunter unter Rühren
zu der Toluollösung
getropft und anschließend
wurde 3 h bei 110°C gerührt. Zur
Reaktionsmischung wurde die vorstehend hergestellte Toluollösung von
Natriumphenolat unter Rühren
zugegeben und die Reaktion wurde 4 h bei 110°C fortgesetzt.
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Als
die Reaktion vervollständigt
war wurde die Reaktionsmischung dreimal mit 1,0 l einer 3% wässrigen
Lösung
von Natriumhydroxid und dann dreimal mit 1,0 l Wasser gewaschen
und die organische Schicht wurde unter vermindertem Druck konzentriert.
Das erhaltene Konzentrat wurde unter Erwärmen bei 80°C bei einem Druck von 400 Pa
für 11
h im Vakuum getrocknet, was 211 g vernetztes Phenoxyphosphazen als
hellgelbes Pulver ergab.
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Das
erhaltene vernetzte Phenoxyphosphazen wies einen hydrolysierbaren
Chlorgehalt von 0,04%, ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts
(Mw) von 1.100 (berechnet zum Polystyrolstandard, GPC-Analyse) und eine
annähernde
Zusammensetzung [N=P(-O-p-Ph-O-)0,15(-O-Ph)1,7], die auf Basis des Phosphorgehalts und den
Daten der CHN-Elementaranalyse bestimmt wurde, auf.
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Das
vorstehend erhaltene vernetzte Phenoxyphosphazen zeigte keinen definierten
Schmelzpunkt und hatte eine Zersetzungsstarttemperatur von 306°C und eine
5% Gewichtsverlusttemperatur von 311 °C, bestimmt durch TG/DTA-Analyse
(thermogravimetrische Analyse).
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Ferner
wurde die Menge der restlichen Hydroxylgruppen durch das Acetylierungsverfahren
unter Verwendung von Essigsäureanhydrid
und Pyridin bestimmt, wobei das Verfahren in "Analysis Chemistry Handbook" (überarbeitete
dritte Auflage, herausgegeben von The Japan Society for Analytical
Chemistry, veröffentlicht
von Maruzene Co., Ltd., 1981), Seite 353, beschrieben ist (auf das
im Folgenden hier bloß als "Acetylierungsverfahren" Bezug genommen wird),
und es wurde ermittelt, dass sie nicht größer als die Nachweisgrenze war
(1 × 10–6 Äquivalente/g,
als Hydroxyläquivalent
pro Gramm der Probe).
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Referenzbeispiel 1
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Resorcinbis(diphenylphosphat):
(C6H5O)2P(=O)OC6H4OP(=O)(C6H5O)2],
das im Vergleichsbeispiel als Halogen-freies Phosphat-Flammverzögerungsmittel
zu verwenden ist, wurde folgendermaßen hergestellt.
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Ein
2 l Vierhalskolben wurde mit 180,55 g (1,92 mol) Phenol, 1,4 g (0,02
mol) Magnesiumchlorid und 19,2 g Xylol beschickt. Dann wurde der
Inhalt des Kolbens unter Erwärmen
gemischt. Als die Reaktionsmischung eine Temperatur von 120°C erreichte,
wurden 147,2 g (1,0 mol) Phosphoroxychlorid zu der Reaktionsmischung über einen
Zeitraum von etwa 2 h zugegeben. Das Salzsäuregas, das während der
Zugabe von Phosphoroxychlorid erzeugt wurde, wurde zu einem Wasserwäscher geleitet.
Nach Zugabe von Phosphoroxychlorid wurde die Reaktionsmischung allmählich über einen
Zeitraum von 2 h auf 180°C
erwärmt,
um die Reaktion zu vervollständigen.
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Zu
der Reaktionsmischung wurden 52,8 g (0,53 mol) Resorcin und 1,4
g (0,01 mol) Aluminiumchlorid gegeben. Die Mischung wurde unter
Erwärmen
gerührt
und allmählich über einen
Zeitraum von 2 h auf 180°C erwärmt. Bei
der gleichen Temperatur wurde der Rührvorgang 2 h durchgeführt und
anschließend
wurde für weitere
2 h bei einem reduzierten Druck von 26.700 Pa weitergerührt, um
die Reaktion zu vervollständigen.
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Zu
der erhaltenen Reaktionsmischung wurden 330 g Xylol und 33 g 10%
Salzsäure
gegeben. Die Mischung wurde gerührt,
um den verbleibenden Katalysator zu entfernen, und mit 99 g einer
4% wässrigen
Lösung
von Natriumchlorid gewaschen. Xylol wurde aus der erhaltenen organischen
Schicht unter vermindertem Druck entfernt, wodurch die gewünschte Verbindung
als ein Öl
erhalten wurde.
Ausbeute 99,2%.
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Synthesebeispiel 2 (Synthese
von Phenoxyphosphazen mit 2,2'-Bis(p-oxyphenyl)isopropyliden-vernetzter Struktur)
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65,9
g (0,7 mol) Phenol und 500 ml Toluol wurden in einen 1 l Vierhalskolben
gegeben. Während
die Innentemperatur unter Rühren
bei 25°C
gehalten wurde, wurden 14,9 g (0,65 Grammatome) metallisches Natrium
in Form von fein geschnittenen Stücken dazugegeben. Nach Vervollständigung
der Zugabe wurde der Rührvorgang
8 h bei 77 bis 113°C
fortgesetzt, bis das metallische Natrium vollständig verbraucht war.
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Parallel
zu obiger Reaktion wurden 57,1 g (0,25 mol) Bisphenol A, 103,5 g
(1,1 mol) Phenol und 800 ml Tetrahydrofuran (THF) in einen 3 1 Vierhalskolben
gegeben. Während
die Innentemperatur bei 25°C
unter Rühren
gehalten wurde, wurden 11,1 g (1,6 Grammatome) metallisches Lithium
in Form von fein geschnittenen Stücken dazugegeben. Nach Vervollständigung
der Addition wurde der Rührvorgang
8 h bei 61 bis 68°C
fortgesetzt, bis das metallische Lithium vollständig verbraucht war. Während die
Innentemperatur bei 20°C
oder darunter unter Rühren
beibehalten wurde, wurden 313 g 37% Chlorbenzol-Lösung enthaltend
1,0 Moleinheit (115,9 g) Dichlorphosphazen-Oligomer (eine Mischung
von 75% Trimer, 17% Tetramer, 6% Pentamer und Hexamer, 1 % Heptamer
und 1 % Octamer und höheren
Oligomeren) zu der sich ergebenden Aufschlämmlösung über 1 h zugetropft und anschließend wurde
2 h bei 80°C
gerührt.
Während
die Innentemperatur bei 20°C
unter Rühren
gehalten wurde, wurde anschließend
die gesondert hergestellte Natriumphenolat-Lösung zur Reaktionsmischung über 1 h
zugegeben und anschließend
wurde 5 h bei 80°C
gerührt.
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Nachdem
die Reaktion vervollständigt
war, wurde die Reaktionsmischung konzentriert, um THF zu entfernen,
und 1 l Toluol wurde zugegeben. Die Toluol-Lösung
wurde dreimal mit 1 l 2% NaOH und dann dreimal mit 1,0 1 Wasser gewaschen.
Dann wurde die organische Schicht unter vermindertem Druck konzentriert. Das
erhaltene Konzentrat wurde unter Erwärmen bei 80°C bei einem Druck von 400 Pa
oder weniger für
11 h im Vakuum getrocknet, um 229 g von vernetztem Phenoxyphosphazen
als weißem
Pulver zu ergeben.
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Das
erhaltene vernetzte Phenoxyphosphazen hatte einen hydrolysierbaren
Chloridgehalt von 0,07%, ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts
(Mw) von 1.130 (berechnet bezüglich
Polystyrolstandard) und eine angenäherte Zusammensetzung [N-P(-O-Ph-C(CH3)2-Ph-O-)0,25(-O-Ph)1,50],
die auf Basis des Phosphorgehalts und der Daten der CHN-Elementaranalyse
bestimmt wurde.
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TG/DTA-Analyse:
Das erhaltene vernetzte Phenoxyphosphazen zeigte keinen definierten
Schmelzpunkt und wies eine Zersetzungsstarttemperatur von 308°C und eine
5% Gewichtsverlusttemperatur von 313°C auf.
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Menge
an restlichen Hydroxylgruppen: nicht größer als die Nachweisgrenze
(1 × 10– 6 Äquivalente/g, als
Hydroxyläquivalent
pro Gramm der Probe) (Acetylierungsverfahren).
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Synthesebeispiel 3 (Synthese
von Phenoxyphosphazen mit 4,4'-Sulfonyldiphenylen(bisphenol
S-Rest)-vernetzter Struktur)
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103,5
g (1,1 mol) Phenol und 500 ml THF wurden in einen 1 l Vierhalskolben
gegeben. Während
die Innentemperatur bei 25°C
unter Rühren
gehalten wurde, wurden 25,3 g (1,1 Grammatome) metallisches Natrium
in Form von fein geschnittenen Stücken unter Rühren dazugegeben.
Nach Vervollständigung
der Zugabe wurde der Rührvorgang
5 h bei 65 bis 72°C
fortgesetzt, bis das metallische Natrium vollständig verbraucht war.
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Parallel
zu obiger Reaktion wurden 94,1 g (1,0 mol) Phenol und 87,5 g (0,35
mol) Bisphenol S in 500 ml THF in einem 1 l Vierhalskolben gelöst. 24,1
g (1,05 Grammatome) metallisches Natrium in Form von zerstoßenen Stücken wurden
bei 25°C
oder darunter zugegeben. Nach Vervollständigung der Zugabe wurde die Temperatur über 1 h
auf 61 °C
erhöht
und der Rührvorgang
wurde 6 h bei 61 bis 68°C
fortgesetzt, was eine Lösung
von Natriumphenolat ergab. Die Lösung
wurde zu 580 g einer 20% Chlorbenzol-Lösung enthaltend 1,0 Moleinheit
(115,9 g) von Dichlorphosphazen-Oligomeren (eine Mischung von 62%
Trimer, 12% Tetramer, 11 % Pentamer und Hexamer, 3% Heptamer und
12% Octamer und höheren Oligomeren)
unter Kühlung
bei 25°C oder
darunter und Rühren
zugetropft und anschließend
wurde 3 h bei 71 bis 73°C
gerührt.
Dann wurde die vorstehend hergestellte Natriumphenolat-Lösung zur
Reaktionsmischung gegeben und die Reaktion wurde 3 h unter Rühren bei
71 bis 73°C
fortgesetzt.
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Nachdem
die Reaktion vervollständigt
war, wurde die Reaktionsmischung konzentriert und das Konzentrat
wurde wiederum in 500 ml Chlorbenzol gelöst. Die Lösung wurde dreimal mit 5% wässriger
NaOH, einmal mit 5% Schwefelsäure,
einmal mit 5% wässrigem
Natriumbicarbonat und dreimal mit Wasser gewaschen. Dann wurde das
Gewaschene zur Trockne konzentriert, was 216 g vernetztes Phenoxyphosphazen
als hellgelbes Pulver ergab.
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Das
erhaltene vernetzte Phenoxyphosphazen hatte einen hydrolysierbaren
Chloridgehalt von 0,05%, ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts
(Mw) von 1.030 (berechnet bezüglich
Polystyrol-Standard) und eine ungefähre Zusammensetzung [N=P(-O-Ph-SO2-Ph-O-)0,25(-O-Ph)1,50], die auf Basis des Phosphorgehalts
und der Daten der CHN-Elementaranalyse bestimmt wurde.
TG/DTA-Analyse:
Schmelztemperatur Tm: 103°C
Zersetzungsstarttemperatur:
321 °C,
5% Gewichtsverlusttemperatur: 332°C
Menge
an restlichen Hydroxylgruppen: nicht mehr als die Nachweisgrenze
(1 × 10–6 Äquivalente/g,
als Hydroxyläquivalent
pro Gramm der Probe) (Acetylierungsverfahren).
-
Vergleichssynthesebeispiel
1 (Synthese von Phenoxyphosphazen-Verbindung mit p-Phenylen-vernetzter Struktur)
-
Eine
Phenoxyphosphazen-Verbindung mit p-Phenylen-vernetzter Struktur
wurde nach dem Synthesebeispiel 1, das in der ungeprüften JP-Patentveröffentlichung
Nr. 181429/1999 beschrieben ist, hergestellt.
-
Es
wurde eine azeotrope Dehydratisierung unter Verwendung von Toluol
ausgeführt,
um Wasser aus 2,04 Mol (196 g) Phenol und 2,04 mol (82 g) Natriumhydroxid
zu entfernen, was etwa 1.200 g einer 20% Toluol-Lösung von
Natriumphenolat ergab.
-
Parallel
zu obiger Reaktion wurde ein 2 l Vierhalskolben mit 580 g einer
20% Chlorbenzol-Lösung
enthaltend 115,9 g von Dichlorphosphazen-Oligomeren (einer Mischung
von 58,57% Trimer, 12,26 % Tetramer, 11,11% Pentamer und Hexamer, 2,82%
Heptamer und 12,04 Octamer und höheren
Oligomeren) beschickt. Dann wurde eine gesondert hergestellte 10%
Toluol-Lösung
von 0,15 mol (18,3 g) Dilithiumsalz von Hydrochinon zu der Reaktionsmischung
unter Rühren
zugetropft. Nach Vervollständigung
der Zugabe wurde die Reaktion unter Rühren 5 h bei 50°C durchgeführt. Dann
wurden etwa 1.200 g der vorstehend hergestellten 20% Toluol-Lösung von Natriumphenolat zur
Reaktionsmischung unter Rühren
zugetropft und die Reaktion wurde unter Rühren bei 100°C für 8 h ausgeführt.
-
Nachdem
die Reaktion vervollständigt
war, wurde die Reaktionsmischung konzentriert und unter Rühren zu
3 l eines Mischlösungsmittels
(Wasser/Methanol mit einem Volumenverhältnis von 1/1) zugegeben. Die Mischung
wurde mit verdünnter
Schwefelsäure
neutralisiert und filtriert. Das Filtrat wurde zweimal mit 3 l Mischlösungsmittel
(Wasser/Methanol mit Volumenverhältnis
von 1/1) gewaschen, filtriert und unter Erwärmen bei 80°C bei einem Druck von 20 mm
Hg für
11 h vakuumgetrocknet, was 220 g feiner, hellgelber Teilchen ergab.
-
Die
vorstehend erhaltene vernetzte Phenoxyphosphazen-Verbindung zeigte
keinen definierten Schmelzpunkt und hatte eine Zersetzungsstarttemperatur
von 305°C,
bestimmt durch TG/DTA-Analyse. Die vernetzte Phenoxyphosphazen-Verbindung hatte
eine ungefähre
Zusammensetzung [N=P(-O-p-Ph-O-)0,15(-O-Ph)1,7], die auf Basis des Phosphorgehalts und
der Daten der CHN-Elementaranalyse bestimmt wurde.
-
Die
Menge an freien Hydroxylgruppen in der vorstehend erhaltenen vernetzten
Phenoxyphosphazen-Verbindung wurde durch das Acetylierungsverfahren
bestimmt. Die Menge der freien Hydroxylgruppen in der vorstehend
erhaltenen vernetzten Phenoxyphosphazen-Verbindung betrug 0,2 × 10–3 Äquivalente/g,
als Hydroxyläquivalent
pro Gramm der Probe. Die Verbindung hatte Hydroxylgruppen im Molekül.
-
Vergleichssynthesebeispiel
2
-
Eine
Phenoxyphosphazen-Verbindung mit 2,2-Bis(p-oxyphenyl)propanvernetzter
Struktur wurde nach dem in der ungeprüften JP-Patentveröffentlichung
Nr. 181429/1999 beschriebenen Synthesebeispiel 2 hergestellt.
-
86,7
g (0,38 mol) Bisphenol A und 460 ml Tetrahydrofuran (THF) wurden
in einen 2 l Vierhalskolben gegeben. Während die Innentemperatur bei
19°C unter Rühren gehalten
wurde, wurden 3,5 g (0,5 mol) metallisches Li in Form von geschnittenen
Stücken
unter Rühren
dazugegeben. Nach Vervollständigung
der Zugabe wurde die Mischung über
1 h auf 61°C
erwärmt
und der Rührvorgang
wurde 4 h bei 61 bis 68°C
fortgesetzt. Nachdem die Reaktion vervollständigt war, wurde das Lithiumsalz
von Bispenol A der Reaktionsmischung zu einer weißen Aufschlämmung.
-
215,6
g (2,25 mol) Phenol und 500 ml Toluol wurden in einen 3 l Vierhalskolben
gegeben. Während die
Innentemperatur bei 25°C
unter Rühren
gehalten wurde, wurden 34,5 g (1,5 mol) metallisches Natrium in Form
von geschnittenen Stücken
dazugegeben. Nach Vervollständigung
der Zugabe wurde die Mischung über 4
h auf 77°C
erwärmt
und der Rührvorgang
wurde für
3 h bei 77 bis 113°C
fortgesetzt. Nachdem die Reaktion vervollständigt war, wurde das Natriumphenolat
der Reaktionsmischung eine weiße
Aufschlämmung.
-
Ein
5 l Vierhalskolben wurde mit 313,13 g (1,0 mol) Dichlorphosphazen-Oligomeren (konz.
37,01 %, Monochlorbenzol-Lösung,
58,57% Trimer, 12,26% Tetramer, 11,11% Pentamer und Hexamer, 2,82%
Heptamer und 12,04% Octamer und höherer Oligomere) beschickt.
Während
die Innentemperatur bei 20°C
unter Rühren
erhalten wurde, wurde dann eine Lösung mit einem Lithiumsalz
von Bisphenol A tropfenweise zu den Oligomeren unter Rühren über 1 h
zugegeben. Der Inhalt wurde ein hellgelbes, milchiges Produkt. Während die
Innentemperatur bei 20°C
unter Rühren
gehalten wurde, wurde eine Natriumphenolat-Lösung tropfenweise über 1 h
zugegeben. Der Inhalt wurde eine braune Aufschlämmung. Nach Vervollständigung
der Zugabe wurde der Rührvorgang
13 h bei 47°C
fortgesetzt. Die Mischung wurde eine hellbraune Aufschlämmung.
-
Nachdem
die Reaktion vervollständigt
war, wurde die Reaktionsmischung konzentriert. Das Konzentrat wurde
dreimal mit 3 l 2% NaOH gewaschen, filtriert, dreimal mit 3 l Mischlösungsmittel
(Wasser/Methanol mit einem Volumenverhältnis von 1/1) gewaschen, filtriert
und unter Erwärmen
bei 80°C
bei einem Druck von 20 mm Hg für
11 h vakuumgetrocknet, was ein weißes Pulver (2.08,67 g) in einer
Ausbeute von 86,50% relativ zu Dichlorphosphazen ergab.
-
Die
erhaltene Verbindung hatte einen hydrolysierbaren Chlorgehalt von
0,93%, eine Zersetzungstemperatur von 296,0°C und eine 5% Gewichtsverlust temperatur
von 307,7°C
und zeigte eine ungefähre
Zusammensetzung [N=P(-O-Ph-C(CH3)2-Ph-O-)0,25(-O-Ph)1,50],
die auf Basis des Phosphorgehalts und der Daten der CHN-Elementaranalyse
bestimmt wurde.
-
Ferner
wurde die Menge der freien Hydroxylgruppen in der vorstehend erhaltenen
vernetzten Phenoxyphosphazen-Verbindung durch das Acetylierungsverfahren
bestimmt. Die Menge der freien Hydroxylgruppen in der vorstehend
erhaltenen vernetzten Phenoxyphosphazen-Verbindung betrug 0,2 × 10–3 Äquivalente/g, als
Hydroxyläquivalent
pro Gramm der Probe. Die Verbindung hatte Hydroxylgruppen im Molekül.
-
Synthesebeispiel 4 (Synthese
von aromatischem Polyamid mit Struktureinheiten [-HN-p-Ph-CH2-p-Ph-NH-OC-(CH2)8-CO-]
-
In
einem Autoklav, der mit einem Stickstoff-Einlassrohr und einem Hahn
zur Reduktion des Drucks versehen war, wurde eine Mischung von 991
g (5,0 mol) 4,4'-Diaminodiphenylmethan
und 1.062 g (5,25 mol) Sebacinsäure
auf 285°C
in einem Stickstoffstrom erwärmt,
um die Mischung zu schmelzen. Der Innendruck im Autoklav wurde auf
1.333 Pa reduziert. Nachdem die Mischung im geschmolzenen Zustand
für 1 h
gehalten wurde, wurde die Mischung auf den gewöhnlichen Druck und die gewöhnliche
Temperatur im Stickstoffstrom gekühlt, was das gewünschte aromatische
Polyamid ergab.
-
Das
erhaltene aromatische Polyamid hatte eine Grenzviskosität von 0,70
bis 0,92 dl/g (Konzentration von 0,5 g/dl in N,N-Dimethylacetamid
enthaltend 5% Lithiumchlorid, gemessen bei 30°C).
-
Synthesebeispiel 5 (Synthese
von aromatischem Polyamid mit Struktureinheiten [-HN-(CH2)6-NH-OC-p-Ph-CO-]
-
Das
gleiche Verfahren wie in Synthesebeispiel 4 wurde ausgeführt, außer dass
Hexamethylendiamin anstelle von 4,4'-Diaminodiphenylmethan in der gleichen
molaren Menge und Terephthalsäure
anstelle von Sebacinsäure
in der gleichen molaren Menge verwendet wurden, wodurch das gewünschte aromatische
Polyamid hergestellt wurde.
-
Das
erhaltene aromatische Polyamid hatte eine Grenzviskosität von 0,69
bis 0,87 dl/g (Konzentration von 0,5 g/dl in N,N-Dimethylacetamid
enthaltend 5% Lithiumchlorid, gemessen bei 30°C).
-
Synthesebeispiel 6 (Synthese
von aromatischen Polyamid mit Struktureinheiten [-HN(CH2)6-NH-OC-m-Ph-CO-]
-
Das
gleiche Verfahren wie in Synthesebeispiel 5 wurde wiederholt, außer dass
Isophthalsäure
anstelle von Terephthalsäure
in einer Menge mit der gleichen Molzahl wie letztere verwendet wurde,
wodurch das gewünschte
aromatische Polyamid hergestellt wurde.
-
Das
erhaltene aromatische Polyamid hat seine Grenzviskosität von 0,65
bis 0.84 dl/g (Konzentration von 0,5 g/dl in N,N-Dimethylacetamid
enthaltend 5% Lithiumchlorid, gemessen bei 30°C).
-
Synthesebeispiel 7 (Synthese
von aromatischen Polyamid mit Struktureinheiten ((-OC-p-Ph-NH-)0,6(-OC-m-Ph-COO-(CH2)2-O-)0,4]
-
Eine
Mischung von 895 g (5,0 mol) p-Acetamidbenzoesäure und 640 g (3,33 mol) Poly(ethylenisophthalat)
(Grenzviskosität
0,56) wurde zu Teilchen von 20 mesh oder weniger zerstoßen. Die
erhaltenen Teilchen wurden in einen Autoklav gegeben, der mit einem
Hahn zur Reduktion des Drucks versehen war, und bei einem reduzierten
Druck von 13,3 Pa bei 180°C
für 1 h,
bei 220°C
für 3 h
und bei 230°C
für 10
h erwärmt
und auf Raumtemperatur gekühlt,
was das gewünschte
aromatische Polyamid ergab.
-
Das
erhaltene aromatische Polyamid hat seine Grenzviskosität von 0,57
bis 0,68 dl/g (Konzentration von 0,5 g/dl in einem Mischlösungsmittel,
Phenol/Tetrachlorethan = 60/40 (Vol./Vol.), gemessen bei 25°C).
-
Beispiel 1
-
100
Teile des in Synthesebeispiel 4 hergestellten aromatischen Polyamidharzes
wurden bei 120°C
für 12
h in einem Trockner mit Heißluftumwälzung (Perfect
Oven Original-PN200, Produkt von Tabai Especk Co., Ltd.) getrocknet.
10 Teile einer anorganischen, faserartigen Substanz und 10 Teile
Magnesiumhydroxid wurden damit gemischt. Die Mischung wurde aus
einer Pulverzugabevorrichtung (Handelsbezeichnung Accurate-Model
100, Produkt von Kurama Engineering Co., Ltd.) einem Doppelschneckenextruder
(Handelsbezeichnung S1-KRC, 25 mm Kneter, Produkt von Kurimoto,
Ltd.) zugeführt
und bei einer Schneckentemperatur von 240 bis 270°C geknetet
und geschmolzen. 15 oder 20 Teile eines Flammverzögerungsmittels
(vernetzte Phosphazen-Verbindung) wurden vom Mittelteil der Schnecke
zugegeben und weiter geknetet und geschmolzen. Die erhaltene Schmelze
wurde einer Pelletisiervorrichtung (Handelsbezeichnung Modell C-3,
Produkt von Enpura Sangyo Co., Ltd.) zugeführt und 12 Pelletarten der
flammhemmenden, aromatischen Polyamidharz-Zusammensetzungen der
Erfindung wurden hergestellt. Ihre spezifische Zusammensetzung ist
in Tabelle 1 gezeigt.
-
Die
vernetzten Phosphazen-Verbindungen, die in den Synthesebeispielen
1 bis 3 hergestellt wurden, wurden als vernetzte Phosphazen-Verbindung
verwendet. Die folgenden wurden als anorganische, faserartige Substanz
und Magnesiumhydroxid verwendet:
-
Faserartiges
Kaliumtitanat: Handelsbezeichnung "TISMO N-102", Produkt von Otsuka Chemical Co., Ltd.,
mittlerer Faserdurchmesser 0,4 μm,
mittlere Faserlänge
15 μm, Aspektverhältnis 10
oder mehr, pH 9,5 (hier im Folgenden als "TISMO" bezeichnet).
-
Faserartiges
Calciumsilicat: Handelsbezeichnung "BISTAL", Produkt von Otsuka Chemical Co., Ltd., mittlerer
Faserdurchmesser 0,4 um, mittlere Faserlänge 28 μm, Aspektverhältnis 7
oder mehr, pH 9,5 (hier im Folgenden als "WN" bezeichnet).
-
Faserartiges
Magnesiumborat: Handelsbezeichnung "PGM",
Produkt von Otsuka Chemical Co., Ltd., mittlerer Faserdurchmesser
0,4 μm,
mittlere Faserlänge
15 μm, Aspektverhältnis 10
oder mehr, pH 9,0 (hier im Folgenden als "PGM" bezeichnet).
-
Magnesiumhydroxid:
Handelsbezeichnung "KISUMA
120", Produkt von
Kyowa Kagaku Kogyo Co., Ltd., Gehalt flüchtiger Komponenten (120°C, 1 h) 0,1%,
mittlere Teilchengröße 1,0 μm, spezifische
Oberfläche (BET-Verfahren)
5 m2/g, Teilchenoberfläche unbeschichtet.
-
Vergleichsbeispiel 1
-
Fünf Pelletarten
von aromatischen Polyamidharz-Zusammensetzungen wurden auf die gleiche
Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, außer dass entweder keine anorganische,
faserartige Substanz oder Magnesiumhydroxid verwendet wurden oder
Resorcinbis(diphenylphosphat), das in Referenzbeispiel 1 hergestellt
wurde, anstelle von vernetzter Phosphazen-Verbindung verwendet wurden.
Die spezifische Zusammensetzung ist in Tabelle 1 gezeigt.
-
-
Beispiele 2 bis 4
-
Zwölf Pelletarten
von flammhemmenden Polyamidharz-Zusammensetzungen der Erfindung
in jedem Beispiel wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1
hergestellt, außer
dass anstelle des in Synthesebeispiel 4 hergestellten aromatischen
Polyamids, das in Synthesebeispiel 5 hergestellte aromatische Polyamid
(Beispiel 2), das in Synthesebeispiel 6 hergestellte aromatische
Polyamid (Beispiel 3) und das in Synthesebeispiel 7 hergestellte
aromatische Polyamid (Beispiel 4) verwendet wurden.
-
Vergleichsbeispiele 2
bis 4
-
Fünf Pelletarten
von Polyamidharz-Zusammensetzungen in jedem Vergleichsbeispiel wurden
auf die gleiche Weise wie in Vergleichsbeispiel 1 hergestellt, außer dass
anstelle des in Synthesebeispiel 4 hergestellten aromatischen Polyamids
das in Synthesebeispiel 5 hergestellte aromatische Polyamid (Vergleichsbeispiel 2),
das in Synthesebeispiel 6 hergestellte aromatische Polyamid (Vergleichsbeispiel
3) und das in Synthesebeispiel 7 hergestellte Polyamid (Vergleichsbeispiel
4) verwendet wurden.
-
Testbeispiel 1
-
Die
Pellets der Polyamidharz-Zusammensetzungen, die in den Beispielen
1 bis 4 und den Vergleichsbeispielen 1 bis 4 hergestellt wurden,
wurden den folgenden Tests unterzogen.
-
1. Flammverzögerungstest
-
Der
Bewertungstest wurde auf Basis des UL-94-Testverfahrens (Test for
Flammability of Plastic Materials for Parts in Devices and Appliances
UL94, 4. Ausgabe) unter Verwendung von Prüfkörpern mit einer Dicke von 1/16
Zoll, einer Länge
von 5 Zoll und einer Breite von 0,5 Zoll (unter den gleichen Bedingungen
wie nachstehend bezüglich
der Verarbeitbarkeit in Punkt 5 beschrieben) durchgeführt.
-
Die
Bewertungskriterien waren wie folgt.
-
V-0: Die Harzzusammensetzung
kann alle nachstehend beschriebenen Bedingungen (A) bis (E) erfüllen.
-
- (A) Alle Prüfkörper (5
Prüfkörper in
jedem Satz) zeigten Aufflammen (Brennen in Flammen) für 10 s oder weniger,
nachdem sie angezündet
wurden.
- (B) Fünf
Prüfkörper in
jedem Satz wurden jeweils zweimal entzündet. D.h. jeder Satz von Prüfkörpern wurde
insgesamt zehnmal angezündet.
Die Gesamtdauer der Flammperioden war weniger als 50 s.
- (C) Kein Prüfkörper in
jedem Satz (5 Prüfkörper in
jedem Satz) flammte bis zur Klammer auf.
- (D) Kein Prüfkörper in
jedem Satz (5 Prüfkörper in
jedem Satz) vertropfte flammende Teilchen, die 305 mit darunter
liegende Baumwolle entzünden
könnte.
- (E) Jeder der Prüfkörper (5
Prüfkörper in
jedem Satz) zeigte ein Glimmen (kein Brennen in Flammen, sondern
wie rot glühende
Kohle) für
30 s oder weniger nach der zweiten Zündung.
-
V-1: Die Harzzusammensetzung
kann alle Bedingungen (A) bis (E), die nachstehend beschrieben sind,
erfüllen.
-
- (A) Jeder Prüfkörper (5 Prüfkörper in jedem Satz) zeigte
ein Aufflammen für
30 s oder weniger, nachdem er entzündet wurde.
- (B) 5 Prüfkörper in
jedem Satz wurden jeweils zweimal entzündet. D.h., jeder Satz von
Prüfkörpern wurde insgesamt
zehnmal gezündet.
Die Gesamtdauer der Flammperioden betrug weniger als 250 s.
- (C) und (D) Gleich wie in V-0.
- (E) Jeder Prüfkörper (5
Prüfkörper in
jedem Satz) zeigte ein Glimmen für
60 s oder weniger nach der zweiten Zündung.
-
V-2: Die Harzzusammensetzung
kann alle nachstehend beschriebenen Bedingungen (A) bis (E) erfüllen.
-
- (A) (B) (C) (E) Gleich wie in V-1.
- (D) Ein oder mehrere Prüfkörper in
jedem Satz von 5 Prüfkörpern vertropfte
flammende Teilchen, die 305 mm darunter liegende Baumwolle entzünden können.
-
HB:
Kein Prüfkörper in
einem Satz von 3 Prüfkörpern verbrannte
nach Zündung
nach vorne zu einer Standardlinie in 101,6 mm Entfernung.
-
2. Durchschnittliche Brennzeit
-
Eine
Gesamtheit von Flammperioden wird im Hinblick auf insgesamt zehnmalige
Zündung
(zweifache Zündung
für jeden
Prüfkörper in
einem Satz von 5 Prüfkörpern) durch
10 dividiert, um eine mittlere Brennzeit zu ergeben.
-
3. Auftreten oder Fehlen
von Tropfbildung
-
Im
Flammverzögerungstest
von Punkt 1 wurde visuell beobachtet, ob flammende Teilchen (Tropfbildung),
die Baumwolle entzünden
können,
vorhanden sind oder nicht.
-
4. Zustand der gekneteten
Schmelze, wenn sie herausgedrückt
wird
-
Die
flammhemmende, aromatische Polyamidharz-Zusammensetzung wurde beobachtet,
wenn sie als geknetete Schmelze herausgedrückt wurde, und wurde nach den
folgenden Kriterien bewertet.
Gut: die Stränge waren stabil und ihre Dicke
blieb konstant, wenn sie entnommen wurden.
Ungeeignet: die
Stränge
waren instabil und variierten bei Entnahme in der Dicke. Sie bogen
sich leicht und brachen manchmal.
-
5. Verarbeitbarkeit
-
Pellets
von einer flammhemmenden, aromatischen Polyamidharz-Zusammensetzung
wurden 12 h bei 120°C
in einem Trockner mit Warmluftumwälzung getrocknet und mit einer
Spritzgußvorrichtung
(Handelsbezeichnung MINIMAT-26/15B,
Produkt von Sumitomo Heavy Industries, Ltd.) bei einer Zylindertemperatur
von 220 bis 280°C
und einer Formwerkzeugtemperatur von 50 bis 90°C spritzgegossen, um Prüfkörper zur
Verwendung im Flammverzögerungstest
1 herzustellen. Der Spritzling wurde betrachtet und nach den folgenden Kriterien
bewertet.
Gut: die Pellets können einfach zugeführt werden
und die erhaltenen Prüfkörper haben
eine stabil glatte Oberfläche.
Ungeeignet:
die Pellets rutschen leicht auf der Zufuhrschnecke und die Oberfläche der
erhaltenen Prüfkörper ist
rauh.
-
6. Farbe
-
Die
Farbe wurde visuell auf Basis des Harzes ohne Additiv bewertet.
Die Ergebnisse sind in den Tabellen 2 bis 5 gezeigt.
-
-
-
-
-
Die
aromatischen Polyamidharz-Formkörper,
die die spezielle vernetzte Phosphazen-Verbindung (b) der vorliegenden
Erfindung enthielten, waren bezüglich
des Flammverzögerungsvermögens im
Vergleich mit aromatischen Polyamidharz-Formkörpern, die die vernetzte Phosphazen-Verbindung
enthielten, die in der ungeprüften
JP-Patentveröffentlichung
Nr. 181429/1999 offenbart ist, ausgezeichnet. Ferner waren die aromatischen
Polyamidharz-Formkörper,
die die spezielle vernetzte Phosphazen-Verbindung (b) der vorliegenden
Erfindung enthielten, bezüglich
der mechanischen Eigenschaften den aromatischen Polyamidharz-Formkörpern, die
die in der ungeprüften
JP-Patentveröffentlichung
Nr. 181429/1999 offenbarte vernetzte Phosphazen-Verbindung enthielten, überlegen.
Diese Tatsachen werden durch den Flammverzögerungstest und den mechanischen
Leistungstest wie nachstehend beschrieben verdeutlicht.
-
Flammverzögerungstest
und mechanischer Leistungstest
-
(1) Vernetzte Phenoxyphosphazen-Verbindung
-
Die
hier verwendeten vernetzten Phenoxyphosphazen-Verbindungen beinhalten
die in Synthesebeispiel 1 hergestellte vernetzte Phenoxyphosphazen-Verbindung (hier
im Folgenden als "Flammverzögerungsmittel
A" bezeichnet),
die in Synthesebeispiel 2 hergestellte vernetzte Phenoxyphosphazen-Verbindung
(hier im Folgenden als "Flammverzögerungsmittel
B" bezeichnet),
die in Vergleichssynthesebeispiel 1 hergestellte vernetzte Phenoxyphosphazen-Verbindung
(Synthesebeispiel 1 der ungeprüften
JP-Patentveröffentlichung Nr.
181429/1999) (hier im Folgenden als "Flammverzögerungsmittel a" bezeichnet) und
die in Vergleichssynthesebeispiel 2 hergestellte vernetzte Phenoxyphosphazen-Verbindung
(Synthesebeispiel 2 der ungeprüften JP-Patentveröffentlichung
Nr. 181429/1999) (hier im Folgenden als "Flammverzögerungsmittel b" bezeichnet).
-
(2) Pellets der flammhemmenden
Harzzusammensetzung
-
Das
in Synthesebeispiel 4 der vorliegenden Beschreibung hergestellte
aromatische Polyamidharz wurde als aromatisches Polyamidharz verwendet.
Faserartiges Kaliumtitanat und faserartiges Calciumsilicat wurden
als anorganische, faserartige Substanz verwendet.
-
Faserartiges
Kaliumtitanat: Handelsbezeichnung "TISMO N-102", Produkt von Otsuka Chemical Co., Ltd.,
mittlerer Faserdurchmesser 0,4 μm,
mittlere Faserlänge
15 μm, Aspektverhältnis 10
oder mehr, pH 9,5 (hier im Folgenden als "TISMO" bezeichnet).
-
Faserartiges
Calciumsilicat: Handelsbezeichnung "BISTAL", Produkt von Otsuka Chemical Co., Ltd., mittlerer
Faserdurchmesser 0,4 μm,
mittlere Faserlänge
28 μm, Aspektverhältnis 7
oder mehr, pH 9,5 (hier im Folgenden als "WN" bezeichnet).
-
Vier
Pelletarten der Harzzusammensetzung umfassend die folgenden Komponenten
wurden hergestellt.
-
(1)
100 Gew.-Teile aromatisches Polyamidharz wurden bei 120°C für 12 h in
einem Trockner mit Warmluftumwälzung
(Perfect Oven Original-PH200, Produkt von Tabei Especk Co., Ltd.)
getrocknet. 10 Gew.-Teile TISMO und 10 Gew.-Teile Magnesiumhydroxid
wurden damit vermischt. Die Mischung wurde einem Doppelschneckenextruder
(Handelsbezeichnung S1-KRC, 25 mm Kneter, Produkt von Kurimoto,
Ltd.) von einer Pulverzufuhrvorrichtung (Handelsbezeichnung Accurate-Modell
100, Produkt von Kurama Engineering Co., Ltd.) zugeführt und
bei einer Schneckentemperatur von 240 bis 270°C geknetet und geschmolzen. 20
Gew.-Teile des Flammverzögerungsmittels
A wurden vom Mittelteil der Schnecke zugegeben und geknetet und
geschmolzen. Die erhaltene Schmelze wurde einer Pelletisiervorrichtung
(Handelsbezeichnung Modell C-3, Produkt von Enpura Sangyo Co., Ltd.)
zugeführt,
wodurch die Pellets der aromatischen Polyamidharz-Zusammensetzung hergestellt
wurden (hier im Folgenden als "Pellet
A" bezeichnet).
-
(2)
Pellets der aromatischen Polyamidharz-Zusammensetzung (hier im Folgenden
als "Pellet a" bezeichnet) wurden
auf die gleiche Weise wie in (1) hergestellt, außer dass 20 Gew.-Teile Flammverzögerungsmittel
a anstelle von Flammverzögerungsmittel
A verwendet wurden.
-
(3)
Pellets der aromatischen Polyamidharz-Zusammensetzung (hier im Folgenden
als "Pellet B" bezeichnet) wurden
auf die gleiche Weise wie in (1) hergestellt, außer dass 10 Gew.-Teile WN anstelle
von TISMO und 20 Gew.-Teile Flammverzögerungsmittel B anstelle von
Flammverzögerungsmittel
A verwendet wurden.
-
(4)
Pellets der aromatischen Polyamidharz-Zusammensetzung (hier im Folgenden
als "Pellet b" bezeichnet) wurden
auf die gleiche Weise wie in (1) hergestellt, außer dass 10 Gew.-Teile WN anstelle
von TISMO und 20 Gew.-Teile Flammverzögerungsmittel b anstelle von
Flammverzögerungsmittel
A verwendet wurden.
-
(3) Flammverzögerungsvermögen und
mechanische Eigenschaften der Pellets
-
Die
vorstehend erhaltenen Pellets A, Pellets a, Pellets B und Pellets
b wurden geprüft,
um das Flammverzögerungsvermögen, die
mittlere Brennzeit und das Auftreten oder Fehlen von Tropfbildung
zu bewerten. Die eingesetzten Testverfahren sind die gleichen, die
in Testbeispiel 1 verwendet wurden. Prüfkörper wurden durch Spritzgießen von
vier Pelletarten unter Verwendung einer Spritzgußvorrichtung (Handelsbezeichnung MINIMAT-26/15B,
Produkt von Sumitomo Heavy Industries, Ltd.) bei einer Zylindertemperatur
von 220 bis 280°C
und einer Formwerkzeugtemperatur von 50 bis 90°C hergestellt, um die Kerbschlagzähigkeit
nach IZOD, die Zugfestigkeit und die Biegefestigkeit zu bestimmen.
-
Kerbschlagzähigkeit
nach IZOD: gemessen bei 23°C
unter Verwendung eines IZOD-Schlagversuchprüfgeräts (Produkt
von Toyo Seiki Co., Ltd.) nach JIS-K7110
Zugfestigkeit: gemessen
bei 23°C
unter Verwendung von Shimadzu Autograph DSC-2000 (Produkt von Shimadzu
Corp., Ltd.) nach JIS-K7113
Biegefestigkeit: gemessen bei 23°C unter Verwendung
von Shimadzu Autograph DSC-5000A (Produkt von Shimadzu Corp., Ltd.)
nach JIS-K7116
-
Die
Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 6 gezeigt.
-
Die
vorstehend erhaltenen Pellets A, Pellets a, Pellets B und Pellets
b wurden in einer Luftatmosphäre bei
150°C für 720 h
erwärmt
und sie wurden geprüft,
um das Flammverzögerungsvermögen, die
mittlere Brennzeit und das Auftreten oder Fehlen von Tropfbildung
auf die gleiche Weise wie oben zu bestimmen. Prüfkörper, die nach dem gleichen
Verfahren wie vorstehend hergestellt wurden, wurden bereitgestellt,
um die Kerbschlagzähigkeit
nach IZOD, die Zugfestigkeit und die Biegefestigkeit zu messen.
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 6 gezeigt.
-
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Die
Ergebnisse in Tabelle 6 zeigen, dass die Polyamidharz-Formkörper, die
die vernetzte Phenoxyphosphazen-Verbindung nach der vorliegenden
Erfindung enthalten, im Vergleich mit den Polyamidharz-Formkörpern, die
die in der ungeprüften
JP-Patentveröffentlichung
Nr. 181429/1999 offenbarte vernetzte Phenoxyphosphazen-Verbindung
enthalten, ein ausgezeichnetes Flammverzögerungsvermögen und ausgezeichnete mechanische
Eigenschaften aufweisen. Wenn die Polyamidharz-Zusammensetzung z.B.
für lange
Zeit erwärmt
wird, sind bei den Polyamidharz-Formkörpern, die die in der ungeprüften JP-Patentveröffentlichung
Nr. 181429/1999 offenbarte vernetzte Phenoxyphosphazen-Verbindung
enthalten, das Flammverzögerungsvermögen und
die mechanischen Eigenschaften deutlich verringert. Aus dieser Tatsache
ist klar, dass die Polyamidharz-Formkörper, die die vernetzte Phenoxyphosphazen-Verbindung
der vorliegenden Erfindung enthalten, bezüglich des Flammverzögerungsvermögens überlegen
sind. Dies stützt
die Tatsache, dass selbst wenn die aromatische Polyamidharz-Zusammensetzung
der Erfindung sogar nach langer Lagerung bei einer hohen Temperatur
verwendet wird, die Ziele der Erfindung erreicht werden können.
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Wirkungen der Erfindung
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Die
flammhemmende, aromatische Polyamidharz-Zusammensetzung der Erfindung
hat verschiedene Vorteile, wie nachstehend beschrieben.
- (1) Die flammhemmende, aromatische Polyamidharz-Zusammensetzung
der Erfindung ist frei von einer Halogenverbindung und daher erzeugt
sie weder einen Halogenwasserstoff aufgrund der Wärmezersetzung
der Halogenverbindung während
des Formvorgangs des Harzes, noch ergibt sich eine Korrosion des Formwerkzeugs
oder eine Beeinträchtigung
oder Verfärbung
des Harzes.
- (2) Die flammhemmenden, aromatischen Polyamidharz-Formkörper der
Erfindung geben beim Verbrennen keine Gase oder keinen Rauch von
Halogenwasserstoff ab, der für
Organismen schädlich
ist.
- (3) Die flammhemmende, aromatische Polyamidharz-Zusammensetzung
und die Formkörper
der Erfindung besitzen eine hohes Flammverzögerungsvermögen, das V-0 beim UL-Standard
entspricht.
- (4) Die flammhemmenden, aromatischen Polyamidharz-Formkörper der
Erfindung ergeben beim Brennen keine Tropfen von geschmolzenem Harz.
D.h., die flammhemmenden, aromatischen Polyamidharz-Formkörper der
Erfindung haben die Eigenschaft, beim Brennen das Tropfen von geschmolzenem
Harz zu verhindern.
- (5) Die flammhemmenden, aromatischen Polyamidharz-Formkörper der
Erfindung behalten die zweckmäßigen Eigenschaften,
wie die mechanischen Eigenschaften und die Formverarbeitbarkeit,
die dem aromatischen Polyamidharz innewohnen, ohne sie zu beeinträchtigen.
- (6) Die flammhemmende, aromatische Polyamidharz-Zusammensetzung
der Erfindung kann Formkörpern, die
aus der Zusammensetzung geformt werden, ein ausgezeichnetes Flammverzögerungsvermögen und ausgezeichnete
mechanische Eigenschaften verleihen, selbst nachdem die Zusammensetzung
lange Zeit gelagert worden ist.