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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die Erfindung findet Verwendung auf
Gebieten, in welchen im Allgemeinen Chlordioxid eingesetzt wird,
insbesondere auf den Gebieten Desinfektion, Geruchsbekämpfung und
Auftragsforschung.
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STAND DER
TECHNIK FÜR
DIE ERFINDUNG
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Der Erfinder hat an der Entwicklung
fester Gemischformulierungen gearbeitet, welche die Herstellung kleiner
Mengen (normalerweise ein Liter, wobei dasselbe Gemisch verwendet
werden kann, um bis zu 300 Gallonen (1136 1) oder mehr herzustellen)
einer wässrigen
Chlordioxidlösung
mit einer wiederholbaren und reproduzierbaren Konzentration von
bis zu 3000 mg/l und darüber
hinaus erlauben.
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Patente des
Standes der Technik
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Die Chemie zur Herstellung von Chlordioxid
ist bekannt und Gegenstand mindestens zweier Patente,
US 5 399 288 und
US 4 104 190 .
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Marzouk et al. lehren im US-Patent
5 399 288 Chlordioxid abgebende feste Zusammensetzungen, an denen
die Verwendung eines Triazintrions beteiligt ist.
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Hartshorn offenbart im US-Patent
4 104 190 eine trockene Zusammensetzung zur Freisetzung von Chlordioxid,
die Dichlorisocyanurat als Chlor abgebende Verbindung enthält.
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Im Stand der Technik wird Lithiumhypochlorit
in Chlordioxid abgebenden Zusammensetzungen, wie in dieser Patentanmeldung
offenbart, nicht gelehrt.
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Chlordioxid ist ein starkes selektives
Oxidationsmittel, das Verwendung findet als Desinfektionsmittel für Trinkwasser,
bei der bioziden Behandlung von Kühltürmen, als Zellstoffbleichmittel,
als Desinfektionsmittel in der Obst-, Gemüse- und Geflügelverarbeitung,
in der Tertiärförderung
von Erdöl
und bei der Stimulierung von Wasserquellen durch Einspritzung, bei
der Abwasserbehandlung als Algizid und als Desodorierungsmittel. In
fast allen Verwendungen wird gasförmiges Chlordioxid in Form
einer verdünnten
wässrigen
Lösung, üblicherweise
mit oder unter 3000 ppm eingesetzt. Diese Lösung kann dem Endverbraucher
nicht gebrauchsfertig geliefert werden. Abgesehen von der schlechten
Wirtschaftlichkeit des Transports einer Lösung, die zu 99,7 % aus Wasser
besteht, ist der Transport durch das DOT (US-Verkehrsministerium)
verboten. Anders als verflüssigtes
Chlor kann das verdichtete verflüssigte
Gas aufgrund seiner extremen Stoßempfindlichkeit nicht hergestellt
und in Flaschen transportiert werden. Deshalb ist es erforderlich,
dass Chlordioxid an Ort und Stelle durch Vereinigen geeigneter Vorläufer in
einem Chlordioxidentwickler zum Zeitpunkt des Einsatzes erzeugt
wird. Diese Vorläufer
umfassen wässrige
Lösungen
von Natriumchlorat oder Natriumchlorit, anorganische oder organische
Säuren,
Chlor, Natriumhypochlorit oder einige Kombinationen davon, üblicherweise
als wässrige
Lösungen,
die in geeigneten Mengen abgemessen und unter kontrollierten Bedingungen
im Chlordioxidentwickler vereinigt werden. Durch die Notwendigkeit
eines Entwicklers war üblicherweise
bisher der Einsatz dieses Oxidationsmittels auf solche Situationen
begrenzt, die Installation und Wartung der erforderlichen Ausrüstungen rechtfertigen.
Typischerweise erzeugen die kleinsten kommerziell zur Verfügung stehenden
Entwickler 30 Pfund gasförmiges
Chlordioxid pro Tag. Erfindungsgemäß wird die Anwendung einer
Chlordioxidbehandlung in solchen Situationen ermöglicht, in welchen die einzigartigen
Möglichkeiten
des Produkts attraktiv sind, die aber zu unbedeutend sind, um Aufbau
und Betrieb eines Entwicklers zu rechtfertigen.
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ERFINDUNGSGEMÄSSE AUFGABEN
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Der Erfinder erwartet, dass es ein
starkes Interesse der Verbraucher an der Verwendung nicht-toxischer
anorganischer trockener Gemischpakete für die Herstellung von Chlordioxid,
insbesondere zur Desinfektion von Trinkwasser, geben wird. Dabei
ist es die Absicht des Erfinders, dass die Zusammensetzung sowohl
kurzzeitig, beispielsweise zur Herstellung zur Trinkwasser im Notfall,
als auch zur Behandlung von Trinkwasser für den täglichen Verbrauch verwendet
wird.
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Eine wichtige erfindungsgemäße Aufgabe
besteht in der Bereitstellung einer Desinfektionszusammensetzung,
ohne dass darin organisches Material vorhanden ist.
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Deshalb liegt der Erfindung als Aufgabe
zugrunde, einen bequemen Weg zur Herstellung kleiner Chlordioxidmengen
bereitzustellen, die für
die Behandlung von Trinkwasser oder zur Desinfektion von Obst und
Gemüse
und ähnlichen
Produkten ungefährlich
sind.
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Eine weitere erfindungsgemäße Aufgabe
besteht in der Bereitstellung eines Produkts, das gleichbleibende
Ergebnisse bei der Desinfektion von Trinkwasser und insbesondere
von Trinkwasser mit schlechter Qualität, das in Notsituationen zur
Verfügung
stehen kann, liefert.
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Eine andere erfindungsgemäße Aufgabe
besteht in der Bereitstellung eines Produkts, das bei bestimmungsgemäßem Verbrauch
nicht toxisch ist.
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Eine hauptsächliche erfindungsgemäße Aufgabe
besteht in der Bereitstellung einer trockenen Gemischformulierung,
die den Hypochlorsäurevorläufer bei
Zugabe von Wasser zum trockenen Gemisch erzeugt und keine unerwünschten
organischen Nebenprodukte bildet.
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Ein entscheidender erfindungsgemäßer Teil
ist der Einbau einer Komponente, die bei Berührung mit Wasser schnell Hypochlorsäure entwickelt,
in das Gemisch. Vom Erfinder ist eine Formulierung entwickelt worden,
die zur Desinfektion von Trinkwasser geeignet ist. Diese neue Formulierung
enthält
drei Komponenten: Lithiumhypochlorit, Natriumbisulfat und Natriumchlorit.
Vom Erfinder ist festgestellt worden, dass, wenn diese drei Feststoffe
in verschiedenen Anteilen einer geeigneten Wassermenge zugegeben
werden, sie sich innerhalb von 45 Sekunden vollständig auflösen und
am Ende dieses kurzen Zeitraums so viel Chlordioxid erzeugt haben,
wie das Gemisch bildet. Durch das System wird Chlor oberhalb seiner
Löslichkeit
in Wasser erzeugt, weshalb das entwickelte Gas aufsteigt, das Gemisch umrührt und
Umsetzung und Lösung
der Komponenten beschleunigt. Dabei ist die Schnelligkeit des Lösungsvorgangs überraschend.
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Diese und weitere erfindungsgemäße Aufgaben
werden anhand der folgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die
im Anhang befindliche Zeichnung näher erläutert.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die trockene Gemischformulierung,
die das Kernstück
der Erfindung bildet, umfasst 25- bis 30gew.-%iges Lithiumhypochlorit,
LiOCl, Natriumhydrogensulfat (Synonym: Natriumbisulfat), NaHSO4, und 80%iges trockenes festes Natriumchlorit,
NaClO2.
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Bezüglich des 25- bis 30gew.-%igen
LiOCl
2 ist die erfindungsgemäß verwendete
Zusammensetzung:
Komponente | Gew.-% |
Lithiumhypochlorit | 25
bis 30 |
Natriumchlorid | 36 |
Natriumsulfat | 13 |
Kaliumsulfat | 6 |
Lithiumchlorid | 4 |
Lithiumcarbonat | 2 |
Lithiumchlorat | 2 |
Lithiumhydroxid | 1 |
Wasser | 7 |
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Dabei waren die Bestandteile außer dem
Lithiumhypochlorit inert und für
das Funktionieren der Erfindung nicht erforderlich. Diese inerten
Bestandteile können
durch andere verträgliche
inerte Salze oder dergleichen ersetzt werden, was innerhalb des
Könnens
des Fachmanns liegt.
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Ein Produkt mit dieser Formulierung
ist von FMC Corporation erhältlich
oder kann leicht vom Fachmann formuliert werden.
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Das 80%ige trockene feste Natriumchloritprodukt,
das in den erfindungsgemäßen Beispielen
verwendet wurde, war wie folgt
Komponente | Spezifikation |
Natriumchlorit,
Gew.-% als NaClO2 | 77,5
bis 82,5 |
Natriumchlorat,
Gew.-% als NaClO3 | 4
max. |
Natriumchlorid,
Gew.-% als NaCl | 11
bis 19 |
Natriumhydroxid,
Gew.-% als NaOH | 3
max. |
Natriumcarbonat,
Gew.-% als Na2CO3 | 2
max. |
Natriumsulfat,
Gew.–%
als Na2SO4 | 3
max. |
Wasserstoffperoxid,
Gew.-% als H2O2 | 0,01
max. |
Wasser
(Ergänzung),
Gew.-% | 6
max. |
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Dabei ist festzustellen, dass der
aktive Hauptbestandteil Natriumchlorit ist und die anderen Bestandteile
zweitrangig sind und als inert angesehen werden. Diese inerten Bestandteile
sind erfindungsgemäß nicht unbedingt
erforderlich und können
durch andere ähnliche
inerte Bestandteile ersetzt werden, was innerhalb des Könnens des
Fachmanns liegt.
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In der bevorzugten Ausführungsform
werden Lithiumhypochlorit und Natriumbisulfat zusammen in einen
Beutel oder Behälter
gepackt und wird das Natriumchlorit getrennt in einem anderen Beutel
oder Behälter verpackt,
der gegebenenfalls mit ersterem verbunden sein kann. Dieses Zwei-Paket-System
hat zwei Aufgaben, wovon eine die Verbesserung der Lagerstabilität, insbesondere
bei höheren
Temperaturen, ist. Die andere Aufgabe ist es zu ermöglichen,
dass die Komponenten in einer vorgeschriebenen Art und Weise miteinander vermischt
werden, um eine bekannte spezifische Endkonzentration des entwickelten
Chlordioxids sicherzustellen. Ein Einzelpaket, das ein stabiles
Gemisch aus allen drei Komponenten enthält, ist auch möglich, wobei jedoch
dieses Einzelpaket bei einer Temperatur von unter 60°C (vorzugsweise
unter 52°C)
gehalten werden muss, um eine Zersetzung zu vermeiden. Dieses Einzelgemisch
hat den weiteren Nachteil, dass es Chlordioxid in einer veränderlichen
und unvorhersehbaren Konzentration in Abhängigkeit von Schwankungen im
Mischungsverfahren (siehe 1)
erzeugt.
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Es ist ein festes Gemisch entwickelt
worden, das, wenn es zu Wasser gegeben wird, schnell Chlordioxid
entwickelt. Dieses Gemisch erlaubt auch die Erzeugung einer bekannten
Menge von wässrigem
Chlordioxid in einer vorhersagbaren Konzentration, die zur Desinfektion
von Trinkwasser, Obst und Gemüse,
zur bioziden Behandlung von Kühltürmen, zur
Behandlung von medizinischem Sondermüll und für andere Desinfektionszwecke,
und insbesondere für
industrielle Zwecke, die zu unbedeutend sind, um den Aufbau eines
Chlordioxidentwicklers zu rechtfertigen, zu verwenden ist. Das Gemisch
kann auch zur Geruchsbekämpfung
im kleinen Umfang eingesetzt werden.
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Geeignet formuliert kann das erfindungsgemäße Dreikomponentengemisch
zur Desinfektion von Obst und Gemüse mit einer so geringen Konzentration
von Chlordioxid in Wasser wie 1 bis 2 ppm verwendet werden. Zur
Geruchsbekämpfung
eignet sich eine Konzentration von etwa 100 ppm.
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Es ist festgestellt worden, dass
die erfindungsgemäßen getrennten
Zwei-Packet-Produkte in Versuchen bei einer Temperatur bis über 60°C thermisch
stabil sind.
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Beschreibung
der Zeichnung
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In der im Anhang befindlichen 1 ist ein Schema gezeigt,
in welchem die Veränderung
der ClO2-Ausbeute in Abhängigkeit vom Mischverfahren
veranschaulicht ist. In all den in 1 gezeigten
Versuchen hatten die Formulierungen dieselben Anteile und unterschieden
sich nur im Mischverfahren.
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Die Art und Weise des Vermischens
der Komponenten ist Bestandteil der Erfindung. Wie im Schema von 1 gezeigt, ergeben verschiedene
Gemischtypen, welche genau gleiche Mengen jeder der Komponenten
enthalten, Chlordioxidlösungen
mit unterschiedlichen Konzentrationen in Abhängigkeit von der Art und Weise,
wie die Komponenten mit Wasser vermischt wurden. Dabei besteht eine
erfindungsgemäße Aufgabe darin,
ein Produkt zu formulieren, das es dem Anwender auf diesem Gebiet
erlaubt, eine Chlordioxidlösung
mit einer Konzentration herzustellen, die derart bekannt, gewünscht, vorhersehbar
und zuverlässig
ist, dass eine Dosierung ausgewählt
und das Chlordioxid, ohne Vorversuche mit ihm durchführen zu
müssen,
verwendet werden kann.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
werden Pakete von Desinfektionsmittelformulierungen in wasserlöslichen
Verpackungen bereitgestellt, um den Einsatz zu erleichtern. Auf
diese Weise kann/können, anstatt
den Packungsinhalt in das Wasser schütten zu müssen, die gesamte lösliche Verpackung
und/oder die gesamten löslichen
Verpackungen samt Inhalt in das zu behandelnde Wasser getan werden.
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Aus Gründen der Bequemlichkeit ist
ein Gemisch entwickelt worden, das zuverlässig einen Liter mit 3000 ppm
Chlordioxid ergeben kann, wenn die Komponenten mit Wasser auf eine
spezifische Weise vereinigt werden. Dieses Gemisch wird in Packungen
angeboten, die als Activator Packet und als Chlorite Packet bezeichnet
werden:
Activator
Packet enthält:
LiOCl (25- bis 30gew.-%ig) | 6,
12 g |
und
NaHSO4 | 7,7
g |
Chlorite
Packet enthält:
80%iges NaClO2 | 5,6
g |
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Bei LiOCl und NaClO2 ist
die Ergänzung
des Produkts ein inerter Bestandteil.
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Werden Activator Packet und Chlorite
Packet ordnungsgemäß in einen
Liter Wasser geschüttet,
werden im Wesentlichen 3000 ppm Chlordioxid erzeugt.
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Die Komponentenverhältnisse,
bezogen auf das Chlorit, sind etwa:
NaClO2 =
1,0 (80%ig)
LiOCl =1,09 (25- bis 30gew.-%ig)
NaHSO4= 1,38.
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Dabei ist es selbstverständlich,
dass die Erfindung nicht auf Zusammensetzungen beschränkt ist,
die ausschließlich
einen Liter Lösung
bilden, sondern eingestellt werden kann, um ein beliebiges Volumen
herzustellen, das größer oder
kleiner als ein Liter ist. Da das tatsächliche Gewicht jeder Komponente
in Abhängigkeit vom
gewünschten
Volumen der fertigen Lösung
abzuwiegen ist, muss das Verhältnis
der Komponenten so eingehalten werden, dass eine effiziente Chloritumwandlung
und die beste Ausbeute und Reinheit des Chlordioxids sichergestellt
werden.
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Weiterhin ist selbstverständlich,
dass die Auswahl einer Chlordioxidkonzentration von 3000 ppm willkürlich ist
und Lösungen,
die deutlich unter und über
dieser Konzentration liegen, möglich
sind. Es sind Lösungen
von über
5000 ppm mit geeignet formulierten Komponentengemischen hergestellt
worden. Die Herstellung sehr verdünnter Lösungen (1 bis 100 ppm) ist
möglich
durch Einsatz sehr kleiner Mengen jedes Reaktanten, wobei es jedoch,
um eine schnelle, vollständige
und genaue Chloritumwandlung sicherzustellen, bevorzugt ist, dass
eine konzentriertere Lösung
hergestellt und anschließend
auf die gewünschte
Konzentration verdünnt wird.
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Außerdem ist es selbstverständlich,
dass, wenn eine genaue Chlordioxidendkonzentration nicht erforderlich
ist, Lithiumhypochlorit, Natriumbisulfat und Natriumchlorit in ungefähren Anteilen,
wie erfindungsgemäß gelehrt,
verwendet werden können.
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Der Anwender hat die Möglichkeit,
das Activator Packet und das Chlorite Packet mit dem richtigen Wasservolumen
auf eine beliebige Weise zu vereinigen, jedoch müssen, um sicherzustellen, dass
die Konzentration der fertigen Lösung
auch die beabsichtigte ist, die Pakete auf vorgeschriebene Weise
verwendet werden, nämlich,
vollständige
Auflösung
des Activator Packet, die weniger als eine Minute benötigt, und
anschließend
Zugabe und schnelle vollständige
Lösung
des Chlorite Packet. Wenn das Chlorit vollständig aufgelöst ist, hat die Lösung die
volle Konzentration und ist gebrauchsfertig. Dabei ist es erforderlich,
bei der Vereinigung dieses zweistufige Verfahren anzuwenden, um
sicherzustellen, dass vor der Chloritzugabe sich das Lithiumhypochlorit
vollständig
in Hypochlorsäure
durch Reaktion mit der bei Lösung
gebildeten Säure
und Hydrolyse des Natriumbisulfats umgewandelt hat. Hypochlorsäure reagiert
schnell mit dem Chloritanion, wobei sich hohe Chlordioxidausbeuten
ergeben. Wenn das Chlorit anstelle der sequentiellen Zugabe der
Komponenten, wie erforderlich, entweder durch Zugabe beider Pakete
des Zwei-Paket-Systems oder durch Zugabe des Einzelpakets des Ein-Paket-Systems
gleichzeitig mit dem Aktivator vereinigt wird, findet eine Konkurrenzreaktion
zwischen dem Hypochloritanion und dem Chloritanion statt, durch
welche einiges vom Chlorit in inertes Chlorat umgewandelt wird,
wodurch die Menge des für
die Umwandlung zur Verfügung
stehenden Chlorits verringert und dadurch die Ausbeute an Chlordioxid
gesenkt wird. Werden die Vorschriften, wie die Komponenten miteinander
vermischt oder verrührt
werden, nicht befolgt, wird eine Chlordioxidlösung mit unvorhersehbarer Konzentration
hergestellt, wodurch ein großer
Teil des Werts der Erfindung verlorengeht, nämlich die Herstellung einer
Chlordioxidlösung
mit vorhersehbarer Konzentration, durch welche die Notwendigkeit
von Vorversuchen vor der Verwendung entfällt und es dem Endverbraucher
ermöglicht
wird, Chlordioxid mit der gewünschten richtigen
Dosierung einzusetzen.
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Wie weiter oben erwähnt, können zusätzlich zum
Zwei-Paket-System
alle drei Komponenten zu einem stabilen Gemisch in einem Einzelpaket
vereinigt werden. Dieses Gemisch ist etwas wärmeempfindlicher als das Zwei-Paket-System, dennoch stabil,
wenn es unter 60°C
aufbewahrt wird. Bei Zugabe dieser Ausführungsform als Ein-Paket-Formulierung zu Wasser
ist es unmöglich,
die Konkurrenzreaktion zwischen Hypochloritanion und Chloritanion
zu vermeiden, bei welcher sich Chlorat bildet und Chlorit verbraucht
wird. Daher ist es bei Verwendung der Ein-Paket-Formulierung erforderlich,
die Mengen und Verhältnisse
der Komponenten so einzustellen, dass etwas Hypochlorit und Chloritverlust
möglich
ist. Die Komponentenmengen und -verhältnisse für die Ein-Paket-Formulierung sind:
LiOCl,
25- bis 30gew.-%ig | 6,16
g |
NaHSO4 | 7,7
g |
NaClO2 (80gew.-%ig) | 6,33
g |
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Das Verhältnis, bezogen auf das Chlorit,
ist:
NaClO2 = 1,0
LiOCl = 0,97
NaHSO4 = 1,22.
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Obwohl dieses Ein-Paket-System bequemer
als das Zwei-Paket-System
ist, ist es nicht die bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsform. Wenn die spezifischen
Vorschriften nicht befolgt werden, variiert die Art des Vermischens
der Feststoffe mit Wasser mit dem Anwender. Diese Schwankung beeinflusst,
wie sich die festen Komponenten nebeneinander befinden und in der
Suspension gerührt
werden, bevor sie sich auflösen, wodurch
eine veränderliche
Reaktion zwischen dem Hypochloritanion und dem Chloritanion möglich ist
und der Verlauf von sowohl der gewünschten Reaktionen als auch
der Konkurrenzreaktionen beeinflusst wird. Aufgrund des unvorhersehbaren
Ausmaßes,
bis zu welchem Chlorit an der Konkurrenzreaktion teilnimmt, und
des daraus folgenden Einflusses auf die Endkonzentration der hergestellten
Chlordioxidlösung
ist das Ein-Paket-Verfahren, obwohl es die Herstellung zufriedenstellender
und einsatzfähiger
Chlordioxidlösungen
erlaubt, für
Verwendungen nicht bevorzugt, die eine strenge Kontrolle der Chlordioxiddosierung
erfordern.
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In der hier offenbarten Erfindung
sind viele Beispiele genauer Mengen und Verhältnisse aufgeführt worden,
wobei jedoch, wie es für
den Fachmann selbstverständlich
ist, einige Abweichungen von den Mengen und Verhältnissen zu erwarten sind,
um effektive Ergebnisse zu ergeben.
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Lithiumhypochlorit hat gegenüber Calciumhypochlorit
Vorteile. So löst
sich beispielsweise Calciumhypochlorit zu langsam auf, um als Quelle
für eine
signifikante Menge an Hypochlorsäure
zu dienen, und hat einen unerwünschten
starken Chlorgeruch (demgegenüber
hat Lithiumhypochlorit nur einen sehr schwachen Chlorgeruch), und
wenn es mit NaHSO4 eingesetzt wird, bildet
Calciumhypochlorit einen festen Calciumsulfatniederschlag, was in
niedrigen Chlordioxidausbeuten mit signifikanten Mengen an festen
Calciumsulfatverunreinigungen resultiert.
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Im breitesten Umfang umfasst die
offenbarte Erfindung ein Produkt, das zur Desinfektion und/oder Oxidation
verwendet werden kann und wirksame Anteile an Lithiumhypochlorit,
Natriumbisulfat und Natriumchlorit enthält. Idealerweise sind Lithiumhypochlorit
und Natriumbisulfat zusammen verpackt und ist das Natriumchlorit
getrennt davon verpackt. Das Produkt wird in den Packungen mit im
Wesentlichen folgendem Verhältnis
geliefert:
NaClO2 = 1,0
LiOCl
= 1,09
NaHSO4 = 1,38.
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Dieses Verhältnis wird von ungefähren Anteilen
gebildet und lässt
sich vom Fachmann variieren.
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Es wird ein Verfahren zur Herstellung
einer aktives Chlordioxid entwickelnden Desinfektionslösung offenbart,
welches das Auflösen
des Inhalts eines Activator Pack, das LiOCl und NaHSO4 enthält, in Wasser
und kurz danach die schnelle Zugabe des Chlorite Pack, das NaClO2 enthält,
zu diesem Wasser, das bereits den Inhalt des Activator Pack gelöst enthält, umfasst.
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Die aktiven Komponenten können auf
drei einzelnen Verpackungen verteilt werden.
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Die Erfindung stellt Verfahren zur
Desinfektion einer Fläche
bereit, die desinfiziert werden soll, welche die Anwendung der zu
Wasser zugegebenen offenbarten aktiven Komponenten auf diese Fläche umfassen.
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Weiterhin kann Obst und Gemüse desinfiziert
oder Abwasser durch die zu Wasser zugegebenen offenbarten aktiven
Komponenten desodoriert werden.
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Die Erfindung bietet viele Vorteile:
- 1) Chlordioxid wird leicht und mit vorhersehbarer
Konzentration erzeugt.
- 2) Kein Vormischen oder Abwiegen der Komponenten erforderlich.
- 3) Bei Anwendungen, die zu unbedeutend sind, um einen Entwickler
zu rechtfertigen, ist die erfindungsgemäße Zusammensetzung bequem einzusetzen.
- 4) Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung entstehen
keine unerwünschten
organischen oder toxischen Rückstände.