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TECHNISCHES GEBIET UND INDUSTRIELLE
ANWENDBARKEIT DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Herstellung von Glasfaserpellets. Insbesondere betrifft die
vorliegende Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung
von polymerbeschichteten Glasfaserpellets durch das Zusammenführen von
vielen Segmenten eines geschnittenen mehrfasrigen Glasfadens zu
Pellets und das Einkapseln der Pellets in eine Polymerhülle. Solche
Pellets weisen eine für
die Aufbewahrung und die Handhabung von geschnittenen Glasfasern
für Verstärkungsmaterialien
in Verbundstrukturen günstige Form
auf.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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In thermoplastischen Artikeln werden
oft geschnittene Glasfasern als Verstärkungsmaterial verwendet. In
der Regel werden die Glasfasern dadurch erzeugt, daß geschmolzenes
Glas durch eine Düse
oder eine Düsenplatte
zu Fasern ausgezogen wird, eine Schlichtmittelzusammensetzung mit
einem Gleitmittel, Verbindungsmitteln und schichtbildenden Bindeharzen
auf die Fasern aufgebracht wird, die Fasern zu Fäden zusammengefaßt werden,
die Fäden
in Abschnitte der gewünschten
Länge geschnitten
werden und die Schlichtmittelzusammensetzung getrocknet wird. Diese
geschnittenen Fadenabschnitte werden dann mit einem Polymerharz
vermischt, und die Mischung wird einer Preßform- oder Spritzgußmaschine zugeführt und
dort zu dem glasfaserverstärkten
Kunststoffartikel geformt. Dabei werden die geschnittenen Fäden meist
mit Pellets eines thermoplastischen Polymers vermischt, und die
Mischung wird einem Extruder zugeführt, in dem das Kunstharz aufschmilzt,
die Integrität
der Glasfaserfäden
zerstört
wird und die Fasern im geschmolzenen Kunstharz verteilt werden und
die Faser/Harz-Dispersion zu Pellets geformt wird. Diese Pellets
werden dann dem Formwerkzeug zugeführt und zu Formgegenständen mit
einer im wesentlichen homogenen Verteilung der Glasfasern ausgebildet.
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Unglücklicherweise sind die mit
einem solchen Prozeß erzeugten
geschnittenen Glasfasern in der Regel unförmig und fließen nicht
gut. Folglich sind solche Fasern schwer handzuhaben und führen in
automatischen Verarbeitungsanlagen zu Schwierigkeiten.
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Zur Lösung dieses Problems wurde
versucht, die geschnittenen Fäden
in dichtere stabförmige
Bündel oder
Pellets zu verdichten, um das Fließverhalten der geschnittenen
Fäden zu
verbessern und die Verwendung von automatischen Anlagen zum Wiegen
und Transportieren der Glasfasern zur Vermischung mit den thermoplastischen
Kunstharzen zu ermöglichen.
Ein solcher Prozeß ist
im US-Patent Nr. 4 840 755 beschrieben, wobei die nassen geschnittenen
Fäden gerollt
werden, vorzugsweise auf einem vibrierenden Träger, um die Stränge rund
werden zu lassen und sie zu dichteren, zylindrisch geformten Pellets
zu verdichten. Mit solchen Verfahren und Vorrichtungen können zwar
dichtere und besser zylindrisch geformte Pellets hergestellt werden,
die ein besseres Fließverhalten
zeigen, sie sind jedoch in vielerlei Hinsicht nicht optimal.
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Zum Beispiel ist dabei die Pelletgröße und der
Fasergehalt im allgemeinen durch die Größe und die Anzahl der Fasern
im geschnittenen Strang begrenzt, da der Prozeß so abläuft, daß ein Zusammenhaften von vielen
geschnittenen Strangabschnitten unter Bildung von Pellets mit mehr
Fasern als in einem einzigen geschnittenen Strang vermieden wird.
Folglich muß,
um Pellets mit einer geeigneten Dichte und mit einem geeigneten
Verhältnis
vom Durchmesser zur Länge
für ein
gutes Fließverhalten
zu erhalten, der Strang, von dem die Abschnitte abgeschnitten werden,
in der Regel aus einer großen
Anzahl von Einzelfasern bestehen. Ein Erhöhen der Anzahl von Einzelfasern,
die zu einem einzigen Strang zusammengeführt und geformt werden, verkompliziert
jedoch den Formprozeß erheblich.
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Das US-Patent Nr. 5 578 535 beschreibt
einen Versuch, diese Nachteile zu überwinden, wobei Glasfaserpellets
mit einer Dichte erhalten werden, die etwa 20 bis 30 Prozent über der
Dichte der einzelnen Glasstränge
liegt, aus denen sie gemacht sind, und der Durchmesser etwa 5 bis
15 mal größer ist.
Diese Pellets werden durch das Hydratisieren von geschnittenen Strangsegmenten
in einem Ausmaß,
das ausreicht, um eine Faserbildung zu verhindern, das jedoch nicht
ausreicht, damit sich die Strangsegmente zu Klumpen zusammenballen,
und Vermischen der hydratisierten Strangsegmente für eine Zeit
erhalten, die zur Bildung von Pellets ausreicht. Das Mischen umfaßt einen
Prozeß,
bei dem die Fasern in Bewegung um- und übereinander gehalten werden,
etwa durch Verwirbeln, Rühren,
Mischen und dergleichen.
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Die beschriebenen Pellets können zwar
mit den verschiedenen Mischverfahren hergestellt werden, es wurde
jedoch festgestellt, daß viele
dieser Prozesse entweder zu uneffektiv sind, um kommerziell genutzt
werden zu können,
oder nicht ausreichend steuerbar sind, um ein gleichmäßiges Pelletprodukt
herzustellen, das einen fertigen Verbundartikel mit Festigkeitseigenschaften
ergibt, die mit denen vergleichbar sind, die mit nicht pelletierten
geschnittenen Fasersträngen
erhalten werden. Zum Beispiel hat die Verwendung eines modifizierten
Plattenpelletierers häufig
eine übermäßige Verweilzeit
der gebildeten Pellets im Mischer zur Folge, was wiederum zu einer
Verschlechterung der Pellets aufgrund der abrasiven Natur der Bewegung
von aneinanderreibenden Glasfaserpellets führt. Eine solche Pelletverschlechterung
verringert im Endergebnis die Festigkeitseigenschaften des daraus
hergestellten Formartikels.
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In den US-Patenten 5 945 134 und
5 868 982 wurde vor kurzem ein wirkungsvoller Pelletbildungsprozeß und eine
Vorrichtung dafür
beschrieben, der bzw. die kontrollierbar ein gleichmäßiges Glasfaserpelletprodukt
ergibt, dessen Festigkeitseigenschaften die gleichen sind wie für nicht
pelletierte geschnittene Faserstränge in Verbundartikeln. Bei
dieser Vorrichtung und bei diesem Prozeß werden Glasfaserstränge aus
einer Vielzahl von im wesentlichen kontinuierlichen Glasfasern in
Abschnitte der gewünschten
Länge geschnitten
und auf einen Feuchtigkeitsgehalt hydratisiert, der ausreicht, daß sich die
Fadenab schnitte beim Verwirbeln zu Pellets verbinden. Die Fadenabschnitte
werden einer ersten Verwirbelungsaktion unterworfen, um die hydratisierende
Lösung
im wesentlichen gleichmäßig über die
Fadenabschnitte zu verteilen und um die Fadenabschnitte zu veranlassen,
sich unter Bildung von Pellets zusammenzulagern. Die Dichte der
Pellets wird dann durch Verdichten der Pellets in einem zweiten
Verwirbelungsvorgang erhöht.
Dieser Prozeß kann
mit einer Vorrichtung ausgeführt
werden, die (a) eine Einrichtung zum Schneiden der Glasfaserfäden in geschnittene
Fadenabschnitte; (b) eine Einrichtung zum Befördern der geschnittenen Fadenabschnitte
zu einer ersten Verwirbelungseinrichtung; (c) eine Einrichtung zum
Aufbringen einer hydratisierenden Lösung auf die geschnittenen
Fadenabschnitte; (d) eine erste Verwirbelungseinrichtung zum Ausüben einer
Verwirbelungsaktion auf die geschnittenen Fadenabschnitte und zum
Verteilen der hydratisierenden Lösung
sowie zum Bewirken des Ausrichtens der geschnittenen Fadenabschnitte
und zur Verbindung zu Pellets; (e) eine Einrichtung zum Befördern der
Pellets zu einer zweiten Verwirbelungseinrichtung; (f) eine zweite
Verwirbelungseinrichtung zum Verwirbeln zum Verdichten und dem Erhöhen der
Dichte; (g) eine Einrichtung zum Befördern der verdichteten Pellets zu
einem Trockner; und (h) eine Trockeneinrichtung zur Aufnahme und
zum Trocknen der Pellets umfaßt.
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Dieser Prozeß und diese Vorrichtung weisen
zwar bei der Herstellung von geschnittenen Glasfaserpellets für Verstärkungszwecke
in Polymerzusammensetzungen viele Vorteile auf, die Pellets können jedoch bei
der Herstellung, der Aufbewahrung und der Handhabung vor dem Gebrauch
immer noch eine Verschlechterung erfahren. Eine solche Verschlechterung
kann zum Beispiel zu Pellets führen,
die vorzeitig aufbrechen, mit der Folge der Freigabe von Fasern
oder Fusseln, die sich ansammeln können und den Fluß der Pellets über Förderer oder
durch Verarbeitungsanlagen blockieren oder stören können. Eine solche Verschlechterung kann
auch das Brechen von Fasern zur Folge haben, woraus sich eine Verringerung
der mittleren Länge
der Fasern im Verbundartikel ergibt und folglich eine Verringerung
der physikalischen Eigenschaften des Verbundartikels.
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Es bleibt folglich ein Bedürfnis nach
einem Mittel bestehen, das den sich ergebenden Pellets eine größere Stoßfestigkeit
und Härte
verleiht, um die Verschlechterung zu vermeiden, die die Pellets
bei der Aufbewahrung und bei der Handhabung vor dem Vergießen und
Formen erfahren. Dieses Bedürfnis
wird durch die Erfindung beseitigt, die im folgenden im einzelnen
beschrieben ist.
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Die WO 98/43930 offenbart die Merkmale
des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Erfindungsgemäß wird die Vorrichtung nach
Patentanspruch 1 und Patentanspruch 13 und das Verfahren gemäß Patentanspruch
16 geschaffen sowie das Glasfaserpellet nach Patentanspruch 30.
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Die Außenseite der Glasfaserpellets
wird entsprechend mit einer Polymer-Bindemittel-Zusammensetzung
beschichtet, die nach dem Setzen, Aushärten oder Abbinden (im folgenden
alles zusammen als "Aushärten" bezeichnet) den
sich ergebenden Pellets eine erhöhte
strukturelle Festigkeit und Härte
verleiht. Die im wesentliche vollständige Einkapselung der Pellets
im ausgehärteten
Bindemittel verbessert die Fähigkeit
der Pellets, mit geringerem Qualitätsverlust aufbewahrt und transportiert
zu werden. Das Vorhandensein der Bindemittelbeschichtung an der
Pelletoberfläche
ermöglicht
es auch, daß sich
die Pellets beim Mischen weiter durch den Extruder bewegen, bis
eine Auflösung
des Bündels
auftritt. Dies hat in der Regel eine Erhöhung der mittleren Faserlänge der
Verstärkungsfasern
im Verbundmaterial zur Folge, was wiederum gewöhnlich bessere physikalische
Eigenschaften ergibt. Wegen des Vorhandensein dieser äußeren Beschichtung
können
die Pellets darüberhinaus
aus Strängen
mit geringerem Bindemittelanteil und entsprechend niedrigerer Fadenintegrität geformt
werden, was für
eine schnelle Verteilung der Fasern sorgt, nachdem die äußere Hülle aufgebrochen
wurde. Darüberhinaus
ist, da das Bindemittel auf die Außenseite der fertigen Pellets
aufgebracht wird, die für
die gewünschte
Integrität
erforderliche Menge an Bindemittel in der Regel kleiner als wenn
das Bindemittel vor oder während
der Pelletbildung auf die einzelnen Fäden aufgebracht wird. Folglich
kann das Aufbringen des Bindemittels auf die Pelletoberfläche den
Gesamtgehalt des Bindemittels in den Pellets herabsetzen, was offensichtlich
auch wirtschaftliche Vorteile hat.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden die Pellets nach ihrer Bildung mit einer aushärtbaren Bindemittelzusammensetzung
beschichtet, was nach dem Aushärten
Glasfaserpellets ergibt, die im wesentlichen in eine dünne Schicht
oder Umhüllung
des Polymer-Bindemittels eingekapselt sind. Solche Pellets zeigen eine
erhöhte
Festigkeit und Fähigkeit,
der Handhabung mit geringerem Qualitätsverlust zu widerstehen, sie verteilen
sich jedoch andererseits beim Mischen sehr schnell, nachdem die
Umhüllung
aufgebrochen wurde. Wenn die Pellets im Ofen getrocknet werden,
kann es vorteilhaft sein, das Bindemittel dann auf den Pellets aufzubringen,
wenn sie den Trockenofen verlassen. Das Aufbringen des Bindemittels
auf diese Weise ermöglicht
das Ausnutzen der Wärme,
die in den Pellets enthalten ist, die den Ofen verlassen, zum Verdampfen
des Lösungsmittels
oder des flüssigen
Trägers
in der Bindemittelzusammensetzung, wodurch kein zweiter Trockenprozeß zum Trocknen
des Bindemittels erforderlich ist und was zum Abkühlen der
Pellets zur Aufbewahrung oder zum Einpacken beiträgt. Außerdem kann,
wenn das Bindemittel durch Wärme
aushärtet,
die in den Pellets enthaltene Wärme
das Bindemittel aushärten.
Alternativ kann auf die Pellets ein durch Licht aushärtbares
Bindemittel aufgebracht werden, nachdem sie getrocknet wurden, wobei
das Bindemittel dadurch ausgehärtet
wird, daß die
mit dem Bindemittel beschichteten Pellets durch eine geeignete Lichtkammer
laufen, damit die Bindemittelzusammensetzung vor dem Aufbewahren
oder dem Einpacken aushärtet.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1a ist
eine Darstellung eines Drehtrommel-Pelletiersystems, das bei der
Erfindung verwendet werden kann; 1b ist
eine Vorderansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines bei der Erfindung
nützlichen
Pellet-Verdichtungssystems.
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2 ist
eine Vorderansicht einer bevorzugten Ausführungsform einer Mischvorrichtung
zum Pelletieren und für
die Verdichtungsschritte.
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3 ist
eine Darstellung einer bevorzugten erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Ausbilden
von Fasern und zum Verarbeiten der Fasern zu verdichteten Pellets,
die im wesentlichen in eine Polymerhülle eingekapselt sind.
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4(a) ist
ein Längsschnittansicht
einer Prallwand, die bei der Drehtrommel der Erfindung verwendet werden
kann; 4(b) ist eine Endansicht der
Prallwand der 4(a) längs der
Linie A-A; 4(c) ist eine Endansicht
der Prallwand der 4(a) längs der
Linie B-B; 4(d) ist eine Längsschnittansicht
einer Drehtrommel der Erfindung mit darin angeordneter Prallwand
der 4(a); und 4(e) ist
eine aufgeschnittene perspektivische Ansicht der Drehtrommel mit
angebrachter Prallwand der 4(d).
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5(a) ist
eine Seitenansicht einer alternativen Prallwand, die bei der Drehtrommel
der Erfindung verwendet werden kann; 5(b) ist
eine radiale Schnittansicht der Drehtrommel der Erfindung mit darin
angeordneter Prallwand nach 5(a);
und 5(c) ist eine aufgeschnittene
perspektivische Ansicht der Drehtrommel mit angebrachter Prallwand
der 5(b).
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6 ist
eine Darstellung einer Vorrichtung zum Aufbringen einer Beschichtung
aus einem Polymer-Bindemittel auf die Pellets, die bei der Erfindung
nützlich
ist.
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GENAUE BESCHREIBUNG UND
BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird durch herkömmliche
Techniken wie dem Abziehen von geschmolzenen Glas durch eine geheizte
Düse zum
Ausbilden einer Anzahl von im wesentlichen kontinuierlichen Glasfasern
und Zusammenführen
der Fasern zu einem Strang ein Strang aus im wesentlichen kontinuierlichen
Glasfasern erzeugt. Bei der vorliegenden Erfindung kann jede geeignete
Vorrichtung zum Herstellen von solchen Fasern und zum Zusammenführen der
Fasern zu einem Strang verwendet werden.
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Geeignete Fasern sind Fasern mit
einem Durchmesser von etwa 3 Mikrometern bis etwa 90 Mikrometern,
und geeignete Stränge
enthalten von etwa 50 Fasern bis etwa 2000 Fasern. Vorzugsweise
enthalten die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gebildeten Stränge etwa
400 bis etwa 800 Fasern mit einem Durchmesser von etwa 3 Mikrometern
bis etwa 23 Mikrometern.
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Nach dem Ausbilden der Fasern und
vor ihrem Zusammenführen
zu einem Strang können
die Fasern mit einer geeigneten wässrigen Schlichtmittelzusammensetzung
beschichtet werden, etwa einem der bekannten Schlichtmittel. Vorzugsweise
besteht die Schlichtmittelzusammensetzung im wesentlichen aus Wasser,
einem oder mehreren Verbindungsmitteln und wahlweise einem oder
mehreren Gleitmitteln und pH-Einstellmitteln.
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Geeignete Verbindungsmittel sind
organofunktionelle Silane, etwa jene, die von Witco unter den folgenden
Handelsnamen erhältlich
sind:
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Geeignete Verbindungsmittel zur Verwendung
bei der Erfindung sind 3-Aminopropyltriethoxysilan und Gamma-Glycidoxypropyltrimethoxysilan,
die von OSi von Witco unter den Handelsnamen A-1100 und A-187 erhältlich sind.
Vorzugsweise werden die organofunktionellen Silane in einer Menge
von etwa 0,1 Prozent bis etwa 1,0 Prozent der Schlichtmittelzusammensetzung
verwendet.
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In der Schlichtmittelzusammensetzung
kann jedes geeignete Gleitmittel verwendet werden, etwa wasserlösliche Ethylenglykolstearate,
Ethylenglykololeate, Ethoxylat-Fettsäuren, Glyzerin,
emulsifiziertes Mineralöl
und organische Polysiloxanemulsionen. Bevorzugte Gleitmittel sind
Polyethylenglykolmonostearat, Polyethylenglykolmonooleat; Butoxyethylstearat;
Stearat-Ethanolamid (Lubsize K12 von Alpha/Owens Corning); das im
US-Patent Nr. 3 597 265 beschriebene Gleitmittel, deren Offenbarung
durch Bezugnahme hier eingeschlossen wird (von Emery Corp unter
dem Handelsnamen Emerlube 6760 erhältlich); und eine Mischung
aus 30% Weißöl, 30% Polyethylenglykol-400-Monopelargonat,
30% Polyoxyethylen-(3)-Myristinalkohol und 10% Ethoxylat-Alkylamin
(Parastat S-2) (Emerlube 7607 von Emery Corp.). Vorzugsweise enthält die Schlichtmittelzusammensetzung
das Gleitmittel in einer Menge von etwa 0,05 bis etwa 0,10 Gewichtsprozent.
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Zur Herabsetzung des pH-Werts der
Zusammensetzung von etwa 3,5 auf etwa 8 können kleine Mengen von schwachen
Säuren
zu der Schlichtmittelzusammensetzung hizugefügt werden, etwa Essigsäure. Vorzugsweise
sind solche Säuren
in der Zusammensetzung in einer Menge von etwa 0,15 bis etwa 0,3
Gewichtsprozent enthalten, und der pH-Wert der Zusammensetzung liegt zwischen
etwa 6 und etwa 8.
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Geeignete Schlichtmittelzusammensetzungen
für die
Erfindung sind:
1.
A-1100 organofunktionelles Silan (58% aktiver Gehalt) | 0,5% |
Entionisiertes
Wasser | Rest |
2.
A-1100 organofunktionelles Silan (58% aktiver Gehalt) | 0,5% |
Lubsize
K12 (Alpha/Owens Corning) | 0,07% |
Eisessig | für pH-Wert
6 bis 8 |
Entionisiertes
Wasser | Rest |
3.
A-1100 organofunktionelles Silan (58% aktiver Gehalt) | 0,5% |
Emerlube
7607 (Emery Corp.) | 0,1% |
Entionisiertes
Wasser | Rest |
4.
A-1100 organofunktionelles Silan (58% aktiver Gehalt) | 0,5% |
Polyethylenglykol-400-Monostearat | 0,1% |
Entionisiertes
Wasser | Rest |
5.
A-1100 organofunktionelles Silan (58% aktiver Gehalt) | 0,5% |
Emerlube
6760U (Emery Corp.) | 0,01% |
Entionisiertes
Wasser | Rest |
6.
A-1100 organofiznktionelles Silan (58% aktiver Gehalt) | 0,38% |
A-187
organofunktionelles Silan | 0,12% |
Entionisieres
Wasser | Rest |
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Die wässrige Schlichtmittelzusammensetzung
kann auf die herkömmliche
Weise mit einem aus einer Anzahl von Beschichtungsapplikatoren aufgebracht
werden. Für
die Verwendung bei der Erfindung geeignete Beschichtungsapplikatoren
sind Rollenapplikatoren, Tauchbäder,
Bürsten
und Sprüher.
Vorzugsweise wird die Schlichtmittelzusammensetzung dadurch aufgebracht,
daß die
Fasern über
einen Kissenrollenapplikator geführt
werden. Das Schlichtmittel wird vorzugsweise in einer Menge auf
die Fasern aufgebracht, die ausreicht, um die Fasern mit einem Feuchtigkeitsgehalt
von etwa 8 Prozent bis etwa 13 Prozent zu versehen, am besten mit
einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 11% (falls nicht anders angegeben,
sind alle Prozentangaben hier Gewichtsprozent).
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Nach dem Ausbilden und dem Aufbringen
des Schlichtmittels werden die kontinuierlichen Stränge in Längen von
etwa einem Achtel Zoll (3,175 mm) bis zu Eineinviertel Zoll (31,75
mm) geschnitten und zu Pellets geformt. Bei dem Prozeß kann jede
bekannte Einrichtung zum Zerschneiden von Glasfasersträngen in
solche Längen
und zum Ausbilden von Pellets aus den geschnittenen Strangsegmenten
verwendet werden.
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Vorzugsweise wird der Feuchtigkeitsgehalt
der geschnittenen Strangsegmente auf einen Wert eingestellt, der
zur Ausbildung von Pellets geeignet ist, wenn die geschnittenen
Strangsegmente dazu gebracht werden, sich über- und umeinander zu bewegen,
und die geschnitten Strangsegmente werden in einen Verwirbler oder
Pelletierer eingeführt,
der den Strangsegmenten eine solche Bewegung erteilt. Wenn der Feuchtigkeitsgehalt
der Strangsegmente vor deren Einführung in den Pelletierer eingestellt
wird, werden die Glasfasern vorzugsweise auf einen Feuchtigkeitsgehalt
hydratisiert, der zur Pelletbildung im Pelletierer geeignet ist.
Vorzugsweise beträgt
der Feuchtigkeitsgehalt der Fasern im Pelletierer von etwa 12 Prozent
bis etwa 16 Prozent, besser noch von etwa 13 Prozent bis etwa 14
Prozent. Wenn der Feuchtigkeitsgehalt zu gering ist, bilden die Stränge keine
Pellets aus und bleiben in ihrer typischen Strangform. Wenn der
Feuchtigkeitsgehalt dagegen zu hoch ist, neigen die Stränge dazu,
sich zusammenzuballen und zu verklumpen und Pellets mit einem zu großen Durchmesser
und mit unregelmäßiger, nichtzylindrischer
Form zu bilden.
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Nach dem Schneiden der Fasern in
die gewünschten
Längen
und vor der Ausbildung von Pellets daraus wird ein zweites Fluid
oder eine zweite Lösung
auf die Fasern aufgebracht. Dieses Fluid ist ein hydratisierendes
Fluid, das vorzugsweise auch ein Bindemittel oder eine zweite Schlichtmittelzusammensetzung
enthält. Das
hydratisierende Fluid kann damit geeignete Komponenten enthalten,
wie sie typischerweise in Glasfaser-Schlichtmittelzusammensetzungen enthalten
sind, zum Beispiel Schichtbildner, Benetzungsmittel, Antistatikmittel
und weitere Verbindungsmittel und Gleitmittel. Durch das Aufbringen
dieses Fluids mit Inhaltsstoffen von der Schlichtmittelart im Pelletierer
kann ein Aufbringungswirkungsgrad von 100% erhalten werden. Das Aufbringen
des hydratisierenden Fluids außerhalb
der faserbildenden Umgebung ermöglicht
den Einschluß von
Materialien, die vorteilhaft nicht während des Ausbildungsprozesses
aufgebracht werden, da sie toxisch sind, Probleme mit der Sauberkeit
verursachen oder unangenehme Gerüche
oder hohe Kosten oder scherempfindlich sind.
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Beispiele für geeignete Bindemittelzusammensetzungen,
die im hydratisierenden Fluid enthalten sein können, umfassen die folgenden
Zusammensetzungen (falls nicht anders angegeben, sind alle Prozentangaben
Gewichtsprozent):
1.
EpiRez 3544 – Expoxid-Wasser-Dispersion
mit 53% Harz-feststoffen (Shell
Chemical Co.) | 12,58% |
Witco
290H – Polyurethan-Wasser-Dispersion
mit 62% Harzfeststoffen (Witco Co.) | 0,99% |
A-1100
organofunktionelles Silanmit 58% aktiven Fest-stoffen (Witco Co.) | 0,10% |
Entionisiertes
Wasser | Rest |
2.
Die im US-Patent Nr. 5 236 982 beschriebene Schlichtmittelzusammensetzung,
deren Offenbarung hier durch Bezugnahme eingeschlossen wird. | |
3.
Terephthalsäure | 3,21% |
Ammoniumhydroxid
mit 28% aktivem Gehalt | 3,89% |
GenFlo
559 – Polyurethan-Wasser-Dispersion
mit 50% Harzfeststoffen (General Tire und Rubber Co.) | 4,06% |
ChemCor
43N40 Polypropylen-Wasser-Dispersion mit 40% Harzfeststoffen (Chemical
Corporation of America) | 8,12% |
Entionisiertes
Wasser | Rest |
4.
Z6020 – organofunktionelles
Silan (Dow Corning Corp.) | 2,65% |
Pluronic
10R5 – Block-Copolymer
von Ethylenoxid und Propylenoxid (BASF Corp.) | 1,8% |
Entionisiertes
Wasser | Rest |
5.
Z6020 | 0,89% |
Maldene
286 – Copolymer
von Maleinanhydrid und Butadien (Lindau Chemicals, Inc.) | 13,3% |
Ammoniumhydroxid
mit 28% aktivem Gehalt | 1,6% |
Entionisiertes
Wasser | Rest |
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Dies sind Beispiele für Bindemittelformulierungen,
die untersucht wurden und sich für
den erfindungsgemäßen Prozeß als nützlich herausgestellt
haben. Es können
jedoch auch andere geeignete Bindemittelformulierungen und andere
Komponenten verwendet werden. Es ist in der Tat ein Vorteil der
Erfindung, daß fast alle
wässrigen
Schlichtmittelformulierungen für
die Glasfaserbildungstechnologie als Bindemittel zum Aufsprühen auf
die Fasern in der Verwirbelungsvorrichtung bei dem erfindungsgemäßen Prozeß Verwendung
finden können.
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Um eine gute Bedeckung der Faserstränge sicherzustellen,
wird vorzugsweise das hydratisierende Fluid auf die Strangsegmente
aufgebracht, wenn diese in den Pelletierer eintreten und bevor sie
sich zu Pellets zu verbinden beginnen. Wenn das hydratisierende
Fluid an einer anderen Stelle im Pelletierer aufgebracht wird, besteht
die Gefahr, daß sich
die Pellets bilden, bevor die geschnittenen Stränge vollständig mit dem hydratisierenden
Fluid beschichtet sind. Wenn dann solche Pellets bei der Herstellung
von faserverstärkten Kunststoffartikeln
verwendet werden, fehlt den nicht beschichteten Fasern die Zwischenschicht,
die für
gute Verstärkungseigenschaften
erforderlich ist, und der sich ergebende Gegenstand weist nicht
die optimalen Eigenschaften auf. Das hydratisierende Fluid kann
mit Applikatoren aufgebracht werden, die für das Sprühbeschichten, das Aerosolbeschichten
oder die Lösungsbeschichtung
vorgesehen sind. Vorzugsweise ist der Pelletierer mit einer oder
mehreren Sprühdüsen in der
Nähe des
Strangsegmenteinlasses ausgestattet, die das hydratisierende Fluid
beim Eintritt in den Pelletierer auf die Strangsegmente aufsprühen.
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Der bei der vorliegenden Erfindung
verwendete Pelletierer kann aus jeder Vorrichtung bestehen, die die
Strangsegmente derart verwirbelt, daß (1) sie im wesentlichen gleichmäßig mit
dem hydratisierenden Fluid aus der wässrigen Bindemittel/Schlichtmittelzusammensetzung
beschichtet werden und (2) sich eine Vielzahl von geschnittenen Strangsegmenten
ausrichtet und zu Pellets der gewünschten Größe verbindet. Eine solche Verwirbelungsvorrichtung
sollte eine mittlere Verweilzeit aufweisen, die ausreicht, damit
sichergestellt ist, daß die
Strangsegmente im wesentlichen mit dem hydratisierenden Fluid beschichtet
sind und sich Pellets bilden, die jedoch andererseits nicht ausreicht,
damit die Pellets durch Abrieb oder durch Aneinanderreiben beschädigt werden
oder sich verschlechtern. Vorzugsweise liegt die Verweilzeit in
der Verwirbelungsvorrichtung zwischen etwa 1 Minute und etwa 10
Minuten. Noch besser liegt die Verweilzeit in der Verwirbelungsvorrichtung zwischen
etwa 1 Minute und etwa 3 Minuten.
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Ein bevorzugter Pelletierer ist eine
rotierende Trommel, wie die Trommel 41 in der Fig. 1a. Der Pelletierer 41 nimmt
die geschnittenen Strangsegmente 24 auf, die mit einer
faserformenden Düse 11,
einem Schlichtmittelapplikator 13, einem Sammelschuh 14 und
einer Schneideinrichtung 20 hergestellt werden können.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Vorrichtung mit einem System zum Überwachen und/oder zum Einstellen
verschiedener Parameter versehen, die über ein Steuerpanel 70 wie
das Allen Bradley PLC-5/40 PLC-System automatisch gesteuert werden
können.
Falls gewünscht,
kann der Feuchtigkeitsgehalt der ankommenden Strangsegmente 24 mit
einer geeigneten Einrichtung 71 gemessen werden. Es kann eine
Strangwiegevorrichtung 72 vorgesehen und geeignet angebracht
sein, zum Beispiel vor, nach oder in Verbindung mit einem Strangförderer 30.
Eine ähnliche
Wiegevorrichtung kann zum Überwachen
des Gewichts der Pellets auf dem Förderband 31 vorgesehen
sein. Das Zumessen des Bindemittels und des Wassers kann durch das
entsprechende Steuern von Pumpen 33 und 34 erfolgen.
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Die Trommel 41 nimmt einen
Sprühkopf
zum Aufbringen des hydratisierenden Fluids auf die Strangsegmente 24 bei
deren Eintreten in die Trommel auf. Vorzugsweise ist in der Trommel
in der Nähe
des Einlasses eine äußere Luftmischdüse 47 zum
Zumischen von zusätzlichem
Wasser, das über
eine Masterflex-Pumpe 34 von einer Wasserversorgung 36 zugeführt wird,
zu der wässrigen
Bindemittelzusammensetzung, die über
eine Masterflex-Pumpe 33 von einem Bindemittelvorrat 35 zugeführt wird,
angeordnet, um den Feuchtigkeitsgehalt der geschnittenen Strangsegmente
auf den gewünschten
Wert zu bringen und um die Mischung auf die geschnittenen Strangsegmente
in der Trommel aufzubringen. Die Bindemittelzusammensetzung und das
Wasser werden durch die Düsenmündung, auf
die zwei Luftströme
gerichtet sind, die 180 Grand auseinander und unter einem Winkel
von 60 Grad zu der Richtung des Stromflusses liegen, zu einem Fluidstrom
vereinigt. Dadurch wird ein Nebel erzeugt, der auf die Oberfläche der
verwirbelten Strangsegmente in der Trommel getrieben wird. Die Drehung
der Trommel bewirkt, daß die
nassen Strangsegmente umeinander wirbeln, wobei die Oberflächenspannung,
die von dem nassen Schlichtmittel oder der Beschichtung ausgeht,
dazu führt,
daß Strangsegmente
miteinander über
einen wesentlichen Teil ihrer Länge
in Kontakt kommen und sich so zueinander ausrichten und zu einem
zylindrisch geformten Pellet verbinden. Dadurch werden feinere oder Einzelfasern,
bei beim Schneiden entstehen, wieder zusammengeführt und dann in die sich bildenden
Pellets eingebaut, so daß die
fertigen Pellets im wesentlichen keine einzelnen feinen Fasern enthalten.
Vorzugsweise ist die Trommel leicht geneigt, so daß das Ende
der Trommel, aus dem die Pellets austreten, niedriger liegt als das
Ende, in das sie eintreten, damit sichergestellt ist, daß die Pellets,
die in der Trommel entstehen, nicht übermäßig lange in der Trommel bleiben.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Trommel so geneigt, daß ihre
Rotationsachse unter einem Winkel (θ) von etwa 1 Grad bis etwa
3 Grad gegen die Horizontale geneigt ist. Der Neigungswinkel kann
unter Verwendung einer geeigneten Einstelleinrichtung 43a manuell
oder automatisch verstellt werden.
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Die Größe der Pellets, die sich in
der Trommel bilden, wird vor allem durch den Feuchtigkeitsgehalt der
Strangsegmente gesteuert. Wenn der Feuchtigkeitsgehalt auf einem
hohen Pegel gehalten wird, verbindet sich eine größere Anzahl
von Strangsegmenten zu einem Pellet, und das Pellet hat daher einen
größeren Durchmesser.
Wenn die Feuchtigkeit auf einem niedrigen Pegel gehalten wird, verbinden
sich weniger Strangsegmente zu einem Pellet, und das Pellet hat
damit einen kleineren Durchmesser.
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Vorzugsweise haben die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
gebildeten Pellets einen Durchmesser von etwa 20% bis etwa 65% ihrer
Länge.
Solche Pellets werden in der Regel dadurch gebildet, daß etwa 70
Strangsegmente bis etwa 175 Strangsegmente zusammengebracht werden,
wobei jedes Strangsegment von etwa 500 Einzelfasern pro Strang bis
etwa 2000 Einzelfasern pro Strang umfaßt.
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Die Größe der Pellets wird auch vom
Trommeldurchsatz beeinflußt.
Wenn der Trommeldurchsatz hoch ist, weisen die Strangsegmente in
der Trommel eine kürzere
Verweilzeit auf. Die kürzere
Verweilzeit führt
zur Bildung von kleineren Pellets, da sich das aufgebrachte Fluid
nicht auf den Strängen
verteilt und die Stränge nicht
zu Pellets verbinden. Da die in der Trommel gebildeten Pellets darin
kürzer
verweilen, ist auch die Verdich- tung der Pellets kleiner.
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Auch wenn im Pelletierer unvermeidlich
eine gewisse Verdichtung der gebildeten Pellets erfolgt, reicht diese
in der Regel nicht aus, die Pelletdichte auf einen Wert zu bringen,
der ein optimales Fließverhalten
ergibt. Aus diesem Grund wird im allgemeinen vorgezogen, daß die Pellets
nach ihrer Ausbildung im Pelletierer 41 zu einem zweiten
Verwirbler oder Verdichter 42 geführt werden, in dem die Pellets
weiter verdichtet und kompaktiert werden. Es kann jede stoßarme Verwirbelungsvorrichtung
verwendet werden, die die Pellets verdichtet, ohne daß sie durch
Abrieb oder anderweitig beschädigt
werden. Vorzugsweise weist der Verdichter eine sanftere, weniger
heftige Verwirbelungswirkung auf wie der Pelletierer, um eine Verschlechterung
der Pellets zu verhindern. Außerdem
ist die mittlere Verweilzeit im Verdichter vorzugsweise kleiner
als etwa 5 Minuten, damit sichergestellt ist, daß die Pellets nicht durch Abrieb
schlechter werden. Am besten liegt die mittlere Verweilzeit im Verdichter
zwischen etwa 1 Minute und etwa 2 Minuten.
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Ein bevorzugter Verdichter ist eine
Zick-Zack-Röhre,
die um ihre Längsachse
(x) gedreht werden kann, wie es in der 1b gezeigt ist. Das Zick-Zack-Rohr 42 ist
mittels Rollenanordnungen 44 drehbar an einem Gestell 43 angebracht
und wird von einem An triebsmotor 45 in Drehung versetzt.
Beim Drehen des Rohrs werden die Pellets im Rohr durch die Rohrdrehung
sanft umhergewirbelt, während
sie durch die Schwerkraft durch das Rohr befördert werden. Wie bei der obigen
Drehtrommel ist der Zick-Zack-Rohrverdichter vorzugsweise unter
einem kleinen Winkel geneigt, um sicherzustellen, daß die Pellets
ohne übermäßige Verweilzeit
durch die Vorrichtung laufen. Vorzugsweise liegt die Längsachse
des Rohrs gegen die Horizontale unter einem Winkel von etwa 1 Grad
bis etwa 3 Grad, wobei der Rohreinlaß 39 höher liegt
als der Rohrauslaß 49.
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Die Pelletbildung und die Verdichtung
kann zwar in getrennten Vorrichtungen erfolgen, etwa der Drehtrommel 41 und
dem davon durch ein Förderband 31 getrennten
Zick-Zack-Rohr 42, wie es in der Fig.
1a gezeigt ist, das Verfahren der vorliegenden Erfindung
läßt sich
jedoch auch mit anderen geeigneten Einrichtungen ausführen. Zum
Beispiel kann die Pelletbildung und die Verdichtung in getrennten
Verwirbelungsbereichen oder Zonen in einer einzigen Vorrichtung
erfolgen. Ein bevorzugtes Beispiel dafür ist der "Zick-Zack-Mischer", der kommerziell
von Patterson Kelly erhältlich
ist und der in der 2 und
bei 40 in der 3 dargestellt
ist.
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Der Mischer 40 umfaßt eine
Drehtrommel 41, die an einem Ende mit einem Zick-Zack-Rohr 42 verbunden
ist. Sowohl die Trommel 41 als auch das Rohr 42 sind über Rollenanordnungen 44 drehbar
an einem Rahmen 43 angebracht und werden von einem Motor 45 mit
variabler Geschwindigkeit in Drehung versetzt. Das Zick-Zack-Rohr
ist an der Trommel an einer Stelle angebracht, die radial vom Drehzentrum
der Trommel entfernt ist und damit in Flußverbindung steht, so daß bei jeder
Umdrehung der Trommel Material aus dem Inneren der Trommel in das
Rohr fließt,
wenn sich der Rohr-Anbringungsort unter dem Pegel des Materials
in der Trommel befindet. Die geschnittenen Strangsegmente 24 treten
durch den Einlaß 46 in
die Pelletiertrommel 41 ein. Die eintretenden Strangsegmente
werden aus Sprühdüsen 47 in
der Nähe
des Einlasses 46 mit einem hydratisierenden Fluid oder
einer Lösung
besprüht,
die vorzugsweise Bindemittel, Schichtbildner, Gleitmittel, Antistatikmittel
und Verbindungsmittel enthält.
Durch die Drehung der Pelletiertrommel 41 werden die Strangsegmente
in der Trommel umeinander gewirbelt, wodurch die hydratisierende
Lösung über die
Oberfläche
der Strangsegmente verteilt wird und sich die Strangsegmente ausrichten
und zu Pellets 48 verbinden. Die Pellets in der Trommel
verlassen die Trommel durch eine Öffnung 41a im Auslaßende der
Trommel und treten dabei in das Zick-Zack-Rohr 42 ein,
in dem sie weiter verdichtet werden.
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In der bevorzugten Ausführungsform
weist die Trommel 41 eine innere Prallwand auf, die den
Freifallweg der Glaspellets und der Strangsegmente bei der Drehung
der Trommel verringert. Durch das Verringern dieses Wegs verschlechtern
sich die Glasfasern und die Pellets durch Stöße und Abrieb weniger, wodurch
die daraus hergestellten glasfaserverstärkten Gußartikel bessere physikalische
Eigenschaften erhalten.
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Geeignete Prallwände können viele verschiedene Formen
haben, die besonders bevorzugten Ausgestaltungen umfassen im wesentlichen
zylindrisch geformte Prallwände,
wie es in der 4 gezeigt ist, und gekrümmte Platten-Prallwände, wie
es in der 5 gezeigt ist. Diese Prallwände sind
vorzugsweise an der Austritts-Endwand der Trommel 41 angebracht
und stehen davon um etwa 10 bis etwa 50 Prozent der Länge der Trommel
nach innen vor. Die Prallwände
können
aus jedem Material sein, das den Betriebsbedingungen in der Trommel
standhält,
zum Beispiel aus Edelstahl, und sie können an der Trommelwand durch
Bolzen, Schrauben, durch Schweißen
oder durch eine andere geeignete Einrichtung angebracht sein. Wenn
Befestigungsmittel wie Bolzen oder Schrauben verwendet werden, weisen
die Ränder
der Prallwände
vorzugsweise angrenzend an die Trommel Flansche 83 auf,
die das Anbringen erleichtern.
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Wie in der 4 gezeigt,
ist die im wesentlichen zylindrische Prallwand 80 vorzugsweise
hohl mit verschlossenen Enden, die verhindern, daß Glasfasern
eindringen, und sie ist an der Austritts-Endwand der Trommel 41 so
angebracht, daß ihre
Mittel-Längsachse
in etwa der der Trommel entspricht. "Im wesentlichen zylindrisch" bedeutet hier, daß sowohl
echte Zylinder als auch pseudozylindrische Elemente mit abgeflachten,
sich verjüngenden
oder ausgeschnittenen Abschnitten oder mit sich über die Länge änderndem Radius gemeint sind.
Vorzugsweise haben die Prallwände
einen Durchmesser von etwa 20 bis etwa 35 Prozent des Trommeldurchmessers,
damit eine ausreichende Verringerung des freien Falls der Pellets
erreicht wird, die eine Verschlechterung der Fasern verhindert.
Der Durchmesser der jeweiligen Prallwand kann vorteilhaft längs zumindest
eines Teils der Länge
der Prallwand derart abnehmen, daß das nach innen vorstehende
Ende der Prallwand einen kleineren Durchmesser hat als das Ende,
das an der Trommel angebracht ist. Das Versehen der Prallwand mit
einer solchen Form verringert seinen Einfluß auf den Längsfluß der Glasfasern durch die
Trommel. Vorzugsweise besitzt das nach innen vorstehende Ende der
Prallwand einen Durchmesser von etwa 25 bis etwa 60 Prozent des
Durchmessers der Trommel.
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Außerdem ist die Prallwand vorzugsweise
derart an der Austritts-Endwand der Trommel angebracht, daß sie teilweise
die Austrittsöffnung 41a der
Trommel überdeckt,
um einen Rückfluß der Pellets
aus dem Zick-Zack-Rohrverdichter 42 in die Trommel beim
Drehen der Trommel zu verhindern. Dadurch verringert sich die mittlere
Verweilzeit der Pellets in der Trommel, und es wird sichergestellt,
daß sie
Pellets nicht durch einen übermäßigen Abrieb
beschädigt
oder verschlechtert werden. Vorzugsweise verschließt die Prallwand
etwa 20 bis etwa 30 Prozent der Fläche der Austrittsöffnung.
Außerdem
kann, wie in der 4 gezeigt, der über der Austrittsöffnung liegende
Teil der Prallwand abgeflacht, verjüngt oder anderweitig wie gewünscht modifiziert sein,
um die Wirkung einer Verhinderung des Rückflusses der Pellets zu erhöhen, während die
Störung
des Flusses der Pellets in den Zick-Zack-Rohrverdichter minimal
bleibt.
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Wie in der 5 gezeigt,
weisen die bevorzugten gekrümmten
Platten-Prallwände
im allgemeinen einen gekrümmten
Abschnitt 84 und einen linearen Abschnitt 86 auf
und sind an der Austrittswand der Trommel senkrecht dazu so angebracht,
daß sie
nach innen in das Innere der Trommel vorstehen. Der gekrümmte Abschnitt
der Prallwand weist vorzugsweise einen im wesentlichen konstanten
Krümmungsradius
auf, der zu dem Radius der Austrittsöffnung paßt, und der lineare Abschnitt
ist vorzugsweise von einer der Austrittsöffnung gleichwertigen Höhe.
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Außerdem ist, wie in der 5 gezeigt, die Prallwand vorzugsweise
so an der Trommelwand angebracht, daß der lineare Abschnitt neben
dem in Drehrichtung nachlaufenden Rand der Austrittsöffnung 41a liegt,
so daß,
wenn sich die Austrittsöffnung
bei der Drehung am Boden befindet, der lineare Abschnitt vertikal ausgerichtet
ist und sich der gekrümmte
Abschnitt über
der Austrittsöffnung
zu der Mittelachse der Trommel hin krümmt. Durch diese Ausrichtung
der Prallwand wird nicht nur der Freifallweg der Pellets bei der
Drehung der Trommel verringert, sondern die Prallwand wirkt auch
als Schaufel oder Führung,
die den Fluß der
Pellets durch die Austrittsöffnung
in den Zick-Zack-Rohrverdichter dadurch erhöht, daß mit jeder Drehung der Trommel
mehr der davor liegenden Glaspellets in den Verdichter fließen können. Dadurch
wird auch die mittlere Verweilzeit der Pellets in der Trommel verringert
und ein übermäßiger Abrieb
der Pellets verhindert.
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Das Vorsehen der erwähnten Prallwände in der
Trommel des Pelletierers verringert die mittlere Verweilzeit der
Pellets in der Trommel von etwa 2 Minuten und 35 Sekunden ohne Prallwand
auf etwa 1 Minute und 40 Sekunden mit einer im wesentlichen zylindrischen
Prallwand und auf 1 Minute und 20 Sekunden mit einer gekrümmten Platten-Prallwand.
Aus der Verbesserung der physikalischen Eigenschaften der Gegenstände, die
aus den sich ergebenden Pellets geformt werden, ergibt sich eine
Verringerung der Faserverschlechterung durch das Vorsehen von solchen
Prallwänden,
mit einem mittleren Anstieg in der Zugfestigkeit von etwa 2 bis
etwa 3 Prozent, einem Anstieg in der Biegefestigkeit von etwa 1
bis etwa 2 Prozent, und mit einem Anstieg in der Stoßfestigkeit
von etwa 4 bis etwa 5 Prozent.
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Durch Verändern des Durchsatzes und des
Feuchtigkeitsgehalts der Glasstrangsegmente lassen sich Glasfaserpellets
erhalten, die etwa 13% bis etwa 60% dichter sind wie die entsprechenden
unpelletierten Glasstrangsegmente und die um etwas das zehnfache
bis etwa das 65-fache größer sind
im Durchmesser. Zum Beispiel weisen geschnittene 4 mm lange Segmente
eines 2000-Faser-Strangs aus 14-Mikrometer-Fasern (Durchmesser)
in der Regel eine Dichte von etwa 33 lb/ft3 (528,66
kg/m3) bis 36 lb/ft3 (576,72
kg/m3) auf. Nach dem Hydratisieren auf einen
Feuchtigkeitsgehalt von etwa 13 Prozent bis etwa 14 Prozent und
dem Ausbilden von verdichteten Pellets nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
weisen die sich ergebenden getrockneten Pellets in der Regel eine
Dichte von etwa 40 lb/ft3 (640,8 kg/m3) bis etwa 55 lb/ft3 (881,1
kg/m3) auf. Als Folge ihres erhöhten Durchmesserzu-Längen-Verhältnisses
und der erhöhten
Dichte zeigen die sich ergebenden Pellets ein wesentlich verbessertes
Fließverhalten
im Vergleich zu nicht pelletierten geschnitten Strangprodukten.
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Nach dem Verdichten können die
Pellets auf ein Förderband 50 abgegeben
und in einer geeigneten Trockenvorrichtung getrocknet werden. Zum
Beispiel können
die Pellets durch einen Haubenofen, dem Warmluft 61 und
Kaltluft 62 zugeführt
wird, oder eine andere geeignete Trockenvorrichtung 60 geführt werden.
Um die Trockenzeit auf einen Wert herabzusetzen, der für eine kommerzielle
Massenproduktion annehmbar ist, werden die Fasern vorzugsweise bei
einer erhöhten
Temperatur zwischen etwa 250°F
(121,1°C)
und etwa 560°F
(293,3°C)
in einem Wirbelschichtofen getrocknet. Nach dem Trocknen werden
die verdichteten Pellets 48 vorzugsweise mit einer dünnen Schicht
aus einer aushärtbaren,
polymerbildenden Bindemittelzusammensetzung beschichtet. Geeignete
Bindemittelzusammensetzungen können
jedes herkömmliche
Bindemittel enthalten, das (1) den Pellets die gewünschte Festigkeit
verleiht; (2) mit den Bestandteilen der Glasfaserpellets und mit
dem damit verstärkten
Matrixmaterial kompatibel ist und (3) durch einen Mechanismus in
einen nicht-klebrigen Zustand ausgehärtet werden kann, durch den
die Pellets nicht verschlechtert werden. Brauchbare Bindemittel
können
Polyvinylalkohol, Polyvinylacetate, Polyvinylpyrrolidon, Tetrafluorethylen-Fluorkohlenstoff-Polymere
(zum Beispiel Teflon), Acryle, Acrylate, Vinylester, Epoxide, Stärke, Wachse,
Zellulose-Polymere,
Polyester, Polyurethane, Silikon-Polymere, Polyetherurethane, Polyanhydrid/Polysäure-Polymere,
Polyoxazoline, Polysaccharide, Polyolefine, Polysulfone und Polyethylenglykole
umfassen. Vorzugsweise sind die Bindemittel thermoplastisch oder
können
mit Wärme
oder durch Strahlung ausgehärtet
werden. Bevorzugte Bindemittel ergeben eine reibungsarme, hochfeste
Beschichtung, sie umfassen Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon,
Silikon-Polymere, Polyethylenglykole und Vinyl-Halogenid-Polymere
wie Teflon.
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Der Fachmann erkennt, daß das Bindemittel
mit einem Beschichtungsapplikator aufgebracht werden kann, der aus
einer Anzahl von Geräten
ausgewählt
wird, etwa aus den elektrostatischen Sprühapplikatoren für Pulver
oder den herkömmlichen
Sprühern
für flüssige Bindemittellösungen,
Suspensionen und Emulsionen. In Abhängigkeit von der Art des ausgewählten Bindemittels
kann ein nachfolgendes Aufheizen der mit dem Bindemittel beschichteten
Pellets erforderlich sein, um Lösungsmittel
oder flüssige
Trägerstoffe
zu verdampfen, das Bindemittel zum Fließen und zum Bedecken, der Pelletoberfläche zu bringen
und/oder das Bindemittel auszuhärten.
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Im allgemeinen wird bevorzugt, das
Bindemittel als wässrige
Lösung,
Emulsion oder Dispersion auf die Pellets aufzubringen, wenn die
Pellets den Trockenofen verlassen und während die Pellets sich noch
auf einer ausreichenden Temperatur befinden, damit das Wasser wenigstens
teilweise verdampft, das Bindemittel über die Oberfläche des
Pellets fließt
und/oder das Bindemittel in einen nicht-klebrigen Zustand aushärtet. Vorzugsweise
verlassen die Pellets den Ofen bei einer Temperatur von über etwa
260°F (126,7°C). Es können daher
einige Modifikationen an herkömmlichen
Trockenöfen
erforderlich sein, um Kühlbereiche
zu entfernen oder entsprechend einzustellen, damit sichergestellt
ist, daß die
Pellets den Ofen mit der gewünschten
Temperatur verlassen. Zusätzlich
kann gegebenenfalls ein nochmaliges Aufheizen der mit dem Bindemittel
beschichteten Pellets durch Durchlaufen der Pellets durch einen
zweiten Trockenofen nach dem Aufbringen des Bindemittels vorgesehen
werden.
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Das Bindemittel kann zwar auf jede
Art auf die Pellets aufgebracht werden, mit der die Pelletoberfläche ausreichend
bedeckt wird, vorzugsweise werden die Pellets jedoch dadurch mit
dem Bindemittel beschichtet, daß sie
eine geeignete Sprühkammer
durchlaufen, wie es in der 6 gezeigt
ist. Wenn die Pellets durch die Sprühkammer 91 fallen,
wird das Bindemittel durch die Sprühdüse 92 auf die Oberfläche der
Pellets aufgesprüht.
Das Bindemittel wird vorteilhaft mit einem Durchlauferhitzer 93 erhitzt,
um, abhängig
von der Temperaturempfindlichkeit der Bindemittelchemie, eine Bindemitteltemperatur
von bis zu etwa 95°F–100°F (35°C–82,2°C) oder heißer zu erhalten.
Das Bindemittel wird vorzugsweise mittels einer Verdrängerpumpe 94 abgemessen
von dem Versorgungsbehälter 97 zum
Durchlauferhitzer geführt
und zum Aufbringen auf die Pellets 48 durch die Sprühdüse 92 gedrückt. Bei
Passieren der Düse
wird die Bindemittelzusammensetzung zum Aufbringen auf die Glaspelletoberfläche zu einem
Nebel aus kleinen Tropfen verteilt, wobei der plötzliche Abfall im Druck bewirkt,
daß ein
Teil des Wassers in den Bindemitteltropfen sofort in Dampf übergeht.
Dieses Verdampfen verringert die Wassermenge im Spray und erleichtert
das Trocknen/Aushärten
der Bindemittelzusammensetzung. Wenn der verbleibende Nebel mit
dem Bindemittel auf die Pelletoberfläche trifft, verdampft der Rest
des Wassers, und nur das Bindemittel verbleibt auf der Oberfläche der
Pellets. Das Verdampfen des Wassers aus der Zusammensetzung verringert
vorteilhaft auch die Temperatur der Glaspellets.
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Die Sprühkammer 91 ist vorzugsweise
mit einer Abluftöffnung 98 versehen,
die mit einem geeigneten Naßreiniger 99 zum
Sammeln von Bindemittelresten verbunden ist, um ein Ansammeln des
Bindemittels in der Sprühkammer
zu verhindern. Nach dem Waschen können die aus der Sprühkammer
abgeführten
Dämpfe über die
Entlüftungsöffnung 100 aus
dem Naßreiniger
abgegeben werden.
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Alternativ können die Pellets mit einer
unter Licht aushärtenden
Bindemittelzu sammensetzung beschichtet werden, die dadurch aushärtet, daß die mit
dem Bindemittel beschichteten Pellets durch eine geeignete Lichtaushärtekammer
laufen. Brauchbare lichthärtende
Bindemittel sind UV-härtende
Polyurethane, Acrylate und Epoxide. Wenn solche Bindemittel verwendet
werden, wird die Sprühvorrichtung
vorzugsweise wie in der 6 gezeigt
modifiziert und umfaßt
eine UV- oder andere geeignete Lichtkammer 95, die die
mit dem Bindemittel beschichteten Pellets durchlaufen, damit das
Bindemittel aushärtet.
Die Lichtkammer kann sich neben der Sprühkammer befinden oder weiter
weg davon entfernt sein. Im allgemeinen befindet sich die Sprühkammer
jedoch vorzugsweise direkt über
der Lichtkammer und in Fließverbindung
damit, so daß die
Pellets frei durch zuerst die Sprühkammer und dann durch die
Lichtkammer fallen können,
wie es in der 6 gezeigt
ist.
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Nach dem Aushärten der Bindemittelbeschichtung
können
die beschichteten Pellets dann in eine Verwirbelungstrommel 96 fallen,
die beheizt und gekühlt
werden kann, wie es der Prozeß gerade
erfordert. Die Trommel dient zum Trennen von Pellets, die aneinander
haften, und zum Normalisieren der Temperatur des fertigen Produkts.
Die Pellets können
dann gegebenenfalls mit einem Syntron, einem Sieb oder einer anderen geeigneten
Vorrichtung 65 in Größenklassen
eingeteilt werden.
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Alternativ können die Sprühkammer 91 und
die Verwirbelungstrommel 96 derart zu einer einzigen Einheit
verbunden werden, daß das
Bindemittel beim Eintreten in die Trommel oder innerhalb der Trommel
mit dem Bindemittel besprüht
werden. Eine bevorzugte Vorrichtung zum Beschichten der Pellets
mit Bindemittel, während
die Pellets umhergewirbelt werden, um eine Zusammenballung beim
Trocken des Bindemittels zu verhindern, ist ein Zick-Zack-Mischer,
wie er von Patterson Kelly kommerziell erhältlich ist und wie er bei 40 in der 3 dargestellt und oben beschrieben
ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise
mit der in der 3 gezeigten
Vorrichtung ausgeführt,
wobei in der Faserformvorrichtung 10 Faserstränge ausgebildet
werden, die in der Schneidvorrichtung 20 geschnitten und
vom Förderer 30 zu
der Verwirbelungsvorrichtung 40 befördert werden, in der die geschnittenen
Stränge
pelletiert und verdichtet werden. Die sich ergebenden Pellets werden
vom Förderer 50 zur
Trockenvorrichtung 60 befördert und laufen dann durch
den Bindemittelapplikator 90, in dem die Pellets mit einer geeigneten
Polymer-Bindemittelzusammensetzung beschichtet werden.
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Die Faserformvorrichtung 10 umfaßt vorzugsweise
einen Glasfaserformofen mit faserbildenden Düsen 11a, 11b und 11c,
aus denen eine Vielzahl von Einzelfasern 12a, 12b und 12c abgezogen
oder vereinzelt werden kann, auf die mittels eines Schlichtmittelapplikators
wie den Rollen 13a, 13b und 13c eine
wässrige Schlichtmittelzusammensetzung
mit Verbindungsmitteln und wahlweise auch Gleitmitteln und pH-Einstellmitteln
aufgebracht wird. Mit den Sammelschuhen 14a, 14b und 14c werden
dann Gruppen der Einzelfasern zu unabhängigen Strängen 15a, 15b und 15c zusammengefaßt und dann
in die Schneidvorrichtung 20 eingeführt.
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Die Schneidvorrichtung 20 weist
eine Führungsrolle 21 mit
einer der Anzahl von Strängen
entsprechenden Anzahl Nuten, ein frei drehbare Zuführrolle 22 mit
einer Oberfläche
aus einem elastischen Material mit einem großen Reibungskoeffizienten bezüglich Glasfasern,
zum Beispiel Gummi oder Kunstharz, und eine Schneidrolle 23 auf,
die elastisch gegen die Führungsrolle 22 gedrückt wird
und die von einem Motor angetrieben wird, wobei die Schneidrolle
eine Anzahl von Klingen besitzt, die radial davon wegstehen. Die
feuchten Stränge 15a, 15b und 15c,
die in die Schneidvorrichtung 20 eingeführt werden, werden von den
Nuten der Führungsrolle 21 auf
die Zuführrolle 22 geführt und
an der Kontaktstelle zwischen der Zuführrolle 22 und den
Klingen der Schneidrolle 23 in Stücke, das heißt in geschnittene
Stränge 24 mit
einer Länge
geschnitten, die vom Abstand der Klingen in Umfangsrichtung bestimmt
wird.
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Die geschnittenen Stränge 24 fallen
auf eine geeignete Fördereinrichtung
wie dem Förderer 30 und werden
zu der Verwirbelungsvorrichtung 40 befördert. Der bevorzugte Förderer zum
Transportieren der feuchten geschnittenen Strangsegmente ist ein
Förderband
mit einer genoppten, nicht klebenden Oberfläche, wie das, das von Sparks
unter dem Handelsnamen Ultraline Food Belt Monoflex WU220M (weißes Polyurethan mit
Mini-Diamant-Deckschicht)
kommerziell erhältlich
ist.
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Die Verwirbelungsvorrichtung 40 umfaßt eine
Pelletiertrommel 41, die an einem Ende fest mit einem hohlen,
zick-zack-förmigen
Pelletverdichtungsrohr 42 verbunden ist, das drehbar mittels
Rollenanordnungen 44 an einem Rahmen 43 angebracht
ist und von einem Antriebsmotor 45 in Drehung versetzt
wird, zum Beispiel von einem 30-Ampere-Motor mit variabler Geschwindigkeit.
Das Verdichtungsrohr 42 ist an einer Stelle an der Trommel 41 angebracht,
die radial aus dem Drehzentrum der Trommel verschoben ist, und steht
damit in Flußverbindung.
Vorzugsweise beträgt
das Arbeitsvolumen der hydratisierten Strangsegmente und Pellets in
der Trommel etwa 20% bis etwa 50% des Trommelinhalts, am besten
beträgt
es 50% des Trommelinhalts, um eine Verweilzeit in der Trommel sicherzustellen,
die zur Bildung von Pellets ausreicht, die aber nicht ausreicht,
diese durch Abrieb zu beschädigen.
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Die verdichteten Pellets laufen von
der Trommel 41 durch das Verdichtungsrohr 42 und
treten aus dem Verdichtungsrohr an dessen Auslaß 49 aus. Die Dichte
der Pellets, die aus dem Verdichtungsrohr austreten, liegt vorzugsweise
zwischen etwa 46 lb/ft3 (736,92 kg/m3) und etwa 62 lb/ft3 (993,24
kg/m3), was etwa 14 Gew.-% Feuchtigkeit
einschließt.
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Der Rahmen 43 der Verwirbelungsvorrichtung
ist vorzugsweise mit einer Höhenverstellvorrichtung 43a versehen,
damit die Verwirbelungsvorrichtung unter einem kleinen Winkel von
bis zu 5 Grad gegen die Horizontale gehalten werden kann; um einen
guten Floß des
Materials durch die Pelletiertrommel und das Verdichtungsrohr sicherzustellen.
In der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung liegt der Winkel zwischen etwa 1 Grad und etwa 3 Grad.
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Die aus dem Verdichtungsrohr austretenden
Pellets fallen auf den Förderer 50 und
werden zum Ofen 60 transportiert, in dem die hydratisierende
Lösung
getrocknet wird. Vorzugsweise ist der Förderer 50 das Förderband
mit der genoppten, nicht klebenden Oberfläche, das von Sparks unter dem
Handelsnamen Ultraline Food Belt Monoflex WU220M (weißes Polyurethan
mit Mini-Diamant-Deckschicht) kommerziell erhältlich ist.
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Die getrockneten Pellets verlassen
dann den Ofen 60 und werden in die Sprühkammer 91 eingeführt, in
der sie auf der Oberfläche
mit einer Bindemittelzusammensetzung beschichtet werden. Die Bindemittelzusammensetzung
wird aus Sprühdüsen 92 beim
Durchlaufen der Pellets durch die Sprühkammer 91 auf die
Pellets 48 aufgesprüht.
Das Bindemittel wird vorzugsweise einem geeigneten Behälter 97 entnommen
und von einer Verdrängerpumpe 94 und über geeignete
Leitungen durch die Sprühdüsen 92 gedrückt. Zwischen
der Pumpe und den Düsen
kann zum Einstellen der Temperatur des Bindemittels für ein leichteres
Trocknen und Aushärten
ein Durchlauferhitzer 93 vorgesehen sein. Wenn das Bindemittel
durch Licht aushärtet,
laufen die Pellets von der Sprühkammer 91 in
die Lichtkammer 95, in der sie einer Strahlung mit einer
geeigneten Wellenlänge
ausgesetzt werden, um die Bindemittelzusammensetzung auszuhärten.
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Die mit dem Bindemittel beschichteten
Pellets können
dann in eine Verwirbelungstrommel 96 oder eine andere geeignete
Vorrichtung eingeführt
werden, um Pellets zu trennen, die aneinander haften, und um die
Temperatur der Pellets zu normalisieren. Da nach können die
Pellets mit einem Syntron oder einer anderen geeigneten Vorrichtung 65 der
Größe nach
sortiert oder klassifiziert und verpackt oder als Schüttgut aufbewahrt
werden.
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Die Erfindung wurde zwar im Einzelnen
anhand von bevorzugten Merkmalen und Ausführungsformen beschrieben, bei
der Ausführung
der Erfindung werden dem Fachmann aber die verschiedensten Modifikationen
offensichtlich werden. Entsprechend soll die Erfindung nicht durch
die vorstehende Beschreibung, sondern nur durch die anhängenden
Patentansprüche
eingeschränkt
werden.