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Vorrichtung zum Herstellen künstlicher Därme Gegenstand der Erfindung
ist eine Vorrichtung zum Herstellen künstlicher Därme, bei der die Darmmasse auf
die Innenfläche einer zylindrischen Form aufgespritzt wird.
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Es sind Vorrichtungen zum Herstellen von Kunstdärmen bekanntgeworden,
bei denen die Darmmasse durch einen ringförmigen Schlitz auf einen Dorn aufgebracht
wird und auch solche, bei denen durch ein Schleuderverfahren die Kunstdarmmassen
auf die Innenfläche von zylindrischen Hohlformen aufgebracht werden. Die Vorrichtungen,
die sich eines Dorns oder Knüppels als Träger für den Kunstdarm bedienen, besitzen
den Nachteil, daß die fertigen Kunstdärme nur schwer von dem Dorn entfernt werden
können und dabei oft zerreißen. Bei dem Aufbringen der Kunstdarmmasse auf die Innenwand
von Hohlformen mit Hilfe von Schleuderkraft ist das Ausbilden eines geschlossenen
Darmendes, wie dies bei Wursthüllen, die aus mit einem Fleischbrei bestrichenem
Mull bestehen, an sich bekannt ist, nicht möglich.
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Diese genannten Nachteile beseitigt die Erfindung. Sie besteht darin,
daß die Form, auf deren Innenwand die Darmmasse aufgespritzt wird, ein kalottenförmiges
Ende aufweist. Zum Herstellen einer gleichmäßigen Darmdicke an dem Darmende trägt
die Füllvorrichtung für die Form erfindungsgemäß an ihrem vorderen Ende einen Kernkopf,
dessen Gestalt dem kalottenartigen Ende der Form entspricht. Beim Auflegen der Darmmasse
auf die Innenwand der Form kann mit Saugluft gearbeitet werden; für diesen Fall
ist die Form gemäß der Erfindung mit einer Bohrung zum Absaugen der Luft versehen.
Auch kann für diesen Fall auf das untere, durchlochte Ende der Form eine kalottenartige
Kapsel zum Anschluß an die Saugleitung aufgeschoben werden.
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Einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung entsprechend besteht
das kalottenartige Ende der Formpatrone aus einem schlauchartigen, evtl. geschlitzten
Überzug aus Ballonseide, der durch einen verschiebbaren Ring aus elastischem Werkstoff
zusammengerafft wird.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung in mehreren Ausführungsbeispielen
veranschaulicht.
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Abb. r zeigt die Fördervorrichtung mit der Form im Schnitt; Abb. z
ist eine Ausführungsform, die das Arbeiten mit Saugluft veranschaulicht; Abb.3 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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In Abb. r dient der Behälter a zur Aufnahme der fertigen Kunstdarmmasse.
Er besitzt einen auswechselbaren, kalibrierten Bodenansatz b, an dessen Ende sich
ein ringförmiger Schlitz c befindet, dessen Austrittsneigung zur Achse des Ansatzes
b beliebig, evtl. rechtwinklig, wie in der Abbildung gezeigt, ist.
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Bevor der Antrieb e der Fördervorrichtung in Bewegung gesetzt wird,
wird über den Röhrenansatz b des Gefäßes eine Form f geschoben.
Der
äußere Durchmesser des Ansatzes b und der innere Durchmesser der Form f entsprechen
der Weite des anzufertigenden Darmes.
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Sobald die Form f aufgeschoben ist, wird entweder selbsttätig oder
von Hand ein Anlasser g betätigt, wodurch der Antrieb e für die Fördervorrichtung
in Bewegung gesetzt wird. Infolgedessen tritt die Kunstdarmmasse durch den Ringschlitz
c gegen die Innenwand der Röhrenform f aus, die gleichzeitig von Hand oder maschinell
abwärtsgezogen wird, so daß sich auf ihrer Innenseite ein dünner Überzug aus der
Masse bildet. Um hierbei eine recht glatte und dünne Verteilung der Kunstdarmmasse
zu gewährleisten, kann unter dem Ringschlitz c eine Glätt- und Verteilungsvorrichtung
in Form einer Gummimanschette la oder eines Pinselringes angeordnet sein.
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Sobald sich das obere Ende der Röhrenform f dem Ringschlitz c nähert,
wird von Hand oder maschinell der Abschalter i des Antriebs e betätigt, so daß die
Antriebsvorrichtung stillgesetzt wird.
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Die gefüllten Formen f werden zum Trocknen aufgestapelt und zuletzt
die fertigen Kunstdärme herausgezogen.
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In dem Behälter a kann mit Hilfe einer Leitung k ein Vakuum erzeugt
werden, um dadurch Luftblasenbildung in der Kunstdarmmasse nach Möglichkeit zu vermeiden
oder zu beseitigen.
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In der Ausführungsform nach Abb. 2 erfolgt jedoch das Auspressen der
Masse durch den Schlitz c nicht durch mechanisch wirkende Förderung, sondern durch
Absaugen der Luft am unteren Ende der Form f.
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Zur Ausbildung des abgerundeten Hüllenendes sitzt unter der Abstreifmanschette
h ein pilzförmiger Kernkopf s, der fest an dem die Abstreichvorrichtung tragenden
Teil befestigt sein kann, oder als gesonderter Teil, der durch die hohle Schneckenwelle,
wie in Abb. i gezeigt, durchgeführt ist, ausgebildet sein kann. Er paßt unter Beibehaltung
eines Zwischenraumes r von i bis 2 mm in die unten kalottenartig verschlossene Form
und besteht zumindest an seiner Oberfläche aus einem solchen Werkstoff, der ein
Ankleben der Masse verhindert. Das Ankleben kann durch Drehen des Kernkopfes ebenfalls
vermieden werden. Die Form f besitzt am Grunde eine kleine Kontrollbohrung, welche
einerseits die Füllung des Zwischenraumes r mit Masse anzeigen, andererseits als
Luftabfuhr dienen soll. Die Form wird entweder senkrecht nach unten oder in Spiralbewegung
abgezogen. Wird das Herausziehen der Masse durch Absaugen der Luft bewirkt, wird
auf das untere Ende der Form eine kalottenartige Kapsel u zum Anschluß an die Saugleitung
gesetzt. - Der Kernkopf kann ebenso wie in Abb. i vorgesehen sein.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel zur Erzielung der Rundung zeigt Abb.
3. Im unteren Teile der Form befindet sich an der Wand eine schlauchartige Stoffverkleidung
o, beispielsweise aus Ballonseide, die an ihrer Oberkante an der Innenseite der
Form f mittels Sprengrings v befestigt ist und denselben Durchmesser wie diese besitzt.
Durch einen verschiebbaren Ring p aus elastischem Werkstoff kann dieser Stoffschlauch,
der .so geschlitzt sein kann, daß er sich ohne Falten zusammenraffen läßt, auf eine
beliebige Länge zusammengerafft werden. Der Ring befindet sich zunächst beim Aufsetzen
der Form in der punktiert gezeichneten Stellung, worauf die Form in der üblichen
Weise mit der Masse überzogen wird. Wird nun nach dem Herausnehmen der Form der
Ring p in seine ausgezogen gezeichnete Stellung bewegt und in der Form festgeklemmt,
so wird gleichzeitig die Masse an dieser Stelle zusammengezogen und erhält eine
gleichmäßige, runde Form, und die Stoffhülle mit der weichen Darmmasse wird bei
der Lagerung vor dem Absinken durch den Klemmring p bewahrt. Der fertige Kunstdarm
besitzt infolgedessen auf dieser Seite ein geschlossenes rund geformtes Ende.
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Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß die Festigkeit eines so hergestellten
Darms eine größere ist, als die Festigkeit von auf Dornen hergestellten Kunstdärmen,
da beim Trocknen in den Formen keine schädlichen Spannungen auftreten können.
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Auch die Aufbewahrung auf der Innenseite mit Masse bestrichener Formen
ist natürlich eine viel einfachere als die der Formen bei dem sog. Knüppelverfahren.
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Um die Trocknung der Hüllen mit rundem Ende in der Formpatrone zu
beschleunigen, kann man an dem runden Ende der Patrone und somit der Hülle .eine
mit einem. Ansatz versehene Öffnung vorsehen. Die Hülle muß dann zwar zwecks Verschlusses
beim Gebrauch abgebunden werden, doch ist der Vorteil erreicht, daß die Trocknung
der Masse infolge besseren Luftumlaufs beschleunigt wird. -