DE597826C - Schaltanordnung zur Beseitigung der akustischen Rueckkopplung zwischen in ihrer gegenseitigen Lage festgelegtem Mikrophon und Lautsprecher, insbesondere bei Konferenztelefonieanlagen - Google Patents
Schaltanordnung zur Beseitigung der akustischen Rueckkopplung zwischen in ihrer gegenseitigen Lage festgelegtem Mikrophon und Lautsprecher, insbesondere bei KonferenztelefonieanlagenInfo
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- H04M9/08—Two-way loud-speaking telephone systems with means for conditioning the signal, e.g. for suppressing echoes for one or both directions of traffic
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AHI
1. JUNI 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JV* 597826 KLASSE 21a2 GRUPPE 3404
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin*)
Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. Mai 1930 ab
Mit Konferenztelefonie bezeichnet man Telefonieübertragungsanordnungen, bei denen
mehrere Teilnehmer an verschiedenen Orten gleichzeitig miteinander verkehren können.
Die Hauptanwendung dieser Einrichtung ist für solche Fälle gedacht, bei denen an jedem
Ort nicht nur ein, sondern eine Mehrzahl von Teilnehmern daran teilnimmt, d. h. die ankommenden
Sprechströme werden nicht durch Kopfhörer, sondern durch Lautsprecher in Sprache verwandelt. Bei derartigen Anlagen
liegen bisher noch sehr große Schwierigkeiten in bezug auf Vermeidung der sogenannten
akustischen Rückkopplung vor. Das Entstehen dieser akustischen Rückkopplung ist in Abb. 1 der Zeichnung an einer sogenannten
Vierdrahtverbindung (für Sprechen und Hören je eine getrennte Doppelleitung) näher
erläutert. Es sei angenommen, daß das
ao Mikrophon bei α besprochen wird. Die Sprechströme werden in dem Lautsprecher
bei b hörbar gemacht. Die Sprachwellen treffen auf das Mikrophon bei b, durchlaufen
die Leitung L und erregen den Lautsprecher bei a, der wiederum das Mikrophon bei a
erregt usw. Es kommt auf diese Weise infolge der Verstärkung der Sprechströme in
dem Lautsprecher ein sich selbst aufrechterhaltender Schwingungsvorgang zustande,
der, selbst wenn die Gesamtdämpfung des Kreises größer ist als die Verstärkung, immer
noch sehr störende Sprachverzerrungen bewirkt. Der Einfachheit halber ist zur Erläuterung
des Vorganges der akustischen Rückkopplung in der Zeichnung eine Schaltung
für nur zwei Teilnehmer gezeigt. Die Zahl der Teilnehmer ist aber für diesen Vorgang
prinzipiell gleichgültig. Die Rückkopplungsgefahr ist bei einer Zweidrahtverbindung
noch erheblich größer als bei einer Vierdrahtverbindung, da in einer solchen die
Mikrophonströme auch den Lautsprecher am Ort selbst durchfließen. Die gleiche Rückkopplungsgefahr
liegt auch vor, wenn die Übertragung nicht zwischen zwei getrennten Orten stattfindet, sondern die Sprache oder
Musik in einem größeren Saal mit Hilfe von Mikrophon und Lautsprecher, die sich im
gleichen Raum befinden, verbreitet werden soll.
Die Erfindung, die einen neuen Weg zeigt, diese Schwierigkeiten zu beseitigen, geht von
der Erkenntnis aus, daß die Erregung des Mikrophons durch den Lautsprecher an jeder
Teilnehmerstelle (ohne Rücksicht auf die Zwischenschaltung des Luftweges mit akustischer
Übertragung) als elektrischer Vierpol aufgefaßt werden kann. Die Eingangs-
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Theo Volk in Berlin-Friedenau und Dr. Willi Doebke in Berlin-Hirschgarten.
klemmen des Vierpols sind dabei die Eingangsklemmen des Lautsprechers bzw, des
Lautsprecherverstärkers und die Ausgangsklemmen des Vierpols die Klemmen des Mikrophons bzw. die Ausgangsklemmen des
Mikrophonverstärkers. Jeder Eingangsspannung va des Lautsprechers (bzw. Verstärkers)
entspricht eine ganz bestimmte Ausgangsspannung ve am Mikrophon (bzw. Verstärker)
dieses elektroakustischen Vierpols.
Die Erfindung besteht nun darin, daß parallel oder in Serie zu diesen Eingangs- und
Ausgangsklemmen des elektroakustischen Vierpols die Eingangs- und Ausgangsklemmen
eines rein elektrischen Vierpols gelegt werden, dessen Übertragungseigenschaften in
dem zu übertragenden Frequenzbereich mit denen des elektroakustischen Vierpols übereinstimmen.
Die Anschaltung dieses Vierpols erfolgt so, daß die beiden Endspannungen
sich gegenseitig kompensieren.
Die Bestimmung der erforderlichen Eigenschaften des elektrischen Vierpols kann
gemäß der Erfindung z. B. folgendermaßen geschehen. Da die an den Enden beider Vierpole auftretenden Spannungen sich kompensieren
sollen und keine Stromabgabe an die angeschlossene Leitung stattfindet, sind die erforderlichen Übertragungseigenschaften
des Kompensationsvierpols von dem Scheinwiderstand der Leitung und des Mikrophons
unabhängig. Auch sein Ausgangsscheinwiderstand kann beliebig sein. Wesentlich ist, daß die an den Enden beider Vierpole
auftretenden Spannungen ve bei Leerlauf (Ausgangsklemmen offen) einander gleich
sind.
Nun wird zunächst an dem elektroakustischen Übertragungsweg das Verhältnis
ve\ia bzw. vc\va (Endspannung ve zu Anfangsstrom ie bzw. Anfangsspannung va) experimentell
bei Leerlauf für den interessierenden Frequenzbereich bestimmt. Lautsprecher und Mikrophon müssen sich hierbei in der-
*5 selben gegenseitigen Lage zueinander befinden,
in der sie später verwendet werden sollen, denn der akustische Übertragungsweg zwischen Lautsprecher und Mikrophon entspricht
einer Leitung, die mehrere Wellenlängen umfaßt, und wobei also der Winkel,
um den sich die Phasenlage der übertragenen Ströme während der Übertragung über den
akustischen Übertragungsweg ändert, in Abhängigkeit von der Frequenz ein Vielfaches
von 2 τι durchläuft. Geringere Abstandsänderungen können daher wesentliche Phasenänderungen
zur Folge haben. Man bedient sich hierzu zweckmäßigerweise eines Anzeigeinstrumentes
von sehr hohem Eingangswiderstand (Röhrenvoltmeter) oder noch besser einer Kompensationsmethode. Zu den
so aufgenommenen Kurven für ve\ia oder ve\va
bestimmt man dann in beliebiger bekannter Weise einen solchen Kettenleiter, der nach
Amplitude und Phase den gleichen oder annähernd gleichen Frequenzverlauf für vejia
bzw. ve\va aufweist.
Der Eingang des Kompensationsvierpols kann parallel oder in Reihe mit dem Lautsprecher
geschaltet werden. Schaltet man Kompensationsvierpol und Lautsprecher parallel (Abb. 2), so liegt an beiden die gleiche
Eingangsspannung va. Der Kompensationsvierpol muß in diesem Falle daher so bemessen
werden, daß der Frequenzverlauf von vjva für beide gleich ist. Schaltet man dagegen
Kompensationsvierpol und Lautsprecher in Serie miteinander (Abb. 3), so werden beide von demselben Eingangstrom ia
durchflossen, während die Eingangs spannung je nach der Größe des Eingangsscheinwiderstandes
von Vierpol und Lautsprecher bei beiden verschieden sein kann. Der Kompensationsvierpol
muß in diesem Falle daher so bemessen werden, daß Gleichheit hinsichtlich des Frequenzverlaufs von vejia besteht. Auf
der Mikrophonseite kann die Einschaltung in beiden Fällen sowohl parallel als auch in Serie
erfolgen.
Die Parallelschaltung wird auf der Mikro- 9" phonseite im allgemeinen vorzuziehen sein.
Bei Serienschaltung wirkt bei Besprechung des Mikrophons der Ausgangsscheinwiderstand
des Kompensationsvierpols als schwächender Vorschaltwi der stand. Da es häufig nicht möglich sein wird, ihn sehr klein zu
machen, empfiehlt sich die Parallelschaltung. Hier wirkt.er zwar auch als schwächender
Nebenschluß, jedoch kann man bekanntlich durch Vorschalten eines beliebig großen Ohmsehen
Widerstandes an den Ausgang eines Vierpols seinen Ausgangsscheinwiderstand beliebig erhöhen, ohne seine Leerlaufendspannung
zu ändern.
Als Orte für die Anschaltung des Kompensationsvierpols können, wie bereits erwähnt,
die Klemmen von Lautsprecher und Mikrophon dienen oder die ihnen evtl. vorgeschalteten
Übertrager, die Aus- oder Eingänge der entsprechenden Verstärker oder die ankommende
und abgehende Leitung direkt. Man wird dabei im allgemeinen solche Punkte wählen, für welche der Kompensationsvierpol
möglichst einfach wird.
Für die praktische Ausgestaltung des Kornpensationsvierpols können ferner auch folgende
Gesichtspunkte von Bedeutung sein. Handelt es sich um ein Gerät, das in einem bestimmten
Raum nicht für dauernd unveränderlich aufgestellt wird, sondern um eine transportable
Apparatur, die an verschiedenen Orten Verwendung finden soll, so ändern sich mit
der jeweiligen Aufstellung auch die Eigenschaften des elektroakustischen Übertragungsweges, da ja in der Sprache Wellenlängen bis
zu wenigen Zentimeter Länge (in Luft) enthalten sind ufid daher geringe Unterschiede in
der Aufstellung von Lautsprecher und Mikrophon bereits erhebliche Phasenunterschiede
bewirken. Auch treten bekanntlich Änderungen mit der Temperatur ein. Es empfiehlt
ίο sich daher, Lautsprecher und Mikrophon fest
miteinander zu verbinden mit kleinen Verstellmöglichkeiten des gegenseitigen Abstan- '
des und ferner in dem Kompensationsvierp'ol einen besonderen veränderlichen Teil zum
Ausgleich der jeweils veränderten Übertragungseigenschaften des Luftweges vorzusehen.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Schaltanordnung zur Beseitigung der akustischen Rückkopplung zwischen 'in ihrer gegenseitigen Lage festgelegtem Mikrophon und Lautsprecher, insbesondere bei Konferenztelefonieanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß parallel oder in Reihe zu Lautsprecher und Mikrophon einer Sprechstelle ein Vierpol eingeschaltet ist, der so bemessen ist, daß in dem zur Rückkopplung neigenden Frequenzbereich der Frequenzverlauf des Verhältnisses von Endspannung zu Anfangsspannung bzw. Anfangsstrom (ve/va bzw. vejia) dieses Vierpols bei Leerlauf nach Amplitude und Phase im wesentlichen gleich dem des aus dem Lautsprecher und Mikrophon gebildeten elektroakustischen Übertragungssystems ist, so daß die im Mikrophon durch Rückkopplung akustisch hervorgerufenen EMKe kompensiert und keine Sprachschwingungen an die abgehende Leitung abgegeben werden.
- 2. Schaltanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei mit seinen Ausgangsklemmen parallel zu der Mikrophonleitung angeschlossenem Vierpol sein Ausgangswiderstand durch Vorschalten von Ohmschen Widerständen möglichst groß gemacht ist..
- 3. Schaltanordnung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gegenseitige Lage von Lautsprecher und Mikrophon zur Korrektur bei veränderten akustischen Verhältnissen einstellbar ist.
- 4. Schaltanordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung des gewünschten Kompensationsgrades für akustisch verschiedene Verhältnisse die Kompensationsleitung veränderlich ausgebildet ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE597826T | 1930-05-27 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE597826C true DE597826C (de) | 1934-06-01 |
Family
ID=6574105
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930597826D Expired DE597826C (de) | 1930-05-27 | 1930-05-27 | Schaltanordnung zur Beseitigung der akustischen Rueckkopplung zwischen in ihrer gegenseitigen Lage festgelegtem Mikrophon und Lautsprecher, insbesondere bei Konferenztelefonieanlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE597826C (de) |
-
1930
- 1930-05-27 DE DE1930597826D patent/DE597826C/de not_active Expired
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