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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Hühnerfutter Hühnerfutter
besteht bekanntlich aus verschiedenartigen Getreidekörnern, wie gebrochenem Mais,
Dari, Weizen, Hirse u. dgl., vermischt mit Knochenschrot, kleinen lufttrockenen
Fischen, Fleischstückchen, Muschelschalen usw., und in erheblichem Maße aus lufttrockenen
Garnelen.
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Nach dem bisherigen Verfahren wurden alle diese Stoffe zusammen in
einer der bekannten stehenden Mischmaschinen gemischt, wobei dann die Mischung über
einen Silo einer Entstaubungs- und Reinigungsvorrichtung zugeführt wurde. Diese
Silos sind mit trichterförmigen Bodenflächen ausgestattet, die in einen Ausflußschlitz
münden, dessen Durchflußbreite durch Beinen Schieber regelbar ist. Das Material
läuft aus dem Silo über eine Speisewalze und Transportschnecke zur Entstaubungsmaschine
und wird von hier aus in Säcke abgefüllt. Wegen des ungleichmäßigen Gefüges des
Hühnerfutters, bedingt durch die Verschiedenheit in der Größe der Getreidekörner
und der diesen beigemengten andersartigen Bestandteile, setzte sich nun bei den
bisherigen Mischvorrichtungen die Auslauföffnung am Schieber des Silos oftmals zu,
so daß größere Teile, wie Fleischstücke, Fische und Garnelen, zurückgehalten wurden,
während das feinere Körnermaterial durchgelassen wurde. Hierdurch wurde das Futter
ungleichmäßig und gab daher zu Beanstandungen der Abnehmer Anlaß.
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Ein `weiterer Mißstand bei der bisherigen Fertigstellung des Hühnerfutters
ist darin zu sehen, daß die beigemengten Garnelen den ganzen IvEschprozeß mit durchmachen
mußten, wobei sie aber infolge ihrer verhältnismäßig weichen und brüchigen Struktur
durch die harten Körner des Futters zerrieben wurden. Infolgedessen wurde das Futter
unansehnlich und staubig und gab zu der unerwünschten Vermutung Anlaß, daß nur sehr
wenig oder überhaupt keine Garnelen dem Futter beigemengt wären.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, die vorgehaiinten.,Mißstände
bei der Herstellung von Hühneifutter zu beseitigen. Zunächst besteht :ein grundsätzlicher
Unterschied gegenüber den bisherigen Verfahren darin, daß nach dem Verfahren gemäß.
vorliegender Erfindung die Hauptmischung ohne Garnelen fertiggestellt wird, während
die Garnelen für sich einer Sonderbehandlung und Zurichtung unterworfen werden,
sodann aber gleichzeitig mit der übrigen Futtermischung in die Säcke abgefüllt werden,
so daß die Beimischung der Garnelen erst im letzten Augenblick erfolgt, wenn das
fertige Futter sackweise abgefüllt wird. Gemäß der Erfindung ist ferner die Mischvorrichtung
so eingerichtet, daß das bisherige Stocken an dem Auslaufschlitz des Silos nicht
mehr eintreten kann, sondern vielmehr eine durchaus gleichmäßige Entleerung des
Silos stattfindet. Zu diesem Zwecke wird zunächst der Auslaufschlitz des Silos seitlich,
also in der Verlängerung der Bodenfläche, angeordnet, damit das Material im Auslaufschlitz
von dem Gesamtdruck der in dem Silo
befindlichen Futtermenge entlastet
wird. An dem Schlitz selbst kommt -der Schieber und die Speisewalze ganz in Wegfall.
Die Abführung des Materials und seine Zuführung zum Auslauf geschieht erfindungsgemäß
durch eine unter der ganzen Länge des Auslaufschlitzes angeordnete konische Förderschnecke,
und zwar ist die Schnecke so angeordnet, daß die Windungen von kleinerem Durchmesser
an dem dem Auslaufende abgewendeten Teile des Silos liegen, während an dem zur Entstaubungsvorrichtung
führenden Auslauf die Schnecke ihre größten Windungen besitzt. Infolge dieser Anordnung
und Ausbildung der Förderschnecke wird eine durchaus gleichmäßige Abführung des
Materials aus dem Silo bewirkt, ohne daß Stockungen oder Hemmungen eintreten.
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Die besondere Zurichtungsvorrichtung für die Garnelen besteht in der
Anordnung von zwei in derselben Richtung umlaufenden glatten Walzen von ungleichem
Durchmesser, die zwischen sich einen Schlitz von ungefähr 5 mm Breite frei lassen.
Die vordere Walze, auf welche die Garnelen aus dem Behälter zunächst gelangen, fördert
die Garnelen gegen die zweite Walze, die ungefähr doppelt so dick ist und ebenfalls
mit der doppelten Umdrehungsgeschwindigkeit sich dreht. Die kleine Walze fördert
dabei so viel Garnelen gegen die größere Walze, daß durch letztere nicht sofort
die ganze Menge mitgenommen -wird. Es findet daher eine Anhäufung und Durchmischung
der Garnelen zwischen den Walzen statt, so daß der Staub und das anhaftende Geinüll
sowie die abgebröckelten Teile der äußeren Schalen, wie auch Grannen und Füße, durch
den Schlitz hindurchfallen, während die gesäuberten Garnelen unbeschädigt über die
größere Walze hinweggelangen und dem übrigen Futter zugeführt werden können.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in schematischer Darstellung abgebildet.
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Abb. i zeigt einen senkrechten Schnitt durch den Silo und die Förderschnecke
sowie den von diesen getrennt angeordneten Behälter und die Sichtwalzen für die
Garnelen.
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Abb. 2 ist eine Draufsicht auf die Förderschnecke gemäß Abb. i, und
Abb. 3 zeigt eine Draufsicht auf die Walzen gemäß Abb. i.
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In Abb. i bezeichnet s den Silo, der die Hauptmischung des Hühnerfutters
aufnimmt, also eine Mischung von Körnerfrüchten, Knochenschrot, kleinen lufttrockenen
Fischen, Fleischstücken, Muschelschalen usw., wobei jedoch Garnelen ausdrücklich
ausgenommen sind. Der Silo s ist am unteren Ende mit einem Auslaufschlitz a versehen,
welcher seitlich angeordnet und dadurch von dem Druck der Mischung entlastet ist.
Ein Schieber und ebenso eine Speisewalze ist, wie schon bemerkt, in dem Schlitz
a nicht vorgesehen, so daß das ganze Gemenge mit den Fischen usw. ohne Stockung
durch den Schlitz glatt durchläuft. Unterhalb der ganzen Länge des Auslaufschhtzesa
ist eine konische Förderschnecke b angeordnet, die in Richtung des Pfeiles in Abb.
= fördert und daher ihre f4@indungen größten Durchmessers an dem Auslauftrichter
t besitzt. Die Tourenzahl der Schnecke läßt sich in beliebiger Weise, beispielsweise
durch die Stufenscheiben r, leicht regeln. Infolge der Konizität der Schnecke wird
eine vollkommen gleichmäßige Abführung der Futtermenge aus dem Silo bewirkt, da
infolge der hinteren kleineren )Ä'indungen der Schnecke immer nur so viel Materialnach
vorn zum Auslauf i. gefördert wird, daß die Schneckenwindungen immer noch Material
aufnehmen können und das Mischgut gleichmäßig in der ganzen Breite des Auslaufschlitzes
a aus dem Silos absackt.
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Der Behälter g dient zur Aufnahme der Garnelen. Dieser Behälter ist,
wie die Abb. i zeigt, ziclz:zackförmig ausgebildet, damit eine Druckentlastung der
aufgespeicherten Garnelen stattfindet. Der Behälter g mündet in einen unteren Kasten
c, in welchem nebeneinander zwei glatte Walzend und e gelagert sind, die zwischen
sich einen gewissen Abstand besitzen, der ungefähr 5 mm beträgt. Der Durchmesser
der hinteren Walzee wird zweckmäßig doppelt so groß gewählt wie der Durchmesser
der vorderen Walzed. Beide Walzen werden in der gleichen Richtung gedreht und werden
beispielsweise durch eine Stufenscheibe k angetrieben. Durch einen Kettentrieb
i mit Kettenrädern f' und f 2 wird die Umdrehungsgeschwindigkeit der Walzend
und e so bemessen, daß die Walze e mit -ungefähr der doppelten Umlaufszahl wie die
Walze d umläuft.
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Durch das zickzackförmige Rohr g werden die Garnelen möglichst locker
der vorderen dünneren Walze d zugeführt. Die Größen der Umfangsflächen und die Tourenzahlen
der Z@Talzen sind nun so zueinander abgestimmt, daß die Walzed so viel Garnelen
gegen die Walze e führt, daß letztere nicht sofort sämtliche Garnelen weitertransportieren
kann. Die Garnelen werden daher zwischen den Walzen oberhalb des Schlitzes p angehäuft
und langsam durcheinandergerührt, ohne dabei zerrieben zu werden, weil eine solche
'Wirkung durch die schneller laufende größere Walze e vermieden wird. Infolge der
langsamen Durcheinanderbewegung der Garnelen fällt das den Garnelen anhaftende Gemüll,
insbesondere Grannen, Beine und -Füße der Garnelen und
abgelöste
Rückenschalenstückchen, durch den Schlitz p hindurch. Dieses Gemüll wird durch die
Auslauföffnungh ,abgeführt, während die gesichteten Garnelen von der Walze e mitgenommen
und in den gewünschten kleinen Mengen durch die Öffnung! abgeführt werden und von
hier gleichzeitig mit den anderen Gemischteilen des Hühnerfutters in die Säcke gelangen.
Um die Leistung des Apparates hinsichtlich der jeweils zuzuführenden Mengen der
Garnelen zu regeln, sind oberhalb der Walze d noch besonders einstellbare Klappen
in und n angebracht.