DE589221C - Vorrichtung zum Speisen elektrischer Verbrauchsgeraete, wie z. B. elektrischer Leuchtroehren - Google Patents
Vorrichtung zum Speisen elektrischer Verbrauchsgeraete, wie z. B. elektrischer LeuchtroehrenInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
4. DEZEMBER 1933
4. DEZEMBER 1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 f GRUPPE 84
Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Juli 1931 ab
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Speisen elektrischer Verbrauchsgeräte,
bei dienen die Zündspannung höher als die Betriebsspannung ist und die mit Hilfe eines. Transformators gespeist werden,
wie z. B. Leuchtröhren.
Bei einer derartigen Vorrichtung ist es bekanntlich erforderlich, daß die Spannung an
dem Verbrauchsgerät nach einer Unterbreehung der Belastung zum Wiederinbetriebsetzen
erhöht wird.
Bei einem Gleichstromgerät erzielt man diese Spannungserhöhung bekanntlich durch
Vorschalten eines Widerstands. Der Widerstand verursacht im Betrieb einen Spannungsabfall,
der bei Unterbrechung der Belastung verschwindet.
Bei einem Wechselstfomgerät kann statt
eines Widerstands in bekannter Weise eine
ao Reaktanz verwendet werden. Häufig wird
hierzu ein Transformator mit einem großen Streufeld verwendet; dies bedingt aber eine
wesentliche Vergrößerung des Transformators.
Da der Magnetisierungsstrom des Transformators gegenüber dem Belastungsstrom
klein ist und für die beabsichtigte Wirkung keine Bedeutung hat, handelt es sich in diesem
Fall ebenso wie bei dem Gleichstromgerät im Wesen auch um eine einfache Reihenechaltung.
Der Spannungsabfall kann auch durch Anwendung einer negativen Reaktanz, d. h. durch Vorschalten eines Kondensators, erzielt
werden. Für diesen Fall gilt das in Fig. 1 wiedergegebene Prinzipschaltbild. Die Wirkung
des Kondensators auf das Verbrauchsgerät entspricht derjenigen einer positiven Reaktanz.
Es ist bekannt, für die Speisung von Leuchtröhren mit Hochfrequenz Transfermatoren
mit Luftkern zu verwenden, vor deren Primärseite Kondensatoren geschaltet sind.
Weiterhin/ ist auch eine Wechselstromschaltung zum Speisen mehrerer ungleich langer
Röhren bekannt, bei welcher jeder- Röhre ein besonderer Widerstand und außerdem allen
Röhren ein gemeinsamer Widerstand vorgeschaltet ist. Der letztere kann auch in den
Primärkreis des Transformators geschaltet sein. Die Widerstände können dabei sowohl
aus Ohmschen Widerständen als auch aus Kondensatoren oder Drosselspulen bestehen.
Für eine solche Schaltung ist aber eine bestimmte Bemessung der Elemente nicht vorgeschrieben.
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Hendrik Abraham Wijnand Klinkhamer in Eindhoven; Holland.
Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung wird ein Transformator mit Eisenkern benutzt,
dessen Primärseite ein Reihenkondensator vorgeschaltet ist. Erfindungsgemäß werden nun Kondensator und Transformator
derart bemessen, daß der Leerlaufstrom der Leerlaufspannung voreilt und der Leerlaufstrom
einen solchen Wert hat, daß bei Leerlauf eine starke Sättigung des Transformatorkerns
erfolgt.
In Fig. 5 ist die Schaltanordnung einer Vorrichtung nach der Erfindung schematisch
dargestellt. Mit T ist ein Transformator mit einem aus legiertem Blech gebildeten Kern
bezeichnet, in dem die magnetische Induktion z. B. 13 000 bis 15 000 Gauß beträgt. In Reihe
mit der Primärwicklung des Transformators ist ein veränderbarer Kondensator geschaltet,
dessen Kapazität so groß gewählt ist, daß der Betriebsstrom durch das Verbrauchsgerät V,
z. B. eine Leuchtröhre, die gewünschte Größe hat.
Für diesen Fall gilt jetzt das in Fig. 2 wiedergegebene Ersatzschaltbild, da der Magnetisierungsstrom
gegenüber dem Betriebsstrom nicht mehr klein ist. Bei Belastung des Transformators durch das Verbrauchsgerät wird gemäß der Voraussetzung der
Transformator auf einer viel niedrigeren Spannung gehalten, so daß der Transformator
nicht mehr so stark gesättigt ist und der parallel zum Verbrauchsgerät liegende Magnetisierungsstromkreis
vernachlässigt werden kann. Diese durch das Prinzipschaltbild nach Fig. 2 wiedergegebene Anordnung wirkt
bei Belastung also genau so wie die bekannte Vorrichtung, deren Prinzipschaltbild in Fig. 1
gezeigt ist.
Wird die Belastung der Schaltanordnung nach Fig. 5 (Ersatzschaltbild Fig. 2) unterbrochen,
dann liegt nur die Reihenschaltung aus der kapazitiven Reaktanz und der Magnetisierungsreaktanz
an der Spannungsquelle. Diese bilden zusammen einen Schwingungskreis,
durch den bei Leerlauf (unterbrochene Belastung) die Spannung an der Magnetisierungsreaktanz,
d. h. die Transformatorspannung, höher als die angelegte Netzspannung wird.
Das Wesentliche ist, daß der Kondensator bei der Vorrichtung nach der Erfindung, wie
zwar an sich bekannt ist, in den Primärkreis und nicht in den Sekundärkreis des Transformators
geschaltet ist, denn in letzterem Fall würde bei Unterbrechung der Belastung kein Schwingungskreis übrigbleiben, so daß
auch die Spannung an der primären Transformatorwicklung nicht über die Netzspannung
erhöht werden würde.
Die Vorrichtung nach der Erfindung weist den bekannten Vorrichtungen gegenüber verschiedene
wichtige Vorteile auf, und gleichzeitig erfüllt die Vorrichtung auch die bereits
erwähnte Bedingung, daß die Spannung an den Klemmen des Verbrauchsgeräts beim Aussetzen der Belastung selbsttätig erhöht wird.
Bei der Vorrichtung nach der Erfindung wird dagegen ein großer Teil der erforderlichen
selbsttätigen Spannungserhöhung dadurch erzielt, daß bei unterbrochenem Belastungskreis
(Leerlauf) eine Spannungserhöhung hervorgerufen wird, die bei Belastung nicht bestehen bleibt.
Die Größe des Transformators wird durch den erforderlichen Vollaststrom und die Leerlaufspannung
bestimmt. Es ist hierbei vorteilhaft, eine möglichst große Leerlaufinduktion im Blech zu haben. Bei der Vorrichtung
nach der Erfindung wird eine viel höhere Leerlaufinduktion erzielt, als sie bei den bekannten
Vorrichtungen möglich ist. Dadurch kann, wenn der. Fall der Speisung von Leuchtröhren als Beispiel ins Auge gefaßt
wird, die nach den Vorschriften zulässige Höchstzündspannung, die für die größte
Länge des Lichtbogens maßgebend ist, mit einem viel kleineren Kernquerschnitt erreicht
werden, so· daß der Transformator billiger wird. Es treten dabei zwar höhere Leerlaufverluste
auf, doch brauchen diese für die Er- go
wärmung des Transformators nicht berücksichtigt werden, da der Leerlaufzustand nur
vorübergehend auftritt.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß bei der Vorrichtung nach der Erfindung eine
selbsttätige Regelung der Leerlaufspannung erzielt wird, wodurch diese unabhängig von
den Schwankungen der Netzspannung einen konstanten Wert behält.
Bei den bekannten Vorrichtungen mit nicht hochgesättigtem Transformatorkern ist die
Leerlaufspannung der Netzspannung proportional und folgt demnach allen Schwankungen,
die diese erfährt. Gemäß den Vorschriften darf die der höchsten Netzspannung entsprechende
Leerlaufspannung einen festgesetzten Höchstwert nicht überschreiten, und
andererseits ist die Röhrenlänge so zu wählen, daß der Lichtbogen auch bei der niedrigsten
Netzspannung immer wieder gezündet no werden kann. Wenn man annimmt, daß die
Netzspannung Schwankungen von z. B. io°/o aufweist, so beträgt die größte Röhrenlänge,
die an den Transformator angeschlossen werden kann, nur 80 °/0 der Röhrenlänge,
die man benutzen könnte, wenn die Leerlaufspannung dauernd ihren Höchstwert behalten
würde. Die Transformatorkosten für jeden Meter Röhrenlänge ermäßigen sich hierdurch
allein schon um 25 °/0. '
Beim Anschluß mehrerer Verbrauchsgeräte mit verschiedenem Betriebsstrom kann man
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diesen Strom sehr leicht auf den gewünschten ■ Wert einstellen. Man braucht zu diesem
Zweck, wie an sich bekannt, lediglich den Vorschaltkondensator veränderbar auszubilden,
indem man ihn z. B. mit mehreren Anzapfungen versieht. Dies ist ein Vorteil gegenüber den bekannten Vorrichtungen mit
Streutransformator, bei denen die Größe der Streuung nicht in einfacher Weise über einen
großen Bereich geändert werden kann.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung nach der Erfindung ist folgende (Fig. 3 und 4).
In Fig. 3 ist mit der Kurve ex die effektive
Gegen-EMK einer Eisendrosselspule oder eines Transformators als Funktion der effektiven
Stromstärke / aufgetragen. Die Linie εω
die mit der Abszisse einen Winkel α bildet, stellt die Gegen-EMK einer konstanten Kapazität
dar.
Fig. 4 zeigt den Verlauf der Gesamtspannung der in Reihe mit dem Kondensator geschalteten
Transformatorwicklung als Funktion dies Stroms. Daraus ist ersichtlich, daß
die Reihenschaltung bei kleiner Stromstärke als Induktivität und bei großer Stromstärke
als Kapazität wirkt. Schließt man die Klemmenspannung AB1 an die Reihenschaltung an,
so wird der Strom / so lange zunehmen, bis die Reaktanzkraft e und die Klemmenspannung-^i?!
im Gleichgewicht sind, bis also Punkt P1 erreicht ist. Dies ist der Zustand
für die bekannte Vorrichtung mit schwach gesättigtem Transformator und Vorschaltkondensator
bei Leerlauf. Die Reihenschal-
35^ tung wirkt in diesem Fäll als Induktivität.
Erhöht man für den Fall der Vorrichtung nach der Erfindung nun die Klemmenspannung
auf einen Wert ^iS2, der über dem
Wert P3 liegt, so nimmt der Strom so weit zu, bis der Punkt P2 erreicht ist, der, da die Reihenschaltung
als Kapazität wirkt, so weit unterhalb der Abszisse liegt, daß die Spannung
e wieder mit der angelegten Spannung im Gleichgewicht ist, d. h. der Punkt P2 liegt
in einem Abstand AB2 (AB2' gleich AB2)
unter der Abszisse.
Dieser Zustand kann auch aus der Magnetisierungskurve nach Fig. 3 abgeleitet werden,
wie dies durch die gestrichelten Linien dargestellt, ist. Die Punkte B1 und P1 beziehen
sich auf eine bekannte Vorrichtung und die
Punkte B2 und P2 auf die Vorrichtung gemäß
' der Erfindung.
Die Ordinaten von B1 und B2 stellen die
angelegte Klemmenspannung und die Ordinaten P1 und P2 die Gegen-EMK des Transformators,
mit anderen Worten, die Leerlaufspannungen dar. Die Leerlaufinduktionen der bekannten Vorrichtung und der Vorrichtung
nach der Erfindung verhalten sich also wie die Ordinaten der Punkte P2 und P1, d. h.
die Leerlaufinduktion ist' bei der Vorrichtung nach der Erfindung viel höher als bei der
bekannten Vorrichtung.
Der Vorzug, daß die Leerlaufspannung nahezu unempfindlich gegen Netzspannungsschwankungen
ist, ist auch aus Fig. 3 ersichtlich. Eine Änderung der Ordinate des Punktes B2 hat nur eine geringe Änderung der
Ordinate des Punktes P2 zur Folge, da die Magnetisierungskurve in der Umgebung des
Punktes P2 nahezu flach verläuft.
Bei der Vorrichtung nach der Erfindung ist der Kurzschlußstrom nur etwas größer als
der Vollaststrom, so daß der Transformator also ohne weiteres unempfindlich gegen Kurzschluß
ist. Gefährlicher ist dagegen ein Leerlauf, der z. B. infolge Röhrenbruchs auftreten
kann. Durch die hohe Sättigung und den großen Leerlaufstrom könnte der Transformator
zu stark erwärmt werden. Da aber der Leerlaufstrom größer als der Kurzschlußstrom
ist, ist es einfach, den Transformator durch Anbringung einer Schmelzsicherung im
Primärkreis ausreichend zu sichern.
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorrichtung zum Speisen elektrischer Verbrauchsgeräte, bei denen die Zünd-Spannung höher al's die Betriebsspannung ist und die Speisung mit Hilfe eines Transformators mit Eisenkern über einen primär vorgeschalteten Reihenkondensator erfolgt, wie z. B. Leuchtröhren, dadurch gekennzeichnet, daß Kondensator und Transformator derart bemessen sind, daß der Leerlaufstrom der Leerlaufspannung voreilt und der Leerlaufstrom einen solchen Wert hat, daß bei Leerlauf eine starke Sättigung des Transformatorkerns erfolgt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL589221X | 1930-07-26 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE589221C true DE589221C (de) | 1933-12-04 |
Family
ID=19787655
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN32359D Expired DE589221C (de) | 1930-07-26 | 1931-07-12 | Vorrichtung zum Speisen elektrischer Verbrauchsgeraete, wie z. B. elektrischer Leuchtroehren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE589221C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE763018C (de) * | 1936-12-11 | 1954-03-01 | Siemens Schuckertwerke A G | Anordnung zur Kennzeichnung von Wechselstrom-Hochspannungsleitungen durch Blinklicht |
-
1931
- 1931-07-12 DE DEN32359D patent/DE589221C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE763018C (de) * | 1936-12-11 | 1954-03-01 | Siemens Schuckertwerke A G | Anordnung zur Kennzeichnung von Wechselstrom-Hochspannungsleitungen durch Blinklicht |
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