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Hydraulische Presse zum Auspressen plastischer Massen Die Erfindung
betrifft eine hydraulische Presse zum Auspressen plastischer Massen, die infolge
Zersetzung Gase entwickeln und die in Preßtöpfe eingefüllt und aus diesen durch
Matrizen ausgepreßt werden. Insbesondere dient die hydraulische-Presse zurHerstellung
von Bändern, Streifen und Röhren aus Schießpulver, Celluloid und ,ähnlichen leicht
entzündbaren Stoffen. Es ist bekannt, diese Pressen mit zwei miteinander verbundenen
Preßtöpfen zu versehen, die abwechselnd ein- und ausgeschwenkt werden können, so
daß der eine Preßtopf ausgepreßt und gleichzeitig der andere Preßtopf mit plastischer
Masse gefüllt werden kann. Die Preßtöpfe sind hierbei im gleichen Abstand von einer
Säule angeordnet und um diese Säule schwenkbar. Während des Auspressens der plastischen
Masse liegt die unten an dem Preßtopf lösbar angeordnete Matrize in einer Aussparung
des Preßtisches. Die einzelnen Teile sind genau zentriert, so daß die Mittelachsen
des Preßtopfes, und des Preßstempels genau zusammenfallen. Der Antrieb für die Aufundabbewegung
des Preßstempels besteht bei hydraulischen Pressen aus einem Druckzylinder und einem
in diesem auf und ab beweglichen Kolben, an dessen Unterseite der Preßstempel befestigt
ist. , Die Zuführung der Druckflüssigkeit wird durch eine Steuervorrichtung geregelt.
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Die unten am Preßtopf angeordnete Matrize ist mit diesem so verbunden,
daß sie, wenn der Preßtopf gehoben und gemeinsam mit dem andern Preßtopf geschwenkt
wird, nicht herabfallen kann, daß aber die Lösung der Matrize vom Preßtopf ohne
weiteres möglich ist und daß sie selbsttätig erfolgt, wenn innerhalb des Preßtopfes
infolge Zersetzung oder Verbrennung. der plastischen Masse eine starke Gasentwicklung
vor sich geht und somit der Druck erheblich gesteigert wird. In diesem Falle soll
das Gas zwischen Preßtopf und Matrize austreten. Voraussetzung hierfür ist aber,
daß der Preßtopf nach oben hin, also entgegen der Preßrichtung, frei beweglich ist
und sich bei einer Drucksteigerung von dem Preßtisch abheben kann. Andernfalls würde
eine weitgehende Zerstörung derPresse zu befürchten sein. Aus diesem Grunde ist
es auch nicht möglich, den Preßtopf gegen ein Anheben zu sichern, was an sich schon
deshalb erwünscht wäre, weil es vorkommt, daß infolge des nicht zu vermeidenden
Durchtretens vonplastischerMasse zwischen Stempel und Preßtopf der Stempel so fest
im Preßtopf haftet, daß dieser beim Hochgehen des Stempels, also nach beendetem
Preßvorgang, mit angehoben wird, um dann aus einer gewissen Höhe herabzufallen.
Dabei tritt oft eine Beschädigung der Presse ein.
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Dieser Nachteil soll erfindungsgemäß dadurch behoben werden, daß in
die Druckleitung des Druckzylinders der Presse ein einseitig unter' Federdruck stehender
Druckkolben angeordnet ist, der mit einem Steuerkolben verbunden und durch den eine
Druckleitung
einer Hebevorrichtung für die Preßtöpfe mit einer
Druckflüssigkeitszu- oder- abflußleitung verbunden ist. Selbstverständlich kann
für den Druckkolben auch ein anderes Druckmittel mit gleicher Wirkung als eine Feder
benutzt werden, um den Druckkolben in seine Ausgangslage zurückzudrücken. Der Preßtbpf
steht somit während des Preßvorganges dauernd unter der Wirkung der den Preßtopf
nach oben hin drückenden Hebevorrichtung, die bei einem Abheben des Preßtopfes vom
Preßtisch infolge Mitnahme durch den sich aufwärts bewegenden Preßstempel dieser
Bewegung folgt. In derjenigen Stellung, in der sich dann der Preßstempel vom Preßtopf
löst, wird dieser, statt wie sonst auf den Preßtisch herabzufallen, von der Hebevorrichtung
gehalten und langsam abgesenkt.
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Auf der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
eine hydraulische Presse zumAuspressen plastischerMassen im wesentlichen im senkrechten
Längsschnitt dargestellt.
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In dem Druckzylinder i ist der Druckkolben 2 gelagert, der mit dem
Preßstempel 3 verbunden ist. Um eine der Säulen ;I des Druckzylinders ist ein Querhaupt
5 schwenkbar, an dem die beiden Preßtöpfe 6 und 7 angeordnet sind. Am unteren Ende
der Preßtöpfe ist je eine Matrize 8 und g angeordnet, die in der Preßstellung des
Preßtopfes in einer Ausnehmung des Preßtisches io ruht. Die Steuervorrichtung für
die Druckflüssigkeit ist wie folgt ausgebildet: Iri die nach dem Druckzylinder i
führende Druckleitung i z ist ein Zylinder 12 eingeschaltet, in dem ein Kolben 13
verschiebbar angeordnet ist. Dieser Kolben steht unter der Wirkung einer Feder 14,
deren kraftschlüssige Wirkung dem durch die Druckflüssigkeit auf den Kolben ausgeübten
Druck entgegengerichtet ist. Wird der Kolben 13 unter dem Einfluß der Druckflüssigkeit
in Richtung des Pfeiles x verschoben, so wirkt er auf eine Steuervorrichtung ein,
durch die der Zu- und Abfluß von Druckflüssigkeit für eine auf das Querhaupt 5 einwirkende
hydraulische Hebevorrichtung geregelt wird. Diese Hebevorrichtung besteht im wesentlichen
aus zwei mit dem Querhaupt verbundenen Kolben 15, die in Zylindern 16 des Preßtisches
io auf und ab bewegt werden können. Mit dieser Hebevorrichtung steht die Steuervorrichtung
durch eine Druckleitung 17 in Verbindung. In einem Zylinder 18 der Steuervorrichtung
ist ein zweiteiliger Kolben ig gelagert, der mit dem Kolben 13 in Richtung des Pfeiles
x in kraftschlüssiger Verbindung steht. Zwischen den beiden Teilen des Kolbens ig
liegt ein freier Ringraum, der die Druckleitung 17 entweder mit einer Druckflüssigkeitszuleitung
2o oder mit einer Ableitung 21 in Verbindung bringt.
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Wird nun Druckflüssigkeit in den Druckzylinder i eingeleitet, so wird,
sobald der Preßstempel auf die indem auszupressenden Preßtopf befindliche Masse
trifft, der Kolben 13 unter Zusammendrücken der Feder 1¢ in Richtung des Pfeiles
x bewegt. Dadurch wird auch der Kolben i g in der gleichen Richtung verschoben und
dabei die Leitung 21 geschlossen und die Leitung 2o geöffnet, so daß nunmehr Druckflüssigkeit
durch die Leitung 17 unter die Kolben 15 der Hebevorrichtung gelangt. Fällt nach
beendetem Preßvorgang der Druck in der Leitung i i und somit auch im Zylinder 12,
so wird der Kolben 13 durch die. Feder 14 zurückgedrückt, ohne daß dabei die Stellung
des Kolbens i g beeinflußt wird, so daß also nach wie vor Druckflüssigkeit unter
die Kolben 1_5 fließen kann. Bewegt sich nun der Druckkolben 2 mit dem Preßstempel
3 nach oben und werden die Preßtöpfe hierbei mit nach oben genommen, so trifft das
Querhaupt 5 nach einer gewissen Aufwärtsbewegung gegen ein Anschlagstück
a2, wodurch die Preßtöpfe von dem Preßstempel gelöst werden. Ein.Herabfallen
der Preßtöpfe findet jedoch bei diesem Lösen nicht statt, da die Hebevorrichtung
den Preßtöpfen gefolgt ist und sie aufnimmt. Aus der angehobenen Stellung werden
die Preßtöpfe langsam gesenkt, indem durch Umlegen eines Hebels 23 der Kolben ig
allmählich in seine aus der Zeichnung ersichtliche Ausgangsstellung zurückgeführt
wird.