DE58676C - Filter, besonders für Kesselspeisewasser - Google Patents
Filter, besonders für KesselspeisewasserInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
' KLASSE 85: Wasserleitung.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Filtrirapparat für das Speisewasser von Schiffs-,
Land- und anderen Kesseln, sowie auch für beliebige andere Zwecke. Derselbe ist auch
geeignet, OeI und Fett, sowie Kupfer, freie Säure und andere Unreinigkeiten aus dem
Wasser zu entfernen.
Nach vorliegender Erfindung werden mechanische Verunreinigungen ausfiltrirt und gewünschtenfalls
die freie Säure zum grofsen Theil neutralisirt oder extrahirt, bevor das
Wasser in den Dampfkessel eintritt.
Auf der beiliegenden Zeichnung zeigt Fig. 1 den Apparat im Grundrifs und Fig. 2 in der
Ansicht mit theilweisem Schnitt.
Die Fig. 3 und 4 zeigen Filterplatten im gröfseren Mafsstabe.
Die Fig. 5 und 6 zeigen Abänderungsformen.
Die Fig. 7 zeigt den Filter in Verbindung mit einer Speisewasserheizvorrichtung.
In Fig. ι und 2 verzweigt sich das von der Speisepumpe oder einer sonstigen Speisequelle
herkommende Speiserohr A in zwei oder mehrere Arme A1, von denen jeder mit einem
Abschlufshahn oder Ventil B versehen ist.
Jeder Arm A1 führt zu einem festem Gehäuse
C von geeigneter Form. Auf letzterem befindet sich der Windkessel D mit Sicherheitsventil
E. Aufserdem ist das Gehäuse C mit einem Abblasehahn F und einem Manometer G
ausgestattet.
Das durch den Deckel H verschlossene Gehäuse C enthält nun eine Anzahl der in Fig. 3
und 4 besonders dargestellten Platten J, zwischen denen die Rahmen J aus Metall oder
einem anderen geeigneten Material angeordnet sind. Dieselben sind als offenes Netzwerk oder
dergleichen ausgeführt, so dafs sie den freien Flüssigkeitsdurchgang gestatten.
. Die genannten Platten und Rahmen werden durch Stellschrauben K festgehalten, auf welchen ein Gehäuse oder eine Reihe offener Zinkplatten hängt, welche dem Wasser unter ihnen freien Durchgang gestatten.
. Die genannten Platten und Rahmen werden durch Stellschrauben K festgehalten, auf welchen ein Gehäuse oder eine Reihe offener Zinkplatten hängt, welche dem Wasser unter ihnen freien Durchgang gestatten.
An die Gehäuse C schliefsen sich die mit dem Abschlufsventil N versehenen Abflufsrohre
M1 an, die in das zum Kessel führende gemeinsame Rohr M auslaufen.
Von den Rohren A1 führt aufserdem ein mit dem Abschlufsventil P ausgestattetes Rohr O
zu den Rohren M1. Anstatt durch die Filter kann das Wasser dann durch das Rohr O
hindurchfliefsen, im Fall, dafs die beiden Ventile geschlossen sind.
Die Filtergehäuse sind aufserdem noch mit Hähnen Q und Q1 ausgestattet, durch welche
man Dampf in die Filterkammern einführen kann.
Die in Fig. 4 dargestellten Platten / werden zweckmäfsig aus hartem Holz, ζ. Β. Teakholz,
hergestellt und mit zahlreichen Löchern R versehen, die nur da fehlen, wo sie an den Rahmen
J anliegen.
Auf den Platten / werden starke Tücher S, zweckmäfsig Flanell in zwei Dicken, durch
Nägel, Schrauben oder auf sonst geeignete Weise befestigt. ·.·'
In den Platten / und den Rahmen J sind Oeffhungen T enthalten, welche einen gemeinsamen
Kanal bilden. Diese Oeffnungen T können sowohl dicht am Boden des Gehäuses,
als auch etwas darüber angebracht sein. Der
genannte Kanal wird zweckmäfsig mit einem Ventil oder einer Klappe ausgestattet, damit
das Wasser nicht von B aus, sondern nur in umgekehrter Richtung durch den Kanal hindurchfliefsen
kann. Dieses Ventil oder diese Ventile können. indessen anstatt selbstthätig,
auch von aufsen mittelst einer Schraube V bethä'tigt werden, wie dies in Fig. 2 dargestellt
ist.
In den Rahmen J sind die in Fig. 3 punktirt gezeichneten Oeffnungen U vorgesehen, welche
Schmutz u. dergl. zu dem genannten Kanal hinführen sollen.
Die Wirkungsweise des Filtrirapparates ist nun die folgende:
Wenn eins der Ventile B geöffnet und das Ventil P geschlossen ist, so strömt das Speisewasser
von A zu dem geöffneten Behälter C-.
Da das Klappenventil W durch den Stofs des Wassers selbstthätig geschlossen wird, so
mufs das Wasser durch die verschiedenen Flanellschichten hindurch, bis es an dem Gehäuse
L ankommt.
Bei diesem Durchgang ist das Wasser von allen, selbst den kleinsten, festen Massen befreit.
Bei L kommt das Wasser mit den Zinkplatten in Berührung, welche mit den Eisen-
und Messingschrauben K metallischen Contact haben. Das Ergebnifs hiervon ist eine galvanische
Wirkung; die etwa in dem Wasser enthaltenen Säuren, die mit den Zinkplatten in Berührung kommen, werden sich mit letzteren
verbinden oder sie auflösen und so in dem Kessel nicht schädliches Zinksalz bilden.
Das Wasser geht dann durch das Ventil N und Rohr M1 zu dem zum Kessel führenden
Rohr M.
Nach einiger Zeit wird der Tuchfilter durch Schmutz verstopft sein, und dieses Verstopfen
wird so lange anwachsen, bis das Wasser, beim Durchgang Schwierigkeit findet.
Das Manometer G wird dann Druck anzeigen, und wenn dies nicht bemerkt wird,
öffnet sich das Sicherheitsventil und es strömt Wasser aus.
Mit dem Sicherheitsventil kann eine beliebige Alarmvorrichtung verbunden werden, so dafs
beim Oeffnen des Sicherheitsventils ein Signal gegeben wird.
Auf diese Weise merkt der Wärter, dafs der Filter verstopft ist, öffnet sofort das andere
Ventil B und schliefst das mit dem eben gebrauchten Filter verbundene Ventil. Das zu
filtrirende Wasser geht dann durch den anderen Filter hindurch.
Um einen gebrauchten Filter zu reinigen, schliefst der Wärter das mit demselben verbundene
Ventil N und läfst mittelst des Hahnes Q oder Q1 Dampf in umgekehrter Richtung, als
der, in welcher das Wasser flofs, durch den Filter hindurchströmen.
Während der Filter in Wirkung war, haben die Pumpenschläge in Verbindung mit der
Wirkung des Windkessels D das Filtertuch in beständig zitternder Bewegung gehalten, wodurch
der sich bis zu einem beträchtlichen Grad auf dem Flanell ansetzende Schmutz herabfallen
und in den Kanal T gelangen wird. Letzterer war bis zur Reinigung durch das
Ventil W verschlossen. Wenn indessen der Dampf eingelassen wird, so öffnet sich das
Ventil W, der ganze Schmufz wird auf einmal herausgetrieben und entweicht durch den
Hahn F.
Wenn dann das Ventil W mittelst der Schraube V geschlossen wird, so wird der
Dampf durch die Filtertücher hindurchgedrängt und entfernt so gröfstentheils den an ihnen
anhaftenden Schmutz. Letzterer wird nun wieder durch Oeffnen des Ventils W entfernt.
Wenn nun der Hahn F geschlossen wird, so füllt sich der ganze Raum C mit Dampf
und die geringen Schmutzreste des Filters werden gut gekocht. Wenn man hiernach nochmals
das Ventil W und den Hahn F öffnet,' so wird fast der ganze, noch im Filter bis
dahin zurückgebliebene Schmutz entfernt. Der Dampf wird dann abgesperrt und der Hahn F
wieder geschlossen, worauf dieser Filter wieder benutzt werden kann, sobald, der andere Filter
unrein geworden ist. .
Wenn infolge eines Zufalles beide Filter oder so viele vorhanden sind, gleichzeitig schmutzig
oder in Unordnung sind, so wird das Ventil P geöffnet und das Speisewasser tritt, ohne filtrirt
zu werden, in den Kessel ein, gerade als ob überhaupt kein Filter vorhanden wäre.
Wenn die Filter so aufserordentlich schmutzig oder unbrauchbar geworden sind, dafs sie
durch den Dampf nicht genügend gereinigt werden können, so wird der Deckel H des
Gehäuses C entfernt, die verschiedenen Platten / und Rahmen J herausgenommen und
das. Filtertuch in der erforderlichen Weise nachgesehen.
Der Filter kann manchmal auch auf die Saugeseite der Speisepumpe gesetzt (Fig. 5) und
lediglich durch das Saugen der Pumpe bethätigt werden.
In diesem Falle ist der Windkessel D und das Sicherheitsventil E überflüssig und das
Manometer G wird durch ein Vacuummeter G1 ersetzt, welches an irgend einem geeigneten
Punkt zwischen der Pumpe und den Filterflächen angebracht ist. Am Zweckmäfsigsten
setzt man dasselbe auf das Ausflufsende des Gehäuses C.
Wenn jedoch mit Saugwirkung oder mit nur geringem Druck gearbeitet wird, so ist es
vorzuziehen, die Filterschicht aus Schwamm,
Wolle oder ' einem anderen sehr porösen Material herzustellen.
In manchen Fällen kann man den Filter auch zwischen den Heifswasserkasten oder den
Boden des Condensators und der Speisepumpe setzen und den Filter mit dem zum Condensatör
führenden Abdampfrohr so verbinden, dafs die Verunreinigungen des Abdampfes, bevor sie in den Condensator eintreten, angehalten
und in den Filter. eingeführt werden.
Auf diese Weise werden die Verunreinigungen vor dem Eintritt des Wassers in die Pumpen
ausgeschieden und können nicht mit dem Speisewasser in den Kessel gelangen.
Die Einzelheiten dieser Anordnung ergeben sich aus der Fig. 5.
Von dem Condensator X führt das Speiserohr A zu dem Filter, welcher in diesem Falle
mit dem unteren Ende χ des Condensators verbunden ist. Das Rohr A kann aber auch
in der durch punktirte Linien angedeuteten Weise mit einem gewöhnlichen Heifswasserkasten
verbunden werden. Das Rohr X1 führt hierbei den Abdampf nach dem oberen Ende
des Condensators.
Das Rohr M führt von dem Filter zur Speisepumpe und durch diese zum Kessel. Mit dem
von der Maschine zum Condensator führenden Rohr, X1 kann man einen Topf X'2 mit
Scheidewand Xs verbinden, damit der Dampf beim Durchgang gegen die letztere trifft. Hierdurch
erreicht man, dafs Schmutz und aufgelöstes OeI, sowie etwa condensates Wasser
unter der genannten Scheidewand in dem Topf sich abscheiden. . Der Topf X2 ist mit dem
Filter an der dem Condensator benachbarten Seite durch ein Rohr X* verbunden, so dafs
das OeI und der Schmutz, welche durch den Abdampf von der Maschine mitgebracht werden,
in den Filter gelangen und das gereinigte Wasser, aus dem Topf mit demjenigen aus dem
unteren Th.eil des Condensators oder des Heifs-. wasserkastens wieder in. den Kessel gelangt.
Manchmal kann es wünschenswerth sein, eine Vorrichtung zu treffen, dafs Soda oder andere
Alkalien, sowie sonstige chemische Substanzen in das Speisewasser zweckmä'fsig auf der Ausflufsseite
in den Filter eingeführt werden, damit dieselben mit gewissen Verunreinigungen des
Wassers neutrale Substanzen bilden.
In Fig. 5 ist ein Gefä'fs Y vorgesehen, welches einem gewöhnlichen Talgnapf ähnlich ist,
und in welches durch eine Oeffnung Y1 Soda oder andere Chemikalien eingeführt werden.
Das Gefäfs Y kann mit dem oberen Ende
des früher erwähnten Dampfhahnes Q1 verbunden werden, so dafs die Chemikalien durch
diesen Dampf hahn eingeführt werden und so mit dem Wasser in den Kessel gelangen.
Nahe am oberen Ende des Gefäfses Y kann man dann das mit dem Hahn Q3 ausgestattete
Dampfrohr Q2 anordnen.
Zur Reinigung der Filter wird dann der Dampf sowohl durch das Gefäfs Y, als durch
den Hahn Q1, ähnlich wie es oben beschrieben wurde, hindurchgelassen.
Das Gefäfs Y kann auch beim Durchgang des 'Dampfes zur Einführung von Reinigungssubstanzen verwendet werden.
In manchen Fällen kann der Filter auch infolge eines Vacuums oder eines sehr geringen
Druckes ohne Pumpe wirken; eine derartige Einrichtung ist in Fig. 6. dargestellt. In diesem
Falle wird der Filter in einer Stellung angeordnet, die derjenigen von Fig. 5 umgekehrt ist.
Das Ausflufsrohr M ist mit dem Condensator verbunden und mündet oberhalb des Wasserspiegels,
so dafs der Filter mit dem Vacuumraum des Condensators communicirt. Der Topf X^ ist
dann durch das Rohr X^ mit der Saugseite
des Filters verbunden. Das Wasser aus dem Topf X2 wird dann infolge der Vacuumdifferenz
in den Rohren X1 und M, sowie infolge der geringen Druckhöhe des in dem
Gefä'fs X'2 und dem Verbindungsrohr X4 enthaltenen
Wassers ■ durch den Filter hindurch-' gezogen.
Selbstverständlich kann das Rohr X^ anstatt
mit dem zur Reinigung des Condensationswassers aus dem Rohr X] dienenden Topf X",
auch mit einem Gefäfs X& oder einem anderen
Wasserbehälter verbunden werden, wie dies in Fig. 6 durch punktirte Linien angedeutet ist. .
Der Filter wirkt dann wie vorher durch die Vacuumdifferenz in den Rohren M und X1,
sowie durch die Druckhöhe in dem Gefäfs und seinem Abflufsrohr.
Fig. 7 zeigt, wie der Filtrirapparat in Verbindung mit einem Speisewasservorwärmer verwendet
werden kann. Der letztere, welcher zweckmäfsig auf der Ausflufsseite des Filters
angeordnet wird, besteht aus einem Kasten Z mit dem Einlafs Z1, dem Auslafs Z2, dem
Abblasehahn Z3 und einem geschweiften oder gewundenen Dampfrohr Z4, welches den Dampf
durch den Kasten Z hindurchführt. Die im Innern des Kastens befindlichen Theile des
Dampfrohres kann man zweckmäfsig vergröfsern, wie es in Fig. 7 'dargestellt ist. Bei Z5
tritt Dampf aus dem Kessel und gelangt bei Z6 zum Boden des Kessels. Das von dem
Filter kommende und durch den Kasten Z strömende Wasser erhält dann eine solche
Temperatur, dafs ein Theil der im Wasser enthaltenen Kalksalze u. dergl. sich in dem
Kasten Z ablagert, bevor das Wasser in den Kessel eintritt. Die Salze können dann von
Zeit zu Zeit durch den Hahn Z3 abgeblasen werden.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:Filter, besonders für Kesselspeisewasser, bei welchem auf senkrechten Sieben (I) Gewebe ausgespannt sind, so dafs bei der durch die Pumpenschläge bewirkten Erschütterung der Gewebe darauf sich ansetzende Festtheile abfallen und durch Kanäle (U) in einen in den Zwischenrahmen (J) und 'den Sieben (I) angeordneten Kanal (T) gelangen, der behufs Reinigung vermittelst Durchblasens von Dampf durch nur in einer Richtung sich öffnende Klappen (W) geschlossen ist.
2. Eine Ausführungsform des unter i. gekennzeichneten Filters, bei welcher hinter den Sieben auf Eisen- oder Messingbolzen (K) hängende Zinkbleche (L) behufs Erzeugung eines elektrischen Stromes aufgehängt sind.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE58676C true DE58676C (de) |
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ID=332957
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT58676D Expired - Lifetime DE58676C (de) | Filter, besonders für Kesselspeisewasser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE58676C (de) |
-
0
- DE DENDAT58676D patent/DE58676C/de not_active Expired - Lifetime
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