DE585596C - Wasserzersetzer nach der Filterpressenbauart - Google Patents
Wasserzersetzer nach der FilterpressenbauartInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
10. OKTOBER 1933
10. OKTOBER 1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVi 585 KLASSE 12i GRUPPE
Siemens & Halske Akt.-Ges. in Berlin-Siemensstadt*) Wasserzersetzer nach der Filterpressenbauart
Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. November 1931 ab
Bei einer (aus Patentschrift 501 304) bekannten
Art von Wasserzersetzungszellen sind die bipolar geschalteten Elektroden und Diaphragmen in einen Behälter mit nichtleitenden
Wänden eingeschlossen, der in den Elektrolyt eingesenkt wird. Seine Wände sind mit Durchlässen für die Ableitung der
erzeugten Gase und für den Umlauf des Elektrolyts versehen. Diese Durchlässe enthalten
beim Betrieb der Zelle Elektrolyt oder ein Gemisch aus Elektrolyt und Gasblasen, in
jedem Falle eine den elektrischen Strom leitende Flüssigkeit, und sie können darum zu
Wegen für elektrische Verlustströme werden, die unter besonderen Umständen auch noch
durch Bildung von Knallgas schädlich wirken können.
Nach der Erfindung soll die schädliche Wirkung solcher Verlustströme vermindert
ao werden durch Vergrößerung der Widerstände, die die Verlustströme in den Durchlässen
finden. Dafür werden die Durchlässe über das durch die Dicke der Behälterwand bestimmte Maß verlängert, insbesondere
durch eingesetzte oder angesetzte Rohre aus Isolierstoff oder Metallrohre, die mit Isolierstoff
umkleidet sind.
Im besonderen soll die Erfindung verwendet werden für die Gasauslässe einer Zelle
der gekennzeichneten Art, bei der auf die mit Gasauslaßöffnungen versehene Decke des Behälters
der Elektroden und Diaphragmen zwei in den Elektrolyt eintauchende, mit Überlaufrohren versehene Gassammelglocken,
die eine für das Wasserstoffgas, die andere für das Sauerstoffgas aufgesetzt sind.
Gemäß der Erfindung können diese Gassammelglocken in überaus vorteilhafter und
billiger Weise aus Metallen, vorzugsweise aus Eisen, hergestellt werden, wenn die Verbindungswege
zwischen Glocken und Zellen mit so hohem elektrischem Widerstand ausgestattet
werden, daß der fließende Schlupfstrom zwischen den entferntesten Gasaustrittsöffnungen
der Zellen eine Spannungsdifferenz von höchstens 1,7 Volt ergibt. Die
Folge davon ist, daß an den eisernen Wänden der Gassammelglocken keine Gasausscheidung
stattfinden kann, die Knallgas liefern könnte.
Ein Mittel zur Erhöhung des Widerstandes der genannten Verbindungswege besteht in
ihrer Ausbildung als über die Wandstärke der Zellendeckel und gegebenenfalls über die '
Spiegel der in den Glocken sich sammelnden Flüssigkeitsmengen hinaus verlängerte Rohre.
Durch diese Anordnung gelingt es, einen so großen Teil der auf die Verluststrombahnen
wirkenden Spannungen in den Widerständen der Steigrohre und den Ausbreitungswiderständen
ihrer Enden aufzehren zu lassen, daß die verbleibenden Spannungsreste den Betrag
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Franz Petz in Berlin-Siemensstadt.
der Zersetzungsspannung (1,7 Volt) nicht mehr erreichen.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, Druckelektrolyseure mit Verbindungsrohren
zwischen den Zellenräumen und zwischen diesen und den Gasräumen auszustatten, welche hohen elektrischen Widerstand aufweisen.
Bei den bekannten Einrichtungen sollte aber betriebsgemäß überhaupt kein Schlupfstrom fließen, so daß auch keine Gasbildungsgefahr
bestand.
Für das auf der Zeichnung dargestellte Beispiel einer erfindungsgemäß ausgeführten
Zelle ist angenommen, daß der Elektroden- und Diaphragmenbehälter aus rahmenförmi-.
gen, mittels einer Spannvorrichtung zusammengepreßten Elementen zusammengesetzt ist, von denen jedes den Fassungsrahmen
einer ebenen Elektrodenplatte bildet und aus ao laugebeständigem Weichgummi oder einem
anderen für Packungen geeigneten nichtleitenden laugebeständigen Baustoff besteht.
Ferner ist angenommen, daß die eine Stromzuleitung an die Mitte, die andere an die beiden
Enden der Elektrodenreihe angeschlossen wird. Diese an sich (aus Patentschrift 469 330) bekannte Anordnung ermöglicht eine
Ersparnis an Isoliermaterial.
Fig. ι ist ein Aufriß des durch Entfernung einer Wand des äußeren Zellengefäßes freigelegten
inneren Teiles der Zelle, senkrecht zur Stromrichtung gesehen, links im Schnitt
nach der Ebene A-B in Fig. 2, rechts in Ansicht mit einem die mittlere Stromzuführung
freilegenden Ausbruch und mit Ausbrüchen in den vorn liegenden Wänden der Gassammelglocken.
Fig. 2 ist ein Querschnitt nach der Ebene C-D in Fig. 1.
Fig. 3 ist der ein Gasauslaßrohr und seine nächste Umgebung umfassende Teil dieses
Querschnittes in vergrößertem Maßstab.
Die Zelle ist beispielsweise mit zehn Elektroden ausgerüstet, die in zwei gleiche Gruppen
geteilt sind. In Fig. 1 sind die Elektroden i, 2, 3, 4, 5 der einen Gruppe und eine
Elektrode 6 der zweiten Gruppe sichtbar. Die Elektroden sind ebene rechteckige Platten aus
Eisenblech. Jede ist in einen Rahmen aus Weichgummi gefaßt, die Elektrode 1 in den
Rahmen ia, die Elektrode 2 in den Rahmen 2B
usw. Die Elektroden sind auf einer Tragplatte 20 nebeneinandergereiht. Zwischen jedes Paar aufeinanderfolgender Rahmen, mit.
Ausnahme des Paares 5α, 6°, ist ein Diaphragma
eingespannt, das aus einem am Rande mit Gummilösung gedichteten Asbesttuch besteht. Die Diaphragmen sind mit den
Zahlen 11 bis 19 bezeichnet, wobei 15 fehlt.
Das Diaphragma 11 ist zwischen die Rahmen ia und 2S eingespannt, das Diaphragma
12 zwischen die Rahmen 2a, 3° usw. Auf die
Stirnseiten der Rahmen ia und ioa sind
Blechplatten 30, 31 gelegt, die unten mit Öffnungen 32, 33 versehen sind. Das ganze aus
zehn Elektroden, acht Diaphragmen und den beiden Endplatten 30, 31 bestehende System
wird zusammengehalten durch eine Spannvorrichtung mit den beiden Druckrahmen 21
und 22, die auf den Rand der Endplatten 30, 31 wirken und durch beispielsweise fünf Anker
23 zusammengezogen werden.
Die erste und die letzte Elektrode jeder der beiden Gruppen ist mit einer Stromzuführung
versehen, die Elektrode 1 mit der Stromzuführung ib, die Elektroden 5 und 6 mit den
Stromzuführungen 56, 6'', die Elektrode 10
mit der Stromzuführung io6. Die Stromzuführungen
bestehen aus Flacheisen, die, mit den Mitten der Elektrodenplatten durch Nietung
oder Schweißung verbunden, durch Ausnehmungen in den Elektrodenrahmen i", 5",
6°, ioa herausgeführt und durch Gummihüllen
40 vor der Berührung mit dem Elektrolyt geschützt sind. Wird der Strom den Elektroden
5 und 6 zugeführt, von den Elektroden 1 und 10 abgeführt, wie es für die Zeichnung
angenommen ist, so entwickelt sich das Sauerstoffgas in den mit O, das Wasserstoffgas
in den mit H bezeichneten Kammern.
Zur Abführung der Gase aus diesen Kam-•mern sind in die oberen Seiten der Elektrodenrahmen
Rohre mit länglichem Querschnitt aus Isolierstoff eingesetzt; die Auslaßrohre der Wasserstoffkammern sind mit
50, die Auslaß rohre der Sauerstoffkammern mit 51 bezeichnet. Über die Rohre 50 ist eine Sammelglocke
52, über die Rohre 51 eine Sammelglocke 53 gestülpt. Diese Glocken
sind aus Eisenblech hergestellt, sie tauchen in den Elektrolyt ein, dessen Spiegel sich
bei E befindet, und werden durch Schienen 54, 55 und Schrauben 56, die in die Rahmen
2i, 22 eingreifen, auf die Decke des Elektroden- und Diaphragmenbehälters gedrückt,
die von den aneinandergereihten oberen Seiten der Elektrodenrahmen und den dazwischengepreßten
Rändern der Diaphragmen gebildet wird. Die Sammelglocke 52 ist mit einem Überlaufrohr 52", die Sammelglocke
mit einem Überlauf rohr 53" versehen. Durch die Einlaßöffnungen dieser Überlaufrohre
werden die Elektrolytspiegel ex und ea
innerhalb der Sammelglocken festgelegt. Die Gasauslaßrohre 50, 51 sind so lang, daß ihre
oberen Enden über den Spiegeln ex und e%
liegen.
Um einen geregelten Umlauf des Elektrolyts durch die Gaskammern herbeizuführen,
sind in die Elektrodenrahmen in der Nähe ihrer unteren Seiten flache Rohre aus Isolierstoff
eingesetzt. Die Rohre 60 münden in die
Wasserstofrkammern, die Rohre 61 in die
Sauerstoffkammern der Zelle.
Die Länge der Rohre 50, 51, 60, 61 ist,
wie im besonderen aus Fig. 2 ersichtlich ist, ein Mehrfaches der Wandstärke des Elektroden-
und Diaphragmenbehälters. Die Verlustströme, die zwischen zwei Elektroden ungleichen
Potentials durch diese Rohre fließen können, finden darum einen entsprechend vergrößerten
Widerstand, der ihre Intensität vermindert. Die Widerstandsverhältnisse an den Gasauslaßrohren 50, 51 sollen an Hand
der Fig. 3 näher erläutert werden. Ein Strom, der, von der Elektrode 2 ausgehend,
durch das Rohr 50 und den Elektrolyt in der Sammelglocke 52 nach einer Elektrode mit
anderem Potential fließen will, findet auf seinem Wege folgende Widerstände:
Den Widerstand innerhalb des Rohres 50; den durch das Stromlinienbüschel 5* angedeuteten
Ausbreitungswiderstand am inneren Ende des Rohres; den Widerstand in der mit
Gasblasen durchsetzten Elektrolytmasse T, die aus dem oberen Ende des Rohres 50 hervorquillt;
den durch die Stromlinienbüschel S1, S2 angedeuteten Ausbreitungswiderstand,
Alle diese Widerstände kommen bei dem zweiten Gasauslaßrohr, durch das der Verluststrom des betrachteten Gasauslaßrohres
fließen muß, nochmals zur Wirkung. Die ganze Vorrichtung ist in an sich bekannter
Weise in ein Zellengefäß 70 eingesetzt, das aus Eisen bestehen kann und mit der erforderlichen Menge Elektrolyt gefüllt
ist. Für den Angriff eines Hebezeuges sind die Druckrahmen 21, 22 mit Ösen 24 versehen.
'.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Wasserzersetzer nach der Filterpressenbauart, bei dem die Einzelzellen zu einem Zellenkörper vereinigt sind, dessen Wände aus isolierenden Materialien bestehen, gekennzeichnet durch metallische, vorzugsweise eiserne, quer über den Einzelzellen angeordnete Gassammeiglocken, deren Verbindungswege zu den Zellen (Gasaustrittsöffnungen) mit so hohem elektrischem Widerstand ausgebildet sind, daß der Schlupfstrom zwischen den voneinander entferntesten Austrittsöffnungen für die Gase höchstens eine Spannungsdifferenz von 1,7 Volt aufweist.
- 2. Wasserzersetzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungswege zwischen Gassammeiglocken und Einzelzellen als über die Wandstärke der Zellendeckel hinaus verlängerte Rohre ausgebildet sind, die gegebenenfalls noch ' über das Niveau der im unteren Glockenraum sich ansammelnden Flüssigkeit hinaus verlängert werden können!Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE585596C true DE585596C (de) | 1933-10-10 |
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Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE585596C (de) |
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-
1931
- 1931-11-18 DE DEE42072D patent/DE585596C/de not_active Expired
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