DE58419C - Schankvorrichtung - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 64: Schankgeräthschaften.

Schänkvorrichtung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. October i8go ab.

Vorliegende Erfindung betrifft eine neue, beim Ausschänken von Bier oder dergleichen zu verwendende Vorrichtung, welche dadurch gekennzeichnet ist, dafs ein das auszuschänkende Bier enthaltender Sack nach Wegnahme eines Theiles seines Inhaltes durch einen auf seine Wandungen wirkenden Druck räumlich stets um so viel verkleinert wird, als Bier aus demselben geflossen ist. Dieser Druck verursacht somit nicht das Austreten des Bieres aus dem Sack, sondern dient lediglich dazu, nach dem Abfliefsen irgend eines Theiles des Bieres durch den Zapfhahn den Sack derartig zu verkleinern, dafs er das zurückbleibende Bier eng umschliefst, „so dafs sich über letzterem nie eine Luftschicht zu bilden vermag. Der Druck folgt demnach stets dem Ausschänken.

Eine derartige Vorrichtung wird auf der beiliegenden Zeichnung durch Fig. ι bis 4 zur Anschauung gebracht, von welchen Fig. 1 die Vorrichtung in Seitenansicht,^: Fig. 2 in Endansicht, Fig.' 3 im Schnitt nach x-x der Fig. 1 und Fig. 4 im Schnitt nach y-y der Fig. 3 zeigt. Die Fig. 5 bis 7 stellen eine Abänderung in Seitenansicht, im Schnitt nach Linie \-\ der Fig. 5 und im. senkrechten Schnitt dar.

Mit α ist der das Bier aufnehmende und in einem Fafs c unterzubringende Sack bezeichnet; derselbe endigt in eine Metallklemme b, welche mittelst Schrauben d das offene Ende a^l des Sackes festhält und zwei Gewinde b' und b" erhalten hat. Das Gewinde b" dient zum Anbringen eines Zapfhahnes f, während das Gewinde b' die Verbindung des Sackes a mit dem Fafs c vermittelt. Zu dem Zwecke ist das Fafs c mit einem abnehmbaren Boden c' versehen, durch welchen der Sack eingeführt und in dessen Oeffhung c" das Gewinde b" geschraubt wird. Hierauf füllt man das Bier durch das offene Ende α' in den Sack, worauf nach dem Schliefsen des letzteren'das Versenden stattfinden kann.

Behufs Verzapfens des Bieres wird an dem Gewindeflantsch d' des Fasses c ein mit einer Wasserleitung oder dergleichen in Verbindung stehender Schlauch e, Fig. 1 bis 4, und an dem Gewinde b" der Hahn geschraubt. Sobald ein Theil des Bieres dem Sack α entnommen ist, verkleinert der Druck des nun aus dem Schlauche e in das Fafs c tretenden Wassers den Sack um so viel, als Bier verzapft wurde. Es kann daher während des Verzapfens in dem Sacke α niemals ein leerer Raum entstehen, so dafs also Luft mit dem Biere des Sackes a nicht in Berührung zu kommen vermag. Es ist somit ein Schalwerden des Bieres bei der vorliegenden Vorrichtung völlig ausgeschlossen, zumal der Sack stets von Wasser umgeben ist, welches auf der erforderlichen Temperatur gehalten werden kann.

Bei der durch die Fig. 5 bis 7 dargestellten Abänderung erfolgt das Verkleinern des Sackes a mittelst einer Walze h. Zu dem Zwecke liegt der das Bier enthaltende Sack α auf einer schiefen Ebene i, welche in einem Behälter k angebracht ist. Die Verbindung des Sackes a mit der Oeffnung k' des Behälters k und dem Zapfhahne / erfolgt in der oben beschriebenen Weise durch die Metallklemme b. Bei dieser

Claims (1)

1. Anordnung bewegt sich die Walze h, sobald Bier aus dem Sacke α entnommen ist, auf der schiefen Ebene i abwärts, so dafs der nicht von der Walze h auf die schiefe Ebene geprefste Theil des Sackes α stets mit Bier gefüllt ist, wie in Fig. 7 angedeutet worden. Es kann sich demnach auch bei dieser Anordnung über dem Bier eine letzteres verderbende Luftschicht nicht bilden. Der den Sack aufnehmende Kasten wird mit Kühlwasser versehen.

   Patenτ-Ansprüch:

   Eine Vorrichtung zum Ausschänken des Bieres, bestehend in einem von einem festen Behälter umschlossenen Sack, welcher durch Wasser, Luft oder eine Walze beim Ausschänken zusammengeprefst wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.