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Selbsttätige Steuerung für Flaschenblasmaschinen Die Erfindung betrifft
eine selbsttätige Steuerung für Flaschenblasmaschinen. Man kennt bereits derartige
Steuerungen, bei denen die einzelnen zur Formgebung nötigen Bewegungen durch eine
beliebige Anzahl von Kurvengruppen erfolgen, und die Stillstände zwischen den verschiedenen
Bewegungsvogängen unabhängig voneinander während* des Betriebes einstellbar sind.
Die bekannten Vorrichtungen dieser Art zeigten einen wesentlichen Nachteil, der
vor alleni darin besteht, daß bei Veränderung einer Pause zwischen zwei Arbeitsvorgängen
jeweils die Pause, welche auf den nächsten Arbeitsvorgang folgt, entsprechend beeinflußt
wird.
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Wird beispielsweise eine Pause zwischen zwei Arbeitsvorgängen verkürzt,
so wird die auf diese verkürzte Pause folgende nächste Pause entsprechend verlängert
und umgekehrt. Dies geschieht ganz ungewollt. Auch ist hierfür kein Bedürfnis vorhanden.
Es ist sogar im Betriebe meistens nicht möglich, mit einer solchen verlängerten
Pause zu arbeiten. Infolgedessen muß auch die auf die verstellte Pause folgende
Pause verstellt werden, und zwar in dem gleichen Sinne, wie die vorhergehende Pause
verändert wurde. Dasselbe gilt für die auf die nächsten Arbeitsvorgänge folgenden
Pausen. Man muß also im Betriebe bei den bekannten Steuervorrichtungen nach und
nach fast alle Pausen nachstellen, bis wieder die gegenseitigen Verhältnisse richtig
vorhanden sind. Dieser Übelstand ist jedem, der praktisch mit den Maschinen arbeiten
muß, bisher gut bekannt. Er stellt einen der größten Nachteile solcher Maschinen
dar.
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Die Erfindung beseitigt diesen übelstand. Die neue Vorrichtung hat
sich im Betriebe außerordentlich gut bewährt. Bei der Erfindung brauchen die auf
die veränderte Pause folgenden Pausen nicht einzeln verändert zu werden, sondern
es wird sofort und gleichzeitig der ganze Arbeitszyklus um die vorgenommene Verstellung
mit verkürzt. Die obenerwähnten Nachteile, betr. die Nachregulierung der übrigen
Pausen, fallen also vollständig weg.
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Zu diesem Zwecke kennzeichnet sich die Erfindung in einer Schaltvorrichtung,
durch welche am Ende einer Kurvengruppe eine ihrer Dauer nach beliebig einstellbare
Pause eingeleitet wird, an deren Ende selbsttätig die nächste Bewegung ausgelöst
wird.
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Erfindungsgemäß ist die Vorrichtung derart ausgebildet, daß zwischen
dem Antrieb der Maschine und dem die Arbeitsbewegung steuernden Kurven- bzw. Nockentrieb
eine sich selbsttätig einschaltende Kupplung vorgesehen ist, deren Leerlaufszeiten
beliebig regelbar sind. Die Kurve des steuernden Kurventriebes wirkt unmittelbar
auf einen Kupplungsmechanismus ein, indem Teile der Kurve den Kupplungshebel in
der eingerückten und Teile in der ausgerückten Lage halten, wobei die Zeiten der
ausgerückten Stel-
Lungen durch Einschalten eines Sondertriebes
bestimmt werden, dessen Wirkung veränderbar ist. Das die Bewegung übertragende Endglied
des Sondertriebes ist wiederum in den Ruhestellungen einstellbar. In seiner Endstellung
kuppelt es dann jeweils die Antriebswelle der Maschine mit den Kurvengruppen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind im folgenden beschrieben und
in der Abbildung dargestellt, welche rein schematisch ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung wiedergibt.
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Die Kurve a ist mit den in der Abbildung nicht dargestellten, zur
Betätigung der einzelnen Funktionen dienenden Kurvengruppen fest verbunden. Sie
ist im dargestellten Fall mit drei Ausnehmungen b1, b2 und b3 derart versehen, daß
bei Einlauf der Rolle c in eine dieser Vertiefungen vermittels des Kupplungsgestänges
cl ein hier nicht dargestellter Kupplungsmechanismus ausgeschaltet wird und dadurch
die Kurvenscheihe a zum Stillstand kommt. Dieser Zeitpunkt ist in der Zeichnung
festgelegt. Der Kupplungsmechanismus überträgt die Bewegung einer Kraftquelle, beispielsweise
eines Motors, auf die Scheibe a. Mit der Scheibe a sind drei Doppelnocken
e mit j e zwei Ablenkungen e' und e" fest verbunden und so angeordnet, daß
die auf dem Hebel f gelagerte Rolle g kurz vor einem Stillstand der Scheibe a eine
Ablenkung des Nockens, hier e", passiert haben muß. Es sei hier der Drehsinn der
Scheibe im Pfeilsinn gedacht.
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Durch diese Ablenkung wird vermittels des Gestänges lr, der Sperrklinke
i und des Sperrrades j die Schaltwelle k beispielsweise um ein Sechstel ihres
Umfanges weitergeschaltet. Infolgedessen gelangt die Rolle l des auf der Welle lt
gelagerten Hebels m unter dem Einfluß einer Feder p in die Vertiefung der Schaltwelle
k, wodurch die Klinken q und r
durch die auf dem Hebel in gelagerte
Rolle o freigegeben werden und unter dem Einfluß der Federn p in die gemeinsame
Zahnstange s eingreifen.
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Hierbei ist die Klinke q auf dem Querträger t und die Klinke
r auf dem Querträger t1 gelagert, welche vermittels Exzenter u und
ul eine gegenläufige Bewegung von der sich stetig und gleichförmig drehenden Exzenterwelle
v erhalten, unter deren Einfluß die Zahnstange s ruckweise, aber gleichförmig fortschreitend
bewegt wird. Während dieser Bew egung stößt ihr als Endglied wirkender Flansch s1
gegen die Nase y1 des auf der Welle W gelagerten Hebels y.
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Durch die Verdrehung des Hebels y und vermittels des Kupplungsgestänges
d und der nicht dargestellten Kupplung wird die Scheibe a. in Drehung versetzt.
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Kurz nach Beginn der Bewegung der Scheibe a. sobald durch Weiterdrehung
einer der Vertiefungen b1, b2 oder b3 die Rolle c durch die daruntergleitende Erhöhung
der Scheibe a unterstützt wird, ist die Einrückstellung des Kupplungsgestänges d
durch die Rolle c gesichert. Hierdurch wird die Unterstützung durch die Zahnstange
s überflüssig.
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Nunmehr passiert die Rolle g die zweite Ablenkung e" des Doppelnockens
e, so daß vermittels des Hebels f des Gestänges h der Sperrklinke
i des Sperrades j die Schaltwelle h wiederum um ein Sechstel ihres Umfanges weitergeschaltet
wird. Die Rolle l wird dadurch aus der Vertiefung der Welle k herausgedrückt und
gleichzeitig auch die Klinken q und y durch die Rolle o aus der Zahnstange
s, wodurch die Zahnstange s infolge ihres Eigengewichtes auf die Rast w zurückfällt.
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Vermittels der Schraubenspindel x ist die Entfernung des Anschlages
w von der Nase y1 und damit die Steigzeit der Zahnstange s mit dem Endglied s1 und
infolgedessen auch die Stillstandzeit der Scheibe a bzw. die gewünschte Pause nach
einer Skala. x1 beliebig verstellbar.
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In der Abbildung isst eine Scheibe ra für drei Bewegungen und die
dazwischenliegenden drei Stillstände dargestellt. Um jede der drei Stillstandzeiten
unabhängig voneinander verändern zu können, ist es notwendig, drei Zahnstangen s
anzuordnen, welche von einer gemeinsamen Schaltwelle lz mit drei Ausnehmungen k1,
k2, k3 gesteuert werden und auf eine gemeinsame Nase y1 einwirken, wobei zweckmäßig
die zu jeder Zahnstange s gehörenden Klinken q und r auf gemeinsamen
Querträgern t und. t1 gelagert sind.
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Auf diese Weise kann eine gewünschte Anzahl von Bewegungen mit den
dazwischenliegenden Stillstandzeiten unabhängig voneinander zu einem Arbeitsvorgang
vereinigt werden.
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Ebenso ist es möglich und meistens sogar vorteilhaft, mehrere Scheiben
a zu verwenden.
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Das Ausführungsbeispiel zeigt die Verwendung von Zahnstangen, welche
die gewünschte Wirkung hervorrufen. Dasselbe Ergebnis kann durch andere gleichförmig
fortschreitende feste Körper oder Flüssigkeiten (z. B. Öldruckpumpen usw.) erreicht
werden.