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Unterwassersäge zum Abschneiden von Spundwänden Die Erfindung bezieht
sich auf Unterwassersägen zum Abschneiden von eisernen Spundwänden.
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Man hat schon versucht, zu diesem Zweck frei hängende Sägen zu verwenden.
Diese waren aber nicht imstande, die Spundwände anzugreifen, sondern glitten infolge
ihrer freien Aufhängung von den Wänden ab. Deshalb hat man sich bisher meist damit
beholfen, Spundwände durch Sauerstoffschneidgeräte, die besonders auf Unterwasserbetrieb
eingerichtet wurden, abzutrennen. Diese Arbeitsweise ist zum mindesten umständlich
und sehr teuer.
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Durch die Erfindung werden die bisher bestehenden Schwierigkeiten
behoben. Das Neue bei der erfindungsgemäßen Unterwassersäge besteht in einem auf
die Spundwand aufzusetzenden U-förmigen Gestell mit einer in Richtung seiner Schenkel
verlaufenden Führung für den Sägevorschub und mit einer unter der Sägefläche angeordneten
Festspannvorrichtung, die beide von einer über Wasser gelegenen, mit dem Gestell
verbundenen Arbeitsbühne bedienbar sind.
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Hierdurch läßt sich eine erhebliche Stabilität der Sägeführung erreichen.
Spundwände oder andere schwer durchzutrennende Werkstücke können mit dieser Säge
ohne weiteres unter Wasser abgesägt werden. Die Säge gleitet nicht ab und bricht
auch nicht. Zweckmäßigerweise wird die Unterwassersäge mit einem auf Stangen oder
Seilen mittels Seilzuges von der Arbeitsbühne aus auf und nieder bewegbaren Sägebogen
versehen, der in der Grundstellung von auf einem Schlitten für die Sägebewegung
angeordneten, mit den Stangen oder Seilen gleichachsigen Stellbolzen aufgenommen
wird. Außerdem kann das Sägeblatt an dem Sägebogen mittels nach unten ragender Stutzen
in einer so niedrigen Lage befestigt werden, daß in der Grundstellung des Sägebogens
das Sägeblatt dicht über einer Schutzleiste des U-förmigen Gestelles und bei eingezogenem
Schlitten des Sägevorschubs auch dicht hinter dieser Schutzleiste liegt.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
nachstehenden Beschreibung der in den Zeichnungen dargestellten beispielsweisen
Ausführungsform.
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Abb. x zeigt eine Seitenansicht nebst Schnitt nach Linie I-1 der Abb.
3.
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Abb. a ist ein Schnitt nach Linie II-II der Abb. i.
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Abb. 3 gibt eine Draufsicht bzw. einen waagerechten Schnitt nach Linie
111-11I der Abb. i wieder.
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Die Abb. q. und 5 zeigen zwei Ansichten bzw. Schnitte des Vorschubwerkes
in vergrößertem Maßstab, wobei der Schnitt gemäß Abb. 5 nach der Linie V-V der Abb.
i geführt ist.
Die Abb. 6 und .7, lassen eine Draufsicht und Vorderansicht
der Sicherheitseinrichtung gegen einen übermäßigen Vorschub erkennen.
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Abb.8 ist eine Zusammenstellung der Maschine und des Traggestells.
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Abb. 9 erläutert den Arbeitsvorgang.
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Das Gestell besteht aus zwei parallelen Längsträgern i und 2, die
mittels schwerer Querträger 3 zu einem starren U-förmigen Gebilde verbunden sind.
Auf dem Längsträger i sind Konsole 4 für die Lager der Handantriebe 5 und 6 zur
Bewegungsübertragung auf die Klemmschrauben 7 und 8 angeordnet. Die Konsole 4 tragen
außerdem die Einspannlager 9 für die Leitstange. Letztere ist außerdem in einem
dritten auf der Konsole ii aufgestellten Einspannlager 9 befestigt.
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Der Längsträger i ist mit einem Tragarm 12 versehen, der das Lager
für den Handantrieb 13 und das Einspannlager 14 der Leitstange 15 aufnimmt. An den
Tragarmen 16 stützen sich noch die Einspannlager 14 für-die Leitstange 15 ab. Die
Leitstangen io und 15 sind parallel zueinander und führen den Support.
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Die zwei Tragarme 17 sind mit Lagern für die Leitspindel 18 ausgerüstet.
Durch die Leitspindel 18 kann der Support entweder von Hand (mittels des Handantriebes
13) oder mittels eines selbsttätigen Schaltwerkes verstellt werden.
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Die Schutzleiste i9 ist fest mit dem inneren Querträger 3 verbunden.
Sie ragt, wenn die Säge sich in ihrer Grundstellung befindet, ein wenig vor, so
daß beim Herablassen oder Aufziehen der Maschine längs eines Spundpfahles das Sägeblatt
vor Beschädigung geschützt ist.
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Vier lange Bolzen ao verbinden das Gestell mit zwei parallelen winkligen
Trägern 21, die durch ein leichtes Fachwerk von Druckstäben 22 und Zugstäben 23
mit dem oberen Traggestell verbunden sind. Es ist also ein Fachwerk vorhanden, an
dem das Gestell aufgehängt ist, wobei sich dieses Fachwerk nür über dem U-förmigen
Maschinengestell befindet und Raum zur Heranführung der Säge an die abzuschneidende
Spundwand frei läßt.
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Das obere Traggestell 24 trägt einen Bedienungsboden und kann entweder
auf der Spundwand befestigt werden oder an einem entsprechenden Kran hängen. Auf
den Leitstangen io und 15 ruht mit seinen vier Führungslagern der Schlitten 26,
der mit einem Ausleger 27 versehen ist. Ein weiterer U-förmiger Querschlitten 28
ist in den Nuten 29 verschiebbar auf dem Schlitten 26 angeordnet. Er wird mittels
der Pleuelstange 3o, der Kurbel 31 über die Gelenkwellen 32 und 34 vom Motor 33
bewegt.
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Der Querschlitten 28 trägt den U-förmigen Sägebogen 35, Zur Befestigung
des Sägebogens ist der Querschlitten 28 mit vier kräftigen Bolzen 36 versehen, die
nach oben kegelförmig verlaufen und in die gespannten Drahtseile 37 übergehen. Der
Sägebogen 35 kann mittels des Seilzuges 38 und des Windwerkes 39 über Wasser gehoben
werden (Abb.8). Über Wasser kann dann die Säge nachgesehen werden, und man kann
einen neuen Sägebogen einspannen. Beim Herablassen mittels des Windwerkes kommt
der Bogen 35 mit Sicherheit auf den Querschlitten 28 zu sitzen.
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Der Sägebogen 35 ist an seinen Enden mit nach unten ragenden Ansätzen
39 und 40 versehen, zwischen die die Säge 41 gespannt wird.
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Der Schlitten 26 trägt ein mit ihm fest verbundenes Schubstück 42,
das sowohl für die Führung der Schraubenmutter 43 wie des Vorschubschaltwerkes dient.
Mit der Schraubenmutter 43 ist das Zahnrad 44 fest verbunden. Außerdem ist die Schraubenmutter
43 von der mit dem flachen Hebel 46 aus einem Stück bestehenden Schwenkmuffe 45
umgeben, die im Schubstück 42 drehbar gelagert ist. Der Hebel 46 ist mittels der
Lasche 47 zeit dem Querschlitten 28 verbunden, so daß während des Betriebes das
Ende des Hebels 46 den vollen Sägehub mitausführt. Der Hebel 46 trägt zwei einander
entgegengesetzte federbelastete Klinken 48, 49, die um die Zapfen 5o und 51 drehbar
sind.
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Das Schubstück 42 trägt an dem Zapfen 52 die Klinke 53. Letztere ist
zwangsläufig mit der federbelasteten Klinke 49 dadurch verbunden, daß die Klinke
in einer Gabel 54 den durch die Öse 55 gesteckten Stab 56 trägt. Die Klinke 49 ist
derart drehbar mit dem Stab 56 verbunden und besitzt im Grunde der Gabel 54 einen
derartigen Anschlag für den Stab 56, daß der Stab und somit die andere federbelastete
Klinke 53 vom Zahnrad 44 abgehoben werden, wenn die Klinke in eine Zahnlücke eingreift.
Wird also die Klinke entweder durch einen Zahn oder durch den Stift 58 gehoben,
dann greift die Klinke 53 in das Zahnrad 44 ein.
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Durch die Schwingbewegung des Hebels 46 macht nämlich das Rad 44 bei
jeder vollständigen Schwingung der Lasche 57 eine Hin-und Zurückbewegung. Es hängt
von der Lage des Stiftes 58 ab, ob das Rad ebensoviel vorwärts als rückwärts gedreht
wird oder nicht. Im normalen Betrieb ragt der im Schubstück 42 geführte Stift 58
so weit vor, daß die Klinke 49 mit ihrer .Gleitfläche über einen Teil ihres Hubes
von links nach rechts (Abb. 5) über den Stift 58 gleitet und außer Eingriff mit
dem Zahnrad 44 gebracht wird.
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Gleitet die Klinke 49 also während eines Teiles des Schwingungsweges
auf dem Stift 58, so wird das Zahnrad im Pilgerschritt bewegt. Ist dagegen der Stift
58 zurückgezogen, so wirken während der ganzen Schwingungsperiode
die
Klinken 48 -und 49 im entgegengesetzten Sinne, und auch das Zahnrad 44 schwingt
hin und zurück, ohne daß es einen Vorschub der Säge bewirken kann.
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Wenn die Klinke 49 außer Betrieb gebracht wurde, ist die Klinke 53
in Eingriff. Bei Bewegung des Hebels 46 von links nach rechts dreht dann die Klinke
48 das Zahnrad 44 und somit die Schraubenmutter 43. Bei einem Rückgang des Hebels
46 von rechts nach links wird, da die Klinke 49 anfangs auf dem Stift 58 ruht, das
Rad durch die-Klinke 53 festgehalten, bis sich die Klinke 49 wieder genügend nach
links bewegt hat, um so einen Zahn des Rades 44 zu ergreifen. Die Klinke 53 dient
nämlich nur dazu, das Zahnrad 44 festzuhalten, wenn bei der Schwingung von rechts
nach links die Klinke 48 über die Zähne des Rades springen soll. Sobald bei der
Schwingbewegung von rechts nach links der Stift 58 die Klinke 49 freigibt, wird
die Klinke 53 zwangsläufig gehoben und das Rad durch die Klinke 49, wie bereits
oben erwähnt, im Pilgerschritt zurückgedreht. Während des letzten Teiles des Hubes
von rechts nach links wird also die Säge entlastet.
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Wird der Stift 58 dagegen zurückgezogen, so daß die Klinke 49 nicht
mehr darauf gleiten kann, so bleibt die Klinke 53 außer Eingriff. In diesem Falle
bewegen die Klinken 48 und 49 das Rad 44 hin und her, so daß kein Vorschub der Säge
erfolgt.
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Der Stift 58 steht unter Einfluß des in Abb.6 und 7 gezeigten Schaltwerkes.
Das Schaltwerk ist auf der Tragplatte 59 befestigt, die dieselbe Vorschubbewegung
wie die Säge 41 und der Bettschlitten 26 ausführt. Zur Übertragung dieser Vorschubbewegung
dient das in Abb. 4 gezeigte Verbindungsstück ho zwischen dem Bettschlitten 26 und
der in dieser Abbildung nicht gezeigten Platte 59. Dieses Verbindungsstück 6o liegt
waagerecht und höher als die Förderschraube 18. Die Platte 59 liegt daher auch waagerecht
und dient zur Befestigung der Sicherheitsvorrichtung.
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Auf der Platte 59 ist vor allem der unter Federwirkung stehende Haken
61 verschiebbar gelagert. Mit dem Haken 61 ist durch Längsnut und Stift der Winkelhebel
63 verbunden, der seinerseits um den Bolzen 62 auf der Platte 59 drehbar
gelagert ist und mittels eines Armes auf den um den Bolzen 64 drehbaren Winkelhebel
65 einwirkt. Mit dem anderen, nämlich unteren Arm des Winkelhebels 65 ist der bereits
oben beschriebene Stift 58 verbunden.
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Der Haken 61 wird vom Sägeblatt 41 in folgender Weise beeinflußt:
Das Sägeblatt ist mittels des als Kurbelzapfen dienenden Bolzens 66 und der Kurbel
67 mit den durch Lager des Ansatzes 40 geführten drehbaren Bolzen 68 verbunden (Abb.
7). In Abb. 6 ist nur als.Kreis.strichliert der Bolzen 66 angedeutet. -Der drehbare
Bolzen 68 ist an: seinem oberen Ende mit der gabelförmigen Kurbel 69 versehen,
welche ihrerseits mittels des Bolzens 71 den Haken 7o trägt. Der Haken
70 wird durch Federn 72 in seiner in Abb. 6 gezeigten Mittellage gehalten.
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Wenn das Sägeblatt 41 überbelastet wird, entweder weil die Zähne stumpf
oder zu große Materialstärken zu durchsägen sind, so wird infolge des auf das Sägeblatt
ausgeführten Druckes der Bolzen 66 nach unten (Abb. 6) gedrückt. Der Sägebogen 41
wird bei Überbelastung nach unten gedrückt, durchgebogen, und ist so in der Lage,
den Bolzen 66 nach unten zu drücken und hierdurch die Kurbel 67 zu drehen. Durch
die Drehung der Kurbe167 wird der drehbare Bolzen 68 verdreht. Dieser bewegt die
Kurbel 69, wodurch der Haken 7o senkrecht nach oben (Abb. 6) verschoben wird. Durch
die Verschiebung des Hakens 7o wird derselbe bei seiner Bewegung nach links (Abb.
6) an den Haken 61 entlang streichen, einspringen, und bei seiner Bewegung von links
nach rechts (Abb. 6) den Haken 61 mit sich ziehen, wodurch, wie bereits oben dargelegt,
der Stift 58 aus der Bahn der Klinke 49 weggezogen wird. Durch die Entfernung des
Stiftes 58 aus der Bahn der Klinke 49 wird, wie bereits ebenfalls oben beschrieben,
ein weiterer Vorschub des Sägeblattes verhindert. Diese Vorrichtung dient also als
automatische Sicherheitsvorrichtung gegen eine Überbelastung des Sägeblattes. Erst
wenn das Sägeblatt nicht mehr auf den Bolzen 66 einwirkt, wird der Haken 7o den
Haken 61 freigeben, und das Rad 44 für den Vorschub wird sich im Pilgerschritt drehen.
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Die Leitspindel 18 steht während des Sägens still, und die Schraubenmutter
43 wird im Pilgerschritt gedreht. Erst wenn nach beendigtem Schnitt der Bettschlitten
26 zurückgezogen werden soll, wird die Welle 13 von Hand aus gedreht. Um jeweils
die Lage des Schlittens und damit der Säge feststellen zu können, ist mit dem Bettschlitten
26 eine senkrechte Stange 73 (Abb. 1 und 3) verbunden, an der ein über eine
Scheibe 75 geführtes Drahtseil 74 befestigt ist. Dieses Seil 74 ist mit einem beim
Arbeitsboden auf dem oberen Traggerüst 24 angeordneten Zeiger verbunden, so daß
man sich immer von der Lage der Säge in bezug auf die Führungsstangen 1o und 15
überzeugen kann.
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Es hat sich besonders für das Durchschneiden von Spundwänden als recht
bequem erwiesen, den Führungen und somit dem Gestell mit den Längsträgern 1 und
2 eine kleine Neigung zu geben. Die einander folgenden Schnitte kommen dann wie
in Abb.9 angegeben zu liegen. Der letzte Schnitt 76, bei dem die Pfähle 78
und
79 durchschnitten wurden, ist dann bei 77 beendet und war derart tief in
den Pfahl 8o eingedrungen, daß auch dort die Klauen durchbrochen waren, so daß die
oberen Enden der Pfähle 78 und 79 fortgeschafft werden konnten. Nachdem der
Bettschlitten durch Drehen der Welle 13 ganz zurückgeschoben worden und die Säge
41 so weit zurückgezogen ist, daß die Schutzleiste ig die Säge vor Beschädigung
schützt, wird die ganze Einrichtung nach links (Abb. g) verschoben, bis die Schutzleiste
ig an den Rand des Pfahles So anprallt. Dann werden die Klemmschrauben 7 und 8 oder
wenigstens eine derselben wieder angezogen und die Gelenkwelle 32 angetrieben, und
somit die Säge in Gang gesetzt und mit dem Schnitt 81 angefangen. Da die Leitstangen
io, 15 ein wenig geneigt sind, kann der vorherige Schnitt 77 nicht mehr aufgefunden
werden, und ist dadurch jede Gefahr für einen Sägebruch ausgeschlossen.