-
Förderanlage, deren Förderbehälter zu Steuerzwecken mit wahlweise
verstellbaren elektrischen Widerständen ausgerüstet sind Die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht darin, eine Kennzeichnung von Förderbehältern zu Steuerzwecken
mittels veränderlicher elektrischer Widerstände vorzunehmen, wobei besonders Wert
darauf gelegt ist, in einfacher Weise eine möglichst grüße Anzahl von Zielkennzeichen
einstellen zu können.
-
Es ist bereits bekannt, zur Zielkennzeichnung von Förderbehältern
elektrische Widerstände zu benutzen, wobei die Größe des wirksamen Widerstandes
eingestellt werden kann. Es wird dabei entsprechend dieser Größe eine ganz bestimmte
Station angesteuert, beispielsweise dadurch, daß bei dieser Station Mittel angebracht
sind, die die Größe dieses Widerstandes festzustellen gestatten und bei einem ganz
bestimmten Widerstand, der dieser Station entspricht, die Stationsweiche auf Ausschleusung
stellen oder ähnliche Steuervorgänge einleiten. Bei dieser Einrichtung muß jedoch
der Widerstand so viele wirksame Werte aufweisen, wie Stationen sich in der Anlage
befinden. Bei Anlagen mit größeren Stationszahlen bietet die Unterbringung dieser
Widerstandswerte auf dem Förderbehälter Schwierigkeiten.
-
Die Erfindung besteht nun darin, daß sich eine Mehrzahl von veränderlichen
Widerständen auf der Büchse befindet, von denen jeder auf einen bestimmten Wert
eingestellt werden kann. Durch die Kombination dieser Einstellungen wird das Zielkennzeichen
zum Ausdruck gebracht. Auf diese Weise kann mit einfachen Mitteln eine außerordentliche
Vielfältigkeit von Zieleinstellungen erreicht werden. Die Zahl dieser Einstellungen
ist gleich »k, wobei n die Zahl der Widerstandsstufen eines Widerstandes und k die
Zahl der Widerstände bedeutet. Es ist dabei unwesentlich, welcher Art der betreffende
Widerstand ist. Es können ebensogut Ohmsche Widerstände wie Wechselstromwiderstände
(Induktivitäten und Kapazitäten) oder Widerstände von bestimmter Charakteristik
(Vierpole, Spulen mit Eisenkern) einzeln oder in Kombination untereinander zur Verwendung
gelangen. Es ergibt sich dabei der Vorteil, daß die Zahl der Stufen jedes Einzelwiderstandes
geringer gehalten werden kann. Dadurch können nun die Sprünge zwischen den einzelnen
Widerstandsstufen größer werden, woraus sich eine größere Sicherheit für die Feststellung
der Widerstandswerte ergibt (größere. Toleranzen).
-
In der Abb. r ist eine prinzipielle Darstellung des Erfindungsgedankens
in der Anwendung auf das Rohrpostgebiet gegeben.
-
Die Büchse z trägt drei Widerstände W, die durch die Drehung der zugehörigen
Ringe
2, 3, 4. auf verschiedene Werte eingestellt werden können. Die Anfänge der drei
Widerstände ff' sind gemeinsam mit ein,in vierten Ring 5 verbunden. Die Enden jedes
der drei Widerstände fT' stehen in elektrischem Kontakt mit den zugehörigen Ringen
2, 3, 4. Die Art und Weise, wie die Widerstände W in ihrer Größe geändert werden,
hängt von dem Charakter des Widerstandes ab. Bei Verwendung von Kapazitäten oder
Induktivitäten können die Widerstandsänderungen durch die in der Schwingungstechnik
üblichen Mittel erfolgen, . während bei der Verwendung von Ohmschen Widerständen
die einzelnen Widerstandsstufen durch Umschalteinrichtungen oder Schleifkontakte
zur Wirkung gebracht werden können. An der Abgreifstelle befinden sich vier Kontakte
6, 7; 8, 9, die beim Abgreifvorgang mit den zugeordneten Ringen 2, 3, 4, 5 in Verbindung
treten. Die Anschlüsse der Kontakte 6, ;, 8 führen zu Einrichtungen 11#1, die zur
Feststellung der Widerstandswerte dienen. Der Kontakt 9 liegt an Batterie. Die Einrichtungen
E können in irgendeiner der gebräuchlichen Schaltungsanordnungen zur Widerstandsmessung
bestehen. Es kommen hierfür beispielsweise folgende Einrichtungen in Betracht: z.
Weatstonesche Brücke oder Thomsonsche Brücke für Gleich- oder Wechselstrom. 2. Relais,
die bei Überschreitung einer bestimmten Stromstärke ansprechen.
-
3. Stufenrelais, die mehrere verschiedene Stromstärken festzustellen
ermöglichen.
-
4. Kontaktgalvanometer, deren Zeiger je nach ihrer Stellung verschiedene
Stromwege schließen.
-
5. Differentialrelais, die bei Gleichheit der Amperewindungszahl in
ihren beiden Wicklungen zum@Abfall kommen.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Abb.:2 und 3 dargestellt.
-
Bei der in der Abb.3 beispielsweise gezeigten Rohrführung sind die
Sender SS hintereinandergeschaltet. In Richtung des Treibluftstromes hinter dem
letzten Sender befindet sich die Abgreifstelle Z, an die sich sodann die Empfänger
E anschließen. In jedem Empfänger E befindet sich eine Empfängerweiche W.. Da in
dem gezeigten Beispiel neun Empfänger vorhanden sind, erhält man auch neun Empfängerweichen
WI bis W°. Die Büchsen sind mit zwei veränderlichen Widerständen yi und y= (Abb.
z) ausgerüstet.
-
Wird eine Büchse in einen Sender S zur Beförderung eingeführt, so
gelangt sie auf ihrem Wege zur Abgreifstelle Z. Hier beeinflußt sie einen Vorbereitungskontakt
vh und schließt dabei folgende Stromkreise: r. Erde, Batterie, Kontaki a, den auf
der Büchse eingestellten Widerstandswerty', Kontakt a 1, Wicklungen K der Relais
RI und R~, Erde.
-
2. Erde, Batterie, Kontakt a, den auf der Büchse eingestellten Widerstandswert
y=, Kontakt a II, Wicklungen K der Relais R3 und R4, Erde.
-
3. Erde, Batterie, vh, Wicklungen X' bis X4 der Relais R' bis
R4, Erde.
-
Die Relais R' bis R4 sind Differentialrelais, deren beide Wicklungen
durch die vorstehenden -Stromkreise vom Strom durchflossen sind, hierbei sind die
Amperewindungszahlen der Wicklungen X' und X= voneinander verschieden. Besitzt der
auf der Büchse eingeschaltete Widerstandyl eine Größe, daß durch ihn die Amperewindungszahl
einer Wicklung K gleich der Amp.erewindungszahl der Wicklung X' oder 2Z'2 gemacht
wird, dann kann das betreffende Relais nicht anziehen, während im anderen Fall dieses
anspricht. Hieraus ergeben sich für den vorliegenden Fall insgesamt drei Relaisstellungen.
-
Beide Relais R1 und R2 haben angesprochen, nur das Relais RI hat angesprochen,
oder nur das Relais R2 hat angesprochen.
-
Durch den auf der Büchse eingeschalteten Widerstand y2 sind für die
Relais R3 und R4 die gleichen Bedingungen geschaffen. Die Relais R' und R2 haben
je. einen Umschaltekontakt r1 bzw. r=; während die Relais R3 und R4 je drei Umschaltekontakter3
bzw. r4 besitzen. Wie in Abb. 2 gezeigt, liegen die Umschaltekontakte r4 und in
der Ruhelage die geschlossene Feder der Umschaltekontakte y3 an die Wicklung der
Weichenmagnete W1 bis W3.
-
Es sei angenommen, daß die Widerständeyi und y2 eine Größe haben,
durch die die Relais R' bis R4 angesp"rochen haben sollen. Es sind daher alle Umschaltekontakte
in die gestrichelt gezeichnete Lage gebracht worden. Hierdurch wird nun folgender
Stromkreis geschaffen: q.. Erde, Batterie, vh, Yr, y2, r3 I, r4 I, WI, Erde.
-
Der Weichenmagnet WI schaltet seine Weichenzunge von der Durchfahrtstellung
in die Ausschleußstellung und hält- sich selbst durch einen nicht gezeichneten Haltestromkreis.
Die Büchse verläßt nun den Vorbereitungskontakt vh und kommt durch die in Ausschleußstellung
befindliche Empfängerweiche W4 zur Ausschleusung. Hierbei unterbricht sie den Haltestromkreis
für den Weichenmagnet, und die Weichenzunge der Empfängerweiche kehrt in die Ruhelage
zurück. Unter der Voraussetzung, daß durch die Größe der Widerstände y' und y2 nur
die Relais R' und R3 angesprochen haben, wird durch die Umschaltung
der
Kontakte r1 und r3 in die gestrichelt gezeichnete Lage der Weichenmagnet W5 erregt.
Für den Betrieb ist es möglich, die Relais R1 und R' bzw. R3 und R4 einzeln zum
Prüfen an den eingeschalteten Widerstandswert der Büchse anzulegen. Der einfachen
Darstellung wegen ist in der Abb. z hiervon kein Gebrauch gemacht worden.
-
In Abweichung von dem vorstehenden Beispiel kann aber auch die Rohrführung
nach der Abb. 4 ausgeführt sein. Hierbei sind die Sender S zu einem Ring zusammengeschlossen.
An den Abzweigstellen Z befindet sich je eine Gruppenweiche GrW, an die sich je
ein Empfängerstrang mit den Empfängern E anschließt. In jedem Empfänger E befindet
sich eine Empfängerweiche W. Die Büchse ist ebenfalls mit zwei veränderlichen Widerständen
ausgerüstet, y', y= (Abb. 5), von denen der eine, y1, zur Einstellung des Gruppenkennzeichens
und der andere, y', zur Einstellung des Stationskennzeichens dient.
-
Wird eine Büchse in einen Sender S zur Beförderung eingeführt, so
gelangt sie auf ihrem Wege zur Abzweigstelle Z. Hier beeinflußt sie einen Vorbereitungskontakt
vk und schließt dabei folgende Stromkreise: 5. Erde, Batterie, vk, Wicklung X' des
Gruppenrelais GR, Erde.
-
6. Erde, Batterie, Kontakt a, den auf der Büchse eingestellten Widerstandswert
y1, Kontakt a I, Wicklung K des Gruppenrelais GR, Erde.
-
Das Gruppenrelais GR ist als Differentialrelais ausgebildet, dessen
beide Wicklungen K und X1 nunmehr Strom erhalten. Falls der auf der Büchse eingestellte
Widerstandswertyl die Amperewindungszahl der Wicklung K der Amperewindungszahl der
Wicklung X1 gleichmacht, kann das GruppenrelaisGR nicht anziehen. Es würde dies
dem Fall entsprechen, daß die Büchse für die sich anschließende Empfängergruppe
bestimmt ist. Der Trennkontakt grl bleibt also geschlossen, und es kommt daher nachstellender
Stromkreis . zustände: i. Erde, Batterie, Vorbereitungskontaktvk, Kontaktgrl, Magnet
der Gruppenweiche GrlY, Ruhekontakt gra, Erde.
-
Der Gruppenweichenmagnet spricht darauf an und schaltet die Weichenzunge
von der Durchgangsstellung in die Abzweigstellung. Gleichzeitig werden auch über
den Vorbereitungskontakt vk sämtliche Wicklungen X'
bis X6 der Weichenrelais
WR' bis WR5 durch folgenden Stromkreis erregt: B. Erde, Batterie, Vorbereitungskontaktvk,
parallel geschaltete Wicklungen X' bis X', Erde.
-
Außerdem besteht noch folgender Stromkreis: g. Erde, Batterie, Kontakt
a, der auf der Büchse eingeschaltete ' Widerstä;nds`vert y', Kontakt a_II, parallel
geschaltete Wicklungen K der Weichenrelais WRl bi's WR-5, Erde.
-
Dasjenige Weichenrelais, dessen Wicklung K durch den Widerstand y'
auf gleiche Amperewindungszahl mit einer der Wick-1ungen X' bis Xs gebracht wird,
zieht nicht an, während die anderen Relais alle ansprechen, da das Gleichgewicht
ihrer Amperewindungszahlen in den Wicklungen nicht hergestellt ist. Hat in dem vorliegenden
Falle beispielsweise das Weichenrelais WR3 angesprochen, so bleibt sein Ruhekontakt
wr3 geschlossen. über diesen Ruhekontakt wird der Weichenmagnet W3 durch nachstehenden
Stromkreis erregt: zo. Erde, Batterie, Vorbereitungskontaktvk, Ruhekontakt wr3,
Weichenmagnet W3, Ruhekontakt a3, Erde.
-
Der erregte Weichenmagnet W3 schaltet die Weichenzunge von der Durchfahrt-
in die Ausschleußstellung. Es wird gemäß der Einstellung des Widerstandswertes y'
auf diese Weise eine ganz bestimmte Stationsweiche in die Empfangsstellung gebracht.
Bei der Weiterfahrt der Büchse verläßt diese dann den Vorbereitungskontaktvk. Trotzdem
bleibt sowohl die Gruppenweiche GrW als auch die Empfängerweiche W3 über die Haltekontakte
gywk bzw. zuk3 erregt. Durch die gestellten Weichen ist der vorgeschriebene Weg
der Büchse festgelegt. Nach dem Durchfahren der Weiche GrW beeinflußt die Büchse
den Ruhekontakt gra, wodurch der Gruppenweichenmagnet GrW zum Abfall kommt und der
Kontaktgrwk sich öffnet. In derselben Weise wird bei der Ausschleusung der Büchse
durch den Kontakt a3 die Stationsweiche in die Ruhelage gebracht.
-
Die Zuordnung der veränderlichen Widerstände zu Gruppen bzw. Stationen
ist naheliegend, jedoch nicht unbedingt erforderlich. Bei der in der Abb. z gezeigten
Büchse mit drei veränderlichen Widerständen W könnte man das Rohrsystem sinngemäß
mit Gruppen-, Untergrüppen- und Stationsweichen versehen. Soll diese Büchse jedoch
in einem Rohrsystem zur Verwendung gelangen, welches nur Gruppen- und Stationsweichen
enthält, so ist es notwendig, daß das Abgreifergebnis der drei Ringe in den Einrichtungen
1Il umgeformt wird. Die Einrichtungen hierfür sind in der Fernmeldetechnik als Umrechnungseinrichtungen
bekannt. Bei Verwendung solcher Umrechnungseinrichtungen ist man in der Aufteilung
des Rohrsystems nicht mehr an die Art der Büchsenkennzeichnung gebunden, sondern
es besteht für die Ausgestaltung des Rohrsystems eine größere Freizügigkeit.