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Berichtigungseinrichtung für Entfernungsmesser Es sind Berichtigungseinrichtungen
für Entfernungsmesser bekannt, die mit zwei Winkelspiegelsystemen ausgestattet sind,
welche in zwei gegeneinander verschwenkten Lagen mit entgegengesetzt gleichem Spiegelungsfehler
den Strahleneintrittsöfnungen des Entfernungsmessers Strahlen eines gemeinsamen,
parallelstrahligen Lichtbündels zuführen. Dieses Lichtbündel muß demnach geteilt
werden, und die Teilung ist bisher so ausgeführt worden, daß die Winkelspiegelsysteme
nur je eine Hälfte des Bündels aufzunehmen geeignet waren. Wurde dabei das Lichtbündel
mit Hilfe eines Kollimators erzeugt, dann wurden nur Strahlen, welche je eine Hälfte
der Kollimatorlinse durchsetzt hatten, in jedem der Winkelspiegelsysteme wirksam.
Dabei entstanden Meßfehler, die ihren Grund darin hatten, daß infolge von nicht
kontrollierbaren Einflüssen, wie Spannungszuständen, Temperatureinflüssen u. dgl.,
praktisch die beiden Teilstrahlenbündel oder ihre Schwerlinien weder genau parallel
noch stets unter demselben Winkel zueinander geneigt waren.
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Bei der neuen Berichtigungseinrichtung tritt der genannte Nachteil
nicht auf, und zwar nach der Erfindung zufolge der Anwendung einer Vorrichtung zur
Strahlenteilung, die beiden Winkelspiegelsystemen Strahlen aus allen Teilen des
Querschnittes des Lichtbündels zuführt, wobei also jeder zur Wirkung kommende Strahl
in zwei Teilstrahlen zerlegt wird, von denen je einer in einem der Winkelspiegelsysteme
abgelenkt wird. Für die beiden grundsätzlich verschiedenen Arten der Strahlenteilung
sind in der Literatur kurze Bezeichnungen eingeführt worden, und es ist die bei
den bekannten Berichtigungseinrichtungen gebräuchliche Strahlenteilung mit geometrischer
Teilung, die beim Erfindungsgegenstande angewandte Teilung dagegen mit physikalischer
Teilung des Strahlenbündels bezeichnet worden.
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Den genannten, nicht kontrollierbaren Einflüssen unterliegen ebenso
wie die optischen Teile der Berichtigungseinrichtung auch die optischen Teile des
Entfernungsmessers selbst. Versuche bestätigen, daß die Lage der zum Messen benutzten
optischen Bilder im Entfernungsmesser im allgemeinen .in einem die Meßgenauigkeit
merklich beeinflussenden Maße voneinander verschieden ist, wenn man die Bilder mit
verschiedenen Teilstrahlenbündeln erzeugt, ,die durch geometrische Teilung der eintretenden
Abbildungsstrahlenbündel erhalten wurden, wenn man also beispielsweise einmal die
eine und einmal die andere Hälfte des eintretenden Strahlenquerschnitts abblendet.
Eine einwandfreie Berichtigung des Entfernungsmessers wird nur dann möglich sein,
wenn man den eintretenden Berichtigungsstrahlenbündeln denselben Querschnitt gibt,
den die eintretenden Abbildungsstrahlenbündel haben. Diese Bedingung kann jedoch
mit genügender Vollkommenheit erfüllt werden, wenn die Querschnitte der aus den
Winkelspiegelsystemen der Berichtigungseinrichtung
austretenden
Strahlenbündel und die Strahleneintrittsöffnungen des Entferntungsmessers wenigstens
angenähert gleiche Form und Größe haben.
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Es ist an sich gleichgültig, ob die Winkelspiegelsysteme der Berichtigungseinrichtung
aus einfachen, schräg gestellten Planspiegeln oder diesen Spiegeln gleich zu erachtenden
Dreieckprismen mit einer spiegelnden Seitenfläche oder ob sie aus den bekannten
Fünfeckprismen mit zwei spiegelnden Seitenflächen oder wie diese Seitenflächen angeordneten
Planspiegelpaaren bestehen. Die genannten Spiegelsvsteme mit zwei Spiegelflächen
haben bekanntlich den Vorzug, daß die Größe des Ablenkungswinkels dieser Systeme
unabhängig vom Einfallswinkel der Strahlen ist, Sie werden deshalb beim Bau von
Entfernungsmessern bevorzugt und sind auch zur Verwendung in der Berichtigungseinrichtung
den Systemen mit nur einer Spiegelfläche vorzuziehen. Bei Entfernungsmessern mit
verhältnismäßig großer Basislänge ist die Verwendung von Winkelspiegelsystemen,
die aus je zwei planparallelen Platten bestehen, besonders vorteilhaft, wobei die
Platten zwecks Vermeidung von unnötigen Lichtverlusten vielfach mit einer spiegelnden
Schicht, beispielsweise mit einer Versilberung, versehen sind. Dabei darf die zur
Strahlenteilung dienende Platte natürlich nicht undurchlässig, sondern höchstens
so versilbert sein, daß ein angemessener Teil der Strahlen durch diese Platte hindurch
dem zweiten Winkelspiegelsystem zustrebt. Versiebt man höchstens ile eine der Platten
der Winkelspiegelsysteme mit einem spiegelnden Belage, dann kann man überdies die
Berichtigungseinrichtung fest mit dem Entfernungsmesser verbinden, wenn man nur
dafür sorgt, daß während des Meßvorganges je eine unbelegte Platte der Winkelspiegelsysteme
im Strahlengange der eintretenden Abbildungsstrahlen vor den Eintrittsöffnungen
des Entfernungsmessers liegt. Beim Meßvorgange durchsetzen dann die Abbildungsstrahlen
die unbelegten Platten der Winkelspiegelsysteme, und der dadurch eintretende, verhältnismäßig
geringe Lichtverlust wird aufgewogen durch den Vorteil, daß man die Berichtigungseinrichtung
nicht erst vor die Eintrittsöffnungen des Entfernungsmessers aufbringen muß.
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Das Bündel der Berichtigungsstrahlen kann in verschiedener Weise erzeugt
werden. Man kann sich beispielsweise des von einem in großer Entfernung gelegenen
Punkte ausgehenden Strahlenbündels bedienen. In der Regel benutzt man aber bekanntlich
einen Kollimator zur Erzeugung eines parallelstrahligen Lichtbündels, also eine
Vorrichtung, die im wesentlichen aus einer Sammellinse und einer in deren Brennpunkte
angeordneten Lichtquelle oder beleuchteten Marke besteht. Es ist vielfach üblich,
den Strahlengang innerhalb dieses Kollimators mit Hilfe einer zweimaligen Spiegelung
zu knicken, wobei sich auch eine seitliche Versetzung der Achse ergibt. Mit dieser
Knickung erzielt man' einen kürzeren Bau des Kollimators, der dann von Vorteil ist,
wenn man bestrebt ist, den Entfernungsmesser durch Anbringen der .Berichtigungseinrichtung
im Sinne der Basisrichtung möglichst wenig zu verlängern. Die auftretende seitliche
Strahlenversetzung kann man dabei vermeiden, wenn man die -Berichtigungseinrichtung
so ausbaut, daß eine Spiegelfläche des einen Winkelspiegelsystems von den Kollimatorstrahlen
zweimal, und zwar in gegenläufiger Richtung, durchsetzt wird. -Bei Entfernungsmessern,
die aus zwei Fernrohrsystemen bestehen, kann man dann ganz auf die Kollimatorlinse
verzichten, weil sich die Möglichkeit bietet, jeweils das eine Fernrohrobjektiv
zugleich als Kollimatorlinse zu benutzen.
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In der Zeichnung sind vier Ausführungsbeispiele der Erfindung im Grundriß
schematisch dargestellt. Abb. r und 2 zeigen den Strahlengang und die optischen
Teile des ersten Beispiels in den beiden zur Ausführung der Berichtigung des Entfernungsmessers
erforderlichen Lagen mit entgegengesetzt gleichem Spiegelungsfehler der Einrichtung.
Abb.3 zeigt dieses Beispiel in Verbindung mit einem Koinzidenzentfernungsmesser
in der Lage, bei welcher die Messung der Entfernung erfolgen kann. Der Strahlenverlauf
und die optischen Teile des zweiten Beispiels sind in Abb. q. in der einen Berichtigungslage,
für das dritte Beispiel in Abb. 5 in der zweiten Berichtigungslage wiedergegeben.
Beim vierten Beispiele handelt es sich um eine Berichtigungseinrichtung, die fest
mit einem stereoskopischen Entfernungsmesser verbunden ist. Abb. 6 und 7 veranschaulichen
den Strahlengang und die optischen Teile des gesamten Geräts in den beiden Berichtigungslagen,
Abb. 8 in der Meßlage.
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Die als erstes Beispiel (Abb. i bis 3) dargestellte Berichtigungseinrichtung
besteht aus zwei Kollimatoren mit entgegengesetzt gerichteten, zusammenfallenden
Achsen und zwei Winkelspiegelsystemen, die in deren Strahlengängen angeordnet sind.
Die Kollimatoren bestehen aus je einer Lichtquelle i, i', einer Mattscheibe 2, 2'
und einer Sammellinse 3, 3'. Die Durchstoßpunkte der Kollimatorenachsen auf den
Oberflächen der Mattscheiben 2, 2' sind die Brennpunkte der Sammellinsen 3, 3' und
sind mit je einer Marke q., q.' bezeichnet. Die Spiegelsysteme bestehen aus je zwei
unter 45 ° zueinander geneigten planpärallelen Glasplatten
5, 6
bzw. 5', 6'. Die beiden Glasplatten 5 und 6' sind mit :einem spiegelnden Belag 5"
bzw. 6" versehen, jedes der Winkelspiegelsystene 5, 6 und 5', 6' ist »um
eine lotrechte Achse 7 bzw. 7' schwenkbar, welche die Kollimatorenachse rechtwinklig
schneidet. Der Abstand der Schwenkachsen 7, 7' entspricht dem Abstande der Strahleneintrittsöffnungen
eines zu berichtigenden Entfernungsmessers B. Die Strahleneintrittsöffnungen sind
durch planparallele Glasplatten g, g' verkörpert; der Okularstutzen des Entfernungsmessers
8 ist mit io bezeichnet.
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Der Berichtigungsvorgang besteht aus zwei Prüfungen: mit verschiedener
Lage der Winkelspiegelsysteme s, 6 und 5', 6', die bekanntlich einen eintretenden
Lichtstrahl nach Reflexion an den beiden Glasplatten unter einem rechten Winkel
geneigt wieder austreten lassen. In den Berichtigungslagen sind die entsprechenden
Glasplatten 5 und 5' sowiei 6 und 6' einander parallel. Der Übergang von einer Berichtigungslage
zur anderen erfolgt durch Schwenkung der Winkzlspiegelsysteme um einen: rechten
Winkel aus der in Abb. i wiedergegebenen Lage der Abb: z. Zur Vornahme einer Berichtigung
wird das Gerät in der in. Abb. 3 dargestellten Weise dem Entfernungsmesser 8 vorgeschaltet,
wobei die gemeinsame Kollimatorenachse der Entfernungsmesserbasis parallel- ist
und die Achsen der durch die Glasplatten g, g' eintretenden Abbildungsstrahlenbündel
die Schwenkachsen 7, 7' senkrecht schneiden. Beim ersten Prüfvorgang (Abb. i) beleuchtet
die Lichtquelle i die Mattscheibe :z und damit die Marke 4., die von der Linse 3
in unendlich großer Entfernung abgebildet wird. Das demnach von der Linse 3 ausgesandte
parallelstrahlige Lichtstrahlenbündel wird von der unbelegten Glasplatte 6 zum Teil
nach der Spiegelschicht 5" der Platte 5 geworfen und nach Ablenkung um einen rechten
Winkel der Strahleneintrittsöffnung g des Entfernungsmessers 8 zugeführt, Der nicht
reflektierte Teil des Lichtstrahlenbündels durchsetzt die Platte 6 und fällt auf
den spiegelnden Belag 6" der Platte 6'. Die Platte 6' lenkt die Strahlen auf die
Platte 5' ab, und diese führt sie der Strahleneintrittsöffnüng g' des Entfernungsmessers
8 zu, wobei natürlich ein Teil derselben, da die Platte 5' unbelegt ist; diese durchsetzt
und für den Prüfvorgang verlorengeht. Das Licht der Lichtquelle i' wird bei diesem
Vorgang durch die spiegelnde Schicht 6" - am Eintritt in die Winkelspiegelsysteme
5; 6 und 5', 6' gehindert; es kommt erst beim zweiten Prüfvorgang (Abb. a) zur Wirkung.
Bei diesem Prüfvorgang wird das Licht der Lichtquelle T durch den spiegelnden Belag
5" der Platte 5 abgeblendet, während das von der Lichtquelle i' ausgesandte Lichtstrahlenbündel
symmetrisch zu dem beim ersten Prüfvorgang geschilderten Verlaufe die beiden Winkelspiegelsysteme
in umgekehrter Reihenfolge trifft. Demnach tritt hierbei die unbelegte Platte 5'
an die Stelle der Platte 6 als Strahlenteilungssystem.
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Der Berichtigungsvorgang des Entfernungsmessers selbst, bei welchem
im ersten Falle die Marke q., im zweiten Falle die Marke q.' je einmal in beiden
Teilen des Gesichtsfeldes des Entfernungsmessers abgebildet und der Punkt Unendlich
der Entfernungsteilung mit der Koinzidenzstellung dieser beiden Markenbilder in
Übereinstimmung gebracht wird, kann als bekannt vorausgesetzt werden. Da die Glasplatten
5, 6 und 5', 6' der Winkelspiegelsysteme so gewählt sind, daß die Querschnitte der
austretenden Lichtstrahlenbündel den Eintrittsöffnungen g, g' des Entfernungsmessers
in bezug auf Form und Größe gleich sind und die entsprechenden Achsen zusammenfallen,
können Prüffehler, die auf der Benutzung verschiedener Durchtrittsquerschnitte der
optischen Bestandteile beruhen, nicht vorkommen. Die auf Winkelfehlern der Winkelspiegelsysteme
beruhenden Prüffehler werden bekanntlich durch die Benutzung der Berichtigungseinrichtung
in zwei symmetrischen Anordnungen als entgegengesetzt gleiche Spiegelungsfehler
kenntlich, so daß sie ausgeschaltet werden können.
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Will man nach vollzogener Berichtigung des Entfernungsmessers zum
Meßvorgang selbst übergehen, dann werden die beiden Winkelspiegelsysteme so eingestellt,
daß .die Lage der Platten 5, 6 der beim zweiten Prüfvorgang, die der Platten 5',
6' der beim ersten Prüfvorgang entspricht (Abb. 3). Auf diese Weise treffen die
von dem zu messenden fernen Objekte in die Strahleneintrittsöffnungen g, g' eintretenden
Abbildungsstrahlen nur auf die unbelegten Glasplatten 6, 5' der Winkelspiegelsysterne,
die sie, von geringen Reflexionsverlusten abgesehen, ungehindert durchsetzen. Die
geringen parallelen Versetzungen der Strahlen infolge der Schrägstellung der Platten
6, 5' zur Strahlenrichtung sind hierbei im allgemeinen unschädlich und können dort,
wo sie eine Rolle spielen, leicht in bekannter Weise ausgeschaltet werden.
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Das Beispiel läßt erkennen, daß die Berichtigungseinrichtung größere
Längsausdehnung parallel zur -Entfernungsmesserbasis hat als dieses Meßgerät selbst.
Das zweite Ausführungsbeispiel (Abb. q.) weist diesen Nachteil nicht auf. Bei diesem
Beispiele sind wiederum zwei um Achsen i i, i i' schwenkbare Winkelspiegelsysteme
12, 13 und i2', 13'
angewandt, die den Winkelspiegelsystemen 5, 6 und 5',
6' auch bezüglich ihrer gegenseitigen
Lage vollkommen gleichen
und mit j e einem spiegelnden Belag 12" bzw. 13 ' ausgestattet sind.
Außerhalb der Winkelspiegelsysteme sind Sammellinsen 14, 14' und Planspiegel 15,
15' so angebracht, daß die Achsen dieser Teile zusammenfallen und die Schwenkachsen
i i, i i' rechtwinklig schneiden. In der Mitte zwischen den Schwenkachsen i i, i
i' befinden sich zwei kleine Dreiecksprismen 16, 16', von denen j e eine Kantenfläche,
die mattiert ist, jeweils rechtwinklig auf der Achse der Linsen 14, 1q.' steht,
deren Durchstoßpunkte durch je eine Marke 17, 17' bezeichnet sind, während die anderen
Kantenflächen einer gemeinsamen, seitlich außerhalb des Strahlenganges gelegenen
Lichtquelle 18 zugekehrt sind.
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Zwischen der Lichtquelle 18 und den Prismen 16, 16' befindet sich
eine Blende 19, die so in der Blendenebene in zwei Lagen verschieblich ist, daß
sie die Lichtstrahlen- nur entweder dem einen oder dem anderen dieser beiden Prismen
zuführt.
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Bei dem ersten Prüfvorgange, für welchen der Strahlenverlauf eingezeichnet
ist, ist die Blende ig in die Lage zu schieben, bei der das Prisma 16 beleuchtet
wird. Die von der Marke 17 ausgehenden Kollimatorstrahlen durchsetzen die Platte
13 und treten in die Linse 14 ein, nach deren Verlassen sie von dem Spiegel 15 zurückgeworfen
werden. Die Brennweite der Linse 14 ist so gewählt, daß ein zweimaliger Durchgang
aus dem ursprünglich divergierenden Strahlenbündel ein parallelstrahliges Bündel
macht, welches in gegenläufigem Sinne die Platte 13 zum zweiten Male trifft. Der
weitere Verlauf des Strahlenbündels gleicht dem beim ersten Beispiele beschriebenen.
Ein kleiner Teil des dem zweiten Winkelsystem 12', 13' zustrebenden Strahlenbündels
wird hierbei jedoch durch die im Strahlengange liegenden Prismen 16, 16' abgeblendet
und fällt deshalb aus. Um zum zweiten Prüfvorgang überzugehen, sind die Winkelspiegelsysteme
12, 13 und 12', 13' um rechte Winkel in die Lage zu schwenken, die der beim ersten
Beispiele in Abb.2 dargestellten Lage entspricht. Außerdem ist die Blende 19 in
die andere Lage zu verschieben, so daß nunmehr das Prisma 16' mit der Marke 17'
von der Lichtquelle 18 beleuchtet wird. Der Strahlengang bei diesem Prüfvorgang
verläuft wiederum symmetrisch zu dem beim ersten Prüfvorgang. An Stelle der Linse
14 und des Spiegels 15 treten die Linse 14' und der Spiegel 15'. Die unbelegte Glasplatte
12' des zweiten Winkelspiegelsystems wird von den Kollimatorstrahlen zweimal im
gegenläufigen Sinne durchsetzt. Im übrigen spielt sich der Berichtigungsvorgang
wiederum in der bekannten Weise ab. Das dritte Ausführungsbeispiel (Abb.5) gleicht
dem zweiten Beispiele mit dem Unterschiede, daß an Stelle der Prismen 16, 16' Prismen
2o, 2o' mit mattierten, Marken 21 bzw. 21' tragenden Kantenflächen außerhalb des
Berichtigungsstrahlenganges benutzt und die Linsen 14, 14' mit den zugehörigen Planspiegeln
15, 15' zu Hohlspiegeln 22 bzw. 22' mit gleicher Wirkung vereinigt sind. Die Achsen
dieser Hohlspiegel 2,2, 22' sind sinngemäß gegenüber der Verbindungslinie der beiden
Schwenkachsen i i, i i' geneigt, damit die von den Marken 21, 21' ausgehenden Strahlen
in Richtung der genannten -Verbindungslinie zurückgeworfen werden. Der Berichtigungsvorgang,
für den der zweite Prüfvorgang bezüglich der Lage der Blende 19, der Winkelspiegelsysteme
12, 13 und 12', 13' und des Strahlenverlaufs gezeichnet ist, entspricht dem beim
zweiten Ausführungsbeispiele beschriebenen. -Beim vierten Ausführungsbeispiele (Abb.
6 bis 8) ist neben der optischen Einrichtung und dem Strahlenverlaufe innerhalb
der Berichtigungseinrichtung die optische Einrichtung und der Strahlenverlauf in
dem zu berichtigenden Entfernungsmesser, einem stereoskopischen Entfernungsmesser,
gleichfalls angegeben. Die eigentliche Entfernungsmeßvorrichtung, die in bekannter
Weise aus einem Schiebekeil, einem Drehkeilpaar o. dgl. bestehen kann, ist der Einfachheit
halber nicht eingezeichnet worden. Der Entfernungsmesser besteht aus einem Doppelfernrohr
mit Obj ektiven 23, 23' und Okularen 24, 24'. Zur Ablenkung der Abbildungsstrahlengänge
innerhalb der Fernrohre dienen Spiegel 25, 25', während den Objektiven 23,
23' Winkelspiegelsysteme vorgeschaltet sind, die aus je zwei mit einer spiegelnden
Schicht versehenen Glasplatten 26, 27 bzw. 26', 27' bestehen. In den Strahlengang
der Fernrohre sind trapezförmige Prismen 28, 28' so eingeschaltet, daß die längeren
der parallelen Kantenflächen, die mattiert und mit je einer die optische Achse bezeichnenden
Marke 29, 29' versehen sind, in den Brennebenen der Objektive 23, 23' und damit
zugleich in den Bildebenen der Okulare 24, 24' liegen. Neben den Prismen 28, 28'
befindet sich je eine Lichtquelle 30, 3o'. Die Berichtigungseinrichtung besteht
aus zwei Kollimatoren, zwei Winkelspiegelsystemen und zwei Planspiegeln. Die Kollimatoren
werden aus der Lichtquelle 3o bzw. 3o', der Marke 29 bzw. 29' und dem Objektiv 23
bzw. 23' je eines der Doppelfernrohre gebildet. Die Winkelspiegelsysteme sind den
Winkelspiegelsystemen 26, 27 bzw. 26', 27' des Entfernungsmessers vorgeschaltet
und bestehen aus je zwei planparallelen Glasplatten 34 32 und 31', 32', die um Achsen
33, 33'
schwenkbar sind, welche die Achsen der in die Winkelspiegelsysteme
26, 27 und 26', a7' eintretenden Abbildungsstrahlenbündel senkrecht schneiden und
deren Verbindungslinien zur Entfernungsmesserbasis parallel sind. Die Glasplatten
31 und, 3a' sind mit einer spiegelnden Schicht 31" bzw. 32" versehen. Jedem der
Winkelspiegelsysterne 31, 32 und 31', 32' ist ein Planspiegel34 bzw. 34' zugeordnet.
.Diese Planspiegel 34, 34' stehen senkrecht zu den Achsen der in die Winkelspiegelsysteme
26, 27 bzw. 26', 27' eintretenden Abbildungsstrahlenbündel und sind in ihrer Ebene
in zwei Lagen verschieblich, wobei sie in der einen Lage die Querschnitte der genannten
eintretenden Abbildungsstrahlenbündel bedecken, während sie in der anderen Lage
außerhalb dieser Strahlenbündel liegen.
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Beim ersten Prüfvorgang (Abb. 6) ist der Kollimator 30,
29,23 zu benutzen. Die Lichtquelle 30' ist deshalb auszuschalten. Die von
der beleuchteten Marke 29 ausgehenden Kollimatorstrahlen werden vom Objektiv 23
zu einem parallelstrahligen Bündel gemacht, welches in denn Winkelspiegelsystem
26, 27 in bekannter Weise um einen rechten Winkel abgelenkt wird. Das Winkelspiegelsystem
31, 32 ist so um seine Achse 33 zu schwenken, daß die Platte 32 von den abgelenkten
Kollimatorstrahlen auf ihrer Außenfläche getroffen wird. Die Strahlen durchsetzen
diese Platte 32 und werden an dem in den Strahlengang zu verschiebenden Planspiegel
34 in sich zurückgeworfen. Sie werden nunmehr an der Innenfläche der Glasplatte
32 reflektiert und nach einer weiteren Spiegelung an der spiegelnden Schicht 31"
der Platte 31 dem zweiten Winkelspiegelsystem der Berichtigungseinrichtung zugeführt,
soweit sie nicht die Platte 32 in umgekehrtem Sinne durchsetzen und, zum früheren
Verlaufe gegenläufig, wiederum in der Bildebene des Okulars 24 zu einem Bilde der
Marke 29 vereinigt werden. Der PlansPiegel34' ist so zu verschieben, daß er sich
ai,@ ßerhalb des Strahlenganges befindet. Die a@i der Schicht 31" gespiegelten Strahlen
treteh in das Winkelspiegelsystem 31', 32' ein, welches so um seine Achse 33' zu
schwenken ist, daß zuerst die unbelegte Platte 31' getroffen wird. Die Strahlen
verlassen dieses Winkelspiegelsystem um einen rechten Winkel abgelenkt und gelangen
nach zweimaliger Ablenkung im Winkelspiegelsystem 26', 27' zum Objektiv 23', welches
sie in der Bildebene des Okulars 24' zu einem Bilde der Marke 29 vereinigt. Der
an den Okularen 24, 24 beidäuig beobachtende Benutzer des Gerätes sieht die beiden
Markenbilder als räumliches Bild der Marke 29, nach welchem er nunmehr die Entfernungsmeßvorrichtung
des Entfernungsmessers in bekanntei Weise berichtigt. Will. man zum zweiten Prüfvorgang
übergehen, dann bringt man die Lichtquelle 30' an Stelle der Lichtquelle
30 zum Aufleuchten, verschwenkt ferner die Winkelspiegelsysteme 31, 32 und
31', 32' uin je einen rechten Winkel in die in Abb.7 dargestellte Lage und schaltet
den Planspiegel 34' an Stelle des Planspiegels 34 in den entsprechenden Strahlengang
ein. Als Kollimator dienen jetzt die von der Lichtquelle 3o' beleuchtete Marke 29'
und das Objektiv 23'. Der Strahlenverlauf ist zu dem beim ersten Prüfvorgang geschilderten
symmetrisch in. bezug auf die auf der Basismitte senkrecht stehende Ebene und ist
aus der Zeichnung ohne weiteres verständlich. Es entstehen in den Bildebenen der
Okulare 24, 24' zwei Bilder der Marke 29', die der Beobachter wiederum zu einem
räumlichen Markenbilde vereinigt und zur Berichtigung der Entfernungsmeßvorrichtung
benutzt.
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Beim Meßvorgange mit dem Entfernungsmesser werden die beiden Planspiegel
34, 34@ aus dem Strahlengange verschoben und die Winkelspiegelsysteme 31, 32 und
31', 32' durch Drehen um ihre Achsen 33, 33' in diejenige Lage gebracht, welche
beim erstgenannten Winkelspiegelsystem der ersten Prüflage, beim anderen Winkelspiegelsystem
der zweiten Prüflage entspricht. Die von dem entfernten, zu messenden Objekt ausgehenden
Abbildungsstrahlen durchsetzen dann die unbelegten Glasplatten 32 und 31' dieser
Winkelspiegelsysteme und treten in die Winkelspiegelsysteme 26, 27 und 26', 27'
und somit in den Entfernungsmesser ein, mit dem die Messung in bekannter Weise ausgeführt
wird.