DE574872C - Verfahren zum Trocknen von Kunstseidewickeln - Google Patents

Description

Frischgesponnene Kunstseide wird vielfach auf solche Spulen aufgewickelt, die eine Lockerung des Gespinstes durch Verringerung ihres Umfanges zulassen. Die Spulenwickel können somit, was für das. Ausschrumpfen der Seide wichtig ist, ohne innere Stützung getrocknet werden.

Nun hat sich herausgestellt, daß insbesondere dann, wenn die Spulenwickel stärker sind, ein bloßes Verringern des Spulenumfanges keineswegs genügt, um ein völliges Ausschrumpfen der Seide zu gewährleisten. Dies kommt daher, weil der an der Außenseite des Wickels befindliche Teil des Fadens unter einer größeren Spannung trocknet als der auf der Wickelinnenseite befindliche Fadenteil.

Die Vermeidung einer inneren Stützung ist bei Spinnkuchen bekannt: In einem FaEe werden die Kuchen in flach zusammengedrücktem Zustand naß behandelt und getrocknet. In einem anderen Falle werden sie vor der Trocknung mittels einer ziemlich verwickelten Vorrichtung eingebuchtet, um 'ein in allen Fadenlagen gleichmäßiges Schrumpfen zu erreichen. Durch diese Maßnahme verlieren indessen die Kuchen die für das spätere Abziehen erwünschte runde Form. Bei einer Einbuchtung der in der Regel viel kleineren Spulenwickel würde dieser Nachteil noch schwerer ins Gewicht fallen. Außerdem =.bedingt ein kleinerer Durchmesser eine engere Faltung, was wieder einer Behinderung· der freien Schrumpfung gleichkommt. Auch ein Flachdrücken der Wickel ist nicht zu empfehlen, zumal wenn sie im Gegensatz zu dünneren Spinnkuchen eine verhältnismäßig große Stärke aufweisen, denn durch das Verformen würde an den Enden des flachgedrückten Wickels wie beim Biegen eines Stabes eine Stauchung der inneren Fadenwindungen und eine Ausreckung der äußeren Fadenlagen eintreten.

Jetzt setzt die Erfindung ein. Sie besteht darin, daß auf die entspannten Wickel während des Trocknens allseitig ein von außen nach innen wirkender Druck ausgeübt wird. Durch diesen Druck wird das Schrumpfungsbestreben namentlich der äußeren Fädenlagen wesentlich unterstützt, und man gewinnt Fäden, die hinsichtlich ihrer physikalischen Eigenschaften auf ihrer ganzen Länge praktisch einheitlich sind, die also in allen ihren Teilen von wenigstens annähernd der gleichen Beschaffenheit sind wie der die untersten Fadenlagen bildende Teil.

Der Preß druck auf die Wickel kann beispielsweise durch rinnenartig geformte Preßbacken oder durch mehrere verhältnismäßig dicht um den Wickel bzw. um eine Anzahl von Wickeln herum angeordnete und durch • Feder-η o._;dgl. angedrückte Stäbe oder Schie-

nen erzeugt werden. Es sind natürlich, auch noch, andere Vorrichtungen denkbar. Ein nennenswertes Verformen der Wickel findet durch sie nicht statt.

Das Verfahren nach der Erfindung kann außer auf Spulenwickel auch auf Spinnkuchen Anwendung finden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zum. Trocknen von Kunstseidewickeln, dadurch gekennzeichnet, daß auf die entspannten Wickel während des Trocknens allseitig ein von außen nach innen wirkender Druck ausgeübt wird.