DE574850C - Druckluftbremseinrichtung - Google Patents
DruckluftbremseinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Druckluftbremseinrichtung mit einem Steuer- oder
Verteilventil, welches dazu bestimmt ist, dem Bremszylinder der Einrichtung Druckluft zuzuführen
und aus ihm abzulassen; und zwar nach Maßgabe der Schwankungen des Brems-,
leitungsdruckes; im besonderen bezieht sich die Erfindung auf eine verbesserte Ausführungsform eines abgestuften Auslaßventils, das An-Wendung
finden kann für jede Form und Bauart des Steuer- oder Verteilventils, also ohne daß irgendwelche Änderungen in der Bauart
und allgemeinen Art der Wirkung des Steuerventils erforderlich sind.
Die Erfindung bezweckt in der Hauptsache, eine Form einer abgestuften Auslaßventileinrichtung
vorzusehen, bei welcher der letzte Auslaß von Druckluft aus dem Bremszylinder gegen Ende der Lösewirkung positiv und
schnell bewirkt wird, während im Verlauf des abgestuften Lösens der im Bremszylinder verbleibende
Druck bestimmt wird nach Maßgabe des Grades der Wiederherstellung des Bremsleitungsdruckes. Die neue verbesserte abas
gestufte Auslaßventileinrichtung enthält einen Schieber, der gewissen ausgeglichenen Drücken
ausgesetzt ist, so z. B. dem Drucke einer Regelkammer, die mit den Drücken in einem Hilfsbehälter
und in dem Bremszylinder zusammenwirkt, derart, daß der Auslaß der Druckluft aus dem Bremszylinder während des abgestuften
Lösens geregelt wird. Dabei werden die verschiedenen ausgeübten Drücke vorzugsweise
auf Biegeplatten oder andere bewegliche Körper zur Einwirkung gebracht, um dadurch für den
genannten Zweck ein Steuerventil zu betätigen. Solche abgestuften Auslaßventile erfüllen zwar
mit guter Wirkung den Zweck der Abstufung, rufen jedoch unvermeidlich eine Verzögerung
beim Schlußauslaß der Druckluft aus dem Bremszylinder hervor. Dieser Nachteil soll
hauptsächlich durch die Erfindung vermieden werden, während alle Vorteile des abgestuften
Lösens beibehalten werden, und zwar in bezug auf den Druckluftauslaß aus dem Bremszylinder
nach Maßgabe des während des vorhergehenden Anziehens der Bremsen wiederhergestellten
Bremsleitungsdruckes.
Gemäß der Erfindung sind in der Hauptsache Einrichtungen vorgesehen, um den Schlußauslaß
von Druckluft aus dem Bremszylinder unabhängig von der abgestuften Auslaß- oder
Lösewirkung zu veranlassen. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird der Schlußauslaß
von Druckluft, aus dem Bremszylinder durch eine besondere Bewegung der Abstufungs-Löseventileinrichtung
bewirkt.
Ein weiterer Bestandteil der Erfindung ist die Verbindung zwischen dem Hilfsbehälter und
dem Steuer- oder Verteilventil, derart, daß diese Verbindung durch ein Rückschlagventil geregelt
wird, welches den freien Übertritt von
Druckluft aus dem Hilfsbehälter zum Bremszylinder durch Vermittlung des Steuerventils
gestattet, dagegen das Durchströmen der Druckluft in der entgegengesetzten Richtung verhindert;
das Wiederaufladen des Hilfsbehälters mit Druckluft, die durch das Steuerventil zuströmt,
wird auf einem besonderen, durch das abgestufte Auslaßventil geregelten Wege bewirkt.
Weiter bezieht sich die Erfindung auf die be- >o sondere gegenseitige Anordnung und Wirkungsweise
des Steuerventils und des Abstufungsauslaßventils.
Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Fig. ι ist eine zum Teil schematische Darstellung mit der Bauweise des Abstufungsauslaßventils, das mit dem üblichen schnellwirkenden
Steuerventil vereinigt ist.
Fig. 2 zeigt eine ähnliche Schnittdarstellung einer abgeänderten Ausführungsform, und
Fig. 3 zeigt eine weitere abgeänderte Bauart eines Abstufungsauslaßventils, gemäß der Erfindung
unter Anwendung der üblichen Form eines schnellwirkenden Steuerventils. Fig. 4 veranschaulicht das Auslaßventil in
Anwendung bei einem Steuerventil eines Bremssystems für einfache oder selbsttätige Wirkung.
Fig. 5 zeigt eine den vorhergehenden ähnliche Ausführungsform, bei welcher das Auslaßventil
und die dazugehörigen Bestandteile der Erfindung eine abgeänderte Bauart und Anordnung
zeigen.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. ι enthält die abgestufte Auslaßventileinrichtung
eine Regelkammer i, die mit flanschartigen Ansätzen 2 oder_ ähnlichen Anschlußmitteln versehen
ist, damit dieser Behälter am Rahmen des Fahrzeugs befestigt werden kann. An dem
Behälter ι ist auf der einen Seite das Steuerventil 3 und auf der entgegengesetzten Seite ein
Gehäuse 4 angebracht, das die Auslaßventileinrichtung enthält. Das Gehäuse 4 hat drei
durch die horizontal angeordneten Biegeplatten 5, 6, 7 gebildete Abteilungen. Die
+5 oberste Kammer 8 ist in ständiger Verbindung mit dem Bremszylinder 9 durch die Leitung 10
und den im Gehäuse 4 vorgesehenen Kanal 11, der in der Wandung der Regelkammer 1 seine
Fortsetzung findet. Die mittlere Kammer 12 enthält einen Schieber 13 mit übereinanderliegenden
Schieberhöhlungen 14, 15. Die mit diesen Aussparungen versehene Schieberfläche
liegt gegen die Fläche des Körpers 16 an, der mit Kanälen versehen ist. Die mittlere Kammer
12 ist ständig verbunden mit dem Hilfsbehälter 17; außerdem besteht eine Verbindung der mittleren
Kammer mit der durch die Regelkammer 1 führenden Leitung 20 über ein durch eine
leichte Feder 19 beeinflußtes Rückschlagventil 18; die Leitung 20 führt zur Schieberkammer 21
des Steuerventils 3.
Die untere oder Regelkammer 22 ist durch einen geeigneten Kanal 23 in ständiger Verbindung
mit der Regelkammer 1. Der Boden der Kammer 22 wird durch die Biegeplatte 7
gebildet, die mit der darüberliegenden Biegeplatte 6 durch den tellerförmigen Körper 24
mechanisch verbunden ist. Wie ersichtlich, ist der untere Teil des tellerförmigen Körpers 24
in der Mitte der Biegeplatte 7 verbunden, während die oberen flanschartigen Ränder an
der Biegeplatte 6 befestigt sind. Durch die Biegeplatte 6 wird die Kammer 12 von der
Regelkammer 22 getrennt. Der tellerförmige Körper 24 hat über der Biegeplatte 27 einen
nach innen übergreifenden Rand, wodurch getrennte Kammern 25 und 26 oberhalb und unterhalb
des mittleren Teils 27 der Biegeplatte 6 entstehen. Die obere Kammer 25 steht in
offener Verbindung mit der mittleren Kammer 12 durch die Öffnungen 28, während die untere
Tellerkammer 26 mit der Außenluft durch einen Kanal 29 verbunden ist.
Der Schieber 13 ist fest eingespannt zwischen der oberen Biegeplatte 5 und der mittleren
Biegeplatte 27 im Teller 24. Der Schieber 13 kann also eine Verschiebung in senkrechter Richtung
durch die Biegeplatten erfahren, und zwar unter dem Einfluß der mittleren und unteren Biegeplatte 6, 7, die bestimmt wird
durch die senkrechte Bewegung der inneren Biegeplatte 27 im Teller 24, die gemeinsam mit
den Biegeplatten 6, 7 arbeitet.
In dem Körper 16, auf welchen der Schieber 13
gleitet, sind vier übereinanderliegende Kanäle vorgesehen; der oberste Kanal 30 steht unmittelbar
mit der Außenluft in Verbindung; der nächste Kanal 31 ist an den Ausströmkanal 33
des Steuerventils 3 durch den Kanal 32 ange-, schlossen, der durch die Wandung der Regelkammer
1 führt. Der nächste Kanal 34 mündet in die Regelkammer 1 durch Vermittlung des
Kanals 23, und der unterste Kanal 35 ist mit der durch die Regelkammer hindurchführenden
Leitung 20 verbunden. Die mittlere Kammer 12 im Gehäuse 4 der Auslaßventileinrichtung hat
über das Rückschlagventil 36 eine Verbindung mit dem zur Regelkammer 1 führenden Kanal
23. Die Wirkung der vorbeschriebenen Einrichtung ist folgende:
Strömt Druckluft aus der Bremsleitung 37 in die Vorrichtung ein, so gelangt diese Druckluft
durch die übliche Durchlaßnut 38 in jlie Schieberkammer 21 des Steuerventils Und von
hier aus durch die Leitung 20 und den Kanal 35 zur mittleren Kammer 12 der Auslaßventileinrichtung
und zum Hilfsbehälter 17. Die mittlere Kammer 12 und der Hilfsbehälter 17
werden also mit Druckluft gespeist, die ebenfalls über das Rückschlagventil 36 zur Regelkammer
1 sowie zur Kammer 22 und zur Kammer 25 oberhalb des Tellers 24 strömt.
Die Biegeplatten sind so bemessen bzw. abgestimmt, daß sie sämtlich unter diesen Umständen
in ihren höchsten Stellungen nach oben durchgedrückt sind. Der Schieber 13 befindet
sich also in seiner Höchstlage, bei welcher die untere Schieberhöhlung 15 die Verbindung zwischen
dem Außenluftkanal 30 und dem Auslaßkanal 31 herstellt, während die Kanäle 34 und 35
freiliegen.
Der Hilfsbehälter X1J1 die Regelkammer r, die
Schieberkammer 21 des Steuerventils, die mittlere Kammer 12 und die Kammer 22 des Abstufungsauslaßventils
werden also sämtlich mit dem normalen Bremsleitungsdruck aufgeladen, während die Kammer 8 Außenluftdruck hat.
Wenn eine Verminderung des Bremsleitungsdruckes beim Anziehen der Bremsen eintritt, so
wirkt das Steuerventil 3 in der üblichen Weise, indem der Auslaß 33 geschlossen und Druckao
luft aus dem Hilfsbehälter 17 dem Bremszylinder 9 zugeführt wird. Beginnt der Druck
im Bremszylinder anzusteigen und vermindert sich infolgedessen der Druck im Hilfsbehälter
infolge des Zuströmens von Druckluft zum as Bremszylinder, so bewegt sich der Schieber 13
unter dem Einfluß der oberen und unteren Biegeplatte 5 bzw. 27 nach abwärts, und zwar
in dem Maße, in dem sich die innere Biegeplatte 27 in dem tellerförmigen Hohlraum
nach abwärts bewegt. Die Verbindung zwischen Auslaß- und Außenluftkanälen 31, 30 im
Schiebersitzkörper wird dadurch abgeschnitten, und der Schieber 13 deckt den Kanal 34 ab,
so daß die Regelkammer 1 abgeschlossen ist. Soll ein abgestuftes Lösen der Bremsen bewirkt
werden, so wird derBremsleitungsdruck bis zum gewünschten Grade in der üblichen Weise
durch Betätigung des Führerbremsventils wiederhergestellt und dadurch auch der Hilfsbehälter
17 mit Druckluft durch den Kanal 35 und die mittlere Kammer 12 gespeist; der verstärkte
Druck in der Kammer 12 wirkt auf die mittlere Biegeplatte 6 ein und, unterstützt
durch den Bremszylinderdruck, der auf die oberste Biegeplatte 5 einwirkt, werden die
Biegeplatten nach abwärts bewegt, wobei sie den tellerförmigen Körper 24 und den Schieber
13 mitnehmen. Diese Abwärtsbewegung vollzieht sich entgegen dem Drucke in der Regelkammer
1, der auf die Unterfläche der untersten Biegeplatte 6 einwirkt. a
Die Abwärtsbewegung des Schiebers 13 hat zur Folge, daß der Kanal 31 mit dem Außenluftkanal
30 durch die obere Schieberhöhlung 14 verbunden wird, so daß Druckluft aus dem
Bremszylinder 9 auf dem Wege über dem Steuerventilauslaßkanal 33 ausströmt, ferner durch
den Kanal 31 des Auslaßventils. Zu gleicher Zeit deckt der Schieber 13 den Kanal 34 ab,
so daß der Zustrom von Druckluft zur mittleren Kammer 12 und zum Hilfsbehälter 17 abgeschnitten
ist. Das Ausströmen von Druckluft aus dem Bremszylinder 9 vermindert den Druck
in der Kammer 8, so daß der Schieber 13 bestrebt ist, sich aufwärts zu bewegen und infolgedessen
das Auslassen von Druckluft aus dem Bremszylinder 9 zu unterbrechen, während der
Kanal 35 freigelegt und dadurch der weitere Zustrom von Druckluft zum Hilfsbehälter 17
veranlaßt wird.
Der Auslaß von Druckluft aus dem Bremszylinder 9 und der Zustrom von Druckluft zum
Hilfsbehälter 17 werden also alternativ bewirkt durch die verhältnismäßig geringe Aufwärts-
und Abwärtsbewegung des Schiebers 13, so daß der Bremszylinderdruck genau geregelt
wird nach Maßgabe des Grades der Wiederherstellung des Bremsleitungsdruckes.
Durch allmähliche Vermehrung des-Bremsleitungsdruckes
wird der Bremszylinder 9 stufenförmig in dieser Weise entlüftet, bis der Druck
in diesem Zylinder bis auf einen bestimmten geringen Wert (z. B. 0,5 kg/qcm) gesunken ist;
der Hüfsbehälterdruck wirkt auf die Unterseite der obersten Biegeplatte 5 ein, wodurch der
Schieber 13 nach oben bewegt wird; durch die weitere Bewegung nach oben wird die mittlere
Biegeplatte 27 in ihre obere Stellung innerhalb des Gehäusetellers 24 gebracht. Der Schieber 13
stellt jetzt die Verbindung zwischen dem Kanal 31 und dem Außenluftkanal 30 her, und zwar
durch die untere Schieberhöhlung 15 im Schieber 13, so daß der Schlußauslaß von Druckluft
aus dem Bremszylinder 9 ermöglicht wird; die Kanäle 35, 34 sind beide offen, so daß die Teile
der Vorrichtung wieder in ihrer ursprünglichen oder Lösestellung sind.
Es sei bemerkt, daß die zusätzliche Aufwärtsbewegung des Schiebers 13, die durch die
Bewegung der inneren Biegeplatte 27 im Teller 24 veranlaßt wird, dazu dient, den vollständigen
Auslaß aus dem Bremszylinder 9 zu sichern, sobald der Druck in diesem Zylinder bis auf einen
bestimmten geringen Wert in bezug auf den Druck in der Regelkammer 22 gefallen ist, so
daß selbst im Falle des plötzlichen Überladens dieser Regelkammer 22 das vollständige Entlüften
des Bremszylinders 9 am Ende des abgestuften Lösens immer gesichert ist.
Außerdem wird durch die Anordnung des Rückschlagventils 18 zwischen dem Hilfsbehälter
17 und der Schieberkammer 21 der Ventileinrichtung 3 die Wirkung der letztgenannten
in normaler Weise während des Anziehens der Bremsen ohne irgendwelche Änderung der Bauart
sichergestellt.
Der Regelbehälter und das Abstufungsauslaßventil brauchen nicht notwendig, wie
oben beschrieben, in bezug auf das Steuerventil angeordnet zu sein, vielmehr können in den
Fällen, wo das Steuerventil gesondert angeordnet ist, zu dem Auslaßventil vom Hilfs-
behälter führende. Leitungen vorgesehen werden, ferner ein Auslaßkanal für das Steuerventil und
eine Zweigleitung vom Bremszylinder.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist der Schieber 13 mit Kanälen 39, 40 versehen.
In dem Körper 16, gegen den der Schieber 13 anliegt, sind die Kanäle 31, 34 vorgesehen. Der
Kanal 41 mündet in die Schieberhöhlung 42. Der letztgenannten gegenüber liegt ein Kanal
to 30 im Widerlagskörper 16. Der Hilfsschieber 43
hat eine Höhlung 44. Dieser Hilfsschieber kann sich gegenüber dem Schieber 13 unter dem Einfluß
der im Teller 24 liegenden Biegeplatte 27 gesondert bewegen.
Die Wirkung dieser Einrichtung nach Fig. 2 ist folgende:
In der Lösestellung der Vorrichtung sind die Biegeplatten sämtlich in ihrer oberen, in der
Zeichnung dargestellten Stellung, so daß der ao Schieberkanal 40 mit dem Kanal 34 im Schiebersitzkörper
16 in gleicher Höhe steht und der Kanal 35 vom Schieber 13 nicht überdeckt,
also offen ist. Die mittlere Kammer 12 und der Regelbehälter 1 stehen daher in Verbindung mit
der Steuerschieberkammer 21.
Wenn Druckluft in dem Bremszylinder 9 vom Hilfsbehälter 17 durch das Steuerventil 3 einströmt,
und zwar infolge einer Verminderung des Bremsleitungsdruckes, so wirkt der Bremszylinderdruck
in der oberen Kammer 8 entgegen dem verminderten Hilfsbehälterdruck in der darunterliegenden Kammer 12; die Biegeplatten
5 und 27 werden also bis zu einem gewissen Grade abwärts bewegt, was ermöglicht
wird durch die Sonderbewegung der Biegeplatte 27 innerhalb des Tellers 24.
Der zweite oder Hilfsschieber 43 wird bei seiner Abwärtsbewegung mitgenommen und
verschiebt sich gegenüber dem Schieber 13 mit 4.0 dem Ergebnis, daß dieser Schieber 43 nunmehr
den Kanal 40 abdeckt, wodurch der Regelbehälter ι abgesperrt wird. Die fortschreitende
Abstufung des Auslasses von Druckluft aus dem Bremszylinder 9 wird in der gleichen,
bezüglich der Ausführungsform in Fig. 1 bereits beschriebenen Weise bewirkt; die Schieber 13
und 43 führen entsprechende Relativbewegungen gegenüber dem Sitzkörper 16 unter dem
Einfluß der Biegeplatten 5, 6 und 7 aus. Sobald go der Druckluftauslaß aus dem Bremszylinder
nahezu vollendet ist, wird sich die Biegeplatte 27 innerhalb des tellerförmigen Hohlkörper 24 aufwärts
bewegen, so daß dadurch die Verbindung zwischen der mittleren Kammer 12 und dem
Regelbehälter 1 während der letzten Stufe des Druckluftauslasses aus dem Bremszylinder 9
wiederhergestellt wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 sind
der Steuerventilkörper 3 und der Auslaßventilkörper 4 an entgegengesetzten Seiten eines
Trag- oder Anschlußkörpers 45 angebracht, der mit den erforderlichen Durchlaßkanälen
versehen ist, um die Verbindung zwischen den Steuer- und Auslaßventileinrichtungen 3 und 4
zu ermöglichen. An der Anschlußfläche des Steuerventilkörpers 3 ist ein Durchlaß 46 vorgesehen,
der in die Schieberkammer 21 mündet. Der an der gleichen Seite vorgesehene Durchlaß
47 führt zum Kanal 48 unterhalb des Steuerschiebers,
und die Öffnung bzw. der Kanal 49 hat Verbindung mit dem schnellwirkenden Steuerventil 50. Die öffnungen 46, 47 und 49
sind solche, wie sie in der üblichen Ausführungsform einer Steuerventileinrichtung vorkommen,
und für die Zwecke der Erfindung ist es daher nur notwendig, einen zusätzlichen Kanal 59
vorzusehen, der von dem einen Ende des Steuerventilkörpers bis zum Steuerventilauslaßkanal
33 führt.
Wie bei den Ausführungsformen nach Fig. 1 und 2 enthält die Abstufungs-Auslaßventileinrichtung
4,ein Gehäuse oder einen Körper, der in eine Anzahl von durch Biegeplatten
unterteilten Kammern zerfällt.
Die oberste Kammer 8 steht durch den Kanal 11 und den Kanal 51 im Körper 45 mit der
zum Bremszylinder 9 führenden Leitung in Verbindung. Außerdem ist der Kanal 51 seitlich
noch an die Kanäle 47 und 49 angeschlossen.
Die Kammer 26 unterhalb der Biegeplatte 27 go
steht in offener Verbindung mit der Außenluft durch die Kanäle 52 und 53, und die außerhalb
des Tellers 24 unterhalb der Biegeplatte 6 liegende Kammer 22 ist durch einen Kanal 54
mit dem Regelbehälter 1 verbunden, der sich beim vorliegenden Ausführungsbeispiel unterhalb
der Auslaßventileinrichtung 4 befindet. Die Bewegung der Biegeplatte 27 innerhalb des
Tellers 24 wird durch den Umfang des Tellers 24 begrenzt, während die Aufwärtsbewegung des
Tellers 24 innerhalb des Gehäuses oder Körpers der Vorrichtung 4 durch Anschläge 55 begrenzt
ist; die Abwärtsbewegung des Tellers 24 wird dadurch begrenzt, daß der untere Tellerhals,
der durch die Biegeplatte 7 hindurchragt, gegen die Wandung 56 der Regelkammer 1 stößt.
Der Schieber 13 hat eine obere und eine untere Höhlung 14 bzw. 15 und eine Durchlaßbohrung
57. Der Kanal 20, der mit dem Kanal 35 im Schieberwiderlagerkörper 16 in Verbindung
steht, führt durch den Kanal 58 im Anschlußkörper 45 und die Öffnung 46 zur Schieberkammer
21; der Kanal 32 führt vom Kanal 31 im Ventilsitzkörper 16 und hat Verbindung mit
dem Kanal 59 mittels des Durchgangs 60 in dem Anschlußkörper 45. Die Wirkung der Vorrichtung
ist folgende:
Während des Betriebes, also wenn die Bremsen gelöst sind und das Bremssystem mit Druckluft
aufgeladen wird, nehmen die Teile des Abstufungslöseventils 4 die Stellung an, die in
Fig. 3 dargestellt ist. Dabei wird Druckluft
aus der Kammer 12 zum Hilfsbehälter 17
strömen, und zwar durch den Kanal 57 im Schieber 13, den Kanal 34 und den Kanal 23
zur Kammer 22 und dann durch den Kanal 54 S zum Regelbehälter 1.
Der Bremszylinder 9 steht in Verbindung mit der Außenluft auf dem Wege durch die
Leitung 10, die Öffnung 47, den Kanal 48 und den Steuerventilauslaß 33, den Kanal 59, die
Kanäle 60, 32, 31, die Höhlung 15 und den Auslaßkanal 30.
Wenn eine Verminderung des Bremsleitungsdruckes zum Zwecke des Anziehens der Bremsen
eintritt, so tritt Druckluft aus der Schieberkammer 21 des Steuerventils 3 durch den
Kanal 48 zum Bremszylinder 9 auf dem Wege über die Öffnung 57 und das Rohr 10. Das
Rückschlagventil 18 öffnet sich dabei und veranlaßt ein Zuströmen von Druckluft aus dem
Hilfsbehälter 17 zur Schieberkammer 21. Der im Bremszylinder 9 erreichte Druck wird auf
die Kammer 8 übertragen, und zwar durch die Kanäle 51 und 11, und beim Zunehmen des
Druckes in der Kammer 8 werden die Biegeplatten 5 und 27 abwärts bewegt, bis das untere
Ende des die Biegeplatten verbindenden Zapfens 61 mit der darunterliegenden Fläche
des Tellers 24 zusammenstößt.
Da die Biegeplatte 5 nur wenig größeren Durchmesser hat als die Biegeplatte 27, so
vollzieht sich, die Abwärtsbewegung dieser oben beschriebenen Biegeplatten bei einem verhältnismäßig
geringen Bremszylinderdruck.
Die Abwärtsbewegung des die Biegeplatten verbindenden Zapfens 61 veranlaßt auch eine entsprechende Abwärtsbewegung des Schiebers 13. Das hat zur Folge, daß die Schieberhöhlung 15 nicht mehr die Kanäle 30 und 31 verbindet, so daß die Verbindung mit der Außenluft auf dem Wege über den Auslaßkanal 33 des Steuerventils abgeschnitten ist. Der Kanal 34, der zur Kammer 22 führt, wird durch den Schieber 13 abgedeckt, während der Durchlaß 57 im Schieber 13 die Verbindung mit dem Kanal 35 herstellt; während des Anziehens der Bremsen besteht also Verbindung zwischen der Steuerventilkammer 21. und der Kammer 12.
Die Abwärtsbewegung des die Biegeplatten verbindenden Zapfens 61 veranlaßt auch eine entsprechende Abwärtsbewegung des Schiebers 13. Das hat zur Folge, daß die Schieberhöhlung 15 nicht mehr die Kanäle 30 und 31 verbindet, so daß die Verbindung mit der Außenluft auf dem Wege über den Auslaßkanal 33 des Steuerventils abgeschnitten ist. Der Kanal 34, der zur Kammer 22 führt, wird durch den Schieber 13 abgedeckt, während der Durchlaß 57 im Schieber 13 die Verbindung mit dem Kanal 35 herstellt; während des Anziehens der Bremsen besteht also Verbindung zwischen der Steuerventilkammer 21. und der Kammer 12.
Die Teile des Abstufungslöseventils verbleiben in der vorbeschriebenen Stellung, und
das Lösen der Bremsen wird nach und nach bewirkt durch die Wiederherstellung des Bremsleitungsdruckes
bis auf seinen normalen Wert; dabei wird das Steuerventil veranlaßt, in seine Lösestellung zurückzukehren, wie in Fig. 3
gezeigt ist, bei welcher die Verbindung hergestellt wird zwischen dem Bremszylinder 9 und
dem Steuerventilauslaß 33, wie oben beschrieben. Druckluft wird dann zuströmen aus der
Steuerschieberkammer 21 durch die Öffnung 46, die Kanäle 58 und 20 sowie 35 und 57 zur
Kammer 12 des Auslaßventils.
Von der Kammer 12 strömt die Druckluft zum Hilfsbehälter 17, wodurch dieser mit vermehrtem
Bremsleitungsdtuck aufgeladen wird. Der erhöhte Druck in der Kammer 12 wirkt
auf die Biegeplatte 6 und die kleinere Biegeplatte 5 ein und veranlaßt eine Abwärtsbewegung
der Biegeplatte 6. Dabei wird der Teller 24 und der Schieber 13 mitgenommen.
Diese Bewegung wird veranlaßt durch die vereinigten Drücke in der Kammer 8 und in
der Kammer 12, entgegen dem Druck in der Kammer 22. Diese Abwärtsbewegung des Schiebers
13 hat eine Verschiebung der Schieberhöhlung 14 zur Folge, die dann die Kanäle 30
und 31 verbindet. Es strömt jetzt Druckluft aus dem Bremszylinder aus, und zwar auf dem
Wege zum Steuerventilauslaß 33 über die Kanäle 59, 60, 32, 31, die Schieberhöhlung 14
und den Auslaßkanal 30. Zu gleicher Zeit wird die Verbindung zwischen der Schieberventilkammer
21 und dem Hilfsbehälter 17 abgeschnitten, da der Kanal 35 abgedeckt ist.
Die Verminderung des Bremszylinderdruckes, die hierdurch eintritt, überträgt sich auf die
Kammer 8; die Biegeplatten 5 und 6 werden dadurch zu einer Aufwärtsbewegung veranlaßt,
wodurch der Auslaß von Druck aus dem Bremszylinder auf dem Wege über den Kanal 31,
die Schieberhöhlung 14 und den Kanal 30 abgeschnitten
und der Kanal 57 im Schieber 13 in Deckung gebracht wird mit dem Kanal 35'.
Hieraus ist ersichtlich, daß der Schieber 13 im Falle einer zu schnellen Verminderung des
Bremsleitungsdruckes aufwärts bewegt wird und dadurch den weiteren -Auslaß von Druckluft
aus dem Bremszylinder 9 verhindert, es sei denn, daß der Druck in der Kammer 12 nach
Maßgabe des Wiederaufladens des Hilfsbehälters 17 entsprechend vermindert wird.
Der Druckauslaß aus dem Bremszylinder 9 wird auf diese Weise genau geregelt, und zwar
entsprechend dem Wiederaufladen des Hilfsbehälters 17, so daß die im Bremszylinder verbleibenden
Drücke jederzeit während des Lösens der Bremsen proportional sind den in der Bremsleitung
wiederhergestellten Drücken.
Die Regelwirkung des oben beschriebenen Abstufungsauslaßventils 4 setzt sich während des
ersten Stadiums des Lösens der Bremsen fort, bis der Bremszylinderdruck und infolgedessen
der Druck in der Kammer 8 bis auf einen bestimmten Betrag unter den wiederhergestellten
Hilfsbehälterdruck gefallen ist; sobald dieser Bremszylinderdruck erreicht ist, vollzieht sich
das Schlußstadium der Lösewirkung, bei welcher der Hilfsbehälterdruck, der auf die Biegeplatten 5
und 27 einwirkt, den Bremszylinderdruck in der Kammer 8 übersteigt.
Es sei bemerkt, daß die Biegeplatte 27 eine geringere Fläche hat als die Biegeplatte 5, so
daß der auf diese Biegeplatten wirkende Hilfs-
behälterdruck bestrebt ist, den Schieber 13 aufwärts zu bewegen, sobald der Unterschied
zwischen den Gesamtdrücken, die in der Kammer 12 auf die Biegeplatten 5 und 27 einwirken,
. 5 den in der Kammer 8 auf die obere Fläche der Biegeplatte 5 einwirkenden Druck übersteigt.
Unter diesen Umständen wird die Biegeplatte 27 im Teller 24 bis zu der in Fig. 3 dargestellten
Stellung aufwärts bewegt; dadurch wird der Schieber 13 in seine ursprüngliche Stellung bewegt,
bei welcher die Höhlung 15 die Kanäle 30 und 31 verbindet. In dieser Schieberstellung
ist der Bremszylinder 9 mit der Außenluft in Verbindung, und zwar durch den Steuerventilauslaß
33, die Kanäle 59,60,32,31, die Schieberhöhlung
15 und den Auslaßkanal 30, so daß die im Bremszylinder 9 verbleibende Druckluft ins
Freie ausströmen kann.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 vereo bindet der Durchlaß 51 in dem Trag- oder Anschlußkörpef
45, der zum Kanal 48 des Steuerventils 3 führt, die Leitung 62 mit einem doppeltwirkenden
Rückschlagventil 63, das durch die ins Innere mündende Leitung 64 mit dem Bremss5
zylinder 9 verbunden ist. Das Rückschlagventil 63 hat auch Verbindung durch die Leitung
65 mit dem Führerbremsventil der Bremsvorrichtung. Das Gehäuse des Rückschlagventils
63 enthält den üblichen Ventilkörper 66, der dazu bestimmt ist, die Verbindung entweder
zwischen der Leitung 64 und der Leitung 65 oder zwischen der Leitung 64 und der Leitung 62
herzustellen, für den Fall, daß entweder die Bremsen direkt oder selbsttätig zum Anziehen
gelangen sollen. In diesem Falle wird die Steuerventileinrichtung 3 vom Bremszylinder
abgesperrt durch die Anordnung eines luftdichten Abschlusses 67 im schnellwirkenden
Ventil 50.
Im übrigen ist die Wirkung der in Fig. 4 dargestellten Einrichtung die gleiche wie bei
der vorbeschriebenen Ausführungsform nach
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 enthält
Ί-5 das Steuerventil 71 den üblichen Steuerkolben
72, der sich in der Kolbenkammer 73 bewegt und auf einen Schieber 74 in der Schieberkammer 75
einwirkt. Die Kolbenkammer 73 steht in Verbindung mit der Bremsleitung.76, und das
Steuerventil regelt den Zufluß von Druckluft aus der Schieberkammer 75 nach einem Durchlaß
77 im Schiebersitz zur Herstellung der Verbindung mit dem Bremszylinder 80 durch den
Kanal 78 und die Leitung 79.
Das Abstufungsauslaßventil 81 ist an das eine Ende des Steuerventilkörpers 71 angeschlossen.
Das Gehäuse des Auslaßventils Enthält 3 Kammern oder Abteilungen, die durch
die größere Biegeplatte 82 und eine kleinere Biegeplatte 83 gebildet werden. Die Kammer 84
oberhalb der Biegeplatte 82 ist in ständiger Verbindung mit einem Regelbehälter 85, während
die _ mittlere Kammer 86 zwischen den Biegeplatten 82 und 83 ständig mit dem Hilfsbehälter
87 in Verbindung steht. Die untere Kammer 88 steht mittels des Kanals 89 im Gehäuse des Auslaßventils 81 mit einem Sonderkanal
90 im Steuerventilgehäuse in Verbindung. Dieser Kanal 90 führt zum Auslaß 91 des
Steuerventils. Auf der oberen Biegeplatte 82 ist ein tellerförmiger Körper 92 angebracht, und
die Biegeplatte 82 erstreckt sich bis in das Innere dieses Tellers. Der Innenrand der Biegeplatte
82 ist zu einem ringförmigen Ventil 93 ausgebildet, das für gewöhnlich mit einem
elastischen Sitz 94 in Berührung tritt. Der Teller, auf welchem der Ventilsitz 94 ruht, ist
an dem mittleren Zapfen 95 befestigt. Dieser Zapfen 95 ist mit der unteren Biegeplatte 83
verbunden. Der Zapfen 95 geht durch die Biegeplatte 83 hindurch und trägt unterhalb
der Biegeplatte ein federbelastetes Ventil 96, das über dem Ventilsitz 97 liegt, der eine
Öffnung 98 im Boden der Kammer 88 umschließt. 8g
Wie ersichtlich, teilt das Mittelstück der Biegeplatte 82 das Innere des Tellers 92 in eine
obere Kammer 99 und eine untere Kammer 100. Die obere Kammer 99 steht in Verbindung mit
der Kammer 84 und dem Regelbehälter 85, und die untere Kammer 100 hat Verbindung mit
der Kammer 86. Ein Kanal 101 verbindet die Kammer 86 mit der Schieberkammer 75 des
Steuerventils. In diese Verbindung ist zwecks Regelung ein Rückschlagventil 103 eingeschaltet,
das durch eine leichte Feder 103 nach oben gedrückt wird. Der Ventilzapfen 104 legt sich
unter gewissen Umständen gegen den Teller 92, wodurch das Ventil bei der hier dargestellten
Stellung offen gehalten wird.
Die Ventileinrichtung zur Regelung des Schlußauslasses aus dem Bremszylinder 80 enthält
ein zylindrisches Gehäuse 105, das einen Kolben 106 umschließt, der für gewöhnlich in
der hier dargestellten Lage durch eine Federio7 gehalten wird. Der Kolben 106 ist dazu bestimmt,
auf einen Schieber 108 einzuwirken. Dieser Schieber hat eine Höhlung 109 und kann
sich in der Schieberkammer 110 bewegen, die mittels des Kanals in mit dem Regelbehälter 85
in Verbindung steht. Der Schieber 108 liegt auf der Sitzfläche 112 auf, die einen Kanal 113
enthält, der seine Fortsetzung im Kanal 114 findet, welcher in den Kanal 101 mündet. Außerdem
ist in dem Schiebersitzkörper ein Kanal 115 vorgesehen, der in den zur Kammer 86 führenden
Kanal 116 mündet.
In der Schiebersitzfläche ist außerdem ein Kanal 117 vorgesehen, der in den Kanal 118
mündet und die Verbindung mit der Kammer 88 iao herstellt. Ein weiterer Kanal 119 führt mittels
des Kanals 120 ins Freie.
Auf der rechten Seite des Kolbens io'6 ist ein Kanal 121 mit einem durch die Feder 123
belasteten Rückschlagventil 122 vorgesehen, das also für gewöhnlich geschlossen ist. Bei dieser
Stellung steht der Kanal 121 mit der Außenluft durch den tinterhalb des Rückschlagventils vorgesehenen
Auslaß 124 in Verbindung, während die Verbindung mit dem Kanal 78 abgeschlossen
ist.
Die Wirkung dieser Einrichtung ist folgende:
Die beweglichen Teile sind hier gezeigt in
einer Stellung, welche sie einnehmen wurden, nachdem die Lösung der Bremsen bewirkt ist
und während der Hilfsbehälter 87 mit Druckluft aus der Bremsleitung aufgeladen ist.
Der Steuerventilkolben 72 befindet sich in der Lösestellung; Druckluft strömt von der Bremsleitung
76 durch die Kolbenkammer und die Kolbennut 125 zur Schieberkammer 75. Aus
der Schieberkammer 75 strömt die Druckluft durch den Kanal 101 über das offene Ventil 102
zur Kammer 86 und von da zum Hilfsbehälter 87. Druckluft wird ebenfalls dem Hilfsbehälter
87 durch den Kanal 101 mittels der Kanäle 114,
113, Schieberkammer 110, Kanäle I15 und 116
und Kammer 86 zugeführt. Zur Regelkammer 85 strömt Druckluft aus der Schieberkammer 110
auf dem Wege über den Kanal in. Der Bremszylinder 80 steht in Verbindung mit der Außenluft
durch die Leitung 79, den Kanal 78, den Steuerventilauslaß 91, die Kanäle 90 und 89,
die Kammer 88 und die Öffnung 98.
Das Innere des Gehäuses 105 auf der linken Seite des Kolbens 106 hat Verbindung mit der
Außenluft auf dem Wege über die Kanäle 118, 117, die Schieberhöhlung 109, den Kanal 119
und den Auslaßkanal 120, ebenso auf dem Wege über den Kanal 118, die Kammer 88 und die
Öffnung 98.
Sobald der Druck im Hilfsbehälter 87 bis auf seinen normalen Wert wiederaufgefüllt ist,
veranlaßt dieser in der Kammer 86 auf die Biegeplatte 82 wirkende Druck eine Bewegung
der beiden Biegeplatten .82, 83, des mittleren Zapfens 95 und des Tellers 92 nach aufwärts,
und zwar in einem geringen Maße, wodurch ein Schließen des Ventils 102 unter dem Einfluß
der Feder 103 veranlaßt wird.
Werden die Bremsen durch Verminderung des Druckes in der Bremsleitung 76 angezogen,
so bewegt sich der Steuerventilschieber nach rechts, wodurch die Verbindung zwischen dem
Bremszylinderkanal 77 und dem Auslaß 91 abgeschlossen wird; es entsteht dann Verbindung
zwischen der Schieberkammer 75 und dem Bremszylinderkanal 77 durch Vermittlung des
Schiebers 74.
Druckluft kann hiernach von der Schieberkammer 75 zum Bremszylinder 80 auf dem
Wege durch den Kanal 78 und die Leitung 79 strömen. Entsprechend der fortgesetzten Verminderung
des Druckes in der Schieberkammer 75 öffnet sich das Ventil 102 und gestattet den
Übertritt der Druckluft aus dem Hilfsbehälter 87 auf dem Wege durch die Kammer 86 und das
Füllen des Bremszylinders 80.
Der Bremszylinderdruck wirkt auf das Ventil 122 und drückt es in seine Tiefstellung. Hierdurch
wird die Verbindung zwischen der rechten Seite des Kolbengehäuses 105 und der Außenluft
abgeschnitten und eine Verbindung hergestellt zwischen den Kanälen 78 und 121.
Bremszylinderdruck wirkt also jetzt rechtsseitig auf den Kolben 106; er wird nach links
bewegt und nimmt den aSchieber 108 mit. Die Schieberhöhlüng vermittelt also infolgedessen
nicht mehr langer die Verbindung zwischen den Kanälen 117 und 119, und die Kanäle 113 und
115, die zum Kanal 101 und zur Kammer 86
führen, werden durch den Schieber 108 abgedeckt. Die Verbindung zwischen dem Hilfsbehälter
87 und dem Regelbehälter 85 ist jetzt abgeschnitten.
.Entsprechend der Verminderung des Druckes im Hilfsbehälter 87 infolge des Überströmens
zum Bremszylinder 80 überwiegt der Druck in der Regelkammer 84, der auf die obere. Seite
der Biegeplatte 82 wirkt, den verminderten Hilfsbehälterdruck in der Kammer 86; infolgedessen
werden die Biegeplatten 82 und 83 abwärts bewegt. Sie nehmen den mittleren Zapfen
95 mit; der Ventilkörper 96 am unteren Ende des Zapfens legt sich auf den Sitzring 97, wodurch
die Verbindung zwischen der Kammer 88 und der Außenluft infolge Abschlusses der Öffnung 98
abgeschnitten wird. Diese Abwärtsbewegung der Biegeplatte hat auch eine Abwärtsbewegung
des teUerförmigen Körpers 92 zur Folge. Sein unterer Teil drückt auf den Zapfen 104 des
Ventils 102, wodurch dieses Ventil geöffnet wird, wie in Fig. 5 gezeigt ist.
Die Teile der Einrichtung verbleiben in der oben beschriebenen Stellung, bis der Bremsleitungsdruck
auf seinen normalen Wert wiederhergestellt ist, um ein teilweises oder abgestuftes
Lösen der Bremsen zu bewirken. Wenn dies der Fall ist, kehren der Steuerventilkolben
72 und der Schieber 74 in die in der Zeichnung dargestellte Stellung zurück, und es ist nunmehr
wieder Verbindung hergestellt zwischen dem Bremszylinderdurchlaß 77 und dem Steuerventilauslaß
91.
Infolgedessen strömt Druckluft aus dem ! Bremszylinder 80 durch die Leitung 79, den
Kanal 78, die Durchlässe 77 und 91 und die Kanäle 90 und 89 nach der Kammer 88. Gleichzeitig
strömt Druckluft aus der Bremsleitung 76 zum Hilfsbehälter 87, und zwar durch die Schieberkammer
75 und den Kanal 101; die vereinigte Wirkung des Bremszylinderdruckes in
der Kammer 88 und des ansteigenden Hilfsbehälterdruckes in der Kammer 86 veranlaßt
eine Aufwärtsbewegung der Biegeplatten 82, 83 ; das Ventil 96 wird geöffnet. Infolgedessen
strömt Druckluft aus dem Bremszylinder 80 über die Kanäle 90, 89, die Kammer 88 und die
Öffnung 98 aus, bis der Bremszylinderdruck genügend vermindert ist, um zu veranlassen, daß
sich das Ventil 96 wieder schließt, also dadurch der Auslaß von Druckluft aus dem Bremszylinder
80 unterbrochen wird. Die Öffnungs- und Schließbewegungeri des
Ventils 96 sind also, wie ersichtlich, abhängig von den Beziehungen des Bremszylinderdruckes
zum wiederhergestellten Hilfsbehälterdruck; die
Abstufung des Lösens der Bremsen wird genau geregelt nach Maßgabe des Grades der Wiederherstellung
des Bremsleitungsdruckes auf seinen normalen Wert.
Der abgestufte Druckauslaß aus dem Bremszylinder 80 setzt sich, wie oben beschrieben,
fort, wenn der Bremszylinderdruck bis auf einen bestimmten niedrigen Wert gesunken ist, und
zwar in Abhängigkeit von der Stärke der Feder 107; die durch diese Feder ausgeübte Kraft
überwindet den Bremszylinderdruck, der auf die rechte Seite des Kolbens 106 einwirkt, wodurch
dieser Kolben veranlaßt wird, in die in Fig. 5 dargestellte Lage zurückzukehren. Ist
dies erfolgt, so wird die im Bremszylinder enthaltene Druckluft gänzlich ins Freie ausgelassen,
und zwar unabhägig von der Stellung des Ventils 96, durch die Kammer 88, den Kanal 118, den Durchlaß 117, die Höhlung 109,
den Kanal 119 und den Auslaß 120.
Es ist hiernach ersichtlich, daß der Schlußauslaß von Druckluft aus dem Bremszylinder
bei dieser Ausführungsform der Ventileinrichtung bewirkt wird, wenn der Bremszylinderdruck
einen bestimmten niedrigen Wert erreicht hat.
Wenn der Druck in dem Regelbehälter 85 und in der damit verbundenen Kammer 84 unter
den Hilfsbehälterdruck in der Kammer 86 fallen sollte, so wird der mittlere, im Teller 92
liegende Teil der Biegeplatte ohne Rücksicht auf die Stellung des Schiebers 108 aufwärts
bewegt, wodurch das Ventil 93 vom Sitz 94 abgehoben wird; dadurch wird das Wiederauffüllen
des Regelbehälters 85 vom Hilfsbehälter 87 ermöglicht; das Ventil 93, 94 wirkt also als ein
selbsttätiges Rückschlagventil für diesen Zweck. Die Abstufungs-Auslaßventileinrichtung nach
Fig. 5 kann Anwendung finden in Verbindung mit einem üblichen Steuerventil, indem man
den zusätzlichen Kanal 90 im Steuerventilgehäuse vorsieht, der zum Steuerventilauslaß 91
führt.
Die Erfindung ist nicht auf die besondere,
oben beschriebene Bauweise und Anordnung beschränkt, kann sich vielmehr auch in abweichenden
Ausführungsformen verkörpern, ohne vom Sinn der Erfindung abzuweichen.
Claims (9)
- Patentansprüche:i. Druckluftbremseinrichtung mit einem Steuer- oder Verteilventil bzw. -schieber zur Regelung des Ein- und Auslasses von Druckluft zum bzw. aus dem Bremszylinder nach Maßgabe der Druckschwankungen in der Bremsleitung, ferner mit einer 70' Ventileinrichtung für abgestuftes Lösen der Bremsen, die in ihrer Wirkung abhängig ist * von dem Hilfsbehälter oder Bremsleitungsdruck und dem Druck im Bremszylinder « einerseits und dem Gegendruck" einer Regelfeder oder dem in einer Regelkammer herrschenden Druck andererseits, dadurch gekennzeichnet, daß der vollständige Auslaß von Druckluft aus dem Bremszylinder sicher und schnell gegen Ende des Löse-Vorganges unabhängig von der Wirkung des Abstufungsauslaßventils erfolgt, das während dieses Vorganges unwirksam ist, um die im Bremszylinder verbleibende Luft sicher entweichen zu lassen.
- 2. Ausführungsform der Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während des Lösens der Bremsen der Auslaß von Druckluft aus dem Brems-■ zylinder zuerst nach Maßgabe des Wiederaufladens des Hilfsbehälter geregelt, weiter aber der' Auslaß von Druckluft aus dem Bremszylinder schnell und unmittelbar bewirkt wird.
- 3. Ausführungsform der Bremseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der vollständige Auslaß von Druckluft aus dem Bremszylinder durch eine Schieberbewegung (Schieber 13, 14) bewirkt wird, und zwar unabhängig von der too Bewegung dieser Schiebereinrichtung für' das abgestufte Lösen, indem diese weitere Schieberbewegung unbeeinflußt von dem Regeldruck ist.
- 4. Ausführungsform der Bremseinrichtung nach Anspruch 3, bei der die Abstufungslöseventileinrichtung (4) eine Biegeplatte (6)o. dgl. enthält, die auf der einen Seite unter Hilfsbehälterdruck und auf der entgegengesetzten Seite unter dem Druck eines Regelbehälters (1) steht, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegeplatte (6) auf einen Schieber (13) durch eine zweite Biegeplatte (27) o. dgl. einwirkt, die eine Sonderbewegung mit Bezug auf die erste Biegeplatte 115 ■ (6) auszuführen vermag.
- 5. Ausführungsform der Bremseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Biegeplatte (27) der ' Abstufungs-Auslaßventileinrichtung (4) in einem Gehäuse (Teller 24) angebracht ist, das mit der ersten Biegeplatte (6) zusammen-hängt, wobei das bewegliche Organ (Schieber 13) zwischen der ersten Biegeplatte (27) und einer Biegeplatte (5) vorgesehen ist und die Biegeplatte (5) auf der einen Seite dem Hilfsbehälterdruck und auf der anderen Seite dem im Bremszylinder herrschenden Druck unterworfen ist.
- 6. Ausführungsform der Bremseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Bewegung des beweglichen Organs (Schieber 13) der Abstufungs-Auslaßventileinrichtung (4) während des Lösens der Bremsen eine Verbindung zwischen dem Bremszylinder (9) und der Außenluft und zwischen dem Hilfsbehälter (17) und der Regelkammer (r) herstellt.
- 7. Ausführungsform der Bremseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Organ der Abstufungs-Auslaßventileinrichtung (4) einen Schieber (13) enthält, der mit einem Hilfsschieber (43) zusammenwirkt (Fig. 2).
- 8. Ausführungsform der Bremseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verbindung zwischen dem Hilfsbehälter (17, 87) und dem Steuer- oder Verteilventil (3, 71) der Vorrichtung ein Rückschlagventil (18, 102) angeordnet ist, wodurch der freie Durchgang von Druckluft vom Hilfsbehälter zum Bremszylinder (9, 80) ermöglicht wird, während der Druckluftdurchgang in entgegengesetzter Richtung verhindert wird.
- 9. Bremseinrichtung nach Anspruch 8 mit einer Abstufungs-Auslaßventileinrichtung, die eine Biegeplatte o. dgl. enthält, welche den entgegengesetzt wirkenden Drücken des Hilfsbehälter? und einer Regelkammer ausgesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das zwischen dem Hilfsbehälter (87) und dem Steuerventil (71) eingeschaltete Rückschlagventil (102) durch die Einwirkung der Biegeplatte (82) der Abstufungs-Auslaßventileinrichtung (81) geöffnet oder offen gehalten wird (Fig. 5).Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB706382X | 1929-11-25 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE574850C true DE574850C (de) | 1933-04-26 |
Family
ID=10494074
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930574850D Expired DE574850C (de) | 1929-11-25 | 1930-11-25 | Druckluftbremseinrichtung |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE574850C (de) |
FR (1) | FR706382A (de) |
NL (1) | NL34401C (de) |
-
0
- NL NL34401D patent/NL34401C/xx active
-
1930
- 1930-11-25 DE DE1930574850D patent/DE574850C/de not_active Expired
- 1930-11-25 FR FR706382D patent/FR706382A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL34401C (de) | |
FR706382A (fr) | 1931-06-23 |
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