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DE574587C - Verfahren zur Gewinnung von fuer die Immunisierung gegen Infektionen durch Infektionserreger geeigneten Vaccinen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von fuer die Immunisierung gegen Infektionen durch Infektionserreger geeigneten Vaccinen

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Publication number
DE574587C
DE574587C DEST47293D DEST047293D DE574587C DE 574587 C DE574587 C DE 574587C DE ST47293 D DEST47293 D DE ST47293D DE ST047293 D DEST047293 D DE ST047293D DE 574587 C DE574587 C DE 574587C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
isotonic
suspensions
lipoid
infectious agents
suspension
Prior art date
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Expired
Application number
DEST47293D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
JULIUS STEINFELD DR
Original Assignee
JULIUS STEINFELD DR
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Publication date
Application filed by JULIUS STEINFELD DR filed Critical JULIUS STEINFELD DR
Priority to DEST47293D priority Critical patent/DE574587C/de
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Expired legal-status Critical Current

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K39/00Medicinal preparations containing antigens or antibodies
    • A61K39/0005Vertebrate antigens

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Mycology (AREA)
  • Pharmacology & Pharmacy (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Medicines Containing Antibodies Or Antigens For Use As Internal Diagnostic Agents (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von für die Immunisierung gegen Infektionen durch Infektionserreger geeignetenVaccinen In der Immunisierungstherapie sind schon seit langer Zeit Versuche gemacht worden, für die Immunisierung an Stelle von Infektionserreger enthaltenden Lösungen Suspensionen von abgetöteten Infektionserregern zu verwenden. Für die Abtötung der Infektionserreger sind verschiedene Mittel angewandt worden, z. B. Erhitzung, Versetzung mit abtötenden Chemikalien, Einbringung in nichtisotonische Lösungen und andere auf - energische Weise die Infektionserreger abtötende Verfahren.
  • Die auf diese Weise gewonnenen Suspensionen abgetöteter Infektionserreger haben sich aber für die Immunisierung von Menschen urid Tieren gegen die Einwirkung derselben Erreger nur in beschränktem Maße bewährt. Es war immer nötig, sehr große Mengen abgetöteter Infektionserreger zu verwenden, und auch in diesem Fall war die Immunisierung oft eine nur sehr unvollkommene.
  • Es ist auch schon vorgeschlagen worden, säurefeste Bakterien, wie z. B. Tuberkelbazillen, durch Lecithinemulsionen oder durch Lecithin in Substanz zur Auflösung zu bringen -und auf diese Weise therapeutisch wirksame Präparate herzustellen. Da aber bei den früheren Vorschlägen völlig salzfreie Lecithinemulsionen verwandt wurden, so ist in diesen Fällen die Auflösung der Bakterien auf die Nichtisotonität der verwandten Lecithinemulsionen zurückzuführen. Erfindungsgemäß werden nun für die Immunisierung gegen Infektionen durch Infektionserreger geeignete Vaccine dadurch gewonnen, daß isotonische, feindisperse Lipoidsuspensionen, vorzugsweise isotonische Lecithinemulsionen oder isotonische Extrakte aus phosphatidreichen Organen, wie z. B. aus Hirnen, auf suspendierte Krankheitserreger oder auf aus ihnen gewonnene Toxine zur Einivirkung gebracht werden.
  • Durch die Einwirkungen der isotonischen feindispersen Lipoidsuspensionen auf die Krankheitserreger werden diese langsam zur Auflösung gebracht. Hierbei handelt es sich anscheinend um einen andersartigen Auflösungsvorgang als den, der bei Einwirkung nichtisotonischer Lösungen auf die Krankheitserreger stattfindet. Dies geht daraus hervor, daß nach dem neuen Verfahren Präparate erhalten werden, die nicht nur bei säurefesten Bakterien, wie z. B. Tuberkelbazillen, sondern auch bei nichtsäurefesten, eigenbeweglichen Krankheitserregern, wie Trypanosomen und Spirochäten, therapeutisch hoch wirksame Präparate darstellen. Wahrscheinlich beruht das darauf, daß die langsamere Auflösung der Infektionserreger unter der Einwirkung der isotonischen Lipoidsuspensionen wesentlich mehr den biologischen Verhältnissen entspricht als die Sprengung der Bakterienleiber durch Einwirkung nichtisotonischer Lösungen.
  • Die Durchführung des neuen Verfahrens geschieht in der- Art, daß man zu einer phosphatidreichen Lipoidsuspension, wie man sie z. B. durch Extraktion von Hirnen erhält, eine solche Menge Kochsalz zusetzt, daß die Gesamtlösung isotonisch ist. Eine derartige isotonische Lipoidsuspension wird dann dea.-Infektionserregeraufschwenunung zugesetzt. Hierdurch erfolgt eine Abtötung und Auflösung der Infektionserreger, und man erhält eine in hervorragendem Maße zur Herbeiführung der Immunität gegen die Infektion durch Erreger dieser Erregerart geeignete Vaccinlösung. Nicht nur durch die Tatsache, daß mittels der mit isotonischer Lipoidsuspensionen versetzten BakterienaufschwemmunZen keine Infektionen im Tierversuch oder Bakterienwachstum auf geeigneten Nährböden mehr hervorzurufen sind, kann die Abtötung der Infektionserreger durch die isotonischen Lipoidsuspensionen nachgewiesen werden, sondern auch durch die unmittelbare mikroskopische Beobachtung. Nach Zufügung der isotonischen Lipoidsuspensionen zu der Infektionserregeraufschwemmung verlieren, wie bei mikroskopischer Beobachtung deutlich feststellbar, zuerst die eigenbeweglichen Krankheitserreger ihre Eigenbeweglichkeit, dann schwindet allmählich die gesamte morphologische Struktur, und die Bakterien zerfallen langsam, bis sie dann gar nicht mehr mikroskopisch nachweisbar sind. Die so -erhaltenenSuspensionen sind, wie schon v orher ausgeführt, nicht mehr imstande, Infektionen hervorzurufen, wohl aber vermögen sie Tiere, denen sie.eingespritzt werden, gegen Infektionen mit derselben Erregerart zu immunisieren. Durch zahlreiche Parallelversuche ist nachgewiesen worden, daß weder durch die Einspritzung von auf andere Weise abgetöteten Infektionsaufschwemmungen noch durch Einspritzung isotonischer Lipoidemulsionen, die keine abgetöteten Bakterien enthalten, noch durch getrennte Injektionen von Infektionserregeraufschwemmungen und isotonische Lipoidsuspensionen derselbe Immunisierungseffekt zu erzielten ist.
  • Verschiedene Bakterienarten sind gegen die abtötende Einwirkung von isotonischen Lipoidsuspensionen in verschiedenem Maße widerstandsfähig. Es ist aber möglich, in jedem Falle festzustellen, ob es gelungen ist, die vorhandenen Bakterien abzutöten. Ein sicheres Kennzeichen hierfür ist das oben heschriebene mikroskopisch wahrnehmbare Phänomen. Ist es nämlich gelungen, durch den Zusatz der isotonischen Lipoidsuspensionen den allmählichen Verlust der morphologischen Struktur der Bakterien zu erhalten, so daß sie mikroskopisch nicht mehr darstellbar sind, so ist die gewonnene Suspension geeignet für die Immunisierung. Zur Sicherung könneu noch biologische Versuche (Kulturversuch, Tierimpfung) herangezogen werden. Gegebenenfalls kann, um einzelne besonders widerstandsfähige, noch nicht abgetötete Erreger zu vernichten, den gewonnenen Vaccinlösungen noch nach Durchführung der oben beschriebenen Prüfungen auf lebende Erreger ein Desinfiziens, z. B. Phenol, zugesetzt werden; hierdurch wird gleichzeitig ein Konservieren der Suspension gewährleistet. Sehr wesentlich für die zu erzielende Wirkung ist der Dispersitätsgrad der kolloidalen Suspension. Er wird vorteilhafterweise so gewählt werden, daß das einzelne Kolloidteilchen kleiner ist als die Größe de`s zur Auflösung zu bringenden Infektionserregers.
  • Ein Fortschritt gegen früher geübte Methoden der Vaccinegewinnung ist auch-noch in folgendem zu erblicken: Während z. B. zur Herstellung von Vaccine aus bluthaltigen Medien (Autovaccine usw.) Bakterienkulturverfahren notwendig waren, gelingt es durch Zusatz von isotonischen Lipoidsuspensionen zu der bluthaltigen Flüssigkeit die Bakterien mit Hilfe der isotonischen Lipoidsuspensionen zu eliminieren, wobei man Vaccine gewinnt, die aus den Krankheitserregern des befallenen Organismus direkt hervorgehen, und nicht solche aus Bakterien, die durch das Kulturverfahren oder ähnliche Methoden unter Umständen weitgehend in ihrer Virulenz abgeschwächt sind.
  • Das Verfahren der Erfindung besteht, wie schon angegeben, darin, daß man zu .einem infektionserregerhaltigen Medium :eine isotonische Lipoidsuspension möglichst solchen Dispersitätsgrades hinzufügt, daß die Lipoidteilchen kleiner sind als die abzutötenden Erreger.
  • Der Nachweis, daß die so gewonnene Suspension wirklich zur gefahrlosen Herbeiführung der Immunisierung gegen die Infektion durch dieselbe Infektionserregerart geeignet ist, wird durch die mikroskopische Beobachtung und die anderen oben schon genannten Verfahren (Kulturversuch, Tierimpfung) erbracht. Eine zur Immunisierung geeignete Lösung liegt in den Fällen vor, wenn keine lebenden Krankheitserreger in den Lipoidsuspensionen mittels der üblichen genannten Prüfungen mehr nachzuweisen sind.
  • Die Anwendbarkeit des neuen Verfahrens zur Gewinnung von zur Immunisierung geeigneten Suspensionen ist bisher vor allein an Trypanosomen, Recurrensspirochäten und Tuberkelbazillen erprobt Worden. Aber auch bei all den zahlreichen anderen Infektionserregerarten, auf die das neue Verfahren schon angewandt worden ist, wurden zur Immunisierung gegen die betreffende Erregerart geeignete Suspensionen gewonnen. Eine erschöpfende theoretische Deutung des Vorganges, durch den bei der Zufügung von isotonischen Lipoidsüspensionen zu Infektionserregern 'eine zur Immunisierung gegen diese Erregerart geeignete Lösung gewonnen wird, läßt sich vorläufig noch nicht geben. Es ist aber möglich, daß es sich um eine Steigerung der Wirksamkeit der in den Infektionserregern vorhandenen Toxine durch Absorption an Lipoiden handelt. Hierfür spricht, daß man ebenfalls zur Immunisierung geeignete Lösungen erhält, wenn man vorher abgetötete Infektionserreger mit Lipoidsuspensionen versetzt, oder wenn man aus Infektionserregern gewonnene Toxinlösungen mit Suspensionen mischt. Die beiden zuletzt genannten Arbeitsweisen sind als Abwandlungen des neuen Verfahrens anzusehen.
  • Im folgenden sind einige Versuchsergebnisse angegeben, die die Herstellung der zur Immunisierung geeigneten Suspensionen beschreiben und die erzielbaren Erfolge darlegen. Beispiel i i g aus Hirn gewonnenes Lecithin, wird in i o ccm Äther zur Lösung gebracht. Zu dieser Lösung werden io ccm o,gprozentiger Kochsalzlösung zugesetzt. Das Gemisch wird in einem kochfesten Kolben langsam im Wasserbad erhitzt und der Äther vertrieben. Man gewinnt so eine feindisperse isotonische Leci.-thinsuspension. Zu 5 ccm dieser Suspension werden z ccm trypenosomenhaltiges, gerinnungsgeschütztes Blut zugesetzt, worauf i o Minuten lang geschüttelt wird. Daraufhin erfolgen mikroskopische Dunkelfelduntersuchungen, wobei zu erkennen ist, daß die Trypanosomen schon verhältnismäßig unbeweglich sind und nahezu vor ihrem Zerfall stehen. Der fortschreitende Zerfall wird im Mikroskop verfolgt. Nunmehr wird das Gemisch scharf abzentrifugiert, wodurch die Blutkörperchen abgeschieden werden. Die so gewonnenen kolloidalen Lösungen. stellen gebrauchsfertige Vaccine dar, die nun beliebig verdünnt werden können und gegebenenfalls zur Konservierung zeit einem geringen Zusatz von organischem Desinfiziens versetzt werden. Mit derartigen Suspensionen werden Tiere in tageweisen Abständen behandelt, wodurch Infektionsschutz gegen eine nachzufolgende Impfung mit derselben Erregerart gewährleistet wird. Beispiel z zog fein zerriebenes Rinderhirn werden mit ioo ccm 96prozentigen Alkohols extrahiert. Der so gewonnene wasserklare Extrakt wird über dem siedenden Wasserbad verdampft und der Rückstand in i o ccm Äther aufgelöst. Zu dieser Lösung werden io ccm o,gprozentiger Kochsalzlösung zugesetzt. Aus dem Gemisch wird durch vorsichtiges Verdampfen nunmehr der Äther vertrieben. Man erhält so eine feindisperse phosphatidreiche Suspension. Zu dieser Suspension werden wiederholt gewaschene Recurrensspirochätenzugesetzt, die von Ratten auf dem Höhepunkt ihrer Infektion gewonnen waren. Mikroskopische Kontrolle auf eingetretenen Spirochätenzerfall wie in Beispiel i. Außerdem wird zur Sicherung des reingetretenen Spirochätenzerfalls eine biologische Prüfung (Tierversuch) durchgeführt. Nach der Feststellung, daß keine lehenden Krankheitserreger mehr vorhanden waren, wird die Suspension zur Befreiung von gegebenenfalls groben Bestandteilen scharf abzentrifugiert. Die überstehende Flüssigkeit stellt die gebrauchsfertige Suspension dar, mit der sich, wie bei Beispiel i, durch mehrmalige Vorbehandlung der Versuchstiere ein Infektionsschutz gegen nachfolgende Impfung mit Recurrensspirochäten erzielen läßt.

Claims (1)

  1. PATENT ANSI'RÜC1II?: i. Verfahren zur Gewinnung von für die Immunisierung gegen Infektionen durch Infektionserreger geeigneten Vaccinen durch Eimvirkung von feindispersen Lipoidsuspensionen, vorzugsweise einer Lecithinerriulsion oder einem Extrakt aus einem phosphatidreichen Organ, wie z. B. Hirn, auf die suspendierten Krankheitserreger oder die aus ihnen gewonnenen Toxine, dadurch gekennzeichnet, daß isotonisclie Lipoidsuspensionen, z. B. isotonische Lecithinsuspensionen oder isotonische Extrakte aus phosphatidreichen Organen, Verwendung finden. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man so viel von der isotonischen Lipoidsuspension zu den Infektionserregern hinzufügt, daß diese in durch genaue mikroskopische und biologische Kontrolle verfolgbarer Weise zum vollständigen Zerfall gebracht werden. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Zufügung der die Infektionserreger zur Auflösung bringenden isotonischen Lipoidsuspension zwecks Konservierung der Lösung und sicherer Abtötung einzelner besonders widerstandsfähiger Erreger ein Desinfiziens, z. B. Phenol, der Lösung zugegeben wird.
DEST47293D 1931-03-15 1931-03-15 Verfahren zur Gewinnung von fuer die Immunisierung gegen Infektionen durch Infektionserreger geeigneten Vaccinen Expired DE574587C (de)

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