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Anzeigevorrichtung für Neigungswaagen Es sind bereits Neigungswaagen
finit rotierendem Zeiger bekannt, bei denen zur Vermeidung der für das genaue- Wiegen
schädlichen gleitenden Reibung der Zeigerwelle der Ausschlag des Neigungshebels
durch biegsame Bänder auf die Zeigerwelle übertragen und diese möglichst mittels
rollender Reibung auf beweglichen -Kurvenbahnen gelagert und gedreht wird. Bei den
bisherigen Waagen dieser Art wären zu diesem Zwecke entweder in nur zwei Richtungen'
laufende biegsame Bänder oder nur mittels des Näag= hebelsystems bewegte- Kurvenbahnen
vorgesehen, wobei aber eine zur' Erreichung der beständig vollkommenen Genauigkeit
erwünschte unveränderte Lage der Zeigerwelle im Raume auch während der- Bewegung
nicht erreicht werden konnte. Es wurden zwar auch Neigungswaagen dieser Art bekaünt,
bei welchen sowohl- in zwei Richtungen Iaufende biegsame Bänder oder Bänderpaare
als auch bewegliche , Rollbahnen zur Lagerung der Zeigerwelle vorgesehen waren;
doch wären diese Rollbahnen als vom bewegten -_Hebelsystem der Waage unabhängige,
im. Gewicht ausgeglichene Pendel ausgebildet, deren (das Rollen mit der Zeigerwelle
ermöglichende) Bewegung durch die mittels der. Bänder gedrehte Zeigerwelle selbst
hervorgerufen wurde,- was eine unnötige, nachteilige Be= lastung der Zeigerwelle
bedeutete: Gemäß der Erfindung wird bei solchen bekannten Waagen mit mindestens
drei in verschiedenen Richtungen beweglichen Antriebs-und Stützgliedern für die
Zeigerwelle zwecks Erzielung einer unveränderten - Lage der Zeigerachse im Raum
einerseits und einer reinen rollenden Bewegung der Zeigerwelle auf den Stützgliedern
andererseits jedes der Antriebs- und Stützglieder von -dem Hebelsystem der Waage
unmittelbar angetrieben und mit ihm bewegt, wobei die Bewegungen nach Größe und
Richtung derart zu bemessen sind,. daß der genannte- Zweck erreicht wird.
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Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung wird die Zeigerwelle in bekannter
Weise durch zwei biegsame Bänder, die auf ihr nach entgegengesetzten Richtungen
aufgewickelt sind, vom Hebelsystem der Waage angetrieben und rollt dabei auf einer
ebenfalls von der Waage bewegten Stützfläche ab; gegen die sie durch die aus ihrem
Eigengewicht und den Zugkräften der Antriebsbänder o. dgl. resultierende, Kraft
angepreßt wird. Die Rollbewegungen der Zeigerwelle und -ihrer Stützfläche sind dabei
derart bemessen; daß die Zeigerwelle. nur gedreht wird, ohne eine Verschiebung in
der zu ihrer Achse -senk= rechten- Ebene zu erfahren.
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Die Antriebsbänder sind dabei in bekannter Weise. auf kurvenförmigen
Segmenten befestigt; die vom Hebelsystem der Waage bewegt werden, während die Stützfläche
aus einer kurvenfömigen.Doppelschneide besteht, die am Neigungshebel angebracht
,ist und mit diesem gedreht wird.
Die Aufwickelfläche des einen
Antriebsbandes kann dabei gleichzeitig Stützfläche für die Zeigerwelle sein.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Stützglied
an einer senkrechten Stange befestigt, die mit den vom Hebelsystem der Waage bewegten
Segmenten für die Antriebsbänder verbunden ist. Dabei kann in besonderer Ausführungsform
das Segment des einen Antriebsbandes gleichzeitig wieder Stützfläche für die Zeigerwelle
sein.
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In der Zeichnung sind vier Ausführungsformen beispielsweise schematisch
dargestellt.
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Abb. i ist eint schematische Vorderansicht der ersten Ausführungsform,
bei der die Zeigerwelle auf einer mit dem Neigungsgewicht verschwenkten kurvenförmigen
Stützfläche abrollt.
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Abb. 2 stellt einen Teil einer zweiten Ausführungsform dar, bei der
das Segment des einen Antriebsbandes gleichzeitig Stützfläche der Zeigerwelle ist.
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Abb.3 zeigt in schematischer Vorderansicht eine dritte Ausführungsform,
bei der diekollfläche an einer mit den beiden Segmenten für die Antriebsbänder verbundenen
Stange befestigt ist.
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Abb. q. zeigt schematisch einen Teil einer vierten Ausführungsform,
bei der die nach Abb.3 angeordnete Stützfläche gleichzeitig Aufwickelfläche für
das eine Antriebsband ist.
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Bei der . Ausführungsform gemäß Abb. i stützt sich die Lastschale
i auf die Schneiden 2 und 3 des Waagebalkens q.,. der in einer Gabel 5 gelagert
ist. Der Waagebalken q. ist mittels einer Zugstange 6 mit dem kürzeren Arm 8 eines
in einer Gabel 7 gelagerten zweiarmigen Hebels verbunden, auf dessen längerem Arm
9 ein die Lastschale i, den Waagebalken ¢ und das mit diesem verbundene Armsystem
ausgleichendes, einstellbares Tarägewicht io angeordnet ist. Das äußere Ende des
Waagebalkens q. ist mittels der Zugstange ii über die Schneide i2 mit einem Arm
13 verbunden, der mit den Armen 1q. und den gebogenen Schneiden oder Rollbahnen
25 sowie mit dem Neigungsgewicht 15 ein um die Schneide 16 schwingendes starres
Ganzes bildet. Auf dem einen Arm 14 des Neigungsgewichtes 15 ist ein Kreissegment
17 befestigt, an dessen oberem Ende das eine Ende eines Bandes i8 befestigt ist,
während das andere Ende dieses Bandes auf eine Walze 21 von kleinerem Durchmesser
der den Zeiger 19 tragenden Welle 2,o gewickelt und an ihr befestigt ist.
An der Walze 22 von größerem Durchmesser der Zeigerwelle ist ein Band 23 befestigt,
dessen anderes Ende mit einem am Arm 9 angeordneten Segment 24 verbunden ist. Die
Welle 2o ruht auf den als Schneiden ausgebildeten Rollbahnen 25.
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Die zweite Ausführungsform (Abb.2) weicht bezüglich der Anordnung
der Teile von der ersten Ausführungsform ab. Die an dem Band 18 hängende, durch
das Band 23 beeinflußte Welle 2o liegt an dem Segment 17 an, welches, außer
daß. @es das Band 18 trägt und führt, auch als Rollbahn ausgebildet ist und die
Rolle oder Walze 2,1 führt.
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Die Ausführungsformen gemäß Abb.3 und q. zeigen schon größere Abweichungen,
indem das Austarieren der Lastschale und der mit ihr verbundenen Teile nicht unmittelbar
vom Waagebalken q. aus geschieht, sondern unter Vermittlung der Teile i i, 12, 13,
1q.,
6, 8 durch den Drehpunkt 16 des Neigungsgewichtes mittels des Taragewichtes io.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied besteht darin, daß die die Welle 2o tragende
Rollbahn bei beiden Ausführungsformen auf der Zugstange 6 angeordnet ist. Während
bei der Abb. 3 das Band 18, ähnlich wie in Abb. i, mittels des auf dem Arm
1q. befindlichen Segmentes 17 bewegt wird, dient bei der Abb. q., ähnlich wie bei
der Ausführung nach Abb. z, die Stützfläche der Zeigerwelle gleichzeitig als Aufwickelfläche
für das eine Antriebsband, wodurch ein besonderes Segment überflüssig wird. Außer
diesen Lösungen sind natürlich auch andere den Grundgedanken derErfindungen enthaltendeAusführungsformen
möglich.
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Das Wiegen geht folgendermaßen vor sich: Unter der Wirkung der auf
die Lastschale i gelegten Last schwingt das Neigungsgewicht 15 unter Vermittlung
des Waagebalkens q. und der Zugstange i i in der Richtung des Pfeiles a aus, und
zwar so weit, bis die waagerechte Projektion seines Arms derart zunimmt, daß das
durch das Neigungsgewicht verursachte Moment gleich wird dem durch die Last auf
dein Arm 13 verursachten Moment (Abb. i). Mit dem Neigungsgewicht 15 schwingt
in gleichem Maße das Taragewicht io aus. Beim Ausschwingen des Neigungsgewichtes
15 zieht das Segment 17
das Band 18 mit sich und trachtet hierdurch
die Welle zu heben. Da aber das Segment 24 gleichzeitig und in entsprechendem Maße
das Band 23 nachläßt, hebt sich die Welle nicht, sondern rollt auf den unter derselben
sich fortbewegenden Rollbahnen 25. Diese Bewegung der Rollbahnen und Bänder ist
bezüglich der Welle eine zwangsläufige, und es kann zwischen diesen Teilen nur eine
rein rollende Bewegung auftreten. Im Wesen ist der Wiegevorgang bei den anderen
Ausführungsformen derselbe.
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Die Walzen 2 i und 22 auf der Zeigerwelle haben verschiedene Durchmesser
und bilden
sozusagen eine Differentialschnecke, demzufolge die während
der Drehung der Welle sich ab- und aufwickelnden Bandlängen auch verschieden sein
werden. Die die Bänder bewegenden Segmente besitzen daher bei gleicher Ausschwingung
entsprechend den Durchmessern 21 und 22 verschieden lange Arme 14 und g. Bei den
einzelnen Ausführungsformen wird hierdurch verhindert, daß sich die Welle infolge
ihres Eigengewichtes senkt, da infolge Drehung der letzteren mit einer gewissen
Gradanzahl von der Walze 2 r eine geringere Bandlänge sich abwickelt, als die Walze
22 während dieser Drehung aufwickelt.
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Bei sämtlichen beschriebenen Lösungen wird die zentrale Lage der Zeigerwelle
durch die nach mindestens drei verschiedenen Richtungen bewegten Antriebs- bzw.
Stützglieder gesichert, und zwar durch zwei Bänder 18,.23 und eine Rollbahn 25 bzw.
17, die insgesamt mit dem Hebelsystem der Waage verbunden sind und derart zwangsläufige
Bewegungen ihrer Größe und Richtung nach vollführen, daß sie dieZeigerwelle auch
währendihrerDrehung sicher in zentraler Lage halten. Eine Längsverschiebung der
Welle wird dabei gegebenenfalls durch an sich bekannte Abschrägungen an der Welle
verhindert.