DE573233C - Verfahren zur Behandlung von Rohkautschuk - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von RohkautschukInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08C—TREATMENT OR CHEMICAL MODIFICATION OF RUBBERS
- C08C19/00—Chemical modification of rubber
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Description
Bei der Verarbeitung des Rohkautschuks ist man genötigt, um ihn zwecks Beimengung
von Füllstoffen genügend weich oder knetbar zu machen; die Kautschukmasse einer starken
Mastikation zu unterwerfen, deren Dauer jedoch eine gewisse Grenze nicht überschreiten
darf, da die zu lange Mastikation das Verhalten beim Vulkanisieren und die Eigenschaftendes
fertigen Erzeugnisses beeinträchtigt. Es "sind zwar bestimmte Erweichungsmittel vorgeschlagen worden, die die Mastika-■
tion ganz oder teilweise entbehrlich machen sollen, sie haben sich aber nicht als. brauchbar
erwiesen. Ferner wurde zu demselben Zweck des Weich- oder Knetbarmachens angestrebt,
den Rohkautschuk in einer nicht oxydierenden Atmosphäre, z. B. entlüfteten
Dämpf, zu behandeln, jedoch.mit negativem Erfolg, "da der Rohstoff nach der Behandlung
noch spröder wurde und eich nur schwer vulkanisieren
ließ. Versucht man hingegen den gewalzten Rohkautschuk in natürlichem wasserhaltigem
Zustande, z. B. als Blätter, einer höheren Temperatur von etwa 1500 unter
Luftzutritt auszusetzen, so hat sich gezeigt, daß die Masse infolge ihrer Klebrigkeit für
die Verarbeitung ungeeignet wurde und nur geringe Haltbarkeit besaß. Die Erfindung
■ hat den Zweck, die Überführung des Rohkautschuks
in den erweichten knetbaren Zustand zu bewirken, ohne gleichzeitig die Nachteile
der geringen Haltbarkeit, ungenügenden Vulkanisiergrades und nachträglicher Sprödigkeit
hervorzurufen. Zu diesem Zweck setzt man erfindungsgemäß den Rohkautschuk in
trockenem Zustande ohne mechanische Bearbeitung und mit möglichst großer Berührungsfläche
einem oxydierenden Mittel, wie z. B. Luft, bei einer Temperatur von 165
bis 1750 einige Zeit aus und senkt diese Temperatur
unter weiterer Einwirkung des oxydierenden Mittels auf etwa 500, bis eine Gewichtszunahme
von wenigstens etwa 0,5 °/o und vorzugsweise eine .solche von etwa 2 °/o
und darüber erfolgt ist. Zweckmäßig wird dabei die Masse vor dem Oxydieren in einer
inerten Atmosphäre, vorzugsweise im Vakuum, so weit, daß sie im wesentlichen wasserfrei
wird, jedoch auf niedrigere Temperatur als beim Oxydieren, erhitzt.
Die Zeitdauer des Erhitzens im Vakuum kann wesentlich, und zwar bis auf ein Drittel
abgekürzt werden, wenn man z. B. die Kautschukbrocken, falls dieselben sich nach der
Behandlung in der Naßmühle in feuchtem Zustände befinden, einem Vortrocknen unter-
wirft. Dieses Vortrocknen kann entweder durch Frischluft oder durch Wärme allein
oder zweckmäßiger durch Heißluftstrom bewerkstelligt werden.
Die Zeit und die Temperatur des Erhitzens • des Kautschuks sowohl im Vakuum bzw. unter vermindertem Druck als auch bei der Oxydation hängen von der besonderen Beschaffenheit und der Gestalt der Kautschukmasse und
Die Zeit und die Temperatur des Erhitzens • des Kautschuks sowohl im Vakuum bzw. unter vermindertem Druck als auch bei der Oxydation hängen von der besonderen Beschaffenheit und der Gestalt der Kautschukmasse und
ίο dem gewünschten Weichheitsgrad aib und werden
durch Vorversuche bestimmt. Als allgemeiner Anhaltspunkt kann angegeben werden, daß die Temperatur im Vakuutribehälter 140°
nicht überschreiten soll, während die Oxydation in den Grenzen zwischen 165 bis 1750
bewirkt wird.
Wie erwähnt, erfolgt die Behandlung des Kautschuks in zerkleinerter Gestalt, wie
Brocken und ähnliches. Die Verwendung von Kautschukblättern ist zwar unter Umständen
zweckmäßiger, bietet jedoch einige Schwierigkeiten, wenn man einen besonders hohen
Weichheftsgrad erzielen will, d. h. solchen, der bei Verwendung von Brocken ohne weitereis
erzielbar ist. Es wird ferner eine größere Gewichtszunahme bei der Behandlung der
Brocken als bei solcher der Blätter festgestellt. Die Blätter müssen jedenfalls, um die Wirkung
zu verbessern, von möglichst geringer Dicke zur Verwendung kommen.
Nachfolgende Beispiele erläutern das Verfahren in Anwendung auf das brockenartige
und das blattartige Rohmaterial.
200 kg roher Plantagenkautschuk (Crepe-, Block- oder Plattenmasise) werden in verhältnismäßig
kleine Stücke geschnitten. Je 25 kg des geschnittenen Materials werden in einer Werner-Pfleiderer- oder Baker-Perkinis-Wasch-
und1 Zerkleinerungsmaschine zu feinen Brocken vermählen, die Maschine wird
entleert, weitere 25 kg eingefüllt und die Behandlung fortgesetzt, bis die ganze Masse von
200 kg in Brocken verwandelt worden ist. Die nasse Masse wind dann auf die Platten
eines Paßburg-Vakuumtrookners aufgeladen und die Temperatur der Trockenkammer zunächst
auf 170 bis 175° dadurch gesteigert, daß man durch die Heizmantelplatten gespannten
Dampf von 7 bis 8 kg pro Quadratzentimeter Druck hindurchgehen läßt. Die
Trockenkammer wird luftdicht abgeschlossen und die Vakuumpumpe angelassen, bis der
Druck in der Trockenkammer auf einige Millimeter Quecksilbersäule sinkt. Das Erhitzen
unter Vakuum wird während etwa zwei Stunden fortgesetzt, wobei die Temperatur, in der
Mitte der Schicht von etwa 25 mm Dicke gemessen, etwa 140° betragen soll. Nachdem
das Vakuum aufgehoben worden ist, wird Luft zu der Trockenkammer zugelassen und das Erhitzen
noch während etwa 3/4 Stunden bei 165
bis 175 ° fortgesetzt, indem man durch die Heizplatten den gespannten Dampf von dem
genannten Druck durchtreten läßt.
Die Platten werden dann a/us der Trockenkammer
herausgenommen und eine über der andern derart aufgeschichtet, daß zwischen je
zwei benachbarten Platten ein freier Zwischenraum übrigbleibt und Luft über die
Oberflächen der Masse auf jeder Platte frei umlaufen kann. Nach Verlauf von etwa 45
Minuten ist nunmehr die Temperatur der Masse auf etwa 500 gefallen. Während dieses
allmählichen Kühlens in Gegenwart von Luft wird ein Wechsel in der Beschaffenheit und
Aussehen der Kautschukoberfläche festgestellt, welche fettähnlich wird. Es ist gefunden
worden, daß eine Gewichtszunahme der Masse erzielt worden ist, welche etwa
2°/0 beträgt, mit anderen Worten, daß man aus 200 kg Rohkautschuk 204 kg Weichkautschuk
erhalten hat.
Nach dem Abkühlen wird die Masse in einem mit Dampfmantel versehenen Mischer,
welcher vorher auf etwa 87 bis 90 ° vorerhitzt wurde, während 3 bis 5 Minuten geknetet,
um sie zu homogenisieren und in einen zum Mischen geeigneten Zustand zu verbringen.
Bei diesem Homogenisieren empfiehlt es sich, die Knetmaschine vor dem Einbringen
der Masse auf die genannte Temperatur vorzuerhitzen.
Blattkautschuk von etwa 9mm Dicke wurde in ähnlicher Weise wie in Beispiel r behandelt.
Die erweichende Wirkung ist weniger ausgesprochen als bei Brockenkautschuk. Die Gewichtssteigerung ist ebenfalls geringer,
nämlich nur 0,5 bis 0,75°/0.
Der so hergestellte Weichkautschuk kann eine wesentlich größere Menge von Füllstoffen
als der gewöhnliche oder solcher aufnehmen, der durch Erhitzen in Dampfatmosphäre
vorbehandelt worden ist, und unterliegt auch viel weniger dem vorzeitigen Vulkanisieren
oder Überhitzen, besonders wenn die Masse stark wirkende Beschleuniger enthält. Die nachfolgenden Arbeiten des Knetens,
Mischens, Kalanderüs, Rohrzdebens oder
Pressens können ferner rascher und mit geringerem Verbrauch der Maschinenkraft bewirkt
werden. Die Erleichterung des Knetens und Mischens tritt namentlich dann hervor, wenn
man größere Mengenverhältnisse von Füllstoffen,
besonders trockenen, verwendet, die sich sonst schwierig verarbeiten lassen. Es ist gefunden worden, daß solches Mischen in
etwa einem Fünftel der sonst erforderlichen Zeit ausgeführt werden kann. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, daß sich die Masse unbeschränkte Zeit ohne Veränderung hält, so
daß man große Vorräte herstellen kann. Beim Kalandern wird beobachtet, daß sich die Geschwindigkeit
des Kalanders ohne Nachteil wesentlich steigern läßt. Beim Rohrziehen
oder Pressen durch Mundstücke und Herstellung von Kabeln wird der Vorteil erreicht,
daß die Rohre eine wesentlich glattere Oberfläche erhalten, was ebenfalls beim Kalandern
der Fall ist.
Der Weichkautschuk eignet sich ebenfalls für die Herstellung von mehr oder weniger
zähflüssigen Lösungen zwecks Kautschukie-
»5 rens von Geweben durch Tränken oder Zerstäuben, da die Zähflüssigkeit solcher Lösungen
wesentlich geringer ist als diejenige aus dem gewöhnlichen Knetkautschuk hergestellter,
wodurch es möglich ist, mit wesentlich
so geringeren Mengen des Lösungsmittels auszukommen.
Ferner ist der übliche Zusatz von erweichendem Faktis überflüssig. Insbesondere hat sich die Verwenidung des Weichkautschuks
für die Fabrikation von Kautschuksohlen, Radreifen, Luftmänteln, Bodenbelagplatten, PflasterungsblöGken und ähnlichen
Baustoffen als nützlich erwiesen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Behandlung von Rohkautschuk, dadurch gekennzeichnet, daß
man denselben in trockenem Zustande ohne mechanische Bearbeitung und mit möglichst großer Berührungsfläche einem
oxydierenden Mittel, wie z. B. Luft, bei einer Temperatur von 165 bis 175° einige
Zeit aussetzt und diese Temperatur dann unter weiterer Einwirkung des oxydierenden
Mittels auf etwa 50 ° senkt, bis eine Gewichtszunahme von wenigstens· etwa
0,5 °/0 und vorzugsweise eine solche von etwa 2°/0 und darüber erfolgt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweckmäßig vorgetrocknete
Rohkautschuk vor dem Aussetzen dem oxydierenden Mittel, dem Vakuum,
bei höherer Temperatur, vorzugsweise 140 °, in der Masse gemessen, ausgesetzt,
das Erhitzen während einer verhältnismäßig kurzen Zeit nach dem Aufheben des Unterdruckes, vorzugsweise bei 165
bis 1750, fortgesetzt und alsdann der erhitzte Kautschuk unter oxydierendem
Einfluß, z. B. in einem Luftstrom, abkühlen gelassen wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB85031A GB368902A (en) | 1931-01-09 | 1931-01-09 | Improvements in and relating to the manufacture of rubber |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=9711548
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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- 1931-01-09 GB GB85031A patent/GB368902A/en not_active Expired
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1932
- 1932-01-04 NL NL59743A patent/NL33807C/xx active
- 1932-01-05 DE DEU11581D patent/DE573233C/de not_active Expired
- 1932-01-06 BE BE385456A patent/BE385456A/fr unknown
- 1932-01-06 FR FR729268D patent/FR729268A/fr not_active Expired
Also Published As
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---|---|
FR729268A (fr) | 1932-07-21 |
GB368902A (en) | 1932-03-17 |
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BE385456A (fr) | 1932-02-29 |
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