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Hängetrockner . Die vorliegende Erfindung dient dazu, die Vorzüge
des Hängetrockners auch für Kreppstoffe und andere, schwer zu behandelnde feine
Ware verwenden zu können. Bisher konnte man Kreppstoffe oder besonders dünne Ware
und solche, die shrinkfrei die Trockenanlage verlassen sollen, im Hängetrockner
nicht behandeln, weil durch das Gewicht der Schleifen der Kreppstoffcharakter verlorengeht
oder im anderen Falle durch Einknickungen der Salleisten Faltenbildungen entstehen.
Der Hängetrockner muß daher so eingerichtet sein, daß er, falls Kreppstoff oder
eine andere empfindliche Ware behandelt werden soll, sich für kurze Faltenlängen
einrichten läßt. Aber selbst auch in diesem Falle muß dann der Hängetrockner sehr
sorgfältig überwacht werden, weil durch die Schrumpfung der Ware die Länge der Hängefalten
dem Ausgang der Ware zu sich verändert, meistens immer kürzer wird; ja es wiederholt
sich sogar sehr häufig der Fall, wo sich innerhalb desselben Stückes die sich dem
Ausgang nähernden Faltenlängen je nach dem Schrumpfungsgrad gerade dieses Gewebeteiles
verschieden ändern. Es muß daher die die Einrichtung bedienende Person ständig eine
der drei Geschwindigkeiten, Zulauf, Ablauf, Kettengeschwindigkeit, ändern.
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Um die Überwachung dieses Vorganges auszuschalten, ist eine Tastervorrichtung
unterhalb der letzten Schleife angeordnet, die bei normaler Schleifenlänge in ihrer
Mittelstellung gehalten wird. War die Warenschrumpfung zufällig größer als normal,
dann wird naturgemäß die lefzte Schleife kürzer, und der Fühler schlägt nach einer
Richtung aus, so daß bei elektrischer Anordnung durch die entstehende Kontaktbildung
die Geschwindigkeit des Warenabzuges verringert wird. Ist die Warenzuführung im
Verhältnis zum Warenabzug zu groß oder die Schrumpfung des Gewebes zurückgegangen,
dann wird die letzte Schleife länger und dadurch der Fühler in entgegengesetzter
Richtung bewegt und ein anderer Kontakt geschlossen. Dadurch erfolgt bei elektrischer
Anordnung eine entgegengesetzte Schaltung des Motors und dadurch eine momentan vergrößerte
Warenabzuggeschwindigkeit, d: h. das, was bisher eine Person in mühevoller Arbeit
zu überwachen hatte, wird durch die vorliegende Erfindung selbsttätig durchgeführt.
Die Einrichtung ist gleichzeitig so gestaltet, daß sie in der Höhenrichtung verstellbar
ist, so daß man bei verschiedenen Faltenlängen ein und dieselbe Einrichtung gebrauchen
kann. Schon der besseren Wirtschaftlichkeit wegen wird man bei Geweben, bei denen
man es mit jenen Schwierigkeiten., die Krepp und sonstige empfindliche Gewebe ergeben,
nicht zu tun hat, wesentlich längere Hängefalten wählen. Die Hängefalten werden
dadurch gebildet, daß das Gewerbe über Stäbe gehängt ist, die zusammen eine in sich
geschlossene, gleichmäßig weiterwandernde Stabkette bilden.
Bei
besonders feinem und Kreppgewebe können aber sehr leicht Druckstellen hervorgerufen
werden. Um diese zu vermeiden, sollen die Stäbe in an sich bekannter Weise kontinuierlich
gedreht werden, was hier. dadurch erreicht wird, daß jeder Stab mit einem Kettenrädchen
versehen ist und daß die sämtlichen Kettenrädchen in eine darunter oder darüber
laufende gemeinsame Kette eingreifen, so daß die Drehbewegung der Stäbe ohne jegliche
Unterbrechung vor sich geht.
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Die Zeichnung zeigt durch Abb. i ein Ausführungsbeispiel eines durch
den Erfindungsgegenstand steuerbaren Hängetrockners in schematischer Darstellung
von der Seite gesehen und in Abb.2 die Fühlervorrichtung gemäß der Erfindung an
dem rückwärtigen Teil einer anderen Ausführungsform eines Hängetrockners. In Abb.
3 ist ein Teilschnitt von Abb. 2 nach III-III gezeigt.
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In dem Gehäuse 4 der Trockenvorrichtung sind die Wellen 5 mit: den
Kettenrädern 6 für die Stabkette 7 angeordnet. Die eine der Wellen 5 übermittelt
den Antrieb von der Antriebswelle 8 über ein Geschwindigkeitswechselgetriebe g und
ein Vorgelege io. Hinter dem Geschwindigkeitswechselgetriebe g sitzt auf der Welle
i i ein Kettenrad 12, das mittels Kette 13 auf das Kettenrad 14 eines Geschwindigkeitswechselgetriebes
15 treibt, an welches durch ein Vorgelege 16 die Welle 17 angeschlossen ist. Durch
Kegelradgetriebe 18 wird von dieser Welle 17 aus die Einlaufwalze ig angetrieben.
Das andere Ende der Welle 17 steht durch ein Geschwindigkeitswechselgetriebe 2o
und ein Vorgelege 21 mit der Auslaufwalze 22 in Verbindung.
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Parallel zur Arbeitsbahn der Stabkette 7 läuft eine Kette 23, die
durch ein Vorgelege 24 mittels einer Kette 25 von der Welle der Einlaufwalze ig
angetrieben ist. Jeder Stab 26 der Stabkette 7 trägt ein Zahnrad 27, das während
des Arbeitsganges mit der Kette 23 in Eingriff steht. Die einzelnen Stäbe 26 werden
daher beim Durchlaufen des oberen Teiles ihres Kreislaufes entsprechend der Art
des Vorgeleges 24 schneller oder langsamer um ihre eigene Achse gedreht.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die folgende: ' Die zu trocknende
Gewebebahn 28 tritt über die Einlaufwalze ig in die Trockenvorrichtung ein und legt
sich in Schleifenform über die Stäbe 26 der Stabkette 7. Da nun der Antrieb der
Einlaufwalze ig vom Antrieb der Stabkette 7 abgeleitet ist und mit Hilfe des Geschwindigkeitswechselgetriebes
15 die Drehzahl der Welle 17 und damit der Einlaufwalze ig geregelt werden kann,
so liegt es in der Hand des die Vorrichtung Bedienenden, die Länge der Stoffbahnschleifen
beliebig einzustellen. In gleicher Weise wird die Walze 22 des Auslasses in Abhängigkeit
von der Drehzahl der Einlaufwalze ig angetrieben. Um 'nun zu vermeiden, daß bei
krumpfender Ware mehr Stoff abgezogen wird als in die Vorrichtung einläuft und dadurch
die Schleifen nach und nach verschwinden, läßt sich die Drehzahl der Auslaufwalze
22 gegenüber der Einlaufwalze ig durch die Fühlerv orrichtung gemäß der Erfindung
(in Abb, i nicht angedeutet) so regeln, daß dadurch der Krumpfwirkung Rechnung getragen
wird. Während des Arbeitsganges der Stabkette, also zwischen Einlauf und Auslauf
der Stoffbahn, erhalten die einzelnen Stäbe 26 durch die Kette 23 eine Drehbe-,vegung
um ihre eigene Achse, so daß immer andere Teile der Stoffbahn mit den Stäben in
Berührung kommen und Druckstellen, die namentlich bei besonders feinem Gewebe auftreten
können, vermieden werden. Auch wird bei Kreppware hierdurch der Kreppeffekt ein
vollkommen gleichmäßiger, was nicht erreicht würde, wenn die Stoffbahn während des
Durchganges durch die Trockenvorrichtung immer mit den gleichen Stellen mit den
Stäben in Berührung bleibt. Die Einstellung der Schleifenlänge ist, wie ersichtlich,
eine vollkommen beliebige, so daß die Vorrichtung der Eigenart des betreffenden
zu behandelnden Gewebes in weitgehendstem Umfange angepaßt werden kann.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb.2 erfolgt der Antrieb der Auslaufwalze
22 durch einen Elektromotor 29 unter Zwischenschaltung eines Vorgeleges 3o. Der
Motor 29 ist hierbei so eingerichtet, daß seine Drehzahl in den notwendigen Grenzen
geregelt werden kann, und zwar geschieht diese Regelung in Abhängigkeit von der
Schleifenlänge der Stoffbahn. Zu diesem Zwecke ist am Auslaufende der Vorrichtung
in senkrechter Richtung einstellbar ein Träger 31 angeordnet, in welchem verschwenkbar
eine waagerechte Welle 32 gelagert ist. An dieser Welle sind Fühler 33 angeordnet,
die mit dem Scheitel der Schleifen in Berührung treten. Mit der Welle 32 ist durch
eine Stange 34 ein beweglicher Kontakt 35 verbunden, der zwischen zwei feststehenden
Köntakten 36 und 37 steht. Die Welle 32 einerseits und die Kontakte 36 und 37 andererseits
stehen elektrisch mit dem Motor 29 so in Verbindung, daß bei Stromschluß über dem
Kontakt 36, der hervorgerufen wird, wenn die Stoffbahnschleifen zu lang geworden
sind und die Fühler 33 nach unten verschwenkt werden, die Geschwindigkeit des Motors
29 zunimmt, während im anderen Falle, also bei Stromschluß
über
den Kontakt 37, infolge zu kurzer Stoffbahnschleifen die Geschwindigkeit des Motors
29 verringert wird. In der Mittelstellung, wie aus der Abb.2 ersichtlich, wird über
keinen der beiden Köntakte der Strom geschlossen, was ein Zeichen dafür ist, daß
die Geschwindigkeit des Motors 29 richtig auf die Einlaufgeschwindigkeit des Gewebes
eingestellt ist.
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An Stelle der elektrischen Fühlereinrichtung kann natürlich auch eine
beliebige andere treten, die auf mechanischem, pneumatischem oder hydraulischem
Wege den Antrieb der Auslaufwalze beeinflußt. Auch bei der Einrichtung gemäß Abb.
r kann eine derartige Fühlereinrichtung angeordnet sein, die das Geschwindigkeitswechselgetriebe
2o steuert, so daß, sobald die Schleifenlänge durch das Geschwindigkeitswechselgetriebe
15 eingestellt ist, die Vorrichtung bezüglich der Einstellung der Auslaufgeschwindigkeit
sich selbsttätig regelt.