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Halteecke zum Befestigen von Karten und Photographien auf Albumblättern
u. dgl. Die Erfindung betrifft die bekannten Klebe-oder Einsteckecken, die zur Befestigung
von Photographien, Ansichtskarten u. dgl. auf Albumblättern und zu sonstigen Sammlerzwecken
gebraucht werden. Diese bestehen gewöhnlich aus Papier oder papierähnlichem, auch
durchsichtigem Stoff und werden aus diesem Werkstoff in verschiedenen Schnittformen
gestanzt, gefaltet und geklebt, wobei hauptsächlich eine maschinelle Anfertigung
in Frage kommt. Während nun bei den bekannten Klebeecken (las Werkstück, um an den
richtigen Stellen klebfähig zu werden, mit einem Klebstoffauftrag, sei es vor, während
oder nach der Eckenzurichtung, versehen sein muß, wodurch wegen der notwendigen
Klebstoffauftragmittel und Trocknungsvorrichtungen eine umständliche Anfertigungsarbeit
bedingt und das Erzeugnis verteuert wird, ist die vorliegende Erfindung darauf gerichtet,
die zusätzliche Anbringung irgendeines Klebstoffauftrages an dem - zum Ausstanzen
der Eckstücke dienenden Werkstoff überhaupt zu vermeiden. Man wählt zu diesem Zwecke
als Werkstoff, aus dem die Ecke im ganzen gefertigt wird, von vornherein eine durch
Anfeuchten allseitig klebbar zu machende, das Falten ohne Bruch vertragende Gelatinefolie
oder einen diese Eigenschaften gleichartig besitzenden Werkstoff. Der für den Zweck
der Erfindung taugliche Werkstoff muß nicht bloß die Eigenschaft haben, in trockenem
Zustande ohne Klebkraft zu sein und sich bei Anfeuchtung an beliebiger Stelle als
klebefähig zu erweisen, sondern er muß eben auch die nötige Zähigkeit besitzen,
um ohne Kantenbruch faltbar und umbiegsam zu sein.
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Aus solchem von dem gewöhnlichen spröden Gelatineglaspapier unterschiedenen
Werkstoff werden gemäß der Erfindung die Eckenwerkstücke ausgestanzt, wobei von
den mannigfaltig bekannten Stanzschnittformen die für die zu erzeugende Eckenart
geeignete angewandt werden kann.
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Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele dargestellt.
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Abb. i bis 4 und Abb. 6 und 7 zeigen je eine Ausführungsart mit Überschlagfaltung;
Abb. 8 und 9 zeigt eine Ausführungsform mit unverbundenen Faltansätzen, wofür als
Zubehör ein Unterlagsklebestück nach Abb. io dienen kann, Abb.5 stellt gewöhnliche
Anwendung der Ecken dar.
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Die dargestellten Eckenformen sind an sich bekannt; die Unterscheidung
liegt eben darin, daß der Stanzschnitt in allen Fällen aus einer keines Klebstoffauftrags
bedürfenden, in sich selbst klebfähigen papierdünnen Folie (wie Gelatine o. dgl.),
die zugleich ohne Kantenbruch faltbar ist, hergestellt wird. Die Eckenform, deren
Draufsicht Abb. 3 und 5 (links) zeigt, entsteht aus dem Stanzschnitt gemäß Abb.
i, wobei der Dreieckteil a mit den Seitenteilen a1 und d zusammenhängt; die Faltlinien
sind strichpunktiert angegeben. Nach dem Übereinanderfalten der Teile dl und al,
die sich im Bereich einer mehr oder
weniger breiten Klebeleiste
übergreifen, stellt sich die Ecke, von der Rückseite gesehen, wie Abb. 2 dar. Abb.
q. zeigt die Faltung der tütenförmigen Ecke von deren Öffnungsseite her gesehen.
Durch Befeuchten des, Überschlagrandes an den angefalteten Teilen cal, d2 und Zusammendrücken
derselben wird die Ecke zur fertigen Gebrauchsform (Abb. 3) vollendet. Wiederum
ist die so erzeugte Klebeecke unmittelbar befähigt, durch Befeuchtung an der Rückseite
klebbar gemacht, an der Untezlage, dem Albumblatt o. dgl. aufgeklebt zu werden (Abb.
5).
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Abb.6 und 7 stellt eine ähnliche Eckenausführung b im Stanzschnittgrundriß
und in Vorderansicht dar. In diesem Falle überlappt der angebogene schmale Faltrand
b2 den Ansatzteil b1 hinterwärts des Dreieckteils b. Wiederum ist nur das Verkleben
des vorgefalteten Arbeitsstückes durch Anfeuchten beim Faltrand b2 nötig, um die
fertige Gebrauchsecke zu erhalten, die zugleich _die Klebefähigkeit auf der Rückseite
aufweist.
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Es ist noch auf den Vorteil bei diesen Klebeecken hinzuweisen, darin
bestehend, daß die innere bzw. mit Überstand sichtbar hervortretende Rückenfläche
dl, b1 der Eckentüte wegen der gewissermaßen polierten Beschaffenheit der Folie
ein glattes Hineingleiten der zu befestigenden Kartenecke o. dgl. ermöglicht und
somit das Einführen erleichtert.
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In den Abb. 8 und 9 ist die Grundform und Fertigform (Vorderansicht)
einer Klebeecke c veranschaulicht, bei welcher sich die seitlich angebogenen Teile
cl, cl nicht überlappen, sondern in einer Diagonalen d mittig zusammentreten, wobei
die auslaufenden Kanten innenwärts zwischen sich eine keilförmige Lücke e übrig
lassen. Diese Eckenform bedarf, nachdem auf das Ausstanzen das Umfalten der Seitenteile
gefolgt ist, keinerlei Klebarbeit mehr und ist ein Fertigerzeugnis, welches unmittelbar
verwendbar ist, indem seine Rückseite durch Anfeuchten klebefähig gemacht wird.
Die Lücke e erleichtert bei dieser Gebrauchsform das Einführen der Kartenecke zum
Eingleiten in die Eckentüte.
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Vorzugsweise werden die Ecken aus klar durchsichtiger, die Klebekraft
in sich tragender Gelatinefolie hergestellt; sie können aber natürlich auch farbig-sein.
Nimmt man die Klebeecke nach Abb.8 und 9 als aus klar durchsichtigem Foliemateriäl
bestehend an, so kann derselben ein oblatenförmiger Klebefleck f, wie Abb. Fo zeigt,
unterlegt werden, der aus farbiger Gelatinefolie besteht. Da die beiden Flächen
des Klebeflecks unterschiedlos Izlebend gemacht werden können, so ist die Schließung
der zusammenliegenden Teile cl, cl durch ein solches Zusatzstück leicht zu bewerkstelligen
und ebenso das Aufkleben an dem Albumblatt (Abb. 5 rechts). Es entsteht an der Lücke
e hiereit zugleich eine glatte Führungsfläche, die das Einbringen und Befestigen
der Kartenblätter usw. erleichtert.
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Wie aus den beschriebenen Beispielen ersichtlich, erleichtert die
unmittelbare Klebfähigkeit die gebrauchsfertige Zurichtung der Ecken aus den Stanzstücken,
so daß diese dem Verbraucher daher in bloß vorgefaltetem Zustande (ungeklebt) geliefert
werden können. Der Hauptvorteil ist daher die billige Herstellung solcher Ecken
lediglich durch Stanzen und Falten ohne die besondere Vorrichtung für den Klebstoffauftrag.
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Das Schließen der Ecken in Tütenform läßt sich nachträglich mittels
einfacher Anfeuchtungsvorrichtungen mechanisch oder von Hand vornehmen.
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Fü,r den Verbraucher der beschriebenen Klebeecken ergibt sich weiterhin
der Vorteil, daß die Klebefläche, sei es an der gegen die Unterlage gewendeten Rückseite
oder an anderer Stelle, beliebig gewählt werden und allenfalls die Anklebung an
dem zu befestigenden Karten- oder Photographieblatt selbst bewerkstelligt werden
kann.
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Eine nachträgliche Verzierung der neuen Klebeecken, mögen 'sie aus
klar durchsichtigem oder farbigem Gelatinematerial besW2en, ist in der Weise möglich,
daß man die etwas klebefähig gemachten Flächen mit Bronzepulver, Flittern o. dgl.
überpudert.