DE569696C

DE569696C - Verfahren zum Anlassen von Drehstrominduktionsmaschinen

Info

Publication number: DE569696C
Application number: DES101540D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Jaroslav Kozisek
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens Corp
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens Corp
Priority date: 1931-10-24
Filing date: 1931-10-24
Publication date: 1933-02-06

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 6. FEBRUAR 1933

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVl 569696 KLASSE 21 d² GRUPPE 23 oi

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Oktober 1931 ab

Um den Leistungsfaktor und die Belastbarkeit von asynchronen Drehstrommotoren zu erhöhen, ist bereits vorgeschlagen worden, mit der Primärwicklung oder Sekundärwicklung der Maschine Kondensatoren in Reihe zu schalten. Durch derartige Kondensatoren werden die Betriebseigenschaften der Motoren außerordentlich verbessert. Aber so vorteilhaft derartige Motoren mit vorgeschalteten Kondensatoren auch während des Betriebes sind, so wenig vorteilhaft ist die Verwendung der Kondensatoren beim Anlassen. Ist der Anlaßstrom bereits bei gewöhnlichen Asynchronmotoren, insbesondere wenn diese grob geschaltet werden, außerordentlich groß, so wird durch das Vorschalten der Kondensatoren der Anlaßspitzenstrom noch in außerordentlicher Weise erhöht. Hierdurch können unter Umständen an den Schaltapparaten oder in dem Motor Schäden hervorgerufen werden. Vor allem aber wirkt der hohe Einschaltstromstoß störend auf andere Stromverbraucher, beispielsweise Beleuchtungsanlagen, ein.

Durch die vorliegende Erfindung sollen die durch die eingeschalteten Kondensatoren hervorgerufenen Störungen beim Anlassen vermieden werden. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erzielt, daß während des Anlassens die Kondensatoren unwirksam gemacht werden.

Dies kann in einfacher Weise dadurch geschehen, daß Kondensatoren, die unmittelbar in den Motorstromkreis eingeschaltet sind, durch einen Schalter kurzgeschlossen werden. Sind die Kondensatoren in den Sternpunkt eingeschaltet, so wird der Kurzschlußschalter besonders einfach, da er in diesem Falle nur zweipolig ausgebildet zu werden braucht. Sind die Kondensatoren über einen Transformator mit den Motorstromkreisen verkettet, so wird ein Unterbrechungsschalter in den Sekundärkreis des Transformators, in welchem die Kondensatoren liegen, eingeschaltet. Diese Anordnung ist besonders vorteilhaft, weil in diesem Fall die Primärwicklung des Transformators wie eine gewöhnliche Drosselspule wirkt, wodurch der Einschaltstromstoß des Motors noch weiter herabgesetzt wird.

In der Figur ist zur Veranschaulichung die Schaltung eines Drehstrominduktionsmotors dargestellt, in dessen Primärkreis Kondensatoren eingeschaltet sind. 1 bedeutet das Drehstromnetz, 2 die im Ständer des Motors liegende Primärwicklung. Mit 3 ist der Kurzschlußläufer des Motors bezeichnet. Mit dem Primärkreis sind über den Transformator 4 die Kondensatoren 5 gekoppelt. In dem Sekundärkreis des Transformators, in dem die Kondensatoren S liegen, liegt ein Unterbrechungsschalter 7. Dieser Unterbrechungs-

'*) Von dem P at ent sucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-lug. Jaroslav Kosisek in Berlin-Charlottenburg.

schalter 7 kann, wenn die Motoren grob auf das Netz geschaltet werden, mechanisch mit dem Ständerschalter 8 so gekuppelt werden, daß der Ständer stets vor dem Einschalten der Kondensatoren Spannung erhält.

Der zuletzt erwähnte Gedanke, das Ausbzw. Einschalten der Kondensatoren unmittelbar von dem Ständerschalter abhängig zu machen, kann natürlich auch dann Anwendung finden, wenn die Kondensatoren unmittelbar in den Ständerkreis eingefügt sind.

Die Erfindung ist auch anwendbar bei Kommutatormaschinen, z. B. Drehstromnebenschlußmotoren.

Claims

Patentansprüche:

i. Verfahren zum Anlassen von Drehstrominduktionsmaschinen mit und ohne Kommutator, mit 'deren Primär- oder Sekundärwicklung Kondensatoren in Reihe geschaltet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensatoren beim Anlassen unwirksam gemacht werden.
2. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Schalter, durch den die unmittelbar in einen Stromkreis der Motoren eingeschalteten Kondensatoren kurzgeschlossen werden.
3. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Unterbrechungsschalter in den Sekundärkreis des die Kondensatoren mit einem Motorstromkreis koppelnden Transformators eingeschaltet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3 für Kurzschlußläufermotoren, dadurch gekennzeichnet, daß der zum Unwirksammachen der Kondensatoren dienende Schalter mit dem Ständerschalter des Motors mechanisch so gekoppelt ist, daß beim Anlegen des Motors an das Netz zunächst die Kondensatoren unwirksam sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen