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Kühlbett mit mehreren neben- oder bzw. und übereinander angeordneten
Walzgutzuführungsrinnen Die Erfindung betrifft ein Kühlbett mit mehreren neben-
oder bzw. und übereinander angeordneten Walzgutzuführungsrinnen mit einer Steuervorrichtung
für die Walzgutfördervorrichtung. Die Erfindung läßt sich vorteilhaft bei Walzgutzuführungsrinnen
verwenden, bei denen das aus den Rinnen ausgehobene Walzgut auf eine Rast gelangt,
aus der es dann mittels einer Hubvorrichtung zum Kühlbett gefördert wird. Die Hubvorrichtung
entleert die übereinanderliegenden Rasten, von der untersten beginnend, nacheinander,
sammelt das aus den Rasten einzeln ausgehobene Walzgut zu einer Gruppe an, die dann
auf das Kühlbett abgesetzt wird, sei es unmittelbar durch die Hubvorrichtung oder
mittelbar durch besondere Fördermittel. Nach der Abgabe des Gutes kehrt dann die
Hubvorrichtung in ihre Anfangsstellung zurück. Bei den Zuführungsrinnen, deren jede
mit einer eigenen Aushebevorrichtung versehen ist, kommt es nun vor, daß infolge
des verschiedenen Anstiches der Walzstäbe in der Fertigwalze die Aushebevorrichtungen
der Rinnen so ungleichmäßig arbeiten, daß beim Hochgang der Hubvorrichtung z. B.
nur in zwei Rasten sich Walzgut befindet, während die übrigen Rasten noch leer sind.
Soll nun die Hubvorrichtung bei jedem Hub eine Gruppe von z. B. mindestens vier
Wal @gutstäben zum Kühlbett fördern, so würde dann das Kühlbett nicht in ausreichendem
Maße beschickt werden, wcdurch die Leistung der Anlage beeinträchtigt würde. Dieser
Nachteil soll durch die Erfindung vermieden werden. Die Erfindung kennzeichnet sich
durch eine die einzelnen Stäbe addierende Zähleinrichtung, die durch jeden aus den
Rinnen kommenden Walzstab bzw. durch dessen Aushebevorrichtung auf mechanischem
oder elektrischem Wege betätigt wird. Nach Erreichen der gewünschten Stabzahl einer
zu bildenden Stabgruppe setzt die Zählvorrichtung die Hubvorrichtung in Tätigkeit,
die die Stäbe zum Kühlbett fördert.
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Es ist bereits bei einem Rollgang mit mehreren Walzgutzuführungsrinnen
vorgeschlagen worden, die Querfördervorrichtung für das Walzgut in Abhängigkeit
vom Rollgang zu steuern. Am Ende jeder Rinne ist eine Kontaktvorrichtung für die
Aushebevorrichtung jeder Rinne und im gewissen Abstand von dieser Kontaktvorrichtung
eine zweite Kontaktvorrichtung für die Querfördervorrichtung eingebaut. Die Bewegung
der Querfördervorrichtung wird entweder durch den jeweilig die zweite Kontakteinrichtung
zuerst erreichenden der auf den Rollgang auflaufenden Stäbe, und zwar vor Beginn
der Aushebebewegung dieses Stabes, cder durch den zuletzt ankommenden Stab nach
Beginn von dessen Aushebebewegung eingeleitet. Die auf dem Kühlbett querzufördernden
Walzstabgruppen
setzen sich aus je einem aus jeder der Rinnen ausgehobenen Stab zusammen, so daß
also jede Stabgruppe nur so viel Stäbe enthält, als Rinnen vorhanden sind.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Abb. i zeigt die Walzgutzuführungsrinnen mit Aushebe- bzw. Hubvorrichtung
im Querschnitt; Abb. 2 zeigt in teilweise vergrößertem Maßstabe die Steuervorrichtung
in Seitenansicht; Abb. 3 veranschaulicht die Steuervorrichtung für mehrere Rinnen
in Ansicht, in Pfeilrichtung D gesehen. Die Abb. 2 a und 3 a zeigen eine Einzelheit
der Steuervorrichtung in vergrößertem Maßstabe im Querschnitt bzw. in Draufsicht.
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Der Auflaufrollgang besteht aus den Walzgutzuführungsrinnen i bis
6. Jede dieser Rinnen hat einen ortsfesten Teil i' bis 6' und einen heb- und senkbaren
Teil i" bis 6". Diese Rinnenteile werden von Armen getragen, die schwenkbar gelagert
sind. Die Rinnenwände 7 bis i2 tragen an ihren oberen Enden je eine nach der Austragseite
der Rinnen hin geneigte, als Querfördermittel dienende Rast- bzw. Gleitfläche 7'
bis i2', die zweckmäßig mit der zugehörigen Rinnenwand gelenkig verbunden ist. Am
freien Ende jeder der Rasten (Gleitflächen) 7' bis 12' ist eine Auffangkante 15
bis 20 angeordnet. An der Austragseite der Rinnen ist eine Hubvorrichtung (Stempel
o. dgl.) 25 angeordnet, die in beliebiger Weise, z. B. mittels Zahntriebes, bewegt
werden kann. In die Bewegungsbahn der Hubvorrichtung ragen alle Rasten 7' bis 12'
hinein. Die Hubvorrichtung ist an ihrem oberen Ende muldenförmig ausgebildet, Beim
Anheben der Hubvorrichtung wird das aus den einzelnen Rasten 7' bis i2' vor der
Auffangkante liegende Walzgut durch die Hubvorrichtung abgehoben und mit nach oben
genommen. Aus der Mulde 26 wird in der Hochstellung der Hubvorrichtung das Walzgut
mittels Rechen 27 in an sich bekannter Weise auf das Kühlbett 28 übergehoben, das
über die Zuführungsrinnen ragt. Damit nun durch die Hubvorrichtung stets eine Walzstabgruppe,
die eine bestimmte Mindestzahl von Walzstäben enthält, bei jedem Hub zum Kühlbett
gefördert wird, ist folgende Steuervorrichtung für die Hubvorrichtung vorgesehen:
Die die Aushebeelemente i" bis 6" der Rinnen i bis 6 betätigenden Hubstangen 3o
bis 35 werden von Kurven 36 (Abb. 2) bewegt, die mit der Antriebswelle
39 lösbar gekuppelt werden, sobald ein Stab in die zugehörige Rinne eingelaufen
ist. Beim Ausführungsbeispiel ist in Abb. 2 nur die Kurvenscheibe 36 für die Aushebeelemente
3o der Rinne i dargestellt, die mit den Hubstangen 30 durch die Winkel-Nebel
37 und die Stange 38 in Verbindung steht. Auf der Welle 39 der Kurvenscheibe
36 sitzt ein Kettenrad 40, das die Drehbewegung der Kurvenscheibe 36 mittels der
Kette 40' auf ein Kettenrad 41 überträgt, das lose auf der Achse 42 gelagert ist.
Mit dem Kettenrad 41 ist ein Finger 43 verbunden. Um die Welle 42 ist ein Rohr 44
angeordnet, das im Bereich der Bewegungsbahn des Fingers 43 aufgeschnitten ist (Abb.2a).
Bei Beginn der Hubbewegung der Aushebevorrichtung i" der Rinne i hat der Finger
43 die in Abb. 2 dargestellte Lage; er dreht sich dann in Pfeilrichtung x und dringt
bei ra von oben in das Rohr 4.4 ein. Hierbei trifft er auf eine Kugel 45, die durch
den sich drehenden Finger 43 im Rohr angehoben und bis zum höchsten Punkt b des
Rohres 44 gehoben wird. Bei c verläßt der Finger 43 das Rohr 44, die Kugel rollt
den geneigten Rohrstrang 44' hinab, fällt auf das Drehkreuz 45', das bei der gezeichneten
Ausführung beispielsweise für vier Schaltwege eingerichtet ist, so daß jede Kugel
das Kreuz um go° dreht. Auf der Welle 46 des Drehkreuzes 45' sitzt ein Kettenrad
47, das durch eine Kette 48 mit dem Kettenrad 49 verbunden ist, auf dessen Drehwelle
5o ein Kontaktring 51 gelagert ist, der von einem feststehenden Kontaktring 52 umgeben
ist. Nachdem die Kugel 45 das Drehkreuz um go ° gedreht hat, fällt sie auf die Rinne
53 (Abb. 2, 3 und 3 a), die sich allmählich erweitert und deren Boden 54 mehrere
Durchfallöffnungen, beim Ausführungsbeispiel entsprechend der Anzahl der W alzgutzuführungsrinnen
sechs Öffnungen 55 bis 6o, verschiedenen Durchmessers hat, deren Zweck später erläutert
wird.
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Es sei angenommen, die Kugel 45, die anfänglich auf den- beiden Längswänden
61, 62 der Rinne 53 rollt, fällt bei d in die Rinne 53 und dann durch die dem Kugeldurchmesser
entsprechende Öffnung 55 im Rinnenboden 54 hindurch. Sie gelangt darauf in das Rohr
44, an dessen tiefster Stelle e sie liegenbleibt. Wie bereits erwähnt, wird jede
der Aushebestangen 3o bis 35 von einer besonderen Kurvenscheibe gesteuert, und zu
jeder Kurvenscheibe -gehört also ein in Abb. 2 dargestellter Finger 43 nebst Rohr
44 und Kugel 45, wobei aber die Kugeln untereinander verschiedenen Durchmesser haben.
In Abb.3 sind entsprechend der Anzahl der Rinnen und deren Hubstangen sechs solcher
Rohre 44 nebeneinander angeordnet. Die neben dem Rohr 44 liegenden Rohre 441, bis
44e gehören also zu den Rinnen 2 bis 6. Zu jedem der Rohre gehört ein Finger 43,
der von der zugehörigen Nockenscheibe mittels Kettenantriebes bewegt wird. Alle
Rohre 44, 44a bis 44e münden in das quer zu den Rohren verlaufende Rohr 64 (Abb.3),
das zum Drehkreuz 45' führt. Sind z. B. vier Kugeln nacheinander auf das Drehkreuz
gefallen,
dann hat sich dieses beim Ausführungsbeispiel um 36o° gedreht. Die das Drehkreuz
.f5' verlassenden Kugeln fallen dann auf die Längswände 61, 62 der Rinne 53. Die
Rinnenwände sind geneigt und die Kugeln rollen auf den Wänden hinab. Da, wie erwähnt,
die Kugeln verschiedenen Durchmesser haben, werden sie einzeln an verschiedenen
Stellen in die sich allmählich erweiternde Rinne 53 hineinfallen. An der Stelle,
wo eine Kugel in die Rinne hineinfällt, befindet sich dann im Bcden 54 der Rinne
eine der Öffnungen 55 bis 6o, durch die die passende Kugel hindurchfällt. An jede
der Öffnungen 55 bis 6o ist dann das zugehörige Rohr 44, 44d bis 44e angeschlossen,
in das die Kugel hineinfällt und dann zum tiefsten Punkt des Rohres rollt, wo sie
liegenbleibt. Hat sich das Drehkreuz 4.5' um 36o' gedreht, dann stehen die beiden
Kontakte 65, 66 der beiden Ringe Si, 52 einander gegenüber, so daß der zum Antriebsmotor
der Hubvorrichtung gehörende Stromkreis bzw. dessen vorgeschalteter Hilfsstromkreis
geschlossen und die Hubvorrichtung in Tätigkeit versetzt wird. Die Hubvorrichtung
25, die nun die Rasten 7' bis 12' entleert, fördert mindestens eine Gruppe von vier
Stäben zum Kühlbett 2ä. Wird nun während des Förderhubes der Hubvorrichtung 25 durch
fallende Kugeln der beiden noch restlichen Rinnen das Drehkreuz 45' betätigt, so
bleibt die Hubvorrichtung trotzdem in Tätigkeit, da ein mit den Kontakten 65, 66
verbundenes Schütz erst dann ausgeschaltet wird, wenn die Hubvorrichtung 25 ihre
Hubbewegung beendet hat, d. h. wieder in ihre Anfangsstellung zurückgekehrt ist.
Dann wiederholt sich das Spiel von neuem.
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Der Hub einer Walzgutgruppe der gewünschten Mindestzahl durch die
Hubvorrichtung ist auch dann gewährleistet, wenn z. B. einzelne der Rinnen infolge
irgendeiner Störung nicht arbeiten würden. Angenommen, von den sechs Rinnen beim
Ausführungsbeispiel würden vier Rinnen nicht arbeiten, so würde die Hubvorrichtung
doch erst dann in Bewegung gesetzt werden, wenn z. B. auf den Rasten der sich im
Betrieb befindlichen Rinnen sich zusammen vier Stäbe angesammelt haben. Es ist also
gleichgültig, ob das Drehkreuz z. B. viermal nacheinander von derselben Steuerkugel
einer Rinne oder von Steuerkugeln verschiedener Rinnen betätigt wird. In jedem Falle
findet ein Schließen des Stromkreises des Antriebsmotors der Hubvorrichtung erst
dann statt, nachdem das Drehkreuz die dazu notwendigen Mindestteilschaltbewegungen
ausgeführt hat. Nach Addition einer bestimmten Zahl von Schaltbewegungen des Drehkreuzes
findet ein Schließen des Arbeitsstromkreises statt.
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Die Steuervorrichtung gewährleistet also, daß die die Rast der Auslaufrinnen
entleerende Hubvorrichtung immer eine Stabgruppe bestimmter Mindestzahl bei jedem
Hub zum Kühlbett fördert. So läßt sich die Steuervorrichtung auch bei Walzgutzuführungsrinnen
verwenden, bei denen das aus jeder der Rinnen ausgehobene Walzgut unmittelbar auf
das.Kühlbett gefördert wird und sich dort zu einer Gruppe sammelt. Die Hub- bzw.
Ouerfördervorrichtung für die Walzgutgruppe wird erst dann in Tätigkeit gesetzt,
wenn die Walzgutgruppe eine bestimmte Mindestzahl von Stäben enthält. Die Steuervorrichtung
eignet sich für jedes Gebiet des Maschinenbaues, wo ähnliche Bedingungen zu erfüllen
sind wie die erwähnten, d. h. wo eine Vorrichtung in bestimmter Abhängigkeit von
andern Vorrichtungen ihre Bewegung ausführen soll. Die Steuervorrichtung zeichnet
sich durch ihre Einfachheit und Betriebssicherheit vorteilhaft aus.
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Die Ausbildung der Zählvorrichtung kann auch eine andere als die dargestellte
sein. So kann die Zählvorrichtung z. B. auch aus zwei oder mehreren Umlaufgetrieben,
wie Differentialgetrieben, bestehen.