DE56763C - Dampfkesselanlage mit mehreren über einander liegenden, als Rost dienenden Rohrreihen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Vorliegende Erfindung betrifft eine Dampfkesselanlage , welche mehrere mit einander combinirte Dampfkesselsysteme, aufweist, von denen das erste aus mehreren über einander liegenden, als Roste angeordneten Rohrreihen besteht und im Feuerungsraum sich befindet. Die Feuergase ziehen von letzterem aus zunächst durch einen mit Glühkörpern durchsetzten Raum, bestreichen demnächst die übrigen Kesselsysteme nach einander und gelangen endlich zum Schornstein.

Die beiliegende Zeichnung stellt die Construction beispielsweise als Schiffskesselanlage dar, und zwar zeigt:

Fig. ι (Schnitt A-B) einen Längsschnitt durch die Kesselanlage,

Fig. 2 einen Grundrifs der Anlage,

Fig. 3 (Schnitt E-F) einen Querschnitt durch die Kesselanlage,

Fig. 4 (Schnitt C- D) einen Längsschnitt durch den Schürraum;

Fig. 5 und 6 zeigen eine Kohlenkarre zur Aufgabe des Brennmaterials,

Fig. 7 und 8 die zickzackförmigen Glühkörper des Glühraumes.

Die Anordnung ist im wesentlichen folgende: An der einen Seite des ganzen Raumes sind neun Kessel in drei Reihen über einander und unmittelbar über dem eigentlichen Feuerungsrost derartig angeordnet, dafs die einzelnen Rohrreihen über einander liegende Roste bilden.

Die Rohre der zweiten Reihe haben von einander geringeren Abstand als die der oberen ersten Reihe, und die der dritten, untersten liegen wiederum enger neben einander als die darüber befindlichen, wodurch eine sich von oben nach unten verringernde freie Rostfläche gebildet wird. Unterhalb der so angeordneten Rohrreihen befindet sich der eigentliche Feuerungsrost und der Aschenfall.

Die Kesselmauer im Schürraum α ist mit Schaulöchern k und Reinigungsthüren / und b versehen. Der Aschenfall besitzt ebenfalls Oeffnungen m zum Herausziehen der Verbrennungsrückstände. Aufserdem ist neben dem Feuerungsraum eine Oeffhung n, Fig. i, angebracht, durch welche die Zuführung der Verbrennungsluft auch zu den oberen Lagen des Brennmaterials bewirkt wird.

An den Feuerungsraum dieses Kesselsystems schliefst sich ein mit zickzackförmigen Glühkörpern (Fig. 7 und 8) durchsetzter Raum, und im Anschlufs an diesen ist am hinteren Ende des ersten Systems noch eine Anzahl neben und hinter dem letzteren und in gleicher Höhe angeordneter Röhren- oder anderer Kesselsysteme (in der Zeichnung deren sechs) angebracht und mit dem ersten zu einer gemeinsamen Kesselanlage vereinigt.

Das zur Speisung nöthige Wasser gelangt zunächst durch Speiserohr e in die oberhalb der Kesselsysteme befindlichen Vorwärmer _/, Fig. 3 und 4. Von hier aus fliefst es durch Rohr g, Fig. 2, zum letzten Kesselsystem und gelangt von da nach einander durch sämmtliche Kessel.

Das Brennmaterial wird durch die Feuerungslöcher c oberhalb des ersten Kesselsystems aufgegeben und fällt zunächst auf die obere Rohrreihe. Die glühenden Kohlenstücke gelangen von hier allmälig während des Verbrennungs-

processes von oben nach unten zum eigentlichen Rost. Von diesem und aus dem Aschenfall werden die Verbrennungsrückstände nach dem Schürraum abgeführt. Von dem Feuerungsraum gelangen die Feuergase durch einen mit Glühkörpern durchsetzten Raum des ersten Kesselsystems. Die Glühkörper werden durch die starke Hitze bis zur Rothglut gebracht, infolge dessen eine bedeutende Rauchverzehrung erzielt wird. Der rauchfrei gewordene Heizgasstrom zieht von da nach und nach durch sämmtliche Kesselsysteme und gelangt beinahe abgekühlt bei d zum Schornstein.

Der Dampf steigt von allen Kesseln direct in die Dampfdome, von hier aus in die Dampfsammler h und schliefslich durch Rohr i zu seinem Bestimmungsort.

Die Beschickung der Feuerung geschieht zweckmäfsig durch eine in Fig. 5 und 6 dargestellte Kohlenkarre, welche derartig über die Fülllöcher c gefahren wird, dafs eine an der Karre angebrachte Spitze den Deckel eines Füllloches erfafst und hiernach sich die Karre durch den gleichzeitig sich öffnenden Karrenboden in das Füllloch entleert.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:
   Ein Dampfkesselsystem, bestehend aus mehreren im Feuerungsraum unmittelbar über dem Feuerungsrost angeordneten, mit Wasser zu speisenden Rohrreihen, welche über einander liegende Roste mit von oben nach unten sich verringernder freier Rostfläche derartig bilden, dafs das oben aufgegebene Brennmaterial zunächst auf die obere Rohrreihe, von dort auf die zweite und dritte u. s. w. und schliefslich auf den eigentlichen Feuerungsrost gelangt, von wo die Verbrennungsrückstände abgezogen werden.

   Die Verbindung des durch Anspruch 1. gekennzeichneten Dampfkesselsystems mit einem oder mehreren hinter oder neben oder hinter und neben demselben angeordneten Dampfkesselsystemen derartig zu einer Dampfkesselanlage, dafs die aus dem Feuerungsraum entweichenden Verbrennungsgase zunächst einen mit Glühkörpern durchsetzten Raum und von hier aus die übrigen Kesselsysteme umspülen bezw. durchziehen müssen, um zum Schornstein zu gelangen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.