DE567399C - Verfahren zur fortlaufenden Anzeige der Viskositaet von Fluessigkeiten, z. B. Schmieroelen - Google Patents
Verfahren zur fortlaufenden Anzeige der Viskositaet von Fluessigkeiten, z. B. SchmieroelenInfo
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Description
BibÜsiirek
Βηγ. fed. F%en
13 FEB. 1933
REICH
AUSGEGEBEN AM
2. JANUAR 1933
2. JANUAR 1933
Die Erfindung sucht die Aufgabe zu lösen, die Schmierfähigkeit von ölen und anderen
Flüssigkeiten während des Betriebes dauernd zu überwachen und zu messen. Namentlich
bei Kraftfahrzeugen, aber außerdem allgemein bei Kraft- und Arbeitsmaschinen aller Art,
ist es von großer Bedeutung, jederzeit an einem Meßinstrument den Grad der Viskosität
ablesen und hiernach beurteilen zu können, ob die in Betrieb befindliche Schmierflüssigkeit
den Anforderungen der Maschine noch genügt oder ob die Flüssigkeit durch Nachfüllen
verbessert oder durch neue Flüssigkeit ersetzt werden muß. Die Wirtschaftlichkeit
des Betriebes wird hierdurch wesentlich erhöht und unnützer Materialverbrauch, Materialabnutzung
oder gar Materialzerstörung vermieden.
Es ist bekannt, daß man die Viskosität
ao einer Flüssigkeit dadurch messen kann, daß man sie mit gleichbleibender Geschwindigkeit
durch eine enge Düse oder Kapillarrohre hindurchdrückt und den Druck vor der Kapillare
mißt, der. direkt proportional der Viskosität ist. Es wurde schon vorgeschlagen, die Viskosität
einer Flüssigkeit nach diesem Verfahren dadurch zu messen, daß man die Flüssigkeit in einen Behälter einfüllt und
dann durch einen Kolben o. dgl. mit gleichbleibender Geschwindigkeit durch die Ausflußdüse
hindurchdrückt. Ein kontinuierliches Messen der Viskosität ist mit dieser Einrichtung
nicht möglich.
Nach der vorliegenden Erfindung wird nun eine kontinuierliche Anzeige, die an sich bei
der Viskositätsbestimmung nicht neu ist, auch für die obige Methode zur Viskositätsbestimmung dadurch ermöglicht, daß in den
Flüssigkeitsstrom zur Gleicherhaltung desselben ein von diesem angetriebenes, mit
einem Flügel- oder Fliehkraftregler verbundenes, an sich bekanntes turbinen-, flügel-,
kapsel- oder zahnradartiges Getriebe eingeschaltet ist.
Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in einer Ausführungsform dargestellt.
Abb. ι zeigt die Anbringung des Viskosimeters, beispielsweise am Schaltbrett eines
Kraftfahrzeuges. Abb. 2 zeigt in vergrößertem Maßstabe die Gesamtanordnung der Einrichtung
teilweise im Längsschnitt. .Abb. 3 zeigt einen Querschnitt längs der Linie A-A
der Abb. 2.
An einem die Flüssigkeit aufnehmenden
Behälter α ist eine Leitung b angeschlossen, der die Flüssigkeit durch Eigengewicht oder
auch durch eine (nicht gezeichnete) Pumpe zufließt. Diese Leitung b führt zu einem
Sammelbehälter c, aus dem die Flüssigkeit mittels des Anschlusses d zum Gebrauch entnommen
oder a\ich zum Tank α wieder zurückgeführt
werden'kann. <■
Um der Flüssigkeit innerhalb der Leitung b eine stets gleichbleibende Geschwindigkeit
aufzuzwingen, ist beispielsweise ein Gehäuse e zwischengeschaltet, innerhalb dessen
sich ein von der Flüssigkeit beaufschlagtes turbinenartiges Rädchen f dreht. An Stelle
«5 dessen könnte aber auch irgendein anderes flügel-, kapsel- oder zahnradartiges Getriebe
benutzt werden, das von der Flüssigkeit selbst in Bewegung gesetzt wird. Wie aus Abb. 3
hervorgeht, ist das Turbinengehäuse e durch eine Scheidewand g in zwei Kammern geteilt,
in deren einer sich das Flügelrad f o. dgl. dreht. In der anderen Kammer ist das zur
Gleicherhaltung der Geschwindigkeit dienende Getriebe untergebracht, welches aus einer
Flügel- oder Fliehkrafthemmung besteht. Bei der gezeichneten Ausführungsform wird beispielsweise
vom Turbinenrädchen f mittels der Kegelräder h, i und der Zahnräder k, I
eine Weilern angetrieben, auf der eine feste Nabe η und eine axial verschiebbare Nabe 0
angebracht ist. Die Naben η und ο sind mit-'
einander durch Blattfedern p verbunden, in deren Mitten die Fliehkraftgewichte q sitzen.
Bei Drehung der Welle m schlagen die Fliehgewichte
aus. Sind die letzteren als Flügel ausgebildet, so können sie schon durch die Luftreibung (oder, wenn die Kammer mit
Flüssigkeit gefüllt ist, durch die Flüssigkeitsreibung) die Geschwindigkeit gleich erhalten,
wie es bei den bekannten Uhrwerkshemmungen der Fall ist. Bei der gezeichneten Ausführungsform
dagegen wirken die Gewichte q nur als Fliehgewichte, während die Hemmung durch eine an der beweglichen Nabe« angebrachte
Reibscheiben bewirkt wird. Wenn nämlich die Fliehgewichte ausschlagen, bewegt
sich die Nabe<? mit der Reibscheiber
aufwärts, so daß die letztere mit dem Reibkörper s in Berührung kommt und an ihm
schleift. Der Reibkörper j sitzt, wie Abb. 2 erkennen läßt, am Ende eines Hebels t, der
durch eine Feder u bis zu der aus Abb. 2 ersichtlichen Stellung abwärts gezogen wird.
Will die Geschwindigkeit wachsen, so wird der Reibungsdruck stärker, d. h. der Widerstand
wird vergrößert. Auf diese Weise läßt sich die Strömungsgeschwindigkeit innerhalb
der Leitung b genau gleich erhalten. Der Reibkörper s kann aus Leder, Metall, Gummi
oder einem sonstigen geeigneten Stoff bestehen.
Die aus dem Turbinengehäuse mit genau gleichbleibender Geschwindigkeit austretende
Flüssigkeit wird nun durch eine Widerstands- ■ düse ν geleitet, die in die Leitung b an ganz
beliebiger Stelle eingeschaltet ist. Diese Widerstandsdüse besteht etwa aus einem verengten
Rohrteil genau bestimmter Länge und genau bestimmten Querschnittes. Die Länge und der Querschnitt dieses verengten Rohrteiles
sind entsprechend dem normalen Viskositätsgrad der Flüssigkeit gewählt. Infolgedessen
wird der normalen Schmierfähigkeit der Flüssigkeit ein ganz bestimmter Druckabfall
in der Widerstandsdüse entsprechen. Dieser Druckabfall kann beispielsweise durch
ein dicht vor der Widerstandsdüse mittels des Rohrkrümmers w angeschlossenes Manometer
χ gemessen wenden. Anstatt dessen könnte aber auch eine andere Vorrichtung zur
Messung des Flüssigkeitsdruckes Anwendung finden. Gemäß Abb. 1 ist das Manometer
sichtbar am Schaltbrett y des Kraftfahrzeuges angebracht, so daß der Führer sich jederzeit
durch einen Blick überzeugen kann, ob der der normalen Viskosität entsprechende Flüssigkeitsdruck
vorhanden ist. Da dieser bei gleich erhaltener Geschwindigkeit des Flüssigkeitsstromes
proportional der Viskosität ist, so wird bei abnehmender Schmierfähigkeit der Flüssigkeitsdruck sinken, was am Manometer
sofort sichtbar ist. Gegebenenfalls kann das Manometer unmittelbar in Viskositätsgrade
eingeteilt sein. Wenn der Manometerzeiger unter einen bestimmten Grad sinkt, so ist dies
für den Führer ein Zeichen, daß die Schmier- , fähigkeit des Öles o. dgl. nicht mehr genügt.
Besonders ist noch zu betonen, daß hierbei die Viskosität der Schmierflüssigkeit bei derjenigen
Flüssigkeitstemperatur gemessen wird, too die dem praktischen Betriebe entspricht. Man
kann aber mit der gleichen Einrichtung auch die Viskositäten bei verschiedenen Temperaturen
der Flüssigkeit messen und miteinander vergleichen.
Die beschriebene Anwendung des Apparates für Kraftfahrzeuge ist nur als ein Beispiel
gedacht. Nach ähnlichem Verfahren kann man, wie erwähnt, bei allen Arbeiten von Kraft- und Arbeitsmaschinen den Grad der
Viskosität des zur Verwendung kommenden Schmiermittels im Betriebe dauernd überwachen.
Das Manometer oder die sonstige den Flüssigkeitsdruck messende Einrichtung kann mit einem selbstschreibenden, gegebenenfalls
fernanzeigenden Apparat verbunden sein.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur fortlaufenden Anzeige der Viskosität von Flüssigkeiten, z. B. Schmierölen, durch Messung des Druckes vor einem Leitungsstück, insbesondereeiner Kapillare, durch welches der Flüssigkeitsstrom mit gleichbleibender Geschwindigkeit hindurchgeleitet wird, da- ' durch gekennzeichnet, daß in den Flüssigkeitsstrom zur Gleicherhaltung desselben ein von diesem angetriebenes, mit einem Flügel- oder Fliehkraftregler verbundenes, an sich bekanntes turbinen-, flügel-, kapsel- oder zahnradartiges Getriebe eingeschaltet ist.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
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