DE566214C

DE566214C - Wasserkraftwerk mit Abfuehrung des Hochwassers durch auf Turbinenkammerbreite angeordneten Heber

Info

Publication number: DE566214C
Application number: DE1930566214D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1930-10-26
Filing date: 1930-10-26
Publication date: 1932-12-15

Description

Wasserkraftwerk mit Abführung des Hochwassers durch auf Turbinenkammerbreite angeordneten Heber In den letzten Jahrzehnten sind Versuche gemacht worden, bei Niederdruckkraftwerken auch diejenigen Hochwassermengen, die wegen mangelnder Schluckfähigkeit der Turbinen in diesen nicht ausgenutzt werden können, zu nutzbringender Arbeit heranzuziehen.
Dies geschah, indem man die kinetische Energie dieser Wassermenge in der Weise ausnutzte, daß man sie unter der Turbine in deren Saugrohr einleitete. Die große Geschwindigkeit des Hochwassers erhöhte die Geschwindigkeit des langsam ablaufenden, in der Turbine seiner Energie beraubten Turbinenwassers und vergrößerte durch die erzielte Gefällvermehrung die Leistung der Turbine.
Konstruktiv gelang es aber, in dieser und ähnlicher Weise bei Wahrung der Wirtschaftkeit nur relativ geringe Hochwassermengen auszunutzen.
Die Wirtschaftlichkeit wird bereits wesentlich verbessert, wenn das Hochwasser durch Heber abgeleitet wird, die auf Turbinenkammerbreite angeordnet sind.
Durch eine solche Anordnung kann die sonst unausgenutzt bleibende Hochwassermenge beim Austritt aus den Hebern mit ihrer kinetischen Energie unmittelbar beschleunigend auf das langsam abfließende Turbinenwasser einwirken und dadurch eine größtmögliche Gefällvermehrung herbeiführen. Die sonst bei einer Niederdruck-Wasserkraftantage neben dem Krafthaus zu erstellenden Schützen- oder Walzenwehren fallen bei dieser Anordnung fort oder werden nötigenfalls auf die für den Durchgang von Geschwemmsel und Geschiebe benötigten kleineren öffnungen. eingeschränkt.
Hierdurch und durch die verbesserte Gefällverrriehrung werden die Anlagekosten günstig beeinflußt.
Eine solche Anordnung eines Wasserkraftwerkes mit Abführung des Hochwassers durch je auf Turbinenkammerbreite angeordnete Heber, bei dem das aus den Hebern austretende Wasser mit seiner kinetischen Energie das Abwasser der Turbinen beschleunigt, ist schon bekannt. Der Einlauf des Turbinen und Hebewassers erfolgt bei dieser Anordnung gemeinsam.
Demgegenüber wird das Wesen der vorliegenden Erfindung darin gesehen, daß der gemeinsame Einlauf beseitigt und der Hebereinlauf unterhalb des Turbineneinlaufes angeordnet wird. Durch die getrennte Anordnung wird einerseits eine trockene, also einfach auszuführende Verbindung zwischen Turbine und Generator ermöglicht, andererseits werden auch günstige Einströmungsverhältnisse zur Turbine und zum Heber geschaffen.
Turbulente Strömungen, die bei der bekannten Anordnung mit gemeinsamem Einlauf entstehen, werden vermieden, und wird somit der Wirkungsgrad der mit dem Heber ausgerüsteten Wasserkraftanlage erhöht.
In der Abbildung ist ein Wasserkraftwerk gemäß der Erfindung dargestellt.
Die Pfeile A, A geben den Verlauf des auf Turbinenkammerbreite angeordneten Hebers an, die Pfeile B, B die Fließrichtung des Wassers durch Turbineneinlauf, Turbine und Saugrohr der Turbine. Das senkrechte, kreisförmige Anfangsstück des Saugrohres durchschneidet den darunterliegenden viereckigen Heberquerschnitt, so daß das Heberwasser um das senkrechte Saugrohrstück herumfließen muß. Durch ausreichende Bemessung der Höhe des Heberquerschnittes kann dafür gesorgt werden, daß keine dem Wasserabfluß nachteilige Einschnürung des Querschnittes an dieser Stelle entsteht. Die Höhe h m zeigt das Gefälle in dem Augenblick, wo das Unterwasser durch die volle Turbinenwassermenge so hoch angestiegen ist, daß der Heber in Betrieb genommen werden kann, die Höhe C die größtmögliche, mittels des Hebers erzielbare Gefällvermehrung, wenn im Fluß unterhalb des Kraftwerkes der höchste Hochwasserstand H H W erreicht ist. Die Marke O W zeigt den höchstmöglichen Wasserspiegel im Oberwassergraben, die Marke N W die Wasserhöhe im Unterwassergraben bei normal anfallender Wassermenge im Oberwasser, H W die Hochwassergrenze im Unterwassergraben. bei der der Heber in Betrieb zu nehmen ist, da die Grenze der Schluckfähigkeit der Turbine erreicht ist.

Claims

PATENTANSPRUCH: Wasserkraftwerk mit Abführung des Hochwassers durch auf Turbinenkammerbreite angeordneten Heber, bei dem das aus dem Heber austretende Wasser mit seiner kinetischen Energie das Abwasser der Turbine in dessen Fließrichtung zwecks Gefällvermehrung beschleunigt, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebereinlauf unterhalb des Turbineneinlaufes angeordnet ist.