DE55885C - Ausziehbarer Doppelstuhl - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 34: Hauswirthschaftliche Geräthe.

Ausziehbarer Doppelstuhl.

Patenürt im Deutschen Reiche vom 30. Mai 1890 ab.

Der in beiliegender Zeichnung in Fig. 1 bis 6 in verschiedenen Quer- und Längsschnitten (die Fig. 7 und 8 zeigen Einzeltheile) dargestellte ausziehbare Doppelstuhl ermöglicht, zwei Stühle herzustellen, welche beim Nichtgebrauch in einfacher Weise in einander geschoben und zusammengehalten werden und dann nur den Raum eines einzigen Stuhles einnehmen, sowie auch das Aussehen eines solchen haben, während beim Gebrauch des zweiten Stuhles, ohne dafs die sitzende Person gestört wird, der innere Stuhl leicht herausgezogen werden kann. Die Anwendung des Ausziehdöppelstuhles ist eine vielseitige und kann derselbe nicht nur bei Concerten, Festlichkeiten u. dergl., sondern auch auf Schiffen, in beschränkten Räumen, überhaupt bei Gelegenheiten angewendet werden, wo die Anzahl der Personen wechselt.

Der äufsere oder obere Stuhl A besitzt an seiner vorderen Querleiste α einen hakenförmigen Ansatz a', in welchen der innere bezw. untere Stuhl J3 mit seiner vorderen Querleiste b zu liegen kommt und durch dieselbe festgehalten wird. Die in den Rücklehnen der beiden Stühle A und B angebrachten Querleisten c und d bezw. c' und d' liegen über einander und greifen entweder in der durch die Fig. 7 oder in der durch die Fig. 8 dargestellten Weise über einander und dienen ebenfalls mit dazu, den inneren Stuhl nach dessen Einschieben in den äufseren in letzterem festzuhalten. '

Die Rücklehnen selbst, ebenso wie auch die unter den Sitzen angebrachten Leisten ef bezw. e'f liegen, wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, fest neben einander. Die Leisten ef und e'f dienen auch gleichzeitig zur Führung der Stühle beim In- bezw. Auseinandernehmen.

Der innere oder untere Stuhl B füllt den Raum zwischen der unteren Seite des Sitzes des oberen Stuhles und dem Boden nicht ganz aus, sondern mufs etwas Spiel haben. ' Wenn also der untere Stuhl beim Einschieben in den oberen mit der oberen Seite seines Sitzes gegen die untere Seite des Sitzes des oberen Stuhles anliegt, stehen die Füfse des inneren Stuhles etwas vom Boden ab und nimmt also, wenn der letztere ganz in den oberen Stuhl eingeschoben ist, die in Fig. 4 gezeichnete Stellung ein. Die vordere Querleiste b liegt hierbei über dem hakenförmigen Ansatz a\ ebenso liegen auch die Querleisten der Rücklehnen über einander. Beim Senken des unteren Stuhles kommen diese Leisten fest über einander und die Querleiste b in den Ansatz a' zu. liegen. Die Stühle nehmen nunmehr die in Fig. 3 veranschaulichte Lage ein und sind mit einander verbunden.

Um die Stühle von einander zu trennen, um also jeden für sich gebrauchen zu können, genügt es, den inneren bezw. unteren Stuhl etwas anzuheben und dann aus dem äufseren herauszuziehen.

In Fig. 5 ist der innere Stuhl B halb, in Fig. 6 dagegen ganz aus dem äufseren Stuhl A herausgezogen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Ausziehdoppelstuhl, dadurch gekennzeichnet, dafs der innere Stuhl beim Nichtgebrauche in den äufseren eingeschoben ist und in demselben durch Ansatz fa'J und vordere Querleiste (b), sowie durch das Uebereinandergreifen der Querleisten der Rücklehnen festgehalten wird, während beim Gebrauche der innere Stuhl nach vorherigem Anheben aus dem äufseren herausgezogen werden kann, bei welchem Ein- und Ausschieben die seitlichen Leisten der beiden Stühle als Führung dienen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.