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Vorrichtung zur Verhütung des Einfrierens der Lufteintritte an Kühlwerken
Der Wunsch, die Vereisung der Lufteintritte an Kaminkühlern und anderen Kühlwerken
zu verhindern, hat bereits zu einer größeren Anzahl von Erfindungen geführt, deren
Anwendung sich jedoch in der Praxis nicht bewährt hat.
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Die Vereisung tritt bei allen Kühlern ein, bei denen die Kühlung bei
vollständigem oder teilweisem Verspritzen des Wassers erreicht wird. Das erstere
entsteht bei den sogenannten Latten-, das letztere bei den sogenannten Flächenberieselungen,
deren Flächen nicht glatt (bei Holz nicht gehobelt sind) oder in horizontaler Richtung
unterbrochen sind. Man hat diesen Übelstand bereits durch verschiedene Maßnahmen
beseitigen wollen; z. B. hat man hinter den Lufteintritten einen Teil des Berieselungseinbaues
in senkrechtem oder geneigtem Winkel abgeschnitten bzw. fortgenommen, so daß dort
das Wasser, ohne die Latten zu durchströmen, frei, also wenig gekühlt, herunterfällt.
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Eine andere Konstruktion sieht vor, einen warmen Wasserschleier, der
über eine weit nach innen ragende Ablaufkante herunterläuft, quer in den Lufteintritt
zu legen. Dieser Schleier wird von der einströmenden Luft zerrissen, wobei die Tropfen,
wie auch bei der soeben beschriebenen Konstruktion, ziemlich hoch herunterfallen
und auf den unteren etwa vorhandenen Einbauteilen, Pfeilern und Mauerkanten oder
auf der Ablaufschale stark verspritzen, was wiederum zur Eisbildung führt.
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Um diesen Übelstand wirksam zu vermeiden, wird nach Maßgabe der vorliegenden
Erfindung die Eisbildung in folgender Weise verhütet.
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Durch Versuchsmessungen ist festgestellt, daß an glatt ausgebildeten
Wandflächen herabrieselndes Wasser sich auch bei großer Kälte nur um ein geringes
abkühlt und auf jeden Fall nicht so tief, daß es zum Gefrieren kommt. Andererseits
wird, wie oben erläutert, die Vereisung durch jede Verspritzung begünstigt.
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Aus diesem Grunde wird der Erfindung gemäß vor die eigentliche Berieselung
in oder hinter dem Lufteintritt ein das Verspritzen vermeidender, ganz glatter Flächeneinbau
vorgeschaltet, welcher aus einer großen Anzahl verhältnismäßig dicht beieinanderstehender,
glattgehobelter, auch an den Kanten abgerundeter Bretter (es können auch Beton-oder
Metallwände oder Wände aus anderem geeigneten Material sein) besteht, deren Seitenflächen
parallel zum Luftstrom liegen.
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Wenn bei größerer Höhe dieser Wandflächen Querversteifungen nötig
sind, so müssen auch diese in glatt abgerundeter Form oder so ausgebildet werden,
daß an den Wänden herabfließendes Wasser bei Auftreffen
auf diese
Verteilungsorgane von diesen sofort wieder an die Brettflächen herangeleitet wird,
so daß weder ein Verspritzen noch ein Abtropfen stattfinden kann.
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Diese Wandflächen werden nun der Erfindung gemäß bei Frosteintritt
mit warmem Wasser beschickt, welches unmittelbar, ohne die Kühlerberieselung als
solche zu durchströmen, aus den Verteilungströgen des Warmwassers entnommen wird.
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Um das Wasser an die Flächen zu leiten, werden diese in bekannter
Weise in genau passende Schlitze eines Wasserverteilungstroges gesetzt und an den
oberen Teilen ihrer Seitenflächen mit senkrechten Rillen versehen.
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Das warme Wasser rieselt dann in den kleinen dicht beieinanderliegenden
Zwischenräumen, welche durch die Trogschlitze, in welche die Bretter eingesetzt
sind, und die Rillen gebildet sind, an den Brettflächen herunter.
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Je nachdem der Frost stärker oder geringer ist, kann die Wasserzuteilung
stärker oder schwächer eingestellt werden.
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Bei Lufttemperaturen über o° werden die Wasserzuflußkanäle zu den
Tauwänden wieder abgestellt, was schon deshalb nötig ist, weil die Tauwände selbst,
wie oben schon angedeutet, das Wasser in nur ganz geringem Maße abkühlen.
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Die Vorderkante der Tauwände kann senkrecht oder etwas nach außen
geneigt verlaufen. Bei der letzteren Anordnung hat das herabrieselnde Wasser das
Bestreben, an der Vorderkante verstärkt herabzufließen. Sollte also einmal die Beschickung
der Tauwände bei Frosteintritt zu spät erfolgt sein, so daß sich, von der inneren
Berieselung herrührend, auch an den Tauwänden Eis abgesetzt hat, so wird dieses,
bei Inbetriebnahme der Wasserbeschickung in kürzester Zeit wieder abgetaut. Im übrigen
können die Tauwände aus zusammenhängenden, breiteren Flächenelementen oder aus einzelnen
Brettern bestehen. Desgleichen kann die untere Rufstützung der Tauwände entweder
auf dem Fundament erfolgen oder aber in einem weiteren Wassertrog, der das herabfließende
Wasser mit einem gewissen Wasserstand aufspeichert, was durch entsprechend ausgebildete
Abflußöffnungen reguliert ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. An Hand der Figuren werden die Einzelheiten erklärt: Fig. i bis 5 betreffen
eine Täuwandeinrichtung für Kühltürme mit seitlichem Lufteintritt, also für Ouerstromkühler
oder seitlich belüftete Flächenkühler; Fig.6 bis 8, wobei Fig.4 und 5 gleichfalls
zutreffen, betreffen eine Tauwandeinrichtung für die bekannten Kühltürme mit unterem
seitlichen Lufteintritt.
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Im übrigen stellt dar: Fig. i einen Querschnitt durch den Lufteintritt,
also gegen die Tauwände gesehen, Fig. 2 eine Einzelheit, gegen die Tauwände gesehen,
Fig.3 eine Einzelheit, Vorderansicht der Tauwände, Fig. 4 eine Ansicht des oberen
Endes einer Tauwand, Fig.5 eine Draufsicht auf das in dem Trogschlitz steckende
obere Tauwandende. In Fig. i ist d eine normale Lattenberieselung oder eine Flächenberieselung.
Falls eine solche der letztgenannten Art vorliegt, so werden zweckmäßig die Tauwände
g genau vor die Rieselflächenelemente gesetzt, damit ein glatter Luftdurchgang ermöglicht
wird. b stellt eine normale Warmwasserverteilung mit Trögen und Rinnen und c den
Anfang des Kühlturmmantels dar.
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Falls kein Kühlturm, sondern ein Gradierwerk vorliegt, so hat das
Rieselwerk nur eine Höhe, welche durch die Lage der Wasserverteilung bestimmt ist.
d ist ein Warmwassersammeltrog, welcher im Winter durch öffnen der - Schieber oder
Schützen e mit warmem Wasser beschickt wird, welches, wie aus der Zeichnung ersichtlich,
unmittelbar aus der Warmwasserverteilung entnommen wird. Der- Warmwassersammeltrog
d läßt das Wasser durch genügend große Auslaufrohre oder öffnungen in den Wasserverteilungskasten
f fallen, in dessen Boden sämtliche Tauwände g mit ihrem oberen Ende eingesetzt
sind. Das an den Tauwänden g herabrieselnde Wasser trifft auf vollständig abgerundete
Leisten h, welche die breiteren Wände in sich zusammenhalten, und besonders ausgebildeteVersteifungsstücke
k, welche die Wände gegeneinander aussteifen. Sämtliche Tauwände g stehen unten
auf dem Fundament auf, welches für diesen Zweck besonders ausgebildet sein kann.
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In Fig. 2 in Seitenansicht und in Fig. 3 in Vorderansicht ist dargestellt,
in welcher Weise die Tauwände g in die Schlitze na in den Boden des Wasserkastens
f eingesetzt sind. Das Wasser staut sich in dem Kasten f an und rieselt durch die
Rillen 1, wie in Fig.4 und 5 besonders dargestellt, an den beiderseitigen Flächen
von g herunter.
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Die Querversteifungen k liegen über den Längsversteifungen h und sind
so ausgebildet, daß sie das Wasser durch ihren dachförmigen Querschnitt nicht von
den Flächen ablaufen lassen, so daß es auch bei den oben und unten stromlinienförmig
abgerundeten Querleisten h an den Wandflächen g verbleibt, ohne abzutropfen (s.
hierzu Fig. 3.@
In Fig. 6 und in den Einzelheiten Fig. 4, 5, und
8 kehren sinngemäß dieselben Bezeichnungen wieder. In Fig. 6 ist der Querschnitt
durch den Lufteintritt dargestellt. Da hier der Lufteintritt nur am unteren Teil
des Berieselungseinbaues angeordnet ist, wird das warme Wasser aus den Sammeltrögen
d durch besondere Lutten oder Rohre in den Wasserverteilungskasten f herabgeleitet,
so daß es also während des Herabfallens keinem Kühlprozeß unterworfen werden kann.
Hier bestehen die Tauwände g aus einzelnen glatten Brettern g, welche in einen unteren
Sammeltrog i hineingestellt sind. Aus den Einzelheiten Fig. 7 und 8 ist ersichtlich,
wie die Taubretter g oben und unten geführt sind. Der Trog i hat eine seitliche
Öffnung n, welche so groß ist, daß sich in dem Trog ein genügend hoher Wasserstand
einstellt. Dadurch wird verhütet, daß das Wasser an den unteren Tauwandenden verspritzt,
wodurch möglicherweise bei starkem Frost an dem Unterteil der Tauwände Eisbildungen
entstehen können.