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Vorrichtung zum Aufschweißen der Griffe auf Hufeisen Zum Aufschweißen
der Griffe auf Hufeisen sind Vorrichtungen bekannt, bei denen ein den Griff in sich
aufnehmender Stempel (las zum Schweißen vorbereitete Hufeisen auf ein ebenes Widerlager
preßt und so die Verschweißung bewirkt. Bei diesen Vorrichtungen ist der Stempel
den verschiedenen Griffgrößen entsprechend auswechselbar und mittels Handhebel und
eines Zahnbogens beweglich. Das ebene Widerlager ist mit einem verstellbaren Anschlag
versehen, welches (las Hufeisen gegen den beweglichen Stempel ausrichtet. Die bekannten
Vorrichtungen sind zti anderen Arbeiten nicht verwendbar und verhältnismäßig teuer.
Derartige Vorrichtungen haben sich daher nicht eingebürgert, und man zieht es vor,
wie früher die Griffe von Hand auf dem Amboß auf das Hufeisen aufzuschweißen. Dabei
wird der Griff derart eingestaucht (Abb.5), daß das nachfolgende Anschärfen des
Griffes und das Ausziehen der Zehenkappe erschwert wird. Auch ist die Schweißverbindung
nicht immer einwandfrei und es kommt vor, daß beim Anschärfen der Griffe diese ausreißen,
wodurch die Hufeisen unbrauchbar werden oder das Griffen wiederholt werden muß.
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Man hat es auch versucht, das Einstauchen der Griffe dadurch einzuschränken,
daß man den Griff beim Verschweißen in ein Gesenk einlegt, welches in den Amboß
eingesteckt wird. Die zum Verschweißen erforderlichen Schläge werden dann auf das
Hufeisen selbst ausgeführt. Da aber das Hufeisen springt und es außerdem besondere
Geschicklichkeit erfordert, den Griff schnell in das Gesenh hineinzubringen, können
ebenfalls Fehlschweißungen nicht vermieden werden. Insbesondere werden auch die
Schnappen (das sind die A;usschärfungen 5 am Griff, Abb. 3 und .I) nicht einwandfrei
mit dem Hufeisen verbunden.
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Gemäß der Erfindung ist nun davon ausgegangen, die Stauchmaschine,welche
fast in jeder Schmiede vorhanden ist, durch eine einfache und billige Vorrichtung
auch zum Aufschweißen der Griffe auf Hufeisen nutzbar zu machen. Die Vorrichtung
besteht aus einem Halter, welcher einen auswechselbaren Stempel aufnimmt und einem
an der Druckfläche ebenen Widerlager. Stempelhalter und Widerlager werden derart
in die Stauchmaschine eingespannt, daß einer der beiden Teile gegen den anderen
beweglich ist. Die auswechselbaren Stempel erhalten eine Ausnehmung, die der jeweiligen
Griffgröße und -form entspricht. Wichtig sind bei der Erfindung auch an den Längsrändern
der Ausnehmung vorspringende Leisten. Während nun beim Nähern des Stempels die Ausnehmung
das Andrücken der Griffläche bewirkt, drücken die Leisten die Schnappen (Abb. 3
und q.) an. Die Verbindung ist vollständig, weil sie sehr schnell bei Schweißglut
und gleichmäßig verteiltem, genau angebrachten Druck erfolgt. Der Griff behält seine
schlanke Form, auch kann ein guter Kappenansatz gebildet werden (Abb.6 und 8), der
auch auf einer abgenutzten
, Amboßkante einwandfrei ausgezogen
werden kann. Daß beim Andrücken des Griffes auch ein Druck auf den Kappenansatz
ausgeübt wird, ist besonders wertvoll. weil dadurch die Güte des Hufeisens wiederhergestellt
wird, wenn diese durch Überhitzung gelitten haben sollte.
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Auf der Zeichnung sind die Erfindung und die zur Erläuterung nötigen
bisherigen Verfahren veranschaulicht, und zwar zeigen: Abb. i und 2 ein Hufeisen
mit Griff in Seitenansicht und Draufsicht, Abb.3 und 4 einen Griff in zwei verschiedenen
Seitenansichten, Abb.5 einen auf dem Amboß aufgeschweißten Griff, Abb. 6 einen in
der Vorrichtung gemäß der Erfindung aufgeschweißten Griff, Abb. 7 den nach Abb.
5 geschweißten Griff fertig ausgezogen, Abb. 8 den nach Abb. 6 geschweißten Griff,
ebenfalls fertig ausgezogen, Abb.9 und io die Vorrichtung gemäß der Erfindung in
Draufsicht und Seitenansicht, Abb. i i und 12 den Einsatzstempel von der Seite und
von vorn gesehen.
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Am Hufeisen i ist der Griff mit 2 und die Zehenkappe mit 3 bezeichnet.
Der Griff nach Abb. 3 und 4 besitzt Zapfen 4, die zum Vorheften des Griffes auf
dem Hufeisen durch Einschlagen in dieses bestimmt sind, und ferner die als Schnappen
bezeichneten seitlichen Ansätze 5. 6 ist die Schweißfläche des Griffes.
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Bei einem in Abb. 5 dargestellten, auf dem Amboß geschweißten Hufeisen
ist der Griff 7 infolge der auf ihn ausgeführten Hammerschläge eingestaucht und
bedeutend (etwa 1213mal) stärker als der Griff 8 bei dem nach der Erfindung geschweißten,
in Abb.6 gezeigten Hufeisen, weil die Ausnehmung 16 eine Veränderung des Griffes
nicht bewirkt. Der fertig ausgeschärfte Griff 7a bei dem ersteren Hufeisen ist kurz
und plump, der mit der Erfindung aufgeschsveiß-te und dann ausgeschärfte Griff 8a
dagegen lang und schlank. Daher steht auch, wie Abb. 7 und 8 vergleichsweise veranschaulichen,
für den Kappenansatz 9 mehr Werkstoff zur Verfügung als für den Kappenansatz io.
Sind nun beide Griffe um ein gleiches Maß bis zur Linie x-x abgetreten, so ist die
Fläche am Griff 8a wesentlich schmaler als am Griff 7a. Daher muß der auf dem Amboß
aufgeschweißte Griff 7 häufiger nachgearbeitet werden als der mit der Erfindung
aufgeschweißte Griff. Es ist auch ersichtlich, daß der plumpe Griff 711 nicht so
oft nachgearbeitet werden kann wie der Griff 8a, weil bei ersterem der Werkstoff
durch die ausgeführten Hammerschläge in die Breite getrieben wurde, und es muß daher
bei einem auf dem Amboß geschweißten Hufeisen der Griff früher erneuert werden.
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Zum Erneuern der Griffe wind an dem gebrauchten Hufeisen zunächst
die Kappe in die Ebene des Hufeisens zurückgeschmiedet und hierauf wie bei einem
neuen Hufeisen verfahren. Da die Kappe im Feuer unter der Hitze gelitten hat, muß
Werkstoff aus dem Kappenansatz nachgeholt werden, was beim Kappenansatz 9 leichter
möglich ist und öfter geschehen kann als beim Kappenansatz io, weil beim Kappenansatz
9 hierfür mehr Werkstoff zur Verfügung steht.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung (Abb. 9 bis 12) besteht aus dem
Halter- i i und dem Widerlager 12. Der Halter i i und das Widerlager 12 werden in
eine Stauchmaschine eingespannt. In den Halter i i wird mittels eines kegeligen
Zapfens 13 ein auswechselbarer Stempel 14 eingesetzt. Der Halter i i trägt ein Schlitzloch
15, um mit Hilfe eines Keiles den Stempel 1'q. aus dem Halter i i schnell und leicht
entfernen zu können. An der vorderen Fläche ist der Stempel 14 leicht ballig und
mit einer Ausnehmung 16 versehen, die der Griffgröße und -form entsprechend bemessen
ist. An den Längsrändern der Ausnehmung 16 sind die vorspringenden Leisten .17 vorgesehen.
Die vordere Fläche 18 am Widerlager 32 ist eben und gerade ausgeführt. Mit der Vorrichtung
wird in folgender Weise gearbeitet.
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Das auf Schweißglut erwärmte Hufeisen wird mittels Zange zwischen
das Widerlager 12 und den Stempel 14 gebracht, so daß der Griff in die Ausnehmung
16 etwas eintritt, während die glatte Hufeisenseite der Fläche 18 am Widerlager
12 zugewandt ist. Alsdann werden durch Ingangsetzen der Stauchmaschine Stempel 14
und Widerlager 12 stoßartig einander genähert. Dabei dringt der Griff in die Ausnehmung
16 ein und die Griffläche 6 (Abb. 3 und 4) wird gegen das Hufeisen gedrückt. Gleichzeitig
drücken die Leisten 17 die Schnappen 5 an. Der ganze Arbeitsgang erfolgt derart
schnell, daß nach dem Offnen der Vorrichtung das Hufeisen mit gleicher Wärme auf
dem Amboß zwecks Anschärfens des Griffes und Ausziehens der Kappe weiter bearbeitet
werden kann. Um das Hufeisen leicht aus der Ausnehmung 16 entfernen zu können, ist
der Stempel 14 mit einem Loch i 5a versehen, in welches ein Keil eingesetzt wird,
der bei einem leichten Schlag (z. B. mit der Zange) auf den Griff einwirkt und diesen
aus der Ausnehmung 16 herausdrückt. Der von einer der Leisten 17 ausgeübte Druck
wirkt sich auch auf den Kappenansatz 9 aus und verbessert diesen hierdurch, falls
er im Feuer durch Überhitzung gelitten
haben sollte. Es ist zweckmäßig,
den Stempel 1.4 aus Hartguß oder mit harter Bahn herzustellen, während der Halter
i i und das Widerlager 12 aus Gußeisen angefertigt werden können. Die Vorrichtung
ist verhältnismäßig billig, weil alle Teile fertig gegossen «-erden können und weitere
Bearbeitungskosten nicht entstehen.