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Hydraulische Prägepresse, insbesondere für Stereotypiematern Die Erfindung
betrifft eine hydraulische Prägepresse, insbesondere für Stereotvpiematern, nach
Patent 5¢i I7¢, bei der ein Kolben mit zwei verschieden großen Arbeitsflächen Verwendung
findet, deren kleinere zuerst belastet wird und bei der die beiden verschieden großen
Zylinderräume ständig durch die Bodenfläche des Prägekolbens abgeschlossen sind.
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Es ist bei hvdraulischen Pressen dieser Art bekannt, in der zum Prägekolben
führenden Flüssigkeitsleitung ein besonderes Rückschlagventil anzuordnen, das sich
öffnet, wenn der Prägekolben zur Anlage gekommen ist und eine Drucksteigerung unter
der kleinen Arbeitsfläche des Prägekolbens erfolgt. Von diesen bekannten Anordnungen
unterscheidet sich die Einrichtung nach der Erfindung dadurch, daß der mit der kleineren
Arbeitsfläche des Prägekolbens zusammenarbeitende, während dessen Bewegung feststehende
kleinere Kolben selbst als Ventil ausgebildet ist und unter der Wirkung des beim
Stillstand des großen Prägekolbens anwachsenden Druckes verschoben wird, derart,
daß er den Zufluß der Druckflüssigkeit zur großen Arbeitsfläche des Prägekolbens
freilegt.
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Zweckmäßigerweise ist die Ausbildung derart, daß der kleinere Kolben
eine Zuflußöffnung für die Druckflüssigkeit zur großen Arbeitsfläche des Prägekolbens
geschlossen hält, solange der Druck einen bestimmten Betrag nicht übersteigt. Zu
diesem Zweck kann der kleinere Kolben zwei verschieden große, in entgegengesetzter
Richtung von der Druckflüssigkeit belastete Flächen besitzen. Hierbei muß die Anordnung
derart sein, daß bis zur Anlage des Prägekolbens an seine Gegendruckfläche der kleinere
Kolben mit einer größeren Kraft auf die Zuflußöffnung zur großen Arbeitsfläche des
Prägekolbens gedrückt wird, als die entgegengesetzt wirkende Druckdifferenz auf
den Kolbenflächen beträgt.
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Auf der Zeichnung ist die hydraulische Presse gemäß der Erfindung
in einer beispielsweisen Ausführungsform schematisch dargestellt, und zwar zeigen:
Abb. i einen senkrechten Schnitt durch die _n Betracht kommenden Teile der Presse,
Abb. a die Unteransicht des kleineren Kolbens der Presse und Abb. 3, q. und 5 verschiedene
Stellungen der beiden Kolben der Presse in senkrechtem Schnitt.
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Im Unterteil i der Presse, der mit dem Oberteil a in üblicher Weise
durch Säulen 3 verbunden ist, ist der Prägekolben. geführt, der den Arbeitstisch
bildet oder auf dem ein besonderer Tisch angebracht sein kann. Im Boden des den
Prägekolben q. umschließenden großen Zylinders 5 ist ein kleinerer Kolben 6 mit
einem zylindrischen Ansatz 61 eingesetzt, derart, daß er einen im Boden des großen
Zylinders befindlichen Hohlraum 7 dicht abschließt. Das obere Ende des kleineren
Kolbens 6 greift in eine Bohrung des großen Kolbens. ein, die den kleinen Zylinderraum8
darstellt.
An den Hohlraum 7 schließt sich eine Rohrleitung 9 an, die zu der Druckseite einer
nicht dargestellten Pumpe führt. Die Saugseite dieser Pumpe ist durch ein Rohr io
mit einem Flüssigkeitsvorratsbehälter i i verbunden. Sowohl der Hohlraum 7 als auch
der große Zylinderraum ist durch einen Kanal 12 bzw. 13 mit dem Flüssigkeitsvorratsbehälter
i i verbunden. Für gewöhnlich sind diese Kanäle durch die Ventile 14 und 15 geschlossen.
Durch den kleinen Kolben 6 führt ein Verbindungskanal 16 vom Hohlraum 7 zum kleinen
Zylinderraum B.
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Wird bei dieser Anordnung mittels einer Pumpe Flüssigkeit durch die
Rohrleitung 9 in die Räume 7 und 8 gedrückt, so wird der große -Kolben4 nach oben
bewegt (Abb.4). Hierbei saugt er, da sich das Ventil 15 öffnet, Flüssigkeit aus
dem Vorratsbehälter i i in den Zylinderraum 5.
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Der pro Flächeneinheit auf der oberen Fläche des Kolbens 6 lastende
Druck wirkt auch auf die untere größere Fläche des Kolbens 6. Solange das Gewicht
des Kolbens 6 größer ist als die nach oben gerichtete Kraft, die sich aus der Differenz
der beiden Flächen ergibt, verbleibt der Kolben 6 in der aus Abb, i und 3 ersichtlichen
Lage, in der er die obere Öffnung des Raumes 7 geschlossen hält.
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Sind beim Kolben 6 f = obereKolbenfläche, F = untere Kolbenfläche,
p = Druck pro Flächeneinheit, G =Gewicht des Kolbens 6, so ergibt sich die Beziehung
G > F # p - f # p, die für das Heben des Prägekolbens 4 gilt, wobei
der Kolben 6 in seiner in der Abb. i und 4 wiedergegebenen Stellung verbleibt.
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Sobald der Prägekolben 4 bzw. das auf diesem befindliche Werkstück
am Oberteil e der Presse zur Anlage kommt, steigt der Druck in den Räumen 7 und
8, da die Pumpe weiterarbeitet, und es ergibt sich, wenn man den höheren Druck mit
p1 bezeichnet, die Beziehung G < F # p1 - f # p1.
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Der kleine Kolben 6 wird somit gehoben (Abb. 5), ünd die in seinem
unteren zylindrischen Teil 61 befindlichen Nuten 17 stellen schließlich eine Verbindung
des Raumes 7 mit dem großen Zylinderraum 5 her. Die Druckflüssigkeit wirkt nunmehr
auch auf die untere Fläche des großen Kolbens 4; es findet jetzt der eigentliche
Arbeitsvorgang, nämlich das Drucken, Prägen oder Pressen, statt.
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Nach Beendigung des Arbeitsvorganges werden die Ventile 14 und 15
mittels der Nockenscheiben 18, i9 geöffnet, die auf der mittels eines Handhebels
2o drehbaren Welle 21 befestigt sind. Die Druckflüssigkeit aus den Räumen 5, 7 und
8 gelangt durch die Kanäle 12 und 13 in den Vorratsbehälter i i zurück, und beide
Kolben 4 und 6 bewegen sich unter dem Einfluß ihres Gewichts in die in Abb. i und
3 dargestellte Anfangsstellung zurück.
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Um Klemmungen des kleinen Kolbens 6, 61 zu verhindern, falls der Prägekolben
4 nicht vollkommen parallel stehen sollte, kann; wie in Abb.3 dargestellt ist, der
untere zylindrische Ansatz 61 mittels Schrauben 22 beweglich am Kolbenkörper 6 angebracht
sein, so daß sich der kleine Kolben 6 und der zylindrische Ansatz 61 unabhängig
voneinander einstellen können. In diesem Falle kann ` der zylindrische Ansatz 61
mit nach unten reichenden Führungsstegen 23 versehen sein, die seine sichere Führung
in der Bohrung 7 gewährleisten.