DE55132C - Filter mit selbstthätiger Auswaschung des Filtermaterials - Google Patents
Filter mit selbstthätiger Auswaschung des FiltermaterialsInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 86: Wasserleitung.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Apparat zur mechanischen Filtration von
Wasser und anderen Flüssigkeiten unter Druck. Die Flüssigkeit wird zwei getrennten Filtrationen
unterworfen, zuerst in abwärts gerichtetem Lauf durch eine Lage von verhältnifsmäfsig
grobem Material, welches ^die gröfsere Menge der Unreinigkeiten zurückhält und zweitens
durch eine Lage von verhältnifsmäfsig feinem Material, durch welches die Flüssigkeit von
unten nach oben fliefst und welches die übrigen Verunreinigungen aufnimmt.
Der Apparat kennzeichnet sich durch eine selbstthätige Spülung der Filterschichten, sobald
die Verunreinigung derselben einen gewissen Grad erreicht hat. Zufolge dieser selbstthätigen
Spülung ist eine Erneuerung der feineren Lage nur in grofsen Zwischenräumen erforderlich,
so dafs eine Betriebsunterbrechung nur sehr selten eintritt.
Die Einrichtung zur selbsttätigen Reinigung,
besteht in Rohren, welche innerhalb der Filterlagen vertheilt sind. In den Rohren sind selbstthätige
Ventile angeordnet, welche eine selbstthätige Spülung der Filterschichten , durch in
dieselben eintretende Flüssigkeitsströme herbeiführen, sobald der Druck im Apparat zufolge
der Verschlammung der Filterschichten eine gewisse Höhe erreicht.
Die beiden Filterschichten sind zwischen durchbrochenen Böden derart angeordnet, dafs
unter beiden ein mit der Flüssigkeit gefüllter Raum bleibt, welcher von der Flüssigkeit langsam
durchstrichen wird und daher als Absetzkammer dient, indem sich alle schwereren Theilchen, welche durch die erste Filterschicht
mit hindurchgegangen sind, durch die Wirkung der Schwere absetzen, da die Flüssigkeit nunmehr
von unten nach oben durch das zweite Filter steigen mufs. Mit dem Absetzraum steht
ein unterhalb desselben angeordneter Behälter mittelst kurzer verticaler Rohre in Verbindung.
Diese Rohre sind am oberen Ende innerhalb der Absetzkammer mit Kappen versehen, welche
mit dem oberen Rande dem ankommenden Strom des Filtrats zugekehrt sind. Es wird ·
hierdurch eine Ablenkung der Strömung bewirkt und somit die Ablagerung der schwereren
Theilchen innerhalb der Absetzkammer und des darunter befindlichen Behälters begünstigt.
Die Hauptwirkung der Ablenkkappen besteht jedoch darin, dafs sie bei der Reinigung
der Filterlagen den Strom der Spülflüssigkeit gleichsam auffangen, so dafs die von der
raschen Strömung des Spülstromes mitgerissenen Unreinigkeiten aus dem Filter nach abwärts
in den Sammelbehälter gelangen, aus welchem der Satz abgezogen wird.
Der vorliegende Filterapparat kennzeichnet sich ferner durch ein mit hohlen Rührarmen
versehenes Rührwerk, welches in der gewöhnlich aus Sand bestehenden feinen Filterschicht
angeordnet ist und mittelst dessen in geeigneten Zwischenräumen durch eine combinirte
mechanische und spülende Wirkung die von dem Sand zurückgehaltenen. Verunreinigungen
gelöst und nach dem Sammelbehälter gespült werden.
Fig. ι . beiliegender Zeichnung zeigt den Filterapparat im Schnitt nach χ- χ, Fig. 2;
Fig. 2 ist eine Endansicht des Apparates.
Der Behälter A ist durch die .Zwischenwand B in zwei Räume getheilt. In dem
einen Raum befindet sich zwischen den beiden durchbrochenen Diaphragmen E und F das
erste Filter C aus grobem Material, z. B. Bruchstücken von Holzkohle. Das zweite, aus
feinem Sand bestehende Filter D wird von den durchbrochenen Doppelwänden G und H
begrenzt. Der Zwischenraum jeder Doppelwand ist mit Kies oder körniger Filtermasse
gefüllt. Diese mit Kies gefüllten Doppelwände verhüten das Fortspülen des die feine Filterschicht
bildenden Sandes, gestatten jedoch den Durchgang der bei der Reinigung des Filters
abgespülten Stoffe. Um erforderlichenfalls frisches Filtermaterial einfüllen zu können und
überhaupt die verschiedenen Theile des Apparates leicht zugänglich zu machen, sind die
Mannlöcher G1H1C2 und Z)2 vorgesehen.
Der Zulauf der zu filtrirenden Flüssigkeit erfolgt durch das Rohr J, der Ablauf durch das
Rohr /; beide Rohre sind mit Absperrventilen K bezw. L versehen.
In der Füllung der Doppelwände G und H liegt je eine Gruppe von Spülrohren M bezw. iV,
welche gelochte Wandungen haben und bei ungleicher Länge abwechselnd bei m bezw. η
endigen.
Eine ähnliche Gruppe von Spülrohren O liegt im oberen Theil der Absetzkammer P,
welche unterhalb der Filterschichten vorgesehen ist.. Die Rohre MiV und O sind an
je ein gemeinsames quer liegendes Rohr M1N1O1
angeschlossen, und letztere stehen durch je ein Rohr M2N2O2 mit einem-gemeinsamen Zuleitungsrohr
R in Verbindung, welches an eine Flüssigkeitsquelle, im dargestellten Falle an das
Zuflufsrohr J angeschlossen ist.
Von dem Rohr R geht noch ein Rohr S1
aus, welches in das Grobfilter C führt und hier in ein quer liegendes Spülrohr S1 endigt,
welches oben mit einer Lochreihe versehen ist.
In dem Feinfilter D ist ein drehbares Rohr T gelagert, welches mittelst einer das Drehen gestattenden
Stopfbüchse U an einen Stutzen des Rohres R angeschlossen ist und vom anderen
Ende aus mittelst des Handrades T1 gedreht werden kann. An dem Rohr T sitzen hohle,
gelochte Rührarme T2, deren innerer Hohlraum mit dem Innern des Rohres T in Verbindung
steht. Mittelst der Hähne M8 Na O3
S3 T3 kann man die Spülflüssigkeit je nach
Bedarf in · den einen oder anderen Theil des Filterapparates treten lassen.
Der Absetzraum P steht durch die verticalen Rohre V mit dem Sammelcylinder W in Verbindung. Auf "den Rohren V sind die über
die Oeffnung der Rohre V überstehenden Ablenkkappen ν angeordnet.
Ueber dem Grobfilter C befindet sich der Raum C1, in welchem die zufiiefsende, zu
filtrirende Flüssigkeit ziemlich zur Ruhe kommt und sich demgemäfs gleichmäfsig über das
Filter vertheilt. Ebenso befindet sich oberhalb des Feinfilters D ein Raum D1, in welchem
sich die Flüssigkeit nach der Filtration ausbreitet, so dafs hierdurch durch das ganze
Filter hindurch ein gleichmäfsiger Gegendruck und damit eine gleichmäfsige Strömung durch
das ganze Filter hindurch erreicht wird.
Der Raum C1 steht durch das mit einem Absperrhahn Λ'3 versehene Rohr X mit dem
einen Ende des Sammelcylinders W in Verbindung; vom gegenüberliegenden Ende des
Cylinders W führt ein Ablafsrohr Y ab, in welchem ein selbstthätiges Ventil F1 angeordnet
ist. Ein gleiches Ventil R1 befindet sich in dem Rohr R. Diese Ventile sind derart
belastet, dafs sie geschlossen bleiben, so lange das Filtrat unter normalem Druck steht,
steigt dagegen der Druck bis zu einer gewissen Höhe, so öffnen sich die Ventile.
Während des Filtrirens bleiben die Ventile R1 und Y1 in der Regel geschlossen,
ebenso der Hahn X3; die Ventile K und L sind dagegen geöffnet. Die Filtrirthätigkeit
vertheilt sich in geeigneter Weise zwischen das Grob- und das Feinfilter. Sobald die Ver-.
unreinigung der Filterschichten einen gewissen Grad erreicht hat, tritt eine selbstthätige Reinigung
ein. Zufolge des mit der zunehmenden Verunreinigung steigenden Widerstandes, welchen
die Flüssigkeit in den Filterschichten findet, wächst der Gegendruck, bis schliefslich
die Ventile R1 und Y1 selbstthätig gehoben werden. Die nunmehr in das Rohr R eintretende
Flüssigkeit strömt durch die in den verschiedenen Theilen des Apparates ausmündenden
Rohre MTV O TSl aus, spült die verschiedenen
Filterschichten und strömt mit den fortgespülten Verunreinigungen durch das von jedem Gegendruck freie Rohr Y aus. Die
Reinigung vollzieht sich auf diese Weise sehr rasch, und sobald nun der Widerstand der
Filterschichten wieder abgenommen hat, schliefsen sich die Ventile Y1 und R1 wieder
von selbst.
Zwecks Wiederbelebens der Filterschichten und allgemeiner Reinigung des Apparates wird
zunächst das Ventil L geschlossen, der Hahn Xs geöffnet. Mit dem Schliefsen des Ventils L
wächst sofort der Gegendruck in .dem Filterapparat, so dafs sich die Ventile -R1 und Y1
sehr bald von selbst öffnen.
Die Ventile R1 und F1 können durch Abnahme
der Gewichte auch von Hand entlastet werden. Die in der Feinfilterabtheilung be-
findliche, sowie die durch die Rohre M N O T
in dieser Feinfilterabtheilung austretende Flüssigkeit fliefst nun entgegengesetzt zu der Strömung
während der Filtration in der durch die Pfeile angedeuteten Richtung von oben nach
unten durch die Abtheilung, so dafs die fremden Stoffe von dem fallenden Strom nach
dem Sammelcylinder W mitgerissen und aus diesem durch das offene Abflufsrohr Y fortgeführt
werden. Die Flüssigkeit in der Grobfilterabtheilung
fliefst durch das Rohr X in den Sammelcylinder W und dient somit schliefslich
ebenfalls zum Spülen des Cylinders W. Die nach aufwärts gerichtete Gegenströmung aus
dem Filter C nach dem Rohr X wird durch die oben aus dem Rohr Sl austretenden, nach
oben gerichteten Flüssigkeitsstrahlen gefördert. Dieser entgegengesetzte Strom reifst die im
Filter befindlichen Ablagerungen mit und führt sie durch das Rohr X nach dem Satz-Sammelbehälter
W.
Während des normalen Betriebes strömt die zu filtrirende Flüssigkeit durch, das Rohr / zunächst
in die Kammer Cl, sinkt durch die Filterschicht C hindurch und gelangt am
unteren Rande der die beiden Filterschichten C und D trennenden verticalen Scheidewand B
in die Absetzkammer P, in welcher sich die Flüssigkeit ausbreitet und zufolge des hier eintretenden
Wechsels der Strömungsrichtung die noch suspendirten Verunreinigungen fallen läfst.
Aus der Absetzkammer strömt die Flüssigkeit in steigender Richtung durch die zwischen der
doppelten Siebwand H vorhandene Kieslage, tritt dann in das Feinfilter D und gelangt
durch die zwischen der doppelten Siebwand G vorhandene Kieslage in den Raum D1, um
durch das Abflufsrohr / abzufliefsen.
Claims (1)
- PateNT-ANSPRUCH:Filter mit selbstthätiger Auswaschung des Filtermaterials, welche dadurch bewirkt wird, dafs beim Anwachsen des Filterwiderstandes die in der Zuleitung (R) der Spülrohre und dem Ablauf (Y) des Schlammsammlers (W) angeordneten belasteten Ventile (R1Y1) sich öffnen.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE55132C true DE55132C (de) |
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ID=329677
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT55132D Expired - Lifetime DE55132C (de) | Filter mit selbstthätiger Auswaschung des Filtermaterials |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE55132C (de) |
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- DE DENDAT55132D patent/DE55132C/de not_active Expired - Lifetime
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