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Photographisches Umkehrverfahren Die Erfindung bezieht sich auf ein
Photographisches Umkehrverfahren und betrifft insbesondere gewisse Phasen des in
demamerikanischen Patent i 460707 beschriebenen Umkehrverfahrens. In erster
Linie betrifft die Erfindung das bei diesem Verfahren Verwendung findende Bleichbad.
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Das Umkehrverfahren wird gewöhnlich für die Entwicklung von Amateurkinofilmen
benutzt. Nach der Exponierung, Entwicklung und dem Abspülen wird der Film einem
Umkehr- oder Bleichbad unterworfen, welches zweckmäßig Kaliumpermanganat enthält.
Die Erfindung bezieht sich .auf ein Verfahren rund eine Vorrichtung, um eine gleichförmigere,
zuverlässigere und bessere Wirkung dieses Bleichbades zu erzielen und dessen Lebensdauer
zu erhöhen.
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Der Deutlichkeit halber soll nachstehend eine Formel für ein Bleichbad
der in Betracht kommenden Art gegeben werden: Kaliumpermanganat (4%ige Lösung) r
Teil, Schwefelsäure (2ootoig) r Teil, Wasser 2oTeile. Ein solches Bleichbad oder
aber jedes beliebige Kaliumpermanganat oder eine oxydierende Manganverbindung enthaltendes
Bleichbad hat das Bestreben, Mangandioxyd auf dem Film niederzuschlagen, welches
als Farbschleier mit metallischem Glanz erscheint. Hierdurch wird die Gelatine gegerbt,
wodurch das Bleichen verlangsamt und eine schnellere Zersetzung des Bades herbeigeführt
wird.
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Bekanntlich werden manganhaltige Salze in den ersten Phasen der Reaktion
in Freiheit gesetzt, und diese reagieren dann mit demunveränderten Permanganat,
um Mangandioxyd auszufällen. Sobald das Mangandioxyd beginnt, auszufällen, schrumpft
die Gelatine;und wird gehärtet. Durch die Härtung der Gelatine wird dann weiter
das Ausfällen des Dioxyds begünstigt. Die oberen Schichten der Gelatine werden dann
verhältnismäßig undrüchdringbar und bieten dem Eindringen weiterer Bleichstoffe
Widerstand.
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Aus dem Studium der in Betracht kommenden chemischen Umsetzungen wird
angenommen, daß ein Zwischenprodukt gebildet wird, welches ein Salz oder Oxyd des
dreiwertigen Mangans ist. Dieses Zwischenprodukt bewirkt möglicherweise wegen seiner
Ähnlichkeit mit Chrom- und Aluminiumhydraten das Härten der Gelatine. Durch beliebige
Stoffe, welche einen nur wenig ionisierten Komplex mit dem dreiwertigen Manganion
bilden, sollten die Farbschleierbildung und die Nachteile des Gerbens der Gelatine
beseitigt werden.
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In diesem Zusammenhang ist festgestellt worden, daß der Zusatz einer
gewissen Klasse von Stoffen zweckmäßig ist. Die zu diesem
Zweck
Verwendung findenden Stoffe sind lösbare Fluoride und deren komplexe Salze einerseits
-und mehrbasische anorganische Säuren oder deren-- Salze andererseits" Säuren, in
welchen die zweiten, dritten oder höheren Wasserstoffionen für gewöhnlich nicht
in Freiheit gesetzt werden. Besonders brauchbar sind die lösbaren Fluoride, die
doppelten Fluoride und die komplexen Salze, Fluorsilikate und Fluoraluminate rund
Phosphorsäure und Arsensäure. Durch diese wird die photographische Wirkung des Bleichbades
beträchtlich verbessert, welches klar bleibt und sehr wenig Schlamm oder Farbschleier
absetzt.
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Die Wirkung des Bleichbades wird zuverlässiger, da das Bad nicht so
schnell abgebaut wird, und die Gelatine wird nicht gegerbt, wodurch ebenfalls die
Wirkung zuverlässiger wird. Diese Wirkung ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen,
daß diese Stoffe mit den ersten Reduktionsprodukten des Permangan.ats sich verbinden,
die die Nachteile zur Folge haben, wobei diese Produkte in einem praktisch nicht
ionisierten Komplex, enthaltend die dreiwertigen Manganione, verwandelt werden.
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Die erwähnten Stoffe können entweder in Form der freien Säuren, im
Falle der mehrbasischen Säuren, oder in Form der lösbaren Salze mit freier Mineralsäure
in dem Bleichbad Verwendung finden. Wenn die Salze, wie dies notwendig ist, mit
einer mineralischen Säure benutzt werden, ist in dem Bad die entsprechende freie
anorganische mehrbasische Säure vorhanden. Im Falle der Säuren beträgt die Menge
der in dem Bleichbad Verwendung findenden Säure i bis 2%, eine geeignete Formel
würde daher sein: Beispiel i Kaliumpermanganat(4%igeLösung) 5Teile, Schwefelsäure
(2o%) 5 Teile, Phosphorsäure z Teile, Wasser i oo Teile.
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Es können größere Mengen dieser Stoffe Verwendung finden; doch muß
in deinem solchen Falle vorsichtig vorgegangen werden, da scheinbar ein Zwischenbereich
vorhanden ist, in welchem andere schlechte Wirkungen erscheinen. So müssen beispielsweise
weniger als 2 % oder mehr als 8 % Phosphorsäure verwendet werden. Für gewöhnlich
genügt es, i bis z % der mehrbasischen Säuren oder deren Salze in dem Bleichbad
zu benutzen.
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Fluoride oder deren komplexe Salze werden in Mengen von 2 g pro Liter
in dem Bleichbad benutzt. Diese Stoffe, wie die Fluoride, Fluorsilikate oder Fluoralumin.ate
von Natrium oder Kalium, haben geringe Lösbarkeit, doch werden für gewöhnlich mehr
als 2 g pro Liter aufgelöst. In größerer Konzentrierung als 2 g pro Liter werden
derartige Stoffe jedoch zweckmäßig nicht verwendet. Eine genaue Formel ist folgende:
B eispi-el 2 Kaliumpermanganat (4%ige Lösung) 5ocm3, Schwefelsäure (2o%ig) 5o cm3,
Natriumfluorsilikat (N,a2SiFE) 2 g, Wasser bis zu i 1.
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An Stelle von Schwefelsäure können ,andere mineralische Säuren und
insbesondere Phosphorsäure benutzt werden. Wenn Phosphorsäure ,allein Verwendung
findet, ist kein zusätzlicher Stoff erforderlich.