DE549C

DE549C - Gasgenerator mit getrennter Ent- und Vergasung, mechanischer Beschickung und Ausnutzung der Abhitze

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Publication number: DE549C
Application number: DE000000000549DA
Authority: DE
Original assignee: C Grobe
Current assignee: C Grobe
Priority date: 1877-09-06
Filing date: 1877-09-06
Anticipated expiration: 1897-09-07

Description

1877.

C. GROBE in BERLIN und F. W/LÜRMANN in OSNABRÜCK.

Gasgenerator mit getrennter Ent- und Vergasung, mechanischer Beschickung und Ausnutzung der Abhitze.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. September 1877 ab.

Alle bisherigen Generatoren haben nur einen Raum, in welchem Ent- und Vergasung -zugleich vorgenommen wird.

Das frische, feuchte Brennmaterial wird im kalten, unvorbereiteten Zustande von Zeit zu Zeit auf die in der Ent- und Vergasung begriffenen Materialien gestürzt, ganz wie bei der gewöhnlichen Rostfeuerung.

Dadurch und besonders weil die beiden Pro- cesse der Ent- und Vergasung ganz verschiedene Vorbedingungen erfordern, werden dieselben so gestört, dafs Qualität und Quantität der gelieferten Gase ungenügend, und in demselben Generator in verschiedenen Betriebsperioden verschieden sind.

Die Entgasung, die Austreibung der in den Kohlen fertig gebildeten flüchtigen Bestandtheile, erfordert keine atmosphärische Luft, aber Wärme, um die im festen Zustande befindlichen Stoffe in den gasförmigen Zustand überzuführen; läfst j aber keine Wärme fühlbar werden.

Die Vergasung, die Verbrennung der von der Entgasung übrig bleibenden, festen Pror.ucte I erfordert vor allem atmosphärische Luft zur [ Bildung von Kohlenoxyd und Kohlensäure, aber j keine Wärme und macht dagegen Wärme '■ fühlbar. I

Bei allen bisherigen Generatoren werden diese ■ beiden, also sehr verschiedene Bedingungen erfordernden Processe, wie bei der gewöhn lichen Rostfeuerung in ein und demi.elber. Räume vorgenommen.

Die zur Entgasung nöthige Wärme wird aufser- dem bei allen bisherigen Gener; toren von der bei der Vergasung fühlbar gewordenen Wärme genommen, bevor deren Ausnutzung im Wärme verbrauchsort geschehen konnte.

Anders bei dem von den Erfindern construirten Generator mit getrennter Ent- und Vergasung, mechanischer Beschickvorrichtun_fe und verbesser ter Ausnutzung der Abhitze de·; Wärmeverbrauchsorts.

Der verbesserte Gaserzeugungs-Ατ parat besteht wesentlich aus zwei getrennten Theilen.

In dem einen Theil A wird die Entgasung des Materials vorgenommen. Hierbei wird Wärme gebunden, mufs also zugeführf- werden und dies geschieht nur durch die Abhitze des Wärme verbrauchsorts, was bei keinem der bisherigen Generatoren der Fall ist.

In dem zweiten Theil B wird die Vergasung der festen Rückstände vorgenommen. Hierbei wird Wärme frei, kann also abgeführt werden.

Der Theil A besteht aus ein, zwei oder mehreren über, hinter oder unter dem Wärmeverbrauchsort c, z. B. dem Herde eines Schmelz-Puddel- oder Schweifsofens horizontal liegenden Entgasungsräumen A aus Gufseisen, oder feuerfestem Material, welche an einem Ende durch einen Trichter und die mechanische Beschickvorrichtung b mit dem zu vergasenden Rohmaterial, als Stein- und Braunkohlen, Torf, Torfgrus, Sägespähne etc. beschickt weiden, während das andere Ende c offen ist.

Die mechanische Beschickvorrichtung wird durch irgend eine Kraft continuirlich oder intermittirend bewegt.

Die atmosphärische Luft, die zum Verbrennen der Gase nöthig ist, wird durch Kanäle / so geleitet, dafs sie sich an dem Mauerwerk möglichst hoch erwärmt und läfst sich die Menge der Zufuhr aufserhalb des Ofens durch einen Schieber oder Klappe k reguliren.

Die aus dem Verbrauchsort c durch den Heizraum D und dann durch den Kanal e abziehende Wärme kann unter Dampfkessel oder dergleichen Wärmeverwendungsstellen geleitet, also möglichst vollständig ausgenutzt werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Die Anwendung eines Apparats, in welchem die Umwandlung von festen Brennmaterialien in brennbare Gase dadurch bewirkt wird, dafs aus diesen Materialien in zwei von einander getrennten Räumen,

A dem Entgasungs- und B dem Vergasungsraum,

a) in dem ersteren durch Zuführung von Wärme durch Abhitze, die in den Materialien befindlichen Gase aus dem offenen Ende des Entgasungsraums ausgetrieben, Wasserdämpfe und Theerproducte aber zersetzt werden,

b) in dem letztern durch Verbrennung mit atmosphärischer Luft, die von der Ent- ■ gasung rückständigen festen Producte vergast werden.

2. Die Art der intermittirenden oder continuirlichen Füllung des Entgasungsraumes durch mechanische Vorrichtung.

3. Die Benutzung der Abhitze des Wärmever-

brauchsorts zum Entgasen des Brennmaterials in horizontalen Entgasungsräumen.