DE548376C - Einrichtung zur Entwaesserung von Dampfturbinen im Nassdampfgebiet - Google Patents
Einrichtung zur Entwaesserung von Dampfturbinen im NassdampfgebietInfo
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Description
Durch die Fliehkraft wird das im Naßdampfgebiet einer Dampfturbine ausgeschiedene
Wasser nach dem äußeren Umfang der Laufschaufeln geschleudert, wo es in an sich bekannter Weise aufgefangen und dann abgeleitet
wird. Diese in vielen Ausführungsarten bekannten Einrichtungen leiden alle an dem
Übelstand, daß außer dem Wasser auch stets Dampf oder hauptsächlich nur Dampf abgeführt
wird. Da die Menge des Dampfes im Niederdruckteil ein Vielfaches derjenigen der gleichen Gewichtsmenge von Kondenswasser
beträgt (bei 1,0 ata rund i7oofach, bei 0,5 ata etwa 33oofach), so genügt, trotz der größeren
X5 Geschwindigkeit, bereits eine geringe Dampfmenge,
um den der Entwässerung dienenden Austrittsquerschnitt voll oder so auszufüllen,
daß nur noch weniger oder fast kein Wasser abgeleitet wird; um so mehr, als wegen der
fl0 vorhandenen kleinen Druckunterschiede die
Geschwindigkeiten beschränkt sind. Werden diese Ableitungsöffnungen jedoch zu groß ausgeführt,
so bedeutet die hierdurch aus-,. strömende und für den weiteren Turbinenteil
2S verlorene Dampfmenge einen entsprechenden
unmittelbaren Verlust.
Es ist daher bereits vorgeschlagen worden, in den Entwässerungsleitungen Kondenstöpfe
mit Schwimmerregelung vorzusehen, um durch einen Wasserabschluß den Austritt von
Dampf zu verhindern. Diese Einrichtungen arbeiten jedoch oft unzuverlässig. Außerdem
haben sie den Nachteil einer stoßweisen Ableitung des Kondenswassers.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung, . die bei der Entwässerung von
Dampfturbinen im Naßdampfgebiet zu erreichen bezweckt, daß durch die Entwässerungsaustrittsstellen
tatsächlich nur kondensierter Dampf abgeführt wird, und besteht darin, daß die Regelung der abgeleiteten
Wassermenge durch die statische Druckhöhe der auf der Austrittsstelle ruhenden Wassersäule
erfolgt.
Die Höhe der über diesen Austrittsstellen stehenden Wassersäule regelt dabei ganz
selbsttätig die durchfließende Menge. Es sind demnach gemäß der vorliegenden Erfindung
z. B. keinerlei Apparate vorhanden, die eine Verwickelung und ein Versagen zur Folge haben können. Außerdem gestatten
die Mittel der vorliegenden Erfindung zu jeder Zeit eine genaue Prüfung und daher
auch Regelung der Entwässerung.
An Hand der Zeichnung sei die Erfindung in mehreren beispielsweisen Ausführungen
näher erläutert.
In den Abb. 1 bis 6 sind die Einzelheiten der vorliegenden Erfindung schematisch dargestellt.
Abb. ι zeigt eine Turbine, zum Teil im Schnitt, mit einer Entwässerungseinrichtung
nach der Erfindung. Abb. 2 ist ein Querschnitt durch den Turbinenzylinder ohne Leitschaufeln und Laufräder nach Linie A^A
der Abb. 1. Abb. 3 zeigt eine Entwässerungseinrichtung,
verbunden mit einer gleichzeitigen Dampfanzapfung. Abb. 4, 5 und 6 zeigen Einzelteile.
r bezeichnet einen Turbinenzylinder, 2 die Lauf räder mit den Laufschaufeln 3, 4 die
Leitschaufel im Zylinder, 5 die Entwässerungsöffnungen im Zylinder, 6 die Entwässerungskammern,
7 ist ein Schlitz für eine gemeinsame Dampfentnahme und Entwässerung (Abb. 3 und 5), 8 sind Entwässerungsstandrohre
und 9 (Abb. 2 und 4) an deren unteren Enden befindliche Regelventile oder Blenden,
deren freie Öffnung den die abgeleitete Menge begrenzenden Austrittsquerschnitt darstellt.
10 ist ein Schauglas für die Wasserstandsprüfung, 11 ein Sammelkasten, 12 eine Abflußleitung
nach dem Vorwärmer 13, 14 ist" ein Ableitungsrohr von dem Kondenswassersammelkasten
nach dem Kondensator 16 und 15 sind federbelastete, sich selbsttätig einstellende
Regelventile (Abb. 6).
In den Abb. 1 und 3 sind beispielsweise drei Entwässerungsstandrohre 8 vorgesehen,
wovon nach Abb. 3 die ersten zwei das Wasser nach einem Vorwärmer und das letzte
das Wasser unmittelbar nach dem Kondensator ableiten. Die Anzahl der Entwässerungsstellen
kann beliebig, entsprechend den jeweiligen Verhältnissen, gewählt werden; auch können mehrere aus verschiedenen Stufen
zusammengeführt werden, wie in Abb. 3 und 5 dargestellt.
Um das bereits ausgeschiedene, durch die Fliehkraft abgeschleuderte und durch besondere
Einrichtungen abgeleitete Wasser möglichst restlos aus der Turbine herauszubekommen,
ist es zweckmäßig, für diese. abgeleitete und durch die Strömungsgeschwindigkeit
mitgerissene Menge am Zylinder reichlich bemessene Entwässerungsöffnungen S vorzusehen, die dann gemeinsam
nach einem vorteilhaft ebenfalls einen großen Querschnitt aufweisenden Entwässerungsstandrohr
geführt werden. Hierdurch wird erreicht, daß das Wasser oder Dämpf wassergemisch
ohne großen Widerstand aus der Turbine herausströmen und der mitgerissene und aufgestaute spezifisch leichte Dampf durch die
oberen Entwässerungsöffnungen 5' (Abb. 2) wieder in die Turbine zurückströmen kann.
Die sich aus dem vorhandenen Druckunterschied zwischen der Entwässerungsstelle in
go der Turbine und der Stelle, wohin das ausgeschiedene Wasser geleitet wird, z. B. dem
Kondensator, der Kondensatsaugleitung, dem Vorwärmer usw., und der auf der Austrittsöffnung ruhenden Wassersäule ergebende Geschwindigkeit
und der freie Querschnitt der Entwässerungsöffnung im Zylinder bestimmen die abgeführte Wassermenge. Die Austrittsöffnung
muß so bemessen oder so eingestellt werden, daß stets mehr Wasser vorhanden ist, als sich aus der Geschwindigkeit
und aus der abzuführenden Wassermenge ergibt, damit der Raum unmittelbar über der
öffnung auch tatsächlich mit Wasser aufgefüllt bleibt. Ein gewisser Spielraum ergibt
sich dabei von selbst dadurch, daß die Austrittsgeschwindigkeit und damit auch die
Austrittsmenge durch eine wechselnde Höhe der über der Austrittsöffnung stehenden
Wassersäule im richtigen Sinne beeinflußt wird. Der Durchtrittsquerschnitt 11' (Abb. 4)
für den Austritt des Kondensates von dem Sammelbehälter nach den Ableitungsrohren
und die Höhe der auf dem offenen Querschnitt ruhenden Wassersäule in den Wasserstandsrohren
8 wird mittels der von Hand oder mechanisch einzustellenden Regelventile oder Blenden 9 oder mittels der federbelasteten,
selbsttätig wirkenden Regelventile 15 (Abb. 6) geregelt, wobei die Höhe des Wasserstandes
durch das Schauglas 10 sichtbar gemacht und überwacht wird.
Da der Druckverlauf in einer Turbine für eine bestimmte Belastung praktisch gleichbleibt,
genügt gewöhnlich eine einmalige Einstellung oder ein bestimmter Querschnitt der
Regelorgane der einzelnen Entwässerungsstellen der verschiedenen Stufen. Bei gleichen
ausprobierten und besonders bei angenähert mit gleicher Belastung arbeitenden Anlagen
wird eine einfache Blende genügen, da, wie bereits erwähnt, die Stauhöhe des Wassers
über der Austrittsöffnung die Austrittsmenge in bestimmten Grenzen selbsttätig verändert.
Die Einstellung kann jedoch auch so ausgebildet werden, daß sie für alle Stufen oder
gruppenweise, von Hand oder selbsttätig in Abhängigkeit von der Belastung, von dem
Dampfdruck oder von der Drehzahl erfolgt. Sofern die Wassersäule über der Austrittsöffnung einmal ganz verschwindet, wird die
alsdann wesentlich größere Menge des durchströmenden Dampfes trotz dessen größerer
Geschwindigkeit sofort ein Verstopfen und damit wieder ein Anstauen des Wassers zur
Folge haben.
Die Ableitung des Wassers aus solchem Entwässerungsstandrohr 8 kann, besonders
für die letzten Stufen, wo das Druckgefälle zu klein wird, durch eine Saugwirkung vermittels
eines Dampf- oder Wasserstrahl- im saugers unterstützt werden, wofür gegebenenfalls
das aus den ersten nach dieser Erfindung entwässerten Stufen austretende Wasser verwendet werden kann.
Außer den angegebenen Ausführungsbeispielen können auch andere Anordnungen im
Rahmen der vorliegenden Erfindung gewählt werden. So kann z. B. vorteilhaft, wie in
Abb. 3 angegeben, eine Anzapfstelle für Entnahmedampf zu Vorwärmezwecken mit einer
Entwässerungseinrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung vereinigt werden. In
diesem Falle wird der Entnahmedampf oberhalb der auf der Entwässerungsdurchtrittsöffnung
stehenden Wassersäule bei & (Abb. 3) entnommen. Das ausgeschiedene Wasser der
ersten Stufen des Naßdampfgebietes wird zweckmäßig nach einem Niederdruckvorwärmer,
dasjenige der letzten Stufen dagegen in den Turbinenkondensator geführt, wie dies
in Abb. 3 angegeben ist.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Einrichtung zur Entwässerung von Dampfturbinen im Naßdampfgebiet, wobei das durch die Fliehkraft ausgeschleuderte Dampfwassergemisch am äußeren Umfang hinter den Laufschaufeln mit besonderen Einrichtungen aufgefangen, jedoch nur das Kondenswasser abgeleitet wird, indem der Austritt von Dampf durch einen Wasserabschluß verhindert ao wird und der die abgeleitete Menge begrenzende Austrittsquerschnitt wesentlich tiefer liegt als die unterste Stelle der zugehörigen Turbinenstufe, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der abgeführten Kondenswassermenge durch die statische Druckhöhe der auf der Austrittsstelle ruhenden Wassersäule erfolgt.
- 2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsquerschnitte entsprechend der Höhe der auf ihnen ruhenden, von außen sichtbarer und prüfbaren Wassersäule mittels Reglerorgane eingestellt werden können.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1930A0016230 DE548376C (de) | 1930-10-09 | 1930-10-09 | Einrichtung zur Entwaesserung von Dampfturbinen im Nassdampfgebiet |
FR723874D FR723874A (fr) | 1930-10-09 | 1931-10-06 | Redresseur à vapeur de mercure ayant deux ou plusieurs grilles affectées à chaque anode |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1930A0016230 DE548376C (de) | 1930-10-09 | 1930-10-09 | Einrichtung zur Entwaesserung von Dampfturbinen im Nassdampfgebiet |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE548376C true DE548376C (de) | 1932-04-19 |
Family
ID=6561905
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930A0016230 Expired DE548376C (de) | 1930-10-09 | 1930-10-09 | Einrichtung zur Entwaesserung von Dampfturbinen im Nassdampfgebiet |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE548376C (de) |
FR (1) | FR723874A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1127913B (de) * | 1958-11-27 | 1962-04-19 | Escher Wyss Gmbh | Nassdampfturbinenstufe mit OEffnungen zur Entwaesserung und zur Dampfentnahme |
DE3322727A1 (de) * | 1982-07-01 | 1984-01-05 | ŠKODA koncernový podnik, Plzen | Entnahmespalt zur dampfentnahme in dampfturbinen |
-
1930
- 1930-10-09 DE DE1930A0016230 patent/DE548376C/de not_active Expired
-
1931
- 1931-10-06 FR FR723874D patent/FR723874A/fr not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1127913B (de) * | 1958-11-27 | 1962-04-19 | Escher Wyss Gmbh | Nassdampfturbinenstufe mit OEffnungen zur Entwaesserung und zur Dampfentnahme |
DE3322727A1 (de) * | 1982-07-01 | 1984-01-05 | ŠKODA koncernový podnik, Plzen | Entnahmespalt zur dampfentnahme in dampfturbinen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR723874A (fr) | 1932-04-16 |
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