DE547972C

DE547972C - Verfahren zur Erzeugung marmorartiger Dekorationseffekte auf Porzellan, Steingut, Emaille, Glas usw.

Info

Publication number: DE547972C
Application number: DEH112867D
Authority: DE
Original assignee: GUSTAV HEUBACH
Current assignee: GUSTAV HEUBACH
Priority date: 1927-08-28
Filing date: 1927-08-28
Publication date: 1932-04-06

Description

Verfahren zur Erzeugung marmorartiger Dekorationseffekte auf Porzellan, Steingut, Emaille, Glas usw. Die Erfindung betrifft ein Verfahren, mit Glasur überzogene keramische oder glasartige Gegenstände marmorartig zu dekorieren.
Es dienen dazu Lüsterfarben, die in üblicher Weise aufgetragen werden. Zweckmäßig werden verschiedenartige Farben neben-, über- und durcheinander verwendet.
Gemäß der Erfindung wird dieser Lüsterfarbenüberzug mit einem Anstrich aus brennbaren Flüssigkeiten, beispielsweise Kohlenwasserstofferi, Petroleum, Mineral-, Teer-, Gasölen, Paraffin, Erdwachs, Fraktionen von Erdölen, Teer usw. oder deren Lösungen, versehen, worauf die Gegenstände dann in der für Lüsterfarben üblichen Weise gebrannt werden.
Durch das Auftragen der brennbaren Flüssigkeiten werden die Lüsterfarben in willkürlicher Art teilweise zusammengezogen, teilweise zerteilt und auch zerstört. Dadurch ergeben sich marmorartige, granitartige oder sonstige geaderten oder gemischten Gesteinen ähnliche Effekte.
Die flüssigen brennbaren Stoffe können ohne weiteres zum Überstreichen benutzt werden, man kann sie aber auch in Mischung miteinander oder in Lösung verwenden. Feste Kohlenwasserstoffe wird man zweckmäßig in Lösung bringen und sie in dieser Form aufstreichen. Feste unverbrennbare Stoffe können unter Umständen auch den Lüsterfarben zugemischt werden. In solchem Falle kann man außerdem noch nach dem Auftragen der Lüsterfarben einen Überzug mit brennbarer Flüssigkeit vornehmen; dazu wählt man zweckmäßig eine solche Flüssigkeit, welche den der Lüsterfarbe zugemischten festen Stoff mehr oder weniger zu lösen vermag. Jede Art von Lüsterfarben kann benutzt werden, beispielsweise Farben, in denen die färbenden Elemente in Form von Resinaten oder Chloriden vorliegen und die mit Ölen oder anderen Flüssigkeiten überzugsfertig gemacht worden sind. Unter den Begriff Lüsterfarben fallen aber auch alle anderen färbenden Stoffe, welche sich auf mit Glasur überzogene keramische oder glasartige Gegenstände in feinster Verteilung unter Verwendung irgendeiner geeigneten Flüssigkeit auftragen und aufbrennen lassen.
Die zum Überstreichen des Lüsteranstriches zu benutzenden brennbaren Flüssigkeiten oder Lösungen können auch mit Wasser vermischt aufgetragen werden; beispielsweise haben sich als besonders geeignet Gemische aus Petroleum oder Gasöl und Wasser erwiesen. Ferner ist es vorteilhaft, zum Vermischen oder Verdünnen Alkohol zu verwenden, also etwa Petroleum und Alkohol. In der Regel lassen sich mit gutem Erfolg Gemische mehrerer brennbarer Flüssigkeiten oder solcher Flüssigkeiten mit Lösungsmitteln benutzen, bei welchen die Siedepunkte der einzelnen Mischungskomponenten voneinander stark abweichen. wie es beispielsweise der Fall ist bei Mischungen von -Petroleum, Gasöl usw. einerseits und Wasser, Alkohol, Benzol usw. andrerseits.
Anstatt solche Gemische gemeinsam aufzutragen, kann man die Mischungskompanenten auch einzeln nacheinander aufstreichen.
Das neue Verfahren ist zur Verzierung keramischer oder anderer Geräte aller Art, wie Porzellan, Steingut usw. oder Emaille und Glas, die eine für die Entwicklung von Lüster geeignete glasige Oberfläche besitzen, anzuwenden. Durch die Veränderung des Mischungsverhältnisses zwischen Kohlenwasserstoffverbindung und Wasser, Alkohol u. dgl. läßt sich die zu erzielende Wirkung verschiedenartig gestalten.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: ' i. Verfahren zur Erzeugung marmorartiger Dekorationseffekte auf Porzellan, Steingut, Emaille, Glas usw. durch Lüsterfarben, dadurch gekennzeichnet, daB der Lüsteranstrich mit brennbaren Flüssigkeiten, wie Kohlenwasserstoffen, Petroleum, Mineral-, Erd- oder Gasölen, Pa-Taffin, Teer u. dgl. oder Lösungen solcher, überstrichen und dann in üblicher Weise gebrannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB die brennbaren Flüssigkeiten vor dem Aufstreichen mit Wasser oder Alkohol vermischt werden.
3. Verfahren nach Anspruch r und 2, dadurch gekennzeichnet, daB an Stelle des Aufstreichens von Flüssigkeitsgemischen die Flüssigkeiten nacheinander zum Überstreichen benutzt werden. q.. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man den Lüsterfarben feste verbrennbare Stoffe zusetzt und- gegebenenfalls nach dem Aufstreichen der Lüsterfarben einen Anstrich mit Flüssigkeiten vornimmt, welche den festen Stoff mehr oder weniger zu lösen vermögen.