DE547748C

DE547748C - Verfahren und Pressvorrichtung zum Herstellen von Sandkernen mit Schreckplatten

Info

Publication number: DE547748C
Application number: DE1930547748D
Authority: DE
Original assignee: HELMUT TIMMERBEIL DIPL ING
Current assignee: HELMUT TIMMERBEIL DIPL ING
Priority date: 1930-06-28
Filing date: 1930-06-28
Publication date: 1932-04-05

Description

Bei der Herstellung von Gießereikernen ist es bekannt, z. B. eiserne Kernstützen in die Kernmasse einzubetten und die Masse durch Stampfen, Pressen oder Rütteln zu verfestigen und mit den Kernstützen zu verbinden. Es ist auch bekannt, Schreckplatten in gewöhnliche Gußformen ohne Verwendung von Kernen oder Kernstücken einzubetten.

Die vorliegende Erfindung hat den Zweck, Schreckplatten besonders gut und billig mit den Formteilen und insbesondere mit den Formkernen zu verbinden, und besteht darin, daß man die Kernmasse zusammen mit der Schreckplatte preßt und dabei dem Sand in der Nähe der Schreckplatte Gelegenheit zum Entweichen gibt. Es lassen sicn dazu die bekannten Kernpressen mit gegeneinander beweglichen Kernkastenteilen benutzen, sofern man sie nur so einrichtet, daß beim Preß-Vorgang der in der Preßrichtung auf der Schreckplatte befindliche Sand ausweichen kann, da sonst entweder die Presse oder die Schreckplatte brechen müßte. Das Ausweichen des Sandes kann z. B. dadurch ermöglicht werden, daß die Preßform in der Nähe der Schreckplatte in der Preßrichtung nachgiebig ausgebildet ist. Die Preßform kann z. B. ein in der Preßrichtung verschiebbares Wandstück an der Schreckplatte aufweisen, welches zweckmäßig durch eine Feder gegen die Schreckplatte gedrückt wird, so daß beim Preßvorgang das verschiebbare Wandstück entgegen der Wirkung der Feder ausweichen und den Sand entweichen lassen kann, welcher sonst über der Schreckplatte den Preß-Vorgang hindern würde.

Gemäß der Erfindung kann man z. B. Rohrstutzen ohne jede Handarbeit rein maschinell im Fließbetrieb herstellen und etwa 25 o/_o mehr leisten als nach den bisherigen Verfahren.

Auf der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise erläutert, und zwar an einem Kernstück, welches zum Herstellen eines Abflußrohres dient, das eine Putzöffnung hat, deren Flansch mit Hilfe einer Schreckplatte sauber und glatt gegossen werden soll, damit die weitere Bearbeitung der Reinigungsöffnung sich erübrigt.

Es zeigen

Abb. ι einen Schnitt durch die Kernpreßform, wie sie in der Kernpresse beim Preßvorgang liegt,

Abb. 2 das Unterteil der Kernpreßform nach Abb. 1 in Draufsicht,

Abb. 3 den Schnitt nach Linie A-B der Abb. i.

Die Kernpreßform besteht ähnlich wie ein gewöhnlicher Sandformkasten aus zwei Hälften i, 2 von etwa gleicher Grundform. Der Kern hat die Form eines Zylinders Z und eines als Kernmarke dienenden Fortsatzes M, welcher zugleich die Schreckplatte 4 mit dem zylindrischen Kerne verbindet. Die Schreckplatte 4 hat entsprechend der rechteckigen Reinigungsöffnung des zu gießenden Abflußrohres Rechteckform und einen rechteckigen. Ausschnitt, um den Kernfortsatz M mit dem

zylindrischen Kern zusammenpressen zu kön-· nen. Die Schreekplatte 4 steht senkrecht und wird durch Riegel 5 an den Anlageflächen 40 der Preßformteile 1, 2 festgehalten. Der Ober-S teil 2 ist über der Schreckplatte 4 offen und durch eine Platte 6 abgedeckt, welche entgegen der Federspange 7 verschiebbar ist, die durch Widerlager 8 festgehalten ist.. .
Beim Pressen des Kernes wird der Unterkasten 1 in bekannter Weise mit Kernsand gefüllt und darauf der Oberkasten 2 gesetzt und niedergepreßt. Die Schreckplatte hindert also das Pressen nicht, denn der auf ihr liegende Sand kann beim Niedergehen der Presse mit der Platte 6 nach oben ausweichen.

Claims

Patentansprüche:

i. Verfahren zur ^Herstellung von Sandkernen mit Schreckplatten, dadurch gekennzeichnet, daß der Sandkern mit der Schreekplatte in einer Form durch Pressen verbunden und dabei der Sand an der Schreekplatte entweichen gelassen wird.
2. Preßvorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßform (1, 2) in der Nähe der Schreekplatte (4) nachgiebig bewegliche Teile besitzt.
3. Preßvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Preßform (1, '2) an der Schreekplatte (4) ein ■ entgegen der Preßrichtung verschiebbares Wandstück (6) eingesetzt ist.
4. Preßvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Wandstück aus einer entgegen der Wirkung einer Feder (7) bewegbaren Platte besteht, welche in einem Ausschnitt der Formwand liegt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen