DE545218C - Durch einen Hahn gesteuerte Spuelvorrichtung fuer aerztliche Zwecke - Google Patents

Description

• Durch einen Hahn gesteuerte Spülvorrichtung für ärztliche Zwecke Die Erfindung hat eine durch einen Hahn gesteuerte Spülvorrichtung für ärztliche Zwecke mit zwei getrennten Kanälen im Spülgehäuse zur Zu- und Rückführung der Spfilflüssigkeit zum Gegenstand, wobei der Zuführkanal durch eine rohrförmige Düse verlängert und an dem Übergang zwischen Spülgehäuse und Düse eine runde Ausbauchung größeren Durchmessers vorgesehen ist.
• Es ist bei derartigen Spülvorrichtungen bekannt, in der Zu- und Ableitung zum Spülrohr ein Steuerorgan derartig anzuordnen, ,laß das Spülrohr entweder nur mit der Zuleitung oder nur mit der Ableitung oder mit beiden verbunden werden kann.
• Gemäß der Erfindung kann das Hahnküken der Steuervorrichtung der vorgenannten Art außer der normalen Schließ- und Gebrauchsstellung noch zwei Stellungen einnehmen, in denen entweder die Zuführung mit dem gewöhnlich als Ableitung dienenden Kanal oder die Ableitung mit dem gewöhnlich als Zuleitung dienenden Kanal in Verbindung steht. Hierdurch wird außer dem üblichen Kreislauf des Spülmittels der Vorteil erzielt, daß der Kreislauf nur durch Verstellung des Hahnes umgekehrt werden kann, wodurch es möglich ist, feste Körper, die sich etwa in der Ablauföffnung festgesetzt haben, zu lösen und fortzuführen. Der Hahn kann so eingestellt werden, daß das Spülmittel in die zu reinigende Körperhöhle wohl eingeführt, nicht aber abgeführt wird oder aber abgeführt, nicht aber zugeführt wird. Die Erfindung bildet eine wertvolle Vervollständigung der Spülvorrichtung der genannten Gattung, mit der es nunmehr möglich ist, mit ein und derselben Vorrichtung eine ganze Anzahl verschiedener Spülarten vorzunehmen.
• Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Ansicht der Vorrichtung, wobei einzelne Teile unterbrächen dargestellt sind, Abb.2 im größeren Maßstabe und im Längsschnitt das Endstück mit den Anschlußstutzen, Abb.3 im größeren Maßstabe eine Aufsicht auf den Hahn und Abb. 4 eine Seitenansicht desselben, Abb. 5 eine Ansicht des Hahnkükens und Abb.6 einen senkrechten Schnitt durch Abb. 4. von links gesehen.
• Die Darmspülung, die gewöhnlich einer Einspritzung folgt, kann mit dem Erfindungsgegenstand in bequemerer und wirksamer: r Weise als bisher ausgeführt werden. Die Spülflüssigkeit wird durch Eigengewicht von einem Irrigatorbehälter 15 zugeführt und bei 16 wieder abgeleitet. Aus dem Behälter 15 fließt die Flüssigkeit durch ein Rohr 17 und einem Hahn V zu dem Endstück 18. Dieses besteht aus einem langen Hohlkörper ig (Abb. 2) mit einer Öffnung 2o an seinem Ende. Dieser Körper kann als Darmrohr bezeichnet werden, da er beim Gebrauch in dem inneren und aufwärts gerichteten Teil des Darmes liegt. Zwei Rohre 2,1 und 22 münden in den Hauptkörper 23, der einen größeren Umfang als das Rohr ig hat und durch eine Längswand a4 im Innern in zwei Kanäle 25 und 26 geteilt ist. Der Kanal 25 verbindet 21 mit ig, während der Kanal 26, der mit der Leitung 22 in Verbindung steht, an seinem inneren Ende eine Öffnung 27 besitzt, die in erster Linie zur Abführung der Spülflüssigkeit und der von ihr mitgenommenen Stotfe dient. In der Nähe der Vereinigung der Teile 23 und ig ist der Körper 23 am Umfang mit einer Ausbauchung 28 versehen, deren hintere Fläche dazu dienen soll, das Rohr ig in dem zu behandelnden Hohlraum in Stellung zu halten und seine Verschiebung zu verhüten. Wenn z. B. diese Ausbauchung bis hinter dem Schließmuskel eingeführt ist, so wird die Muskelzusammenziehung ein zufälliges Herausziehen des Rohres verhüten.
• In der Regel besteht das Rohr ig aus weichem Gummi, kann jedoch auch aus anderem Stoff je nach dem Verwendungszweck hergestellt sein. Auf jeden Fall soll es eine in eine Öffnung 2o endigende Bohrung 2g und eine zweite Bohrung 26 mit einer nach dem anderen Ende zu gelegenen Öffnung haben.
• Der Hahn h besteht aus einem Gehäuse 3o, das zylindrisch ist und zwei Anschlüsse 31, 32 an der einen Seite und zwei Anschlüsse 33 und 34 an der anderen Seite besitzt. Diese Anschlüsse befinden sich in einer waagerechten Ebene oder in einer Ebene, die etwa im rechten Winkel zu der Achse des Hahnsitzes und der Drehachse des Kükens 35 liegt. Letzteres besitzt drei Querbohrungen 36, 37, 38. Ist das Küken 35 an das Gehäuse 30 eingesetzt, so befinden sich diese Bohrungen in derselben Ebene wie die Anschlüsse 31 bis 34. Die Innenseite des Gehäuses 3o besitzt eine Nut- 39 mit mehreren Ausnehmungen 40 (Abb. 6). Diese dienen zur Aufnahme einer unter Federdruck stehenden Kugel 41 (Abb. 5), durch die das Küken in den verschiedenen Stellungen festgehalten wird. Es kann leicht aus dem Gehäuse zwecks Reinigung herausgenommen werden.
• Ist der Hahn bei der Anwendung nach Abb. i in die Stellung der Abb. 3 und 4 eingestellt, so fließt die Flüssigkeit aus dem Behälter 15 durch das Rohr 17, den Anschluß 3i, Bohrung 36, Anschluß 33 und die Rohre 21 und 25 in die Düse 29 und tritt durch die Öffnung 2o in den Hohlraum des zu behandelnden Körperteils. Sie fließt dann mit etwaigen Stoffen, die sie mit sich führt, wieder zurück durch die Öffnung 27, die Rohre 26 und 22, den Anschluß 34, die Bohrung 37 und den Anschluß 32 nach der Ableitung 16.
• Soll nur das eine Ende der Düse benutzt werden, so wird der Hahn entsprechend einbestellt, und die Düse 2o wird so weit eingeführt, daß die gewünschte Behandlung eintreten kann, eine Entleerung aber nicht durch die Öffnung 27 erfolgen kann. Soll dagegen die Flüssigkeit von dem oberen Ende der Düse und durch die Öffnung 2o abgezogen werden, so wird der Hahn V in diejenige Stellung gebracht, in der die Flüssigkeit durch die Öffnung 2o und die Bohrung 29 durch die mittlere Bohrung 38, die von dem Anschluß 33 nach 32 führt, und von da durch die Ableitung 16 geht.
• In manchen Fällen ist es wünschenswert, das Entleerungsrohr zwecks Reinigung auszuspülen oder Stoffteile, die sich in der Öffnung 27 festgesetzt haben, zu entfernen. Zu diesem Zweck wird der Hahn wieder in eine andere Stellung gebracht. Es geht dann die Flüssigkeit durch den Anschluß 3 i, und die mittlere Bohrung 38 tritt durch den Anschluß 34, die Rohre 22, 26 und durch die Öffnung 27 aus. Nach einer kurzen Spülung sind die Stoffe, die sich festgesetzt haben, gelöst, und es wird dann der Hahn in die Normalstellung gebracht, um die normale Spülung weiter fortzusetzen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Durch einen Hahn gesteuerte Spülvorrichtung für ärztliche Zwecke mit zwei getrennten Kanälen im Spülgehäuse zur Zu- und Rückführung der Spülflüssigkeit, wobei der Zuführungskanal durch eine rohrförmige Düse verlängert und an dem Übergang zwischen Spülgehäuse und Düse eine runde Ausbauchung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Hahnküken außer der gewöhnlichen Schließ-und Gebrauchsstellung noch zwei Stellungen einnehmen kann, in denen entweder die Zuführung (3i) mit dem gewöhnlich als Ableitung dienenden Kanal (34) oder die Ableitung (32) mit dem gewöhnlich als Zuleitung dienenden Kanal (33) in Verbindung steht.