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Apparat zum Messen des Gasverlustes in Gasleitungen Die Prüfung von
Gasleitungen auf Dichtheit wird häufig in der Weise vorgenommen, daß die Leitung
an der Stelle, von der aus beginnend sie geprüft werden soll, auseinandergetrennt
wird. An dieser Stelle wird in die Leitung ein empfindlicher Strömungsmesser eingeschaltet,
welcher anzeigt, wieviel an dieser Übergangsstelle durch die Leitung hindurchfließt,
wenn die Hähne. sämtlicher Entnahmestellen geschlossen sind.
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Die zu diesem Zweck bekannten Apparate bestehen z. B. in durchsichtigen,
mit Flüssigkeit gefüllten [)-Rohren oder Tauchrohren, welche derart in den Strömungsweg
des Gases eingeschaltet werden, daß die anzuzeigende Gasmenge durch die Flüssigkeit
hindurchtreten muß und hierdurch sichtbar gemacht wird. Ferner werden für den gleichen
Zweck Apparate benutzt, bei welchen durch den Gasstrom ein kleiner Schwimmer emporgehoben
wird, wie das in der Meßtechnik für Geschwindigkeitsmessung allgemein bekannt ist.
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Die vorliegende Erfindung besteht in einem Instrument, welches auch
die geringsten Undichtigkeitsv erluste mit einer Genauigkeit zu messen gestattet,
die mit den obengenannten Instrumenten nicht erreicht werden kann. Insbesondere
kennzeichnet sich der Apparat durch Anbringung der zur Erzeugung und Anzeige eines
Druckgefälles notwendigen. Drosselstelle in einem herausnehmbaren EIahnküken. Die
Einrichtung stellt eine einfache, leicht transportable Meßeinrichtung dar, die .bei
leichter Handhabung gestattet, in manchen Betrieben, wie bei der Beleuchtung der
Eisenbahnwagen, sehr geringe Gasverluste festzustellen und zu messen. Die Drosselstelle
ist in einer Bohrung des herausnehmbaren Kükens vorgesehen; eine zweite, mit dem
Eingangstutzen in Verbindung stehende Bohrung führt zu einem Tauchrohr innerhalb
eines in das Hahngehäuse eingelassenen Glasrohres, das mit dem Ausgang der Drosselstelle
in Verbindung steht. Am Deckelverschluß des Hahngehäuses ist eine Schraubenfeder
befestigt, welche beim Anbringen des Deckels am Hahngehäuse mittels Bajonettverschluß
in eine solche Stellung gebracht wird, daß sie das Küken andrückt und zugleich im
Sinne der.Schließbewegung zu drehen sucht. Als Drosselstelle dient ein Schlitz in
einem Stift innerhalb der Bohrung des Hahnkükens. Um ein Herausschleudern des Wassers
bei Überlastung zu verhindern, ist ferner in die zum Tauchrohr führende Zuleitung
eine zweite Drosselstelle eingebaut. Bei Nichtgebrauch wird durch den selbsttätigen
Hahnverschluß auch die Meßflüssigkeit abgesperrt. Die empfindliche Drosselstelle
ist bequem zugänglich und kann leicht gereinigt werden.
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Der Apparat ist in Abb. i bis 3 im Schnitt dargestellt. In einen Hahnkörper
i ist axial ein unten verschlossenes, zylindrisches Glasrohr 14 eingesetzt. Unterhalb
des Hahnkükens 2 ist ein Tauchrohr 15 angebracht. Der Apparat wird durch Schlauchverbindung
o. dgl. vermittels der eingeschraubten Stutzen 5 und 5a derart in die Trennstelle
der Rohrleitung eingeschaltet, daß bei undichter Rohrleitung die Strömung vom Eingangsstutzen
5 zum Ausgangsstutzen 511 hin gerichtet ist. Das Hahnküken enthält eine Bohrung
2ö. die in der aus Abb. 2 ersichtlichen
Betriebsstellung des Hahnes
vom- Eingangsstutzen 5 zum Tauchrohr 15 führt. Ferner enthält der Hahnkonus eine
quer hindurchgehende Bohrung 6, in die beispielsweise ein geschlitzter Einsatzstift
21 eingeführt ist. Der Schlitz des Stiftes 21 dient zur Drosselung des durch den
Meßapparat hindurchgehenden Gasstromes und stellt eine Ausführungsform der Drosselung
dar, welche leicht zu reinigen ist und die bei genügender Feinheit die Eigenschaften
eines Kapillarrohres insofern besitzt, als die hindurchtretende Gasmenge nicht mehr
der Wurzel aus dem Druckgefälle, sondern angenähert demselben direkt proportional
wird. Die am Behälter oder Tauchrohr 15 anzubringende Mengenskala erhält infolgedessen
eine Teilung, welche je nach der Enge des Kapillarschlitzes mehr und mehr linear
wird. Aus dem Eingasstutzen 5 tritt in der Betriebsstellung des Hahnes das Gas durch
die Nut 23 zur Querbohrung 6 und von da aus zum Ausgangsstutzens 5a. Die Nut 17
stellt die Verbindung zu einer nach dem Glasbehälter 14 führenden Bohrung 18 des
Hahngehäuses her.
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Sobald der Hahnkörper aus der Betriebs-Stellung herausgedreht wird,
sind sämtliche Verbindungswege unterbrochen, so daß in der Schlußstellung keine
Flüssigkeit auslaufen kann. In diese Schlußstellung wird der Hahnkörper selbsttätig
durch eine Feder gebracht, wobei der Griff 4 mit einem Verlängerungsstück i9 an
einem Anschlag b des Halmgehäuses anliegt. Die Schraubenfeder 7 ist mit ihrem unteren
Ende am Hahnküken bzw. dessen Achse 2a befestigt, während das obere Federende an
einer Kapsel 3 angreift, welche vermittels Bajonettverschlusses io auf dem Hahngehäuse
.aufsitzt. Der Bajonettverschluß öffnet in der Richtung, in welcher die Feder gespannt
wird, und erhält durch passende Anordnung seiner Schlitze eine solche Lage, daß
die Feder auf die Achse des Hahnkükens einen leichten axialen Druck und zugleich
eine Drehung im Sinne der Schlußbewegung ausübt.
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Bei Gebraüch wird der Apparat in die Rohrleitung eingeschaltet und
der Hahngriff 19 in die Stellung a gedreht (Abb. 3). Bei Vorhandensein von
Undichtigkeiten tritt dann Gas durch den Kapillarschlitz 21. Das hierdurch entstehende
Druckgefälle treibt den Flüssigkeitsspiegel des Tauchrohres 15 abwärts. Die Skala
des Glasrohres kann in i pro Stunde eingeteilt werden, wobei die Skalenteile am
einfachsten durch einmalige Eichung festgelegt werden. Benutzt man den Apparat zur
Prüfung von Hochdruckleitungen, so wird zweckmäßig in die Zuleitung zum Kanal 2o
eine Drosselscheibe i i eingeschaltet, welche verhindert, daß bei zu starker Beanspruchung
die Flüssigkeit aus dem Röhr 14 durch die Kanäle 17 und 18 in die Rohrleitung geschleudert
wird. Bei Überlastung treten dann lediglich einige Gasblasen aus dem Tauchrohr 15
und steigen in dem Gefäß -14 in die Höhe, ohne Flüssigkeit mitzureißen. Das Hahnküken
ist nach Lösung des Bajonettverschlusses und Abnehmen der Kapsel 3 mitsamt dem Tauchrohr
15 bequem herausnehmbar. Auf diesem Wege erfolgt auch die Füllung des Apparates.
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Um Anschließen in verkehrter Richtung zu vermeiden, kann in den Gasweg
ein kleines Kugelventil eingebaut werden, oder aber die Stutzen 5 und 5a können
durch verschiedene Dimensionierung urvertauschbar oder sonstwie kenntlich gemacht
werden.