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Mehrfach-Linienschreiber Der bekannte Mehrfachschreiber mit punktförmiger
Aufzeichnung hat eine große Bedeutunf- als Meßgerät zur Überwachung wärmewirtschaftlicher
und ähnlicher Betriebe ge-@connen. Er gibt in verschiedenen Farben (es «-erden jetzt
bis zu sechs Farben verwendet) auf einem gemeinschaftlichen Papierstreifen den Verlauf
von mehreren (bis zu zwölf) zusammengehörigen Vorgängen an. Dadurch ersetzt er eine
entsprechende Anzahl Einzelschreiber, und er bietet, was noch wichtiger ist, einen
vorzüglichen Vergleich der zusammengehörigen Kurven.
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Zur Überwachung wärmewirtschaftlicher Vorgänge' ist der Punktschreiber
insbesondere deshalb geeignet, weil die Änderungen von Temperaturen und ähnlichen
Meßgrößen sehr langsam schwanken, so daß es keine Bedenken hat. die Meßgröße nur
in gewissen Zeitabständen, z. B. alle 2o Sekunden, durch Punkte aufzuzeichnen, die
sich dann zu Zeitlinien zusammenreihen. Bei Meßgrößen dagegen, die schneller schwanken,
wie das z. B. bei elektrischen Spannungen, Stromstärken, Leistungen, Frequenzen,
Leistungsfaktoren u. d-1. der Fall ist, ist die punktförmige Aufzeichnung nicht
wohl anwendbar, da zwischen zwei Punkten leicht wichtige Schwankungen stattfinden
können, die in der Aufzeichnung dann nicht zutage treten würden. Für solche und
ähnliche Meßgrößen ist daher der bekannte Linienschreiber, der eine fortlaufende
Aufzeichnung, d. h. eine ununterbrochene Linie liefert, der einzig brauchbare.
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Auch der Linienschreiber ist zuweilen. als Mehrfachschreiber ausgeführt
worden, und zwar in verschiedener Weise.
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So sind Zweifachschreiber bekannt, bei denen zwei Meßwerke verwendet
werden und die Schreibfeder des einen 1,leß«-erkes die eine Hälfte des Papierstreifens,
diejenige des anderen dagegen die andere Hälfte des Streifens benutzt. Beide Schreibfedern
schreiben alsdann zwar auf denselben Papierstreifen. jedoch jede auf ein anderes
Längsfeld des Streifens. Dies hat den Nachteil, daß für jede Schreibfeder nur die
Hälfte des Papierstreifens zur Verfügung steht, wodurch die Aufzeichnung auch nur
halb so genau wird.
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Bei einem anderen Mehrfach-Linienschreiber handelt es sich um ein
Gerät mit großen Kräften. bei welchem drei Schreibfedern auf ein und derselben Zeitlinie
schreiben. Die Federn sind -hier derart nachgiebig aufgehängt, daß sie sich zwar
berühren, aber hei der Berührung gegenseitig ausweichen. Diese Ausführung ist jedoch
nur bei Geräten mit sehr großen Kräften verwendbar, nicht aber bei Geräten mit schwachen
Kräften. wie z. B. bei solchen mit elektrischen Meßwerken. Bei diesen würden durch
das gegenseitige Berühren der Schreibfedern erhebliche Meßfehler entstehen, oder
es würden sich die Federn gegenseitig ganz festhalten.
Schließlich
ist noch ein Doppel-Wasserstands-Ferntnelder .bekannt geworden. bei welchem an zwei
Schnurläufen je eine Schreibfeder befestigt ist, die in so geringen Abständen aneinander
. vorbeizeichnen, . daß die- zeitlichen Meßfehler bei geringen Ansprächen an die
Genauigkeit- vernachlässigt werden können. Für höhere Genauigkeiten genügt jedoch
diese Einrichtung nicht.
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Von den bekannten Einrichtungen unterscheidet sich diejenige nach
vorliegender Erfindung dadurch, daß die Zeigerbahnen der dicht aneinander ohne Berührung
vorbeischreibenden Schreibfedern bestimmte Abstände voneinander haben, die -bestimmten
runden Zeitabschnitten des Papiervorscliulies; z. B. 2 oder 3 oder 5 Minuten, entsprechen
Dadurch ist die zeitliche Genauigkeit der Aufzeichnung gewonnen, wie sie im allgerpeinen
gefordert werden muß.
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.In der Zeichnung ist die Erfindung, an Hand von Ausführungsbeispielen
dargestellt. und zwar stellen. Abb. i einen Zweifachschreiber und Abb. 2 ünd 3 einen
Vierfachschreiber dar. - ' -Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i sind zwei Meßwerke
a und b vorgesehen, die etwa als Ferraris-Meßwerke gedacht sind. Sie sind so angeordnet,
daß das obere 'Meßwerk a auf seiner Achse a1 den Zeiger a., unten und das untere
Meßwerk b auf seiner Achse b, den Zeiger b_ oben trägt. Die Zeiger sind, gemäß der
bekannten Ausführungsform der Tintenschreiber der Erfuiderin,. als sogenannte Hakenzeiger
ausgebildet, derart, daß die beiden Hakenförmigen Enden a, und b; den Papierstreifen
c nach vorn umgreifen.
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An den beiden Zeigerenden sind -zwei Saugfedern a, und b.,
angebracht, die sich die Tinteaus zwei Tintenbehältern a; und b,; saugen, die, ebenfalls
in Übereinstimmung mit der bekannten Ausführungsform der Erfinderin; trogförmig
gestaltet sind.
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Dadurch, daß die Zeiger a.=, b, bei dem oberen Meßwerk unten, bei
dem unteren Meßwerk dagegen oben sind, kommen die Zeiger an sich bereits verhältnismäßig
nahe aneinander. Infolgedessen können auch die Tintenbehälter a;; b, verhältnismäßig
dicht übereinander angeordnet werden, so daß Saugfedern von nicht allzu großem Längenunterschied
verwendet werden können.
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Die Saugfedern sind so gestaltet, daß sie sich einerseits auf ihrer
Bahn ohne Berührung aneinander vorbeibewegen, während andererseits ihre Schreibspitzen
bei gleicher Zeigerstellung dicht untereinander . stehen. Beide Forderungen können
in verschiedener Weise erfüllt werden. Bei Ausführung nach Abb. 1a, -die
eine Herauszeichnung der Schreibfedern nach Abb. i darstellt, umgreift die untere
Feder b_, ihren Tintentrog, während die obere Feder a,, sowohl ihren Tintentrog
wie auch den unteren Tintentrog und außerdem die ganze untere Schreibfeder umgreift.
Bei der Ausführung nach Abb. ib sind die Tintentröge etwas vom. Papier abgerückt;
so daß die obere Saugfeder a., hinter ihrem Trog vorbeigeführt wird und die- untere
Feder b., nach oben gerichtet ist. Dies bietet den Vorteil kürzerer Saugröhrchen
von nahezu gleicher Länge.-Die Abb. 3 zeigt ferner eine zweckmäßige Anordnung der
Zeigerachsen und Meßwerke. Wenn eine größere Anzahl von Meßwerken zu verwenden ist,
so wird es in vielen Fällen schwierig sein, diese so nahe übereinander .anzuordnen,
daß ihre Achsen in gleicher mathematischer Achse liegen und gleichzeitig als Zeigerachsen
dienen. Bei solcher Anordnung übereinander werden die Abstände der Zeiger zu groß,
und es wurden zu lange Saugrölirfedern erforderlich sein. Diesem übelstand ist dadurch
begegnet, daß die Zeiger besondere kurze und übereinander angeordnete Achsen bekommen,
während die Meßwerke seitlich angebracht und in bekannter Weise, z.. B. durch Schnur
und Rolle, mit den Zeigerachsen . gekuppelt sind. Auf solche Weise kann man die
Meßwerke da unterbringen, wo ohnehin genügend Platz ist. und die Zeiger selbst haben
nur kurze Abstände voneinander.
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Sowohl bei der Ausführung nach Abb. i. ia und rb -wie auch bei -derjenigen
nach Abb. 3 sind nun erfindungsgemäß die Schreibfedern so bemessen, daß sie in einem
bestimmten - zeitlichen Abstand, z. B. einem solchen. der 2 oder 3 oder 5 Minuten
entspricht, aneinander vorbeizeichnen. Dies ist am besten aus Abb: 2 verständlich,
in welcher ein Pa; pierstreifen dargestellt ist, auf - dein die waagerechten Linien
die Zeitlinien darstellen. Der Papierstreifen nach Abb.-2-würde zu dein Vierfachschreiber
nach Abb. 3 gehören. Er ist mehrfarbig bedruckt und mehrfarbig beschrieben zu denken.
-Die Mehrfarbigkeit ist durch die verschiedene Strichelung angedeutet, und zwar
ist diese verschiedene Strichelung sowohl - bei den Zeitlinien wie auch bei den
Kurvenverwendet. Es entspricht also die voll ausgezogene Kurve den voll ausgezogenen
Zeitlinien, die strichpunktierte Kurve den strichpunktierten Zeitlinien, die langgestrichelte
Kurve den langgestrichelten Zeitlinien und die kurzgestrichelte Kurve den kurzgestrichelten
Zeitlinien. Auf diese Weise kann man genau- sehen, welche Punkte zeitlich zusammengehören,
z. B: die Punkte a, b, c und d. Das würde natürlich auf -einem mehrfarbig
bedruckten Streifen. luit entsprechend mehrfarbigen Kurven noch deutlicher
zum
Ausdruck kommen, als es in der einfarbigen Abb. 2 möglich ist.
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Es ist' zweckmäßig, so wie es Abb. 2 -zeigt, die verschiedenfarbigen
Zeitlinien zu Gruppen zusammenzufassen und zwischen je zwei Gruppen einen größeren
Zwischenraum zu lassen. Bei dem in natürlicher Größe in Abb. 2 dargestellten Papierstreifen
stehen je zwei dieser Gruppen, von Mitte zu Mitte Gruppe gerechnet, um z cm =:2o
Minuten auseinander. Zwischen je zwei benachbarten verschiedenfarbigen Linien innerhalb
der Gruppe aber ist ein Abstand von r'-/_ mm. Auf diese Weise können die gleichen
Zeiten entsprechenden Zeitlinien eine gemeinsame Zeitbezifferung erhalten, so daß
ein sehr übersichtlicher Aufdruck auf dem Papierstreifen entsteht und Ablesefehler
nicht zu befürchten sind.
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Auf die beschriebene Weise ist ein Mehrfach-Linienschreiber
entstanden, der die Vorteile der bekannten Mehrfach-Punktschreiber, nämlich die
klare und genaue Aufzeichnung verschiedener Vorgänge auf einen Streifen in mehreren
Farben, besitzt, im Gegensatz zu den Punktschreibern aber auch schnell schwankende
Vorgänge, insbesondere diejenigen der Elektrotechnik, übersichtlich und genau darstellt.