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Druckspeicher für Gase oder Flüssigkeiten und Verfahren zur Herstellung
desselben Die aus einem äußeren, den Druck aufnehmenden und einem inneren, nur gas-
oder flüssigkeitsdichten Behälter bestehenden Druclispeicher für Gase oder Flüssigkeiten,
bei denen der Druck unter Zischenschaltung einer zähflüssigen Dichtungssubstanz
von dem inneren auf den äußeren Behälter übertragen wird, haben sich gut bewährt.
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, an Stelle des einen inneren Behälters
mehrere derselben ineinander anzuordnen und die Zlvischenräume mit zähflüssigen
Dichtungssubstanzen als Druckübertragungsmittel auszufüllen, wobei diese verschiedene
Viskosität besitzen können.
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Es wurde nun gefunden, daß man unter Umständen den bzw. die inneren
Behälter weglassen kann, trotzdem aber einen den gestellten Anforderungen entsprechenden
Druckspeicher erhält, wenn man auf die Innenwandungen des äußeren, den Druck aufnehmenden
Behälters einen Überzug aus einer zähflüssigen Dichtungssubstanz aufbringt und die
äußere Haut desselben so behandelt, daß eine schützende Schicht entsteht, die den
inneren Behälter ersetzt, also gas- und flüssigkeitsdicht ist, die Dichtungssubstanz
in ihrer Lage festhält und den Druck durch sie auf den äußeren Behälter überträgt.
Hierbei kann die äußere Haut der Dichtungssubstanz durch Anstrich, Metallisierung
0. dgl. präpariert werden. Auch ist es möglich, mehrere Schichten nacheinander aufzubringen
und vor Aufbringen der nächsten die Oberfläche der vorhergehenden entsprechend zu
behandeln, in welchem Falle für die einzelnen Schichten Dichtungssubstanzen verschiedener
Viskosität verwendet werden können, dergestalt, daß die Viskosität von außen nach
innen zunimmt und auf diese Weise Gewähr für vollkommene Dichtheit gegeben ist,
auch wenn sich in der äußeren Schicht Sprünge und Risse bilden sollten. Auch besteht
natürlich die Möglichkein, außer einem oder mehreren inneren Behältern mit zwischengeschalteter
Dichtungssubstanz auf den Innenwandungen des innersten Behälters noch eine oder
mehrere Schichten aufzubringen und die Oberflächen dieser in der gleichen Weise
zu U behandeln. Als besonderer Vorteil ist noch zu erwähnen, daß der neue Druckspeicher
in allen wesentlichen Teilen an Ort und Stelle hergestellt werden kann und schwierige
und kostspielige Transporte von Behältern und Behälterteilen in Wegfall kommen.
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Unter zähflüssiger Dichtungssubstanz, aus der die einzelnen Schichten
bestehen können, sind z. B. gewisse Teersorten zu verstehen.
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Es gibt Teer, welcher in warmem Zustande wie Ölfarbe angestrichen
oder durch Zerstäubungspistolen nach dem Spritzverfahren pneumatisch aufgespritzt
werden kann und infolgedessen in die feinsten Poren eindringt.
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Obwohl sich dieser Teer beim Erkalten vollkommen hart anfühlt, beginnt
er doch mit der Zeit zu fließen, hat also im kalten Zustande eine sehr starke Viskosität.
Um nun ein solches Fließen, das manchmal Monate bzw.
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Jahre dauern kann, zu verhindern, kann man
auf ebengenannten
ersten Überzug einen zweiten von einer Teersorte aufbringen, die bei gewöhnlicher
Temperatur schon ganz hart ist und eigentlich mit einer Art Asphalt zu vergleichen
wäre. Diese Substanz würde nie allein genügen, da sie nicht in die Poren genügend
eindringt und deshalb nicht genügend dichtet, besitzt aber die Eigenschaften, das
»Fließen« des ersten Anstriches zu verhindern.
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Abgesehen hiervon ist diese Schicht so widerstandsfähig, daß man
sie äußerlich metallisieren kann, um ihr eine noch größere äußere Härte zu verleihen.
Diese Metallisierung kann hauptsächlich auf zweierlei Arten gemacht werden. Entweder
wird eine leicht schmelzbare Legierung (Bleilegierung oder Zinnlegierung) direkt
pneumatisch im flüssigen Zustande aufgespritzt, oder es wird auf die letzte Teerschicht
noch eine Drahtgaze gelegt, die, aus verzinktem Eisen- oder Stahldraht bestehend,
sich mit der daraufgespritzten Blei- oder Zinnlegierung verlötet und daher dieser
aufgespritzten Schicht eine innere Festigkeit gibt.
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Handelt es sich um einen im Gebirge angeordneten Behälter, so muß
derselbe erst ein Futter bekommen, das sämtliches Eindringen von Gebirgswasser verhindert.
Hierzu gibt es verschiedene Verfahren, die mit dem Gegenstand der Erfindung aber
nichts zu tun haben, da sie bekannt sind.
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Auf der Zeichnung ist schematisch ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
im Schnitt dargestellt.
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Der äußere, den Druck aufnehmende Behälter, der aus beliebigem Baustoff
mit und ohne Verankerungen und Versteifungen besteht, ist mit a bezeichnet. Erfindungsgemäß
sind nun die Innenwandungen zunächst mit einer Schicht b einer Dichtungssubstanz
überzogen, deren Oberfläche c besonders, beispielsweise durch Anstrich, Metallisierung
o. dgl., präpariert ist und eine Schutzhaut bildet, die den Überzug festhält. Der
erste Überzug ist mit einem zweiten Überzug d, ebenfalls aus einer zähflüssigen
Dichtungssubstanz bestehend, überzogen, dessen Oberfläche wie beschrieben präpariert
ist und eine Schutzschicht bildet. In gleicher Weise können noch mehrere Überzüge
aufgebracht und hergerichtet werden, bis das angestrebte Ziel erreicht ist, also
ein Druckspeicher entsteht, der auch bei Drücken von 200 Atm. und darüber absolut
dicht ist.
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Der Druck selbst wird durch den äußeren Behälter a, der hierfür eingerichtet
ist, aufgenommen.
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Diese neue Art der Innenausgestaltung von Druckspeichern eignet sich
besonders in Fällen, in denen der äußere Behälter durch das gewachsene Gebirge ersetzt
wird. Man schafft also im Berg einen Hohlraum, der infolge der ihn umgehenden Gebirgsmassen
zur Aufnahme höchster Drücke geeignet ist und bekleidet die Wandungen dieses mit
mehreren Schichten einer zähflüssigen Dichtungssubstanz, die wie oben beschrieben
präpariert wird.
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PATENTANSPRÜCEE : T. Druckspeicher für Gase oder Flüssigkeiten unter
Verwendung eines äußeren, den Druck aufnehmenden Behälters, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenwandungen des Behälters mit einem oder mehreren Überzügen aus einer
zähflüssigen Dichtungssubstanz versehen sind und die äußere Haut jedes Überzuges
z. B. durch Anstrich, Metallisierung o. dgl. verfestigt ist, so daß jeder Uberzug
eine ihn schützende, zusammenhängende Schicht aufweist.