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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Eisenbetonträgern Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Eisenbetonträgern, die bei
beliebigem Querschnitt nur eine Symmetrieachse aufweisen und .in beliebig veränderbarer
Länge hergestellt werden können. Zur Längenänderung dienen in bekannter Weise einzelne
auswechselbare Formenabschnitte. Bei der Anwendung von Formen für die Herstellung.
von Eisenbetonträgern der genannten Art ist für ein wirtschaftliches Arbeiten unter
Vermeidung von Ausschußbalken eine wesentliche Voraussetzung, daß die Form rasch
mit Baustoff gefüllt und letzterer fest und gleichmäßig eingestampft werden kann.
Hierdurch wird auch zugleich einem Anhaften des Baustoffes an der Form vorgebeugt.
Die genannten Fortschritte werden erfindungsgemäß -dadurch erreicht, daß die Formabschnitte
einseitig offen gehalten und bei schräger Lage ihrer Längsmittelebene gefüllt werden,
worauf der in der Form befindliche Baustoff in an sich bekannter Weise verdichtet
und der überschüssige Teil des Formgutes abgestrichen wird. Für die Verdichtung
des Baustoffes wird eine nachstehend kurz beschriebene Rüttelvorrichtung benutzt,
die in ihrer Arbeitsweise bereits dem Stande der Technik angehört.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispie_I
erläutert, und zwar zeigt: Abb. i eine schaubildliche Darstellung eines erfindungsgemäß
hergestellten T-Trägers mit rechteckigen Kopfenden, Abb. a eine Draufsicht auf die
zur Herstellung dieses Trägers dienende Form, Abb.3 eine Vorderansicht des Lagergestells
für die Form, Abb. d. einen Schnitt nach Linie q.-:I der Abb.3, gesehen in der Richtung
des Pfeiles x, Abb.5 einen Schnitt nach Linie 5-5 d°r Abb. a unter Hinzufügung des
entsprechenden Teiles des Lagergestells, Abb.6 einen Schnitt nach Linie 6-6 der
Abb.3, gesehen in der Richtung des Pfeil.esx unter Hinzufügung der in Betracht kommenden
Formteile, Abb. 7 den Längsschnitt eines Teiles des Lagergestells für die Form,
Abb. 8 eine Einzelheit des in Abb. q. dargestellten Gegenstandes in größerem Maßstabe
und Abb. 9 die zugehörige Ansicht, gesehen in der Richtung des Pfeiles x-" in Abb.
B.
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Der nach der Erfindung herzustellende Balken besitzt die rechteckigen
Köpfe a, b
und den zwischen ihnen befindlichen T-förmigen Teil c. Das Lagergestell
der Form umfaßt den aus beliebigem Baustoff bestehenden Sockel z und eine noch näher
zu beschreibende Armatur nebst Antrieb für das Einrütteln des Baustoffes. Die den
Baustoff aufnehmenden und den Hohlraum für den Träger unmittelbar bildenden Formteile
sind eine aus Metall oder sonst geeignetem Baustoff gebildete Grundwange 3, eine
Fußbohle q., eine Kopfbohle 5 und gegebenenfalls ein Futterstück
6;
soweit durch diese Teile ein geschlossener Formraum nicht gebildet wird, ist die
Form offen, so daß bei der in Abb. 4 gezeichneten Schräglage der Längsmittelebene
11-II des Trägers das Material rasch und bequem eingefüllt werden kann. Da eine
durch die Längskante III-IIl (Abb.4) des Balkens gelegte Ebene ungefähr horizontal
verläuft, ist der über die fertige T-Form überschüssige Baustoff mengenmäßig gering.
Zur Bildung der vollkommenen T-Form wird ein Eisenschlitten verwendet, der das"
überschüssige Material abstreicht.
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Für die Lagerung der Formteile 3 bis 6 dient erfindungsgemäß ein Lager-
und Führungsrahmen, bestehend aus einem langen Schenkel ? und einem kürzeren Schenkel
8, ferner eine Fallbohle g, die aus mehreren Teilen besteht und auf dem Sockel 2
befestigt ist. Dort, wo die Fallbohle unterbrochen ist und Zwischenräume bildet,
ist aus Blechen und Winkeleisen i i eine Fassung für die Formteile gebildet. Im
Ausführungsbeispiel nach Abb. 3 sind vier Fassungen, vorgesehen. An dem freien Ende
des Winkeleisens i i befinden sich Stützlappen 12, mit denen die Form während der
Rüttelbewegung am Lagerzapfen 13 sich abstützt; diese Lagerzapfen sind auf dem Sockel
2 befestigt.
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Der zu dem langen Schenkel des Lagerführungsrahmens gehörige Winkeltei17
ist mit dem Winkeleisen ii durch Niete 14 (Abb.3) o. dgl. verbunden. Die Verlängerung
des Winkelteiles 7 wird gebildet durch ein bewegliches Winkeleisen 7', welches sich
ebenso wie der Winkelteil ? über die ganze Länge des Lagergestelles erstreckt. Für
die Führung des Lagerwinkels 7' dient neben dem Winkeleisen i i ein mit letzterem
in entsprechendem Abstand derart verbundenes Flacheisen i i', daß zwischen i i und
i i' ein Schlitz x entsteht (vgl.Abb.8). Die Bewegung. des Lagerwinkels 7' erfolgt
durch eine Exzenterrolle 15, die in eine passende Bohrung des Schenkels 7" eingreift
und zusammen mit ihrem Antriebsgriff 15' im Winkeleisen i i gelagert ist.
Leber den Schenkel 7' ist nun das gegabelte Ende 3' des auch die Fußbohle 4 tragenden
Formabschnittes 3, i Sx gestreift und daran befestigt, so daß die beiden Formteile
3, 4 eine hin und her gehende Bewegung beim Drehen des Griffes 15' ausführen können
und ein Anhaften der eingestampften Masse an den in Betracht kommenden Formwandungen
nicht stattfinden kann.
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Die eigentliche Form besteht im wesentlichen aus den für die Bildung
des Steges in Betracht kommenden Schüssen 3 und .den kastenförmigen Kopfteilen 16.
Bei 3" (Abb.2) sind Einlagestücke angedeutet, welche zur Erzielung entsprechender
verschiedener Balkenlängen an Stelle eines Schusses 3 von voller Länge eingeschaltet
werden.
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Die zur Bildung der Kopfstücke des Trägers dienenden Formteile 16
wenden durch Holzteile q.' entsprechend der Kopfbohle ausgefüllt.
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Für die Rüttelbewegung dienen in bekannter Weise Daumenrollen 17,
die auf einer ständig umlaufenden Welle 18 sitzen und mit Hubrollen ig zusammenarbeiten,
die lose auf einer Achse 2o sitzen, welche sich in entsprechenden Augen der Lagerfassungen
i i drehen kann.
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Um einzuförmen, erhält ein auf der Achse 2o festsitzendes Exzenter
22 (Abb. 4) eine solche Stellung, daß die Exzentrizität nach dem Boden zu zeigt
und die ganze Form durch das Exzenter, welches sich an den Konsolen 23 abstützt,
soweit angehoben wird, daß sich die Hubdaumen 17 frei unter den Rollen ig vorbeibewegen
können. Soll aber gerüttelt werden, so wird die Achse 2o mittels dies Handgriffes
2o' so weit gedreht, daß die Rollen ig in den Bereich der Hubdaumen 17
gelangen
und abwechselnd ein Anheben und Niederfallen der Form stattfindet. Die Schräglage
der Form hat dabei noch das günstige Ergebnis, daß eine Komponente aus dem Gewicht
des im Steg vorhandenen Baustoffes auf den Flansch des Trägers wirkt und somit der
Baustoff an .dieser Stelle stark verdichtet wird.
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Zum Aufrichten und Herausnehmen des fertigen Balkens einschließlich
der Formteile aus dem Lagergestell dienen Hebelgestänge 24 (Abb.6), die mit ihrem
einen Ende an der Lagerfassung i i, mit ihrem anderen Ende an einer durchlaufenden
Welle 25 befestigt sind, die .durch einen Handgriff 26 gedreht werden kann. Die
mechanische Einrichtung für die Rüttelbewegung, das Aufrichten und Niederlegen der
Form sowie die hin und her gehende Bewegung des Gleitwinkels 7', 7" kann noch in
der verschiedensten Weise ausgestaltet werden, ohne damit eine grundsätzliche Änderung
der Erfindung herbeizuführen.